D. Martin Luther Die gantze Heilige SchrifFt Deudsch Anhang und Dokumente D. MARTIN LUTHER Die gantze Heilige Schrifft Deudsch WITTENBERG 1545 Anhang ERLÄUTERUNGEN ZU DEN ILLUSTRATIONEN DER WITTENBERGER LUTHERBIBEL VON 1545. V orsatzblatt Die hier in dreifarbigem Faksimiledruck reproduzierten zwei Quartseiten (S. 62 und 59 = Bl. 143 b und 142 a) aus Luthers (seit 1945 auf der Staatsbibliothek Berlin verschollenem) eigenhändigem Übersetzungsmanuskript vom (die poetischen Bücher enthaltenden) Dritten Teil des Alten Testamentes (ehern. Signatur: Ms. germ. qu. 29 [vgl. WA Bibel Bd. 1, S. XVIIf. und XX]) zeigt die vom Reformator mit dunkler Tinte zu Papier gebrachte Niederschrift seiner Verdeutschung von Ps. 1,1-2,2 und Hiob 41,2-22 (abgedruckt ebd. S. 453 und 45of.). Luthers mit roter Tinte vorgenommenen Textkorrekturen bilden das Ergebnis der von ihm vor Beginn der Drucklegung gemeinsam mit Melan-chthon und dem Wittenberger Hebraisten Matthäus Aurogallus veranstalteten Durchsicht seines Übersetzungsmanuskriptes (vgl. dazu die Einleitung oben S. 67*f.). Über das Fehlen der Setzermarken an dieser Stelle und ihren Grund vgl. ebd. Anm. 123a. Haupttitelblatt (oben S.5* und 1159) Zu diesem 1341 von Lukas Cranach d. J. für die Medianbibel geschaffenen, Verdammung und Erlösung darstellenden Titelblatt vgl. Einleitung oben S. 108* und Anm. 289 sowie unten S. 160*. Wappentitelblatt (S. 1) Zu den (neben dem üblichen Titelblatt in der Medianbibel von 1541 verwandten) Wappentitelblättern von Lukas Cranach d. J., von denen allein das kursächsische auch in der Medianbibel von 1545 wieder benutzt ist, vgl. die Einleitung oben S. io9*f. und Anm. 292. Die 14 oben S. 1 abgebildeten Schilde des kursächsischen Wappens 12345 sind die Schilde von: 6 7 8 9 10 ii 12 13 14 i Markgrafschaft Meißen 2 Herzogtum Sachsen 3 Erzmarschallamt 4 Landgrafschaft Thüringen 5 Pfalzgrafschaft Thüringen 6 Pfalzgrafschaft Sachsen 7 Mark Landsberg 8 Grafschaft Orlamünde 9 Pleißener Land 10 Burggrafschaft Altenburg 11 Roter Schild als Symbol der Regalien 12 Burggrafschaft Magdeburg 13 Herrschaft Eisenberg 14 Grafschaft Brehna. Zum Wappen vgl. R. Frh. von Mansberg, Das Wappen des Kurfürstenthums Sachsen in seiner historisch-topographischen Bedeutung (Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Alterthumskunde Bd. 6 [1885], S. 51-93); J. Sieb-macher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, hrsg. von O. Titan von Hefner Bd. i1 (Nürnberg 1856), S. 19L und Tafel 27 (unten). Kurfürstenporträt (S. 3) Zum Porträt des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich des Großmütigen (1503-1554, reg. 1532-1547) im Kurornat mit dem Reichsschwert von Lukas Cranach d.J. vgl. Einleitung oben S. 110* und Anm. 293; zum Wahlspruch vgl. ebd. S. 97*f. und Anm. 248. Erläuterungen zur Bibelillustration des Monogrammisten MS. (Soweit nichts anderes vermerkt, gehören die Bilder schon zur Ausstattung der Bibel von 1534.) Nr. i (S. 24) Gottvater als Weltenschöpfer; darunter in der Mitte: Der von Wasser umgebene Garten Eden (Erde) mit Adam und Eva sowie dem sich in die vier »Hauptwasser« Pison, Gihon, Hidekel und Phrath teilenden Strom (i.Mos. 2,10-14); die scheibenförmige Erde ist zunächst umgeben vom Himmel mit Vögeln, Sonne, Mond und Sternen und dann vom »Wasser über der Festen [Himmel]« (i.Mos. i,7f.; vgl. WA Bd. 42, S. 20, 35 fr.; 22, 3of.; 23, 19-24, 2) (Schramm, Abb. 249). In der Anlage lehnt sich das Bild an die vorlutherische Illustration an (vgl. W. Worringer, Die Kölner Bibel [ca. 1478] [München 1923], Tafel 1 und A. Schramm, Der Bilderschmuck der Frühdrucke Bd. 11 [Leipzig 1928], Abb. 951 [Lübecker niederdeutsche Bibel 1494]). Nr. 2 (S. 29) Der Sündenfall (i.Mos. 3). Im Vordergrund: Adam und Eva mit dem Apfel und der sich um den Baum ringelnden Schlange. Links am Rand: Gott und Eva (ebd. 3, 13). Rechts am Rand: Die Vertreibung aus dem Paradies (der Cherub mit dem Schwert [ebd. 3, 24]) (Schramm, Abb. 404). Seit der Bibel von 1535 (Schramm, S. 29). Nr. 3 (S. 31) Kain und Abel (1. Mos. 4). Im Vordergrund rechts Kains, in der Mitte Abels Opfer. Links am Rand: Der Brudermord. Rechts im Hintergrund: Kain vor Gott (Schramm, Abb. 405). Seit der Bibel von 1535 (Schramm, S. 29). Nr. 4 (S. 36) Die Sintflut mit der Arche Noah (i.Mos. 7,17-24). Links oben: Die Taube mit dem Ölblatt (ebd. 8, 11) (Schramm, Abb. 250). Vgl. dazu das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 43). Nr. 5 (S. 39) Gottes Segen über Noah und seine Söhne; der Regenbogen als Zeichen des Bundes (i.Mos. 9,1 ff. u. 13). Rechts: Im Zelt decken Sem und Japheth ihres Vaters Noah Blöße zu; daneben Ham (ebd. 9,21-23) (Schramm, Abb. 251). Nr. 6 (S. 54) Lot, die beiden Engel und seine zwei Töchter (i.Mos. 19, 15L). Rechts am Rand: Lots Frau als Salzsäule (ebd. 19, 26). Im Hintergrund: Der Untergang von Sodom und Gomorra (ebd. 19,24 f.) (Schramm, Abb. 252). Nr. 7 (S. 60) Isaaks Opferung. Links am Rand (Mitte): Die beiden Knaben mit dem Esel (i.Mos. 22,5); Abraham mit Isaak, der das Holz trägt (ebd. 22,6). Im Vordergrund : Abraham bindet Isaak auf den Altar und hält in der Rechten das Messer, darüber der Engel; der Widder in der Hecke (ebd. 22,9-13) (Schramm, Abb. z5 3)- Vgl. dazu das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 44). Nr. 8 (S. 75) Jakobs Traum. Rechts im Mittelgrund vor dem Stadttor Abschied Jakobs von Isaak (i.Mos. 28,1 ff.). Im Vordergrund: Jakob, sein Haupt auf den Stein gestützt, sieht im Traum die Himmelsleiter mit Gott und den auf- und niedersteigenden Engeln (ebd. 28,11-13). Jakob salbt den Stein (ebd. 28,18). Links im Mittelgrund: Jakob und die Schafhirten (ebd. 29,2ff.) sowie Jakobs Begegnung mit Rahel (ebd. 29,10®) (Schramm, Abb. 254). Vgl. dazu das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 45). Nr. 9 (S. 80) Jakob und Laban. Links im Mittelgrund: Jakob und Laban teilen die Herde (1. Mos. 30,31 ff). Im Vordergrund: Jakob mit den weißgestreiften Stäben bei den Schafen an derTränke (ebd. 30, 37-41). Rechts im Mittelgrund: Jakob mit Lea und Rahel auf dem Felde (ebd. 31,4 ff.) (Schramm, Abb. 255). Nr. 10 (S. 86) Jakobs Ringen mit dem Engel bis zur Morgenröte (i.Mos. 32,24®) an der Furt Jaboc (ebd. 32,22 h), jenseits des Wassers seine zwei Frauen, zwei Mägde und elf Kinder. Links am Rand: Jakobs Herde (Kamele) (ebd. 32,7 u. 15) (Schramm, Abb. 256). Auf dem Holzblock die Jahreszahl: »1532«. Nr. ii (S. 99) Joseph und Potiphars Frau. Den sich weigernden Joseph ergreift sie am Gewand (i.Mos. 39,12) (Schramm, Abb. 257). Nr. 12 (S. 101) Pharaos Träume. Rechts am Rand: Ein Gemach mit dem schlafenden Pharao. In der Mitte im Hintergrund: Pharaos Träume (er sieht die 7 fetten und die 7 mageren Kühe sowie die 7 vollen und die 7 magern Ähren) (i.Mos. 41,1-7). Links im Vordergrund: Die ägyptischen Wahrsager, in der Mitte: Pharao und Joseph (1. Mos. 41,8f. u. 14fr.) (Schramm, Abb. 258). Vgl. dazu das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 46). Nr. 13 (S. 148) Durchzug der Kinder Israel durch das Rote Meer. Vorne Mose mit dem Stab (hinter ihm Aaron [mit Kapuze]); die den durch das Trockene ziehenden Israeliten nachfolgenden Ägypter kommen im Meer um, rechts am Himmel die leuchtende Wolke (2.Mos. 14,16. 20-23. 26-29) (Schramm, Abb. 259). Nr. 14 (S. 152) Wachteln und Manna in der Wüste (2.Mos. 16,4®). Im Vordergrund: Mose (mit dem Stab) und Aaron (mit der Kapuze). Im Hintergrund: Mose schlägt Wasser aus dem Felsen, umgeben von den Ältesten, darüber Gott in der Wolke (ebd. 17,5 h) (Schramm, Abb. 260). Nr. 15 (S. 168) Einrichtung der Stiftshütte: Die Lade mit dem goldenen Kranz und den Tragstangen sowie der Gnadenstuhl mit zwei Cherubim (2.Mos. 25,10-20) (Schramm, Abb. 261). Vgl. dazu das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 47). Nr. 16 (S. 169) Einrichtung der Stiftshütte: Tisch mit Tragstangen, Schüsseln, Löffeln, Kannen, Schalen, Schaubroten, Leuchter und Lichtschere (2.Mos. 25,23-38) (Schramm, Abb. 262). Vgl. dazu das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 48). Nr. 17 (S. 170) Die Stiftshütte (2. Mos. 26,1 ff.) (Schramm, Abb. 263). Vgl. dazu das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 49). Nr. 18 (S. 171) Die Konstruktion der Stiftshütte (2. Mos. 26,1 ff.) (Schramm, Abb. 264). Vgl. dazu das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 50). Nr. 19 (S. 173 oben) Der tragbare Brandopferaltar mit dem dazugehörigen Gerät und das eherne Handfaß (2.Mos. 27,1-8; 30,18) (Schramm, Abb. 265). Vgl. dazu das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 51). Nr. 20 (S. 173 unten) Die Stiftshütte mit dem Vorhof (2. Mos. 27,9-18) (Schramm, Abb. 266). Vgl. das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 52). Nr. 21 (S. 177) Aaron in der priesterlichen Kleidung (2.Mos. 28,4-39) (Schramm, Abb. 267). Vgl. dazu das Bild von 1523 (Schramm, Abb. 53). Nr. 22 (S. 184) Der Tanz um das goldene Kalb. ImVordergrund: Mose zerbricht (rechts neben ihm Josua) im Zorn die Gesetzestafeln (2. Mos. 32,17-19) (Schramm, Abb. 268). Nr. 23 (S. 248) Steinigung eines Gotteslästerers (3.Mos. 24,iof. 23) (Schramm, Abb. 269). Dieses Bild, das auch bei 4^05.15,32-36 (s.u. Nr. 24) wiederholt ist, wurde vorübergehend (nur in der Bibel von 1539/38) durch einen Holzschnitt ersetzt, der gleichzeitig zu Jos. 7,1.18-25 (s.u. Nr. 29) neu hinzugefügt worden war; vgl. WA Bibel Bd. 2, S. 614 und 636; Schramm, S. 31 f. Nr. 24 (S. 290) Steinigung eines Sabbathschänders (4^05.15,32-36) = Holzschnitt Nr. 23. Nr. 25 (S. 301) Das Zeltlager der Israeliten mit den von feurigen Schlangen Gebissenen; Mose und die eherne Schlange (4. Mos. 21,6-9) (Schramm, Abb. 270). Nr. 26 (S. 404) Josua als geharnischter Ritter (Jos. i,iff.). Dieser von Lukas Cranach d.Ä. für das Titelblatt des Urdruckes des Zweiten Teiles des Alten Testamentes von 1523 geschaffene (und bis zur Bibel 1539/38 an dieser Stelle verwandte) Holzschnitt (Schramm, Abb. 120) wurde seit derFoliobibel von 1541/40,in der man dieses Sondertitelblatt beseitigte (vgl. Einleitung oben S. 98* und Anm. 249), als Anfangsbild für das Buch Josua benutzt. Nr. 27 (S. 408) Die Israeliten ziehen mit der Bundeslade trockenen Fußes durch den (im Hintergrund sich aufstauenden) Jordan (Jos. 3,14-17); Aufrichtung der Denksteine (ebd. 4,1-9) (Schramm, Abb. 271). Vgl. dazu dasBildvon 1524 (Schramm, Abb. 122). Nr. 28 (S. 413) Die Israeliten ziehen mit der Bundeslade um Jericho, die Priester blasen die Posaunen, und Josua gibt den Befehl zum Feldgeschrei; Einsturz der Mauern (Jos. 6,15 f. 20) (Schramm, Abb. 272). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 123). Nr. 29 (S. 4x6) Achans Diebstahl am Verbannten. Links im Vordergrund: Gott verkündet Josua den »Bann« (Jos. 6,18). Im Mittelgrund: Verhör Achans durch Josua (ebd. 7,18-21). Rechts im Vordergrund: Auffindung des gestohlenen »Verbannten« in Achans Hütte (ebd. 7,22). Im Hintergrund: Achans Steinigung und Errichtung eines Steinhaufens (ebd. 7,24-26) (Schramm, Abb. 414). Seit der Bibel von 1539/58 (Schramm, S. 3if.). Über eine weitere (einmalige) Verwendung dieses Holzschnittes s. o. Nr. 23. Nr. 30 (S. 424) Josuas Sieg über die fünf Amoriterkönige. Im Hintergrund:Ein Teil des feindlichen Heeres wird durch Hagel vernichtet (Jos. 10,11). Rechts am Rand: Die Amoriterkönige werden aus der Höhle zuMakeda herausgeholt (ebd. 10,22 f.). Linke Bildhälfte: Josua (in der Mitte mit dem Spieß) läßt die Könige töten und an den Bäumen aufhängen (ebd. 10,26) (Schramm, Abb. 273). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 124). Nr. 31 (S. 464) Gideons Sieg über die Midianiter. Rechts am oberen Rand: Abzug der »Verzagten« (Rieht. 7,3). Rechts vorne: Prüfung des restlichen Teils der Krieger (kniend trinken oder Wasser »lecken wie ein Hund«) (ebd. 7,5-7). Auf der linken Bildhälfte: Die Gideonsschlacht mit den Posaunenbläsern (ebd. 7,19-22) (Schramm, Abb. 274). Vgl. dazu die in zwei Bilder (unter Einbeziehung von Rieht. 6,37-40) aufgeteilte Darstellung von 1524 (Schramm, Abb. 125-126). Nr. 32 (S. 481) Simson und der Löwe. Links am Rand: Simson begegnet dem jungen Löwen, dahinter die Weinberge zu Thimnath, rechts am Rand: Simsons Eltern (Rieht. 14,5). Vorne: Simson zerreißt den Löwen (ebd. 14,6) (Schramm, Abb. 275). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 127). Nr. 33 (S. 483) Simson und die Philister. Im Hintergrund: Simson verbrennt durch Feuerbrände an den Schwänzen von je zwei zusammengebundenen Füchsen das Getreide, die Weinberge und Ölbäume der Philister (Rieht. 15,4f.). Rechts daneben in der Steinkluft von Etam die Männer von Juda, die Simson gefesselt haben (ebd. 15, 11-13). Rechts am Rand: Die zerrissenen Stricke (ebd. 15,14). Auf der linken Bildhälfte: Simson schlägt mit einem Eselskinnbacken die Philister (ebd. 15,15). In der Mitte: Simson trinkt aus dem Eselskinnbacken (ebd. 15,19) (Schramm, Abb. 276). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 129). Nr. 34 (S. 484) Simson trägt den Torflügel der Stadt Gasa auf den Berg vor Hebron (Rieht. 16,3) (Schramm, Abb. 277). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 128). Nr. 35 (S. 485) Simson und Delila. Delila schert in der Kammer dem schlafenden Simson die sieben Locken seines Haars ab, während im Hintergrund die Philister warten (Rieht. 16,9. 17-19) (Schramm, Abb. 278). In der Fensternische findet sich das Monogramm: »MS« mit der Jahreszahl: »1532«. Vgl. zu dieser Darstellung das Bild von 15 24 (Schramm, Abb. 130), wo die Szene ins Freie verlegt ist. Ebenso ist auch der neue Holzschnitt gestaltet, der vorübergehend in den beiden Bibelausgaben von 1539/38 und 15 40 (Schramm, Abb. 415 und 486; vgl. WA Bibel Bd. 2, S. 636) das Bild von 15 34 ersetzte (Schramm, S. 32). Nr. 36 (S. 487) Simson reißt das Haus der Philister ein (Rieht, 16,29h) (Schramm, Abb. 279). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 131). Nr. 37 (S. 513) Die Bundeslade fällt in der Schlacht in die Hand der Philister; Hophnis und Pinehas’ Tod (1. Sam. 4,iof.). Als ein aus der Schlacht Geflohener dem Priester Eli diesen Verlust und den Tod seiner beiden Söhne berichtet, bricht dieser sich bei dem Sturz vom Stuhl den Hals (ebd. 4,16-18) (Schramm, Abb. 280). Nr. 38 (S. 514) Im Haus Dagons die erbeutete Bundeslade, davor die umgestürzte Dagonstatue, deren Haupt und Hände auf der Schwelle liegen; vor dem Haus die Philister, deren Priester eine bischöfliche Mitra trägt (i.Sam. 5,1 f. 4h); auf den Stufen die von Gott als Strafe gesandten Mäuse (ebd. 6,5). Rechts am Rand: Der mit zwei Kühen bespannte neue Wagen mit der Bundeslade, der diese mit den Weihegeschenken zurückbringen soll (ebd. 6,7h) (Schramm, Abb. 281). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb.132). Nr. 39 (S. 522) Samuel salbt Saul zum König (1. Sam. 10,1) (Schramm, Abb. 282). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 133). Nr. 40 (S. 536) Samuel salbt den von seinen sieben Brüdern umgebenen David, neben dem seine Harfe liegt (vgl. 1. Sam 16,18. 23), zumKönig(ebd. 16,13); am rechten Rand: Davids Harfenspiel bei den Schafen (ebd. i6,i8f.) (Schramm, Abb. 283). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 134). Nr. 41 (S. 541) Goliath und David, zwischen ihnen Goliaths Schildträger (1. Sam. 17,4-7.40 bis 49) (Schramm, Abb. 406). Seit der Bibel von 1535 (Schramm, S. 30). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 135). Nr. 42 (S. 544) Saul und David. Im Vordergrund: Saul versucht, den Harfe spielenden David an die Wand zu spießen (1. Sam. 19,9h). Dahinter Davids Haus, aus dem ihn seine Frau Michal durchs Fenster herunterläßt, während unten Sauls Abgesandte (über ihnen im Türsturz das Monogramm »MS«) Wache halten (ebd. 19,1 x£). Links im Mittelgrund: Jonathans Warnung an David durch seine Pfeilschüsse; der Knabe bringt Jonathan einen Pfeil zurück (ebd. 20,20-22. 35-38), davor David und Jonathan (ebd. 20,41h) (Schramm, Abb. 284). Nr. 43 (S. 549) Der Priester Abimelech übergibt dem (vor Saul flüchtenden) David - hinter ihm seine Krone und Harfe - Goliaths Schwert; vorne rechts ein Krieger mit den vom Priester übergebenen Schaubroten; hinter der Säule ist der Verräter Doeg sichtbar (i.Sam. 21,1-9) (Schramm, Abb. 285). Nr. 44 (S. 560) David - auf dem Boden seine Harfe, hinter ihm Abisai - zeigt aus der Ferne (»auf des Berges Spitze«) Saul und dessen Feldhauptmann Abner den Spieß und Wasserbecher, den er dem in der Wagenburg schlafenden Saul in der Nacht entwandt hatte. Links unten der Jüngling, der den Spieß zurückholen soll (i.Sam. 26,6h 13-22) (Schramm, Abb. 286). Nr. 45 (S. 568) Sauls Tod. Im Kampf gegen das Heer der Philister (linke Bildseite) wird Saul vom Pfeil eines Schützen (links unten am Rand) an der Schulter verwundet und stürzt sich - ebenso wie sein Waffenträger - ins Schwert (1. Sam. 31,3-5) (Schramm, Abb. 287). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 136). Nr. 46 (S. 586) David sieht von seinem Palastdach aus, wie Urias Weib BathSeba sich wäscht. Im Türgiebel am rechten Rand das Monogramm: »MS« (2. Sam. 11,z£.) (Schramm, Abb. 288). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 137). Nr. 47 (S. 604) Davids Hauptmann Joab durchbohrt den mit seinen Haaren an einer Eiche hängengebliebenen Absalom mit einem Spieß (2. Sam. 18,9-14) (Schramm, Abb. 289). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 138). Nr. 48 (S. 630) Das Salomonische Urteil. Im Vordergrund: Ein Diener schickt sich an, das Kind mit dem Schwert zu teilen (1. Kön. 3,16-27) (Schramm, Abb. 290). Am rechten Balustradenpfeiler das verschlungene Monogramm: »MS«. Nr. 49 (S. 634) Salomos Tempel (1. Kön. 6,2-10 und 7,15-22) (Schramm, Abb. 291). Dieser seit 1534 bei i.Kön. 7,15 ff. wiederholte Holzschnitt ist seit der Bibel von 1541/40 an dieser Stelle fortgefallen (vgl. WA Bibel Bd. 2, S. 636). Vgl. dazu die Bilder von 1524 (Schramm, Abb. 140 und 141). Nr. 50 (S. 636) Salomos Palast (i.Kön. 7,1-12) (Schramm, Abb. 292). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 139). Nr. 51 (S. 638) Das eherne Meer (i.Kön. 7,23-26) (Schramm, Abb. 293). Links unten die Jahreszahl: »1534«. Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 142). Nr. 52 (S. 639) Das »Gestühl« (Fußgestell) mit Kessel (i.Kön. 7,27-39) (Schramm, Abb. 294). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 143). Nr. 53 (S. 649) König Salomo auf seinem Thron (i.Kön. 10,18-20) (Schramm, Abb. 295). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 144). Nr. 54 (S. 669) Das Gottesurteil auf dem Karmel. Rechts am Rand: Die Propheten Baals haben Baal vergeblich um Feuer für ihr Brandopfer angerufen (i.Kön. 18,25-29). Vorne Elia vor dem aus zwölf Steinen errichteten Altar, den er mit Wasser hat begießen lassen (vorne links die vier Krüge); auf sein Gebet hin fällt »das Feuer des HERRN« vom Himmel herab (ebd. 18,30-38). Links vom Altar das auf sein Angesicht gefallene Volk (ebd. 18,39). Links im Hintergrund: Hinrichtung der Baalspropheten durch Elia (ebd. 18,40). Rechts oben: Elia auf des Karmels Spitze zur Erde gebückt; links von ihm hält sein Knabe Ausschau nach der kleinen Regenwolke (über dem Meer links unterhalb der Flamme) (ebd. 18,42-44; vgl. ebd. 17,1. 7) (Schramm, Abb. 296). Nr. 5 5 (S. 680) Rechts: Der Wagen mit König Ahab von Israel, von einem syrischen Bogenschützen tödlich getroffen, daneben der Wagen König Josaphats von Juda (1. Kön. 22,31-34). Im Hintergrund: Ahabs blutiger Wagen wird gewaschen, Hunde lecken sein Blut (ebd. 18,38) (Schramm, Abb. 297). Nr. 56 (S. 684) Elias Himmelfahrt im feurigen Wagen. Im Hintergrund: Die »50 Männer unter der Propheten Kinder« (2. Kön. 2,7). Vorne rechts sitzt Elisa am Jordan, durch den Elia mit seinem zusammengewickelten Mantel (in der linken Ecke) für sie beide einen trockenen Weg gebahnt hatte (ebd. 2,8-11) (Schramm, Abb. 298). Nr. 57 (S. 688) Elisa vermehrt das Öl der Witwe und ihrer beiden Söhne, die Gefäße von den Nachbarinnen herbeiholen (2. Kön. 4,1-5) (Schramm, Abb. 299). Nr. 5 8 (S. 696) Erfüllung von Elisas Weissagung von dem wohlfeilen Getreide. Der König (rechts vom Turm) sendet auf die Botschaft von der Flucht der Syrer unter Hinterlassung aller ihrer Vorräte im Lager (links oben) seinen Ritter, »auf welches Hand er sich lehnte«, hinunter ans Tor, wo er gemäß Elisas Voraussage von der Menge zertreten wird (2.Kön. 7) (Schramm, Abb. 300). Nr. 59 (S. 703) Im Hintergrund: König Jehu schießt auf den flüchtigen König Joram (2. Kön. 9,21-24). Im Vordergrund: Jehu läßt Jorams Mutter Isebel durch Kämmerer aus dem Fenster stürzen; Hunde fressen ihr Fleisch (ebd. 9,30-36) (Schramm, Abb. 301). Nr. 60 (S. 719) Die Assyrer unter König Salmanesser führen nach Eroberung der Stadt Sama-ria die Einwohner gefangen hinweg (2.Kön. 17,3-6) (Schramm, Abb. 302). Nr. 61 (S. 737) Eroberung Jerusalems durch die Chaldäer unter König NebucadNezar (2. Kön. 25,1-4) (Schramm, Abb. 303). Nr. 62 (S. 880) Wiederaufbau der Mauern Jerusalems unter dem Schutze Bewaffneter durch Jünglinge mit umgegürtetem Schwert (Neh. 4,16-18) (Schramm, Abb. 304). Nr. 63 (S. 916) Hiob, mit Schwären bedeckt, umgeben von seinen drei Freunden, seiner Frau und einem Knecht, der eine neue Unglücksbotschaft verkündet (Hiob 2,7-13). Im Hintergrund die vier Prüfungen. Links: Feuer vom Himmel verzehrt Hiobs Schafe samt den Knaben; in der Mitte: Feinde rauben die pflügenden Rinder und weidenden Eselinnen und töten die Knaben, andere nehmen die Kamele und erschlagen gleichfalls die Knaben, während (rechts) ein Sturm das Haus seines Bruders zerstört, wobei seine Söhne und Töchter umkommen (ebd. 1,14-19) (Schramm, Abb. 305). Vgl. dazu das Bild von 1524 (Schramm, Abb. 172). Nr. 64 (S. 968) David als Psalmensänger mit der Harfe, rechts von ihm seine Krone, links der aufgeschlagene Psalter (Schramm, Abb. 306). Nr. 65 (S. 1174) Jesajas Berufungsvision. In der Mitte: Gott thront, von Seraphim umgeben, über dem Tempel, den er von oben her mit seinem Mantel bedeckt und aus dem Rauchwolken emporquellen. Im Vordergrund links: Ein Seraph berührt Jesajas Mund, um ihn zu entsühnen, mit einer in einer Zange gehaltenen glühenden Kohle; rechts: Jesaja predigt zu den Verstockten (Jes. 6,1-10). Im Hintergrund links: Kreuztragung und Golgatha (ebd. 53,7h; vgl. Apg. 8,30 bis 35); rechts: Gleichnis vom unfruchtbaren Weinberg (Jes. 5,1-7) (Schramm, Abb. 307). Vgl. dazu G. Lembergers Titelbild von 1528 (Schramm, Abb. 186 = WA Bibel Bd. n11, Tafel Ilb). Vgl. zu unserm Bild Ph. Schmidt, Die Illustration der Lutherbibel 1522-1700 (Basel 1962), S. 200 sowie K. Galling, Die Prophetenbilder der Lutherbibel im Zusammenhang mit Luthers Schriftverständnis (in: Evangelische Theologie Bd. 6 [1946/47]), S. 281-283. Unserer Erklärung der Prophetenbilder 65-69 und 74-85 liegt Gallings Aufsatz (ebd. S. 273-297) zugrunde. Nr. 66 (S. 1272) Jeremia mit dem hölzernen Joch (Jer. 28,13) fordert König Zedekia auf, sich dem Joch des Königs von Babylon zu unterwerfen (ebd. 27,2-11). Rechts oben: Gott, in den Wolken von einer Engelschar umgeben, erteilt Jeremia diesen Auftrag (ebd. 27,1) (Schramm, Abb. 308). Am unteren Rand (rechts neben dem Buch) trägt das Bild die Jahreszahl: »15 34«. Zur Interpretation des Bildes vgl. (gegen Galling a.a.O., S.277f.) Schmidt a.a.O., S.186. Nr. 67 (S. 1346) Der von der Gloriole umgebene Prophet Jeremia wird wegen seiner Reden an Seilen in die Schlammgrube hinuntergelassen (Jer. 38,6) (Schramm, Abb. 309). Vgl. Galling a.a.O., S. 278. Nr. 68 (S. 1401) Das ursprüngliche, den Propheten Hesekiel in die Darstellung miteinbeziehen-de Bild von 1534 (Schramm, Abb. 310) wurde seit der Medianbibel von 1541 (vgl. WA Bibel Bd. 4, S. 129,9-16) entsprechend Luthers neuer Sinndeutung und veränderter Übersetzung von Hes. 1,6-14 durch ein neues, sich an die Abbildung in Nikolaus’ von Lyra Postille (vgl. WA Bibel Bd. n11, Tafel Villa) anlehnendes ganzseitiges mit dem thronenden Christus (Schramm, Abb. 543 = WA Bibel Bd. 1 in, Tafel VIIIb) ersetzt, das Lukas Cranach d. J. schuf; vgl. dazu Luthers Deutung in seiner neuen Hesekiel-Vorrede von 1541 (WA Bibel Bd. 111, S. 394/396 = oben S. 1392h) sowie Galling a.a.O., S. 288-292. Nr. 69 (S. 1471) Die Erweckungsvision. Gott erteilt Hesekiel den Befehl (Hes. 37,3-6), den dieser dann - zu den Toten gewandt - ausführt (ebd. 37,7h). In den vier Bildecken: Darstellung der »vier Winde« (ebd. 37,9) (Schramm, Abb. 311). Vgl. Galling a.a.O., S.288. Nr. 70 (S. 1541) Der Traum, den NebucadNezar in seinem Schlafgemach hatte (Dan. 2,31-35) (Schramm, Abb. 312). Vgl. dazu Georg Lembergers Bild von 1530 (Schramm, Abb. 229 = WA Bibel Bd. n11, Tafel IVb). Unten in der Mitte die Jahreszahl: »1534«.. Nr. 71 (S. 1545) Der Traum des NebucadNezar mit dem von dem Stein bedrohten Bild (Dan. 2,31 —35) (Schramm, Abb. 313), das nur in der zweispaltigen Bibel von 1543 15 3 * durch das erste (Nr.70) ersetzt wurde (=Illustrationszustand des Urdruckes von 1530). In der Bibel von 1545 ist der Zustand von 1534 wiederhergestellt. Nr. 72 (S. 1549) Die drei Männer im Feuerofen zusammen mit dem Engel bleiben inmitten der Flammen unversehrt, während die das Feuer schürenden Diener umkommen (Dan. 3,19-25). Links: NebucadNezar mit seinen Räten, im Hintergrund das von der Menge angebetete »güldene Bild« (ebd. 3,iff.) (Schramm, Abb. 314). Nr. 73 (S. 1558) Die Weltkarte mit Daniels Traum (Dan. 7,2-8) (Schramm, Abb. 315); vgl. zu diesem bereits 1530 von dem Monogrammisten MS (in etwas größerem Format als die sonstige Bibelillustration von 15 34fr.) angefertigten Holzschnitt die Einleitung oben S. 82*f. und 100*. Nr. 74 (S. 1574) Hoseas Predigt vor einer Waldlandschaft, im Hintergrund eine Stadt. Im durch einen Zaun abgetrennten Mittelgrund: Darstellung der Überwindung des Todes (Golgatha mit Longinus mit dem Speer) durch die Auferstehung; vor einer Grabplatte der auferstandene Christus mit der Siegesfahne (Hos. 13,14 = = 1. Kor. 15,54h) (Schramm, Abb. 316). Vgl. Galling a.a.O., S. 284h Nr. 75 (S. 1589) Auf einem Marktplatz predigt Joel von einem Podest aus. Unter Bezugnahme auf die Weissagung in Joel 3,1-5 (Apg. 2,16-21) Darstellung des in eine offene Halle verlegten Pfingstwunders (mit der Taube des Heiligen Geistes [vgl. Matth. 3,16 parr.] und den »Zungen zerteilet, als wären sie feurig« [Apg. 2,1-4]). Ein Apostel redet vom Eingang aus zu den Umstehenden (Schramm, Abb. 317). Vgl. Galling a.a.O., S. 283 und 285. Nr. 76 (S. 1597) Im Vordergrund: Am Stadttor richtet Amazia (als katholischer Geistlicher gekleidet) an den »Aufrührer« Arnos (in Hirtenkleidung) die vergebliche Aufforderung, Bethel zu verlassen (Am. 7,10-17). Im Hintergrund die Amos-Visionen: Die Heuschreckenplage und das Feuer nebst Arnos als Fürbitter vor Gott, der in der Hand eine Bleischnur trägt (ebd. 7,1-9) (Schramm, Abb. 318). Vgl. Galling a.a.O., S. 280h Nr. 77 (S. 1610) Von einem Fährmann abgesetzt, droht Obadja den Edomitern (in Kriegsrüstung) (Ob. v. i -i 6); oben vor dem Burgtor »in den Felsenklüften« (ebd. v. 3) stehen drei zuschauende Leute (Schramm, Abb. 319). Vgl. Galling a. a. 0.,S. 278 f. Nr. 78 (S. 1613) Die gesamte Geschichte des Propheten Jona: Links am Rand: Gottes Befehl an Jona zur Predigt in Ninive (Jon. i,if.). In der Mitte: Jona auf der Flucht vor Gott (ebd. 1,3). Rechts: Die Schiffer werfen das »Gerät« im Sturm über Bord, um das Schiff zu erleichtern (ebd. 1,5); Jona wird ins Meer geworfen, wo ihn der Fisch verschlingt (ebd. 1,15; 2,1). Links unten am Rand: Der Fisch speit Jona aus (ebd. 2,11). Links oben: Ninive (mit einer großen Kathedral-kirche) und die Predigt des Jona (ebd. 3,1 ff.). Im Hintergrund in der Mitte: Jona in der verdorrenden Kürbishütte und Gott in der Wolke (ebd. 4,5-11) (Schramm, Abb. 3 20). Vgl. dazu das Titelbild von Lukas Cranach d.Ä. von 1526 (Schramm, Abb. 183 = WABibelBd. 1111, Tafel Ia) sowie Galling a.a.O.,S. 277. Nr. 79 (S. 1618) Micha predigt vor dem Stadttor zu Fürsten und Geistlichen. Unter Bezugnahme auf Mich. 5,i (zitiert Matth. 2,5 f.) sind links im Hintergrund die Hirten auf dem Felde mit ihren Schafen und dem Verkündigungsengel sowie davor die Herberge mit der heiligen Familie, zwei Hirten und dem Stern (im Hintergrund Bethlehem) dargestellt (Schramm, Abb. 321). Vgl. Galling a.a.O., S. 283h Nr. 80 (S. 1628) Das ursprüngliche Bild mit einer Hafenszene in der Stadt Ninive und Nahums Predigt gegen die Sünden dieser Stadt (Nah.Kap. 2 und 3) (seit 1534) (Schramm, Abb. 322; vgl. Galling a.a.O., S. 279) ist in der Bibel von 154; gegen das hier wiederholte Bild Nr. 77 ausgetauscht. Nr. 81 (S. 1633) Habakuks Zeugnis vor König und Volk; vgl. dazu Luthers Auslegung zu Hab. 2,1 von 1526: »Darumb stehe ich als einer, der auff der festen warte und hut stehet und flehtet, so hüte und fechte ich auch starck und feste für die schwachen ym glauben widder euch ungleubigen und verzagten. Und stehe also, das yhr mich nicht solt umbstossen. Denn ich stehe auff der feste, das ist, ich habe Gotts wort für mich, darauff ich mich verlasse und gleube, darumb ich auch rede und predige den andern. Solchs ist... hoch von nöten, wenn das volck zaget, das der Prophet ja feste stehe auff seim wort, feste anhalte, nicht weiche noch wancke widder [weder] umb des unglucks willen noch umb des Unglaubens, murrens, lesterns willen ym volck« (WA Bd. 19, S. 388,9-18). Die aus dem Bibeltext nicht zu entnehmende Szene erinnert (nach Galling) an Luthers Auftreten vor dem Wormser Reichstag. Links neben dem König ein Geistlicher mit einer zusammengefalteten Urkunde, rechts und links im Vordergrund fürstliche Personen, links im Hintergrund berittene Lanzenreiter. In den Wolken Gott und Christus (wie im Bild von 15 26) (Schramm, Abb. 323). Vgl. dazu das Titelbild von Lukas Cranach d. Ä. von 1526 (Schramm, Abb. 184 = WA Bibel Bd. iin, Tafel Ib) und Galling a.a.O., S. 292-296. Nr. 82 (S. 1639) Zephanja predigt vor der Stadt Jerusalem gegen (die im Bild dargestellten) Fürsten, Richter, Propheten und Priester (Zeph. 3,3 f.). Unter Bezugnahme auf Zeph. 3,9f. ist auf der rechten Bildseite die Aussendung der Apostel (mit Heiligenschein) dargestellt (Schramm, Abb. 324). Vgl. Galling a.a.O., S. 285 f. Nr. 83 (S. 1645) Mahnrede Haggais zu den unter einem Baum sitzenden Personen, dem fürstlich gekleideten SeruBabel und dem Hohenpriester Jesua (Hagg. 1,1) betr. des Tempelbaues (ebd. 1,8). Die Wirkung dieser Rede (ebd. 1,14) wird zum Ausdruck gebracht durch die Leute, die sich dem Werk zuwenden (Schramm, Abb. 325). Vgl. Galling a.a.O., S. 279L Nr. 84 (S. 1650) Im Vordergrund: Der predigende Sacharja (Sach. 7,4ff.). Im Mittelgrund: Einzug Christi, auf einem Esel (daneben das »Füllen der Eselin«) (ebd. 9,9 = Matth. 21,4L) reitend, in Jerusalem; ein auf dem Baum Sitzender wirft einen Zweig auf den Weg (Matth. 21,8). Oben in den Wolken rechts: Investitur des Hohenpriesters Josua (Sach. 3,3-5); in der Mitte: Gott und der »Zemah« (ebd. 3,8; 6,12); links: In einem Myrtenhain fünf Engel zu Pferde (ebd. 1,7-17) (Schramm, Abb. 326). Vgl. dazu das Titelbild von Lukas Cra-nach d.Ä. von 1528 (Schramm, Abb. 187 = WA Bibel Bd. 1111, Tafel IIa) und Galling a.a.O., S. 286L Nr. 85 (S. 1668) Maleachis Predigt gegen gesetzwidrige Opfer wird verdeutlicht durch den Bauern, der ein Opferlamm trägt (Mal. 1,7fr., insbes. 14). Entsprechend der auf Johannes den Täufer gedeuteten Weissagung (Mal. 3,1 = Matth. 11,10; Mark. 1,2) ist im Hintergrund links dieser (mit dem Heiligenschein), aus dem Jordanwasser steigend, dargestellt, wie er mit der Rechten auf den rechts abgebildeten Christus weist (Schramm, Abb. 327). Vgl. Galling a. a. O., S. 284. Nr. 86 (S. 1692) Judith tritt mit demZeltvorhang über dem Arm und Holofernes’ abgeschnittenem Haupt in der Hand aus dem Zelt zu ihrer den Sack aufhaltenden Magd; im Zelt liegt der tote Holofernes auf der Erde (Jud. 13,9f.) (Schramm, Abb. 328). Nr. 87 (S. 1735) Nachdem (im Hintergrund) der alte Tobias nachts heimlich Tote begraben hatte, erblindet er, an der Hofwand liegend; um ihn stehen seine Freunde und sein junger Sohn Tobias, während seine Frau mit einer jungen Ziege zur Tür hereinkommt (Tob. 2,10-20) (Schramm, Abb. 329). Nr. 88 (S. 1848) Matathias tötet mit seinem Schwert den Juden, der entsprechend dem Gebot des Antiochus auf dem Altar vor dem Götzenbild zu Modin geopfert hatte, und dann auch den Hauptmann des Königs (i.Makk. 2,23-2$) (Schramm, Abb. 407). Seit der Bibel von 1536 (Schramm, S. 30). Nr. 89 (S. 1854) Die nur mit Schwertern ausgerüsteten Juden unter Judas Makkabäus besiegen Gorgias’ Heer (Gorgias rechts vorn). Links im Hintergrund das brennende feindliche Lager (i.Makk. 4,1-20) (Schramm, Abb. 330). Aus unbekanntem Grunde wurde nur in der Wittenberger einspaltigen Bibel von 1543 dieses Bild gegen ein neues ausgetauscht; jedoch wurde in der folgenden (zweispaltigen) Ausgabe der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt (WA Bibel Bd. 2, S. 659 und 661; das neue Bild fehlt bei Schramm). Nr. 90 (S. 1924) Im Vordergrund: Der vom Wagen gestürzte Antiochus, dem Maden aus dem Leib wuchsen und der übel stank (2,Makk. 9,7-9). Im Mittelgrund: Antiochus in der Sänfte mit dem an die Juden gerichteten Brief (ebd. 9,18 ff.) (Schramm, Abb. 331). Nr. 91 (S. 1950) Rechte Bildhälfte: Susanna im Garten (rechts das Bad), von den beiden Ältesten bedrängt. Im Mittelgrund öffnet einer von ihnen die Tür, um das Gesinde hereinzulassen (Sus. v. 16-27). Linke Bildhälfte: In der Gerichtsverhandlung verhört Daniel (mit Heiligenschein) den einen Ältesten; der andere wird im Vordergrund von zwei Dienern bewacht (ebd. v. $ 1-5 5). Rechts im Hintergrund: Die beiden Ältesten werden gesteinigt (ebd. v. 62) (Schramm, Abb. 332). Die Trennmauer in der Mitte trägt die Jahreszahl: »1533«. Nr. 92 (S. 1967) Der Evangelist Matthäus sitzt in einem Garten am Tisch mit Schreibgerät, ihm gegenüber ein Engel (sein Attribut, den »Menschen«, versinnbildlichend), der das von jenem Geschriebene liest (Schramm, Abb. 333) (die Evangelistenattribute stammen aus Hes. 1,10 bzw. Off. 4,7). Nr. 93 (S. 2030) Der Evangelist Markus, getroffen von den Strahlen des Heiligen Geistes, sitzt schreibend in seinem Gemach; links sein Attribut, der Löwe (Schramm, Abb. 334). Nr. 94 (S. 2069) Der Evangelist (und nach der Legende [seit 6. Jh.] auch Maler) Lukas blickt durch das geöffnete Fenster auf den Gekreuzigten; auf der linken Fensterbank und der davor stehenden Bank Malutensilien, in der Ecke eine Staffelei; davor Lukas’ Attribut, der Stier (Schramm, Abb. 335). Auf der Vorderseite des Schreibpultes steht die Jahreszahl: »1532«. _ Nr. 95 (S. 2137) Der Evangelist Johannes (sein Attribut: der Adler) empfängt seine Eingebungen von dem ihm in den Wolken erscheinenden Christus. Über dem Stadttor das Monogramm: »MS«. (Schramm, Abb. 336). Nr. 96 (S. 2190) Lukas = Holzschnitt Nr. 96. Nr. 97 (S. 2269) Paulus übergibt in seinem Gemach dem Boten einen Brief; ein zweiter Bote wartet auf der Bank. Neben Paulus auf der Erde liegt sein Attribut, die zwei Schwerter (Schramm, Abb. 338). In der Bibel von 1545 ersetzte dieses (schon seit 1534 bei vier anderen Paulusbriefen begegnende) Bild das ursprüngliche, das den Abschied von Phebe darstellt (Schramm, Abb. 337). Nr. 98-100 (S. 2300. 2345. 239o) Paulus = Holzschnitt Nr. 97. Nr. 101 (S. 2409) Petrus übergibt dem Boten einen Brief. Auf dem Tisch liegt der Schlüssel, Petrus’ Attribut (Schramm, Abb. 339). Die Fensterumrahmung trägt das Monogramm: »MS« und die Jahreszahl: »32«. Nr. 102 (S. 2424) Johannes = Holzschnitt Nr. 95. Nr. 103 (S. 2474) Zwischen sieben Leuchtern steht eine Gestalt mit langem, gegürtetem Gewand, feurigen Augen, sieben Sternen in der Rechten und einem vom Mund ausgehenden Schwert; vor ihr ausgestreckt liegt Johannes (Off. 1,12-17) (Schramm, Abb. 340). Vgl. dazu das 1. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 12 = WA Bibel Bd. 7, S. 483). Nr. 104 (S. 2479) In der Mitte thront eine von einem Blitze aussendenden Regenbogen und den vier Tieren (Hes. 1,10) umgebene Gestalt, die dem Lamm ein Buch übergibt; links ein Engel. Im Vordergrund der kniende Johannes und 24 weißgekleidete kniende Älteste, die ihre Kronen abgesetzt haben und Harfen und Räucherwerk in der Hand halten (Off. 4,2-10; 5,2.6-8) (Schramm, Abb. 341). Vgl. dazu das 2. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 13 = WA Bibel Bd. 7, S. 485). * Nr. 105 (S. 2482) Die vier apokalyptischen Reiter: Der erste (im Gegensatz zur bisherigen Darstellung als »Obrigkeit«) als Türke mit dem Krummschwert, der zweite als »Krieg und Blut«, der dritte mit der Waage als »teure Zeit und Hunger« und der vierte mit der Sense als »Pestilenz und Drüse \Beulenpest\« mit dem Höllenrachen hinter ihm (Off. 6,1-8) (Schramm, Abb. 342). Vgl. dazu das 3. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 14 = WA Bibel Bd. 7, S. 487). Nr. 106 (S. 2483 oben) Die Märtyrer unter dem Altar (Off. 6,9-11) (Schramm, Abb. 343). Vgl. dazu das 4. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 15 = WA Bibel Bd. 7, S. 489). Nr. 107 (S. 2483 unten) Verfärbung von Sonne und Mond, Herabfallen der Sterne, Erdbeben. Die Menschen suchen Schutz in den Klüften (Off. 6,12-17) (Schramm, Abb. 344). Vgl. dazu das 5. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 16 = WA Bibel Bd. 7, S. 491). Nr. 108 (S. 2484) Bildmitte: Die Versiegelung der 144.000 durch einen Engel; rechts und links davon vier Engel, die die Winde aufhalten sollen, darüber schwebend ein Engel, der den andern verbietet, die Erde zu beschädigen. Über den Wolken in der Mitte Gott mit dem Lamm und den vier Tieren; zur Rechten die erlösten Heiden mit Palmzweigen, zur Linken die Engel und die Ältesten mit Harfen (Off. 7,1-11) (Schramm, Abb. 345). Vgl. dazu das 6. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 17 = WA Bibel Bd. 7, S. 493). Nr. 109 (S. 2486 oben) Neben Gott stehen sieben Engel mit Posaunen. Der Engel vor dem Altar räuchert mit einem Rauchfaß und schüttet es, mit Feuer vom Altar gefüllt, unter Blitzen, Donner und Erdbeben auf die Erde (Off. 8,2-6) (Schramm, Abb. 346). Vgl. dazu das 7. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 18 = WA Bibel Bd. 7, S. 495), in dem Bild 109-113 in einem zusammengefaßt sind (die Erweiterung erstmals in der Holzschnittfolge des Monogrammisten AW im Wittenberger Neuen Testament von 1530 [WA Bibel Bd. 2, S. 48 if.]; vgl. Schramm, Abb. 206-210). Nr. 110 (S. 2486 unten) Die erste Posaune: Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, fällt auf die Erde (Off. 8,7) (Schramm, Abb. 347). Nr. in (S. 2487 oben) Die zweite Posaune: Ein großer brennender Berg fällt ins Meer (Off. 8,8f.) (Schramm, Abb. 348). Nr. 112 (S. 2487 unten) Die dritte Posaune: Ein großer Stern Wermut fällt ins Wasser (Off. 8,iof.) (Schramm, Abb. 349). Nr. 113 (S. 2488 oben) Die vierte Posaune: Der dritte Teil der Sonne, des Mondes und der Sterne verfinstert sich. Der durch den Himmel fliegende Engel ruft: »Weh, Weh, Weh« (Off. 8,i2f.) (Schramm, Abb. 350). Luthers Übersetzung »Engel« statt des traditionellen »Adler« beruht auf dem von ihm benutzten Erasmustext: oiYYzkoc, (statt: (x^toc); vgl. WA Bibel Bd. 7, S. 526 (zu Bild VII). Nr. 114 (S. 2488 unten) Die fünfte Posaune: Der Heuschreckenbrunnen (Off. 9,1-12) (Schramm, Abb. 351). Vgl. dazu das 8. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 19 = WA Bibel Bd. 7, S. 497). Nr. ii5 (S. 2490) Die sechste Posaune: Die Würgeengel und Löwenreiter (Off. 9,14-21) (Schramm, Abb. 352). Vgl. dazu das 9. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 20 = WA Bibel Bd. 7, S. 499) sowie Einleitung oben S. 86*. Nr. 116 (S. 2491 oben) Der Engel mit den Feuerpfeilern als Füßen gibt Johannes das Büchlein zum Verschlingen (Off. 10,1-10) (Schramm, Abb. 353). Vgl. dazu das 10. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 21 = WA Bibel Bd. 7, S. 501). Nr. 117 (S. 2491 unten) Messung des Tempels Gottes durch Johannes. Die zwei Zeugen (mit Feuerzungen). Das Tier aus dem Abgrund (mit der päpstlichen Tiara [wie 15 22]) (Off. 11,1-8) (Schramm, Abb. 354). Vgl. dazu das 11. