Arnold Fruchtenbaum
Die Feste Israels, Teil 3/4

Vortragsabschrift, Israelkonferenz 12.01.1994, Langensteinbacher Höhe

 

 

Nun lasst uns wieder zu 3. Mose 23 zurückkommen. Wir fahren fort mit unseren Betrachtungen der sieben Feste Israels und ihrer prophetischen Erfüllung. Lasst mich zusammenfassen was wir bis jetzt gelernt haben. Die sieben Feste gliedern sich in zwei Gruppen. Die erste Gruppe umfasst die ersten vier Feste, die dicht aufeinander folgen, sie finden innerhalb von ungefähr fünfzig Tagen statt, sie sind im Frühjahr und sind durch den Ablauf des ersten Kommens erfüllt. Diese ersten vier Feste haben wir bereits besprochen. Das Passah wurde durch Christi Tod erfüllt, das Fest der ungesäuerten Brote durch die Hingabe seines sündlosen Blutes, das Fest der ersten Früchte durch seine Auferstehung und das Pfingstfest durch die Geburt der Gemeinde. Dann kommt eine viermonatige Pause, die derzeit durch das Zeitalter der Gnade erfüllt wird. Dann folgt der zweite Zyklus, der im Herbst stattfindet, und auch diese letzten drei Feste folgen ganz dicht aufeinander, innerhalb von fünfzehn Tagen. Diese drei Feste werden durch das Zweite Kommen Christi erfüllt werden. Diese werden wir heute und morgen besprechen.

 

V Das Posaunenfest

Die nächste heilige Festzeit, die fünfte, nennt sich das Fest des Hörnerschalls (oder das Posaunenfest) und das finden wir in den Versen 23-25: Und der HERR redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und sprich: Im siebten Monat, am ersten des Monats, soll ein Ruhetag für euch sein, ein Gedenken unter Hörnerschall, eine heilige Versammlung. Ihr sollt keine Werktagsarbeit verrichten, sondern dem HERRN ein Feueropfer darbringen.

 

1. Biblische Verweisstellen

Es gibt zwei weitere Textstellen zu diesem Fest. Die erste ist 4. Mose 29. Dieser Textabschnitt betont die besonderen Opfer für diesen Anlass. Die andere Stelle, die dieses Fest erwähnt, ist Nehemia 8. Dort wird uns gesagt, dass Esra zu diesem Fest fast das gesamte Gesetz Mose dem Volk dargestellt hat. So stand das Volk also und er las. Er las die letzten 21 Kapitel des zweiten Buches Mose, das gesamte dritte Buch Mose, das gesamte vierte Buch Mose und die ersten 28 Kapitel des fünften Buches Mose. Das war ein sehr langer Lesetag. Aber sie waren interessiert daran und so standen sie und lauschten dem allen.

 

2. Namen

Diesem Fest wurden fünf Namen gegeben. Der erste lautet der Tag des Hörnerschalls. Im Judentum ist dies ein Tag, an dem die Juden sich ihrer Sünden erinnern müssen, wenn sie den Hörnerschall hören. Ein zweiter Name ist das Gedenken an den Triumph oder der Jubelschall. Dieser Name hat seinen Ursprung in Hiob 38, wo gesagt wird, dass die Engel vor Freude jauchzten, als Gott die Himmel und die Erde erschuf. Das Judentum lehrt, dass an diesem Tag das Geschehen in Genesis 1, 1 stattfand, dass also an diesem Tag Gott die Himmel und die Erde erschuf. In Erinnerung an die Schöpfung wird also dieser Name gegeben: das Gedenken an den Jubelschall. Der dritte Name ist ganz ähnlich. Es wird einfach der Tag des Gedenkens genannt, weil die Juden sich an diesem Tag ihrer Sünden erinnern müssen, vor dem Sühnetag, der zehn Tage später stattfindet. Der vierte Name ist der Tag des Gerichts, weil sich an diesem Tag alle Juden dem Gericht Gottes stellen müssen, um zu sehen, ob ihre Sünden vergeben werden oder nicht. Wir werden später noch auf diesen Punkt zu sprechen kommen. Der geläufigste Name unter den Juden heutzutage ist der fünfte, nämlich Rosch ha-Schana oder das Haupt des Jahres. Und auch dieser Name basiert auf dem Glauben, dass Gott an diesem Tag die Himmel und die Erde erschuf. Nun, das Passah markiert den Beginn des religiösen Jahres, aber dieses Fest, Rosch ha-Schana, ist der Beginn des bürgerlichen Jahres. An diesem Tag senden sich also die Juden die Neujahrskarten zu.