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 22 = WA Bibel Bd. 7, S. 503) sowie Einleitung oben S. 99* und Anm. 254. Nr. 118 (S. 2494) Die siebente Posaune: Die Bundeslade als »Stuhl« Gottes. Das mit der Sonne »bekleidete« Weib auf der Mondsichel und der rote Drache mit sieben gekrönten Häuptern. Streit Michaels und seiner Engel mit dem Drachen (Off. 11,15.19; 12,1-7) (Schramm, Abb. 355). Vgl.dazu das 12. Bild von i522 (Schramm, Abb. 23 = WA Bibel Bd. 7, S. 505). Nr. 119 (S. 2495) Das siebenköpfige Tier aus dem Meer mit zehn gekrönten Hörnern, das von den Menschen angebetet wird, und das Tier aus der Erde mit zwei Lammshörnern und Mönchskappe und -kapuze (Off. 13) (Schramm, Abb. 360) [steht hier an falscher Stelle]). Vgl. dazu das 13. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 24 = WA Bibel Bd. 7, S. 507). Nr. 120 (S. 2497) Das Lamm mit den 144.000. Uber den Wolken Gott auf seinem Thron mit den vier Tieren und umgeben von harfespielenden Engeln. Die drei gute und böse Botschaft bringenden Engel (mit dem Buch = »ewig Evangelium«, mit Trauben = »Wein der Hurerei« und Kelch mit Feuerflamme = »Zorns Kelch«), Babylons Fall (als Rom durch Kolosseum und Laterantreppe charakterisiert) (Off. 14,1-13) (Schramm, Abb. 357). Vgl. dazu das 14. Bild von 15 22 (Schramm, Abb. 25 = WA Bibel Bd. 7, S. 509). Nr. 121 (S. 2498) In der Mitte: Eine gekrönte Gestalt mit einer Sichel, rechts und links drei Engel, von denen einer ein Sichelmesser (Hippe) trägt. Unten Getreideernte und Traubenlese mit der Blutkelter (am unteren Rand die Jahreszahl: »32«) (Off 14,14-20) (Schramm, Abb. 3 5 8). Vgl. dazu das 15 .Bild von 1522 (Schramm, Abb. 26 = WA Bibel Bd. 7, S. 511). Nr. 122 (S. 2501) Sieben Engel gießen die Schalen des göttlichen Zorns aus. Vorne rechts: Auf dem Stuhl das Tier (mit der dreifachen Papstkrone), aus dessen Mund Frösche hervorkommen. Hagel (Off. 16,1-21) (Schramm, Abb. 359). Vgl. dazu das i6. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 27 = WA Bibel Bd. 7, S. 513) sowie Holzschnitt Nr. 117. Nr. 123 (S. 2502) Auf dem siebenköpfigen Tier mit den zehn Hörnern sitzt die große Hure von Babylon, reichgekleidet mit der dreifachen Papstkrone auf dem Haupt und einem goldenen Becher voll Greuels in der Linken (Off. 17,1-18) (Schramm, Abb. 356 [steht hier an falscher Stelle]). Vgl. dazu das 17. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 28 = WA Bibel Bd. 7, S. 515) sowie Holzschnitt Nr. 117. Nr. 124 (S. 2303) Könige und Vornehme klagen über den Fall Babylons. Der Engel mit dem Mühlstein (Off. 18,1-24) (Schramm, Abb. 361). Vgl. dazu das 18. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 29 = WA Bibel Bd. 7, S. 517). Hier ist im Gegensatz zu 1522 (Rom) eine deutsche Stadt (Worms?) dargestellt. Nr. 125 (S. 2506) Links im Hintergrund: Der mit vielen Kronen gekrönte Reiter »Treu und Wahrhaftig« auf einem weißen Pferd und mit einem Schwert, das aus seinem Munde hervorgeht, besiegt an der Spitze des himmlischen Heeres die Heiden; der an ihrer Spitze reitende »falsche Prophet« wird zusammen mit dem siebenköpfigen Tier in den feurigen Pfuhl geworfen. Ein Engel ruft die Vögel herbei, um das Fleisch derGefallenen zu fressen (Off. 19,11-21) (Schramm, Abb. 362). Vgl. dazu das 19. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 30 = WA Bibel Bd. 7, S. 319). Nr. 126 (S. 2508) Der Engel mit dem Schlüssel zum Abgrund bindet den Drachen auf tausend Jahre (Off. 20,1-3) (Schramm, Abb. 363). Vgl dazu das 20. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 31 = WA Bibel Bd. 7, S. 521). Nr. 127 (S. 2509 oben) Der Krieg von »Gog und Magog« \Türken\ gegen »das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt [Wien]« (Off. 20,7-9) (Schramm, Abb. 364). Dieses x 5 22 fehlende Bildmotiv begegnet erstmalig in der Holzschnittfolge des Monogrammisten AW im Wittenberger Neuen Testament von 1530 (WA Bibel Bd. 2, S. 481 f.; vgl. Schramm, Abb. 224 [mit der Beischrift: »WIEN« und »GOG MAGOG«] sowie Einleitung oben S. 86*). Nr. 128 (S. 2509 unten) Das neue Jerusalem, das von einem hohen Berg aus ein Engel Johannes zeigt (Off. 21,9-27) (Schramm, Abb. 363). Vgl. dazu das 21. Bild von 1522 (Schramm, Abb. 32 = WA Bibel Bd. 7, S. 523). Zum Haupttitelblatt (vgl. oben S. 145*) Links: Gott in Wolken thronend; Eherne Schlange (4. Mos. 15,32ff.); Sündenfall; Höllenrachen (darin Mönch mit Tonsur und Papst mit Tiara), in den der Tod und der bocksbeinige Teufel einen Menschen stoßen; daneben Moses mit Gesetzestafel. - Rechts: Verkündigung Mariä und an die Hirten auf dem Feld; Höllenfahrt Christi (mit Siegesfahne), der den Drachen und Tod zertritt; gekreuzigter Christus, dessen Blutstrahl den bittenden sündigen Menschen trifft; neben ihm Johannes der Täufer in härenem Gewand, der auf Christus hinweist (Mark. 1,6-8); am Kreuzesstamm das Lamm (Jes. 53,7; Apg. 8,32) mit der Kreuzesfahne. ERLÄUTERUNGEN. S. 3,i f. S. 4f. 4,i6f. 20-22 5>3 4f. S. öf. 6,2 f. 8 35-37 7;15 f- ZUM KURFÜRSTLICHEN WAHLSPRUCH UND PRIVILEG VON 1534. -Zu dem Wahlspruch vgl. die Einleitung oben S. 97*f. und Anm. 248 (zum Kurfürstenporträt vgl. oben S. 145*). Zu dem Privileg vgl. die Einleitung oben S. ioo*f. und Anm. 259 sowie WA Bibel Bd. 8, S. 2-5. Über das Wittenberger Verlegerkonsortium Goltze-Vogel-Schramm vgl. die Einleitung oben S. 94* und Anm. 235. Über diese Lutherschriften vgl. WA Bibel Bd. 8, S.L Anm. 21-24. »Secret« = Geheimsiegel (oder »kleines Insiegel«), mit dem in der Regel Schriftstücke mehr persönlichen Charakters besiegelt wurden. In den Bibeldrucken ist das kurfürstliche Siegel nicht nachgebildet. = 6. August 1534. ZU LUTHERS »WARNUNG« AN DIE DRUCKER VON I54I. Vgl. dazu die Einleitung oben S. io7*f. und Anm. 286. Über Luthers Kampf gegen die Nachdrucker vgl. WA Bibel Bd. 8, S. 7 Anm. 1. 1. Tim. 6,10 (»Geitz« = Habsucht). »Wucher« = Zins; vgl. dazu WA Bd. 47, S. 724-728 und Bd. 51, S. 331-424 (1539) sowie H. Barge, Luther und der Frühkapitalismus (Gütersloh 1951), S. 23-27. Zu Luthers Verzicht auf jegliche Honorarforderung für seine gesamte schriftstellerische Tätigkeit (einschließlich seiner Bibelübersetzung) gegenüber den Druckern vgl. WA Bibel Bd. 8, S. 7 Anm. 4 und ergänzend Blätter für pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde Bd. 39 (1972), S. 127L und Anm. 64. Über die Teilrevision des Neuen Testamentes (Röm. cap. 1-2. Kor. cap. 3) vgl. die Einleitung oben S. 115 *—ix8* sowie unten S. i79*-237*. ZU LUTHERS IN DER BIBEL VON I 545 ENTHALTENEN VORREDEN. Vgl. dazu M. E. Schild, Abendländische Bibelvorreden bis zur Lutherbibel (Gütersloh 1970). 3 f-9_I3 zof. 40-42 1 573.3-5 6f. 12. Vorrede über den Propheten Hosea. Hos. 1,1. 2.Kön. 14,23 ff. Hos. 1,4. Hos. 1,2 f. Hos. 1,2. Jer. 27,2; 28,10. 12£. S. 15 88£. 1588,3-5 13. Vorrede auf den Propheten Joel. Luther bezieht sich hier auf die Prologe des Hieronymus in der Vulgata (vgl. WA Bibel Bd. nn, S. 212h Anm. 1). 15-17 20-23 24-26 32-34 1589,5-7 i4f. i6f. 17-20 Apg. 2,16-21 = Joel 3,1-5. Röm. 10,13 = Joel 3,5. Joel 1,4. Joel 2,20. Joel 3,17. Röm. 3,23. Joh. 15,26; 16,8. Hos. 2,15. S. 1595 f. 1595,2f. 13-21 14. Vorrede auf den Propheten Amos. Am. 1,1; Hos. 1,1; Jes. 1,1. Zur Namensdeutung und Ermordung des Amos vgl. WA Bibel Bd. 1111, S. 227 Anm. 2 und 3. I5f- I9f. 22-29 29-31 44-46 I596.3-5 7-9 Am. 7,14h; 1,1. Am. 7,17. Am. 1,3. 6. 9. 11. 13 ; 2,1. 4. 6. Am. 1,3. Apg. 7.42 = Am. 5,25. Apg. 15,16h = Am. 9,11h Apg. 15,10. S. i6o8f. 1608,20-24 1609,10-12 18 f. 21 f. 22-25 15. Vorrede auf den Propheten Obadja. Ps. 137,7. Ob. 1,19h Vgl. WA Bibel Bd. 1111, S. 251 Anm. 1 und 2. i.Kön. 17,9. Ob. 1,20. S. i6i2f. 1612,4 4-9 IO-I2 15-17 16. Vorrede auf den Propheten Jona. In seinem Jona-Kommentar. i.Kön. 17,9-24; Luk. 4,25 f.; Jon. 1,1. i.Kön. 17,24. Jos. 19,13. S. 1612,17-24 24-27 1613,8f. 12-15 2.Kön. 14,25. Luk. 4,25 £; Jon. 1,9. Jes. 52,15. Matth. 21,43 (statt: 8,12). S. 1617 1617,3f. 4f. 13 17 28 £ 17. Vorrede auf den Propheten Micha. Jes. 1,1 und Mich. 1,1. Jes. 2,2-4 = Mich. 4,1-3. Mich. 5,1 = Matth. 2,5. Vgl. WA Bibel Bd. 1111, S. 270h Anm. 2-4. S. 1627 1627,13-15 16-19 23-26 18. Vorrede auf den Propheten Nahum. Jon. 3,5-9. Tob. 14,13. Nah. 2,1; Jes. 52,7. S. iÖ32f. 1632, i8f. 25-28 37-40 44 19. Vorrede auf den Propheten Habakuk. Hab. 3,2. Matth. 24,37-39; Luk. 17,26-30. Bel und Drache zu Babel, v. 32-38. Hab. 1,6-11. S. 1638 163 8,3—5 10-12 20. Vorrede auf den Propheten Zephanja. Zeph. 1,1; Jer. 1,2. Jer. 20,4 u. ö. S. iÖ44f. 1644,6-8 13-15 18-21 21-24 33f-43 £ 21. Vorrede auf den Propheten Haggai. Hag. 1,1; Sach. 1,1. Dan. 9,25. 2. Chron. 36,23 ; Esr. 1,2. Hag. 1,14; Sach. 1,16. Hag. 1,6. Hag. 2,8. S, iÖ48f. 22. Vorrede auf den Propheten Sacharja. S. 1666£ 23. Vorrede auf den Propheten Maleachi. 1666,3 £ Hieronymus in seinem Maleachi-Kommentar 8-10 11-13 16-19 1667,1-7 (vgl. WA Bibel Bd. nn, S. 362 Anm. 1). Mal. 3 (!),t . Mal. i, 11. Matth. 11,10; Mal. 3,1. Mal. 1,8. 13 h 169* S. 1667,15-18 19-26 32-35 37-41 S. 1674-1676 1674,13 f. 15 f- 23-28 28 1675,6-12 33 f-36f. 1676,1-6 2 S. 1699-1702 1699,3 3-5 6-9 20 f. 25-40 46-1700,7 1700,16-19 Mal. 1,11. Mal. 2,1-17. 5.Mos. 26,14. i.Mos. 16,2-4. 6. 24. Vorrede auf das Buch Judith. Vgl. dazu WA Bibel Bd. 12, S. 4h Anm. 2. = im biblischen Kanon (und nicht innerhalb der Apokryphen). Jud. 1,11. Über das von dem italienischen Dominikanermönch Giovanni Nanni (Johannes Annius von Viterbo, ca. 1432-1502) gefälschte und als Werk des jüdischen Philosophen Philo von Alexandria ausgegebene »Bre-viarium de temporibus« (gedruckt 1498), das man damals weitgehend für echt hielt, vgl. WA Bibel Bd. 1111, S. XLin. Matth. 25,1-11; 13,45h 33. 31 f. 47h; 26,31; Joh.io, 1-11. Jes. 37,22; 54,4; Jer. 14,17; 18,13; 3L4' 21. Vgl. dazu Luthers Tobiasvorrede (oben S. 1732, 20-24). Über die auf diese Weise von Luther begründete Aufeinanderfolge des Buches Judith und der Weisheit Salomonis vgl. die Einleitung oben S. 95 *f. Anm. 242. Gemeint ist die Weisheit Salomonis; über Philo als angeblichen Verfasser vgl. Luthers Vorrede zu diesem Buch (oben S. 1699,20-1700,13). 25. Vorrede auf die Weisheit Salomonis. Den seit der Vollbibel von 1534 fortgefallenen ersten Absatz dieser Vorrede vgl. unten S. 240*. Hieronymus in seinem Vulgataprolog zu den Salomonischen Büchern (vgl. WA Bibel Bd. 12, S. 49 Anm. 7). Weish. 9,7h (vgl. 2.Sam. 7,13; i.Kön. 5,5; 8,19). -i.Kön. 3,12.28; 4,29-34; io,4-8.23f. Z.B. Hieronymus (vgl. die Anm. zu oben ZI. 3-5). Dieser Bericht über die Gesandtschaft des alexandri-nischen Juden Philo im Jahre 39 n. Chr. zu Kaiser Caligula beruht auf Josephus, Antiquitates XVIII 8,1. Weish. 1,6-11; 2,ioff.; 10,19; *6,1. Stücke aus dem Buch der Weisheit Salomonis erscheinen im Römischen Meßbuch häufig als Introitus oder Lectio, besonders an Festen von Märtyrern und anderen Heiligen. S. 1700,21-24 36-42 1701,6-8 21—24 25 f-45-47 S. 1731 f• I731-2 17 ff- 34-37 1732,n 20-24 S. 1751 f-!751,3-5 5-9 9-11 13-17 Vgl. dazu WA Bibel Bd. 1111, S. 107 Anm. 1. Weish. 6,10. 4B Oben S. 1699,6-8. Weish. 16,26. 7. Matth. 4,4. Weish. 7,11-30. 26. Vorrede auf das Buch Tobiae. Vgl. oben S. 1674, 2 ff. Über »Comedien und Tragedien« vgl. H. Holstein, Die Reformation im Spiegelbilde der dramatischen Literatur (Halle 1886), S. 19-21 (betr. Luthers Stellung zum Drama) sowie A.E. Berger, Die Schaubühne im Dienste der Reformation Bd. 1 (Leipzig 1935), S.18. Während in der Vulgata die gesamte Tobias-Geschichte in der dritten Person erzählt wird, ist in der Septuaginta ( = »Griechisches Exemplar«) bis Tob.3,6 die Ich-Form verwandt. »Asarja« hier irrig statt »Anania«; vgl. Tob. 5,19. Über die aus diesem Grunde gegenüber der Reihenfolge in der Septuaginta und Vulgata von Luther vorgenommene Umstellung des Buches Tobias vgl. die Einleitung oben S. 95 *f. Anm. 242. Zum »Exempel« vgl. Luthers Judithvorrede oben S. 1676,1-6. 27. Vorrede auf das Buch Jesu Sirach. So ist das Buch Jesus Sirach in der Vulgata bzw. in der vorlutherischen deutschen Bibelübersetzung betitelt. Stücke aus Sirach erscheinen in Officium und Missa von Festen heiliger Bischöfe, Äbte, Mönche, Priester und anderer Bekenner im Missale und Brevier als Lectio, Capitulum, Versus, Introitusgesang usw. sehr häufig. Vgl. die Überschrift der Vorrede in der Vulgata: »In Ecclesiasticum Iesu filii Sirach prologus« (vgl. oben S. 1752); ferner nennt sich Sir. 50,29 Jesus Sirach als Verfasser. - Ebenso ist das Buch auch in der Septuaginta betitelt. Hieronymus in seinem Vulgataprolog zu den Salomonischen Büchern (vgl. oben die Anm. zu S. 1699, 3-5). - Die Bezeichnung des Jesus Sirach als Buch eines »Weisen Mannes« geht bereits auf eine ältere Tradition zurück; vgl. WA Bibel Bd. 12, S. 145 Anm. 7. S. 1751,18-21 23-26 41 f. Oben S. 1753 (Vorr. v. 8). Vgl. dazu WA Bibel Bd. 12, S. 146L Anm. 10. Luther bezieht sich hier auf die oben in der Anm. zu 1752,7f-13 S. 1674,28 erwähnte Fälschung Nannis; vgl. auch WA Bibel Bd. 12, S. 147 Anm. 11 und 12. Vgl. oben S. 1751,3-5 nebst Anm. An deutschen Übertragungen des Jesus Sirach lag damals nur die in der vorlutherischen Bibelübersetzung (1466-1518) enthaltene sowie die des Schweizer Theologen Leo Jud vom April 1529 vor. S. 1827 28. Vorrede auf den Baruch. OO ho ►■h Jer. 32,i2f.i6; 36,4-8.io.i3-i9.26f.32; 43,3.6; 45,if. In der Vulgata ist der Brief des Jeremia als Kap. 6 des Baruch gezählt. 10-12 Das (in der Septuaginta und Vulgata enthaltene) 3. und das (nur in der Vulgata überlieferte) 4. Buch Esra hatte Luther im Jahre 1523, wie die Nennung des »Esra« unter den (ungezählten) Apokryphen im Gesamtverzeichnis der »bucher des alten testaments« D (WA Bibel Bd. 8, S. 34, 31) zeigt, damals noch in seine Bibelübersetzung mitaufnehmen wollen; zu Luthers Beurteilung dieser Bücher vgl. auch WA Bibel Bd. 12, S. 290 Anm. 5. Zu Luthers positiver Beurteilung des griechischen Fabeldichters Äsop vgl. WA Bd. 50, S. 452-455 (= Bd- 48, S. 351-353)- i4f. i5f. In seiner Esravorrede in der Vulgata. Der französische Franziskaner und Pariser Professor Nikolaus von Lyra (ca. 1270-1349) war mit seiner »Postilla« einer der bedeutendsten mittelalterlichen Bibelausleger. S. i84i£. 1841,iof. i4f. J9f- 1842,1-3 18-22 29. Vorrede auf das erste Buch Maccabaeorum. Vgl. oben S. 1515,3-11. Dan. 11,3 3 f. Vgl. oben S. 1506,5-7 und 1515,12-14. Matth. 13,41. Dan. 11,34. S. I900L 30. Vorrede auf das ander Buch Maccabaeorum. 1900,9-13 Ebenso wie im Alt- und Mittelhochdeutschen diente auch noch im 16.Jahrhundert das Wort: »ander« (neben dem Gebrauch in der Bedeutung: »ein anderer«) als Ordinalzahl. VO 0 1 V-M 2.Makk. 7,1-42. S. 1901,7-9 2.Makk. 14,41-46 (»Rasias« ist die Namensform der Vulgata, »Rhazis« [2.Makk. 14,37] die der Septuaginta). - Augustin, Contra Gaudentium I 31,36-40; Epist. 204. 12-14 15-18 2.Makk. 1,13-16; i.Makk. 6,8-16. Vgl. oben S. 1841,3-7 und über Luthers Stellung zum 2.Makk.-Buch auch WA Bibel Bd. 12, S. 4i8f. Anm. 7. S. 1943 1943,1°f. 31. Vorrede auf die Stücke Esther und Daniel. Dan. 3,57ff. (als Canticum in den Laudes an Sonn-und Festtagen sowie als Rezeßgebet nach der Messe gebraucht). 12-14 12 Vgl. oben S. 1949-1956 und 1674,35 ff. Abacuc = Drache zu Babel, v. 32-38 (oben S. 1956). S. 1962-1965 II. Zum Neuen Testament. 1. Gesamtvorrede. (Vgl. Schild, S.i7of.) 1962,2 Den seit 1534 fortgefallenen Anfang dieser Vorrede vgl. unten S. 240*. 13- 18 1963,8-12 14- 18 24-26 26 f. 37-39 40-45 1964,5-7 8-10 I965,7f-8 f. 1. Sam. i8,6f. Röm. 1,1-3. i.Mos. 3,15. 1. Mos. 22,18. Gal. 3,14. Joh. 11,26. 2. Sam. 7,12-14. Mich. 5,1. Hos. 13,14. Matth. 5,3. Z.B. Röm. 12,1; i.Petr. 5,1. - Röm. 1,10. - Gal. 4,12; 2. Joh. v. 5. 17-19 32-34 i.Tim. 1,9. Joh.i3,34f. S. 2187-2189 2. Vorrede auf der Apostel Geschichte (seit 1533). (Schild, S. 198-200 und Einleitung oben S. 86*f.) 2J87,29-38 2188,4 f. 9-14 26-30 45-2189,4 Apg. io,34f.; 15,7-9. Röm. 1,17. Apg. I3>7-Apg. 10,45; l8>6-5.Mos. 32,21; Hos. 2,23. 173* S. 2254-2268 3. Vorrede auf die Epistel S. Pauli an die Römer. (Schild, S. 183-193.) 2254,34f. 44- 225 5,5 225 5,9-11 18-21 2Öf. 30 2256,5-7 I3f. 26-29 33-38 225 7,6-9 10-13 17-21 26—28 28-34 42-46 2 2 5 8,21 f. 2259,24-27 31-33 38-42 2260,44-46 2261.13- 15 45- 2262,2 2262.13- 19 2265,27-29 Ps. 116,11 (Röm. 3,4). Röm. 2,13. 22. 1. 3. Matth. 7,3-5. Röm. 2,21. Röm. 5,20. Röm. 7.14. Röm. 3,10. Röm. 5,5. Röm. 3,25; 4,25; io,6ff. Röm. 3,31. i.Mos. 3,2ff. Joh. 16,8. i.Mos. 3,15. Röm. 5,15. Röm. 7,iff.; Gal. 5,x6£.; i.Mos. 3,15. Röm. 7,9h; 8,1. Joh.1,13. Röm. 14,23. Joh. 3,6. Gal. 5,19-21; Röm. 8,3. Matth. 23,27f. Ps. 51,6. 1. Mos. 15,6. Röm. 3,28; 4,6-8 (= Ps. 32,if.). 2. Mos. 34,33-35; 2.Kor. 3,13-16. S. 2297-2299 4. Vorrede auf die Erste Epistel S. Pauli an die Korinther (seit 1530). (Schild, S. 194h sowie Einleitung oben S. 85* und Anm.194.) 2297,28-30 2298,13 f. 47-2299,2 i.Kor. 1,12. i.Kor. 3,13. Matth. 19,12. S. 2326 5. Vorrede auf die Ander Epistel S. Pauli an die Korinther. 2326,35-37 APg- 4,34-37- S. 2344 2344,1 if. 6. Vorrede auf die Epistel S. Pauli an die Galater. Apg-15,5 - 24- S. 2355 7. Vorrede auf die Epistel S. Pauli an die Epheser. 174* S. 2365 8. Vorrede auf die Epistel S. Pauli an die Philipper. S. 2372 9. Vorrede auf die Epistel S. Pauli an die Kolosser. S. 2379 10. Vorrede auf die I.Epistel S.Pauli an die Thessa-lonicher. S. 2385 11. Vorrede auf die II. Epistel S. Pauli an dieThessa-lonicher. 2385,3-6 i.Thess. 5,2. S. 2389 12. Vorrede auf die I. Epistel S.Pauli an Timotheum. S. 2397 13. Vorrede auf die II.Epistel S.Pauli an Timotheum. S. 2402 14. Vorrede auf die Epistel S. Pauli an Titum. S. 2406 15. Vorrede auf die Epistel S. Pauli an Philemon. S. 2408 16. Vorrede auf die I.Epistel S. Peters. S. 2417 17. Vorrede auf die II. Epistel S.Peters. S. 2423 18. Vorrede auf die III Episteln S. Johannis. (Schild, S. 200 f.) 2423.3-6 Cerinthus war ein judenchristlicher Häretiker am Ende des 1. Jahrhunderts; Luthers Quelle: Irenaus, Adver-sus haereses III,n. S. 2433-2434 2433,9“11 14-17 36-38 38-40 19. Vorrede auf die Epistel an die Ebräer. Hebr. 2,3. Gal. 1,12. Hebr. 6,1. i.Kor. 3,12. S.2454-2455 2454,3 f. 20. Vorrede auf die Epistel S. Jacobi vnd Judae. Nach dem Zeugnis des Eusebius und Hieronymus (WA Bibel Bd. 7, S. 641 f.). 12-25 34f. 39-41 2455,8-11 12—I 5 Jak. 2,21-23 J Röm. 4,2ff. (i.Mos. 15,6). Joh. 15,24. Röm. i (!),2; i.Kor. 2,2. Jak. 1,25; 2,12; Gal. 4,24; Röm. 4,15; 8,2. i.Petr. 4,8 (=Jak. 5,20); 5,6 (= Jak. 4,10); Gal. 5,17 (=Jak. 4,5)- i6f. 28-31 Apg. 12, i f. 2.Petr. 2. 175* s. 245 5>34f• 36f. Nach dem Zeugnis des Eusebius (s. 0.). Nach der Legenda aurea (vgl. Die Legenda aurea des Jacobus de Voragine, übs. von R. Benz [4.Aufl. Heidelberg 1963], S. 815). S. 2465-2473 21.Vorrede auf die Offenbarung S.Johannis (seit 153°). (Schild, S. 239-241 und Einleitung oben S. 85 *f.) 2465,4-6 21 £. 27-30 42-45 i.Kor. 12,10; 14,32. i.Mos. 40 und 41; Dan. 2,1 ff.; 5,18ff. Apg. 2,17 (= Joel 3,1). Eusebius-Rufin, Kirchengesch. III, 25,4; vgl. auch VH,25,1 f. 2467,21-23 Auf dem Konzil von Nicäa (325) traten Spiridon, Bischof von Trimithus (auf Cypern) (Rufin X,5), und der damalige Diakon Athanasius (seit 328 Metropolit von Alexandria, i" 373) gegen die Häresie des Arius auf, in den folgenden Jahrzehnten neben dem letzteren auch der Bischof (seit ca. 3 5 0) von Poitiers Hilarius (f 367). 24f. Tatian (aus Mesopotamien), Schüler Justins des Märtyrers in Rom, nach dessen Tod (fum 165) er sich von der römischen Gemeinde trennte und im 3° Orient eine rigoristische Lehre vertrat; er war nicht der Stifter der (jedoch von ihm beeinflußten) Enkra-titen (»Enthaltsamen«), die Fleisch- und Weingenuß und den Vollzug der Ehe verwarfen (Eusebius-Rufin IV,29). Die Pelagianer (benannt nach dem Mönch Pelagius [f 422]) vertraten die Lehre von der Willensfreiheit des Menschen. 5if. Zusammenstellung verschiedener christlicher Sekten: Marcion, bedeutendster Irrlehrer des 2. Jahrhunderts (überspitzter Paulinismus, Preisgabe des Alten Testamentes); die Kataphryger (identisch mit »Montani« [benannt nach dem Phryger Montanus (f um 179)]) vertraten den Gedanken einer baldigen Wiederkunft Christi zur Errichtung eines 1 ooojährigen Reiches in Phrygien; die Manichäer (benannt nach ihrem Gründer Mani [fum 275]) waren eine gnostisch-synkreti-stische Sekte seit dem 3.Jahrhundert (Eusebius-Rufin IV, 11,9; V, 16; VII,31). 33 f-36-38 Off. 8,8. Über die von Luther verurteilte allegorische Schriftauslegung des griechischen Theologen Origenes (f 254) vgl. WA Bd. 18, S. 180, 21 f. (mit Karlstadt verglichen). S. 2467,40-43 2468,12f. 26-28 U. 2469,18-20 43 2470,4f. 34 2471,9-11 25 f. S. 2514-2516 2514,2-2515,1 Die von Novatian (der falsche Name: »Novatus« stammt aus Eusebius-Rufin VI,43) um die Mitte des 3.Jahrhunderts begründete rigoristische Sekte der Novatianer lehrte, daß Todsünden nach der Taufe nicht vergebbar seien; sie selbst nannten sich: xtxffapoi (Eusebius-Rufin ebd.). - Die Donatisten (benannt nach dem Bischof Donatus [f um 355]) vertraten den Standpunkt, die von sündigen Priestern gespendeten Sakramente seien unwirksam. Vgl. oben die Anm. zu S. 2467,21-23. 2469, Als erster hat Joachim von Fiore (ca. 1130-1202) in 4°f- seiner (erstmals 1527 in Venedig gedruckten) »Expo-sitio in Apocalypsin« Mahomet und die Saracenen hineingebracht (vgl. G. Müller, Franz Lambert von Avignon und die Reformation in Hessen [Marburg 1958], S. 63). Zur »Translatio imperii« vgl. WA Bibel Bd. nn, S. 5 Anm. 3. Zu »Gog« und »Magog« (Hes. 38,2; Off. 20,8) vgl. Luthers Ausführungen in seiner Vorrede zur Ausgabe seiner deutschen Übersetzung von Hes. Kap. 38 und 39 (I5 3°) (WA Bd. 3011, S. 223-226 nebst dem Revisionsnachtrag [1967] zu diesem Text). 2. Thess. 2,8. Die hauptsächlichsten theologischen Gegner Luthers und der Reformation in Deutschland: Der Kon-stanzer Generalvikar und (seit 1530) Wiener Bischof Johann Fabri (1478-1541), der Ingolstädter Universitätsprofessor Johann Eck (1486-1543) und der Hofkaplan Herzog Georgs von Sachsen Hieronymus Emser (1478-1527). Es handelt sich um die Plünderung Roms (»Sacco di Roma«) nach der Eroberung der Stadt am 6. Mai 15 27 durch das kaiserliche Heer. »die roten Jüden«, weil die Türken aus dem Lande Edom (südl. des Toten Meeres) stammen sollen (J.K. Seidemann, M. Anton Lauterbach’s Tagebuch auf das Jahr 1538 [Dresden 1872], S. 86 Anm.*). Volksetymologisch ist diese Landschaftsbezeichnung mit dem hebräischen Wort für »rot« (’adom) in Verbindung gebracht (vgl. 1.Mos. 25,30 und Randgl.; 32,3). ZU RÖRERS POSTFATION VON I 545 . (Zu den Postfationen vgl. Einleitung oben S.114*.) i Die ersten fünf Absätze sind ein etwas gekürzter Text der Postfation zur Medianbibel vom Herbst 1541 (vgl. WA Bibel Bd. 8, S. LXXVIIf. Nr. 2 ZI. 1-49). 2514,12f. 17-19 I9_z3 33-37 33-23 i5,$ 2515,1-5 18-20 20-22 21 23-35 28 £ 30-32 32-35 38-43 44-2516,1 2516,1 f. 3-5 5f-7-11 II I2-i6 17-20 20 33 33-35 36-38 2.Petr. 3,16. Matth. 24,14. Dan. 12,4. Diese zuerst im Bereich des Neuen Testamentes in der Foliobibel vom Frühjahr 1541 begonnene Arbeit schloß Luther in der Medianbibel vom Herbst des gleichen Jahres ab (vgl. WA Bibel Bd. 7, S. XIII und Bd. 8, S. LXXVIIf. Nr. 2 ZI. 19-23). Zur Wiedergabe dieser typographischen Besonderheiten in den einzelnen Bibelausgaben vgl. oben S. i9*f. Vgl. dazu Einleitung oben S. 115 * und Anm. 321 (das erste »ABC« in ZI. 2 [und 4] ist in der Vorlage in deutscher Schrift, das zweite in ZI. 2 [und 5] dagegen in Antiqua gedruckt; vgl. dazu oben S. i9*f.). Über die Anfang 1544 erschienene zweispaltige Wittenberger Bibel vgl. Einleitung oben S. in*. 2. Petr. 2,7. »parag[raphus]« = Absat 1. Mose 4,1. »Scholion in margine« = Randglosse; oben S. 30. WA Bd. 54, S. 71,28-75,11 (im Herbst 1543 erschienen). In der Bibel von 1546 korrigierte dann Röter dieses Textversehen. Die von Rörer oben zitierte frühere Übersetzung von 2. Sam. 7,19 (»versus« = Zeile) findet sich in den Bibeln vom Herbst 1541 bis zur zweispaltigen von Anfang 1544; jedoch machte Rörer in der letzteren, und zwar in seiner Postfation (WA Bibel Bd. 8, S. LXXIX Nr. 4 ZI. 2-4) bereits auf des Reformators (dann in den Bibeltext von 1545 erstmals aufgenommene) verbesserte Verdeutschung aufmerksam, die aus der kurz zuvor erschienenen Lutherschrift: »Von den letzten Worten Davids« (s.o.) stammt (WA Bd. 54, S. 47,35 bis 37; vgl. auch S. 54,27-30). Oben S. 582. Vgl. oben. Eph. 3,15. Oben S. 2359. Eph. 3,19. Oben S. 2359. Eph. 6,13. Eph. 6,15. Oben S. 2363. Von Anfang 1544. Off. 21,8 (betr. Auslassung von: »vnd grewlichen«). Joh. 12,36. DER IM HERBST 1544 LETZTMALIG REVIDIERTE TEXT VON ROM. KAP. 1 BIS 2. KOR. KAP. 3 AUS DER WITTENBERGER BIBEL VON 1546. (Hier mit Rörers Postfation, aber ohne Luthers Vorreden abgedruckt.) Zu der sich nur auf den Römer- und i. Korintherbrief sowie Kap. 1-3 des 2. Korintherbriefes erstreckenden Bibelrevision vom Herbst 1544, deren Ergebnisse erst in die nach Luthers Tod im Sommer 1546 erschienene Wittenberger Separatausgabe des Neuen Testamentes und in die damalige Vollbibel aufgenommen wurden, vgl. die Einleitung oben S. Ii5*-n8*. Textkorrekturen. gegenüber der Bibel von 1545 (vgl. oben S. 2269-2296, 2300-2325, 2327-2330) finden sich in der Bibel von 15 46 in Kap. in Vers in Randgl. zu Vers im Römerbrief: i 4. 5. 8. 16. 20. 27. 28. 30. 32. 4. 17. 30. 2 10. 21. 22. 27. 22. 3 1. 2. 21. 27. 2. 23. 5 12.15. D- 6 1. 5. 11. 12. 20. 21. - 7 2. 3. 4. 5. 7. - 8 17. 26. - 9 25. 28. - IO 5- - 11 5. 26. 29. 29. 12 3. 8. - U 4. 5. 18. *7- l6 12. — im 1. Korintherbrief: I 19. 19. 2 4. 6. 8. 12. 14. 15. D- 3 9. 15. - 5 8. - 6 1. 5. - 7 35- 11. 35. 8 8. - 9 - 24. IO 21. - T3 6. 7. 8. 6. 8. 14 16. 24. 25. 34. 35. 24. D 10. 34. 57. 29. 16 1. 2. 3. 9. - 1 2 3 VNTER- SCHRIFFT. VBERSCHRI1 ! T. GRUS. EHRBIETUNG. im 2. Korintherbrief: i. 12. 24. ii. 17. 17. 3. 5. 18. 18. DIE EPISTEL S.PAULI: AN DIE RÖMER. I. PAULUS EIN KNECHT JhESU CHRISTI / BERUFFEN zum Apostel / ausgesondert zu predigen das Euangelium Gottes / 2welches er zuuor verheissen hat / durch seine Propheten / in der heiligen Schrifft / 3von seinem Son / der geboren ist von dem samen Dauid / nach dem Fleisch / 4vnd erweiset der allmechtige son Gottes / nach dem Geist / der da heiliget / durch die aufferstehung der Todten / nemlich / Jhesus Christ vnser HErr / 5Durch welchen wir haben empfangen Gnade vnd Apostelampt vnter alle Heiden / den gehorsam des Glaubens auff zu richten / in seinem Namen / 6Welcher jr zum teil auch seid / die da beruhen sind von Jhesu Christo. 7ALlen die zu Rom sind / den liebesten Gottes / vnd beruffenen Heiligen. Gnade sey mit euch von Friede / von Gott vn-serm Vater / vnd dem HErrn Jhesu Christo. AVffs erst / Dancke ich meinem Gott / durch Jhesum Christ / ewer aller halben / Das man ewren glauben in aller Welt preiset. 9Denn Gott ist meine Zeuge (welchem ich diene in meinem Geist / am Euangelio von seinem Son) das ich on vnterlas ewer gedencke / 10vnd alle zeit in meinem gebet flehe- / Ob sichs ein mal zutragen wolt / das ich zu euch kerne durch Gottes willen. 11 Denn mich verlanget euch zu sehen / auff das ich euch || || 331b mitteile etwas geistlicher Gabe / euch zu stercken 12(das ist) Das ich sampt euch getröstet würde / durch ewren vnd meinen glauben / den wir vnter-nander haben. Aba. 2. d (Gottes war-heit) Das ist / aus dem rechten Gott haben sie Götzen gemacht. 13JCh wil euch aber nicht verhalten / lieben Brüder / das ich mir offt habe furgesetzt / zu euch zu komen / Bin aber verhindert bis her / das ich auch vnter euch Frucht schaffete / gleich wie vnter andern Heiden. 14Jch bin ein Schüldener / beide der Griechen vnd der Vngriechen / beide der Weisen vnd der Vnweisen / 15Darumb / so viel an mir ist / bin ich geneiget / auch euch zu Rom das Euangelium zu predigen. 16DEnn ich scheme mich des Euangelij von Christo nicht / Denn es ist eine krafft Gottes / die da selig machet / alle / die daran gleuben / die Jü-den erstlich vnd auch die Griechen. 17Sintemal darinnen offenbaret wird die gerechtigkeit / die für Gott gilt / welche kompt aaus glauben in glauben / Wie denn geschrieben stehet / Der Gerechte wird seines Glaubens leben. Denn gottes zorn von himel wird bOFFEN-baret vber alles gottloses wesen / vnd vnge-rechtigkeit der Menschen / die die Warheit in vn-gerechtigkeit auffhalten. 19Denn das man weis / das Gott sey / ist jnen offenbar / Denn Gott hat es jnen offenbart / 20damit / das Gottes vnsichtbares wesen / das ist / seine ewige allmechtigkeit vnd Gottheit / wird ersehen / denn man mus es mercken an den wercken / die er thut an der Welt die er geschaffen hat. Also das sie keine entschüldigung haben / 21 Die weil sie wüsten / das ein Gott ist / vnd haben jn nicht gepreiset als einen Gott / noch gedancket / Sondern sind in jrem cTichten eiteil worden / vnd jr vnuerstendiges Hertz ist verfinstert. 22Da sie sich für Weise hielten / sind sie zu Narren worden / ^Vnd haben verwandelt die Herrligkeit des vnuergenglichen Gottes / in ein Bilde gleich dem vergenglichen Menschen / vnd der Vogel / vnd der vierfüssigen vnd der kriechenden Thiere. DArumb hat sie auch Gott dahin gegeben in jrer Hertzen gelüste / in vnreinigkeit / zu sehenden jre eigene Leibe an jnen selbs. 25Die Gottes dwarheit haben verwandelt in die Lügen / vnd haben geehret vnd gedienet dem Geschepffe mehr denn dem Schepffer / der da gelobet ist in ewigkeit / Amen. 26Darumb hat sie Gott auch dahin gegeben in schendliche lüste / Denn jre Weiber haben verwandelt den natürlichen brauch in den vnnatürli-chen. 27Desselbigen gleichen auch die Man haben a (Aus glauben) Alle Gottselige von anfang bis zu ende der weit / werden durch einerley glauben gerecht / denn Christus ist gestern / heute vnd in ewigkeit. b (Offenbart) Es wird von Himel offenbart / (sonst wüste alle weit dauon nichts) das kein Mensch from sey für Gott / sondern alle sampt Gottlos / sunder / vnge-recht / das ist / Kinder des zorns / Vt Jnfra Cap. 3. Non est iustus etc. Vnd wenn sie schon von Gott etwas wissen oder hören / sind sie doch so böse / das sie jm weder dan-cken noch dienen. Daher sie auch müssen zur straffe in allerley Laster fallen etc. c (Tichten) Wo nicht glaube ist / da feilet die vernunfft von einem auffs ander / bis sie gar verblendet wird in jrem tichten / Wie denn allen weisen / vnd spitzigen Köpffen geschieht. e (Rhumretig) Die viel rhü-men / vnd ge-rhümet wollen sein / als weren sie etwas sonderliche / vnd sinds doch nicht. f (V nuernunff-tig) Das man heisst / Ein groben man / Hans vnuer-nunfft mit dem Kopff hin durch etc. g (Störrig) Vn-brüderlich / wülfisch / hündisch / die weder lust noch lieb zu Weiber / Kinder / Brüder / Schwester ja Eltern haben. h (Vnuersünlich) Die nicht vergeben können / nicht zuuer-sünen sind. a (Langmütigkeit) Aufflati-nisch tardus jra / Jst dem Ebreischen nach geredt / Arichappaim. Vnd ist eine Tugent eigentlich die langsam zürnet / vnd straffet das vn- verlassen den natürlichen brauch des Weibes / vnd sind an einander entbrand in jren Lüsten / vnd haben Man mit man schände getrieben / vnd den Lohn jres jrthums (wie es denn sein solte) an jnen selbs empfangen. 28VND gleich wie sie nicht geacht haben / das sie Gott erkenneten / hat sie Gott auch dahin gegeben in verkereten sinn / zu thun / eitel laster / 29voll alles vnrechten / hurerey / schalckheit / geitzes / bosheit / vol hasses / mordes / hadders / lists / gifftig / ohrenbleser / 30verleumbder / Gottes feinde / freueler / hoffertig / erhumrettig / erfinder böser tück / den Eltern vngehorsam / 31fvnuer-nünfftige / trewelose / sstörrige / hvnuersünlich / vnbarmhertzig. 32Die Gottes recht wissen (das die solchs thun / des Todes wirdig sind) thun sie es nicht allein / Sondern haben auch gefallen an denen / die es thun. II. DArumb / o Mensch / kanstu dich nicht ent-schüldigen / wer du bist / der da richtet. Denn worinne du einen andern richtest / verdamstu dich selbs / Sintemal du eben dasselbige thust / das du richtest. 2Denn wir wissen / das Gottes vrteil ist recht vber die / so solchs thun. 3Denckestu aber / o Mensch / der du richtest die / so solches thun / vnd thust auch dasselbige / das du dem vrteil Gottes entrinnen werdest? 4Oder verachtestu den reichthum sei||ner güte / gedult vnd alangmütig- || 352a keit? Weissestu nicht / das dich Gottes güte zur busse leitet? 5DV aber nach deinem verstockten vnd vnbus-fertigen Hertzen / heuffest dir selbst den zorn auff den tag des zorns vnd der Offenbarung des gerechten gerichtes Gottes / 6Welcher geben wird einem jglichen nach seinen wercken / 7nemlich / preis vnd ehre / vnd vnuergenglichs wesen / denen / die mit gedult in guten wercken trachten nach dem ewigen Leben / 8Aber denen die da zenckisch sind / vnd der warheit nicht gehorchen / gehorchen aber dem vngerechten / vngnade vnd zorn / Trübsal vnd angst / vber alle seelen der Menschen / die da böses thun / fürnemlich der Jüden vnd auch der Griechen. 10Preis aber / vnd ehre vnd friede / allen denen / die da gutes thun / erstlich den Jüden vnd auch den Griechen. recht. Aber Gedult ist / die das vbel tregt an gut / leib vnd ehre / ob es gleich mit recht geschehe. Güte ist die leibliche wolthat vnter-nander/vnd freundliches wesen. Jesa. 52. Ezech. 36. nDEnn es ist kein ansehen der Person für Gott / 12Welche on Gesetz gesundiget haben / Die werden auch on gesetz verlorn werden / Vnd welche am gesetz gesündiget haben / die werden durchs gesetz verurteilet werden. 13Sintemal für Gott nicht die das Gesetz hören / gerecht sind / Sondern die das gesetze thun / werden gerecht sein. 14Denn so die Heiden / die das gesetz nicht haben vnd doch bvon natur thun des gesetzs werck / dieselbigen / dieweil sie das Gesetze nicht haben / sind sie jnen selbs ein gesetz / 15damit / das sie beweisen / des gesetzes werck sey beschrieben in jrem hertzen / Sintemal jr Gewissen sie bezeuget / da zu auch die gedancken / die sich vnternander verklagen oder entschüldigen / 1<5auff den tag / da Gott das verborgen der Menschen / durch Jhesum Christ / richten wird / lauts meines Euangelij. SJhe aber zu / Du heissest ein Jüde / vnd verles-sest dich auffs Gesetz / vnd rhümest dich Gottes / 18vnd weissest seinen willen / Vnd weil du aus dem Gesetze vnterrichtet bist / prüfestu was das beste zu thun sey / 19vnd vermissest dich zu sein ein Leiter der Blinden / ein Liecht dere / die im finsternis sind / 20ein Züchtiger der törichten / ein Lerer der einfeltigen / hast die forme / was zu wissen vnd recht ist im Gesetz. 21Nu lerestu andere / Vnd lerest dich selber nicht / Du predigest / man solle nicht Stelen / vnd du bist selbs ein dieb. 22Du sprichst / man solle nicht ehebrechen vnd du bist selber ein Ehebrecher. Dir grewelt für den Götzen / vnd du bist selbs ein cGottesdieb. 23Du rhümest dich des gesetzes / vnd schendest Gott durch vbertrettung des gesetzes. 24Denn ewrent halben wird Gottes namen gelestert vnter den Heiden / als geschrieben stehet. DJe Beschneidung ist wol nutz / wenn du das Gesetz heltest. Heltestu aber das gesetz nicht / so ist deine Beschneitung schon ein Vorhaut worden. 26So nu die dVorhaut das recht im gesetz heit / meinestu nicht / das seine Vorhaut werde für eine beschneitung gerechnet? 27Vnd wird also das von natur eine Vorhaut ist / vnd das gesetz volbringet / dich richten / der du vnter dem Buchstaben vnd Beschneitung bist / vnd ein Vbertretter des gesets. 28Denn das ist nicht ein |üde / der auswendig ein Jüde ist / Auch ist das nicht eine Beschneitung die auswendig im fleisch geschieht / b (Von natur) Das natürliche Gesetz ist / Was du wilt dir ge-than vnd vber-haben sein von einem andern / das thu vnd vberhebe du auch einen andern. Darinnen das gantze Gesetz Mosi begriffen ist / wie Christus sagt / Matt. 7. An welchem Gesetz die Heiden auch nicht mehr denn das eusserliche werck thun / wie die Jüden an Moses Gesetz. Vnd das verklagen vnd entschüldigen ist / das eine sünde grösser ist / denn die andere / wider das Gesetz. c Du bist ein Gottesdieb / Denn Gottes ist die Ehre / die nemen jm alle Werck heiligen. d (Vorhaut) So heisset Paulus die Heiden / darumb / das sie vnbeschnit-ten sind. e Geist heisset was Gott im menschen vber die natur wir-cket. Buchstab heisset / alles thun der natur on Geist. f (Gottes wort) Wenn sie nicht weren gewest / so hette man die heilige Schrifft nicht. g (Falsch) Gott heit gewis / Wer aber auff Menschen traw-et / der feilet. a (Herrlicher wird) Dauid spricht / Dir allein habe ich gesündigt vnd vbel für dir gethan / Auff das du gerecht seiest / in deinen Worten / vnd vberwin-dest wenn du gerichtet wirst etc. Das lautet / als solte man sünde thun / auff das Gott gerecht sey / wie hie S. Paulus auch anzeiget. Vnd ist doch nicht also. Sondern wir sollen die sunde erkennen / die vnsGott schuld gibt / auff das er also in seinem Gesetze war-hafftig vnd gerecht beken-ner werde. Aber vber die- 29Sondern das ist ein Jüde / der inwendig verborgen ist / vnd die beschneitung des hertzen ist eine Beschneitung / die im eGeist / vnd nicht im Buchstaben geschieht / welches lob ist nicht aus den Menschen / sondern aus Gott. III. WArumb wird denn das Jüdenthum so hoch gehalten? oder was nützet die Beschneitung? 2Zwar fast viel. Zum ersten / Jnen ist vertrawet / fGotteswort. 3Das aber etliche nicht gleuben an dasselbige / was ligt daran? Solt jrer vnglaube Gottes glaube auffheben? 4Das sey ferne. Es bleibe viel mehr also / Das Gott sey warhafftig / vnd alle Menschen sfalsch. Wie geschrieben stehet / Auf!' das du gerecht seiest in deinen Worten / vnd vber-windest / wenn du gerichtet wirst. || 5JSts aber also / das vnser vngerechtigkeit Gottes gerechtigkeit preiset / was wollen wir sagen? J st denn Gott auch vngerecht / das er darüber zürnet? (Jch rede also auff Menschen weise) 6Das sey ferne. Wie köndte sonst Gott die weit richten? 7Denn so die warheit Gottes durch meine Lügen / aherrlicher wird zu seinem preis / Warumb solt ich denn noch als ein Sünder gerichtet werden? 8Vnd nicht viel mehr also thun (wie wir gelestert werden / vnd wie etliche sprechen / das wir sagen sollen) Lasset vns vbel thun / auff das gutes daraus kome? Welcher verdamnis ist gantz recht? TVTTAs sagen wir denn nu? Haben wir einen vor-W teil? Gar keinen. Denn wir haben droben beweiset / das beide |üden vnd Griechen alle vnter der Sünde sind / 10Wie denn geschrieben stehet / Da ist nicht der gerecht sey / auch nicht einer / 11 da ist nicht der verstendig sey / da ist nicht / der nach Gott frage. 12Sie sind alle abgewichen / vnd alle sampt vntüchtig worden / Da ist nicht der gutes thu / auch nicht einer. 13Jr Schlund ist ein offen grab / mit jren Zungen handeln sie trüglich / Otterngifft ist vnter jren Lippen. ,4Jr mund ist vol fluchens vnd bitterkeit / 15Jr füsse sind eilend blut zuuergiessen. 16Jn jren wegen ist eitel vnfal vnd hertzleid / 17vnd den weg des Friedes wissen sie nicht / 18Es ist keine furcht Gottes für jren äugen. 19Wir wissen aber das / was das Gesetz saget / das saget es denen / die vnter dem gesetz sind / Psal. 116. Psal. 51. II 332b Psal. 14. Psal. 5. Psal. 140. Psal. 10. Prou. 1. Jsa. 59. Psal. 36. sem erkentnis zancken die Werckheiligen mit Gott vnd wollen jre werck nicht sünde sein lassen / vnd mus also Gott jr Lügener vnd in seinen Worten gerichtet sein. So wil nu S. Paulus / Das nicht die sünde Gott preiset (Sonst were es besser sündigen denn gutes thun) sondern der Sünden be-kentnis preiset Gott vnd seine gnade. Also bleibt Gott warhafftig vnd alle Menschen lügenhafftig / die solchs nicht bekennen wollen / vnd jr vn-glaube macht Gottes glaube nicht zu nicht / Denn er gewinnet doch /vnd bleibet warhafftig. b Merck dis / da er saget (Sie sind alle Sünder etc.) Jst das Heubtstück vnd der Mittelplatz dieser Epist. vnd der gantzen Schrifft / nem-lich / Das alles sünde ist / was nicht durch das blut Christi erlöset / im glauben gerecht wird. Darumb fasse diesen Text wol denn Auff das aller Mund verstopffet werde / vnd alle weit Gott schüldig sey / 20Darumb / das kein Fleisch durch des Gesetzes werck für jm gerecht sein mag. Denn durch das Gesetze kompt erkentnis der Sünde. NV aber ist on zuthun des Gesetzes / die gerech-tigkeit / die für Gott gilt / offenbaret / welche doch ist bezeuget / durch das Gesetz vnd die Propheten. 22J ch sage aber von solcher gerechtigkeit für Gott / die da kompt durch den glauben an Jhesum Christ / zu allen vnd auff alle / die da gleuben. 23DEnn es ist hie kein vnterscheid / bSie sind allzumal Sünder / vnd mangeln des cRhumes / den sie an Gott haben sollen / 24Vnd werden on verdienst gerecht aus seiner Gnade / durch die Erlösung / so durch Christo Jhesu geschehen ist / 25Welchen Gott hat furgestellet zu einem Gnaden-stuel / durch den glauben in seinem Blut / da mit er die Gerechtigkeit / die für jm gilt / darbiete / in dem / das er Sünde vergibt / dwelche bis an her blieben war / vnter göttlicher gedult / 26auff das er zu diesen Zeiten darböte die Gerechtigkeit / die für jm gilt / Auff das er allein Gerecht sey / vnd gerecht mache den / der da ist des glaubens an Jhesu. WO bleibt nu der Rhum? Er ist nichts / durch welch Gesetz? durch der werck gesetz? Nicht also / sondern durch des glaubens gesetz. 28So halten wir es nu / Das der Mensch gerecht werde / on des Gesetzes werck / alleine durch den Glauben. 29Oder ist Gott alleine der Jüden Gott? Jst er nicht auch der Heiden Gott? Ja freilich auch der Heiden Gott. 30Sintemal es ist ein einiger Gott / der da gerecht machet die Beschnei-tung aus dem glauben / vnd die Vorhaut durch den glauben. 31Wie? Heben wir denn das gesetz auff / durch den glauben? Das sey ferne / sondern wir erichten das gesetz auff. 1111. TX^TAs SAGEN WIR DENN VON VNSERM VATER W Abraham / das er funden habe nach dem fleisch? 2Das sagen wir / Jst Abraham durch die Werck gerecht / so hat er wol rhum / Aber nicht für Gott. 3Was saget aber die Schrifft? Abraham i«5' hie ligt dar-nider aller werck verdienst vnd rhum / wie er selbs hie saget / vnd bleibet allein lauter Gottes gnade vnd ehre. c (Rhümes) Können in der warheit nicht sagen / Du bist mein Gott / ob sie wol mit dem munde viel von jm rhümen. Vt sup. Gloria-ris in Deo. d (Bis an her) Die sünde kundte weder Gesetz noch kein gut werck wegnemen / Es muste Christus vnd die Vergebung thun. e (Richten aufT) Der Glaube erfüllet alle Gesetze / die werck erfüllen kein titel des Gesetzes. Hie erweiset er mit zweien Exempeln / das verdienst nichts sey / sondern allein Gottes gnade Denn Abraham gleubet vnd ward gelobet für gerecht ehe denn erbschnitten ward / Gen. xv. Das je die gnade vor dem werck sein müsse. (Allem Samen) Beide der Jüden vnd Heiden / Denn die gleu-bigen Heiden sind so wol Abrahams samen als die Jüden. hat Gott gegleubet / vnd das ist jm zur Gerechtigkeit gerechnet. || || 533 a 4DEm aber / der mit wercken vmbgehet / wird der Lohn nicht aus gnade zugerechnet / sondern aus pflicht. 5Dem aber / der nicht mit wercken vmb gehet / Gleubet aber an den / der die Gottlosen gerecht macht / dem wird sein glaube gerechnet zur gerechtigkeit. 6NAch welcher weise auch Dauid sagt / Das die Seligkeit sey allein des Menschen / welchem Gott zurechnet die gerechtigkeit / on zuthun der werck / da er spricht / 7Selig sind die / welchen jre vnge- Psal. 32. rechtigkeit vergeben sind / Vnd welchen jre sünde bedecket sind. 8Selig ist der Man / welchem Gott keine sünde zurechnet. 9NV diese Seligkeit / gehet sie vber die Be-schneitung / oder vber die Vorhaut? Wir müssen je sagen / das Abraham sey sein glaube zur gerechtigkeit gerechnet. 10Wie ist er jm denn zugerechnet? in der Beschneitung / oder in der Vorhaut? On zweiuel nicht in der Beschneitung / sondern in der Vorhaut. ''Das Zeichen aber in der Beschneitung empfieng er zum Siegel der gerechtigkeit des glaubens / welchen er noch in der vorhaut hatte / Auff das er würde ein Vater aller / die da gleuben in der vorhaut / das den selbigen solches auch gerechnet werde zur gerechtigkeit / 12Vnd würde auch ein Vater der beschneitung / Nicht alleine dere / die von der Beschneitung sind / sondern auch dere / die wandeln in den fusstapffen des glaubens / welcher war in der vorhaut vnsers vaters Abrahams. 13DEnn die verheissung / das er solte sein der weit Erbe / ist nicht geschehen Abraham oder seinem Samen durchs Gesetz / sondern durch die gerechtigkeit des glaubens. 14Denn wo die vom ge-setz Erben sind / So ist der Glaube nichts / vnd die Verheissung ist abe. 15Sintemal das gesetz richtet nur zorn an. Denn wo das Gesetz nicht ist / da ist auch keine vbertrettung. 16Derhalben mus die Gerechtigkeit durch den glauben körnen / Auff das sie sey aus gnaden / vnd die Verheissung fest bleibe / allem Samen / Nicht dem alleine / der vnter dem Gesetz ist / sondern auch dem / der des glaubens Abraham ist / welcher ist vnser aller Vater. 17Wie geschrieben stehet / Jch habe dich ge- Gen. 17. setzt zum Vater vieler Heiden / für Gott / dem du Gen. 15. 11333 t. gegleubet hast / Der da lebendig machet die Todten / vnd ruffet dem das nicht ist / das es sey. 18VNd der hat gegleubet auff Hoffnung / da nichts zu hoffen war / Auff das er würde ein Vater vieler Heiden. Wie denn zu jm gesagt ist / Also sol dein Same sein. 19Vnd er ward nicht schwach im glauben / sähe auch nicht an seinen eigen Leib / welcher schon erstorben war / weil er fast hundert jerig war / auch nicht den erstorben Leib der Sara. 20Denn er zweiuelt nicht an der verheissung Gottes durch vnglauben / Sondern ward starck im glauben / vnd gab Gott die Ehre / 21vnd wüste auffs allergewissest / das / was Gott verheisset / das kan er auch thun. ^Darumb ists jm auch zur Gerechtigkeit gerechnet. DAs ist aber nicht geschrieben allein vmb seinen willen / das jm zugerechnet ist / 24Sondern auch vmb Vnsern willen / welchen es sol zugerechnet werden / So wir gleuben an den / der vnsern HErrn Jhesum aufferwecket hat / von den Todten / 25welcher ist vmb vnser Sünde willen da hin gegeben / vnd vmb vnser Gerechtigkeit willen aufferwecket. V. NV WIR DENN SIND GERECHT WORDEN DURCH den glauben / So haben wir friede mit Gott / durch vnsern HErrn Jhesu Christ. 2Durch welchen wir auch einen Zugang haben im Glauben zu dieser gnade / darinnen wir stehen / vnd rhümen vns der Hoffnung der zukünfftigen Herrligkeit / die Gott geben sol. 3Nicht allein aber das / sondern wir rhümen vns auch der Trübsaln / die weil wir wissen / das Trübsal gedult bringet / 4Gedult aber bringet erfarung / aErfarung aber bringet hoffnung / 5Hoffnung aber lesst nicht zu schänden werden. Denn die liebe Gottes ist ausgegossen in vnser hertz durch den heiligen Geist / welcher vns gegeben ist. || 6DEnn auch Christus / da wir noch schwach waren nach der zeit / ist für vns Gottlosen gestorben. 7Nu stirbet kaum jemand vmb des Rechtes willen. Vmb etwas Gutes willen thürste vieleicht jemand sterben. 8Darumb preiset Gott seine Liebe gegen vns / das Christus für vns gestorben ist / da wir noch Sünder waren. 9So werden wir je viel mehr durch jn behalten werden für dem zorn / Wer Gott gleu-bet der gibt jm seine Ehre / als das er warhaff-tig / allmechtig / weise / gut sey. Also erfüllet der glaube die ersten drey Gebot / vnd macht den Menschen gerecht für Gott / Das ist denn der rechte Gottesdienst. a (Erfarung) Erffarung ist / wenn einer wol versucht ist / vnd kan dauon reden / als einer der da bey gewesen ist. (Gottes) Das Gott vnser sey / vnd wir sein seien / vnd alle Güter gemein von jm vnd mit jm haben in aller zuuersicht. (Bilde) Wie Adam vns mit frembder sünde/on vnser schuld verderbet hat. Also hat vns Christus mit frembder Gnade / on vnser verdienst / selig gemacht. (Durch einen) Merck / das er hie von der Erbsünde redet / welche körnen ist aus Adams vnge-horsam / Da her alles sundlich ist / was an vns ist. a Wie Adams sunde vnser eigen worden ist. Also ist Christus ge-rechtigkeit vnser eigen worden. nach dem wir durch sein Blut gerecht worden sind. 10DEnn so wir Gott versünet sind / durch den Tod seines Sons / da wir noch Feinde waren / Viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben / so wir nu versünet sind? nNicht allein aber das / sondern wir rhümen vns auch Gottes / durch vn-sern HErrn Jhesum Christ / durch welchen wir nu die Versünung empfangen haben. DERHALBEN / WIE DURCH EINEN MENSCHEN DIE Sünde ist körnen in die Welt / vnd der Tod durch die sunde / vnd ist also der Tod zu allen Menschen durch gedrungen / die weil sie alle Sünder sind. 13Denn die Sünde war wol in der Welt / bis auff das Gesetz / Aber wo kein gesetz ist / da achtet man der sunde nicht. 14Sondern der Tod herrschete von Adam an bis auff,Mosen / auch vber die / die nicht gesündigt haben / mit gleicher vber-trettung / wie Adam / welcher ist ein Bilde / des / der zukünfftig war. Aber nicht helt sichs mit der gäbe / wie mit der Sünde. Denn so an eines sunde viel gestorben sind / So ist viel mehr Gottes gnade vnd gäbe vielen reichlich widerfaren / durch die gnade des einigen Menschen Jhesu Christi. ,6VNd nicht ist die Gabe alleine vber eine sünde / wie durch des einigen Sünders einige sunde / alles Verderben. Denn das vrteil ist körnen aus einer Sünde zur Verdamnis / die Gabe aber hilfft / auch aus vielen sünden zur gerechtigkeit. 17Denn so vmb des einigen sunde willen der Tod geherrschet hat durch den Einen / Viel mehr werden die / so da empfahen die fülle der Gnade vnd der Gaben zur gerechtigkeit herrschen im Leben / durch einen Jhesu Christ. 18aWJe nu durch eines Sünde die Verdamnis vber alle Menschen körnen ist / Also ist auch durch eines Gerechtigkeit die Rechtfertigung des Lebens vber alle Menschen körnen. 19Denn gleich wie durch eines menschen Vngehorsam viel Sünder worden sind / Also auch durch eines Gehorsam / werden viel Gerechten. DAs Gesetz aber ist neben ein komen / auff das die Sünde mechtiger würde. Wo aber die Sünde mechtig worden ist / da ist doch die Gnade viel mechtiger worden / 21Auff das gleich wie die Sünde geherrschet hat zu dem Tode / Also auch SÜNDE. GNADE. Joh. I. Gnade vmb Gnade Joh. i. GESETZ. I 88* herrsche die Gnade durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben / durch Jhesum Christ. 113 543 W; VI. AS WOLLEN WIR HIE ZU SAGEN? SOLLEN WIR denn in der Sünde beharren / auff das die Gnade deste mechtiger sey? 2Das sey ferne. Wie solten wir in sunden wollen leben / der wir abgestorben sind? 3Wisset jr nicht / das alle die wir in Jhesum Christ getaufft sind / die sind in seinen Tod getaufft? 4So sind wir je mit jm begraben durch die Tauffe in den tod / Auff das / gleich wie Christus ist aufferweckt von den Todten / durch die herrlig-keit des Vaters / Also sollen auch wir in einem newen Leben wandeln. 5So wir aber sampt jm gepflantzet werden / gleich wie er / in seinen Tod / So werden wir auch der Aufferstehung gleich sein. 6Die weil wir wissen / das vnser alter Mensch sampt jm gecreutziget ist / Auff das der sündliche Leib auffhöre / das wir hinfurt der sunde nicht dienen. 7Denn wer gestorben ist / der ist gerechtfertiget von der sunde. || 8SJnd wir aber mit Christo gestorben / so gleu-ben wir / das wir auch mit jm leben werden. 9Vnd wissen / das Christus von den Todten erwecket hinfurt nicht stirbet / der Tod wird hinfurt vber jn nicht herrschen. 10Denn das er gestorben ist / das ist er der Sünde gestorben / zu einem mal / Das er aber lebet / das lebet er Gotte. nAlso auch jr / haltet euch da für / das jr der Sünde tod seid / vnd lebet Gotte / in Christo Jhesu vnserm HErrn. SO lasset nu die Sünde nicht herrschen in ewrem sterblichen Leibe / jr gehorsam zu leisten in jren düsten. 13Auch begebet nicht der sunden ewre Glieder zu Waffen der vngerechtigkeit / Sondern begebet euch selbs Gotte / als die da aus den Todten lebendig sind / vnd ewre glieder Gotte zu Waffen der gerechtigkeit. 14Denn die sunde wird nicht herrschen können vber euch / Sintemal jr nicht vnter dem Gesetze seid / sondern vnter der Gnade. TVTTJe nu? Sollen wir sündigen / die weil wir W nicht vnter dem Gesetz / sondern vnter der Gnade sind? Das sey ferne. 16Wisset jr nicht / welchen jr euch begebet zu Knechten / in gehorsam / des Knechte seid jr / dem jr gehorsam seid / (Jn seinen tod) Das wir auch (wie er) sterben / Denn wir sterben der sunde nicht gar abe / das Fleisch sterbe denn auch leiblich. a Mercke / die Heiligen haben noch böse lüste im fleisch / den sie nicht folgen. So lange die gnade regieret / bleibet das Gewissen frey vnd zwingt die sunde im fleisch. Aber on gnade regiert sie / vnd das Gesetz ver-dampt das Gewissen. es sey der Sünde zum Tode / oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? 17Gott sey aber gedancket / das jr Knechte der Sünde gewesen seid / Aber nu gehorsam worden von hertzen / dem Furbilde der lere / welchem jr ergeben seid. 18Denn nu jr frey worden seid von der Sünde / seid jr Knechte worden der Gerechtigkeit. 19JCh mus menschlich dauon reden / vmb der schwacheit willen ewers fleisches. Gleich wie jr ewre Glieder begeben habet zu dienste der Vn-reinigkeit / vnd von einer Vngerechtigkeit zu der andern / Also begebet auch nu ewre Glieder zu dienste der Gerechtigkeit / das sie selig werden. 20Denn da jr der Sünde knecht wäret / da wäret jr frey von der Gerechtigkeit / 21Was hattet jr nu zu der zeit für frucht? welcher jr euch jtzt schemet / Denn das ende derselbigen / ist der Tod. 22Nu jr aber seid von der Sünde frey / vnd Gottes knechte worden / habt jr ewre Frucht / das jr heilig werdet / das ende aber das ewige Leben. ^Denn der Tod ist der Sünden sold / Aber die gäbe Gottes ist das ewige Leben / in Christo Jhesu vnserm HErrn. (Dem Gesetz) Der alt Mensch hat das Gewissen mit Sunden zu eigen / wie ein Man sein Weib. Aber wenn der alt Mensch stirbt durch die Gnade / wird das Gewissen frey von Sunden / das jm auch das Gesetz nicht mehr die sünd auff-rücken vnd den alten Menschen vnterthenig machen kan. VII. WTJsset jr nicht / lieben Brüder (Denn ich W rede mit denen / die das Gesetz / wissen) das das Gesetz herrschet vber den Menschen / so lange er lebet? 2Denn ein Weib / das vnter dem Manne ist / die weil der man lebet / ist sie verbunden an das Gesetz / So aber der man stirbet / so ist sie los vom gesetz des Mans. 3Wo sie nu bey einem andern Manne ist / weil der man lebet / wird sie eine Ehebreherin geheissen. So aber der man stirbet / ist sie frey vom Gesetz / das sie nicht eine Ehebrecherin ist / wo sie einen andern Man nimpt. 4ALso auch / meine Brüder / jr seid getödtet dem Gesetz / durch den leib Christi / das jr eines andern seid / nemlich des / der von den Todten auffer-wecket ist / auf! das wir Gott frucht bringen. 5Denn da wir im Fleisch waren / da war das wüten der Sünde (welche durchs Gesetz sich erregt) krefl-tig in vnsern gliedern / dem Tode frucht zubringen. 6Nu aber sind wir vom Gesetz los / vnd jm abgestorben / das vns gefangen hielt / Also / das wir dienen sollen im newen wesen des Geistes / vnd nicht im alten wesen des Buchstabens. II 334b "VU7AS wollen wir denn weiter sagen? Jst das W Gesetz sunde? Das sey ferne. Aber die Sünde erkandte ich nicht / on durchs Gesetze. Denn ich wüste nichts von der Lust / wo das Gesetz nicht hette gesagt / Las mich nicht gelüsten. 8Da nam aber die Sünde vrsach am Gebot / vnd erreget in mir allerley Lust. Denn on das Gesetz war die Sünde tod. 9Jch aber lebete etwa on Gesetze. Da aber das Gebot kam / ward die Sünde wider lebendig / 10Jch aber starb. Vnd es befand sich / das das Gebot zum Tode reichet / das mir doch zum Leben gegeben war. nDenn die Sünde nam vr-|| sache am Gebot / vnd betrog mich / vnd tödtet mich durch dasselbige Gebot. 12Das Gesetz ist je heilig / vnd das Gebot heilig / recht vnd gut. JSt denn / das da gut ist / mir ein Tod worden? 13Das sey ferne. Aber die Sünde / auff das sie erscheine / wie sie sunde ist / hat sie mir durch das gute den Tod gewircket / Auff das die Sünde würde vber aus sündig / durchs Gebot. 14Denn wir wissen / das das Gesetz geistlich ist / Jch bin aber fleischlich / vnter die Sünde verkaufft. 15Denn ich weis nicht / was ich thu / Denn ich thu nicht das ich wil / sondern das ich hasse / das thu ich. 16So ich aber das thu / das ich nicht wil / so willige ich / das das Gesetz gut sey. 17So thu nu ich dasselbige nicht / sondern die sunde / die in mir wonet. 18Denn ich weis das in mir / das ist / in meinem Fleische wonet nichts gutes. Wollen habe ich wol / Aber volnbringen das gute finde ich nicht. 19Denn das Gute das ich wil / das thu ich nicht / Sondern das böse / das ich nicht wil / das thu ich. 20So ich aber thu / das ich nicht wil / so thu ich dasselbige nicht / sondern die Sünde / die in mir wonet. 21 SO finde ich mir nu ein Gesetz / der ich wil das gute athun / das mir das böse anhanget. 22Denn ich habe lust an Gottes gesetz / nach dem inwendigen Menschen. 23Jch sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern / das da widerstreittet dem Gesetz in meinem gemüte / vnd nimpt mich gefangen in der Sünden gesetz / welches ist in meinen gliedern. 24Jch elender Mensch / wer wird mich erlösen von dem leibe cdieses todes? 25Jch dancke Gott durch Jhesum Christ vnsern HErrn. So diene ich nu mit dem gemüte dem gesetz Gottes / Aber mit dem fleische dem Gesetze der sunden. a (Thun) Thun heisset hie nicht das werck volnbringen / sondern die lüste fülen / das sie sich regen. Volnbringen aber ist / on lust leben / gantz rein / das geschieht nicht in diesem Leben. b (J nwendig) Jnwendiger mensch / heisst hie der geist aus gnaden geboren / welcher in den Heiligen streitet wider den eusser-lichen / das ist / vernunfft / sinn vnd alles was natur am Menschen ist. c (Dieses todes) Tod heisset er hie den jamer vnd die mühe in dem streit mit der sunde. Wie Exo. 8. Pharao spricht / Nim diesen Tod (das waren die Hew-schrecken) von mir. d (Verdamlich) Ob wol noch sunde im fleisch wütet so ver-dampt es doch nicht / Dar-umb das der Geist gerecht ist / vnd da wider streitet. Wo derselbige nicht ist / da wird das Gesetz durchs Fleisch geschwecht vnd vbertret-ten / Das vn-müglich ist / das dem Menschen das Gesetz helfl'en solte / denn nur zur sunde vnd tode. Darumb sandte Gott seinen Son / vnd lud auff jn vnser sünde / vnd halfl’ vns also das Gesetz erfüllen / durch seinen Geist, e Fleischlich ge-sinnet sein ist / Das man nichts nach Gott fraget / oder sein nicht achtet / vnd nichts da-uon verstehet. VIII. SO IST NU NICHTS dVERDAMLICHS AN DENEN / die in Christo Jhesu sind / die nicht nach dem Fleisch wandeln / sondern nach dem Geist. 2Denn das gesetz des Geistes / der da lebendig machet in Christo Jhesu / hat mich frey gemacht von dem Gesetz der sunden vnd des todes. 3Denn das dem Gesetz vnmüglich war (Sintemal es durch das Fleisch geschwechet ward) Das that Gott / vnd sandte seinen Son in der gestalt des sündlichen Fleisches / vnd verdampfe die Sünde im fleisch durch Sünde / 4Auff das die gerechtigkeit vom Gesetz erfoddert / in vns erfüllet würde / die wir nu nicht nach dem Fleische wandeln / sondern nach dem Geist. 5DEnn die da fleischlich sind / die sind fleischlich gesinnet / Die aber geistlich sind / die sind geistlich gesinnet. 6Aber 'fleischlich gesinnet sein / ist der Tod / Vnd geistlich gesinnet sein / ist leben vnd friede. 7Denn fleischlich gesinnet sein / ist eine feindschafft wider Gott / Sintemal es dem gesetze Gottes nicht vnterthan ist / denn er vermag es auch nicht. 8Die aber fleischlich sind / mügen Gotte nicht gefallen. 9 JR aber seid nicht fleischlich / sondern geistlich / So anders Gottes geist in euch wonet. Wer aber Christus geist nicht hat / Der ist nicht sein. 10So aber Christus in euch ist / So ist der Leib zwar tod vmb der Sünde willen / Der Geist aber ist das Leben vmb der Gerechtigkeit willen. 11 So nu der Geist / des / der Jhesum von den Todten aufler-wecket hat / in euch wonet / So wird auch derselbige der Christum von den Todten auferwecket hat / ewre sterbliche Leibe lebendig machen / vmb des willen / das sein Geist in euch wonet. SO sind wirnu / lieben Brüder / schüldener / nicht dem Fleisch / das wir nach dem fleisch leben / 13Denn wo jr nach dem Fleisch lebet / so werdet jr sterben müssen. Wo jr aber durch den Geist des fleisches gescheffte tödtet / so werdet jr leben. 14Denn welche der der geist Gottes treibet / die sind Gottes kinder. l5Denn jr habt nicht einen knecht-lichen geist empfangen / das jr euch aber mal furchten müstet / Sondern jr habt einen || kindlichen II 35'a Geist empfangen / durch welchen wir ruft'en / Abba / lieber vater. 16Derselbige Geist gibt Zeugnis vnserm geist / das wir Gotteskinder sind. 17Sind wir denn Kinder / so sind wir auch Erben / nemlich / Gottes erben / vnd miterben Christi / Doch das wir mit leiden / Auff das wir auch mit zur Herrligkeit erhaben werden. Denn ich halte es dafür / das dieser zeit leiden der Herrligkeit nicht werd sey / die an vns sol offenbaret werden. 19Denn das engstliche harren der Creatur wartet auff die Offenbarung der kinder Gottes. 20Sintemal die Creatur vnterworf-fen ist der Eitelkeit / on jren willen / Sondern vmb des willen / der sie vnterworffen hat auff Hoffnung. 21 Denn auch die Creatur frey werden wird von dem Dienst des vergenglichen wesens / zu der herrlichen Freiheit der kinder Gottes. 22Denn wir wissen / das alle Creatur sehnet sich mit vns / vnd engstet sich noch jmer dar. 23NJcht alleine aber sie / Sondern auch wir selbs / die wir haben des Geistes erstling / sehnen vns auch bey vns selbs / nach der Kindschafft / vnd warten auff vnsers Leibes erlösung. 24Denn wir sind wol selig / Doch in der hoffnung. Die Hoffnung aber / die man sihet / ist nicht hoffnung / Denn wie kan man des hoffen / das man sihet? 25So wir aber des hoffen / das wir nicht sehen / so warten wir sein durch gedult. 26DEsselbigen gleichen auch der Geist hilfft vnser schwachen auff. Denn wir wissen nicht / was wir beten sollen / wie sichs gebürt / Sondern der Geist selbs vertrit vns gewaltiglich / mit vnaus-sprechlichem seufftzen. 27Der aber die hertzen forschet / der weis / was des Geistes sinn sey / Denn er vertrit die Heiligen nach dem das Gott gefellet. 28Wir wissen aber / das denen / die Gott lieben / alle ding zum besten dienen / die nach dem Fursatz be-ruffen sind. 29Denn welche er zuuor versehen hat / die hat er auch verordnet / das sie gleich sein solten dem ebenbilde seines Sons / Auff das derselbige der Erstgeborne sey vnter vielen Brüdern. 30Welche er aber verordnet hat / die hat er auch beruffen. Welche er aber beruffen hat / die hat er auch gerecht gemacht. Welche er aber hat gerecht gemacht / die hat er auch herrlich gemacht. WAs wollen wir denn weiter sagen? Jst Gott für vns / Wer mag wider vns sein? 32Welcher auch seines eigen Sons nicht hat verschonet / sondern hat jn für vns alle da hin gegeben / Wie solt er vns mit jm nicht alles schencken? 33Wer wil die (Engstet) Wie ein Weib in Kindsnöten. ausserweleten Gottes beschüldigen? Gott ist hie / der da gerecht machet. MWer wil verdamnen? Christus ist hie / der gestorben ist / Ja viel mehr / der auch aufferwecket ist / welcher ist zur rechten Gottes / vnd vertrit vns. 35WEr wil vns scheiden von der liebe Gottes? Trübsal oder angst? oder Verfolgung? oder hun-ger? oder blösse? oder ferligkeit? oder schwert? 36Wie geschrieben stehet / Vmb deinen willen wer- Psal. 44. den wir getödtet den gantzen tag / Wir sind geachtet für Schlachtschafe. 37Aber in dem allen vberwinden wir weit / vmb des willen / der vns geliebet hat. 38Denn ich bin gewis / das weder Tod noch Leben / weder Engel noch Fürstenthum / noch gewalt / weder gegenwertiges noch zukünftiges / 39weder hohes noch tiefes noch keine andere Creatur / mag vns scheiden von der liebe Gottes / die in Christo Jhesu ist vnserm HErrn. IX. JCh sage die warheit in Christo / vnd liege nicht / des mir Zeugnis gibt mein gewissen / in dem heiligen Geist / 2Das ich grosse trawrigkeit vnd schmertzen on vnterlas in meinem hertzen habe. 3Jch habe gewündschet / verbannet zu sein von Christo / für meine Brüder / die meine Ge-freunde sind nach dem Fleisch / 4die da sind von Jsrael / welchen gehöret die Kindschafft vnd die Herrligkeit / vnd der Bund / vnd das Gesetz / vnd der Gottesdienst / || vnd die Verheissung / 5wel- || 335b eher auch sind die Veter / aus welchen Christus her kompt nach dem fleische / Der da ist Gott vber alles / gelobet in ewigkeit / Amen. ABer nicht sage ich solchs / das Gottes wort dar-umb aus sey. Denn es sind nicht alle Jsraeliter die von Jsrael sind / 7auch nicht alle die Abrahams samen sind / sind darumb auch Kinder / Sondern in Jsaac sol dir der Samen genennet sein / 8das ist / Gen. 21. Nicht sind das Gottes kinder / die nach dem Fleisch kinder sind / Sondern die Kinder der Verheissung werden für Samen gerechnet. 9Denn dis ist ein wort der Verheissung / da er spricht / Vmb diese zeit wil ich körnen / vnd Sara sol einen Son haben. Gen. 18. NJ cht allein aber ists mit dem also / sondern auch da Rebecca von dem einigen J saac vnserm Va- Gen. 2 5. ter schwanger ward / nehe die Kinder geborn waren / vnd weder guts noch böses gethan hatten / Mal. i. Exod. 3 3. Exod. 9.15. Osee. 2. Jesa. 10. Jesa. i. Auff das der fursatz Gottes bestünde / nach der wale / ward zu jr gesagt / 12Nicht aus verdienst der werde/ sondern aus gnade des Beruffers / also / Der Grös-sest sol dienstbar werden dem Kleinen / 13Wie denn geschrieben stehet / Jacob habe ich geliebet / Aber Esau habe ich gehasset. WAs wollen wir denn hie sagen? Jst denn Gott vngerecht? Das sey ferne. 15Denn er spricht zu Mose / Welchem ich gnedig bin / dem bin ich gnedig / vnd welches ich mich erbarme / des erbarme ich mich. 16So ligt es nu nicht an jemands wollen oder lauffen / sondern an Gottes erbarmen. I7Denn die Schrifft sagt zum Pharao / Eben darumb hab ich dich erweckt / das ich an dir meine Macht erzeige / Auff das mein Name verkündiget werde in allen Landen. 18So erbarmet er sich nu / welches er wil / Vnd verstecket welchen er wil. SO sagestu zu mir / Was schüldiget er denn vns? Wer kan seinem willen widerstehen? 20Ja lieber Mensch / wer bistu denn / das du mit Gott rechten wilt? Spricht auch ein Werck zu seinem Meister / warumb machstu mich also? 21 Hat nicht ein Töp-ffer macht / aus einem Klumpen zu machen / ein Fas zu ehren / vnd das ander zu vnehren? 22Der-halben da Gott wolte zorn erzeigen / vnd kund thun seine Macht / hat er mit grosser gedult getragen / die Gefesse des zorns / die da zugerichtet sind zur verdamnis / 23Auff das er kund thete den reich-thum seiner Herrligkeit / an den Gefessen der barm-hertzigkeit / die er bereit hat zur Herrligkeit. WElche er beruffen hat / nemlich vns / Nicht alleine aus den Jüden / sondern auch aus den Heiden. 25Wie er denn auch durch Osee spricht / Jch wil das mein Volck heissen / das nicht mein Volck war / Vnd meine Liebe / die nicht meine liebe war. 26Vnd sol geschehen / an dem Ort / da zu jnen gesagt ward / Jr seid nicht mein Volck / Sollen sie Kinder des lebendigen Gottes genennet werden. 27JSaias aber schreiet für Jsrael / Wenn die zal der kinder von J srael würde sein / wie der sand am meer / So wird doch das vbrige selig werden. 28Denn es wird ein verderben geschehen / dem doch gesteurt wird zur gerechtigkeit / Vnd der HErr wird dasselbige asteuren thun auff erden. 29Vnd wie Jsaias dauor sagt / Wenn vns nicht der HERR Zebaoth hette lassen Samen vberbleiben / a (Steuren) Ob wol das mehrer teil dahin feilet vnd vngleubig bleibet / wird er sie doch nicht alle lassen also fallen /sondern die vbrigen erhalten / vnd durch sie / sein Wort vnd gnade deste reichlicher ausbreiten / da durch sie ge-gerecht vnd herrlich werden. b (Anlauffens) Christus macht on werck gerecht / dem glauben sie nicht / Also stossen sie sich an jm vnd er-gern sich. a (Darinnen leben) Das ist / Er meidet durch eusserliche werck die eusserliche straffe des Gesetzes. Aber das ist nichts für Gott, b Wer nicht gleubt das Christus gestorben vnd auffer-standen ist / vns von Sunden gerecht zu machen / der spricht / Wer ist gen Himel gefaren / vnd in die Tieffe gefaren? Das thun aber die so mit wercken vnd nicht mit glauben wollen gerecht werden / ob sie wol mit dem munde auch also sagen / aber nicht im hertzen. Em-phasis est in verbo / im hertzen. So weren wir wie Sodoma worden / vnd gleich wie Gomorra. WAs wollen wir nu hie sagen? Das wollen wir sagen. Die Heiden / die nicht haben nach der Gerechtigkeit gestanden / haben die Gerechtigkeit erlanget / Jch sage aber von der Gerechtigkeit / die aus dem glauben kompt. 31Jsrael aber hat dem Gesetz der gerechtigkeit nachgestanden / vnd hat das Gesetz der gerechtigkeit nich vberkomen. 32Warumb das? Darumb / das sie es nicht aus dem glauben / sondern als aus den wercken des Gesetzes süchen. Denn sie haben sich gestossen an den Stein des banlauffens / 33wie geschrieben stehet / Sihe da / ich lege in Zion einen Stein des anlauffens / vnd einen Fels der ergernis / Vnd wer an Jn gleubet / der sol nicht zu schänden werden. || X. LJ eben Brüder / meines hertzen wundsch ist / vnd flehe auch Gott für Jsrael / das sie selig werden. 2Denn ich gebe jnen des Zeugnis / das sie eiuern vmb Gott. Aber mit vnuerstand. 3Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht / die für Gott gilt / vnd trachten jre eigene Gerechtigkeit auffzurich-ten / vnd sind also der gerechtigkeit die für Gott gilt / nicht vnterthan. 4Denn Christus ist des Gesetzes ende / Wer an Den gleubet / der ist gerecht. 5MOses schreibt wol von der gerechtigkeit / die aus dem Gesetz kompt / Welcher Mensch die thut / der wird darinnen leben. 6Aber die Gerechtigkeit aus dem glauben / spricht also / Sprich nicht in deinem hertzen / Wer wil hin auff bgen Himel faren (Das ist nicht anders / denn Christum herab holen) 7Oder wer wil hin ab in die Tieffe faren? (Das ist nicht anders / denn Christum von den Todten holen) 8Aber was sagt sie? Das wort ist dir nahe / nemlich in deinem munde / vnd in deinem hertzen. DJs ist das wort vom glauben / das wir predigen. 9Denn so du mit deinem munde bekennest Jhesum / das er der HErr sey / vnd gleubest in deinem hertzen / das jn Gott von den Todten aufferwecket hat / so wirstu selig. 10Denn so man von hertzen gleubet / so wird man gerecht / Vnd so man mit dem munde bekennet / so wird man selig. "Denn die Schrifft spricht / Wer an jn gleubet / wird nicht zu schänden werden. Jesa. 28. II 536a Leu. 27. Deut. 30. Jesa. 28. Joel. 2. Jesa. 5 2. Jesa. 53. Psal. 19. Deut. 32. Jesa. 65. 2. Reg. 19. 12ES ist hie kein vnterscheid vnter Jüden vnd Griechen / Es ist aller zumal ein HERR / reich vber alle / die jn anruffen. 13Denn wer den namen des HERRN wird anruffen / sol selig werden. 14Wie sollen sie aber anruffen / an den sie nicht gleuben? Wie sollen sie aber gleuben / von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören on Prediger? 15Wie sollen sie aber predigen / wo sie nicht gesand werden? Wie denn geschrieben stehet / Wie lieblich sind die Füsse dere / die den Friede verkündigen / die das gute verkündigen. 16Aber sie sind nicht alle dem Euangelio gehorsam. Denn Jsaias spricht / HERR / wer gleubet vnserm predigen? 17So kompt der glaube aus der predigt / Das predigen aber durch das wort Gottes. 18J ch sage aber / Haben sie es nicht gehöret? Zwar es ist je in alle Land ausgegangen jrer schall / vnd in alle Welt jre wort. 19JCh sage aber / Hat es Jsrael nicht erkand? Der erste Moses spricht / J ch wil euch eiuern machen vber dem / das nicht mein Volck ist / vnd vber einem vnuerstendigen Volck wil ich euch erzürnen. 20Jsaias aber thar wol so sagen / Jch bin erfunden von denen / die mich nicht gesucht haben / vnd bin erschienen denen / die nicht nach mir gefragt haben. 21Zu Jsrael aber spricht er / Den gantzen tag habe ich meine Hende ausgestrecket / zu dem Volck / das jm nicht sagen lesset / vnd widerspricht. XI. SO sage ich NU / Hat denn Gott sein Volck verstossen? Das sey ferne. Denn ich bin auch ein Jsraeliter / von dem samen Abraham / aus dem ge-schlecht Benjamin. 2Gott hat sein Volck nicht verstossen / welchs er zuuor versehen hat. ODer wisset jr nicht / was die schrifft saget von Elia? Wie er trit für Gott wider Jsrael / vnd spricht / 3HERR / sie haben deine Propheten getödtet / vnd haben deine Altar ausgegraben / vnd ich bin allein vberblieben / vnd sie stehen mir nach meinem Leben. 4Aber was sagt jm das göttliche antwort? Jch hab mir lassen vberbleiben sieben tausent Man / die nicht haben jre knie gebeuget für dem Baal. 5Also gehets auch jtzt zu dieser zeit / das dennoch etlich bleiben nach der walh aus gnaden. 6Jsts aber aus gnaden / so ists nicht aus verdienst (Versehen) Es ist nicht alles Gottes volck / was Gottes volck heisset / dar-umb wird es auch nicht alles verstossen / ob das mehrer teil auch verstossen wird. Die Walh / das ist / die erwelet sind im volck Gottes. (N einen) Von den Tod-ten das leben holen / ist nichts / Wie solt denn der Heiden leben da her komen / das die Juden gefallen vnd tod sind? Viel mehr sollen die todten Jüden von der Heiden exempel zum Heben ge-reitzet werden / vt-sup. Vt illos emulentur etc. der werck / Sonst würde gnade nicht gnade sein. Jsts aber aus verdienst der werck / so ist die gnade nichts / Sonst were verdienst nicht verdienst. || 7WJe denn nu? Das Jsrael suchet / das erlanget er nicht / die Walh aber erlanget es / Die andern sind verstockt. 8Wie geschrieben stehet / Gott hat jnen gegeben einen erbitterten Geist / Augen das sie nicht sehen / vnd Ohren das sie nicht hören / bis auff den heutigen tag. 9Vnd Dauid spricht / Las jren Tisch zu einem Strick werden / vnd zu einer Berückung / vnd zum Ergernis / vnd jnen zur Vergeltung. 10Verblende jre Augen / das sie nicht sehen / vnd beuge jren Rücken alle zeit. SO sage ich nu / Sind sie darumb angelauffen / das sie fallen solten? Das sey ferne. Sondern aus jrem Fall ist den Heiden das heil widerfaren / auff das sie denen nacheiuern solten. 12Denn so jrer Fall der Welt reichthum ist / vnd jr Schade ist der Heiden reichthum / Wie viel mehr wenn jr zal vol würde. 13Mit euch Heiden rede ich / Denn die weil ich der Heiden Apostel bin / wil ich mein Ampt preisen / 14Ob ich möchte die / so mein Fleisch sind / zu eiuern reitzen / vnd jrer etliche selig machen. 15Denn so jrer verlust der Welt versünung ist / was were das anders / denn das Leben von den Todten nemen? lbJst der Anbruch heilig / so ist auch der Teig heilig / Vnd so die Wurtzel heilig ist / so sind auch die Zweige heilig. OB aber nu etliche von den Zweigen zubrochen sind / vnd du / da du ein wilder Olbawm wärest/ bist vnter sie gepfropffet / vnd teilhafftig worden der wurtzel vnd des saffts im Olbawm / 18So rhüme dich nicht wider die Zweige. Rhümestu dich aber wider sie / So soltu wissen / das du die wurtzel nicht tregest / sondern die wurtzel treget dich. 19So sprichstu / die Zweige sind zubrochen / das ich hin ein gepfropffet würde. 20Jst wol geredt Sie sind zubrochen / vmb jres vnglaubens willen / Du stehest aber durch den glauben. Sey nicht stoltz / sondern fürchte dich / 21Hat Gott der natürlichen Zweige nicht verschonet / das er vieleicht dein auch nicht verschone. 22DArumb schaw die güte vnd den ernst Gottes / Den ernst an denen / die gefallen sind / Die güte aber an dir / so ferne du an der güte bleibest / Sonst wirstu auch abgehawen werden. 23Vnd jene / so sie nicht bleiben in dem vnglauben / werden sie I! 336b Jesa. 6. Psal. 69. Jesa. 59. Gala. 3. Jesa. 4. 11337a eingepfropffet werden / Gott kan sie wol wider ein-pfropffen. 24Denn so du aus dem Qlbawm der von natur wilde war / bist ausgehawen / vnd wider die natur / in den guten Olbaum gepfropffet / Wie viel mehr werden die natürlichen eingepfropffet / in jren eigen Olbawm? JCh wil euch nicht verhalten / lieben Brüder / dieses Geheimnis / auff das jr nicht stoltz seid. Blindheit ist Jsrael eins teils widerfaren / so lange / bis die fülle der Heiden eingegangen sey / 26vnd also das gantze Jsrael selig werde / wie geschrieben stehet / Es wird körnen aus Zion / der Erlöser / der da abwende das gottlose wesen von Jacob. 27Vnd dis ist mein Testament mit jnen / wenn ich jre sunde werde wegnemen. 28Nach dem Euangelio halte ich sie für Feinde / vmb ewren willen / Aber nach der Walh habe ich sie lieb vmb der Veter willen. 29Gottes agaben vnd beruffung lassen sich nicht endern. 30DEnn gleicher weise / wie auch jr weiland nicht habt gegleubet an Gott / Nu aber habt jr barm-hertzigkeit vberkomen / vber jrem vnglauben. 31Also auch jene haben jtzt nicht wolt gleuben an die barmhertzigkeit / die euch widerfaren ist / Auff das sie auch barmhertzigkeit vberkomen. 32Denn Gott hats alles beschlossen vnter dem vnglauben / Auff das er sich aller erbarme. OWELCH EIN TIEFFE DES REICHTHUMS / BEIDE DER Weisheit vnd erkentnis Gottes / Wie gar vnbe-greifflich sind seine gerichte / vnd vnerforschlich seine wege. 34Denn wer hat des HERRN sinn er-kand P Oder wer ist sein Ratgeber gewesen ? 35Oder wer hat jm was zuuor gegeben / das jm werde wider vergolten? 36Denn von jm / vnd durch jn / vnd in jm / sind alle ding / Jm sey Ehre in ewigkeit / AMEN. XII. JCh ermane euch / lieben Brüder / durch die Barmhertzigkeit Gottes / das jr ewre Leibe begebet zum Opffer / das da lebendig / heilig / vnd Gott wolgefellig sey / welches sey ewer vernünfftiger Gottesdienst. 2Vnd stellet euch nicht dieser Welt gleich sondern verendert euch durch vernewerung ewers sinnes / Auff das jr prüfen möget / welchs da sey der gute / der wolgefellige / vnd der volkomene Gottes wille. a Gott hat vns sein Son ge-geschenckt / vnd durchs Euangelium beruhen / wer den nicht wil hören dem wird er nichts eigens oder sonderlichs machen dahin laut die Epistel an die Ebre. 6. 10. Cap. b (Beschlossen) Merck diesen Heubtspruch / der alle werck vnd menschliche Gerechtigkeit ver-dampt / vnd allein Gottes barmhertzig-keit hebet / durch den glauben zu erlangen. (V ernünfl'tig) S. Paulus heisset hie alle Opffer / Werck / Gottesdienst / vn-uernünfftig / wenn sie on glauben vnd Gottes erkentnis geschehen. a (Ehnlich) Alle Weissagung die aufi werck / vnd nicht lauter auff Christum füret / als den einigen trost / wie köstlich sie ist / so ist sie doch dem glauben nicht ehnlich. Als da sind die Offenbarung der Poltergeister / die Messen / Walfarten / fasten vnd Heilgen dienst suchen. b (Leret) Man leret die es nicht wissen vnd ermanet die es zuuor wissen. c (Kolen) Fewer auff das Heubt legen ist / das der Feind durch Wolthat / vber sich selbs erzürnet / das er vns so vbel ge-than hat. DEnn ich sage durch die Gnade / die mir gegeben ist / iederman vnter euch / Das niemand weiter von jm halte / denn sichs gebürt zu halten / Sondern das er von jm messiglich halte / nach dem Gott ausgeteilet hat / eim jglichen gleubigen sein mas. 4DEnn gleicher weise als wir in einem Leibe viel glieder haben / aber alle glieder nicht einerley ge-schefl’t haben / 5Also sind wir viele ein Leib in Christo / Aber vnternander ist einer des andern glied / And haben mancherley Gaben nach der gnade / die vns gegeben ist. "Hat jemand Weissagung / so sey sie dem glauben aehnlich. Hat jemand ein Ampt / so warte er des ampts. bLeret jemand / so warte er der Lere. 8Ermanet jemand / so warte er des ermanens. Gibt jemand / so gebe er einfeltig-lich. Regieret jemand / so sey er vleissig. Vbet jemand Barmhertzigkeit / so thu ers mit gutem willen. DJe Liebe sey nicht falsch. Hasset das arge / Hanget dem guten an. 10Die brüderliche Liebe vnternander sey hertzlich. Einer kome dem andern mit Ehrerbietung zuuor. 11 Seid nicht trege / was jr thun solt. Seid brünstig im geiste. Schicket euch in die zeit. 12Seid frölich in hoffnung Gedültig in trübsal / Haltet an am gebet. 13Nemet euch der Heiligen notdurfft an. Herberget gerne. 14Segenet die euch verfolgen / Segenet vnd fluchet nicht. 15Frewet euch mit den Fröliehen / Vnd weinet mit den weinenden. 16Habt einerley sinn vnternander. Trachtet nicht nach hohen dingen / sondern haltet euch herunter zu den Nidrigen. 