 

3. Biblische Praxis

Hier möchte ich vier Dinge anmerken. Zuerst, dass uns hier ein bestimmtes Kalenderdatum genannt wird, es soll am ersten Tag des siebten Monats stattfinden. An diesem Tag mussten sie ein eintägiges Fest feiern. Das ist der zweite Punkt, es war nur ein eintägiges Fest zu biblischen Zeiten. Drittens war es ein arbeitsfreier Tag. Und viertens musste es durch das Blasen der Hörner gefeiert werden. Nun, Mose sagt uns nicht warum die Hörner geblasen werden mussten. Das ist für Mose ungewöhnlich. Wenn Mose uns eine Zeremonie mitteilt, die wir durchzuführen sollen, so gibt er immer eine Begründung dafür an. Aber dieses Mal tut er es nicht. Er sagt einfach, dass wir die Hörner blasen sollen, aber er teilt uns nicht mit, warum wir dies tun sollen.

 

4. Jüdische Praxis

Lasst uns nun zur jüdischen Praxis gehen. Das erste, über das wir sprechen wollen, ist das Horn an sich. Es wurde zu einer Gepflogenheit das Horn eines Widders zu benutzen. Nach jüdischem Gesetz konnte man das Horn jeden reinen Tieres dafür nehmen, ausgenommen das eines Rindes. Und der Grund, warum das Horn eines Rindes verboten war, ist, dass man die Erinnerung an die Sünde mit dem goldenen Kalb vermeiden will. Aber das Horn jedes anderen reinen Tieres ist erlaubt. Das Widderhorn ist aber mit Abstand das am häufigsten gebrauchte Horn, auch weil sie diesen Tag mit der Opferung Isaaks in Verbindung bringen, und anstelle von Isaak ein Widder als Stellvertreter geopfert wurde. An diesem Tag ist also das Hauptereignis das Blasen des Widderhorns als ein Gedenken an Isaaks Stellvertreter. Erinnern wir uns, Mose gab keinen Grund für das Blasen der Hörner an und so entwickelte sich in der jüdischen Geschichte ein ganz bestimmtes Prinzip. Dieses Prinzip lautet, wenn Gott wenig sagt, so müssen die Rabbiner viel sagen. Da Mose keinen Grund für das Hörnerblasen angab, taten es die Rabbiner. Diese lehren, dass es drei Gründe dafür gab, das Horn eines Widders zu blasen. Als erstes dient es als ein Ruf zur Umkehr. Da an diesem Tag alle Juden unter das Gericht Gottes kommen, erinnert der Hörnerschall sie daran, von ihren Sünden umzukehren. Der zweite Grund liegt darin, Israel an ihre Bundesbeziehung mit Gott zu erinnern, denn in 2. Mose 19 wird erwähnt, dass als Gott am Berg Sinai mit Israel in den Bund eintrat, es dort einen großen Hörnerschall gab. Wenn also die Juden den Klang des Horns hören müssen sie sich daran erinnern, dass sie in einer Bundesbeziehung mit Gott stehen. Der dritte Grund für das Blasen des Horns ist es, den Geist Satans zu verwirren. Laut Sacharja 3, 1 geht Satan regelmäßig in den Himmel, stellt sich vor Gott und klagt Israel ihrer Sünden an. Soweit erwähnt dies die Bibel. Die Rabbiner lehren, dass der Tag, an dem Satan in den Himmel geht, um dies zu tun, immer der Tag ist, an dem das Fest des Hörnerschalls stattfindet. Und er hat eine lange Liste von Israels Sünden, die er Gott präsentieren will. Aber wenn er gerade damit anfangen will, die lange Liste der Sünden Israels vorzutragen, wird in allen Synagogen in ganz Israel das Horn geblasen und dieser ganze Hörnerschall verwirrt seinen Geist dermaßen, dass er nicht einmal eine einzige Anschuldigung herausbringen kann. Das sind also die drei Gründe, die die Rabbiner für das Hörnerblasen angeben.