17Haltet euch nicht selbs für Klug. VErgeltet niemand böses mit bösem. Vleissiget euch der ehrbarkeit gegen jederman / ,8Jsts möglich / so viel an euch ist / so habt mit allen Menschen friede. 19Rechet euch selber nicht / meine Liebesten / sondern gebet raum dem zorn (Gottes) Denn es stehet geschrieben / Die Rache ist mein / Jch wil vergelten / spricht der HERR. 20SO nu deinen Feind hungert / so speise jn / Deut. 32. Dürstet jn / so trencke jn / Wenn du das thust / so wirstu fewrige cKolen auff sein Heubt samlen. Prou.21. 21 Las dich nicht das böse vberwinden / Sondern vberwinde das böse mit gutem. II 337b Exod. 20. Leu. 19. XIII. JEderman sey vnterthan der Qberkeit / DIE gewalt vber jn hat. Denn es ist keine Oberkeit / on von Gott / Wo aber Oberkeit ist / die ist von Gott verordnet. 2Wer sich nu wider die Oberkeit setzet / der widerstrebet Gottes ordnung / Die aber widerstreben / werden vber sich ein Vrtei-1 empfa-hen. 3Denn die Gewaltigen sind nicht den guten wercken / Sondern den bösen zu fürchten. Wiltu dich aber nicht fürchten für der Oberkeit / so thue gutes / so wirstu lob von derselbigen haben / 4Denn sie ist Gottes Dienerin / dir zu gut. Thustu aber böses / so fürchte dich / Denn sie tregt das Schwert nicht vmb sonst / Sie ist Gottes Dienerin / eine Rächerin zur straffe vber den / der böses thut. 5So seid nu aus not vnterthan / nicht alleine vmb der straffe willen / Sondern auch vmb des Gewissens willen. 6Derhalben müsset jr auch eSchos geben / Denn sie sind Gottes diener / die solchen schütz sollen hand haben. SO gebet nu jederman / was jr schüldig seid / Schos / dem der schos gebürt / Zol / dem der zol gebürt / Furcht / dem die furcht gebürt / Ehre / || dem die ehre gebürt. 8Seid niemand nichts schuldig / denn das jr euch vnternander liebet / Denn wer den andern liebet / der hat das Gesetz erfüllet. 9Denn das da gesagt ist / Du solt nicht ehebrechen / du solt nicht tödten / du solt nicht Stelen / du solt nicht falsch gezeugnis geben / dich sol nichts gelüsten / vnd so ein anders Gebot mehr ist / das wird in diesem wort verfasset / Du solt deinen Nehesten lieben als dich selbs. 10Die Liebe thut dem Nehesten nichts böses. So ist nu die Liebe des Gesetzes erfüllung. VNd weil wir solches wissen / nemlich die zeit / das die stunde da ist / auff zu stehen vom Schlaff (Sintemal vnser Heil jtzt neher ist / denn da wirs gleubten) 12Die Nacht ist vergangen / der Tag aber her bey körnen. So lasset vns ablegen die werck der Finsternis / vnd anlegen die waffen des Liechtes. l3Lasset vns ehrbarlich wandeln / als am tage / nicht in fressen vnd sauffen / nicht in kamern vnd vnzucht / nicht in hadder vnd neid / 14Sondern ziehet an den HErrn Jhesu Christ. Vnd “wartet des Leibes / doch also / das er nicht geil werde. * d (Gewissen) Weltliche gewalt ist / vmb zeitliches Frie-des willen / dar-umb ist das Gewissen aus pflichtiger liebe schüldig / derselbigen vnterthan zu sein. e (Schos geben) Sehet wie gut es ist / schos gegen / vnd gehorchen / das jr damit helflet die Frumen schützen / vnd die Bösen straffen / Dar-umb lassets euch nicht ver-driessen. a (Wartet) Das ist / martert den Leib nicht vber-macht mit vn-treglicher Heiligkeit / wachens / fa-stens / freiens / wie die Heuchler thun. b (Verwirret) Zweierley Christen sind / Etliche starck im glauben / Etliche schwach. Jene verachten die schwachen al-zufrech / Diese ergern sich an den starcken allzu leichtlich. So sollen sie nu beide sich nach der liebe richten / das keiner den andern beleidige noch richte / sondern thun vnd lassen / wie es dem andern nutz vnd not ist. c (Gewis) Das ist / Er wancke vnd zweiuele nicht in seinem Gewissen / sondern sey sicher / das für Gott keine sünde sey / Er esse oder esse nicht. (Mir) So mus Christus rechter Gott sein / weil solches sol für seinem Richt-stuel geschehen. XIIII. DEn Schwachen im glauben nemet auff / bvnd verwirret die gewissen nicht. 2Einer gleubet / er möge allerley essen. Welcher aber schwach ist / der isset Kraut. 3Welcher isset / der verachte den nicht / der da nicht isset. Vnd welcher nicht isset / der richte den nicht / der da isset. Denn Gott hat jn auff genomen. 4Wer bistu / das du einen frembden Knecht richtest? Er stehet oder feilet seinem HErrn / Er mag aber wol auffge-richtet werden. Denn Gott kan jn wol auffrichten. 5EJner heit einen Tag für den andern / der ander aber heit alle tage gleich. Ein jglicher sey in seiner meinung cgewis. 6Welcher auff die tage heit / der thuts dem HErrn. Vnd welcher nichts drauff heit / der thuts auch dem HErrn. Welcher isset / der isset dem HErrn / denn er dancket Gott. Welcher nicht isset / der isset dem HErrn nicht / vnd dancket Gott. 7Denn vnser keiner lebet jm selber / vnd keiner stirbet jm selber. 8Leben wir / so leben wir dem HErrn / Sterben wir so sterben wir dem HErrn. Darumb wir leben oder sterben / so sind wir des HErrn. 9Denn dazu ist Christus auch gestorben vnd auflerstanden / vnd wider lebendig worden / das er vber Todte vnd lebendige HErr sey. 10DV aber / was richtestu deinen Bruder? Oder du ander / was verachtestu deinen Brüder? Wir werden alle für den richtstuel Christi dargestellet werden / nNach dem geschrieben stehet / So war als ich lebe / spricht der HERR / mir sollen alle Knie gebeuget werden / vnd alle Zungen sollen Gott bekennen. 12So wird nu ein jglicher für sich selbs Gotte rechenschaflt geben. 13Darumb lasset vns nicht mehr einer den andern richten. Sondern das richtet viel mehr / das niemand seinem Bruder einen anstos oder ergernis dastelle. 14Jch weis vnd bins gewis / in dem HErrn Jhesu / das nichts gemein ist an jm selbs / On der es rechnet für gemein / demselbigen ists gemein. 15So aber dein Bruder vber deiner Speise betrübet wird / so wandelstu schon nicht nach der liebe. Lieber / verderbe den nicht mit deiner Speise / vmb welches willen Christus gestorben ist. l6Darumb schaffet / das ewer schätz nicht verlestert werde. 17Den das reich Gottes ist nicht essen vnd trincken / Sondern Jes.45. (Gemein) Jst eben so viel / als vnrein / Als das da nicht geweihet oder geheiliget ist. (Schatz) Das Euangelium ist vnser Schatz / Das derselbige verlestert wird / machen die / so der Christlichen freiheit frech brauchen den Schwachen zum ergernis. Il-338a (Aus dem glauben) Mercke / Dis ist ein gemeiner Heubtspruch wider alle werck / on glauben ge-than. Vnd hüte dich für falscher glosen / so hie ertichtet sind von vielen Lerern. Psal. 69. Psal. 18. Deut. 32. Psal. 117. Jesa. 11. gerechtigkeit vnd friede / vnd freude in dem heiligen Geiste. 18Wer darinnen Christo dienet / der ist Gott gefellig / vnd den Menschen werd. 19DArumb lasset vns dem nachstreben / das zum Friede dienet / vnd was zur besserung vnternander dienet. 20Lieber / verstöre nicht vmb der Speise willen Gottes werck. Es ist zwar alles rein / Aber es ist nicht gut / dem / der es isset mit einem anstos seines gewissens. 21 Es ist besser / du essest kein || Fleisch / vnd trinckest keinen Wein / oder das / daran sich dein Bruder stösset / oder emert / oder o schwach wird. 22Hastu den glauben / So habe jn bey dir selbs / für Gott. Selig ist der jm selbs kein Gewissen machet / in dem / das er annimpt. 23Wer aber darüber zweiuelt / vnd isset doch / Der ist ver-dampt / Denn es gehet nicht aus dem glauben. Was aber nicht aus dem glauben gehet / das ist sünde. XV. WJ R ABER / DIE WIR STARCK SIND / SOLLEN DER aSchwachen gebrechligkeit tragen / vnd nicht gefallen an vns selber haben. 2Es stelle sich aber ein jglicher vnter vns also / das er seinem Nehesten gefalle / zum gut zur besserung. 3Denn auch Christus nicht an jm selber gefallen hatte / Sondern / wie geschrieben stehet / Die schmache dere / die dich schmehen / sind vber mich gefallen. 4Was aber zuuor geschrieben ist / das ist vns zur lere geschrieben / Auff das wir durch gedult vnd trost der Schrifft hoffnung haben. 5Gott aber der gedult vnd des trostes / gebe euch / das jr eintrechtig seid vnternander / nach Jhesu Christ / 6Auff das jr ein-mütiglich / mit einem munde lobet Gott vnd den vater vnsers HErrn Jhesu Christi. 7Darumb nemet euch vnternander auff / gleich wie euch Christus hat auffgenomen zu Gottes lobe. JCh sage aber / bdas Jhesus Christus sey eincDiener gewesen der Beschneitung / vmb der warheit willen Gottes / zu bestetigen die verheissung den Vetern geschehen / 9Das die Heiden aber Gott loben / vmb der Barmhertzigkeit willen / Wie geschrieben stehet / Darumb wil ich dich loben vnter den Heiden / vnd deinem Namen singen. 10Vnd abermal spricht er / Frewet euch jr Heiden mit seinem Volck. "Vnd abermal / Lobet den HERRN alle Heiden / vnd preiset jn alle Völcker. 12Vnd abermal spricht Jsaias / Es wird sein die wurtzel a (Schwachen) Dis Ca. redet von den Gebrechlichen am leben / Als die in öffentliche Sünde oder feil fallen. Das man die auch tragen vnd nicht ver-werfFen sol / bis sie stercker werden / Gleich wie das vorige Capit. die Schwachen Gewissen leret zu handlen. b Summa sum-marum dieser Epistel / Beide Jüden vnd Heiden sollen selig werden etc. c (Diener) Das ist / Apostel. / Prediger / Bote / zu den Jüden / vnd nicht zu den Heiden persönlich ge-sand. Das ist / Ob jr meines Schreibens nicht be-dürffet / so treibet mich doch mein Ampt / das ich von Gottes gnade habe / euch vnd jeder-man zu leren vnd ermanen. d Das ist / das ich sein Priester bin. (Nicht bekand) Weil jr zuuor geleret seid / hab ich deste weniger ge-eilet zu euch / weil sonst raum war / da Christus noch nicht gepredigt war. Merck die Apostolische art / wie höff-lich vnd seu-berlich suchet S. Paulus diese steure bey den Römern. | esse / vnd der aufferstehen wird zu herrschen vber die Heiden / auff den werden die Heiden hoffen. 13Gott aber der Hoffnung / erfülle euch mit aller freude vnd friede / im Glauben / das jr völlige hoffnung habt / durch die krafft des heiligen Geistes. JCh weis aber fast wol von euch / lieben Brüder / das jr selber vol gütigkeit seid / erfüllet mit aller erkenntnis / das jr euch vnternander könnet er-manen. 15 ] ch habs aber dennoch gewagt / vnd euch etwas wollen schreiben / lieben Brüder / euch zu erinnern / vmb der gnade willen / die mir von Gott gegeben ist / 16das ich sol sein ein diener Christi vnter die Heiden / zu opffern das Euangelium Gottes / Auff das die Heiden ein opffer werden / Gott angeneme / geheiliget durch den heiligen Geist. 17DArumb kan ich mich rhümen / in Jhesu Christ / das ich Gott ddiene. 18Denn ich thürste nicht etwas reden / wo dasselbige Christus nicht durch mich wirckete / die Heiden zum gehorsam zu bringen / durch wort vnd thatten / 19durch krafft der Zeichen vnd Wunder / vnd durch krafft des geistes Gottes / Also / das ich von Jerusalem an vnd vmbher bis an J llyricum / alles mit dem Euan-gelio Christi erfüllet habe. 20Vnd mich sonderlich geuliessen / das Euangelium zu predigen / wo Christus name nicht bekand war / Auf! das ich nicht auff einen frembden grund bawete / 21 Sondern wie geschrieben stehet / Welchen nicht ist von jm verkündiget / die sollens sehen / Vnd welche nicht gehöret haben / sollens verstehen. 22DAs ist auch die Sache / darumb ich viel mal verhindert bin zu euch zu körnen. 23Nu ich aber nicht mehr raum habe in diesen Lendern / habe aber verlangen zu euch zu körnen / von vielen jaren her / 24wenn ich reisen werde in Hispanien / wil ich zu euch körnen. Denn ich hoffe das ich da durch reisen vnd euch sehen werde / vnd von euch dort hin geleitet werden müge / So doch / das ich zuuor mich ein wenig mit euch ergetze. || NV aber fare ich hin gen J erusalem / den Heiligen zu dienst. 26Denn die aus Macedonia / vnd Achaia haben williglich eine gemeine Stewr zu samen gelegt / den armen Heiligen zu Jerusalem / 27Sie habens “williglich gethan / vnd sind auch jre Schüldener. Denn so die Heiden sind jrer geistlichen Güter teilhaflfig worden / Jsts billich das sie jnen auch in leiblichen Gütern dienst beweisen. Jesa. 5 2. 11538b gerne. 28Wenn ich nu solches ausgerichtet / vnd jnen diese Frucht versigelt habe / wil ich durch euch in Hispa-niam zihen. 29Jch weis aber / wenn ich zu euch kome / das ich mit vollem segen des Euangelij Christi körnen werde. JCh ermane euch aber / lieben Brüder / durch vnsern HErrn Jhesu Christ / vnd durch die liebe des Geistes / das jr mir helffet kempffen / mit beten für mich zu Gott / 31Auff das ich errettet werde von den Vngleubigen in Judea / vnd das mein dienst / den ich gen Jerusalem thu / angeneme werde den Heiligen / 32Auff das ich mit freuden zu euch kome / durch den willen Gottes vnd mich mit euch erquicke. Der Gott aber des Friedes sey mit euch allen / AMEN. XVI. JCh befelh euch vnser Schwester Pheben / welche ist am dienste der Gemeine zu Kenchrea / 2das jr sie auffnemet in dem HErrn / wie sichs zimet den Heiligen / vnd thut jr beystand in allem Gescheffte / darinnen sie ewer bedarff / Denn sie hat auch vielen beystand gethan / auch mir selbs. GRüsset die Priscam vnd den Aquilam / meine gehülffen in Christo Jhesu / hvelche haben für mein leben jre helse dargegeben. Welchen nicht allein ich dancke / sondern alle Gemeine vnter den Heiden / 5Auch grüsset die Gemeine in jrem Hause. Grüsset Epenetum / meinen liebesten / welcher ist der Erstling vnter den aus Achaia in Christo. 6Grüsset Mariam welche viel muhe vnd erbeit mit vns gehabt hat. 7Grüsset den Androni-cum vnd den J unian meine Gefreundte / vnd meine Mitgefangene welche sind berümpte Apostel / vnd für mir gewesen in Christo. 8Grüsset Amplian meinen lieben in dem HErrn. 9Grüsset Vrban vnsern Gehülffen in Christo / vnd Stachyn meinen lieben. 10Grüsset Apellen den bewerten in Christo. Grüsset die da sind von Aristobuli gesinde. "Grüsset Herodionem meinen gefreundten. Grüsset die da sind von Narcissus gesinde / in dem HERRN. 12Grüsset die Tryphena / vnd die Tryphosa / welche viel erlitten haben in dem HERRN. Grüsset die Persida meine liebe / welche viel erlitten hat in dem HErrn. 13Grüsset Ruf-fum den ausserweleten in dem HErrn / vnd seine vnd meine Mutter. 14Grüsset Asyncritum vnd (Versiegelt) Das ist / trew-lich vnd wol verwaret vber-antwortet. Das ist wider allerley Men-schenlere gesagt. TIMOTHEUS. Phlegonten / Herman / Patroban / Hermen / vnd die Brüder bey jnen. 15Grüsset Philologum vnd die Juliam / Nereum vnd seine Schwester 7 vnd Olvm-pan / vnd alle Heiligen bey jnen. 16Grüsset euch vnternander mit dem heiligen Kus. Es erüssen euch die gemeinen Christi. JCH ERMANE ABER EUCH / LIEBEN BRÜDER / DAS JR auffsehet / auff die da Zurtrennung vnd Ergernis anrichten / neben der Lere / die jr gelernet habt / vnd weichet von denselbigen. 18Denn solche dienen nicht dem HErrn ]hesu Christo / sondern jrem Bauche / Vnd durch süsse wort vnd prechtige Rede / verfüren sie die vnschüldigen hertzen. l9Denn ewer gehorsam ist vnter jederman aus-komen. Derhalben frewe ich mich vber euch. Jch wil aber / das jr weise seid auffs gute / aber einfeltig auffs böse. 20Aber der Gott des friedes zutrette den Satan vnter ewre füsse in kurtzen. Die gnade vnsers HErrn Jhesu Christi sey mit euch. ES grüssen euch Timotheus mein gehülfle / vnd Lucius / vnd Jason / vnd Sosipater / meine ge-freundten. 22)ch Tertius grüsse euch / der ich diesen Brief!’ geschrieben habe / jn dem HE.RRN. 23Es grüsset euch Gaius / mein vnd der gantzen Gemeine wirt. Es grüsset euch Erastus der Stad || || 339a Rendmeister / vnd Quartus der Bruder. 24Die gnade vnsers HEVRN Jhesu Christi sev mit euch allen / AMEN. 25DEm aber / der euch stercken kan / lauts meines Euangelij vnd predigt von J hesu Christ / durch welche das Geheimnis offenbaret ist / das von der Welt her verschwiegen gewesen ist / 26Nu aber offenbaret / auch kund gemacht durch der Propheten schrifft / Aus befelh des ewigen Gottes / den gehorsam des glaubens auflzurichten / vnter allen o o Heiden / 27Demselbigen Gott / der alleine weise ist / sev Ehre / durch Jhesum Christ / in ewigkeit / AMEN. An die Römer. Gesand von Corintho/durch Pheben / die am Dienst war der gemeine zu Cenchrea. II 34°a a Das jr euch nicht lasset trennen. DIE I. EPISTEL S. PAULI: AN DIE CORINTHER. I. PAulus beruffen zum Apostel Jhesu Christi / durch den willen Gottes / vnd Sosthenes vnser bruder. 2DEr gemeine Gottes zu Corinthen / den geheiligten in Christo Jhesu / den beruffenen Heiligen / sampt allen denen / die anruffen den namen vnsers HERRN Jhesu Christi / an allen jren vnd vnsern Orten. 3Gnade sey mit euch vnd Friede / von Gott vnserm Vater / vnd dem HERRN Jhesu Christo. JCh dancke meinem Gott alle zeit ewer halben / für die gnade Gotts / die euch gegeben ist in Christo Jhesu / 5das jr seid durch jn an allen stücken reich gemacht / an aller Lere / vnd in aller Erkentnis. 6Wie denn die predigt von Christo in euch krefftig worden ist / 7also / das jr keinen man-gel habt an jrgent einer Gaben / vnd wartet nur auff die Offenbarung vnsers HErrn Jhesu Christi / 8welcher auch wird euch fest behalten bis ans ende / das jr vnstrefflich seid auff den tag vnsers HErrn Jhesu Christi. 9Denn Gott ist trew / durch welchen jr beruffen seid zur gemeinschafft seines sonst _ hesu Christi vnsers HErrn. ' ’Ch ermane euch aber / lieben Brüder / durch den namen vnsers HErrn Jhesu Christi / das jr allzumal einerley rede füret / vnd lasset nicht Spaltung vnter euch sein / Sondern ahaltet fest an einander in einem sinne / vnd in einerley meinung. 11 Denn mir ist furkomen / lieben || Brüder / durch die aus Cloes gesinde / von euch / das Zanck vnter euch sey. 12Jch sage aber dauon / das vnter euch einer spricht / Jch bin Paulisch / der ander / Jch bin Apollisch / der dritte / Jch bin Cephisch / der vier-de / Jch bin Christisch. 13Wie? ist Christus nu zertrennet? jst denn Paulus für euch gecreutziget? oder seid jr in Paulus namen getaufft? 14Jch dancke Got / das ich niemand vnter euch getaufft habe / on Crispum vnd Gaium / 15Das nicht jemand sagen möge / jch hette auff meinen namen getaufft. 16Jch habe aber auch getaufft des Stephana hausge-sinde / darnach weis ich nicht / ob ich etliche ander getaufft habe. VNTER- SCHRIFFT. SOSTHENES. VBERSCHRIFFT. GRUS. (Gemein- schafft) Das ist / Jr seid Miterben vnd Mitgenossen aller güter Christi. II 34°b Das nichts sey / vnd zu schand werde. Göttliche tor-heit vnd schwacheit ist das Euange-lium / das für den Klugen nerrisch / für den Heiligen ketzerisch / Aber für den Christen mech-tig vnd weise ist. 17DEnn Christus hat mich nicht gesand zu teuf-fen / sondern das Euangelium zu predigen / nicht mit klugen Worten / auff das nicht das creutz Christi zunicht werde. 18Denn das wort vom Creutz ist eine Torheit / denen / die verloren werden / Vns aber / die wir selig werden / ists eine Gottes krafft. 19Denn es stehet geschrieben / Jch wil Jes. 29. zu nicht machen die Weisheit der Weisen / vnd den verstand der Verstendigen / wil ich verwerffen. Wo sind die Klugen? wo sind die Schrifftgelerten? Jesa. 33. wo sind die Weltweisen? Hat nicht Gott die Weisheit dieser weit zur torheit gemacht? 21DEnn dieweil die Welt / durch jre Weisheit / Gott in seiner Weisheit nicht erkandte / gefiel es Gott wol / durch törichte Predigte selig zu machen / die / so daran gleuben. internal die Jüden Zeichen foddern / vnd die Griechen nach Weisheit fragen. 23Wir aber predigen den gecreutzigten Christ / den Jüden eine Ergernis / vnd den Griechen eine Thorheit / 24Denen aber die berußen sind / beide Jüden vnd Griechen / predigen wir Christum / göttliche Krafft vnd göttliche Weisheit. 25Denn die göttliche Torheit ist weiser denn die Menschen sind / vnd die göttliche Schwacheit ist stercker denn die Menschen sind. 26SEhet an / lieben Brüder / ewren beruff / Nicht viel weisen nach dem fleisch / nicht viel gewaltige / nicht viel edle sind beruffen / 27Sondern was töricht ist für der weit / das hat Gott erwelet / Das er die Weisen zuschanden machet. Vnd was schwach ist für der weit / das hat Gott erwelet / Das er zu schänden machet was starck ist. 28Vnd das vnedle für der weit / vnd das verachte hat Gott erwelet / vnd das da nichts ist / Das er zunicht macht / was etwas ist / 29Auff das sich für jm kein Fleisch rhüme. ^Von welchem auch jr herkompt in Christo Jhesu / Welcher vns gemacht ist von Gott zur Weisheit / vnd zur Gerechtigkeit / vnd zur Heiligung / vnd zur Erlösung. 31Auff das (wie geschrieben stehet) Wer sich rhümet / der rhüme Jer. 9. sich des HERRN. II. VNd ich lieben Brüder / da ich zu euch kam / kam ich nicht mit hohen Worten oder hoher Weisheit / euch zu verkündigen die göttliche predigt. 2Denn ich hielt mich nicht dafür / das ich Gal. 4. Jes. 64. II 34ia Jsai. 40. etwas wüste vnter euch / on allein Jhesum Christum / den gecreutzigten. 3Vnd ich war bey euch / mit schwacheit / vnd mit furcht / vnd mit grossem zittern / 4Vnd mein wort vnd meine predigt war nicht in klugen Reden menschlicher Weisheit / Sondern in vberweisung des Geists vnd der krafft / 5Auff das ewer glaube bestehe / nicht auff Menschen Weisheit / sondern auff Gottes krafft. 6DA wir aber von reden / das ist dennoch Weisheit / bey den Volkomen / Nicht eine Weisheit dieser Welt / auch nicht der Fürsten dieser weit / welche vergehen / 7Sondern wir reden von der heimlichen verborgenen Weisheit Gottes / welche Gott verordnet hat vor der weit / zu vnser herrlig-keit / 8Welche keiner von den Fürsten dieser weit erkand hat / Denn wo sie des erkand hetten / hetten sie den HERRN der herrligkeit nicht gecreutziget. 9Sondern wie geschrieben stehet / Das kein äuge gesehen hat / vnd kein ohre gehöret hat / vnd in keines menschen hertz körnen ist / das Gott bereitet hat / denen / die jn lieben. || 10VNs aber hat es Gott offenbaret durch seinen Geist. Denn der Geist erforschet alle ding / auch die tieffe der Gottheit. nDenn welcher Mensch weis / was im menschen ist / on der geist des menschen/ der in jm ist? Also auch / niemand weis / was in Gott ist / on der geist Gottes. 12Wir aber haben nicht empfangen den Geist der weit / sondern den Geist aus Gott / das wir wissen können / wie reichlich wir von Gott begnadet sind / 13Welchs wir auch reden / nicht mit Worten / welche menschliche Weisheit leren kan / sondern mit Worten / die der heilige Geist leret / vnd richten geistliche Sachen geistlich. 14Der natürliche Mensch aber vernimpt nichts vom geist Gottes / Es ist jm eine torheit / vnd kan es nicht erkennen / Denn er wird von geistlichen Sachen gefraget. 15Aber der geistliche ergründet alles / Er aber wird von niemand ergründet. 16Denn wer hat des HErrn sinn erkand ? oder^wer wil jn vnterweisen? Wir aber haben Christus sinn. III. VND ICH / LIEBEN BRÜDER / KUND NICHT MIT EUCH reden / als mit Geistlichen / sondern als mit Fleischlichen / wie mit jungen Kindern in Christo. 2Milch hab ich euch zu trincken gegeben / vnd nicht (Bestehe) Darumb können Menschen-lere nicht ein grund des Gewissen oder Glaubens sein. (V erborgenen) Denn es ligt vnter der torheit vnd dem Creutz verborgen / vnd scheinet nicht in ehren vnd reichtumb. (Natürliche) Der natürliche Mensch ist / wie er ausser der gnaden ist / mit aller ver-nunfft / kunst / sinnen vnd vermügen / auch auffs beste geschickt. Hie hat S. Paulus das Bapstum vnd alle Secten verdampt. (Gold/silber) Das ist von predigen vnd leren gesagt / die zu des glaubens bes-serung oder geringerung geleret werden. Nu bestehet keine lere im sterben / Jüngsten tag vnd allen nöten / es wird ver-zeret / Es sey denn lauter Gottes wort / Das befindet sich alles im Gewissen wol. a (Alles ewer) Darumb hat kein Mensch macht vber die Christen gesetz zu machen / die Gewissen zu binden. speise / Denn jr kundtet noch nicht / Auch künd jr noch jtzt nicht / 3die weil jr noch fleischlich seid. Denn sintemal eiuer vnd zanck vnd zwitracht vnter euch sind / Seid jr denn nicht fleischlich / vnd wandelt nach menschlicher weise? 4Denn so einer saget / jch bin Paulisch / Der ander aber / jch bin Apollisch / seid jr denn nicht fleischlich? 5WEr ist nu Paulus ? Wer ist Apollo? Diener sind sie / durch welche jr seid gleubig worden / vnd das-selbige / wie der HErr einem j glichen gegeben hat. 6Jch habe gepflantzet / Apollo hat begossen / Aber Gott hat das gedeien gegeben. 7So ist nu weder der da pflantzet / noch der da begeusset etwas / sondern Gott / der das gedeien gibt. 8Der aber pflantzet / vnd der da begeusset / ist einer wie der ander. Ein jglicher aber wird seinen Lohn empfahen / nach seiner erbeit. 9Denn wir sind Gottes miterbeiter / ]r seid Gottes ackerwerck / vnd Gottes gebew. 10Jch von Gottes gnaden / die mir gegeben ist / hab den grund gelegt / als ein weiser Bawmeister / ein ander bawet darauff. Ein jglicher aber sehe zu / wie er darauff bawe. nEJnen andern grund kan zwar niemand legen / ausser dem / der gelegt ist / welcher ist Jhesus Christ. 12So aber jemand auff diesen Grund bawet / Gold / silber / eddelsteine / Holtz / hew / stoppeln / 13So wird eines jglichen werck offenbar werden / der tag wirds klar machen / Denn es wird durchs fewr offenbar werden / vnd welcherley eines jglichen werck sey / wird das fewr beweren. 14Wird jemands werck bleiben / das er darauf! gebawet hat / so wird er Lohn empfahen. 15Wird aber jemands werck verbrennen / So wird er des schaden leiden / er selbs aber wird selig werden / So doch / als durchs fewr. 16WJsset jr nicht / das jr Gottes tempel seid / vnd 2.Cor. 6. der geist Gottes in euch wonet? 17So jemand den tempel Gottes verderbet / Den wird Gott verderben. Denn der tempel Gottes ist heilig / der seid jr. 18Niemand betriege sich selbs. Welcher sich vnter euch düncket Weise sein / der werde ein Narr in dieser weit / das er möge weise sein. 19Denn dieser weit Weisheit ist torheit bey Gott. Denn es stehet geschrieben / Die weisen erhaschet er in jrer klug- Job. 5. heit. 20Vnd abermal / Der HErr weis der Weisen Psal.94. gedancken / das sie eitel sind. 21 Darumb rhüme sich niemand eines Menschen. Es ist aalles ewer / ^es sey Paulus oder Apollo / es sey Cephas oder die Welt / es sey das leben oder der Tod / es sey das gegenwertige oder das zukünfftige / alles ists ewer / 23 Jr aber seid Christi / Christus ist aber Gottes. II 341b (Geheimnis) Das ist das Euangelium / darinnen die Göttlichen gü-ter verborgen / vns furgetra-gen werden. a (Reich) Jronia / Er spottet jr / vnd meiner das widerspiel. b (Fluch / Feg-opffer) Fluch auff Griechisch / Ka-tharma Feg-opffer / Peri-psema / Launisch piacu-lum / hies ein Mensch / der ein solche böse that begangen hatte / das man meinet / Gott würde Land IIII. DA FÜR HALTE VNS JEDERMAN / NEMLICH FÜR Christus Diener / vnd Haushalter vber Gottes geheimnis. 2Nu suchet man nicht mehr an den Haushaltern / denn das sie trew erfunden werden. 3Mir aber ists ein geringes / das ich von euch gerichtet werde / oder von einem menschlichen Tage / Auch richte ich mich selbs nicht. 4Jch bin wol nichts mir bewust / Aber darin bin ich nicht gerechtfertiget / der HErr ists aber / der mich richtet. 5Darumb richtet nicht vor der zeit / bis der HErr kome / welcher auch wird ans liecht bringen / was im finstern verborgen ist / vnd den rat der hertzen offenbaren / als denn wird einem jglichen von Gott lob widerfaren. SOlches aber / lieben Brüder / habe ich auff mich vnd Apollo gedeutet / vmb ewern willen / Das jr an vns lernet / das niemand höher von sich halte / denn jtzt geschrieben ist / Auff das sich nicht einer wider den andern vmb jemands willen auff blase. 7Denn wer hat dich furgezogen? Was hastu aber / das du nicht empfangen hast? So du es aber empfangen hast / was rhümestu dich denn / als der es nicht empfangen hette? 8Jr seid schon sat worden / jr seid schon aReich worden / jr herrschet on vns / Vnd wolte Gott jr herrschetet / auff das auch wir mit euch herrschen möchten. JCh halte aber / Gott habe vns Apostel für die allergeringsten dargestellet / als dem Tode vber-geben. Denn wir sind ein schawspiel worden der Welt / vnd den Engeln / vnd den Menschen. 10Wird sind Narren vmb Christus willen / jr aber seid klug in Christo. Wir schwach / jr aber starck / jr herrlich / wir aber verachtet. nBis auff diese stund leiden wir hunger vnd durst 7 vnd sind nacket / vnd werden geschlagen / vnd haben keine gewisse Stete / 12vnd erbeiten vnd wircken mit vnsern eigen henden. Man schilt vns / so segen wir / Man verfolget vns / so dulden wirs / Man lestert vns / so flehen wir / 13Wir sind stets als ein bFluch der weit / vnd ein Fegopffer aller Leute. vnd Leute dar-umb verfluchen vnd verderben. Darumb wenn sie denselbigen ab theten / meineten sie / sie hetten den Fluch weg-gethan / vnd das Land ge-reiniget. Solcher Fluch war der Prophet Jonas / da er ins Meer ge-worflfen ward / Zu weilen na-men sie auch einen vnschul-digen men-schen / wenn so grosse Plage im Lande war / vnd meineten / sie fegeten das Land von solcher Plage / mit solchem Tod oder Opffer / wurf-fen jn ins Meer / vnd sprachen / Du seiest vnser Fegopffer / das wir genesen vnd erlöset werden. Also meinet die weit / das die Apostel vnd des Euangelij prediger / die ergesten vnd schedligsten Leute auff Erden seien / Wenn sie der los were / so stünde es wol/ vnd weren alles vnglücks vnd Fluchs los / hetten damit Gott grossen dienst gethan / joh. 16. TIMOTHEUS. (Newer teig) Es ist noch vbrige sünde in den Heiligen / die aus zufegen ist / Darumb spricht er / Jr seid vngeseurt / das ist heilig. Aber schaffet / das jr alles ausfeget / vnd gantz rein / ein gantz newer Teig werdet. 14NJcht schreibe ich solches / das ich euch beschenke / Sondern ich vermane euch / als meine lieben Kinder. 15Denn ob jr gleich zehen tausent Zuchtmeister hettet / in Christo / so habt jr doch nicht viel Veter / Denn ich habe euch gezeuget in Christo Jhesu / durchs Euangelium. 16Darumb ermane ich euch / seid meine Nachfolger. 17Aus derselben vrsache habe ich Timotheum zu euch ge-sand / welcher ist mein lieber vnd getrewer Son in dem HErrn / das er euch erinnere meiner Wege / die da in Christo sind / Gleich wie ich an allen enden / in allen Gemeinen lere. ES blehen sich etliche auff / als würde ich nicht zu euch komen. 19Jch wil aber gar kürtzlich zu euch komen / so der HErr wil / vnd erlernen / nicht die wort der auffgeblasenen / sondern die krafft. 20Denn das reich Gottes stehet nicht in Worten / sondern in krafft. 21Was wolt jr? Sol ich mit der Ruten zu euch komen / oder mit Liebe vnd sanfftmütigem Geist? V. ES GEHET EIN GEMEIN GESCHREY / DAS HuREREY vnter euch ist / vnd eine solche Hurerey / da auch die Heiden nicht von zu sagen wissen / das einer seines Vaters Weib habe. 2Vnd jr seid auff-geblasen / vnd habt nicht viel mehr leide getragen / Auff das / der das werck gethan hat / von euch ge-than würde. 3Jch zwar / als der ich mit dem Leibe nicht da bin / doch mit dem Geist gegenwertig / habe schon als gegenwertig beschlossen / vber den der solch s also gethan hat / 4in dem namen vnsers HErrn Jhesu Christi / in ewer versamlung mit meinem Geist / vnd mit der krafft vnsers HErrn Jhesu Christi / 5jn zu vbergeben dem Satan / zum verderben des Fleisches / Auff das der Geist selig werde am tage des HErrn Jhesu. 6EWer rhum ist nicht fein. Wisset jr nicht das ein wenig Sawrteig den gantzen Teig versauret? 7Darumb feget den alten Sawrteig aus / Auff das || || 342 a jr ein newer Teig seid / gleich wie jr vngeseurt seid. Denn wir haben auch ein Osterlamb / das ist Christus / für vns geopffert. 8Darumb lasset vns Ostern halten / nicht im alten Sawrteig / auch nicht im Sawrteig der bosheit vnd schalckheit / sondern in dem Süsteig der lauterkeit vnd warheit. JCh habe euch geschrieben / in dem Brieue / das jr nichts solt zuschaffen haben mit den Hurern. luDas meine ich gar nicht von den Hurern in dieser weit / oder von den Geitzigen / oder von den Reubern / oder von den Abgöttischen / Sonst müstet jr die weit reumen. nNu aber habe ich euch geschrieben / jr solt nichts mit jnen zu schaffen haben / nemlich / So jemand ist / der sich lesset einen Bruder nennen / vnd ist ein Hurer / oder ein Geitziger / oder ein Abgöttischer / oder ein Lesterer / oder ein Trunckenbold / oder ein Reuber / mit dem selbigen solt jr auch nicht essen. 12Denn was gehen mich die draussen an / das ich sie solt richten? Richtet jr nicht / die da hinnen sind? 13Gott aber wird die da draussen sind / richten. Thut von euch selbs hinaus / wer da böse ist. VI. WjE THAR JEMAND VNTER EUCH / SO ER EINE Sache hat mit einem andern / haddern für denVnrechten /vnd nicht für den Heiligen? Wisset jr nicht / das die Heiligen die Welt richten werden? So denn nu die Welt sol von euch gerichtet werden / Seid jr denn nicht gut gnug / geringer Sachen zu richten? 3Wisset jr nicht / das wir vber die Engel richten werden? Wie viel mehr vber die zeitliche Güter. 4Jr aber / wenn jr vber zeitlichen gütern Sachen habt / So nemet jr die / so bey der Gemeine bveracht sind / vnd setzet sie zu Richter. 5Das mus ich sagen denn es ist euch ein schände. Jst so gar kein Weiser vnter euch? oder doch nicht einer / der da künde richten zwischen Bruder vnd bruder? 6Sondern ein Bruder mit dem andern haddert / Dazu für den vngleubigen. 7ES ist schon ein Feil vnter euch / das jr mit einander rechtet. Warumb lasset jr euch nicht viel lieber vnrecht thun? Warumb lasset jr euch nicht viel lieber verforteilen? 8Sondern jr thut vnrecht / vnd verforteilet / vnd solches an den Brüdern. 9Wisset jr nicht / Das die vngerechten werden das reich Gottes nicht ererben? Lasset euch nicht ver-füren / weder die Hurer / noch die Abgöttischen / noch die Ehebrecher / noch die Weichlingen / noch die Knabenschender / 10noch die Diebe / noch die Geitzigen / noch die Trunckenbold / noch die Lesterer / noch die Reuber / werden das reich Gottes ererben. nVnd solche sind ewer etliche ge- (Welt reumen.) Wer nicht vnter bösen Leuten sein wolte / der müste die gantze Welt meiden. Dar-umb wil er / Das man böse Christen meiden solle / das sie nicht den namen füren / oder sich bessern müssen. Denn die Vn-christen haben den namen nicht. b (V eracht) Das sind die Heiden / die man nicht lesst mit den Christen zu Christlichen Sachen / als Sacrament etc. C Wie jene ein Fleisch sind. wesen / Aber jr seid abgewaschen / jr seid geheili-get / jr seid gerecht worden / durch den namen des HErrn Jhesu / vnd durch den geist vnsers Gottes. JCh hab es alles macht / Es fromet aber nicht alles. Jch hab es alles macht / Es sol mich aber nichts gefangen nemen. 13Die Speise dem bauche / vnd der Bauch der speise / Aber Gott wird diesen vnd jene hinrichten. Der Leib aber nicht der Hurerey / sondern dem HErrn / vnd der HERR dem leibe. 14Gott aber hat den HErrn aufferwecket / vnd wird vns auch auff erwecken / durch seine krafft. 15Wisset jr nicht / das ewre leibe Christi glieder sind? Solt ich nu die glieder Christi nemen / vnd Hurenglieder draus machen ? Das sey ferne. 16Oder wisset jr nicht / das / wer an der Huren hanget / der ist ein Leib mit jr / Denn sie werden (spricht er) zwey in einem Fleische sein. 17Wer aber dem HErrn anhanget / der ist cein Geist mit jm. 18FLiehet die Hurerey. Alle sünde die derMensch thut / sind ausser seinem Leibe. Wer aber huret / der sündiget an seinem eigen Leibe. 19Oder wisset jr nicht / das ewer leib ein Tempel des heiligen Geistes ist / der in euch ist / welchen jr habt von Gott / vnd seid nicht ewer selbs? 20Denn jr seid thewr erkaufft. Darumb so preiset Gott an ewrem leibe / vnd in ewrem geist / welche sind Gottes. VII. VOn DEM JR ABER MIR GESCHRIEBEN HABT / ANT- worte ich / Es ist dem Menschen gut / das er kein weib berüre. 2Aber vmb der Hurerey willen / habe ein jglicher sein eigen Weib / vnd eine jgliche habe jren eigen Man. 2Der Man leiste dem Weibe die schüldige Freundschafft / desselbigen gleichen das weib dem manne. 4Das weib ist jres Leibs nicht mechtig / sondern der man. Desselbigen gleichen / der man ist seines Leibs nicht mechtig / sondern das weib. 5Entziehe sich nicht eins dem andern / es sey denn aus beider bewilligung / eine zeitlang / das jr zum fasten vnd beten müsse habt / Vnd komet widerumb zusamen / auff das euch der Satan nicht versuche vmb ewer vnkeuscheit willen. 6Solchs sage ich aber aus vergunst / vnd nicht aus Gebot. 7Jch wolte aber lieber / alle Menschen we-ren wie ich bin. Aber ein jglicher hat seine eigene gäbe von Gott / einer sonst / der ander so. Gen. 2. 2.Cor. 6. 11342 b JCh sage zwar den Ledigen vnd Widwen / es ist jnen gut / wenn sie auch bleiben wie ich. 9So sie aber sich nicht enthalten / so las sie freien / Es ist besser freien / denn brunst leiden. DEn Ehelichen aber gebiete / nicht ich / sondern der HErr / das das Weib sich nicht scheide von dem Manne. 11 So sie sich aber scheidet / das sie on Ehe bleibe / oder sich mit dem manne cversüne / Vnd das der man das weib nicht von sich lasse. 12DEn andern aber / sage ich / nicht der HErr / So ein Bruder ein vngleubig Weib hat / vnd die-selbige lesset es jr gefallen / bey jm zu wonen / der scheide sich nicht von jr. 13Vnd so ein Weib einen vngleubigen Man hat / vnd er lesset es jm gefallen / bey jr zu wonen / die scheide sich nicht von jm. 14Denn der vngleubige Man ist geheiliget durchs weib / Vnd das vngleubige Weib wird geheiliget durch den man / Sonst weren ewre Kinder vnrein / nu aber sind sie heilig. 15So aber der vngleubige sich scheidet / so las jn sich scheiden / es ist der oder die Schwester nicht gefangen in solchen feilen / Jm friede aber hat vns Gott beruffen. 16Was weis-sestu aber / du weib / ob du den man werdest selig machen? Oder du Man / was weissestu ob du das weib werdest selig machen? 17Doch wie einem jglichen Gott hat ausgeteilet. EJn jglicher / wie jn der HErr beruffen hat / also wandele er / vnd also schaffe ichs in allen Gemeinen. 18Jst jemand beschniten beruffen / der zeuge keine Vorhaut. Jst jemand beruffen in der dVorhaut / der lasse sich nicht beschneiten. 19Die beschneitung ist nichts / vnd die vorhaut ist nichts / sondern Gottes gebot halten. 20Ein jglicher bleibe in dem ruff / darinnen er beruffen ist. 21Bistu ein Knecht beruffen / sorge dir nicht / Doch kanstu Frey werden / so brauche des viel lieber. 22Denn wer ein knecht beruffen ist in dem HErrn / der ist ein Gefreiter des HErrn. Desselbigen gleichen / wer ein Freier beruffen ist / der ist ein knecht Christi. 23Jr seid thewr erkaufft / werdet nicht der Menschen knechte. 24Ein jglicher / lieben Brüder / worinnen er beruffen ist / darinnen bleibe er bey Gott. VOn den Jungfrawen aber / hab ich kein Gebot des HErrn / Jch sage aber meine meinung / als ich barmhertzigkeit erlanget habe von dem HErrn / trew zu sein. 26So meine ich nu / solchs C Kein vrsach scheidet Man vnd Weib on der Ehebruch / Matth. 19. Darumb in andern zorns Sachen müssen sie entweder eines werden / Oder on Ehe bleiben / wo sie sich darüber scheiden. (Geheiliget) Gleich wie den reinen ist alles rein / Tit. j. Also ist einem Christen ein vnchristlich Gemalh auch rein / das er on sünde bey jm sein mag / vnd die Kinder nicht zu verwerten / als vnrein / die er nicht leiden solle oder müge. Denn Ehe vnd Kinder sorge bleibet recht / es sey Heidnisch oder Christisch. d (V orhaut) Das ist / Niemand dringe darauff / das Vorhaut oder Beschneitung not sey / sondern lasse es beides on not vnd frey sein jeder man. a (Strick) Paulus wil niemand die Ehe verbieten / wie jtzt durch Gesetz vnd Ge-lübd geschieht bey Pfaffen / Mönchen vnd Nonnen, b (Freien willen) Das ist / Das sie dar ein willige. Vnge-zwungen ist er / denn es zwinget jn Gottes gebot nicht dazu. c (Besser) Nicht das er für Gott da mit höher werde / für welchem allein der glaube hebet /sondern wie er droben sagt das er bas Gott es warten kan in diesem Leben. sey gut / vmb der gegenwertigen Not willen / das es dem Menschen gut sey / also zu sein. 27Bistu an ein Weib gebunden / so suche nicht los zu werden / Bistu aber los vom weibe / so suche kein weib. 28So du aber freiest / sündigestu nicht / Vnd so eine Jungfraw freiet / sündiget sie nicht. Doch werden solche leibliche Trübsal haben. Jch verschonet aber ewer gerne. 29DAs sage ich aber / lieben Brüder / die zeit ist kurtz / Weiter ist das die meinung / die da weiber haben / das sie seien / als hatten sie keine / vnd die da weinen / als weineten sie nicht / 30vnd die sich frewen / als freweten sie sich nicht / vnd die da keuffen / als besessen sie es nicht / 31vnd die dieser Welt brauchen / das sie derselbigen nicht mis-brauchen / Denn das wesen in dieser Welt vergehet, || Il543 a 32JCh wolte aber / das jr on sorge weret. Wer ledig ist / der sorget was den HErrn angehoret / wie er dem HErrn gefalle. 33Wer aber freiet / der sorget was die Welt angehöret / wie er dem Weibe gefalle. Es ist ein vnterscheid zwischen eim Weibe vnd eine Jüngfraw. 34Welche nicht freiet / die sorget was den HErrn angehöret / das sie heilig sey / beide am Leibe vnd auch am Geist. Die aber freiet / die sorget was die Welt angehöret / wie sie dem Manne gefalle. 3(5Solchs aber sage ich zu ewrem besten / nicht das ich euch einen aStrick an den hals werffe / Sondern dazu / das es fein ist / vnd jr stets vnd vnuerhindert dem HErrn dienen könnet. 37SO aber jemand sich lesset düncken / es wolle sich nicht schicken mit seiner Jungfrawen / weil sie eben wol manbar ist / vnd es wil nicht anders sein / So thue er was er wil / er sündiget nicht / er lasse sie freien. Wenn einer aber jm fest furnimpt / weil er vngezwungen ist / vnd seinen bfreien willen hat / vnd beschleusst solches in seinem hertzen / seine Jungfraw also bleiben zu lassen / der thut wol. 38 Endlich / welcher verheiratet / der thut wol / Welcher aber nicht verheiratet / der thut cbesser. 39EJn Weib ist gebunden an das gesetz / so lange Rom. 7. jr Man lebet / So aber jr man entschlefft / ist sie frey / sich zu verheiraten / welchem sie wil / allein / das es in dem HErrn geschehe. 40 Seliger ist sie aber / wo sie also bleibet / nach meiner meinung / Jch halte aber / ich habe auch den geist Gottes. VIII. VOn dem Götzenopffer aber wissen wir / Denn wir haben alle das wissen. Das wissen Er spottet jr. dbleset auff / Aber die liebe bessert. 2So aber sich jemand düncken lesst / er wisse etwas / der weis noch nichts / wie er wissen sol. 3So aber jemand Gott liebet derselbige ist von jm erkand. 4So wissen wir nu von der speise des Götzenopffers / das ein Götz nichts in der weit sey / vnd das kein ander Gott sey / on der einige. 5Vnd wiewol es sind die Götter genennet werden / es sey im Himel oder auff Erden (sintemal es sind viel Götter vnd viel Herrn) 6So haben wir doch nur einen Gott / den Vater / von welchem alle ding sind / vnd wir in jm / vnd einen HErrn Jhesu Christ / durch weichen alle ding sind / vnd wir durch jn. 7ES hat aber nicht jederman das wissen / Denn etliche machen jnen noch ein gewissen vber dem Götzen / vnd essens für Götzenopffer / da mit wird jr Gewissen / weil es so schwach ist / beflecket. 8Aber die Speise fordert vns nicht für Gott. Essen wir / so werden wir darumb nich t besser sein / Essen wir nicht / so werden wir darumb nichts weniger sein. 9SEhet aber zu / das diese ewre Freiheit nicht gerate zu einem anstos der Schwachen. 10Denn so dich (der du das erkentnis hast) jemand sehe zu tische sitzen im Götzenhause / wird nicht sein Gewissen / die weil er schwach ist / verursachet / das Götzenopffer zu essen? nVnd wird also vber deinem erkentnis der schwache Bruder vmbko-men / vmb welches willen doch Christus gestorben. 12Wenn jr aber also sündiget an den Brüdern / vnd schlahet jr schwaches Gewissen / so sündiget jr an Christo. 13Darumb / so die Speise meinen Bruder ergert / wolte ich nimer mehr Fleisch essen / auff das ich meinen Bruder nicht ergerte. IX. BJn ich nicht ein Apostel? Bin ich nicht frey? Hab ich nicht vnsern HErrn Jhesum Christum gesehen? Seid nicht jr mein werck in dem HErrn? 2Bin ich andern nicht ein Apostel / so bin ich doch ewer Apostel / Denn das siegel meines Apostelampts seid jr / in dem HErrn. d (B leset) Hie fehet er an die Liebe zu preisen gegen den Schwach-gleubigen. (Sorget) Gott sorget für alle ding / Aber er sorget nicht / das für die Ochsen geschrieben werde / denn sie können nicht lesen. a (Was ist mein lohn) S. Paulus wil nicht rhü-men sein predigen / denn das ist er schüldig / Sondern das er vmb sonst predige on Sold / das heit er für ein sonderlich lohn vnd rhum. 3Wenn man mich fraget / so antworte ich also / 4Haben wir nicht macht zu essen vnd zu trincken? 5Haben wir nicht auch macht / eine Schwester zum Weibe mit vmbher zu ftiren? || wie die andern Apostel / vnd des HErrn brüder vnd Cephas? 6Oder haben alleine ich vnd Barnabas nicht mäht solchs zu thun? 7Welcher reiset jemals aufT seinen eigen Sold? Welcher pflantzet einen Weinberg / vnd isset nicht von seiner Frucht? Oder welcher weidet eine Herd / vnd isset nicht von der milch der herden? 8REde ich aber solches aufl Menschen weise? Saget nicht solchs das Gesetz auch? 9Denn im gesetz Mosi stehet geschrieben / Du solt dem Ochsen nicht das maul verbinden / der da dreschet. Sorget Gott für die ochsen? 10Oder saget ers nicht aller dinge vmb vnser willen? Denn es ist ja vmb vnsern willen geschrieben. Denn der da pflüget / sol aufl hoffhung pflügen / vnd der da dreschet / sol auff hoflnung dreschen / das er seiner hoflnung teilhafftig werde. nSo wir euch das Geistliche seen / ists ein gros ding / ob wir ewer Leibliches erndten? 12So aber andere dieser macht an euch teilhafftig sind / warumb nicht viel mehr wir? ABer wir haben solcher macht nicht gebraucht / sondern wir vertragen allerley / das wir nicht dem Euangelio Christi eine hindernis machen. 13Wisset jr nicht / das die da opffern / essen vom Opffer? Vnd die des Altars pflegen / geniessen des altars? 14Also hat auch der HErr befolhen / das die das Euangelium verkündigen / sollen sich vom Euangelio neeren. 15Jch aber habe der keines gebrauchet. JCh schreibe auch nicht darumb dauon / das mit mir also solte gehalten werden / Es were mir lieber ich stürbe denn das mir jemand meinen rhum solte zunicht machen. 16Denn das ich das Euangelium predige / darff ich mich nicht rhümen / denn ich mus es thun / Vnd wehe mir / wenn ich das Euangelium nicht predigete. 17Thue ichs gerne / so wird mir gelohnet / Thu ichs aber vn-gerne / so ist mir das Ampt doch befolhen. 18aWas ist denn nu mein Lohn? Nemlich / das ich predige das Euangelium Christi / vnd thu dasselbige frey vmb sonst / auff das ich nicht meiner Freiheit mis-brauche am Euangelio. II 343 b Deut. 25. Matth. 10. (Nicht gebraucht) Sihe der Apostel verschonet so fast der schwacheit an den andern / das er auch alles des sich enthelt / da er macht / als ein Apostel / da zu auch der andern Apostel exempel / dazu hat. Exo. 16. ii 344a Exod. 32. 19DEnn wiewol ich frey bin von jederman / hab ich doch mich selbs jederman zum Knechte gemacht / auff das ich jrer viel gewinne. 20Den Jüden bin ich worden als ein Jüde / auff das ich die Jüden gewinne. Denen die vnter dem Gesetz sind / bin ich worden als vnter dem gesetz / auff das ich die so vnter dem gesetz sind gewinne. 21Denen die on Gesetz sind / bin ich als on gesetz worden (so ich doch nicht on gesetz bin für Gott / sondern bin in dem gesetz Christi) Auff das ich die / so on Gesetze sind / gewinne. 22Den Schwachen bin ich worden als ein Schwacher / auff das ich die schwachen gewinne. Jch bin jederman allerley worden / auff das ich allenthalben ja etliche selig mache. 23Solches aber thu ich vmb des Euangelij willen / auff das ich sein teilhafftig werde. WJsset jr nicht / das die / so in den Schrancken lauffen / die lauffen alle / Aber einer erlanget das Kleinod. Lauffet nu also / das jr es ergreiffet. 25Ein jglicher aber der da kempffet / enthelt sich alles dinges / Jene also / das sie eine vergengliche Krone empfahen / Wir aber eine vnuergengliche. 26Jch lauffe aber also / nicht als bauffs vngewisse. jch fechte also / nicht als der in die Lufft streichet / 27Sondern ich beteube meinen Leib / vnd zeme jn / Das ich nicht den andern predige / vnd selbs verwerfflich werde. X. JCh WIL EUCH ABER / LIEBEN BRÜDER / NICHT verhalten / Das vnser Veter sind alle vnter der Wolcken gewesen / vnd sind alle durchs Meer gegangen / 2vnd sind alle vnter Mosen getaufft / mit der wolcken / vnd mit dem meer / 3vnd haben alle einerley geistliche Speise gessen / 4vnd haben alle einerley geistlichen Tranck getruncken / Sie truncken aber von dem geistlichen Fels / der mit folget / welcher war Christus. 5Aber an jr vielen hat Gott keinen wolgefallen / Denn sind nider-geschlagen in der Wüsten. || 6DAs ist aber vns zum Furbilde geschehen / das wir nicht vns gelüsten lassen des bösen / gleich wie jene gelüstet hat. 7Werdetauch nicht Abgöttische / gleich wie jener etliche worden / Als geschrieben stehet / Das Volck satzte sich nider zu essen vnd zu trincken / vnd stund auff zu spielen. 8Auch lasset vns nicht Hurerey treiben / wie etliche vnter jenen vel in oder vmb die wette lauffen. b (Auffs vngewisse) Gleich wie ein Kempffer / der zur seiten neben aus-leufft / des Ziels mus feilen / vnd der da flehtet vnd Feilstreiche thut / der schlehet vergeblich in die lufft. Also gehet es allen / die fast viel gute werck on glauben thun. Denn sie sind vngewis / wie sie mit Gott dran sind / darumb sind es eitel Feilleufft / Feilstreich vnd Feilwerck. Num. 25. Darumb verachte keiner den andern wie starck oder schwach er sey / Wer weis wie lange er selbs bleibet. (Des HERRN) Christus ist HErr vnd frey / Also auch alle Christen in allen dingen. hurerey trieben / Vnd fielen auff einen tag drey vnd zwenzig tausent. 9Lasset vns aber auch Christum nicht versuchen / wie etliche von jenen jn versuchten / Vnd wurden von den Schlangen vmb- Num. 21. bracht. 10Murret auch nicht / gleich wie jener Num. 14. etliche murreten / Vnd wurden vmbbracht durch denVerderber. '■Solches alles widerfur jenen / .zum Furbilde / es ist aber geschrieben / vns zur Warnung / auf!' welche das ende der Welt komenJst. 12Darumb / wer sich lesset düncken / er stehe / Mag wol Zusehen / das er nicht falle. 13Es hat euch noch keine / denn menschliche Versuchung betretten. Aber Gott ist getrew / der euch nicht lesset versuchen / vber ewer vermögen / Sondern machet das die Versuchung so ein ende gewinne / das jrs künd ertragen. 14Darumb meine Liebesten fliehet von dem Götzendienst. ALS mit den Klugen rede ich / richtet jr / was ich sage / 16Der gesegnete Kelch ! welchen wir segenen / ist der nicht die gemeinschafft des bluts Christi? Das Brot das wir brechen / Jst das nicht die gemeinschafft des leibes Christi? 17Denn ein Brot ists / so sind wir viel ein Leib / die weil wir alle eines Brots teilhafftig sind. 18Sehet an den Jsrael nach dem Fleisch welche die Opffer essen / sind die nicht in der gemeinschafft des Altars? 19WAs sol ich denn nu sagen? Sol ich sagen / das der Götze etwas sey? oder das das Götzenopffer etwas sey? 20Aber ich sage / das die Heiden / was sie opffern / das opffern sie den Teufeln / vnd nicht Gotte. Nu wil ich nicht / das jr in der Teufel gemeinschafft sein solt. 21Jr kund nicht zu gleich trincken des HErrn kelch / vnd der Teufel kelch. Jr kund nicht zu gleich teilhafftig sein des HErrn tisches / vnd der Teufeln tisches. 22Oder wollen wir den HErrn trotzen? Sind wir stercker denn er? 23Jch hab es zwar alles macht / Aber es fromet nicht alles. Jch hab es alles macht / Aber es bessert nicht alles. 24Niemand suche was sein ist / sondern ein jglicher was des andern ist. 25ALles was veil ist auff dem Fleischmarckt / das esset / vnd forschet nichts / auff das jr des Gewissens verschonet. 26Denn die Erde ist des HERRN / Psal. 24. vnd was drinnen ist. 27So aber jemand von den Vngleubigen euch ladet / vnd jr wolt hin gehen / So esset alles was euch furgetragen wird / vnd II 344 b Gen. 24. forschet nicht / auff das jr des gewissens verschonet. 28Wo aber jemand würde zu euch sagen / das ist Götzenopffer / so esset nicht / vmb des willen / der es anzeiget / auff das jr des gewissens verschonet (Die erde ist des HERRN vnd was drinnen ist) 29Jch sage aber vom gewissen / nicht dein selbs / sondern des andern. Denn warumb solte ich meine Freiheit lassen vrteilen / von eines andern gewissen? 30Denn so ichs mit dancksagung ge-niesse / Was solte ich denn verlestert werden vber dem da für ich dancke? 31JR esset nu oder trincket / oder was jr thut / so thut es alles zu Gottes ehre. 32Seid nicht ergerlich weder den Jüden / noch den Griechen / noch der gemeine Gottes. 33Gleich wie ich auch jederman in allerley mich gefellig mache / vnd süche nicht was mir / sondern was vielen fromet / das sie selig werden. 'Seid meine Nachfolger / gleich wie ich Christi. XI. JCh LOBE EUCH / LIEBEN BRÜDER / DAS JR AN mich gedencket in allen stücken / vnd haltet die Weise / gleich wie ich euch gegeben habe. 3Jch lasse euch aber wissen / das Christus ist eines jglichen Mannes heubt / der Man aber ist des Weibes heubt / Gott aber ist Christus heubt. 4Em jglicher Man / der da betet oder weissaget / vnd hat etwas auff dem Heubt / der schendet sein heubt. 5Ein Weib aber / das da betet oder weissaget mit vnbedecktem Heubt / die || schendet jr heubt / Denn es ist eben so viel / als were sie beschoren. 6Wil sie sich nicht bedecken / so schneite man jr auch das har abe. Nu es aber vbel stehet / das ein Weib verschnitten har habe / oder beschoren sey / so lasset sie das Heubt bedecken. 7DEr Man aber sol das Heubt nicht bedecken / sintemal er ist Gottes bilde vnd ehre. Das Weib aber ist des Mannes ehre. 8Denn der Man ist nicht vom weibe / sondern das Weib ist vom manne. 9Vnd der Man ist nicht geschaffen vmb des weibes willen / sondern das Weib vmb des mannes willen. 10Darumb sol das weib eine Macht auff dem Heubt haben / vmb der Engel willen. "Doch ist weder den Man on das Weib / noch das weib on den man / in dem HErrn. 12Denn wie das weib von dem manne / Also kompt auch der man durchs weib / Aber alles von Gott. (Lassen vrteilen) Er mag mich vrteilen / aber mein Gewissen sol dar-umb vngeur-teilet vnd vn-gefangen sein / ob ich jm eusserlich weiche zu dienst. (Macht) Das ist der schieier oder decke / da bey man mercke / das sie vnter des Mannes macht sey. Genesis. 3. * 22 I a (Prüfe) Das ist / Ein jglicher sehe zu / wie er gleube in diesem Abendmal / was vnd wo zu ers empfahe. b (Nicht vnter-scheidet) Der Christus Leichnam handelt vnd da mit vmb gehet als achtet ers nicht mehr / denn ander Speise. 13RJchtet bey euch selbs / obs wol stehet / das ein Weib vnbedecket für Gott bete. 14Oder leret euch auch nicht die. Natur / das einem Man eine vnehre ist / so er lange har zeuget / 15Vnd dem weibe eine ehre / so sie lange har zeuget? Das har ist jr zur decke gegeben. 16Jst aber jemand vnter euch / der lust zu zancken hat / der wisse / das wir solche weise nicht haben / Die gemeinen Gottes auch nicht. JCH MUS ABER DIS BEFELHEN / JCH KANS NICHT loben / das jr nicht auff besser weise / sondern auff erger weise / zusamen körnet. 18Zum ersten / wenn jr zu samen kompt in der Gemeine / höre ich / es seien Spaltung vnter euch / vnd zum teil gleube ichs. 19Denn es müssen Rotten vnter euch sein / auff das die / so rechtschaffen sind / offenbar vnter euch werden. 20Wenn jr nu zu samen körnet / so heit man da nicht des HErrn abendmal. 21Denn so man das Abendmal halten sol / nimpt ein jglicher sein eigens vorhin / Vnd einer ist hungerig / der ander ist truncken. ^Habt jr aber nicht Heuser / da jr essen vnd trincken müget? Oder verachtet jr die gemeine Gottes / vnd beschemet die so da nichts haben? Was sol ich euch sagen? sol ich euch loben? Hierinnen lobe ich euch nicht JCH HABE ES VON DEM HERRN EMPFANGEN / DAS ich euch gegeben habe. Denn der HErr Jhesus / in der nacht da er verrhaten ward / nam er das Brot / 24dancket / vnd brachs / vnd sprach / Nemet / esset / das ist mein Leib / der für euch gebrochen wird / Solchs thut zu meinem gedechtnis. 25Des-selbigen gleichen auch den Kelch / nach dem Abendmal / vnd sprach / Dieser Kelch ist das newe Testament in meinem Blut / Solchs thut / so offt jrs trincket / zu meinem gedechtnis. 26DEnn so offt jr von diesem Brot esset / vnd von diesem Kelch trincket / solt jr des HErrn tod verkündigen / bis das er kompt. 27Welcher nu vnwirdig von diesem Brot isset / oder von dem Kelch des HErrn trincket / der ist schüldig an dem leib vnd blut des HErrn. 28Der Mensch aprüfe aber sich selbs / vnd also esse er von diesem Brot / vnd trincke von diesem Kelch. 29Denn welcher vnwirdig isset vnd trincket / der isset vnd trincket jm selber das Gerichte / da mit das er nicht Unterscheidet den Leib des HErrn. Mat. 26. Mar. 14. Luc. 22. * C. XI. XII. II 345 a c (Getrencket) Wir trincken einerley Sacra-ment das wir auch einerley Geist empfa-hen / gleich wie wir einerley Tauffe empfahen / das wir ein Leib seien. Die I. Epistel ^DArumb sind auch also viel Schwachen vnd Krancken vnter euch / vnd ein gut teil schlaffen. 31Denn so wir vns selber richteten / so würden wir nicht gerichtet. 32Wenn wir aber gerichtet werden / so werden wir von dem HErrn gezüchti-get / auff das wir nicht sampt der weit verdampt werden. 33Darumb / meine lieben Brüder / wenn jr zusamen körnet zu essen / so harre einer des andern. ^Hungert aber jemand / der esse dahei-men / auff das jr nicht zum Gerichte zusamen kompt. Das ander wil ich ordenen / wenn ich kome. XII. YOn den geistlichen Gaben aber / wil ich euch / lieben Brüder nicht verhalten. 2Jr wisset adas jr Heiden seid gewesen / vnd hin gegangen / zu den stummen Götzen / wie jr gefürt werdet. 3Darumb thu ich euch kund / Das niemand Jhesum verfluchet / der durch den geist Gottes redet. Vnd niemand kan Jhesum einen HErrn heissen / on durch den heiligen Geist. 4ES sind bmancherley Gaben / aber es ist ein Geist / 5vnd es sind mancherley Empter / aber es ist ein HErr / 6vnd es sind mancheriey Krefften / aber es ist ein Gott / der da wircket alles in allen. 7Jn einem jglichen erzeigen sich die gaben des Geists / zum gemeinen nutz. 8Einem wird gegeben durch den Geist zu reden von der Weisheit / dem andern wird gegeben zu reden von der Er-kentnis / nach dem selbigen Geist / 9einem andern der Glaube / in dem selbigen Geist / einem andern die Gabe gesund zu machen / in dem selbigen Geist / 10einem andern Wunder zu thun / einem andern Weissagung / einem andern Geister zu vnterscheiden / einem andern mancherley sprachen / einem andern die sprachen auszulegen. 11 Dis aber alles wircket derselbige einige Geist / vnd teilet einem jglichen seines zu / nach dem er wil. DEnn gleich wie ein Leib ist / vnd hat doch viel Glieder / alle glieder aber eines leibes / wie wol jr viel sind / sind sie doch ein leib / Also auch Christus. 13Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leibe getaufft / wir seien Jüden oder Griechen / knechte oder freien / Vnd sind alle zu einem Geist Cgetrencket. 14Denn auch der Leib a (Das jr Heiden) Das ist / da jr Heiden wäret / wüstet jr nichts / weder von Christo noch von dem heiligen Geist. Nu aber soltet jr des Geistes Gaben wissen / on welchen niemand Christum erkennet sondern viel mehr verflucht. b (Mancherley) Es ist in allen Christen ein geist / Weisheit / erkent-nis / glaube / kraflt / etc. Aber solches gegenander vben vnd beweisen / ist nicht jeder-mans / sondern von Weisheit reden die da leren Gott erkennen. Von erkentnis reden / die da leren eusserlich wesen vnd Christliche Freiheit. Glauben beweisen / die jn öffentlich bekennen mit Worten vnd wercken / als die Marterer. Geister vnterscheiden die da prüfen die Propheceien vnd Leren. ist nicht ein glied / sondern viele. 15So aber der Fus spreche / ich bin keine Hand / darumb bin ich des Leibes glied nicht / Solt er vmb des willen nicht des leibes glied sein? 16Vnd so das ohre sprech / ich bin kein Auge / darumb bin ich nicht des leibes glied / Solt es vmb des willen nicht des leibes glied sein? 17Wenn der gantze leib Auge were / wo bliebe das gehöre? So er gantz das gehöre were / wo bliebe der geruch? 18NV aber hat Gott die glieder gesetzt / ein jgliches sonderlich am Leibe / wie er gewolt hat. 19So aber alle glieder ein glied weren / wo bliebe der Leib? 20Nu aber sind der glieder viel / aber der Leib ist einer. 21 Es kan das Auge nicht sagen zu der Hand / ich darff dein nicht / oder widerumb das Heubt zu den Füssen / ich darff ewer nicht. ^Sondern viel mehr / die glieder des Leibes / die vns düncken die schwechsten sein / sind die nötigsten / 23vnd die vns düncken die vnehrlichsten sein / denselbigen legen wir am meisten Ehre an / vnd die vns vbel anstehen / die schmücket man am meisten / 24Denn die vns wol anstehen / die bedürffens nicht. Aber Gott hat den Leib also vermenget / vnd dem dürfftigen Glied am meisten Ehre gegeben / 25Auff das nicht eine Spaltung im Leibe sey / sondern die glieder für einander gleich sorgen. 26Vnd so ein glied leidet / so leiden alle glieder mit / Vnd so ein glied wird herrlich gehalten / so frewen sich alle glieder mit. JR seid aber der leib Christi vnd glieder / ein jg-licher nach seinem teil. 28Vnd Gott hat gesetzet in der Gemeine / auffs erst die Apostel / auffs ander die Propheten / auffs dritte die Lerer / darnach die Wundertheter / darnach die Gaben gesund zu machen / Helffer / Regierer / mancherley Sprachen. 29Sind sie alle Apostel? Sind sie alle Propheten? Sind sie alle Lerer? Sind sie alle Wundertheter? 30Haben sie alle Gaben gesund zu machen? Reden sie alle mit mancherley Sprachen? Können sie alle auslegen? 31Strebt aber nach den besten Gaben. Vnd ich wil euch noch einen köstlichem weg zeigen- XIII. W/Enn ich mit Menschen vnd mit Engel W Zungen redet / vnd hette der Liebe nicht / So were ich ein donend Ertz oder eine klingende Schelle. 2Vnd wenn ich weissagen kündte / vnd Ephe. 4. a (Allen glauben) Wiewol allein der Glaube gerecht machet / als S. Paulus allenthalben treibet / Doch wo die Liebe nicht folget / were der glaube ge-wislich nicht recht / ob er gleich Wunder thete. b (V ngeberdig) Wie die zornigen störrigen / vngedültigen Köpfte thun. c (V nrecht) Sie lachet nicht in die faust wenn den fro-men gewalt vnd vnrecht geschieht / wie Simei that da Dauid für Ab-solom flöhe, d (Stückwerck) Wiewol wir im glauben alles haben vnd erkennen was Gott ist / vnd vns gibt / So ist doch das-selbige erkennen noch stück werck / vnd vnuolkomen gegen der zukünftigen klarheit. wüste || alle Geheimnis / vnd alle Erkentnis / vnd hette aallen Glauben / also / das ich Berge versetzte / vnd hette der Liebe nicht / So were ich nichts. 3Vnd wenn ich alle meine habe den Armen gebe / vnd Hesse meinen Leib brennen / vnd hette der Liebe nicht / So were mirs nichts nütze. 4DJe Liebe ist langmütig vnd freundlich / die liebe eiuert nicht / die liebe treibt nicht mutwillen / sie blehet sich nicht / 5sie stellet sich nicht Wmge-berdig / sie süchet nicht das jre / sie lesset sich nicht erbittern / sie trachtet nicht nach schaden / 6sie frewet sich nicht wens Cvnrecht zugehet / sie frewet sich aber wens recht zugehet 7 7Sie ver-treget alles / sie vertrawet alles / sie hoffet alles / sie duldet alles. 8Die liebe höret nimermehr auff / So doch die Weissagungen auffhören werden / vnd die Sprachen auffhören werden / vnd das Erkentnis auffhören wird. 9DEnn vnser wissen ist dstückwerck / vnd vnser Weissagen ist stückwerck. 10Wenn aber körnen wird das volkomen / so wird das stückwerck auffhören. nDa ich ein Kind war / da redet ich wie ein kind / vnd war klug wie ein kind / vnd hatte kindische anschlege. Da ich aber ein Man ward / that ich abe was kindisch war. 12Wir sehen jtzt durch einen Spiegel in einem tunckeln wort / denn aber von angesicht zu angesichte. Jtzt erkenne ichs Stücks weise / Denn aber werde ich erkennen gleich wie ich erkennet bin. 13Nu aber bleibt Glaube / Hoffnung / Liebe / diese drey / Aber die Liebe ist edie grössest vnter jnen. XIIII. STrebt nach der Liebe / Vleissiget euch der geistlichen Gaben / am meisten aber / das jr weissagen möget. 2Denn der mit der Zungen redet / der redet nicht den Menschen / sondern Gotte / Denn jm höret niemand zu / Jm geist aber redet er die geheimnis. 3Wer aber weissaget / der redet den Menschen zur besserung / vnd zur er-manung / vnd zur tröstung. 4Wer mit der fZun-gen redet / der bessert sich selbs / wer aber weissaget / der bessert die Gemeine. 5Jch wolt / das jr alle mit Zungen reden kündtet / aber viel mehr / das jr weissagetet. Denn der da weissaget / ist grösser denn der mit Zungen redet / Es sey denn / das ers auch auslege / das die Gemeine dauon gebessert II 345 b e (Die grössest) Liebe macht nicht gerecht / sondern der glaube / Ro. j. Weil aber glaube vnd hoffnung gegen Gott handeln vnd nur gutes empfahen / dazu auffhören müssen / Die Liebe aber gegen dem Nehesten handelt / vnd nur gutes thut / da zu ewig bleibet / ist sie grösser / das ist weiter / thetti-ger vnd war-hafftiger. f (Zungen redet) Mit zungen reden ist Psalmen oder Propheten in der Gemeine lesen oder singen / vnd sie nicht auslegen / wiewol sie der Leser verstehet. Weissagen ist den sinn von Gott nemen / vnd andern geben mügen. Auslegen / ist den sinn andern furgeben. Also meinet S. Paulus / mit zungen reden / bessert die Gemeine nicht / Weissagen aber vnd auslegen / bessert die Gemeine. Jm Geist / heisset bey jm selber. a (Mit dem sinn) Mit dem sinn reden / ist eben so viel / als auslegen vnd den sinn den andern ver-kleren. Aber im Geist reden / ist den sinn selbs verstehen / vnd nicht auslegen, b (Sinn) Das ist / Den sinn mit predigen auslegen. werde / 6Nu aber / lieben Brüder / wenn ich zu euch keme / vnd redet mit Zungen / was were ich euch nütze? so ich nicht mit euch redet / entweder durch Offenbarung / oder durch Erkentnis / oder durch Weissagung / oder durch Lere? 7HElt sichs doch auch also in den dingen / die da lauten / vnd doch nicht leben / es sey eine Pfeiffe oder eine Harffe / wenn sie nicht vnterschiedliche stimme von sich geben / wie kan man wissen / was gepfiffen oder geharffet ist? 8Vnd so die Posaune einen vndeutlichen dohn gibt / wer wil sich zum streit rüsten? 9Also auch jr / wenn jr mit Zungen redet / so jr nicht eine deutliche rede gebet / wie kan man wissen / was geredt ist? Denn jr werdet in den wind reden. 10ZWar es ist mancherley art der stimme in der Welt / vnd derselbigen ist doch keine vndeutlich. nSo ich nu nicht weis der stimme deutunge / werde ich Vndeudsch sein dem / der da redet / vnd der da redet / wird mir Vndeudsch sein. 12Also auch jr / sintemal jr euch vleissiget der geistlichen Gaben / trachtet darnach / das jr die Gemeine bessert / auff das jr alles reichlich habt. 13Darumb / welcher mit Zungen redet / der bete also / das ers auch auslege. 14So ich aber mit Zungen bete / so betet mein Geist / Aber mein sinn bringet niemand frucht. 15Wie sol es aber denn sein? nemlich also / Jch wil beten mit dem geist / vnd wil beten auch im sinn. Jch wil Psalmen singen im |J geist / vnd wil auch Psalmen singen amit dem || 346a sinn. 16WEnn du aber segenest im geist / wie sol der / so an stat des Leien stehet / Amen sagen / auff deine Dancksagung / sintemal er nicht verstehet / was du sagest? 17Du dancksagest wol fein / Aber der ander wird nicht dauon gebessert. 18Jch dancke meinem Gott / das ich mehr mit Zungen rede / denn jr alle. 19Aber ich wil in der Gemeine lieber fünff wort reden / mit meinem bSinn / auff das ich auch andere vnterweise / denn sonst zehen tausent wort mit Zungen. LJ eben Brüder / werdet nicht Kinder an dem ver-stentnis / sondern an der bosheit seid kinder / an dem verstentnis aber seid volkomen. 21 Jm Gesetz stehet geschrieben / Jch wil mit andern Zun- Jesa. 28. gen vnd mit andern Lippen reden zu diesem Volck / vnd sie werden mich auch also nicht hören / spricht Die I. Epistel C.XIIII. i.Tim. z. Gene. 3. der HERR. 22Dammb / so sind die Zungen czum Zeichen / nicht den gleubigen / sondern den vn-gleubigen / Die Weissagung aber nicht den vngleu-bigen / sondern den gleubigen. BWEnn nu die gantz Gemeine zusamen keme an einen ort / vnd redeten alle mit Zungen / Es kernen aber hinein Leien oder Vngleubige / würden sie nicht sagen / jr weret vnsinnig? 24So sie aber alle weissageten / vnd keme denn ein Vngleubiger oder Leie hinein / der würde dvberwiesen von jnen allen / das er bekennen mus für allen / 25Vnd also würde das verborgen seines Hertzen offenbar / vnd er würde also fallen auff sein angesichte / Gott anbeten / vnd öffentlich ausruffen / das Gott warhafftig in euch sey. WJe ist jm denn nu lieben Brüder? Wenn jr zusamen körnet / so hat jglicher Psalmen / er hat lere / er hat zungen / er hat Offenbarung / er hat auslegung / Lasset es alles geschehen zur besse-rung. 27So jemand mit der Zungen redet / oder zween / oder auffs meiste drey / eins vmbs ander / so lege es einer aus. 28J st er aber nicht ein Ausleger / so schweige er vnter der Gemeine / rede aber jm selber vnd Gotte. 29DJe Weissager aber lasset reden / zween oder drey / vnd die andern lasset richten. 30So aber eine Offenbarung geschieht einem andern der da sitzt / so schweige der erste. 31 Jr kündet wol alle weissagen / einer nach dem andern / Auff das sie alle lernen / vnd alle ermanet werden / 32Vnd die Geister der Propheten sind den Propheten vnterthan. 33Denn Gott ist nicht ein Gott der vnordnung / sondern des Friedes / 34wie in allen gemeinen der Heiligen. EWer Weiber lasset schweigen vnter der Gemeine / Denn es sol jnen nicht zugelassen werden / das sie predigen / sondern vnterthan sein / Wie auch das Gesetz sagt. 35Wollen sie aber etwas predigen / so lasset sie daheim jre Menner fragen. Es stehet den Weibern vbel an / vnter der Gemeine predigen. 36Oder ist das wort Gottes von euch aus-komen? Oder ists allein zu euch komen? 37 So sich jemand lesst düncken / er sey ein Prophet odder Geistlich / der erkenne / was ich euch schreibe / Denn es sind des HERRN gebot. 38Jst aber jemand vnwissend / Der sey vnwissend. 39Darumb lieben Brüder / vleissiget euch des weis- C (Zum Zeichen) Durch man-cherley zungen werden die vn-gleubigen zum glauben be-keret / wie durch andere Zeichen vnd wunder. Aber durch Weissagung werden die gleubigen gebessert vnd gestercket / als durch Zeichen / daran sie jren glauben prüfen vnd erfaren / das er recht sey. d Er mus sagen / das ist doch recht von Gott geleret. e (Vnterthan) Etliche meinen weil sie den verstand vnd des Geists gaben haben / sollen sie niemand weichen / noch schweigen / daraus denn Secten vnd Zwietracht folgen. Aber S.Paulus spricht hie Sie sollen vnd mügen wol weichen / Sintemal die gaben des Geistes in jrer macht stehen / jr nicht zu brauchen wider die einigkeit / das sie nicht sagen dürften / Der Geist treibe vnd zwinge sie. d (Nach der Schrifft) Denn für der ver-nunfft ausser der Schrifft ist alles thörlich zu hören. sagen / vnd weret nicht mit Zungen zu reden. 40Lassets alles ehrlich vnd ordentlich zugehen. XV. JCH ERINNERE EUCH ABER / LIEBEN BRÜDER / DES Euangelij / das ich euch verkündiget hab / welchs jr auch angenomen habt / in welchem jr auch stehet / 2durch welches jr auch selig werdet / Welcher gestalt ich es euch verkündiget habe / so jrs behalten habt / Es were denn das jrs vmb sonst gegleubet hettet. 3Denn ich habe euch zu forderst gegeben / welches ich auch empfangen habe / Das Christus gestorben sey für vnser sünde / dnach der Schrifft / 4vnd das er begraben sey / vnd das er Aufferstanden sey am dritten tage / nach der Schrifft. || 5Vnddas 11346b er gesehen worden ist von Cephas / dar nach von den Zwelffen. 6Darnach ist er gesehen worden von mehr denn fünff hundert Brüdern auff ein mal / der noch viel leben / etliche aber sind entschlaffen. 7Darnach ist er gesehen worden von Jacobo / Darnach von allen Aposteln. 8AM letzten nach allen / ist er auch von mir / als einer vnzeitigen Geburt / gesehen worden. 9Denn ich bin der geringste vnter den Aposteln / als der ich nicht werd bin / das ich ein Apostel heisse / Darumb das ich die gemeine Gottes verfolget habe. 10Aber von Gottes gnaden bin ich / das ich bin / vnd seine gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen / Sondern ich habe viel mehr geerbeitet / denn jemand vnter jnen / Nicht aber ich / sondern Gottes gnade / die mit mir ist. 11 Es sey nu ich oder jene / also predigen wir / vnd also habt jr gegleubet. SO aber Christus geprediget wird / das er sey von den Todten aufferstanden / Wie sagen denn etliche vnter euch / Die aufferstehung der Todten sey nichts? 13Jst aber die aufferstehung der Todten nichts / So ist auch Christus nicht aufferstanden. 14Jst aber Christus nicht aufferstanden / So ist vnser Predigt vergeblich / So ist auch ewer glaube vergeblich. 15Wir würden auch erfunden falsche zeugen Gottes / das wir wider Gott gezeuget hetten / Er hette Christum aufferwecket / den er nicht auft-erweckt hette / Sintemal die Todten nicht auffer-stehen. 16Denn so die Todten nicht aufferstehen / So ist Christus auch nicht aufferstanden. 17Jst Psal. i io. Psal. 8. Jesa. 22. PO ETA Menander. Christus aber nicht aufferstanden / So ist ewer glaube eitel / So seid jr noch in ewren Sünden. 18So sind auch die / so in Christo entschlaffen sind verloren. 19Hoffen wir allein in diesem Leben auff Christum /‘So sind wir die elendesten vnter allen Menschen. 20NV aber ist Christus aufferstanden von den Todten / vnd der Erstling worden vnter denen / die da schlaffen. 21Sintemal durch einen Menschen der Tod / vnd durch einen Menschen die auffer-stehung der Todten kompt. ^Denn gleich wie sie in Adam alle sterben / Also werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden. 23Ein jglicher aber in seiner Ordnung / Der erstling Christus / darnach die Christum angehören / wenn er körnen wird. 24Darnach das ende / wenn er das reich Gott vnd dem Vater vberantworten wird / Wenn er auff-heben wird alle Herrschafft / vnd alle Oberkeit vnd Gewalt. 25Er mus aber herrschen / bis das er alle seine Feinde vnter seine Füsse lege. 26DEr letzte Feind / der auffgehaben wird / ist der Tod / 27Denn er hat jm alles vnter seine Füsse gethan. Wenn er aber saget / das es alles vnterthan sey / ists offenbar / das ausgenomen ist / der jm alles vnterthan hat. 28Wenn aber alles jm vnterthan sein wird / als denn wird auch der Son selbs vnterthan sein / dem / der jm alles vnterthan hat / Auff das Gott sey alles in allen. WAs machen sonst / die sich teuffen lassen avber den Todten / So aller dinge die todten nicht aufferstehen? Was lassen sie sich teuffen vber den Todten? 30Vnd was stehen wir alle stunde in der fahr? 31Bey vnserm rhum / den ich habe in Christo Jhesum vnserm HErrn / Jch sterbe teglich. 32Hab ich menschlicher meinung zu Epheso mit den wilden Thieren gefochten? Was hilfft michs / so die Todten nicht aufferstehen? Lasset vns essen vnd trincken / Denn morgen sind wir tod. 33Las-set euch nicht verfüren / Böse bGeschwetze verderben gute sitten. 34Werdet doch ein mal recht nüchtern vnd sündiget nicht / Denn etliche wissen nichts von Gott / Das mus ich sagen / denn es ist euch schände. MOchte aber jemand sagen / Wie werden die Todten aufferstehen ? vnd mit welcherley Leibe werden sie komen? 36Du Narr / das du seest / wird nicht lebendig / es sterbe denn. 37Vnd das du seest / a Die Christen werden getaufft im bekentnis des artickels von der AufF-erstehung der Todten. b (Geschwetze) Das ist / böse GeselschafTt / da offt gar ergerliche wort gefallen wider den Glauben / vnd verderben gute Gewisse. Natürlicher Leib ist / der isset / trincket / schlefft / dewet / zu vnd abnimpt / Kinder zeuget etc. Geistlich / der solches keines darff / vnd doch ein warer Leib vom Geist lebendig ist / wie man aus Gen. 2. verstehen kan. ist ja nicht der Leib / der werden sol / sondern ein blos Korn / nemlich / weitzen oder der andern eines. 38Gott aber gibt jm einen Leib / wie er wil / vnd einem jglichen von dem samen seinen eigen Leib. || || 347a 39N Jcht ist alles Fleisch einerley fleisch / sondern ein ander fleisch ist der Menschen / ein anders des Viehs / ein anders der Fische / ein anders der Vogel. ^Vnd es sind himlische Cörper vnd jrdische Cör-per. Aber eine ander Herrligkeit haben die Himli-schen / vnd eine ander die Jrdischen. 41 Ein ander klarheit hat die Sonne / ein ander klarheit hat der Mond / ein ander klarheit haben die Sternen. Denn ein Stern vbertrifft den andern / nach der klarheit. 42Also auch die Aufferstehung der todten. Es wird geseet verweslich / vnd wird aufferstehen vnuer-weslich. 43Es wird geseet in vnehre / vnd wird aufferstehen in herrligkeit. Es wird geseet in schwacheit / vnd wird aufferstehen in krafft. ^Es wird geseet ein natürlicher Leib / vnd wird aufferstehen ein geistlicher Leib. HAt man einen natürlichen Leib / so hat man auch einen geistlichen Leib / 45wie es geschrieben stehet / Der erste mensch Adam ist gemacht ins Gen. 2. natürliche Leben / vnd der letzte Adam ins geistliche Leben. 46Aber der geistliche Leib ist nicht der erste / Sondern der natürliche / darnach der geistliche. 47Der erste Mensch ist von der erden vnd jrdisch / der ander Mensch ist der HErr vom Himel. 48Welcherley der jrdische ist / solcherley sind auch die jrdischen Vnd welcherley der Himlische ist / solcherley sind auch die himlischen. 49Vnd wie wir getragen haben das bilde des Jrdischen / Also werden wir auch tragen das bilde des Himlischen. 50DAuon sage ich aber / lieben Brüder / Das fleisch vnd blut nicht können das reich Gottes ererben / Auch wird das verwesliche nicht erben das vnuerwesliche. 51Sihe / ich sage euch ein Geheimnis. Wir werden nicht alle entschlaffen / wir werden aber alle verwandelt werden / 52vnd dasselb plötzlich in einem Augenblick / zur zeit der letzten Posaunen. Denn es wird die Posaune schallen / vnd die Todten werden aufferstehen vnuerweslich / vnd wir werden verwandelt werden. 53Denn dis verwesliche mus anziehen das vnuerwesliche / vnd dis sterbliche mus anziehen die vnsterbligkeit. Die I. Epistel C. XV. XVI. 54WEnn aber dis verwesliche wird anziehen das vnuerwesliche / vnd dis sterbliche wird anziehen die vnsterbligkeit / Denn wird erfüllet werden das wort / das geschrieben stehet / 55 aDer Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod / wo ist deine Sta-Jesa. 2;. ekel? Helle / wo ist dein Sieg? 56Aber der Stachel des Todtes ist die Sünde. Die Krafft aber der Sünde ist das Gesetz. 57Gott aber sey danck / der vns den Sieg gibt / durch vnsern HErrn Jhesum Christum. 58DArumb / meine lieben Brüder / seid feste / vnbeweglich / vnd nemet jmer zu in dem werck des HErrn / Sintemal jr wisset / das ewer Erbeit nicht vergeblich ist in dem HErrn. XVI. VOn DER StEWRE ABER / DIE DEN HEILIGEN GE-schicht / Wie ich den Gemeinen in Galatia geordnet habe / Also thut auch jr. 2Auff einen jglichen Sabbather / lege bey sich selbs ein jglicher vnter euch / vnd samle nach seinem vermügen / auff das nicht wenn ich kome / denn allererst die Stewre zu-samlen sey. 3Wenn ich aber darkomen bin / welche jr durch Brieue da für ansehet / die wil ich senden / das sie hin bringen ewre Gabe gen Jerusalem. 4So es aber werd ist / das ich auch hin reise / sollen sie mit mir reisen. 5Jch wil aber zu euch körnen / wenn ich durch Macedonian ziehe / Denn durch Mace-donian werde ich ziehen / 6Bey euch aber werde ich vieleicht bleiben oder auch wintern / Auff das jr mich geleitet / wo ich hin ziehen werde. 7JCh wil euch jtzt nicht sehen im für vberziehen / Denn ich hoffe ich wolle etliche zeit bey euch bleiben / so es der HErr zulesset. 8Jch werde aber zu Epheso bleiben / bis auff Pfingsten. 9Denn mir ist eine grosse bThür auffgethan / die viel Frucht wirckt / vnd sind viel Widerwertiger da. SO Timotheus kompt / so sehet zu / das er on furcht bey euch sey / Denn er treibet auch das werck des HErrn / wie ich. nDas jn nu nicht .11 347b jemand || verachte / Geleitet jn aber im friede / das er zu mir kome / Denn ich warte sein mit den Brüdern. Apollo. T 7Dn Apollo dem Bruder aber (wisset) das ich jn V seer viel ermanet habe / das er zu euch kerne mit den Brüdern / Vnd es war aller dinge sein wille nicht / das er jtzt kerne. Er wird aber körnen / wenn es jm gelegen sein wird. a Das ist / Der Tod ligt dar-nider vnd hat nu keine macht mehr / Sondern das Leben ligt oben / vnd spricht / Hie gewonnen / Wo bistu nu Tods etc. b (Thür) Grosse thür auffgethan / meinet er das viel Zuhörer da sind / als gehe das Euangelium mit gewalt zum Thor ein / vnd sie vleissig am Euangelio hangen / so es zu Jerusalem kaum ein Fenster oder Riss fand. STEPHANA. FORTUNATUS. ACHAICUS. AQUILAS. PRISCILLA. TIMOTHEUS. WAchet / stehet im glauben / seid menlich / vnd seid starck. 