Aber sie geben auch drei Bedeutungen dafür an. Erstens ist es ein Symbol der endgültigen Rückführung Israels. Dies basiert auf Jesaja 27, 12-13 wo gesagt wird, dass wenn alle Juden in der messianischen Zeit in ihr Land zurückgeführt werden, dies durch einen lauten Hörnerschall eingeleitet werden wird. Als zweite Bedeutung wird gesagt, dass es ein Symbol der Auferstehung aus den Toten ist. So sollten wir also zur Kenntnis nehmen, dass die Rabbiner selbst den Hörnerschall mit der Auferstehung in Verbindung brachten. Und diesen Punkt wird das Neue Testament aufnehmen, wenn es die Bedeutung seiner messianischen Erfüllung herausstellt. Dazu werden wir später noch kommen. Die dritte Bedeutung ist nun folgende. Eines der Namen dieses Festes lautete ja der Tag des Gerichts. weil sich an diesem Tag alle Juden unter das Gericht Gottes stellten um zu sehen, ob ihre Sünden vergeben wurden. Und die dritte Bedeutung, die die Rabbiner diesem Fest geben, nimmt nun das Thema des Gerichts auf. An diesem Tag werden im Himmel drei Bücher geöffnet. Und solche, die vollkommen gerecht sind, finden ihren Namen in dem Buch des Lebens eingeschrieben. Und das bedeutet, sie werden ein weiteres Jahr überleben. Aber dann wird ein zweites Buch geöffnet und diejenigen, die vollkommen ungerecht sind, finden ihren Namen nun in diesem Buch des Todes eingeschrieben und das bedeutet, dass sie innerhalb des nächsten Jahres sterben werden. Die meisten Leute sind aber nicht vollkommen gerecht und auch nicht vollkommen böse. Was ist mit diesen? Für sie gibt es ein drittes Buch. Es nennt sich das Buch für die Dazwischen. Und die meisten Menschen finden ihren Namen in diesem Buch eingeschrieben. Sie haben dann zehn Tage Zeit um Buße zu tun, nämlich die zehn Tage zwischen dem Fest des Hörnerschalls und dem Versöhnungstag. Und während dieser zehn Tage müssen sie danach trachten Vergebung von Gott und den Menschen zu erhalten. Nun tauchte die Frage auf: Wie kannst du sicher wissen, in welchem Buch dein Name steht? Die Antwort lautet: Du kannst es nicht wissen. Also tue in jedem Fall Buße. Wenn du gerecht bist, wird dir dies als Verdienst zugerechnet werden. Wenn du im Buch des Todes stehst, wird es dir nicht nützen. Aber wenn du im dritten Buch stehst, kannst du wieder ins Buch des Lebens eingeschrieben werden. Deshalb steht auf den jüdischen Neujahrskarten immer ein Spruch in Hebräisch, der bedeutet “Mögest du eingeschrieben sein für ein gutes Jahr”.

Während dieser zehn Tage beginnen also orthodoxe Juden nach Vergebung von Gott und den Menschen zu suchen. Und wenn sie irgendjemanden beleidigt oder verletzt haben, müssen sie seine Vergebung erbitten. Wie ich durch eigene Erfahrung gelernt habe, ist dies oft nur ein Ritual und keine wirkliche Herzensumkehr. Während der zwei Jahre, die die Weltausstellung in New York war, war ich dort Student an einem College und während des Sommers arbeitete ich für ein messianisches Werk. Und dieses Werk entschied sich einen Platz auf der Weltausstellung zu suchen um Zeugnis zu geben. New York hatte zu dieser Zeit einen großen jüdischen Bevölkerungsanteil und so wäre dies eine wunderbare Gelegenheit den jüdischen Menschen Zeugnis zu geben. Nun, da die Juden sehr an Bildung interessiert sind, fragten wir nach einem Platz im Bildungsgebäude und es wurde uns gewährt. Nun und sie entschieden wo unser Stand sein sollte. Sie gaben uns einen Platz auf der zweiten Etage, direkt vor der Rolltreppe. Wenn man also mit der Rolltreppe hinauffuhr war das erste, das man sah, unsere Ausstellung. Aber es gab da noch eine Sache im Zusammenhang mit unserem Stand. Das einzige koschere Restaurant auf der ganzen Weltausstellung war genau hinter uns. Als orthodoxer Juda war der einzige Ort, wo man essen konnte, genau dieses Restaurant. Und man konnte nicht dorthin gelangen, es sei denn, man ging an unserem Stand vorbei. Und links von uns gab es einen anderen Stand, der von einer chassidischen Gruppe geleitet wurde. So hatten wir denn einen langen Sommer, in dem wir den Juden, die bei uns vorbeikamen, Zeugnis gaben. Aber die anderen orthodoxen Juden, die in dem Gebäude waren, hassten uns. Jeden Morgen wenn sie zur Arbeit kamen verfluchten sie uns in Hebräisch, Jiddisch und Englisch. Sie nahmen unsere Literatur, rissen sie entzwei und warfen sie uns ins Gesicht, und das taten sie jeden Tag, den ganzen Sommer über, bis zu dem Tag, der auf das Fest des Hörnerschalls folgte. Nun erinnerten sie sich an die, die durch sie beleidigt und verletzt wurden. Während dieser zehn Tage hörten sie auf uns zu verfluchen, sie hörten damit auf unsere Literatur zur zerstören, sie baten sogar jeden von uns persönlich um Vergebung und luden uns auch auf einen Kaffee ins Restaurant ein. Wir hatten eine wunderschöne Beziehung während dieser zehn Tage und wir dachten, im nächsten Jahr würden nun die Dinge zwischen uns besser laufen. Und unsere schöne Beziehung dauerte genau bis zu dem Tag, der auf den Versöhnungstag folgte. Sie kehrten zu der Art zurück. wie sie es vorher gemacht hatten, weil ja ihre Sünden für dieses Jahr sie nicht mehr zu kümmern brauchte. So fuhren sie also mit dem Fluchen und Schreien und Zerstören fort, bis einen Tag nach dem Fest des Hörnerschalls im nächsten Jahr. Das zeigt ganz klar, dass einige dieser Bußakte lediglich äußerlich sind und nicht von Herzen kommen. Das ist also die dritte Bedeutung des Horns, das Öffnen der drei Bücher.