14Alle ewer ding lasset in der Liebe geschehen. JCh ermane euch aber / lieben Brüder / Jr kennet das haus Stephana / das sie sind die Erstlinge in Achaia / vnd haben sich selbs verordnet / zum dienst den Heiligen / 16Auff das auch jr solchen vnterthan seied / vnd allen die mitwircken vnd er-beiten. 17Jch frewe mich vber der zukunfft Stephana vnd Fortunati / vnd Achaici / Denn wo ich ewer mangel hatte / das haben sie erstattet / 18Sie haben erquickt meinen vnd ewern geist / Erkennet / die solche sind. ES grüssen euch die Gemeinen in Asia. Es grüsset euch seer in dem HErrn Aquilas vnd Priscilla / sampt der Gemeine in jrem Hause. 20Es grüssen euch alle Brüder. Grüsset euch vnternander mit dem heiligen Kus. 21Jch Paulus grüsse euch mit meiner Hand. 22So jemand den HErrn Jhesu Christ nicht lieb hat / der sey aAnathema Maharam Motha. 23Die gnade des HErrn Jhesu Christi sey mit euch. 24Meine liebe sey mit euch allen in Christo Jhesu / AMEN. Die erste Epistel an die Corinther, Gesand von Philippen / durch Stephanan vnd Fortunatum / vnd Achaicum vnd Timotheum. a Bann aufT deudsch / Anathema / Griechisch / Maha-tam / auff Ebreisch ist ein ding. Moth aber heisset tod. Wil nu S.Paulus sagen / Wer Christum nicht liebet / der ist verbannet zum tode. Vide Leui. 6. DIE II. EPISTEL: AN II 348a DIE CORINTHER. I. PAulus ein Apostel Jhesu Christi / durch den willen Gottes / vnd Timotheus vnser Bruder. DEr gemeine Gottes zu Corinthen / sampt allen Heiligen in gantz Achaia. 2Gnade sey mit euch / vnd friede / von Gott vnserm Vater / vnd dem HErrn Jhesu Christo. GElobet sey Gott vnd der Vater vnsers HErrn Jhesu Christi / der Vater der barmhertzigkeit / vnd Gott alles trostes / 4der vns tröstet in alle vnserm trübsal / Das wir auch trösten können / die da sind in allerley trübsal / mit dem trost / da mit wir getröstet werden von Gott. 5Denn gleich wie Psal.94. wir des leidens Christi viel haben / Also werden wir auch reichlich getröstet durch Christum. 23z* 6WJr haben aber trübsal oder trost / so geschieht es euch zu gute. Jsts Trübsal / so geschieht es euch zu trost vnd heil (welches heil beweiset sich / so jr leidet mit gedult / der massen wie wir leiden) Jsts Trost / so geschieht es euch auch zu trost vnd heil. 7Vnd stehet vnser hoffnung feste für euch / die weil wir wissen / das / wie jr des Leidens teilhafftig seid / so werdet jr auch des Trostes teilhafftig sein. DEnn wir wollen euch nicht verhalten / lieben Brüder / vnsern Trübsal / dervns in Asiawider-faren ist / da wir vber die masse beschweret waren vnd vber macht / also / das wir vns auch des Lebens erwegen / 9vnd bey vns beschlossen hatten / wir müsten sterben. Das geschach aber darumb / Das wir vnser vertrawen nicht auff vns selbs stellen / sondern auff Gott / der die Todten aufferwecket / 10Welcher vns von solchem Tode erlöset hat / vnd noch teglich erlöset / vnd hoffen auff jn / er werde vns auch hinfurt erlösen / 11 durch hülffe ewer Fur-bit für vns / Auff das vber vns / für die Gabe / die vns gegeben ist / durch viel Personen / viel dancks geschehe. 12DEnn vnser Rhum ist der / nemlich / das Zeugnis vnsers Gewissens / Das wir in einfeltigkeit vnd Göttlicher lauterkeit / nicht in fleischlicher Weisheit / sondern in der gnade Gottes in der Welt gewandelt haben / allermeist aber bey euch. 13Denn wir schreiben euch nichts anders / denn das jr leset / vnd auch befindet. Jch hoffe aber / jr werdet vns auch bis ans ende also befinden / gleich wie jr vns zum teil befunden habt. 14Denn wir sind ewer Rhum / gleich wie auch jr vnser rhum seid / auff des HErrn Jhesu tag. 15Vnd auff solch vertrawen / gedachte ich jenes mal zu euch zu körnen / Auff das jr abermal eine wolthat empfienget / 16vnd ich durch euch in Macedoniam reisete / vnd widerumb aus Macedonia zu euch keme / vnd von euch geleitet würde in Judeam. 17HAb ich aber einer leichtfertigkeit gebrauchet / II 348 b da ich solchs gedachte? || Oder sind meine anschlege fleischlich? Nicht also / sondern bey mir ist ja / Ja vnd nein / ist Nein. 18Aber / o ein trewer Gott / das vnser wort an euch nicht ja vnd nein gewesen ist. 19Denn der son Gottes Jhesus Christus / der vnter euch durch vns geprediget ist / durch mich vnd Siluanum vnd Timotheum / der war nicht ja vnd SILUANUS. TIMOTHEUS. (Amen) Das ist / Gewis vnd warhafftig. a (Mich) Das ist / Er hat mich nicht vber euch betrübet / sondern euch / Denn was ich betrübet gewest bin / das ist nicht vmb meinen willen / sondern vmb ewer willen geschehen. TITUS. nein / sondern es war ja in jm. 20Denn alle Gottes verheissung sind Ja in jm / vnd sind Amen in jm / Gott zu lobe / durch vns. 21 Gott ists aber / der vns befestiget sampt euch in Christum / vnd vns ge-salbet ^vnd versiegelt / vnd in vnser hertzen das pfand / den Geist gegeben hat. II. JCh ruffe aber Gott an zum Zeugen / auff meine Seele / das ich ewr verschonet habe / in dem / das ich nicht wider gen Corinthen komen bin. 24Nicht das wir Herrn seien vber ewren glauben / sondern wir sind Diener euch zur freude / denn jr stehet im glauben. *Jch dacht aber solches bey mir / das ich nicht abermal in trawrigkeit zu euch kerne. 2Denn so ich euch trawrig mache / Wer ist / der mich frölich mache / on der da von mir betrübet wird? 3Vnd das selbige habe ich euch geschrieben / das ich nicht / wenn ich kerne / trawrig sein müste / vber welchen ich mich billich sol frewen / Sintemal ich mich des zu euch allen versehe / das meine freude / ewer aller freude sey. 4Denn ich schrieb euch in grosser trübsal vnd angst des hertzen / mit viel threnen / Nicht das jr solt betrübet werden / sondern auff das jr die Liebe erkennetet / welche ich habe / sondernlich zu euch. SO aber jemand ein betrübnis hat angericht / der hat nicht amich betrübet / on zum teil / auff das ich nicht euch alle beschwere. 6Es ist aber gnug / das der selbige von vielen also gestraffet ist / 7das jr nu fort jm deste mehr vergebet vnd tröstet / Auff das er nicht in allzu grosser trawrigkeit versincke. 8Darumb ermane ich euch / das jr die Liebe an jm beweiset. 9Denn darumb habe ich euch auch geschrieben / das ich erkennete / ob jr rechtschaffen seid / gehorsam zu sein in allen stücken. 10Welchem aber jr etwas vergebet / dem vergebe ich auch. Denn auch ich / so ich etwas vergebe jemande / das vergebe ich vmb ewren willen an Christus stat / 11 Auff das wir nicht verforteilet werden vom Satan. Denn vns ist nicht vnbewust / was er im sinn hat. DA ich aber gen Troiada kam / zu predigen das Euangelium Christi / vnd mir eine thür auffge-than war / in dem HErrn / 13hatte ich keine rüge in meinem Geist / da ich Titum meinen bruder nicht fand / Sondern ich macht meinen abschied mit jnen / vnd fuhr aus in Macedoniam. 14Aber Gott sey ge- 2 2 3 4* i.Cor. 5. (Jst gnug) Hie redet er von dem / den er droben in der. i. Epist. Ca.;. straffet / vnd dem Teufel wolt geben / Befilhet / man sol jn wider annemen / nach der geschehen straffe. Die II. Epistel C.II.III. II 349 a (V ertrawen) Das wir euch zum Brieue bereitet haben. Exod. 34. dancket / der vns allzeit sieg gibt in Christo / vnd offenbaret den geruch seiner Erkentnis / durch vns / an allen orten. 15Denn wir sind Gotte ein guter geruch Christi / beide vnter denen die selig werden / vnd vnter denen die verloren werden / 16Diesen ein geruch des tods zum tode / Jenen aber ein geruch des lebens zum leben. Vnd wer ist hie zu tüchtig? 17Denn wir sind nicht / wie etlicher viel / die mit Gottes wort kremerey treiben / Sondern als aus lauterkeit / vnd als aus Gott für Gott / reden wir in Christo. III. HEBEN WIR DENN ABERMAL AN / VNS SELBS zu preisen? Oder bedürffen wir / wie etliche / der Lobebrieue an euch / oder Lobebrieue von euch? 2Jr seid vnser Brieff in vnser hertz geschrieben / der erkand vnd gelesen wird von allen Menschen / 3die jr offenbar worden seid / das jr ein brieff Christi seid / durch vnser Predigampt geschrieben / Nicht mit tinten / sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes / Nicht in steinern Taffein / sondern in fleischern Taffein || des hertzen. 4Ein solch ver-trawen aber haben wir durch Christum zu Gott / 5Nicht das wir tüchtig sind rat zu finden / von vns selber / als von vns selber / Sondern das wir tüchtig sind / ist von Gott / 6welcher auch vns tüchtig gemacht hat / das Ampt zu füren des newen Testaments / Nicht des Buchstabens / sondern des Geistes. Denn der Buchstaben tödtet / aber der bGeist machet lebendig. 7SO aber das Ampt / das durch die Buchstaben tödtet / vnd in die Steine ist gebildet / Klarheit hatte / also / das die kinder Jsrael nicht kundten an-sehen das angesichteMosi / vmb der klarheit willen seines angesichtes / die doch auffhöret / 8Wie solte nicht viel mehr das Ampt / das den Geist gibt / Klarheit haben? 9Denn so das Ampt / das die Ver-damnis prediget / klarheit hat / viel mehr hat das Ampt das die Gerechtigkeit prediget / vber-schwengliche klarheit. 10Denn auch jenes teil / das verkleret war / ist nicht für klarheit zu achten gegen dieser vberschwenglichen Klarheit. "Denn so das klarheit hatte / das da auffhöret / Viel mehr wird das klarheit haben / das da bleibet. 12DJeweil wir nu solche hoffnung haben / brauchen wir grösser Freidigkeit / 13vnd thun nicht wie Ziehens vnd deutens wo sie hin wollen vmb jres Bauchs vnd geitzs willen. a (Buchstaben) Buchstaben leren ist / das blos Gesetz vnd werck leren / on der gnade Gottes erkentnis da durch wird alles verdampt / vnd des Todes schüldig erkand / was der Mensch ist vnd thut / Denn er kan on Gottes gnade nichts gutes thun. b (Geist) Geist leren ist / die gnade on Gesetz vnd verdienst leren / dadurch wird der Mensch lebendig vnd selig. (Decke) Die decke Mosi ist / den buch-staben vnd seine lere nicht erkennen. Das auffgedeckt Angesichte des HErrn / ist klar erkentnis der gnaden vnd des geists der vns frey machet vom Gesetz / buch-staben vnd seinen wercken / das jre klarheit vnd werck müssen auff hören. Moses / der die cDecke für sein Angesichte hieng / das die kinder Jsrael nicht ansehen kundten das ende des / der auffhöret / 14sondern jre sinne sind verstocket. Denn bis auff den heutigen tag bleibet die selbige Decke vnauffgedecket / vber dem alten Testament wenn sie es lesen / welche in Christo auffhöret. ]5Aber bis auff den heutigen tag / wenn Moses gelesen wird / henget die Decke für jrem hertzen. 16Wenn des aber sich bekerte zu dem HErrn / so würde die Decke abgethan. 17Denn der HErr ist der Geist. Wo aber der geist des HErrn ist / da ist freiheit. 18Nu aber schawen wir alle die klarheit des HErrn / wie in eim e Spiegel / mit auffgedecktem angesichte / vnd wir werden verkleret in dasselbige Bilde / von einer klarheit zu der andern / als vom HErrn der der Geist ist. d (Es) Das hertz. e (Spiegel) Wie der Spiegel ein bilde fehet / Also fehet vn-ser hertz die erkentnis Christi. [Rörers Postfation] DEM CHRISTLICHEN LESER. JN DIESEM DRUCK / SIND ZU WEILEN WÖRTER / ZU WEILEN AUCH GANTZE sententz oder Sprüche / in der Epistel an die Römer / durch aus / desgleichen in der j. an die Corinther auch durch aus / vnd nach mals in der 2. bis auffs 4. Cap. geendert vnd gebessert / durch den lieben Herrn vnd vater D. Mart. Luther1). 5 Welcher auch willens war / die andern Episteln hin aus all zumal / Jtem S. Johan. Offenbarung / darnach alle Euangelisten / auch dermassen furzunemen / vnd darin (neben den andern Herrn / die er hierin allzeit zu hülffe name) auch etliche Wörter vnd sententz / klerer vnd deudlicher ins deudsch zu bringen / wie er in obgedachten Episteln angefangen hatte / wo der liebe Gott jn nicht zuuor / aus dieser 10 argen weit / zu sich in sein ewig reich (darnach der liebe man Gottes nu viel jar ein gros verlangen gehabt) genomen hette. Nu achte ich aber / es sey on not / das man die selbigen Wörter vnd sententz / so geendert vnd gebessert sind / in gemelten Episteln / hie am ende anzeige / vnd ordentlich nacheinander / wie vor geschehen2) / setze / weil derselbigen ein gut 15 teil mehr ist denn zuuor. Frome Christen / so die Schrifft vleissig lesen / werden diese erbeit / die jnen leicht vnd nützlich ist / gern vnd willig auff sich nemen / jre Bibel / an gemelten orten / nach diesem druck / zu corrigirn / Sonderlich die des vermügens nicht sind / mehr denn eine Bibel zu zeugen / als arme Kirchendiener / vnd der gleichen. 20 1 Vgl. Einleitung oben S. 115*-i 18*. 2 In den Postfationen zu den Wittenberger Bibeln von 1543/45 (WA Bibel Bd. 8, S. LXXIXf. Nr. 3 und 4; Bd. 7, S. XVIf. [nebst Bd. 8, S. LXXX Nr. 5]). Auch werden Gottfürchtige leute / die in der Schrifft etwas erfaren vnd geübt sind / an solcher enderung vnd besserung guten gefallen haben / als die bekennen müssen / auch also bey sich befinden / das die Bibel (des heiligen Geistes buch) sich nicht so bald lesst auslernen / vnd zu grund ausforschen / als wol tolle ver-5 messene Geister meinen. Sondern je lenger vnd vleissiger man damit vmbgehet / vnd sie handelt / dauon redet vnd richtet / darin suchet vnd forschet / je klerer vnd heller sie imer wird / bas schmecket / gewissem verstand vnd reichem trost gibt / denen / die drinnen studirn / jren glauben vnd hoffnung feste zu gründen / vnd gewis zu machen / wider alle list des Teufels / vnd allerley lügen / irthumb / . i o vnd ergernis / vnd dennoch nimer mehr in diesem leben mag genugsam erreicht noch ergründet werden. Die aber solchen vleis für ein vergebliche erbeit achten / vnd gleich lecherlich dauon reden / Wenn denn des enderns vnd corrigirens ein mal gnug sey / man künne die Bibel nicht anders noch besser machen / denn sie ist etc. die lasse man 15 faren / Es ist jnen freilich kein rechter ernst in der Bibel zu studirn / viel weniger etwas draus zu lernen / Darumb gilts eben gleich / was sie für ein Bibel haben / sie sey corrigirt oder nicht / Ja es were jnen zu raten / sie blieben mit der Bibel vnuerworren / vnd lesen andere bücher dafür. Der Gott vnd Vater vnsers lieben HERRN Jhesu Christi / der durch die 20 Schrifft die Elenden tröstet / vnd eine kleine zeit gedult zu haben ermanet / der gebe den selben seinen heiligen Geist / das sie durch jn erleuchtet / dis selige Trostbuch mit anruffen / freude vnd dancksagung lesen / jre Lection daraus wol lernen / vnd fest halten / zu jrer vnd vieler anderer besserung vnd Seligkeit / Amen. 25 Georgius Rorarius. Philip. 2.3) parag [rapho] 3. am ende / hat vor der Text so gelaut / »Beide das wollen vnd das thun / nach seinem wolgefallen« / Jst itzt klerer verdeudscht / »Beide das wollen vnd das Volbringen / das etwas geschehe / das jm wolgefellig ist«. 30 i. Thes. 4.4) parag. 2. versu .4. lautet der vorige Text also / »Wir ermanen euch aber lieben Brüder / das jr noch völliger werdet / vnd ringet darnach / das jr stille seid / vnd das ewre schaffet«. Jst jtzt so verdolmetscht (doch aus vnbedacht aussen blieben) »Wir ermanen euch aber lieben Brüder / das jr für andern sonderlichen vleis thut / vnd das für eine ehre achtet / das jr still seid / vnd thut was 3; euch befohlen ist«. 3 Phil. 2,13. Zu dieser teils von Rörer, teils von Melanchthon in Luthers Handexemplar des Neuen Testaments eingetragenen Textänderung vgl. WA Bibel Bd. 4, S. 390k und Anm. 1; Bd. 6, S. LX und Tafel VIR; Bd. 7, S. XXVII und XXXIX und 598k; Archiv für Reformationsgeschichte Bd. 4; (1954), S. 224k; Gutenberg-Jahrbuch 1971, S. 131 und Anm. 93. 4 i.Thess. 4,iof. Zu dieser vielleicht ebenfalls von Melanchthon herrührenden Textänderung, die Rörer (da in der Vollbibel von 1546 »aus vnbedacht aussen blieben«) zuerst in den etwas später erschienenen Wittenberger Sonderdruck des Neuen Testamentes aufnahm, vgl. WA Bibel Bd. 6, S. LXk; Bd. 7, S. XXVII und XXXIX und 606. SEIT DER WITTENBERGER BIBEL VON 1534 FORTGEFALLENE LUTHERTEXTE1) SCHLUSS VON LUTHERS VORREDE ZUM ALTEN TESTAMENT VON 1523. Es sol such wissen / wer dise Bibel liesset / das ich mich geflissen habe / den namen Göttis den die Juden / tetragrammatonla) heyssen / mit grossen buchsta- 5 ben aus zu schreyben / nemlich also / HERRE / vnd den andern / den sie heyssen / Adonai / halb mit grossen buchstaben / nemlich also / HErr / denn vnter allen namen Göttis / werden dise zween alleyn / dem rechten waren Gott ynn der schrifft zu geeygent / die andern aber werden offt auch den engelen vnd heyligen zu geschryben. Das hab ich darumb than / das man da mit gar mechtiglich schlies- 1 o sen kan / das Christus warer Gott ist / weyl yhn Jeremia .23. [,tf] HERR nennet / da er spricht / sie werden yhn heyssen HERR vnser gerechter / also an mehr orten des gleichen zu finden ist. Hie mit befelh ich alle meyne leser Christo / vnd bitte / das sie myr helffen bey Gott erlangen / dis werck nützlich hynaus zu furen / denn ich bekenne frey / das 15 ich mich zu viel vnterwunden habe / sonderlich das alte testament zuuerdeut-schen / denn die Ebreische spräche ligt leyder zu gar darnidder / das auch die Juden selbs wenig gnug dauon wissen / vnd yhren glosen vnd deutten (das ich versucht habe) nicht zu trawen ist / Vnd achte / sol die Bibel erfur körnen / so müssen wyrs thun / die Christen sind / als die den verstand Christi haben / on 20 wilchen auch die kunst der spräche nichts ist. Wilchs mangels halben viel der alten dolmetscher / auch Hiero.2) an viel orten gefeylet haben. Jch aber / wie wol ich mich nicht rhumen kan / das ich alles erlanget habe / thar ich doch das sagen / das disse deutsche Bibel / liechter vnd gewisser ist an vielen ortten denn die lati-nische / das es war ist / wo die drucker sie mit yhrem vnvleys (wie sie pflegen) 2; nicht verderben / hat gewisslich hie die deutsche sprach eyn bessere Bibel denn die latinische spräche / des berufF ich mich auff die leser. Nu wirt sich auch der kot an das rad hengen3) / vnd wirt keyner so grob seyn der hie nicht wolle meyster vber mich seyn / vnd mich hie vnd da taddeln / Wolan die las ich faren / Jch habs von anfang wol bedacht / das ich ehe zehen 30 tausent finden wolt / die meyne erbeyt taddeln / ehe ich eynen funde / der myr das zwentzigst teyl nach thett / Jch wolt auch gar gelert seyn vnd meyn kunst köstlich beweysen / wenn ich solt .S. Hieronymus latinische Bibel taddeln / Aber er solt myr auch wol widderumb trotz bieten / das ichs yhm nach thet. Jst nu ymand so fast vber mich gelert / der neme yhm die Bibel gantz für zuuerdeut- 3 5 1 Vgl. dazu oben S. <)(>*{. iaDie vier Konsonanten: »jhwh« des hebräischen Gottesnamens: Jahwe(h). Über Luthers Unterscheidung der beiden Gottesnamen Jahwe und Adonai vgl. auch unten S.273*, 3 ff. 2 An der lateinischen Bibelübersetzung des Hieronymus (ca. 347-420), der Vulgata, bemängelte Luther vor allem die Tatsache, daß er diese Arbeit ohne Unterstützung durch andere Gelehrte unternahm: »S.Hieronymus hat für ein person gnug gethan. Nulla enim privata persona tantum efficere potuisset. Si unum atque alterum coniunxisset sibi, Spiritus Sanctus affuisset illis iuxta illud: >Übi duo vel tres< etc. [Matth. i8,20\. Nec translatores debent esse soli, denn eim einigen fallen nicht allzeit gut et propria verba zu« (WA Tischreden Bd. 1, S. 486, 19-23). 3 Sprichwort; vgl. Wander,Deutsches Sprichwörter-LexikonBd. 2, Sp. 1537 (Nr. 4undi6). sehen / vnd sage myr darnach wider / was er kan / Macht ers besser / warumb solt man yhn nicht myr furzihen? Jch meynet auch ich were geleret vnd weys mich auch gelerter denn aller hohen schulen Sophisten von Göttis gnaden / Aber nu sehe ich / das ich auch noch nicht meyn angeporne deutsche sprach kan / 5 Jch hab auch noch bis her keyn buch noch brieff gelesen / da rechte art deutscher sprach ynnen were / Es achtet auch niemant recht deutsch zu reden / sonderlich der herrn Canceleyen vnd die lumpen prediger / vnd puppen schreyber4) / die sich lassen duncken / sie haben macht deutsche sprach zu endern vnd richten vns teglich newe wortter / Behertzigen / behendigen / ersprieslich / erschieslich vnd .10 der gleichen / ia lieber man / es ist wol bethoret vnd ernarret dazu. Summa / wenn wyr gleych alle zu samen thetten / wyr hetten dennoch alle gnug an der Bibel zu schaffen / das wyr sie ans liecht brechten / eyner mit verstand der ander mit der sprach / Denn auch ich nicht alleyne hyrynnen habe ge-erbeyttet / sondern dazu gebraucht / wo ich nur yemand habe mocht vber-15 körnen5). Darumb bit ich / yderman lass seyn lestern vnd die armen leut vnver-werret / sondern helffe myr / wo er kan. Wil er das nicht / so neme er die Bibel selbs für vnd mach yhm eyn eygen / Denn die yhenigen / die nur lestern vnd zwacken / sind freylich nicht so frum vnd redlich / das sie gerne wolten eyn lautter Bibel haben / syntemal sie wissen / das sie es nicht vermugen / sondern 2o wolten gerne meyster klugling5a) ynn frembder kunst seyn / die ynn yhrer eygen kunst noch nie schuler worden sind. Gott wolt seyn werck volfuren das er angefangen hat.6) AMEN. SCHLUSSABSATZ VON LUTHERS VORREDE ZUM BUCHE HIOB VON 1524. Die rede aber dises buchs ist so reysig vnd prechtig / als freylich keyns buchs 25 ynn der gantzen schrifft / Vnd so mans solte allenthalben von wort zu wort / vnd nicht das mehr mal nach dem synn verdolmetschen (wie die iuden vnd vn-uerstendige dolmetscher wollen) wurde es niemant verstehen mugen / als wenn er so odder des gleichen redet / Die durstigen werden seyn gut aus sauffen7) / das ist / die reuber Werdens yhm nemen / Jtem die kinder des hohmuts sind nie drauff 30 gangen8) / das ist die iungen lewen die stoltz her gehen / vnd der gleichen viel / Jtem liecht heyst er gluck / finsternis vngluck9) etc. Der halben acht ich / dis dritte teyl werde müssen her halten vnd von den kluglingen getaddelt werden / es sey gar eyn ander buch denn die latinische Bibel hat / Die lassen wir faren / Wir haben den vleys furgewand / das wyr deutliche vnd yderman verstendliche rede 3 5 geben / mit vnuerfelschtem synn vnd verstand / mugen leyden / das yemand besser mache. 4 = untaugliche Prediger und Schreiberlinge. 5 = finden konnte; vgl. Einleitung oben S. 54*f. und Ö4*f. 5a = Besserwisser. 6 Phil. i,6. 7 Hiob 5,5. 8 Hiob 28,8. 9 Z.B. Hiob 18,18. ERSTER ABSATZ VON LUTHERS VORREDE ZUR WEISHEIT SALOMONIS VON 1529. WEil der itzige Reichstag zu Speyr / vns zutrennet hat10) / das wir. / so die Propheten für vns genomen haben / vollend zu verdeudschen11) / nicht alle beyeinander haben sein mügen / Vnd ich auch zufelliger schwacheit / verhindert / das ich zu solchen vnd andern geschefften vngeschickt gewest12) / Vnd doch nicht gar müssig sitzen wolt / habe ich die weil dis höltzlin genomen / vnd dran geschnitzt / nemlich das buch von der Weisheit / mit hülff meiner guten freunde13) verdeudscht / vnd so viel vns Got verlihen / aus dem finstern latin-schen vnd Griechischen / ynn das deudsche liecht gebracht / Vnd obs wol von andern zuuor verdeudscht ist14) / Acht ich doch / ihener deudsch solt vnser deudsch / wol neben sich leiden / odder auch wol schier bedürffen. ANFANG VON LUTHERS VORREDE ZUM NEUEN TESTAMENT (SEPTEMBERTESTAMENT) VON 1522. ES WERE WOL RECHT VND BILLICH / DAS DIS BUCH ON ALLE VORRHEDE VNND I 5 frembden namen außgieng / vnnd nur seyn selbs eygen namen vnd rede furete / Aber die weyl durch manche wilde deuttung vnd vorrhede / der Christen synn da hyn vertrieben ist / das man schier nit mehr weys / was Euangeli oder gesetz / new oder alt testament / heysse / fodert die noddurfft eyn.antzeygen vnd vorrhede zu stellen / da mit der eynfelltige man / aus seynem allten wahn / 20 auff die rechte ban gefuret vnd vnterrichtet werde / wes er ynn disem buch ge-wartten solle / auff das er nicht gepott vnnd gesetze suche / da er Euangeli vnd verheyssung Göttis suchen sollt. Darumb ist auffs erste zu wissen / das abtzuthun ist der wahn / das vier Euangelia vnd nur vier Euangelisten sind15) / vnd gantz zuverwerffen / das 25 etlich des newen testaments bucher teyllen / ynn legales / historiales / Prophe-tales / vnnd sapientiales16) / vermeynen damit (weyß nicht wie) das newe / dem alten testament zuuergleychen17) / Sondern festiglich zu halten / das [gleych wie das allte testament ... ]. 10 Melanchthon weilte auf dem Zweiten Speyrer Reichstag, der am 15. März 1529 eröffnet und am 25. April geschlossen wurde. 11 Anfang Oktober 1528 war Luthers Verdeutschung des Propheten Jesaja erschienen; vgl. Einleitung oben S.72*. 12 Waren es im ersten Vierteljahr 1529 heftige Schwindelanfälle, die Luthers Arbeit hemmten, so litt er im April an einem erst Anfang Mai wieder einigermaßen behobenen heftigen Katarrh, der ihn zu mehrwöchiger Einstellung seiner Predigt- und Lehrtätigkeit zwang (vgl. WA Bibel Bd. ii11, S. XXV Anna. 77 und Bd. 12, S. XXV Anna. 14). 13 In Frage kommt wohl in erster Linie der Wittenberger Theologieprofessor Justus Jonas und vielleicht auch der Theologe Caspar Cruciger (vgl. Einleitung oben S.75* Anna. 15 5). 14 In der vorlutherischen Bibelübersetzung und in der von Leo Jud im März 1529 in Zürich veröffentlichten Apokryphenübertragung (vgl. Einleitung oben S. 76*). 15 Vgl. dazu M.E. Schild, Abendländische Bibelvorreden bis zur Lutherbibel (Gütersloh 1970), S. 167. 16 »Gesetzes-, Geschichts-, prophetische und Weisheitsbücher«. 17 Vgl. WA Bibel Bd. 6, S. 537 z. St. sowie Schild a.a.O., S. 135 und 167f. »WILCHS DIE RECHTEN VND EDLISTEN BÜCHER DES NEWEN TESTAMENTS SIND« IM NEUEN TESTAMENT (SEPTEMBERTESTAMENT) VON 1522. AVs DISEM ALLEN KANSTU NU RECHT VRTEYLEN VNTER ALLEN BÜCHERN / VND vnterscheyd nehmen / wilchs die besten sind / Denn nemlich ist Johannis 5 Euangelion vnnd Sanct Paulus Epistelln / sonderlich die zu den Römern / vnd sanct Peters erste Epistel der rechte kern vnd marck vnter allen buchern / wilche auch billich die ersten seyn sollten / Vnd eym iglichen Christen zu ratten were / das er die selben am ersten vnd aller meysten lese / vnd yhm durch teglich leßen so gemeyn mechte / als das teglich brott / Denn ynn disen findistu nicht viel io werck vnnd wunderthatten Christi beschrieben / Du findist aber gar meysterlich außgestrichen / wie der glawbe an Christum / sund / tod vnd helle vberwindet / vnd das leben / gerechtigkeyt vnnd seligkeyt gibt / wilchs die rechte artt ist des Euangeli / wie du gehöret hast. Denn wo ich yhe der eyns mangelln sollt / der werck odder der predigt Christi / 15 ßo wollt ich lieber der werck / denn seyner predigt mangelln / Denn die werck " hulffen myr nichts / aber seyne wort die geben das leben / wie er selbs sagt.18) Weyl nu Johannes gar wenig werck von Christo / aber gar viel seyner predigt schreybt / widderumb die andern drey Euangelisten viel seyner werck / wenig seyner wort beschreyben / ist Johannis Euangelion das eynige zartte recht hewbt Euangelion 20 vnd den andern dreyen weyt weyt für zu zihen vnd hoher zu heben / Also auch Sanct Paulus vnd Petrus Epistelln / weyt vber die drey Euangelia Matthei / Marci vnd Luce furgehen. Summa / Sanct Johannis Euangeli vnd seyne erste Epistel / Sanct Paulus Epistel / sonderlich die zu den Römern / Galatern / Ephesern / vnnd Sanct 25 Peters erste Epistel / das sind die bucher / die dyr Christum zeygen vnd alles leren / das dyr zu wissen nott vnd selig ist / ob du schon kein ander buch noch lere nummer sehest noch horist / Darumb ist sanct Jacobs Epistel eyn rechte stroern Epistel gegen sie19) / denn sie doch keyn Euangelisch art an yhr hat / Doch dauon weytter ynn andern vorrheden. 18 Joh. 6,63. 19 Zum Jakobusbrief vgl. Luthers Vorrede oben S. 2454L DER ERSTE TEIL VON »EIN SENDBRIEFF D. M. LUTHERS. VON DOLMETZSCHEN VND FÜRBITT DER HEILIGEN. M. D. XXX.« (NÜRNBERG 1530). Gegen Schluß seines Coburgaufenthaltes - im September 1530 - verfaßte Luther seinen an eine nicht mit Namen bezeichnete Persönlichkeit gerichteten (zwei Themen behandelnden) »Sendbrief von Dolmetschen und Fürbitt der Heiligen«. Dem (im folgenden allein abgedruckten) ersten Teil kommt eine ganz besondere Bedeutung im Hinblick auf des Reformators Bibelverdeutschung zu, da dieser hier erstmalig (nach seinen nur sehr knapp gefaßten diesbezüglichen Ausführungen in seiner Vorrede zum Alten Testament von 1523 [oben S. 238* 14-239* 22]) seine Ansichten und Grundsätze betreffs des Übersetzens in geradezu klassischer Weise ausführlich darlegte. DEM ERBARN VND FURSICHTIGEN N. meinem günstigen Herrn vnd freunde.') GNad vnd fride in Christo / Erber fursichtiger lieber Herr vnd freund1) / ich hab ewer schrifft entpfangen mit den zwo questionen odder fragen / darin yhr meines berichts begert. Erstlich warumb ich zun Römern am 5 dritten capitel / die wort S. Pauli2) Arbitramur hominem iustificari ex fide absque operibus / also verdeutsch habe. Wir halten / das der mensch gerecht werde on des gesetzs werck / allein durch den glauben / Vnd zeigt daneben an / wie die Papisten sich vber die massen vnnütze machen / weil ym text Pauli nicht stehet das wort Sola (Allein) vnd sey solcher zusatz von mir nicht zu leiden ynn Gottes 10 wortten etc. Zum andern / ob auch die verstorben Heiligen für vns bitten / weil wir lesen / das ja die Engel für vns bitten etc. Auff die ersten frage (wo es euch gelüstet) mügt yr ewern Papisten von meinet wegen antworten also. Zum ersten / Wenn ich D. Luther mich hette mügen des versehen / das die Papisten alle auff einen hauffen so geschickt weren / das sie ein Capitel yn der 1; schrifft kündten recht vnd wol verteutschen / So wolt ich furwar mich der demut haben finden lassen / vnd sie vmb hilff vnd beystand gebeten das Newe Testament zuuerteutschen. Aber die weil ich gewüst / vnd noch vor äugen sihe / das yhr keiner recht weiß / wie man dolmetschen / odder teutsch reden sol / hab ich sie vnd mich solcher mühe vberhaben / Das merckt man aber wol / das sie aus 20 meinem dolmetschen vnd teutsch / lernen teutsch reden vnd schreiben / vnd Stelen mir also meine spräche / dauon sie zuuor wenig gewist / daneben mir aber nicht dafür / sondern brauchen sie viel lieber wider mich. Aber ich gan es jn wol / den es thut mir doch sanfft / das ich auch meine vndanckbare jünger dazu meine feinde reden gelert habe. 25 i Bei diesem fingierten Empfänger (vgl. Luthers Brief an den Nürnberger Prediger Wenzcs-laus Link vom 12.September 1530 [WA Briefe Bd. 5, S. 620,3-5]) scheint der Reformator laut der Titulatur (vgl. ebd. Bd. 5, S. 634,1-4 und Bd. 6, S. 14,1-4) an eine Persönlichkeit wie den ihm nahe stehenden Nürnberger »vordersten Ratsschreiber« (seit 1507) Lazarus Spengler (1479-1534) gedacht zu haben. 2 Röm. 3,28. Zum andern mügt yhr sagen / das ich das Newe Testament verdeutscht habe / auff mein bestes vermügen vnd auff mein gewissen / habe damit niemand gezwungen / das ers lese / sondern frey gelasen / vnd allein zu dienst gethan denen / die es nicht besser machen können / Jst niemandt verboten ein bessers zu machen. 5 Wers nicht lesen wil / der las es ligen / ich bite vnd feyre niemandt drumb. Es ist mein testament vnd mein dolmetschung / vnd sol mein bleiben vnnd sein. Hab ich drinnen etwa gefeilet (das mir doch nicht bewüst / vnd freilich vngern einen buchstaben mütwillig wolt vnrecht verdolmetschen) darüber wil ich die Papisten nicht zu richter leiden / denn sie haben noch zur zeit zu lange ohren io dazu / vnd yhr ycka ycka3) ist zu schwach mein verdolmetschen zu vrteilen / Jch weiß wol / vnd sie wissens weniger / denn des Mülners thier / was für kunst / fleiß / vernunfft / verstandt zum gutten dolmetscher gehöret / denn sie habens nicht versücht. Es heist / Wer am wege bawet / der hat viel meister. Also gehet mirs auch. Die 15 jhenigen die noch nye haben recht reden können / schweige denn dolmetschen / die sind allzumal meine meister / vnd ich mus yhr aller junger sein. Vnd wenn ich sie hette sollen fragen / wie man die ersten zwey wort Matthei .i.4) Liber Generationis solte verdeutschen / so hette yhr keiner gewist gack dazu zu sagen / Vnd vrteilen mir nu das gantze werck / die feinen gesellen. Also gieng es S. 20 Hieronymo5) auch / da er die Biblia dolmetscht / da war alle weit sein meister / Er allein war es / der nichts kunte / Vnd vrteileten dem guten man sein werck / die jhenigen / so ym nicht gnug gewest weren / das sie ym die schuch hetten sollen wischen / Darumb gehöret grosse gedult dazu / so yemand etwas öffentlich guts thun will / denn die wellt wil meister klüglin6) bleiben / vnd mus ymer das Ros 25 vnter dem schwantz zeumen / alles meistern / vnnd selbs nichts können / das ist yhr art / dauon sie nicht lassen kan. Jch wolt noch gern den Papisten ansehen / der sich erfur thet / vnd etwa eine epistel S. Pauli oder einen Propheten verdeutschet / So fern / das er des Luthers teutsch vnd dolmetzschen nicht dazu gebraucht / da solt man sehen ein fein / 30 schön / löblich deutsch odder dolmetzschen / Denn wir haben ja gesehen den Sudler zu Dresen7) / der mein New Testament gemeistert hat (ich wil seinen na-men yn meinen büchern nicht mehr nennen / So hat er auch nun seinen richter / vnd ist sonst wol bekandt) der bekennet / das mein deutsch susse8) vnd gut sey / vnd sähe wol / das ers nicht besser machen kundt / vnd wolt es doch zu schänden 3 5 machen / für zu / vnd nam für sich mein New Testament / fast von wort zu wort / wie ichs gemacht hab / vnd thet meine vorrhede / gloß vnd namen dauon / schreib seinen namen / vorrhede vnd gloß dazu / verkaufft also mein New Testament vnter seinem namen / Wanne lieben kinder / wie geschach mir da so wehe / da sein landsfurst mit einer grewlichen vorrhede verdampt9) / vnd verbot des 3 = Eselsgeschrei. 4 Matth. i,i (Luthers Übersetzung: »das buch von der gepurt«). 5 Über Hieronymus vgl. auch oben S. 238*, 21-34 nebst Anm. 2. 6 = Besserwisser. 7 Über Hieronymus Emsers (f 1527) Plagiat, das er an Luthers Neuem Testament beging, vgl. Einleitung oben S. 84* und Anm. 189. 8 Vgl. Einleitung oben S. 131*. 9 Über Herzog Georgs Vorrede zu Emsers Neuem Testament vgl. Archiv für Reformationsgeschichte Bd. 24 (1927), S. 187-195. Luthers New Testament zu lesen / Doch daneben gebot des Sudelers New Testament zu lesen / welchs doch eben dasselbig ist / das der Luther gemacht hat. Vnd das nicht yemand hie dencke / ich liege / So nym beide Testament für dich / des Luthers vnd des Sudelers / halt sie gegen ein ander / so wirstu sehen / wer yn allen beiden der dolmetzscher sey / Denn was er yn wenig orten geflickt 5 vnd geendert hat (wie wol mirs nicht alles gefellet) So kan ichs doch wol leiden / vnnd schadet mir sonderlich nichts / so viel es den text betrifft / darumb ich auch nie da wider hab wollen schreiben / sondern hab der grossen weißheit müssen lachen / das man mein New Testament so grewlich gelestert / verdampt / verboten hat / weil es vnter meinem namen ist außgangen / Aber doch müssen lesen / 10 weil es vnter eines andern namen ist außgangen. Wie wol / was das für ein tugent sey / einem andern sein buch lestern vnd sehenden / darnach das selbige Stelen / vnd vnter eigenem namen dennoch auß lassen gehen / vnd also durch frembde verlesterte erbeyt eygen lob vnd namen süchen / das las ich seinen richter finden. Mir ist ynn des gnug / vnd bin fro / das meine erbeit (wie S. Paulus10) auch rhümet) 15 muß auch durch meine feinde geföddert / vnd des Luthers buch on Luthers namen / vnter seiner feinde namen gelesen werden / Wie künd ich mich bas rechen ? Vnd das ich wider zur Sachen kome / Wann ewr Papist sich vil vnnütze machen wil mit dem wort (Sola Allein) so sagt jm flugs also / Doctor Martinus Luther 20 wils also haben / vnnd spricht / Papist vnd Esel sey ein ding. Sic volo / sic iubeo / sit pro ratione voluntas11). Denn wir wollen nicht der Papisten schuler noch jünger / sonder yhre meister vnd richter sein / Wollen auch ein mal stoltziern vnd pochen mit den Esels köpffen / vnd wie Paulus12) wider seine tollen Heiligen sich rhümet / so wil ich mich auch widder diese meine Esel rhümen. Sie sind doctores ? 2 5 J ch auch. Sie sind gelert ? Jch auch. Sie sind Prediger ? Jch auch. Sie sind Theologi ? Jch auch. Sie sind Disputatores ? Jch auch. Sie sind Philosophi ? Jch auch. Sie sind Dialectici? Jch auch. Sie sind Legenten? Jch auch. Sie schreiben bücher? Jch auch. Vnd wil weiter rhümen / Jch kan Psalmen vnd Propheten außlegen / Das kün- 30 nen sie nicht. Jch kan dolmetzschen / Das können sie nicht. Jch kan die heiligen schrifft lesen / Das können sie nicht. Jch kan biten / Das können sie nicht. Vnd das ich herunter kome / Jch kan yhr eygen Dialectica vnd Philosophia bas / denn sie selbs allesampt. Vnd weiß dazu für war / das yhr keiner yhren Aristotelem verstehet. Vnnd ist einer vnter yn allen der ein proemium odder Capittel ym 35 Aristotele recht verstehet / so wil ich mich lassen prellen.13) Jch rede ytzt nicht zu-uil / denn ich bin durch yhre kunst alle erzogen vnd erfaren von jugent auff / weiß fast wol wie tieff vnd weit sie ist. So wissen sie auch wol / das ichs alles weiß vnd kan / was sie können / Noch handeln die heillosen leute gegen mir / als were ich ein gast jnn yhrer kunst / der aller erst heut morgen körnen were / vnd noch 40 nie weder gesehen noch gehört hette / was sie leren odder können / So gar herrlich prangen sie herein mit yhrer kunst / vnd leren mich / was ich vor zwentzig 10 Phil.1,18. 11 Juvenal, Sat. 6,223. 12 2. Kor. ii,22 f. 13 Das Prellen mit einem straff gespannten Tuch war ein roher Fastnachtsscherz. jaren an den schuhen zu rissen habe / das ich auch mit jhener metzen auff all yhr plerren vnd schreien singen mus / Jch habs für siben jaren gewist / das huffnegel eysen sind. Das sey auff ewr erste Frag geantwortet / vnd bitte euch / wollet solchen Eseln 5 ja nicht anders noch mehr antworten auff yhr vnnütze geplerre vom wort Sola / Denn also viel / Luther wils so haben / vnd spricht / Er sey ein Doctor vber alle Doctor jm gantzen Bapstum / da sols bey bleiben / Jch wil sie hinfürt schlecht verachten / vnd veracht haben / so lange sie solche leute (ich wolt sagen) Esel sind / Denn es sind solche vnuerschempte tropffen vnter yhn / die auch yhr eigen io der Sophisten kunst nye gelernt haben / wie Doctor Schmidt / vnd doctor Rotzlöffel14) / vnd seine gleichen / vnd legen sich gleich wol widder mich / yn dieser Sachen / die nicht allein vber die sophisterey / sondern auch (wie sanct Paulus sagt15)) vber aller weit weißheit vnd vernunfft ist. Zwar es durfft ein Esel nicht viel singen / man kennet yn sonst wol bey den ohren. 15 Euch aber vnd den vnsern wil ich anzeigen / warumb ich das wort (sola) hab wollen brauchen / Wiewol Roma, 3 2) nicht sola / sondern solum odder tantum von mir gebraucht ist. Also fein sehen die Esel meinen text an. Aber doch hab ichs sonst anders wo sola fide gebraucht152) vnd wil auch beide solum vnd sola haben. Jch hab mich des geflissen ym dolmetzschen / das ich rein vnd klar teutsch 20 geben möchte. Vnd ist vns wol offt begegnet / das wir viertzehen tage / drey / vier wochen haben ein einiges wort gesücht vnd gefragt / habens dennoch zu weilen nicht funden. Jm Hiob erbeiten wir also / M. Philips / Aurogallus vnd ich / das wir yn vier tagen zu weilen kaum drey zeilen kundten fertigen.16) Lieber / nu es verdeutscht vnd bereit ist / kans ein yeder lesen vnd meistern / Laufft einer 25 ytzt mit den äugen durch drey vier bletter vnd stost nicht ein mal an / wird aber nicht gewar welche wacken vnd klötze da gelegen sind / da er ytzt vber hin gehet / wie vber ein gehoffelt bret / da wir haben müssen schwitzen vnd vns engsten / ehe den wir solche wacken vnd klotze aus dem wege reümeten / auff das man kündte so fein daher gehen. Es ist gut pflügen / wenn der acker gereinigt 30 ist. Aber den wald vnd die stocke aus rotten / vnd den acker zu richten / da will niemandt an. Es ist bey der weit kein danck zu verdienen / Kan doch Got selbs mit der sonnen / ja mit himel vnd erden / noch mit seines eigen sons tod keinen danck verdienen / sie sey vnd bleibt weit deß teuffels namen / weil sie ja nicht anders will. 3 5 Also habe ich hie Roma. 3,2) fast wol gewist / das ym Lateinischen vnd kritischen text das wort (solum) nicht stehet / vnd hetten mich solchs die papisten nicht dürffen leren. War ists. Dise vier buchstaben sola stehen nicht drinnen / welche buchstaben die Eselsköpff ansehen / wie die kue ein new thor / Sehen aber nicht das gleichwol die meinung des text ynn sich hat / vnd wo mans wil 40 klar vnd gewaltiglich verteutschen / so gehöret es hinein / denn ich habe deutsch / nicht lateinisch noch kriegisch reden wollen / da ich teutsch zu reden ym dol- 14 Johann Fabri (Sohn des Schmiedes Heigerlcin, daher: Doctor Schmidt) und Johann Cochläus, den Luther gern als »Rotzlöffel« verspottet, waren besonders heftige Gegner der Reformation. 15 1. Kor. 1,20. ijaZ.B. WA Briefe Bd. 5, S. 500, 4; vgl. auch Bibel Bd. 5, S. 621, 28. 16 Vgl. Einleitung oben S. 64* und 67*. metzschen furgenomen hatte. Das ist aber die art vnser deutschen spräche / wenn sie ein rede begibt / von zweyen dingen / der man eins bekennet / vnd das ander verneinet / so braucht man des worts solum (allein) neben dem wort (nicht oder kein) Als wenn man sagt / Der Baür bringt allein körn vnd kein geldt / Nein / ich hab warlich ytzt nicht geldt / sondern allein körn. Jch hab allein gessen vnd noch 5 nicht getruncken. Hastu allein geschrieben vnd nicht vberlesen? Vnd der gleichen vnzeliche weise yn teglichen brauch. Jn disen reden allen / obs gleich die lateinische oder kriechische sprach nicht thut / so thuts doch die deutsche / vnd ist yhr art / das sie das wort (allein) hinzu setzt / auff das das wort (nicht odder kein) deste völliger vnd deudicher sey / 10 Denn wie wol ich auch sage / Der Baür bringt körn vnd kein geld / So laut doch das wort (kein geldt) nicht so völlig vnd deutlich / als wenn ich sage / Der Baür bringt allein körn vnd kein geldt / vnd hilfft hie das wort (Allein) dem wort (kein) so viel / das es ein völlige Deutsche klare rede wird / den man mus nicht die buch-staben inn der lateinischen sprachen fragen / wie man sol Deutsch reden / wie 15 diese esel thun / sondern / man mus die mutter jhm hause / die kinder auff der gassen / den gemeinen man auff dem marckt drumb fragen / vnd den selbigen auff das maul sehen / wie sie reden / vnd darnach dolmetzschen / so verstehen sie es den / vnd mercken / das man Deutsch mit jn redet. Als wenn Christus spricht / Ex abundantia cordis os loquitur.17) Wenn ich den 20 Eseln sol folgen / die werden mir die buchstaben furlegen / vnd also dolmetzschen / Auß dem vberflus des hertzen redet der mund. Sage mir / Jst das deutsch geredt? Welcher deutscher verstehet solchs? Was ist vberflus des hertzen für ein ding? Das kan kein deutscher sagen / Er wolt denn sagen / es sey das einer allzu ein gros hertz habe / oder zu vil hertzes habe / wie wol das auch noch nicht recht 2 5 ist / denn vberflus des hertzen ist kein deutsch / so wenig / als das deutsch ist / Vberflus des hauses / vberflus des kacheloffens / vberflus der banck / sondern also redet die mutter ym haus vnd der gemeine man / Wes das hertz vol ist / des gehet der mund vber / das heist gut deutsch geredt / des ich mich geflissen / vnd leider nicht allwege erreicht noch troffen habe / Denn die lateinischen buchstaben 30 hindern aus der massen seer gut deutsch zu reden. Also / wenn der verrether Judas sagt / Matthei .26. Vt quid perditio hec? Vnd Marci. 14. Vt quid perditio ista vngenti facta est ?18) Folge ich den Eseln vnd buch-stabilisten / so mus ichs also verdeutschen / Warumb ist dise verlierung der salben geschehen ? Was ist aber das für deutsch ? Welcher deutscher redet also / ver- 3 5 lierung der salben ist geschehen? Vnd wenn ers wol verstehet / so denckt er / die salbe sey verloren / vnd müsse sie etwa wider suchen / Wiewol das auch noch tunckel vnd vngewiß lautet. Wenn nu das gut deutsch ist / warumb tretten sie nicht erfur / vnd machen vns ein solch fein hübsch new deutsch Testament / vnd lassen des Luthers Testament ligen? Jch meine ja sie solten yhre kunst an 40 den tag bringen / Aber der deutsche man redet also / Vt quid etc. Was sol doch solcher vnrat? odder / was sol doch solcher schade? Nein / Es ist schade vmb die 17 Matth. 12,34 (Luthers Übersetzung: »Wes das hertz voll ist, des geht der mund vbir« beruht auf einer schon früher belegten Wendung). 18 Matth.26,8; Mark.14,4 (Luthers Übersetzung: »wo zu dienet \b%w. was soll doch] diser vnradt [ Versdnvendung]?«). salbe / das ist gut deutsch / daraus man verstehet / das Magdalene mit der verschütten salben sey vnrethlich vmbgangen vnd habe schadenn gethan / das war Judas meinung / denn er gedacht bessern rat damit zu schaffen. Jtem da der Engel Mariam grüsset vnd spricht / Gegrüsset seistu Maria vol 5 gnaden19) / der Herr mit dir? Wolan / so ists biß her / schlecht den lateinischen buchstaben nach verdeutschet / sage mir aber ob solchs auch gut deutsch sey? Wo redet der deutsch man also / du bist vol gnaden ? Vnd welcher Deutscher verstehet / was gsagt sey / vol gnaden? Er mus dencken an ein vas vol bier / oder beutel vol geldes / darumb hab ichs vordeutscht. Du holdselige / da mit doch ein io Deutscher / dester meher hin zu kan dencken / was der engel meinet mit seinem grus. Aber hie wollen die Papisten toll werden vber mich / das ich den Engeli-schen grus verderbet habe. Wie wol ich dennoch da mit nicht das beste deutsch habe troffen. Vnd hette ich das beste deutsch hie sollen nemen / vnd den grus also verdeutschen / Gott grusse dich du liebe Maria (denn so vil wil der Engel sagen / 15 vnd so wurde er geredt haben / wan er hette wollen sie deutsch grussen) ich halt sie solten sich wol selbs erhenckt haben für grosser andacht / zu der lieben Maria / das ich den grus so zu nichte gemacht hette. Aber was frage ich darnach? sie toben oder rasen / jch wil nicht wehren / das sie verdeutschen was sie wollen / ich wil aber auch verdeutschen / nicht wie sie 20 wollen / sonder wie ich wil / wer es nicht haben wil / der las mirs stehen / vnd halt seine meisterschafft bey sich / denn j ch wil ir weder sehen noch hören / sie dorffen für mein dolmetzschen nicht antwort geben / noch rechenschafft thun / Das hörestu wol / ich wil sagen / du holdselige Maria / du liebe Maria / vnd las sie sagen / du vol gnaden Maria. Wer Deutsch kan / der weis wol / welch ein hertzlich 2 5 fein wort das ist / die liebe Maria / der lieb Gott / der liebe Keiser / der liebe fürst / der lieb man / das liebe kind. Vnd ich weis nicht / ob man das wort liebe / auch so hertzlich vnd gnugsam in Lateinischer oder andern sprachen reden müg / das also dringe vnd klinge ynns hertz / durch alle sinne wie es thut in vnser spräche. 3 o Denn ich halt S. Lucas als ein meister in Hebreischer vnd Greckischer spräche / hab das Hebreisch wort / so der Engel gebraucht / wollen mit dem Greckischen kecharitomeni20) / treffen vnd deutlich geben. Vnd denck mir der Engel Gabriel habe mit Maria geredt / wie er mit Daniel redet / vnd nennet jnn Hamudoth vnd Jsch Hamudoth21) / vir desideriorum / das ist / du lieber Daniel. Denn das ist 35 Gabrielis weise zu reden / wie wir jhm Daniel sehen. Wenn ich nu den buchstaben nach / aus der esel kunst / solt des Engels wort verdeutschen / muste ich also sagen / Daniel du man der begirungen oder / Daniel du man der lüste / O das were schon deutsch / Ein deutscher höret wol / das Man / Lüste / oder begyrun-ge / deutsche wort sind / wie wol es nicht eytel reine deutsche wort sind / son-40 dem lust vnd begyr / weren wol besser. Aber wenn sie so zusamen gefasset werden / du man der begyrungen / so weiß kein deutscher was gesagt ist / denckt / 19 Luk. 1,28 (Luthers Übersetzung: »Gegrusset seystu holdselige«), 20 x£yaptT0|2SVT); Luther war - wie Reuchlin - Itazist (Aussprache von 4 und ei als 1). 21 Dan. 9,23; 10,11.19 (nilWn bzw. rn“lön-ttW); Luthers Übersetzung: »lieb«; »Du lieber Daniel«; »du lieber man«). das Daniel villeicht vol böser lust stecke / Das hiesse denn fein gedolmetzscht. Darumb mus ich hie die buchstaben faren lassen / vnnd forschen / wie der Deutsche man solchs redet / welchs der Ebreische man isch Hamudoth21) redet / So finde ich / das der deutsche man also spricht / Du lieber Daniel / du liebe Maria / oder du holdselige mad / du medliche22) junckfraw / du zartes weib / vnd der glei- 5 chen. Denn wer dolmetzschen wil / mus grosse vorrath von Worten haben / das er die wol könne haben / wo eins an allen orten nicht lauten will. Vnd was sol ich vil vnd lange sagen von doknetzschenn ? Solt ich aller meiner wort vrsachen vnnd gedancken anzeigen / ich müste wol ein jar dran zu schreiben haben. Was dolmetschen für kunst vnd erbeit sey / das hab ich wol erfaren / 10 darumb wil ich keinen papstesel noch maulesel / die nichts versucht haben / hierinn zum richter oder thadeller leiden. Wer mein dolmetzschen nicht wil / der las es anstehen / Der Teuffel dancke yhm / wers vngerne hat oder on meinen willen vnd wissen meistert. Sols gemeistert werden / so wil ichs selber thun. Wo ichs selber nicht thu / da lasse man mir mein dolmetzschen mit friden / vnd mache 15 ein iglicher was er wil für sich selbs / vnd habe ym ein gut jar23). Das kan ich mit gutem gewissen zeugen / das ich meine höchste trew vnd vleiß drinnen erzeigt / vnd nye kein falsche gedancken gehabt habe / denn ich habe keinen heller da für genomen noch gesücht / noch damit gewonnen24) / So hab ich meine ehre drinnen nicht gemeinet / das weis Gott mein Herr / sondern 20 habs zu dienst gethan den lieben Christen / vnnd zu ehren einem der droben sitzet / der mir alle stunde so vil guts thut / das wenn ich tausent mal so vil vnd vleissig gedolmetzscht / dennoch nicht eine stunde verdienet hette zu leben / odder ein gesundt äuge zu haben / Es ist alles seiner gnaden vnd barmhertzig-keit / was ich bin vnd habe / Ja es ist seines theuren bluts vnd saüren Schweißes / 2 5 darumb sols auch (ob Gott wil) alles yhm zu ehren dienen / mit freuden vnnd von hertzen. Lestern mich die Sudeler vnd Bapstesel / wol an / so lobenn mich die frumen Christen sampt yhrem hern Christo / Vnd bin allzu reichlich belohnet / wo mich nur ein einiger Christ für einen trewen erbeiter erkennet. Jch frag nach Bapsteseln nichts / sie sind nicht werd / das sie meine erbeit sollen erken- 30 nen / vnd solt mir ym grund meins hertzen leid sein / das sie mich lobetenn. Jhr lestern ist mein höhester rhum vnd ehr / Jch will doch ein Doctor / ja auch ein ausbündiger Doctor sein / vnd sie sollen mir den namen nicht nemen / biß an den Jüngsten tag / das weiß ich furwar. Doch hab ich widerumb nicht allzu frey die buchstaben lassen faren / Sondern 3 5 mit grossen sorgen sampt meinen gehülffen drauff gesehen / das wo etwa an einem ort gelegenn ist / hab ichs nach den buchstaben behalten / vnd bin nicht so frey dauon gangen / als Johannes .6. da Christus spricht25) / Disen hat Got der vatter versiegelt / da were wol besser deutsch gewest / Disen hat Gott der vater gezeichent / odder disen meinet Gott der vater. Aber ich habe ehe wollen der 40 22 Wohl verlesen aus (in Luthers Manuskript stehendem) »niedliche«. 23 Redensart: kümmere sich nicht um mich. 24 Luther hat für seine gesamte schriftstellerische Tätigkeit (einschl. der Bibelübersetzung) niemals Honorar genommen; vgl. WA Bibel Bd. 8, S. 6, 23 f. (= oben S. 6, 35-37 nebst Anm. oben S. 161* zur Stelle). 25 Joh. 6,27. deutschen spräche abbrechen / denn von dem wort weichen.26) Ah es ist dol-metzschen ja nicht eines iglichen kunst / wie die tollen Heiligen meinen / Es gehöret dazu ein recht / frum / trew / vleissig / forchtsam / Christlich / geleret / erfarn / geübet hertz / Darumb halt ich / das kein Falscher Christ noch rotten-5 geist trewlich dolmetzschen könne / wie das wol scheinet inn den prophetenn zu Wormbs verdeutschet / darinn doch warlich grosser vleis geschehen / vnd meinem deutschen fast nach gangen ist. Aber es sind Jüden da bey gewest / die Christo nicht grosse hulde erzeigt haben / sonst were kunst vnd vleiß genug da.27) ... Ex Eremo28) octava Septembris 1530. 10 Martinus Luther Ewr guter freundt. Dem Erbam vnd fursichtigen N. meinem günstigen herrn vnd freunde.1) 26 Vgl. Einleitung oben S. I2j*-i25*. 27 Vgl. Einleitung oben S. 76* und Anm. 158 (insbes. Krause, S. 21-37) und WA Bibel Bd. 1111, S. CXI-V Anm. 6. 28 Luthers Deckname für seinen geheim gehaltenen damaligen Aufenthaltsort, die Veste Coburg. DER ERSTE TEIL VON »SUMMARIEN VBER DIE PSALMEN, VND VRSACHEN DES DOLMETSCHENS. MART. LUTHER« (WITTENBERG 1533). War Luthers 1530 verfaßter »Sendbrief vom Dolmetschen« aus seiner mit Melanchthon im Vorjahr durchgeführten gründlichen Revision des Neuen Testamentes (Einleitung oben S. 84M.) erwachsen, so wurde des Reformators Schrift: »Summarien über die Psalmen und Ursachen des Dolmetschens« durch die umfassende Psalmenrevision von Anfang 1531 (Einleitung oben S. 88*—91*) veranlaßt. Die Niederschrift dieses Buches, dessen (im folgenden nicht mitabge-druckter) umfänglicherer zweiter Teil für jeden Psalm eine Charakterisierung und Inhaltsangabe (»Summarium«) darbietet, begann Luther zwar schon im Laufe des Jahres 1531, aber das Werk erschien erst um die Wende der Jahre 1532/33. In dem unten wiedergegebenen ersten Teil erläutert und verteidigt Luther - zum Teil in Frontstellung gegen die Interpretation der jüdischen »Rabbinen« - seine Übersetzung an Hand verschiedener, den Psalmen entnommener Beispiele. ALLEN FROMEN CHRISTEN. GNade vnd friede jnn Christo / Wir haben vmb diese Ostern des 1531. jars / vnser Deudsch Psalterlin widderumb vberlauffen / vnd zum letzten mal gebessert / Da bey wirs gedencken hinfurt zu bleiben lassen1) / Wie nu der selbige Psalter meister klüglingela) gefallen werde / da ligt vns nichts an. 5 Aber weil / villeicht etliche zu vnser zeit / vnd noch mehr / so nach vns körnen werden / gute frume hertzen / die auch der sprachen kündig / vnd doch des dolmetschen vngeübt / sich möchten stossen vnd ergern / das wir so frey / an vielen orten / von den buchstaben gangen sind / zu weilen auch anderm verstand ge-folget / denn der Juden Rabini vnd Grammatici leren / Wollen wir hiemit 10 vrsachen anzeigen / vnd mit etlichen Exempeln verkleren / auff das sde sehen / wie wir nicht aus vnuerstand der sprachen / noch aus vnwissen der Rabinen glosen / sondern wissentlich vnd williglich / so zu dolmetschen furgenomen haben. Als im lviij. Psalm / haben wir den ix. [/ö.] vers also verdolmetscht / Ehe ewre 15 dornen reiff werden am dornstrauch / wird sie ein zorn so frisch weg reissen / etc. Wissen wol / das die Jüdischen Rabinen anders lesen vnd deuten2) / Vnd machen aus dem wort (Sir)3) töpffen / vnd aus dem wort (zorn) feur / vnd sol die meinung haben / Ehe denn ewre töpffen der dornen gewar werden / vnd das fleisch drinnen noch rohe ist / so wird sie der zorn (das feur) verbrant haben / Das ist / 20 Wenn die gottlosen toben / sind sie gleich / wie dornen / so man vnter töpffen legt / vnd das fleisch gar machen sollen (das ist / die frumen verderben) So verbrennen sie jnn sich selbs / ehe solch fleisch gar wird / Diese meinung lassen wir i Vgl. dazu Luthers Nachwort an den »Leser« in der Einleitung oben S. 91*. ia= Besserwisser 2 Vgl. dazu M. Freier, Luthers Bußpsalmen und Psalter. Kritische Untersuchung nach jüdischen und lateinischen Quellen (Leipzig 1918), S. Ii2f. 3 TD = »Dorn« und »Topf«. gut sein / vnd ist auch die vnsere / haben sie aber also geben / Ehe die dornen reiff werden / odder zu achten sind am dornstrauch / so komet der zorn / das ist / ein beil oder axt / vnd hewet drein / weil sie noch so grün vnd frisch sind / Also sind die gottlosen mit jrem toben / wie junge dorn am Strauche / die wachsen 5 daher vnd drewen zu stechen / Aber es kompt ein baur mit einem beil drein / ehe sie hart vnd reiff werden zu stechen / vnd wirfft sie nidder wie ein wetter / Denn Gott lesst die gottlosen wol toben / aber sie müssen jr drewen vnd toben nicht ausfüren / Er schickts also / das sie müssen vntergehen / ehe sie es aus-richten / wie Saul / Absalom / Pharao vnd allen Tyrannen gegangen ist. io Psalm .lxviij. im .xxx. [ji.] vers / haben wir also verdolmetscht4) / Die da lust zu gelt haben / Wissen wol / das die Rabini hie anders das wort Ratze5) / vmb des punct Dagges6) willen deuten / Wie wol wir der meinung fast eines sind / nemlich / das der Psalm bittet / Got wolle schelten vnd wehren dem thier im rhor / das da lust zu gelt hat / das ist / leufft vnd thut alles widder Gottes wort / vmbs gellts 15 willen / Was aber solch thier sey / sagt er selbs / Die rotte odder hauffe der ochsen " vnter den kelben / Das ist / Es sind die feisten / reiche rotte der grossen hansen / die im lande sich weiden / wie die ochsen jnn guter weide odder grossem grase / vnd haben viel anhanges / wie die ochsen viel küe vnd kelber neben sich haben / vnd die sich auch mit weiden / Solche Tyrannen (vnd sonderlich meinet er die 20 priester im Jüdischen volck) fechten vnd lauffen nur vmbs gellts willen / wider Gottes wort / Denn sie sorgen / wo Gottes wort solt auffgehen / jre pracht vnd reichtum müste zu boden gehen / Das meinen wir / da wir dolmetschen also / Die da lust zu gelt haben / Die Rabini also / Das da leufft mit den zutrettern vmb gelts willen / Das ist / Solch thier leufft mit den Tyrannen / so die frumen zu-25 tretten vmb gellts willen / Wie wol dis stücklin (die da lust zu gellt haben) jnn diesem letzten Pselterlin / meine herrn Drücker / aussen haben gelassen7) /das wir doch mit sonderem vleis vnd grosser disputation gemacht hatten / So gar ist kein vleis gnugsam jnn der Drückerey. Psalm .lxijj. im .v. [6.] vers / Da wir vorhin8) den Worten nach also gedol-30 metscht haben / Las meine seele vol werden / wie mit schmaltz vnd fettem / das mein mund mit frölichen Lippen rhüme / Weil solchs kein Deudscher versteht / Haben wir lassen faren9) die Ebreischen wort (schmaltz vnd fett / damit sie freude 4 In der Erstfassung (1524). 5 »ratze« (’ST ohne Dagesch forte (s.u. Anm. 6) ist der Plural des Partizipiums von der Grundform (Qal) fll (= laufen), während es mit Dagesch ('20) keine Verbform darstellt, sondern die Pluralform des nur hier begegnenden Substantivs fT (die Bedeutung ist unsicher; offenbar ist der Text an dieser Stelle verderbt). 6 Dagesch forte (in den Buchstaben gesetzter Punkt, der eine Verdopplung anzeigt). 7 Versehen Luthers, da der bis 1528 benutzte Ausdruck: »die da lust zu gellt haben« beider Revision von 1531 in: »die da treiben [r eit 1 J4i\ zu tretten] vmb gelts willen« geändert und seit dem Psalter von 1531 (»letztes Pselterlin«) bis 1546 beibehalten wurde. 8 »vorhin« = in den Ausgaben von 1524/28. 9 »Haben wir lassen faren« = bei der Revision von 1531 (»ist gar [.?««£] obscurum« [WA Bibel Bd. 3, S. 67, 22]). bedeuten / gleich / wie ein gesund / fett thier / frölich / vnd widderumb ein frölich thier / fett wird / Ein traurig thier / abnimpt vnd mager wird / Vnd ein mager thier / traurig ist) vnd haben klar Deudsch gegeben also / Das were meines hertzen freude vnd wonne / wenn ich dich mit frölichem munde loben solte / Denn solchs ist doch Dauids meinung / da er ausser der Stad bleiben vnd für 5 Saul fliehen muste / das er nicht sein kundte bey dem Gottes dienst / noch das fröliche Gottes wort hören / welchs alle betrübte hertzen tröstet / etc. Psalm .lxv. im .viij. [g.] vers / da wir zuuor10) haben gedolmetscht / Du machst frölich / die ausgehen / beide früe vnd spat / Haben wir klerlicher also gemacht / Du machst frölich / was da webert / beide des morgens vnd des abends11) / Das ist / 10 Es ist deine gäbe / das alle thier / beide menschen vnd viehe / morgens früe mit gutem friede auff stehet / Vnd ein jglichs frölich dahin gehet / nach seiner narung vnd zu seiner erbeit / Da singen die vogel / Da bleket das viehe / knecht vnd magd gehen zu felde mit eim liedlin / Des gleichen / zu abend kompt es alles wider heim / mit singen vnd bleken / Summa / Der Psalm lobet Gott vmb friede 15 vnd gute zeit / Denn wo friede vnd gut zeit ist / da singts alles vnd ist frölich / vnd stehen berge vnd tal lüstig / Das ist ein grosser segen vnd gäbe Gottes / der solche freude gibt / Denn zu kriegs zeit vnd ander böser zeit / kan niemand solche freude geben noch haben. Ob wir nu hierinn vnd der gleichen örtern zu weilen / von den Grammaticis 20 vnd Rabinis weichen / sol sich niemand wundern / Denn wir die regel gehalten / Wo die wort haben mügen leiden vnd geben / einen bessern verstand / Da haben wir vns nicht lassen zwingen durch der Rabinen gemachte Grammatica / zum geringem oder andern verstand / Wie denn alle Schulmeister leren / das nicht der sinn den Worten / sondern die wort / dem sinn dienen vnd folgen sol- 2 5 len / So wissen wir auch / vnd S. Paulus .2. Cor. 4. \j, ißf.\ leret vns / das Moses angesicht den Juden verdeckt ist / das sie der schrifft meinung / sonderlich jnn den Propheten / wenig vnd selten treffen / Gleich / wie an diesem ort / deuten sie (die frölichen ausgeher früe vnd spat) die sonne / so des morgens / vnd die Sternen / so des abends / auffgehen12) / Welcher verstand / ob er mag wol gut sein / 30 hat er vns doch hie her nicht gefallen. Abermal Psalm .lxviij. haben wir viel gewagt vnd offt den sinn gegeben / vnd die wort faren lassen / Darumb vns freilich viel klüglinge meistern / vnd villeicht auch etliche frumen sich dran stossen werden / Was ists aber / die wort / on not / so steiff vnd strenge halten / daraus man doch nichts verstehen kan? Wer 35 Deudsch reden wil / der mus nicht der Ebreischen wort weise füren / Sondern mus darauff sehen / wenn er den Ebreischen man verstehet / das er den sinn fasse / vnd dencke also / Lieber / wie redet der Deudsche man jnn solchem fall? Wenn er nu die Deudsche wort hat / die hiezu dienen / so lasse er die Ebreischen wort faren / vnd sprech frey den sinn eraus auffs beste Deudsch so er kan. 40 10 »zuuor« = in den Ausgaben von 1524/28. 11 Bei der Revision von 1531 (WA Bibel Bd. 3, S. 70, 4-20); 2. »des« fehlt im Psalter. 12 Vgl. dazu Freier a.a.O., S. 112. Als hie im .xiij. [14.] vers / hetten wir auch wol künden steiff dem Ebreischen nach / also dolmetschen / So jr zwischen den marcken ligen werdet / so sind die flügel der tauben mit silber vberzogen / vnd jre fittiche mit gleissendem golde / etc. Welcher Deudscher verstehet aber das ? Nu aber der nehest vers dauor / von 5 königen singet / die da kriegen / vnd der hausfrawen die ausbeute befelhen / so ist dieses vers meinung / Das solche könige / ein fein / schön / wol gerüst heer zu felde haben / welchs von ferne anzusehen ist / wie eine taube / der die feddern weis vnd rot (als weren sie silbern vnd gülden) gleissen / Diese könige sind die Aposteln / so hin vnd widder jnn der weit / durch manchfeltige schöne gäbe 10 vnd wunderthaten des heiligen geists herrlich glentzend / widder den Teufel zu felde gelegen / vnd viel leute dem Teufel abgewonnen / welche sie der Hausmutter der Kirchen / als eine ausbeute befolhen / zu regieren vnd leren. Vnd im .xv. [16.} vers darnach / hetten wir auch wol mit den Rabinen mügen dolmetschen also / Der berg Gottes ist ein berg Basan / odder ein fett berg 15 (wie wirs vorhin13) auch gedeudscht haben) Aber es ist ja feiner vnd klerer ge-„ sagt14) / Ein fruchtbar berg / das ist / jnn der Christenheit / welche Gottes berg ist / geschieht jmer viel gutes / vnd sind die beume fruchtbar / das ist / die Christen thun grosse werck vnd wunder / Denn Gottes wort gehet nicht leer ab / Vnd ein guter bäum bringt gute früchte / Denn wir im deudschen / auch ein gut 20 fruchtbar land / ein fett land vnd eine schmaltz gruben nennen / Nicht das mit schmaltz geschmieret sey odder von fettem triefte. Also das da folget15) / Ein gehügelt berg / ein fetter berg / haben wir jtzt gedeudscht16) / Ein gros berg / Sintemal doch die meinung ist / das gleich wie ein gros berg ist vnd heisst / da viel hügel an einander / vnd jmer einer vber den 2 5 andern / bis auff den höhesten hügel / Also ist die Kirche zu samen gesetzt / da jmer ein heilige vnd heufflin am andern hangt / vnd eines heufflin odder ein Christen höher begabt vnd mehr thut / denn der ander / wie Paulus sagt. i.Cor. 12. [,4\ das vnterschied / der werck / gaben vnd empter sein müssen jnn der Kirchen / vnd. 1. Cor. 15. [,41] Ein stern hat jmer ein andere klarheit denn der ander. 30 Das aber die Rabinen hie zancken vber dem wort (Gabnunim) da etliche aus machen / höcker auff einem rücken / etliche die wimpern vber den äugen17) / lassen wir geschehen / Wir habens nicht mügen noch wollen / solchen Worten nach / deudschen. Eben so hetten wir im .xvj. [77.] vers / dasselbige wort / Gabnunim / mügen 3 5 also deudschen / Was hüpffet jr höckerige oder wimperne berge? Wer hette aber das mügen Deudsch geredt heissen? Aber weil der Psalm redet / von der weit gewalt / Weisheit / heiligkeit / sonderlich der Jüden / So strafft er sie / das sie sich wider diesen Gottes berg legen / vnd trotzen darauff / das sie gros / mechtig vnd viel sind / vnd wollen jr gewalt / heiligkeit vnd Weisheit verteydingen / wider 40 den berg Gottes / so doch Gott nicht bey jnen / als sie meinen / sondern auff die- 13 »vorhin« = in den Ausgaben von 1524/28. 14 Bei der Revision von 1531 (WA Bibel Bd. 3, S. 73, 35-74, 6). 15 In den Ausgaben von 1524/28. 16 Bei der Revision von 1531 (WA Bibel Bd. 3, S. 74,6 f.): »Ein gros vnd fruchtbar gebirge«. ll B’äiai = »Giebel«. Vgl. dazu Freier a.a. O., S. 112. sem berge wonet / welchen sie verachten stöltzlich / vnd schelten jn des Teufels berg / vnd eitel Ketzer berge / etc. Widderumb haben wir zu weilen / auch stracks den Worten nach gedol-metscht / ob wirs wol hetten anders vnd deudlicher künnen geben / Darumb / das an den selben Worten etwas gelegen ist / als hie im .xviij. [/^.] vers / Du bist 5 jnn die höhe gefaren / vnd hast das gefengnis gefangen / Hie were es wol gut Deudsch gewest / Du hast die gefangenen erlöset / Aber es ist zu schwach / vnd gibt nicht den feinen reichen sinn / welcher jnn dem Ebreischen ist / da es sagt / Du hast das gefengnis gefangen / Welchs nicht allein zu verstehen gibt / das Christus die gefangen erledigt hat / Sondern auch das gefengnis also weggefurt 10 vnd gefangen / das es vns nimer mehr widderumb fangen kan noch sol / vnd ist so viel als eine ewige erlösung / Auff solche weise / hat Sanct Paulus lust zu reden / Wenn er spricht18) / Jch bin durchs gesetze / dem gesetze gestorben. Jtem19) / Christus hat die sunde durch sunde verdampt. Jtem / Der tod ist durch Christum getödtet. Das sind die gefengnis / die Christus gefangen vnd weg gethan hat / das 15 vns der tod nicht mehr halten / die sunde nicht mehr schüldigen / das gesetz nicht mehr das gewissen straffen kan / wie Sanct Paulus / solche reiche / herrliche / tröstliche lere allenthalben treibt / Darumb müssen wir zu ehren solcher lere / vnd zu trost vnsers gewissens / solche wort behalten / gewonen vnd also der Ebreischen sprachen raum lassen / wo sie es besser macht / denn vnser Deudsche thun kan. 20 Also haben wir Psalm .xcj. den v. vnd vj. vers lassen aufFEbreisch stehen / also / Das du nicht erschrecken müssest für dem grawen des nachts / für den pfeilen / so des tages fliegen / Für der pestilentz die im finstern schleicht / für der seuche, die am mittage verderbet / etc. Diese vier plage oder vnglück / so ein gerechter leiden mus vmb Gottes willen / weil sie tunckel vnd mit verdeckten 2 5 Worten gered sind / möchte sie einer wol anders deuten / denn der ander / Darumb haben wir einem jglichen wollen raum lassen / nach seines geists gaben vnd masse / die selbigen zu verstehen / Sonst hetten wir sie wol also verdeudscht / damit vnser verstand hette erkand mügen werden. Nemlich / das erste vbel / so der gerecht leiden mus / ist furcht des nachts / 30 das ist / drewen / hassen / neiden vnd schaden / Denn Gottes wort erweckt allezeit fahr vnd feindschafft / Solche feindschaffi / heisst er hie / furcht der nacht. Das ander vbel / sind pfeile / die bey tage fliegen / Das sind / offenberlich leste-ren / widersprechen / schelten / schmehen / verfluchen / verdamnen / wie jtzt Bepstliche Bullen / Keiserliche Edict / Fürsten vnd Herrn verbot / der Sophisten 3 5 predigt vnd bücher / vnd der rotten geister schrifft / thun. Das dritte / ist Pestilentz oder fiber / so im finstern schleicht / Das sind / die heimlichen tücke / liste / anschlege / pracktiken / bündnis / damit die widdersacher vnternander sich beraten vnd vereinigen / jnn jren kamern vnd winckeln (die niemand mercken noch verstehen sol) wie sie das wort Gottes vnterdrücken wollen / vnd die gerechten 40 ausrotten. Das vierde / ist die seuche oder pestilentz / die im mittage verderbet / 18 Gal. 2,19. 19 Röm. 8,3. das ist / die offenberliche Verfolgung / da sie mit der that / erhencken / er-trencken / erwürgen / verbrennen / veriagen / berauben / etc. damit sie das wort / offenberlich verstören vnd alles zu grund verderben wollen. Solchs ist mein verstand an diesem ort / Weis aber wol / das Sanct Bernhard 5 einen andern hat20) / den ich lasse gut sein / wie wol er allzu viel mich dünckt münchentzen / vnd zu geringe sein / für die Christen oder Christlichen Kirchen / welche mehr vmbs wort vnd glaubens willen wird angefochten / denn vmb des lebens oder wercks willen / Andere mügen auch anders deuten / die lassen wir (wie gesagt21)) jres sinnes gewis sein / Vnser verstand ist ja auch gut / wo er nicht io der beste sein sol / Denn wir sehen ja vnd erfarens teglich / das Gottes wort mit solchen vier stücken wird angegriffen / Darumb tröstet der heilige geist vnsern glauben / das er sich dafür nicht furchten solle / ob ers gleich leiden müsse. Jtem / im selbigen Psalm / haben wir / im .ix. vers / das Pronomen Mea / jnn Tua verwandelt / vnd aus Meine / gemacht / Deine22) / Darumb / das der vers i-j tunckel ist / so man sagt / Denn der HERR ist meine zuuersicht / So er doch durch den gantzen Psalm füret das wort / Deine / vnd redet zu einem andern oder von einem andern / wie auch im selbigen vers / Der höhest ist deine Zuflucht / Vnd der gemein Deudsch man die plötzliche verenderung der personen im reden nicht wol kan mercken / Darumb haben wirs klerlich vnd deudlich 20 wollen geben / weil man solcher weise zu reden im Deudschen nicht so gewonet ist / wie im Ebreischen / Da offtmals geschieht / das einer jtzt spricht / Du vnd Der / so er doch mit einerley personen redet / wie das die Ebreer wol wissen / Solchs haben wir etliche mal mehr gethan / Ob nu das Meister klügling villeicht nicht wird gefallen / der nicht darnach fragt / wie ein Deudscher müsse den 25 text verstehen / sondern die wort steiff vnd genaw behellt / das jn niemand verstehen kan / das ficht vns nicht an / Wir haben dem sinn nichts genomen / vnd die wort deudlich gegeben. Jtem / Psalm .xcij. [,ij] Wenn sie gleich alt werden / werden sie dennoch blühen / fruchtbar23) vnd frissch sein / Wissen wir wol / das von wort zu wort also 3 o lautet / Sie werden noch blühen im grawen har / fett24) vnd grüne sein / Was ist das gesagt? Der Psalm hatte die gerechten vergleicht den bewmen / als Palm bew-men vnd Cedern / die selbigen haben kein graw har / sind auch nicht fett (Welchs ein Deudscher verstehet vom schmaltz / vnd denckt an einen feisten bauch) Aber der Prophet wil sagen / Die gerechten sind solche bewme / die auch blü-3 5 hen / fruchtbar vnd frissch sind / wenn sie gleich alt werden / vnd müssen ewiglich bleiben / Denn Gottes wort bleibt ewig24a / welchs sie leren / Psalm .j. [,y] Seine bletter verwelcken nicht / Denn sie nemen jhe lenger jhe mehr zu / beide im wort vnd leben / Aber alle ander bewme nemen zu letzt abe / wenn sie alt werden / sonderlich / die rottengeister / so Gott nicht gepflantzt hat / wie 20 Sermo in festo S. Andreae apostoli II, 6 (Migne, Patrologia latina Bel. 183, Sp. 512). 21 Oben S. 254*, 26-28. 22 Bei der Revision von 1531 (WA Bibel Bd. 3, S. 116, 2Öf.). 23 »fruchtbar« seit der Revision von 1531 (WA Bibel Bd. 3, S. 117, 29-35). 24 »fett« in den Ausgaben 1524/28. 24a jes. 40,8; 1. Petr. 1,25. Christus spricht25) / Alle pflantzen / die mein himlisscher Vater nicht gepflantzt hat / müssen ausgerottet werden. Jtem / Psal .cxviij. im .xxvij. vers / wüsten wir zu guter massen wol / das die Jüdischen Rabini so lesen / Bindet das Osterlam mit seilen / bis an die hörner des altars / Da wir also deudschen / Schmückt das fest mit meygen / Sie machen 5 aus dem wort / Hag26) (welchs eigentlich ein Fest oder Feyertag heisst) ein Osterlam / durch eigene thurst / Vnd obs gleich anders wo / so erfunden würde / als sie furgeben / So mügen sie doch hie nicht solchs beweisen / Vnd wo stehets geschrieben / das die Jüden das Osterlam mit stricken zum altar solten füren / welchs ein jglicher daheim jnn seinem hause braten vnd mit seinem gesinde 10 essen müste / wie sie noch thun / ob sie wol keinen altar haben? Weil denn solchs ein Jüdisscher jrriger sinn ist im Text / Vnd wir wissen / das dieser Psalm von Christo vnd seinem Reich singet / Vnd die wort dieses vers / aus art der sprachen / diesen sinn geben / Bindet das Fest mit meygen / Haben wirs deudlich also gemacht / Schmückt das Fest mit meigen (welchs ist / die 15 geistliche laubrust oder lauberhütten Fest / welchs furbilde war der Jüden laub-rust) bis an die hörner des altars / Mit dem altar zeigt er an / das es solt eine geistliche laubrust sein / da ein altar bey sein müste / Bey der Jüden laubrust muste kein altar sein / sondern allein zu Jerusalem / Vnd ist die meinung / das zur zeit Christi / alle Fest ein teglich Fest sein sollen / darinn man frölich im glauben pre- 20 dige / vnd damit Gott danckopffer thu / Das heisst / bis an den altar das fest mit meygen schmücken / frölich sein im wort vnd glauben / vnd also Gott loben vnd preisen jnn Christo / welcher vnser altar ist. Jtem im zwelfften vers / da wir also deudschen / Sie dempffen27) wie ein feur jnn dornen / machens die Rabini also / Sie verlesschen odder werden gedempfft / 2 5 wie feur jnn dornen / Vnd sol die meinung sein / Die Gottlosen Verfolger sind gleich / wie die dornen vnter einem töpffen angelegt / vnd grewlich blitzen vnd brennen / Aber ehe das fleisch im töpffen gar wird / haben die dornen sich ausge-brand vnd verlesschen / vnd lassen das fleisch wol rohe bleiben / Also gehen die Verfolger vnter / ehe denn sie die gerechten auffreumen. Also zihen die Rabini / 30 allenthalben / wo sie können / die schrifft auflfjre töpffen vnd opffer / als die auff solche opffer vnd werck / jr heiligkeit am meisten bawen. Aber weil im Text folget / jm namen des HERRN wil ich sie zehawen (wie die selbigen wort jnn den zweien versen dauor auch stehen) durch welche wort angezeigt wird / wie die Gotlosen sollen vntergehen / halten wir den sinn / den 3 5 vnser text gibt / das damit ausgedruckt werde / der grosse grim der widder-sacher gegen die gerechten / gleich / wie er sie auch den zornigen bienen / im selbigen vers vergleicht / Also auch hie / den jenigen / so zu lauffen vnd lesschen / wenn eine hecke oder wald brennet / Welches auch die Ebreische Grammatica gibt / wo sie jre puncte28) nicht hinan flickten / on vrsache. Auch wenn die dornen 40 25 Matth. 15,13. 26 in. 27 »sic sind verlosschen« in den Ausgaben 1524/25 (»sie dempffen« schon 1528). 28 »puncte« = die nachträglich eingesetzten Vokalzeichen der hebräischen Schrift. verbrand vnd verlosschen sind / wie reimet sichs drauff / das man sie im namen des HERRN zu hawen wolt? Sol man jnn die asschen hawen / oder sol man die Gottlosen / so nicht mehr sind / aller erst vmb bringen? Vnd was ists not / von allen Worten solche rechenschafft geben? Wir haben 5 für war keinen vleis noch mühe gespart / Wers besser machen kan / dem ists wol gegönnet / Aber ich hoffe / sol er vnsers Psalterlins nicht dazu gebrauchen / Er solle den Psalter verdeudschen / das weder Deudsch noch Ebreisch viel drinnen bleibe / Das soltu daran mercken / wo du vnsern Psalter gegen seinen halten / vnd seine eigen kunst / oder vnser wort abgestolen / finden wirst. Es ist ein io schendlicher / verdrieslicher man /Meister klüglingla) / Wenn er ein wortlinfinden kan / das wir versehen hetten (Denn wer wil so vermessen sein / das er / gleich als were er Christus vnd der heilige geist selbs / kein wort / wolt gefeilet haben?) da ist er meister vnd Lux mundi / ob er wol weis / das wir den gantzen Psalter sonst wol gedeudscht hetten / vnd er nicht einen vers im gantzen Psalter recht 15 verdeudschen künde / Es sind Schendler vnd Calumniatores / das bleiben sie. Vnd wie gehets doch zu / das man vns allein so genaw sucht / so doch der alte Psalter auch Sanct Hieronymus29) vnd viel andere / aus der massen viel mehr gefeilet haben / denn wir / beide im Griechischem vnd Latinischen? Oder können sie dort so gedültig vnd gütig sein / da sie viel mangel finden / Warumb 20 sind sie denn hie so gifftig vnd vnbarmhertzig / da sie doch viel guts finden / welchs sie sonst nirgent funden haben? Aber es ist / die leidige hoffart / vnd der grosse neid Meister klüglingsla) / weil der selbige sihet / das er nichts guts machen kan / wil er doch damit ehre eriagen vnd meister sein / das er frembde gute erbeit lestern vnd sehenden kan / Aber die zeit wirds bringen / vnd / Was Gott pflantzt / 25 wird bleiben. Also werden sie jre kunst / on zweiuel auch jnn dem versuchen / da wir die regel gerhümet haben / das wir zu weilen / die wort steiff behalten / zu weilen / allein den sinn gegeben haben / Hie werden sie aller erst klügeln / vnd haddern / wie wir solcher regel nicht recht noch zur rechten zeit gebraucht haben / wie 30 wol sie vorhin von solcher regel nie nichts gewust haben / Sondern wie jr art ist / Was sie hören / das können sie flugs besser / denn jederman / Jch wolt aber / wenn sie ja so hoch vnd tieff gelert weren / vnd jre kunst beweisen wolten / Sie nemen das einige vnd doch fast gemeine wort / Chen30) / für sich / vnd geben mir gut Deudsch drauff / Funffzig gülden wil ich dem verschaffen / der mir solch 3 5 wort / durch vnd durch jnn der schrifft / eigentlich vnd gewis verdeudscht / vnd last alle meister vnd klüglinge alle jre kunst zu samen thun / auff das sie doch sehen / wie / selbs dolmetschen gar viel ein andere kunst vnd erbeit ist / denn eins andern dolmetschen taddeln vnd meistern. Wer vnser Dolmetschen nicht haben wil / der lasses / Wir dienen damit den vnsern / vnd die es gerne haben. 29 Hieronymus in seinem »Psalterium de hebraica veritate«. 30 Über die Schwierigkeit der Übersetzung des hebräischen Wortes: )3 äußerte sich Luther in einer Tischrede vom Winter 1542/43: »Significat proprie solidarc, firmare, quod non est dubium, sed certum, solidum ... Es ist, das wir zu Deutsch >recht< heissen« (WA Tischreden Bd. 5, S. 2i2, if. u. 6). LUTHER UBER SEINEN GEBRAUCH DER SYNKOPE (1527). In einem an seinen sprachgewandten Freund, den damaligen Altenburger Pfarrer Georg Spalatin, gerichteten Brief vom i .Januar 15 271) nahm Luther aus gegebenem Anlaß an Hand zweier konkreter Beispiele gegen ein allzu formales Deutsch Stellung und trat dabei für gewisse sprachliche Freiheiten ein, die der 5 Umgangssprache entstammen. Veranlaßt war dieses Schreiben, in dem des Reformators feines Sprachgefühl deutlich zutage tritt, durch den Anstoß, den der kursächsische Hofmarschall Ritter Hans von Dolzis; an den von Luther häufig gebrauchten Synkopen genommen hatte: »Doltzicko nostro charissimo dicito, quod, si amicas fert (sicut facit) alter- 10 cationes, nobis non deest ratio, ut aliquando scribendum esse contendamus >Darumb<, aliquando >Drumb<2). Cur enim nos Germani non imitemur Graecos, Latinos, Ebraeos in contractis et syncopis, si modo est ulla lingua magis syn-copisans Germanica? Syncope dicimus: >Du soltest mirs thun<3), quod Dolt-zicka severitate dicendum esset: >Du soltest es mir es thun<4). Vide, quae gratia 15 syncopes et quae nausea regulae! Si quaeras: >Warumb thustu das?