Nun wollen wir über das Klang des Horns oder das Hörnerblasen reden. Im Dienst der Synagoge wird insgesamt 100 Mal das Horn geblasen. Die ersten 99 Klänge bestehen aus drei unterschiedlichen Tönen oder Tonfolgen. Die erste Art ist ein sehr langer einzelner Ton und dieser einzelne lange Ton ist ein Zeichen der Freude. Die zweite Art besteht aus drei kurzen Tönen und ist ein Zeichen des Schluchzens oder Weinens. Die dritte Art besteht aus einer Serie von neun sehr kurzen Tönen, Stakkato, abgehackten Tönen. Und das ist ein Zeichen der Angst. Nun, die ersten 99 Klänge bestehen aus einem dieser drei Töne die rauf und runter gespielt werden. Der vierte Ton kommt beim 100sten Klang. Es ist ein sehr, sehr langer Ton, so lang wie der Bläser den Ton halten kann. Dieser ist unter dem Begriff die große Posaune bekannt, und auch unter dem Begriff die letzte Posaune kennt man es. Und dies ist der wichtigste der vier Tonarten. Es ist ein Symbol für die letztendliche Erlösung, die Auferstehung und endgültige Sammlung Israels.

Eine andere Gepflogenheit unter den Juden ist es, am Nachmittag an ein Gewässer zu gehen und dort ihre Hosentaschen symbolisch von ihren Sünden zu entleeren. Das geht zurück auf Micha 7, 19 wo Gott verspricht, die Sünden Israels in die Tiefen des Meeres zu versenken. Neben diesen besonderen Bräuchen gab es auch noch viele jüdische Legenden zu diesem Fest. Neben der Tatsache, dass Gott an diesem Tag die Welt erschaffen hat, wurde auch Adam an diesem Tag erschaffen, und an diesem Tag fiel er auch in Sünde. Kain wurde an diesem Tag geboren und seine Zwillingsschwester. Abel wurde auch mit seiner Zwillingsschwester an diesem Tag geboren. An diesem Tag ging die Flut von Noah zurück. Abraham, Isaak und Jakob wurden alle an diesem Tag geboren. Sie starben auch an diesem Tag. An diesem Tag begannen sie wieder mit den Opferungen, nachdem der Tempel wieder aufgebaut war.

Nun wollen wir über die besonderen Speisen für dieses Fest reden. Das Festessen an diesem Tag konzentriert sich auf einen Kopf. Manchmal ist es ein Schafskopf in Erinnerung an Isaaks Opfer. Gebräuchlicher ist aber der Kopf eines Fisches, als Erinnerung an Moses Versprechen, dass Gott eines Tages Israel zum Haupt der Völker machen wird, und nicht zum Schwanz. Es gibt drei Früchte die zu diesem Fest besonders herausgehoben werden, Weintrauben, Granatäpfel und Äpfel. Und traditionsgemäß taucht man die Äpfel in Honig, bevor man sie isst, um sich daran zu erinnern, für ein süßes Jahr zu beten. Was die Schriftlesung in der Synagoge betrifft, so wird Psalm 47 gelesen. Und er wird sieben Mal gelesen, weil dieser Psalm sieben Mal den Klang eines Horns erwähnt. Nun, es gibt viele weitere Bräuche und Traditionen, aber ich werde nur noch einen weiteren nennen. Es ist Brauch an diesem Fest weiß angezogen zu sein, weil weiße Kleidung die Vergebung der Sünden symbolisiert.

 

5. Messianische Erfüllung

Nun gehen wir zu unserem fünften Bereich, der messianischen Erfüllung. Lasst uns zu 1. Thessalonicher 4 gehen. Die letzten drei Feste werden ja durch das Programm des zweiten Kommens erfüllt werden und dieses Fest wird durch die Entrückung der Gemeinde erfüllt werden. Nun, einer der Bedeutungen für das Hornblasen im Judentum war die Auferstehung aus den Toten. Es ist das Thema der Auferstehung, das durch das Neue Testament aufgegriffen wird. In den Versen 13-15 antwortet Paulus auf eine Frage, die die Thessalonicher hatten. Normalerweise wenn Paulus eine Gemeinde gründete blieb er dort und brachte der Gemeinde die gesamte biblische Lehre bei. Dann benannte er Älteste für diese Gemeinde und danach zog er in eine andere Gegend und wiederholte dies dort. In Thessalonich konnte er aber nicht so verfahren, weil eine Verfolgungswelle ausbrach. Er war gezwungen die Stadt zu verlassen noch bevor er sie alles lehren konnte. Aus dem Textzusammenhang wissen wir, dass Paulus sie einige Dinge über die Entrückung lehrte, dass aber noch Fragen dazu offen blieben. Eine Frage lautete folgendermaßen: Wenn ein Gläubiger vor der Entrückung stirbt, wird er die Vorzüge daraus verpassen? Und das war für sie nicht einfach nur eine theologische, sondern eine sehr praktische Frage. Einige waren in der Verfolgung gestorben; werden diese nun die Vorzüge aus der Entrückung verpassen? Also schreibt Paulus ihnen um sie zu trösten und ihnen zu sagen, dass diejenigen, die schon gestorben sind, nicht nur die Entrückung nicht verpassen werden, sondern vielmehr werden diese noch vor den Lebenden daraus den Nutzen haben. So sagt er nun in Vers 15: Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen;  In Bezug auf die Entrückung werden also die Lebenden den Toten nicht vorangehen. In den Versen 16 und 17 erklärt er dann, warum das wahr ist. Und er gibt uns die sieben chronologischen Schritte dieses Ereignisses, um zu beweisen, dass die toten Gläubigen zuerst in den Genuss kommen.

Der erste Schritt steht in Vers 16 und besagt, dass der Herr selbst aus dem Himmel herabkommen wird. Also wird im ersten Schritt Jesus von der Rechten Gottes, des Vaters, kommen und wieder in die Erdatmosphäre eintreten. Zweitens wird das mit einem Ruf geschehen. Das griechische Wort hier meint einen militärischen Befehl. Und Paulus beschreibt dieses Ereignis mit militärischen Begriffen seiner Zeit. Zu dieser Zeit trat der Hauptbefehlshaber aus seinem Kommando-Zelt und gab einen Befehl heraus. So wird unser Hauptbefehlshaber Jesus aus seinem himmlischen Zelt herauskommen und einen Befehl erteilen, um die weiteren Ereignisse einzuleiten. Der dritte Schritt ist die Verlautbarung der Stimme des Erzengels. Es gibt nur einen Erzengel und das ist Gabriel. Wenn der Hauptkommandant aus seinem Zelt trat und einen Befehl erteilte, wurde dieser Befehl durch den Unteroffizier wiederholt. Und so wiederholt der Erzengel als Unteroffizier den Befehl des Hauptbefehlshabers. Der vierte Schritt ist, dass die Posaune Gottes erschallt und hier sehen wir die Verbindung zu dem Posaunenfest. Nun, nachdem der Unteroffizier den Befehl des Hauptbefehlshabers wiederholt hatte, gab der Soldat mit der Posaune das Signal und basierend auf diesem Klang wussten die Soldaten dann was zu tun ist. Durch das gleiche militärische Bild wird beschrieben wie, nachdem der Erzengel den Befehl wiederholt, das Horn geblasen wird. Dann kommt der fünfte Schritt, die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Hier sehen wir also die Verbindung zu dem, was das Judentum lehrt. Der Hörnerschall ist das Zeichen für die Auferstehung. Also erst nachdem der Klang der Posaune Gottes erschollen ist, werden die Toten in Christus auferweckt werden. Und sie werden zuerst auferweckt werden. So sind die Fakten, die toten Gläubigen vor den noch lebenden Gläubigen. Nun, meine Frau wuchs als Presbyterianerin auf und in den USA ist die presbyterianische Kirche sehr liberal geworden und die Gemeinden haben kein Leben in sich. Wenn ich nun mit meiner Frau sprach, noch bevor wir verheiratet waren, erzählte ich ihr oft, dass wenn die Entrückung kommt, die Presbyterianer als erstes an die Reihe kommen würden, weil eben die Toten in Christus zuerst auferstehen werden. Das ist vielleicht der Grund dafür, dass sie sieben Jahre gebraucht hat, um in eine Hochzeit mit mir einzuwilligen. Dann kommt in Vers 17 der sechste Schritt: Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. Also erst nachdem die Gläubigen auferweckt wurden, werden die dann noch Lebenden verwandelt werden und dann werden wir alle zusammen entrückt. Also merken wir uns, dass die toten Gläubigen die Vorzüge der Entrückung nicht verpassen werden. Die Entrückung wird auf die toten Gläubigen ihren Einfluss ausüben, noch bevor sie dies bei den Lebenden tut, weil die Dinge in dieser Reihenfolge ablaufen werden. Dann kommt der siebte Schritt. Die Auferweckten und die Verwandelten werden Christus in der Luft begegnen und, wie uns gesagt wird, so werden wir beim Herrn sein allezeit.

In Johannes 14 sagt Jesus seinen Jüngern, dass er sie verlassen wird um in den Himmel zu gehen, um ihnen dort einen Ort zu bereiten. Und wenn dieser Ort bereitet ist, würde er für die Gläubigen zurückkommen um sie zu sich zu nehmen an den Ort, wohin er jetzt gehen würde. Er ging in den Himmel. Also nach der Auferstehung und der Verwandlung der Lebenden, werden alle Gläubigen zusammen entrückt und dann bringt uns der Herr in den Himmel, wohin er gegangen ist. Es gibt noch eine zweite Textstelle, die wir uns ansehen müssen, nämlich 1. Korinther 15. Der Gesamtkontext steht in den Versen 50-58, aber ich beabsichtige nicht, alles davon zu besprechen, denn dies geht über das Ziel dieser Studientage hinaus, aber ich möchte seinen Zusammenhang mit dem Posaunenfest aufzeigen. In Vers 50 sagt Paulus, dass diese Art Körper, die wir jetzt haben, der Sterblichkeit und Verwesung unterworfen ist. Wir können aber mit dieser Art von Körper nicht in die Ewigkeit eingehen. Also muss eine Änderung in der Beschaffenheit des Körpers stattfinden. In Vers 51 sagt er uns, dass eines Tages tatsächlich so eine Veränderung stattfinden wird. In der Textpassage aus dem ersten Thessalonicher Brief lag sein Vorhaben darin, den zeitlichen Ablauf der Entrückung darzustellen. In dieser Textstelle nun ist seine Absicht eine andere. Er betont hier die Notwendigkeit der Veränderung unserer körperlichen Beschaffenheit für dieses Ereignis. Nun, im Vers 52 verbindet er diese Verwandlung mit der Posaune. Und er erwähnt diese Posaune zweimal. Zuerst sagt er, bei der letzten Posaune, und dann denn die Posaune wird erschallen, was der vierten Stufe im Thessalonicher Brief entspricht. Die fünfte Stufe war die Auferweckung der Toten. Die gleiche Ordnung finden wir hier. Und wenn die Posaune ertönt, sagt er, so werden die Toten auferstehen in Unverderblichkeit. Die sechste Stufe war, welche Auswirkungen die  Entrückung für die dann noch Lebenden haben wird. Auch hier sehen wir die gleiche Reihenfolge, nämlich dass wir, die Lebenden, verwandelt werden sollen. Also die Posaune wird erschallen, die Auferstehung aus den Toten findet statt und die noch lebenden Gläubigen werden verwandelt. Für die Toten heißt das, die Sterblichkeit zieht die Unsterblichkeit an und Verderblichkeit die Unverderblichkeit. Und für die noch Lebenden bedeutet das, die Sterblichkeit zieht Unsterblichkeit an, denn der Körper muss verwandelt werden um das ewige Leben zu erhalten.

Aber in dieser Textstelle verbindet er die Entrückung nicht nur mit dem Posaunenfest, sondern auch mit einem besonderen Posaunenklang, der letzten Posaune. Dies bezieht sich auf die 100ste Klangfolge beim Posaunenfest. Die Leute verstehen oft den jüdischen Bezugsrahmen nicht, aus dem heraus Paulus schrieb. So versuchen sie manchmal diese letzte Posaune mit der siebten Posaune aus der Offenbarung in zu Verbindung zu bringen Das ist aber nicht möglich. Nun, seht wie Paulus sagt: die letzte Posaune. Es ist also eine ganz bestimmte Posaune. Er erklärte der korinthischen Gemeinde nicht, was er damit meint. Er erwartete offensichtlich von ihnen, dass sie verstanden was er sagte. Als die Korinther den Brief erhielten und bei Vers 52 ankamen und über die letzte Posaune lasen, gab es eine Sache, die sie nicht tun konnten. Sie konnten nicht die Frage aufwerfen was denn Paulus mit dieser letzten Posaune meine und dann das Buch der Offenbarung herausholen, sich dem Kapitel 11 zuwenden, dort wo die siebte Posaune erwähnt wird, und sagen: Aha, das meint also Paulus mit der letzten Posaune. Sie konnten das nicht tun. Die Offenbarung war noch gar nicht geschrieben. Und die nächsten 30 Jahre würde das auch nicht geschehen. Aber trotzdem erwartete Paulus von ihnen zu wissen, worüber er sprach. Nun, Korinth war ein Ort, an dem er Zeit genug hatte, sie in der gesamten biblischen Lehre zu unterrichten. Und er lehrte eindeutig die Verbindung der jüdischen Feste mit ihrer messianischen Bedeutung. Er stellt diese Verbindung etliche Male in diesem Buch her. In Kapitel 5, Vers 7, verband er das Werk Jesu mit dem Passah. In Kapitel 5, Vers 8, verband er das Werk Jesu mit dem Fest der ungesäuerten Brote. In den Kapiteln 11-14 verband er das Werk Jesu mit dem Fest der Wochen. In Kapitel 15, Verse 20-23, verband er es mit dem Fest der ersten Früchte. Also durch das ganze Buch hindurch verbindet er das Werk Christi mit den Festen aus 3. Mose 23. Nun und in den Versen 50-58 tut er es ein weiteres Mal, diesmal mit dem Posaunenfest. Wenn er von der letzten Posaune spricht, meint er nicht die siebte Posaune aus der Offenbarung. Er meint die letzte Posaune des jüdischen Gottesdienstes am Posaunenfest. Und sein Fazit ist, dass die Entrückung die Erfüllung des Posaunenfestes sein wird.

 

VI Der Versöhnungstag

Lasst uns nun zu 3. Mose 23 zurückgehen und mit dem sechsten Feiertag beginnen. Ich werde heute nicht alles davon besprechen, sondern nur die ersten paar Dinge auslegen. Morgen in unserer letzten Studieneinheit werden wir dann den Rest dieses sechsten Festes und das siebte durchnehmen. Nun, der sechste Feiertag ist der Versöhnungstag. Dieser wird in den Versen 26-32 erwähnt: Und der HERR redete zu Mose und sprach: Am zehnten [Tag] in diesem siebten Monat ist der Versöhnungstag, 1 der soll euch eine heilige Versammlung sein; und ihr sollt eure Seelen demütigen und dem HERRN ein Feueropfer darbringen; und ihr sollt an diesem Tag keine Arbeit verrichten, denn es ist der Versöhnungstag, um Sühnung für euch zu erwirken vor dem HERRN, eurem Gott. Denn jede Seele, die sich an diesem Tag nicht demütigt, die soll ausgerottet werden aus ihrem Volk; und die Seele, die an diesem Tag irgend eine Arbeit verrichtet, die will ich vertilgen mitten aus ihrem Volk. Ihr sollt keine Arbeit verrichten. Das ist eine ewig gültige Ordnung für eure [künftigen] Geschlechter an allen euren Wohnorten. Ein Sabbat der Ruhe soll es für euch sein, und ihr sollt eure Seelen demütigen. Am neunten [Tag] des Monats, am Abend, sollt ihr die Feier [beginnen], und sie soll währen von einem Abend bis zum anderen.

 

1. Biblische Verweisstellen

Auch hier werden wir wieder das Fest in fünf Bereichen untersuchen. Zuerst also andere biblische Verweisstellen. Es gibt insgesamt fünf. Vier werde ich jetzt erwähnen und die andere ein wenig später. Die erste Textstelle ist 3. Mose 25. In diesem Kapitel teilt er einige spezielle Regelungen bezüglich dieses Festes mit, falls das Versöhnungsfest in ein Sabbatjahr oder Jubeljahr fällt. Diese Regelungen müssen in anderen Jahren nicht beachtet werden. Die zweite Textstelle ist 4. Mose 29 und sie betont die besonderen Festopfer. Die dritte Textstelle ist Hebräer 9 und 10, wo der Schreiber über die Überlegenheit des Blutes Christi gegenüber dem der Böcke und Kälber spricht. Das Blut der Böcke und Kälber sollte am Versöhnungstag vergossen werden, aber das Blut des Messias ist dem überlegen. Die vierte Textstelle ist Hebräer 13, wo es für die jüdischen Gläubigen einen ganz speziellen Vergleich anstellt. Normalerweise konnte der Priester vom Sündopfer einen Teil essen, aber nicht von dem Sündopfer des Versöhnungstages. Was auch immer nicht auf dem Altar verbrannt wurde, musste außerhalb des Lagers gebracht und dort verbrannt werden, weil die innerhalb des Lagers keinen Anteil an dem Opfer haben konnten. In Hebräer 13 stellt er dann den Vergleich an zwischen außerhalb des Lagers und außerhalb des Tores. Und unser Messias starb außerhalb des Tores. So konnten also die, die sich noch im Lager des levitischen Judentums befanden nicht Anteil haben am Opfer des Messias, das außerhalb des Tores dargebracht wurde. Nur solche Juden, die herauskamen aus dem Lager des levitischen Judentums und vor das Tor traten, um sich selbst mit dem Messias zu identifizieren, erhielten Anteil an diesem Opfer.

 

2. Namen

Unser zweiter Bereich hat nun mit den unterschiedlichen Namen dieses Festes zu tun. Es gibt drei Namen für diesen Tag. Der Gebräuchlichste ist einfach der Versöhnungstag, weil an diesem Tag dem ganzen Volk die Versöhnung angeboten wurde. Der zweite Name ist der Tag der Sühnungen, Mehrzahl also, weil das Judentum lehrt, dass an diesem Tag Sühnung für die Lebenden und die Toten geschieht. Der dritte Name ist der Sabbat der Sabbate. Das ist der heiligste von allen Tagen. Die Gesetze, die auf den Sabbat anzuwenden sind, gelten auch für diesen Tag, aber noch viel ausgeprägter.

 

3. Biblische Praxis

Drittens wollen wir nun zur biblischen Praxis übergehen. Zuerst das Datum. Es muss am zehnten Tag des siebten Monats gefeiert werden. Und in der Bibel hatte dieses Fest zwei Bedeutungen. Zuerst einmal war es der Tag der nationalen Versöhnung. Es ist ein allgemeines Missverständnis unter den Gläubigen, dass an diesem Tag jeder einzelne Jude sein Versöhnungsopfer brachte. Das stimmt nicht. Die persönlichen Sündopfer wurden das ganze Jahr über dargebracht. An diesem Tag gab es ein Sündopfer für die gesamte Nation. So liegt die Hauptbetonung auf der nationalen Versöhnung. Die zweite Bedeutung war das Leiden der Seele. Und das Hauptwort für den Versöhnungstag ist das Wort Leiden. Und das Leiden der Seele bedeutete die persönliche Buße. Die Art, wie beide Inhalte zusammenwirken, ist folgende. An diesem Tag wurde der gesamten Nation die Versöhnung angeboten, aber dies fand nur Anwendung auf diejenigen Juden, die ihre Seele beugten und umkehrten. Genau wie Jesus für die Sünden der ganzen Welt starb, aber seine Sühnung nur auf solche Anwendung findet, die glauben. Also noch einmal, für die ganze Nation Israel war dies ein Tag der Versöhnung, aber die Sühnung fand nur Anwendung auf solche, die ihre Seele beugten. Lasst uns zu 3. Mose 16 gehen. Das ist die fünfte Textstelle, wo dieses Fest erwähnt wird. Das ist die bedeutendste Textstelle, weil es uns die Einzelheiten mitteilt, die an diesem Tag zu geschehen hatten. In den beiden ersten Versen macht er eine deutliche Einschränkung. Nur eine Person durfte das Allerheiligste betreten und das war der jüdische Hohepriester, aber auch er durfte dies nur ein einziges Mal im Jahr tun, nämlich am Versöhnungstag. In den Versen 3-5 treffen sie ihre Vorbereitungen. Ein Stier wurde für den Priester ausgewählt und zwei Ziegen für das Volk. Der Hohepriester legte seine tägliche Kleidung ab, welche vielfarbig war, unterzog sich einer Wassertaufe und zog die besondere Kleidung für diesen Tag an, die ganz weiß war. In den Versen 6-10 wurden dem Hohenpriester die Opfer vorgeführt, der Stier als Opfer für den Hohenpriester und die zwei Ziegenböcke als Opfer für das Volk. Durch das Los wurde ein Ziegenbock dazu bestimmt zu leben und der andere zu sterben. In den Versen 11-14 findet sich die Opferung des Stieres für die Sünden des Hohenpriesters. Bevor der Hohenpriester nämlich das Opfer für die Nation darbringen konnte, musste er sich zuerst um seinen eigenen Sünden kümmern. Der Hebräerbrief sagt, dass wir einen überlegenen Hohenpriester haben, denn er musste sich nicht zuerst um seine eigenen Sünden kümmern. Aber das Blut des Stieres sühnte die Schuld des Hohenpriesters und das Blut wurde ins Allerheiligste gebracht. Der Hohenpriester kam wieder heraus und tötete eine der zwei Ziegenböcke (die durch das Los vorher dazu bestimmt war) und sprengte ihr Blut im Allerheiligsten vor und auf den Sühnedeckel. Das steht in den Versen 15-19. Dann, in den Versen 20-21, kam er zu dem lebenden Ziegenbock, legte seine Hände auf dessen Kopf, – und im Alten Testament war das Handauflegen ein Zeichen der Identifikation, also wurde der Ziegenbock nun mit Israel identifiziert – der Hohenpriester bekannte Israels Sünden und dann wurde der Ziegenbock in die Wüste gejagt. Und das Bild war folgendes: Durch das vergossene Blut des ersten Ziegenbockes, konnte der zweite Ziegenbock Israels Sünden hinwegtragen. In den Versen 23-34 werden weitere Vorschriften und Regelungen gegeben. Eine davon lautete, dass der Hohenpriester von diesem Sündopfer nicht essen durfte, sondern die Überreste mussten außerhalb des Lagers gebracht und dort verbrannt werden. Wir können die biblische Praxis zusammenfassen, indem wir uns die zwei Hauptelemente merken. Als erstes gab es die Opferung der zwei Ziegenböcke und durch das Mittel dieser zwei Ziegenböcke wurde der ganzen Nation Israel die Sühnung gebracht. Und dann als zweites die Beugung, oder das Leid, der Seele. Der einzelne Jude konnte Anteil an dem Opfer haben, wenn er Buße tat. Nun, morgen werden wir über die letzten beiden Bereiche reden, die jüdische Praxis und die messianische Erfüllung dieses Ereignisses. Und dann werden wir auch noch das siebente Fest besprechen, das Laubhüttenfest.