<, regulariter dicimus: >Darumb< voce solitudinis; rursus voce aggregati syncope eleganti dicitur: >Ich wills drumb nicht lassem, quod quanto odio diceretur: >Ich will es darumb nicht lassem? Ad Thuringos cum istis barbaris Germanismis! Vides, quam arguti nos quoque simus. Caveat ergo Doltzickus sibi a grammatica 20 pugna, praesertim si nos lacessere tentet, qui nobis Aristarchi5) bis, ter, quater videmur. Haec ioco.« Übersetzung: »Unserm lieben Dölzig bestelle, falls er, wie er es tut, freundschaftliche Wortgefechte führen will: wir haben Grund, darauf zu bestehen, daß wir bald >Dar- 25 umb<, bald >Drumb< schreiben.2) Warum sollten wir Deutschen denn nicht die Griechen, Lateiner und Hebräer bei Kontraktionen und Synkopen nachahmen, wenn anders überhaupt eine Sprache für Synkopen so geeignet ist wie die deutsche? Synkopierend sagen wir: >Du solltest mirs tum3), was nach Dölzigs strenger Auffassung heißen müßte: >Du solltest es mir es tum4). Siehe, wie gefällig 30 die Synkopen sind und wie häßlich die starre Regelmäßigkeit. Wenn du fragst: >Warumb tust du das?<, so sagen wir regelmäßig, wenn wir mit einem alleinstehenden Worte antworten: >Darumb<; andererseits sagt man im zusammenhängenden Satze mit angebrachter Synkopierung: >Ich will’s drumb nicht las- 1 WA Briefe Bd. 4, S. 150, 19-32. 2 Vgl. z.B. Apg. 6,1 und 2f. (1522): »In den tagen ... erhub sich eyn murmel vnter den Kriechen wider die Ebreer, darumb, das yhre witwen vbir sehen wurden«. - »Es taug nicht, das wyr das wortt Göttis vnterlassen vnnd zu tissch dienen, drumb, yhr lieben bruder, besehet vnter euch sieben menner«. 3 Vgl. z.B. Apg. 5,38f. (1522): »Ist der rad ... aus den menschen, so wirts vntergehen, ists aber aus Gott, so kund yhrs nicht dempfen«. 4 Das erste »es« steht als Vorläufer der Satzergänzung; vgl. C. Franke, Grundzüge der Schriftsprache Luthers Bd. 3 (2. Auf!. Halle 1922), S. 84. 5 Nach Aristarch von Samothrake (f ca. 143 v. Chr.) bezeichnet man einen unerbittlichen Kritiker mit diesem Namen. sen<. Wie häßlich würde es klingen: >Ichwill es darumb nicht lassem? Zum Teufel mit diesem barbarischen Deutsch! Du siehst, wie scharfsinnig auch wir sind. Dölzig soll sich vor einem Streit um grammatische Fragen hüten, besonders wenn er dabei versucht, uns herauszufordern, die wir uns zwei-, drei- und vier-5 fache Aristarche5) dünken. Doch dies nur im Scherz.« ADAM PETRIS GLOSSAR ZUM NEUEN TESTAMENT (BASEL, MÄRZ 1523). Nachdem der Baseler Drucker Adam Petri schon im Dezember 152z einen wortgetreuen Nachdruck von Luthers Septembertestament in Folioformat ohne 10 jede eigene Zutat herausgebracht hatte (WA Bibel Bd. 2, S. 209-211 [Nr. 1]), veranlaßten ihn die Schwierigkeiten, die den oberdeutschen Lesern das Verständnis zahlreicher ihnen nicht geläufiger Worte der Luthersprache bereitete, für seine zweite Folioausgabe vom März 1523 (ebd. S. 237h [Nr. 12]) ein (im folgenden abgedrucktes) Glossar (Bl. A iijb-4b) anfertigen und dort rund zwei-15 hundert derartige unverständliche Wörter »auff vnser hoch teutsch [Oberdeutsch] außlegen« zu lassen. Während Petris Textabdruck den Wortbestand der Wittenberger Ausgabe unangetastet gelassen hatte (»doch die selbigen wörtter nit on schaden hetten mögen verwandlet werden«), begegnen hier mancherlei Veränderungen im Vokalismus (z.B. »sun«, »künig«, »vätter« statt Luthers »son«, 20 »könig«, »vetter«) und im Konsonantismus (z.B. ist im Anlaut Luthers »pl«, »pr«, »dr« vielfach durch »bl«, »br« und »tr« wiedergegeben). Dementsprechend erscheinen diese Wortformen auch in dem (an Hand des Baseler Nachdruckes des Neuen Testamentes hergestellten) Glossar. In der gleichfalls im März 1523 erschienenen Oktavausgabe Petris (ebd. 25 S. 239f. [Nr. 131]) ist gegenüber dem Foliodruck eine Reihe von Verbesserungen und Ergänzungen vorgenommen (Bl. a 6b-b ija), die unten S. 2Öo*-266* im Lesartenverzeichnis aufgeführt sind. Während der Bamberger Buchdrucker Georg Erlinger in der zweiten Auflage seines Perikopenregisters (»Register der Epistel vnd Euangelion ...«) von 30 1523 Petris Glossar in dessen erster Gestalt nachdruckte (Bl. 6b-7b) (vgl. K. Schottenloher, Die Buchdruckertätigkeit Georg Erlingers in Bamberg [Leipzig 1907], S. 74h und 198-201), gab der Baseler Drucker Thomas Wolff in seinem Oktavnachdruck des Neuen Testamentes (WA Bibel Bd. 2, S. 248-250 [Nr. 16]) mit mancherlei eigenen Änderungen1) teils die erste, teils aber auch 35 die zweite Fassung jenes Glossars wieder (Bl. Cc vb-9a). i Neu hinyiigefügt ist'. 14a Berewen — rasten / rtiwen. Völlig weggefallen sind'. 7/, 38, 4% )0, tot, 114. Eine von der Vorlage abweichende Glossierung'. / Anbiß - ein früe stück. 26 Blehen -aufblasen / sich erheben / frech / trutzig 103 Meüchel - muchlen / heimlich triegen. Him;ugefügt ist in der Glossierung: 27 allfantzig 28 augenblicklich 44 bewegen jj erbrantter ernst ;8 hiraten 71 auß [gestrichen] 147 zoll. Weggelassen ist in der Glossierung'. 6 Zufall // zwang / gedreng 34 mercklich 36 streusen 33 entwert 70 leümed. Ausgetauscht ist in der Glossierung'. 8 strauchlung gegen ein böß beyspyl 20 krafftloß machen gegen entrüsten / schellig machen. Dieses Glossar erfreute sich bei den Nachdruckern von Luthers Neuem Testament sehr großer Beliebtheit und wurde in den anderthalb Jahrzehnten bis 1538 in seinen verschiedenen Fassungen (Petri I und II sowie Wolff) zu Dutzenden von Malen in Nürnberg, Augsburg, Straßburg, Hagenau, Worms und Mainz nachgedruckt.2) Petris Glossar lautet: Lieber Christlicher Leser / So ich gemerckt hab / das nitt yederman verston mag ettliche wortter im yetzt gründtlichen verteutschten neuwen testament / doch die selbigen wortter nit on schaden hetten mögen verwandlet werden / hab ich lassen dieselbigen auf! vnser hoch teutsch außlegen vnd ordenlich in ein klein register / wie du hie sihest / fleißlich verordnet. Glossartext: A änlich Affterreden Alber Altuättelisch fabel 5 Anbiß Anfal Anfurt Anstoß Auffschub 10 Auffrucken B Bang Beben Befragen Befremden 15 Beruckung Beschickten Bestricken Besudlen Betaget gleich nach reden nerrisch/fanteschtisch alter wiber merlin morgen essen anteil/loß/züfall der schiff anlendung ergernuß/strauchlung Verzug verweisen/beschuldigen engstich/zwang/gedreng bidmen zancken/zwitrechtig sin verwundern vahung begrüben/volgten/bestatten fahen/binden verunreinen/beflecken Belegstellen-. Joh. 9,9 2. Kor. 12,20 2. Kor. 11,6 i.Tim. 4,7 Joh. 21,5 (seit 1530: zu essen). Apg. 1,17 (seit 1530 ausgelassen); 8,21 Apg. 27,12 Röm. 14,13 APg- Matth. 27,44 (seit 1530: schmeheten); Jak. 1,5 Luk. 12,50 Matth. 27,52 (erbeben) Mark. 8,11 i.Petr. 4,4 Röm. 11,9 Apg. 8,2 Matth. 22,15 (seit 1530: fiengen). Off. 3,4; 14,4 (hier seit 1530: befleckt) Luk. 1,7 alt/hat vil tage Textliche und lautliche Abweichungen der Oktavausgabe von Adam Petris Edition des Neuen Testamentes (März 1523 = WA Bibel Bd. 2, S. 239h [Nr. 131]): 4 wiber] weyber 11 engstig 14 zweytregtig sein 2 Zum Ganzen vgl. F. Dauner, Die oberdeutschen Bibelglossare des XVI. Jahrhunderts (phil Diss. Freiburg 1898); A. Schütt, Adam Petris Bibelglossar. Ein wortgeschichtlicher Kommentar (phil. Diss. Freiburg 1908); F. Kluge, Von Luther bis Lessing (5. Aufl. Leipzig 1918), S. 104-112. Zu diesen Nachdrucken vgl. Gutenberg-Jahrbuch 1962, S. 248 f. und Anna. 124. 20 Betewben Betrauwen Betretten Betüngen Bewüst 25 Beylag Blehen " Blaßtückerey Blotzling Brachtig 3° Braussen Brüfen D Darb Darben Deutlich 3 5 Dürstig E Emporen Entkamen Enlich Entwandt 40 Erbschichter Erdtbeben Erhaschen Erndten Erregen 45 ersauffen 21 trewcn] treuwen tru[n]cken/krafftloß machen verbietten/trewen radschlagen/vnderreden tüngen mit mißt erkant/erfaren vertrawt/hinder gelegt gut hochmütig sin boß/tückisch/listig gehling/schnelliglich hochmütig/hochfertig rauschen/sausen mercken/erkennen Luk. 18,5 (seit 1530: vbertewbe) Matth. 12,16 (bedrawe-te) Falsche Worterklärun zu Apg. 5,24 (infolg verkehrten Verständnisses von Luthers Übersetzung [Dauner, S. iiyf.]) Luk. 13,8 Apg.iJ.i8 1. Tim. 6,20 (seit 1530: das dir vertrawet ist); 2. Tim. i,i2 1. Kor. 13,4 2. Kor. 4,2 (seit 1530: schalckeit) APg' 9>3 (plötzlich) Röm. 16,18 (prächtig) Luk. 21,25 Luk. 12,56 (prüfen) notturfft/armüt nott/armüt leyden offentlich/mercklich keck/kün Mark. 12,44 (seit 1530: armut) Luk. 15,14 1. Kor. 14,9 2. Kor. 10,if.; Mark. 15.43 ([ist] thurstig; seit 1530: wagts); Röm. 10,20 (dto.; 1527/40: ist küne; seit 1541: darff) erheben/streusen entrunnen/entlieffen glich entzogen/entwert erbteiler/erbscheider erdtbydem erwischen/fahen schneiden entporen/auffrür machen ertrincken Matth. xo,2i Apg. 28,1 (seit 1530: auskamen) Joh. 9,9 APg- 5,2 Luk. 12,14 Matth. 24,7 Joh. 10,12 Matth. 6,26 Luk. 23,5 Matth. 8,32 bp E Eyffer Eyttel F Fahr Ferne 50 Feynantzer Feyl Fale Fal Feltweg 5 5 Fewr eyfer Flehen Flicken Freyen Frümmen 60 Fülen G Gebür Geborsten Gedeyen Gefeß 65 Gegent Geheymniß Gehorchen Gelindigkeit Gepfropfft 70 Gerücht Gesteupt Getreyde Getümmel Getünckte wand 75 Gezichte Gichtprüchtig Gleichbertig 48 sorgklich] sor[gk]ligkeit j6 Gichtprüchig ernst wan/lär/vnnütz ferligkeit/sorgklich so ferr/so weyt newfündiger zu bösen nachlesigkeit/versümniß missethat/sünde mangel/gebresten rast/roßlauff feuriner ernst bitten/ernstlich begeren bletzen weiben/eelich werden nutz/gewin empfinden billich/gemeeß gebrochen/zerrissen wachßen/zünemen geschir landtschafft heimlikeit/Sacrament gehorsam/vnderthenig sin gütig/senfft/milt geympfft/gepflantzt geschrey/leümed mit rütten gestrichen korn/frucht vngestimb/ auffrür geweißt/bekleibte geschlecht gicht süchtig gleichförmig ;o newfündig Joh. 2,17 Rom. i,2i Luk. 8,23 Luk. 22,51 Röm. 1,30 (fynantzer; 1541/45: schedliche; 1546: erfinder böser tück) Matth. 6,14.15; 18,35 i .Kor.6,7 (Luther: feyl) Röm. 11,11 (zu Nr. 51-5 3 vgl. Dauner, S. 121 f.) Luk. 24,13 Hebr. 10,27 Apg. 1,14 Matth. 4,21 Matth. 5,3 2 Röm. 6,21 (seit 1527: frucht) Mark. 5,29 Luk. 12,42 Apg. 1,18 i.Kor. 3,6 Matth. 13,48 Matth. 8,28 Matth. 13,11; Eph. 5,32 (vgl. Rgl.) Matth. 17,5 (seit 1530: hören); Mark. 1,27 Apg. 24,4 Röm. 11,17 Matth. 4,24 Mark. 13,9 Luk. 6,1 Matth. 9,23 Apg. 23,3 (getünchte) Matth. 3,7 (otter g.) Matth. 4,24 (seit 1543: Gichtbrüchigen) Apg-14,15 ([euch] gl.) (seit 1530: gleich wie jr); Röm. 8,29 (seit 1530: gleich). 77 geweißte 69 geympfft] fehlt Götzen opffer abgotter opffer Apg. I5>29 Grentz gegny/vmbkreyß Matth. 2,16 80 Grüntzen H grimmig sein/zürnen Apg. 12,20 (seit 1541: gedacht... zu kriegen) Hall vorlaub/ingeng Joh. 5,2 Harre wardt/beytte i.Kor. 11,33 Haschen erwischen/fahen Joh. 6,15 Hauchen blosen/wehen Joh. 3,8 (seit 1530: saussen) 85 Helfft halb Mark. 6,23 Hermeten sich bekümmeren sich 2. Kor. 6,12 Rgl. Heuchler gleißner/trügner Matth. 6,2 Heyradten mannen/eelichen i.Kor. 7,36 (seit 1530: freien) u. 38 (verhey-raten) Honen spotten/schenden Matth. 22,6 90 Hügel I gipffel/bühel Luk. 3,5 Jnthan geben/überantwort Matth. 25,20 u. 22 (eynthan; seit 1530: gethan); 25,14 (thet K ...eyn) Khan kleinschiff/nachen Apg. 27,16 Kerich fäget/staub/kutter i.Kor. 4,13 (seit 1530: fluch); vgl. Rgl. Klufft kling/krufft/hüle Luk. 16,26; Joh. 11,38 95 Knöchel knod/gleich Apg- 3.7 Kostet versüchet/schmackt Joh. 2,9 Kretzmerey kramerey/merckten 2. Kor. 2,17 (k.treyben) (seit 1530: [verjfel-schen) Küchlin huncklen/iunge hünlin Matth. 23,37 Kündig L wissend/erfaren Jak. 3,13 (seit 1530: klug) 00 Lagert sie bey schichten hauffenweyß Luk.9,14 (seit 1530: last sie sich setzen b. sch.) Lippen lefftzen Matth. 15,8 Lappen stuck/pletz/lump Matth. 9,16 Laß mied Luk.18,1 ;2.Kor.4,1.16 und Eph. 3,13 (seit 1541: müde) Lencken vmbkern/vmbwenden Matth. 2,12; Luk.10,6 (seit 1530: wenden) So zürnen] + /kurren 81 vorlaub/fürschopff/ingang 86sich(2.)] + /waren engstig 8p spotten] -j- /schmähen/ Pß feget p6 schmackt + /kieset 8ß fahen] + /ergreiffen ß2 weidling/nachen/kleinschiff 105 Lerman auftlauff/ auftrür Luk. 22,6 (lernten) (seit 1527: rumor) Liechtstar M leuchtern/lutzern Phil. 2,15 (seit 1530: Rechter) Malmen zermalen/zerknütschen Matth. 21,44 (zu mallmen) Marckt fleck/dorff Matth. 9,35 Meüchel morder heimlich morder Apg. 21,38 110 Miedling gedinckter knecht/tagloner Joh. 10,12 Mietten bestellen/dingen Matth. 2o,t Monsüchtig monig/lunig Matth. 4,24 Morgenlandt auffgang der sonnen Matth. 2,1 Macht schleyer 1.Kor.11,10; vgl. Rgl. 115 Motten schaben Vgl.: Mütten Mintz bachmintz Matth. 23,23 Mütten N schaben Matth. 6,19; Luk. 12,33 (motten) Naff Schwester sun/vetter Kol. 4,10 (neff) Narben O P wunden/malzeychen Gal. 6,17 Rgl. 120 Ottergezicht Otter geschlecht Matth. 3,7 Panier baner/venle Apg. 28,11 Pfal anfechtung des fleisch 2. Kor. 12,7 Preyß lob/rhüm Luk. 2,14 (seit 1530: Ehre); 2,32 Prüften versüchen/erkünden Luk. 12,56 12; Pübelvolck Q heilaß/vnnütz volck Apg. 17,5 Qual pein/kranckheit Matth. 4,24 Quelen R peinigen/quetschen Matth. 8,29 Raben rappen Luk. 12,24 Rasen toben/vnsinnig Apg. 26,24 130 Rasseln braspeln/rauschen Off. 9,9 Rawm weite/platz Mark. 2,2 Rügen schenden/schand entecken Matth. 1,19 Ruchtpar außgerüftt/lautprecht Matth. 9,31; 28,15 (seit 1541: gemeine) Rüchtlg namhafttig Matth. 27,16 (seit 1541: sonderlich für andern) 135 Rüstag bereittag/heiliger abent Matth. 27,62 Rüstzeug werckzeug Apg- 9A 5 ii; mutten ny fehlt {vgl. n f) 120 Ottergezücht 124 fehlt {vgl. yi) 124 heiloß I2y quetschen] fehlt 129 vnsinnig] + /fast zürnen 140 rauschen] + /roßlen 144 namhafftig] + eins großen rümß iyy obent Säuret S sawr/gehäfflet. Schawbrot Schawtragen 140 Scheel Schaffel Schlachtag Scherpfflin Schmucken 145 Schnawbet Schnür Schoß Schrancken lauffen Schüttert 150 Schwelgerey Schwülstig Sehnet sich Seymß Semptlich 15 5 Sichten Söller Spaltung Splitter Spügniß 160 Stachel Stachel lencken Steupen Storrig Stuffen T 165 Tadlen Taugt nit Tauchen Teppich Teuschen heilig brot/gewicht brot öffentlich tragen schylen/übersichtig sester/symmeryn metzel tag/tag der wirtschafft halber heller ziern/auffmutzen trewet/anschnaubet sonßfraw zinß/steur/rent zum zyll lauffen betriebt sich Überfluß in essen vnd trincken auffgeblasen begern/begird haben vngeleuttert honig miteinander seyhen/reütteren saal/summerlaub zanck/zwitracht spreyß gespenscht eisene spitz an der Stangen sich gegen dem spitz keren mit rütten streichen widerspennig/streittig staffel/steyg stroffen/nachreden zimpt nit/ist vnbillich tuncken gautter/golter/sergen betriegen Luk. 13,21 (durch saurtt) (seit 1530: sawr ward) Matth. 12,4 Kol. 2,15 Matth. 20,15 Matth. 5,15 Jak- 5,5 Mark. 12,42 Matth. 12,44 APg- SM Matth. 10,3 5 Luk. 20,22 1. Kor. 9,24 Joh. 11,33 (i530/4i: entsetzt sich; seit 1541: betrübt sich) Tit. 1,6 (seit 1530: Schwelger) 2. Petr. 2,18 (seit 1530: stoltze) Röm. 8,22 Luk. 24,42 Matth. 27,62 Luk. 22,31 Apg.1,13 i.Kor. 11,18 ; 12,25 Luk. 6,41. 42 Matth. 14,26 (seit Dez. 1522: gespenst) i.Kor.15,55. 56 Apg.9,5 (Luther: lecken) Matth. 21,35 Röm. 1,31 Apg. 21,35 Luk. 20,26 Matth. 27,6 Matth. 26,23 Apg. 18,3 (Teppichmacher) Mark. 10,19; 2.Kor. 7,2 (seit 1541: verletzt) 140 schylen] + /glunen/ 773 hönig] + /waben 16j stroffen] -|- /berafflen/ 777 gehefflet 73 S gewicht] geweicht 733 Scherfflin — ortlin/haiber 160 Stangen] + /scherpffe 737 tragen + /zeigen 146 sunßfraw 74/ träwet 162 streichen] außstreichen 170 Topfferen Trenen Tümmel Triestern V Vberreicht 175 Vbertaubet Verbanneten sich Verforteilen Verhüllet Verschmachten 180 Verstortzt Vertritt Vfer Vmringeten Vndeütlich 185 Vntüchtig Vnthadelich Vnuerruglicheit V nuerwelcklich Vorhaut 190 Vrbittig Vßgerottet W Wad Wegeren W etterwindis ch 195 Weyland Wichtige Z Zerrütten sinn Zygenfell Zurschellen erden geschirr trehern/zehern gethon/geschrey grüsch/trober überantwort/gegeben ertruckt/dempffet machten ein bundt mit einander betriegen verbunden [v]erkamen/verderben verirret verspricht/verwesen gestad vmbgaben/vmbkreisseten vnuerstentlich vngeschickt/vnnütz vnstrefflich vnbeweglich alweg grünend/nit welck oder schwelck vnbeschnitten bereyt/wilhgk vßgerüt gewandt/kleid sich widern oder weren vnstet etwen/vorzeitten schwere/lastig böse verkerte sinn geyß fell/kitzen feil zerkloben/zerspalten 2. Tim. 2,20 (seit 1530: jrdische) Mark. 9,24 Matth. 27,24 (mask.; Luther: getumel [neutr.]) Luk. 15,16 (1524/27: tre-stern; seit 1530: trebern) Gal. 3,19 (seit 1530: gestehet) 2. Petr. 2,7 (seit 1530 andere Wortwahl und Konstruktion) Apg. 23,12 i.Kor. 6,7 Joh. 11,44 Matth. 15,32 Apg. 2,6 Röm. 8,26 Matth. 13,2 Joh. 10,24 i.Kor. 14,8 Röm. 3,12 Luk. 1,6 i.Petr. 3,4 (seit 1530: vnuerrückt) i.Petr. 1,4 Röm. 2,25; vgl. Rgl. 1. Petr. 3,15 (seit 1541: bereit) Gal. 5,12 Off. 3,4 (seit 1530: klei-dern) Apg. 25,11 Matth. 13,21 Joh. 9,13 2. Kor. 4,17 i.Tim. 6,5 Hebr. 11,37 Matth. 21,44. 777 treber 77/ tempffet 777 schedigen/betriegen 178 verbunden] + /vmbwickelt 777 verkamen / eiligen/ 787 vnbeweglich] + /vnerstörlich 188 oder schwelck]/e/j/t 191 Außgerottct — von der rott abgesündert/außgerüt 197 etwan. THOMAS WOLFFS GLOSSAR ZUM PENTATEUCH (BASEL 1523). Nach Adam Petris Vorbild, das dieser 1523 für das Neue Testament geliefert hatte, ließ dann noch im gleichen Jahr der Baseler Drucker Thomas Wolff für seinen Quartnachdruck (WA Bibel Bd. 2, S. 25 5 f. [Nr. 19]) der Wittenberger Pentateuchausgabe ein (am Schluß des Bandes angefügtes) rund 60 Wörter umfassendes Glossar hersteilen (Bl. ka-ijb). Jedoch fand es im Gegensatz zu dem neutestamentlichen Wortregister (vgl. oben S. 260*) gar keinen Anklang bei andern Druckern mit alleiniger Ausnahme des Straßburgers Amandus Farkal, der jenes alttestamentliche Glossar in seinem Pentateuchnachdruck vom 5. März 1524 (WA Bibel Bd. 2, S. jojf. [Nr. 37]) durch sieben Zusätze aus Petris Register zum Neuen Testament (= Nr. 7. 11. 46. 72. 64. 90. 191) und unter Ersatz von Nr. 24 durch Petris Nr. 79 erweiterte (Bl. V 4b-6a).1) Wolffs Glossar lautet: Dem Laser. Nach dem mal nit im teutschen als im Latin alle dinge mit eynnerley wortten genennet werden / haben wyr etliche nach vylerley sprach hie angezeyget / auff das nitt yemandt im lasen vast [sebr\ behindert werde der solche wortt in seiner sprach nit erkündet hette / geheb dich wol. Glossartext: A Alle/oder/all/ Arm Auffraffen B Beythüns 5 Bersten Brüsten lar/od/verzeret/schwach forderst vierteyl von der erden auffsamlen Wartens zür zeit irer krank-heyt zerspringen brust vnd stercke gewynnen Byenen Blachen Caninchen 10 Denckblasen C D immen/byen sunder hügel/eben velt Cünykel blasen zür gedechtnuß Belegstellen: 4. Mose 14,33 5. M.18,3 4. M. 19,9 3.M. 15,25 (seit 1534: absonderung) ? 4- M. 23,24 (seit 1534: sich erheben) 5. M. 1,44 5- M. 11,30 3.Mos. 11,5 3.M. 23,24 (seit 1534: blasens zum gedechtnis) i Zum Ganzen vgl. P. Pietsch, Ein unbekanntes oberdeutsches Glossar zu Luthers Bibelübersetzung (Zeitschrift für deutsche Philologie Bd. 22 [1890], S. 325-336); A. Schütt, Zu Wolffs Bibelglossar von 1523 (Zeitschrift für Deutsche Wortforschung Bd. 11 [1900], S. 271 bis 282); K. Bachmann, Weiteres zur Kritik von Wolffs Bibelglossar (ebd. Bd. 11, S. 282 bis 288); Kluge, Von Luther bis Lessing, S. 1x2-115. Eckein wider willen haben/ver- 3-M. 26,44 schmehen Eckel T7 walgung/wider will 3.M. 26,43 Feyg r verzagt/erschrocken 2.M. 15,15 Früelinge der ersten zeyt i.M. 30,41 15 Freybock denn man frey ließ lauffen 3.M. 16,8 (seit 1534: ledigen bock) Fal mangel/bresten 2. M. 12,5 (feyl) Fittichen G ortter an kleydern/flügel 4.M. 15,38; i.M. 7,14 Gered allerley geschirre vnd hauß- 2. M. 12,3 5 radt Geschosset ehern gewunnen 2.M. 9,31 20 Gemang gemist/zweyerley 3. M. 19,19 (gemang körn) (seit 1534: mancherley samen) Grütz grieß muß 3-M. 23,14 (seit 1534: körn) Gedeyen golt geleüttert/klar/fyn golt 4.M. 8,4 (seit 1523 [2. Auf!.]: tichte gold) Gemeyn nützbar/lesen vnd zübe- 5 .M. 20,6 reyten - Grentze H ende/dar ein lant keret i.M. 10,19 25 Hayn ein vynster walt i.M. 12,6 Hall iar Jubel iar 3.M. 25,10 Hockericht der ein hoger hat 3.M. 21,20 Hundgelt das man gebenn sollt/die j.M. 23,18 erste gebürt eins hun[d]ß zülosen K 3° Kebsweyb keyn eeweyb i.M. 22,24 Kolke cystern 3. M. 11,36 Knotten bollen 2.M. 9,31 Kelter trott/weinpreß 4. M. 18,27 Kiesichtig steynig/rüch von steynen 5.M. 21,4 (kiesicht) Kryget T ergreyfft/vahet 5.M. 22,23 35 Lippen JL/ lefftzen 2.M. 6,12 Lencken M vmbkeren 4. M. 34,11 meylich P gemach i.M. 33,14 Paucken 1 trumme i.M. 31,27 Pfeben erdapffel 4.M. 11,5 40 Pobel klein geacht volck 5-M. 4,27 Q Quyd R on/abkomen i.M. 24,8 Reget braucht euch/webt/vnd werbt i.M. 8,17 Rand Q end/ortter vmbher 2.M. 2,5 Schulter O achsel i.M. 9,23 45 Stuffen staffel/steyg 2.M. 20,26 Schilff wasser rhür 2.M. 2,3 Schicht seyte 3.M. 24,6 Schneützen abbrech/bützer 4-M. 4,9 Schwelger T schlemmer/füller 5.M. 21,20 (seit 1534: schlemmer) 50 Toben grymmig/zornig sein 2.M. 15,14 (seit 1534: erbebeten) Turstiglich mit freyem müt/vnuerzagt i.M. 34,25 Topffen hauen 3-M. 6,28 Tappen V füeß wie hende 3-M. 11,27 Verleumbder verdachter 3. M. 19,16 5 5 Vngeheüre w vngeschickt 3-M. 21,18 (seit 1534: vngewönlichem) Wancketen Waren wanckelmütig 2.M. 20,18 (seit 1534: flohen) Wase base 3.M. 18,14 Wansynnig z engstig/nit wissen wo auß 5.M. 28,34 (seit 1534: vnsinnig) Zige geyß c i.M. 30,32 60 Zehenden ein maßlin/als ob wir sprechen j. vyrtzel i.M. 14,20 Züchter der auß gelübd ein strengs leben füret 4. M. 6,13 (seit 1534: verlobten). DIE ORTHOGRAPHIE DER WITTENBERGER LUTHERBIBELN IM 16. JAHRHUNDERTE) Bei seiner Bibelübersetzung richtete Luther sein Augenmerk nicht nur auf eine getreue Wiedergabe des Urtextes und ein sprachlich einwandfreies Deutsch1 2), sondern auch (und zwar bereits seit der Wittenberger Vollbibel von 1534) auf eine einheitlich durchgeführte Orthographie. Über dieses Bestreben, in dem der Reformator von dem damaligen obersten Lufftschen Korrektor D. Caspar Cru-ciger3) unterstützt wurde, berichtet ausführlich Christoph Walther4), der seit 1535 zunächst als Unterkorrektor und (nach Georg Rörers Abgang) seit 1551 als Korrektor in Luffts Werkstatt tätig war, in seiner Schrift: »Bericht von vnterscheid der Biblien vnd anderer des Ehrnwirdigen vnd seligen Herrn Doct. Martini Lutheri Bücher / so zu Wittemberg vnd an andern enden gedruckt werden / dem Christlichen leser zu nutz. Durch Christoffel Walther / des Herrn Elans Luffts Corrector. Wittemberg. 1563.« Veranlaßt wurde der Verfasser dieser Flugschrift zu seinen auf persönlicher Kenntnis beruhenden Mitteilungen über die von Luther herrührenden orthographischen Richtlinien durch die diesbezüglichen eigenmächtigen Änderungen, die man bei dem von dem Frankfurter (M.) Formschneider und Verleger Sigmund Feyerabend (1527/28-1390) zusammen mit den dortigen beiden Druckern David Zöpfel (J-1563) und Johann Rasch (f 15 Ö2)5) in Medianformat im Jahr 1561 berausgebrachten Nachdruck6) der Wittenberger Bibel vorgenommen hatte; bei dieser Polemik erwähnte Walther jedoch weder den Erscheinungsort des Nachdruckes noch die 1 Über den Laut- und Formwandel, den die Sprache der Wittenberger Lutherbibel im Laufe der Jahrhunderte erlebte, vgl. den Aufsatz von R. Schoeps, Zur Geschichte der Lutherischen Bibelsprache. Von der Ausgabe letzter Hand (1545) bis zum ersten Texte Aug. Herrn. Franckes (1713) (in: Festschrift zur zweihundertjährigen Jubelfeier der Franckeschen Stiftungen am 30. Juni und 1. Juli 1898 dargebracht von dem Realgymnasium der Franckeschen Stiftungen [Halle 1898], S. 81-103). Über die Orthographie und Sprachform der Wittenberger Lutherbibeln im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts vgl. den Aufsatz von V. Moser, Zur Sprache der Lutherbibel im 17. Jahrhundert (in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur Bd. 47 [1923], S. 384-398). Vgl. auch W. Stammler, Sprachliche Beobachtungen an der Luther-Bibel des XVII. Jahrhunderts (in: Kleine Schriften zur Sprachgeschichte [Berlin 1954], S. 36-47) und D.B. Shumway, The language of the Luther Bible of 1671 (in: The Germanic Review Bd. 5 [1930], S. 247-287 und 345-377). 2 Über die von Luther durchgeführte Scheidung von »drumb« und »darumb« vgl. seinen Brief vom x. Januar 1527 (WA Briefe Bd. 4, S. 150,19-32 = Anhang oben S. 258*)- 3 Über ihn vgl. Einleitung oben S. 75* Anm. 155. 4 Über Christoph Walther (ca. 15x5—1574) vgl. E. Wolgast, Die Wittenberger Luther-Ausgabe (Nieuwkoop 1971), Sp. 33-35 (nebst WA Bd. 52, S. X Anm.); Volz, Plündert Jahre Wittenberger Bibeldruck, S. 6if. Anm. 20. Über seine vier Flugschriften von 1563, 1564, 1569 und 1571 (verzeichnet im Archiv für Reformationsgeschichte Bd. 59 [1968], S. 200-202 Nr. 9. 10. 13. 14 nebst Anm. 3), in denen er zugunsten der Wittenberger Lutherbibel heftig gegen deren Frankfurter und Jenaer Nachdrucker polemisierte, vgl. Volz a.a. O., S. 91-93 und 101 f. 5 Über Sigmund Feyerabend vgl. Neue Deutsche Biographie Bd. 5 (1961), S. 119; über David Zöpfel und Johann Rasch vgl. J. Benzing, Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet (Wiesbaden 1963), S. 115f. Nr. 6 und 8. 6 Über diese Ausgabe vgl. G.W. Panzer, Entwurf einer vollständigen Geschichte der deutschen Bibelübersezung D. Martin Luthers vom Jahr 1517 an, bis 1581 (2. Aufl. Nürnberg 1791), S. 468-470; den Frankfurter Erstdruck von 1560 (ebd. S. 464-468) kannte Walther offenbar nicht (vgl. Volz a. a.O., S. 101). Namen von Verleger und Druckern. Wegen der Bedeutung der schwer zugänglichen Waltherschen Ausführungen seien sie im Folgenden in ihren entscheidenden Partien wiedergegeben: Das aller vornemist vnd nötigst in allen Sprachen ist / das man Orthogra-phiam heit / das ist / das man alle Wörter mit jren eigenen vnd gebürlichen Buchstaben schreibe oder drücke / das man keinen Buchstabe aussen lasse / keinen zuviel neme / keinen für den andern neme / Das einer die Wörter mit buchstaben 5 schreibe / gleich wie der ander / Item / das man die gleichlautende Wörter / welche zwey ding bedeuten in jrem laut / mit sonderlichen Buchstaben vnterscheide / wie die Ebreische/ Griechische vnd Latinische Sprache geordnet vnd gefasset ist. Aber in der Deudschefn] spräche / schreibet ein jeder die Wörter mit Buchstaben / wie es jm einfellet vnd in sinn körnet / das / wenn hundert Brieue / vnd io gleich mehr / mit einerley Wörter geschrieben worden / so wörde doch keiner mit den Buchstaben vber ein stimmen / das einer mit buchstaben geschrieben wörde wie der ander. Derhalb ist die Sprache auch so vnuerstendlich / dunckel " vnd verworren / Ja gantz verdrieslich vnd vnlustig zulesen. Vnd sonderlich körnet sie den frembden vndeudschen Leuten / sehr schwehr vnd sawer an zu-15 uerstehen / vnd vnmüglich recht zu lernen. Es hat aber der thewer vbertrefflicher7) vnd hochbegnadeter Man Doct. Mar-tinus Luther / vnser lieber Vater in Christo / vber alle vnaussprechliche wol-thaten vnd Gaben / die er vns Deudschen / mit Gottes hülffe / erzeiget vnd ge-than hat / auch vnser Mutter spräche / sehr schön polirt vnd geschmückt / Dazu 20 jm vleissig vnd trewlich geholffen hat / der Ehrnwirdige vnd Hochgelarter Herr/Doct. Caspar Creutziger3)/welcher der erst oberster Corrector der Biblien vnd ander Bücher Lutheri ist gewesen. Diese beide hochbegnadete Menner / haben alle Wörter in der Biblia / vnd zwar8) auch in allen andern Büchern Lutheri / mit rechten / eigenen vnd gebür-25 liehen Buchstaben / zudrücken geordnet. Vnd haben jren Nachkomenen ernstlich befohlen / solche Ordnung vnd Orthographiam / stets vnd mit allem vleis zuhalten / Wie denn bisher trewlich geschehen ist / auch förder ernstlich darüber gehalten sol werden. Denn in der Deudschen spräche sind auch viel gleichlautende Wörter / die 30 mit jrem laut zwey ding anzeigen vnd bedeuten / vnd offt einen dunckeln vnd zweiuelhafftigen verstand9) machen / die hat Lutherus vnd Creutziger / mit sonderlichen Buchstaben zudrucken geordnet. Als10) / >Stad< mit einem d. wenns Ciuitas eine gebawete Stad heisset. Vnd >Stat< mit einem t. wenns Locus / eine blosse stete oder ort eines Landes / oder 3 5 blosse hofestat heisset. Also auch >Rad< vnd >Rat< / Rat mit einem t. wenns Consilium oder Consul / wenns eines Fürsten Rat oder Ratschlag heisset. Als Matth. 5 .n) stehet: >Wer zu seinem Bruder saget Racha / der ist des Rats schüldig< / Viel die den vnterscheid vnter Rad vnd Rat nicht wissen / meinen vnd dencken nicht anders / man solle 40 solchen Radebrechen vnd auff ein Rad legen. Vnd wird darumb mit einem t. gedruckt / das man in Plural, saget Rete / des Fürsten Rete. 7 = hervorragender. 8 = wahrlich. 9 = Sinn. 10 = zum Beispiel. 11 Matth. 5, 22. Rad mit einem d. wenns Rota / ein vmblauffend Rad heisset / Vnd wird dar-umb mit einem d. gedruckt / das man in Plural, saget Reder. Desgleichen sind viel mehr gleichlautende Wörter / wie ich etliche alhie er-zelen12) wil. Alst [allezeit; 2. Sam. 1 f,2\ Denn Euern [wiederholen; Spr. Sal. Endlich Als Den Eiuern Endelich [eifrig; Spr. Sal. 2i,j] Ermanen Fodern [fordern] Für HERR13) 15 Ermannen Fordern [fördern] Vor HErr jm mit einem langen j / vnd im mit einem kurtzen i jn mit einem langen j / vnd in mit einem kurtzen i Herr Leren Meer Sind Tünchen Veter V mbbringen Wen Wens Weder Lernen Mehr Sint \seit\ Tungen [düngen] Vetter Vmbringen Wenn Wenns Wider etc.14). 12 = aufzählen. 13 Bereits in seiner Vorrede zum Ersten Teil des Alten Testamentes von 1523 hat sich Luther über die von ihm getroffene Regelung der unterschiedlichen Schreibung von HERR und HErr folgendermaßen ausgesprochen: »Es sol auch wissen / wer dise Bibel liesset / das ich mich gefliessen habe / den namen Göttis den die Juden, tetragrammaton heyssen / mit grossen buchstaben aus zu schreyben / nemlich also / HERRE / vnd den andern / den sie heyssen / Adonai / halb mit grossen buchstaben / nemlich also / HErr / denn vnter allen namen Göttis / werden dise zween alleyn / dem rechten waren Gott ynn der schrifft zu ge-eygent« (WA Bibel Bd. 8, S. 30, 19-24 = Anhang oben S. 238*, 4-13; vgl. auch WA Bd. 41, S. 272, 20-26; Bd. 48, S. if. Anm. 2; Bibel Bd. 6, S. 538f. [zu Matth. 1,20]). 14 Diese Liste ergänzte Walther 1571 in seiner Streitschrift: »Antwort Auff Sigmund Feyerabends vnd seiner Mitgeselschafft falsches angeben vnd Lügen« (Wittenberg, Lufft 1571), Bl. Bija noch durch folgende Worte: »Bleken [blöken] blecken einst eins [einmal] fodern fordern föddern fiel viel freidig [keck] freudig [vgl. dazu unten Anm. 28] heisch [heiser] heis [vgl. dazu unten S. 276*, 12] jenen jnen Mere Mehre nachmals nochmals Rad Rat [vgl. dazu oben S. 271*, )6-272*, 2] Seen sehen sehnen Sie Sihe seid seiet (Fortsetzung der Anmerkung 14 vgl. unten S. 277*) Wer solcher vnd dergleichen Wörter vnterscheid nicht weis / dem ist gewis-lich die Biblia vnd ander Bücher Lutheri / Aber sonderlich die Biblia / sehr dunckel vnd vngewis zuuerstehen. Als10) / ich wil jtzt nur anzeigen den vnterscheid der wörtlin HERR, HErr, Herr13). 5 Alle Biblien zu Wittenberg gedruckt / haben >HERR< mit eitel15) grossen buchstaben / wo allein der eigene grosse name Gottes >Jehouah< im Ebreischen stehet / mit welchem allein die Göttliche Maiestet genennet wird / Wo aber die andern Ebreische namen / >Adonai< / >Elohim< etc. stehen / welche auch >Herr< heissen / mit welchen aber nicht allein Gott / Sondern auch Engel vnd Men-io sehen genant werden / haben die Wittembergischen Biblien >HErr< / halb klein vnd halb grosse Buchstaben. Als10) Gen. 1516) vnd andern Büchern / Mose vnd Propheten/vnd sonderlich im Hesekiel / stehet sehr offt beysamen >Adonai Jehouah< / Derhalb stehet in der Wittembergischen Biblien: >HErr HERR<. 15 Item Psal. i io17) stehet im Ebreischen / >Jehouah sprach zu Adoni< / derhalb stehet in der Wittembergischen Biblia / >Der HERR sprach zu meinem HErrm. Dauon saget Lutherus vber diesen Psalm / im dritten Teil seiner Bücher18) mit diesen nachfolgenden Worten: »ZVm ersten / da Dauid also redet: Der HERR sprach zu meinem HErrn / 20 das ist nach Ebreischer spräche / vnd bey vns nicht so klar / geredt. Denn es sind zweierley wort / die wir beide auff vnser Deudsch durch das wort >Herr< / verdolmetschen / Darumb haben wir sie durch die gantze Biblia also vnterschie-den / das allezeit das eine mit grossen Buchstaben gedruckt ist. Stad Stedte Teich Dor Waise widerumb zichtigen [berichtigen] Stat [vgl. da^ii oben S. zyi, 33-3/] Stete Teig Tor Weise [vgl. dagii unten ff. 2j6, n] wider vmb züchtigen.« In der gleichen Schrift Walthers (Bl. Biib) heißt es auch: »Zum dritten / kan ich beweisen mit der Dolmetschung vnd allen seinen [Luthers] Büchern / die vor dreissig vnd vierzig jaren gedruckt sind / das wir an der Orthographia nichts geendert / Sondern jtzt eben also drucken vnd corrigirn / wie vor dreissig vnd vierzig jaren ... [Biijb] Vnd solt auch ein solcher treflicher Man [Luther] / der tag vnd nacht so lange zeit / so viel Bücher mit seiner eigen Hand geschrieben / nicht recht Buchstabisch geschrieben haben? Vnd weil auch der heilige Man alle Drücke vnd Bögen der Dolmetschung vnd aller seiner Bücher / in der Druckerey erstlich selber gelesen vnd corrigirt / Sölten wir denn / Correctores vnd Setzer / nicht gesehen / gemerckt vnd gelernet haben / wie man recht Buchstabisch schreiben vnd drucken sol?« Ebenso betonte Walther in seiner Streitschrift: »Bericht Von dem falschen nachdrucken der Deudschen Biblien« (Wittenberg, Lufft 1569), Bl. O, daß »wir mit Wahrheit vnd gutem Gewissen rhümen können vnd sagen / das wir die Biblien rein / Wort auff wort vnd Buchstab auff Buchstab mit allem vleis / wie wir vom Herrn Doctor Mart. Luthero selber gelernet vnd empfangen haben / stets gedrucket haben ... Also haben wir auch mit sonderlichem rat vnd bedacht / keine Newerung mit Registern [wie Fcyerabcnd in seinen Frankfurter Bibeldrncken] vnd abtheilung der Verss mit Ziffern [wie die Heidelberger Bibel von /;68\ »ietzt ordentlich in gewisse Versickel abgetheilt«; vgl. Einleitung oben S. jS* und Anm. 90a sowie H. Schlosser, Die Piscator-bibel (Heidelberg 1908), V. 99jNr. I, /] / machen wollen / Sondern habens schlcchts [schlechthin] bleyben lassen / wie bey leben Lutheri«. 15 = lauter. 16 1. Mos. 15,8. 17 Ps. 110,1. 18 Wittenberger Lutherausgabe deutsche Reihe Bd. 3 (1550), II, Bl. 208° = WA Bd. 41, S. 82, 23-83, 13. Das grosse >HERR< (so alhie stehet / >Der HERR sprach<) ist der Name / damit allein die Göttliche Maiestet / genennet / vnd keiner Creaturn gegeben wird / welches wir nach gemeiner Deudschen sprachen müsten also reden / >Gott sprach« etc. Das ander >HErr< (so alhie folget / >Zu meinem HErrn<) ist das wort / so 5 auch wir in vnser spräche in gemein einen Herrn heissen. Als einen Hausherrn / oder wie ein Diener oder Vnterthaner seinen Herrn nennet. Darumb saget er von zweierley Herr. Der erste / der da spricht / wie er saget / >Der HERR sprach« / der mus der rechte wahrhafftige Gott sein. Der ander / zu dem gesprochen wird / welcher ein rechter natürlicher Mensch sein mus / vnd doch 10 zugleich auch warhafftiger Gott« / wie die nachfolgende wort klar anzeigen / >Setze dich zu meiner rechten« etc. Item / im Buch / >Von den letzten Worten Dauids« / im fünfftenTeil fol. 54319) saget Lutherus vber diese nachfolgende wort Isa. 6020). >Der HERR wird dir ein ewiges Liecht sein«. 15 »Hie stehet klar (saget Lutherus) das vnser ewiges Liecht solle der HERR vnd vnser Gott selbs sein/vnd redet ein HERR von dem andern. Ja durchs gantze Capitel redet nicht Isaias / sondern der HERR / vnd spricht alhie / >Der HERR wird dein ewiges Liecht sein«. Wer ist der HERR der solches spricht? On zweiuel Gott der Vater. Wer ist 20 der HERR / von dem er spricht / >Der HERR wird dein ewiges liecht sein«? On zweiuel Gott der Son / Jhesus Christus. Denn hie stehet der grosse Name Gottes >Jehouah< / den wir in vnser Biblia mit diesen grossen Buchstaben schreiben vnd drucken / >HERR< / zum vnterschied der andern Namen.« Hie mit ist klar beweiset, das Lutherus selber solchen vnterschied der Wörter 25 mit Buchstaben gemacht hat / vnd wie nötig vnd gar viel daran gelegen sey. Die Nachdrücker aber anderswo / so die Bibliam vnd ander Bücher Lutheri nachdrücken / halten solchen vnterschied vnd nötige Ordnung gar nicht / sondern machens dahin nach jren köpffen / wie es jnen einfeit / Derhalb machen sie auch an vielen orten des alten Testaments / die Schrifft dunckel vnd vn- 30 uerstendlich [da sie »keinen vnterscheid der Buchstaben HERR und HErr halten«]... WEnn aber die namen >Adonai< / etc. einen Menschen heissen / drückt man in der Wittembergischen Biblia mit kleinen Buchstaben / >Herr< / Als10) Gen. 22.21) stehet also / >Da antworten Abraham die kinder Heth/vnd sprachen zu 35 jm / Höre vns lieber Herr«. Hie wird Abraham im itzt genanten Capitel drey mal22) mit dem wörtlin >Adonai< (Herr) genant. Item / Gen. 24.23) >Also nam der Knecht zehen Camelen seines Herrn Abrahams«. Item24) / >HERR / du Gott meines Herrn Abrahams«. Stehet im Ebreischen erstlich >Jehouah< / darnach >Adoni«. 40 Solcher vleis vnd Ordnung / were auch sehr von nöten in der Latinischen Biblia. Also / >DOMINVS«, >DOMinus«, >Dominus«. So künd man auch wissen / wo das wort >Jehouah< stehet. 19 Wittenberger Lutherausgabe deutsche Reihe Bd. 5 (1552), Bl. 543b—544“ = WA Bd. 54, S. 46, 3 8-47,6. 20 Jes. 6o,i9f. 21 1. Mos. 23 (!), jf. 22 1. Mos. 23,6.11.15. 23 1. Mos. 24,10. 24 1. Mos. 24,12. 2 74* Auch drücken die Nachdrücker zuviel Buchstaben in die Wörter / welches Lutherus auch nicht leiden wolt / als vnnütz vnd vergebens / Vnd macht dazu manchen im lesen jrr vnd verdrossen / dazu vnuerstendlich / wie ich denn hie etliche Wörter anzeigen wil. Wo in der Wittem- So stehet in der bergischen Biblia Nachdrücker stehet/ Biblia Namen Nammen Kom Komm Vater Vatter Leuten Leuthen Ort Orth Vnd Vnnd Man Mann Nu Nun Teil Theil Son Sohn Scharff Scharpff Im Imm In Inn Rat Rath Lere Lehre On Ohn Sind Seind Veter Vetter Von Vonn Zweiueln Zweiffeln Brun Brunn Kom Komm Beten Bethen Stat Statt Scherffen Scherpffen Frewen Freuwen Eiuer Eyffer Sew Seuw Schaw Schauw Trewlose Treuwlose Vertrawet Vertrauwet Ewerthalben Euwerthalben. 40 Vnd dergleichen mehr viel vngeschickt dinges / welches des Lutheri deudsch gantz nicht gemes ist. Die Nachdrücker solten nicht allein »wort auff wort« (wie sie rühmen25)) drucken / sondern auch Buchstab auff Buchstab / vnd bedencken / das Lutherus 25 Bereits in der Vorrede der Verleger zum ersten Frankfurter Nachdruck von 1560 (Panzer a.a.O., S. 466). saget20) / Er sampt seinen Mitgehülffen / haben »alle wort auff der Goldwage« gehabt. Dazu haben sie nicht allwege »wort auff wort« gedruckt / Ich hab die Median27) nicht gantz durchlesen / sondern drin hin vnd wider spacirt / vnd dennoch etliche frembde vnd verwechselte wort funden. 5 Als10) / wo in der Wittembergischen stehet / >Freidigkeit< / hat jene >Freudig-keit< / 1. Joh. 2. 3.4.5. Ebre. 528) etc. Item / wo in der Wittembergischen stehet >gleiten< / hat jene >glitschen<. Als10) Psal. 17.18. 37.56.66.73.116.121. Prouerb. 1829) etc. Item / >Walfart< / hat jene / >Farth<30). 10 >Waisen< / hat jene >Weysen< / Jesa.i. Jere. 5.7.15. Tre. 5. Psal. 6831). >Heisch<32) / hat jene >heiss< etc. Möcht aber einer sagen / Es ist im selben Lande die gewonheit also zu reden / schreiben vnd drücken. Antwort / Gewohnheit hin gewonheit her / Lutherus wil seine Sprach vnd 15 Erbeit in seinen Büchern vngeendert / vngetadelt vnd vngemeistert haben / wie er denn für dem Newen Testamentlin saget vnd bit / wie folget33). »Ich bitte alle meine Freunde vnd Feinde / meine Meister / Drücker vnd Leser / wolten dis Testament lassen mein sein. Haben sie aber mangel dran / das sie selbs ein eigens für sich machen. Ich weis wol was ich mache / sehe auch wol 20 was andere machen. Aber dis Testament sol des Luthers deudsch Testament sein / Denn meisterns vnd klügelns ist jtzt weder masse noch ende. Vnd sey jderman gewarnet für andern Exemplaren / Denn ich bisher wol er-faren / wie vnuleissig vnd falsch vns andere nachdrücken«. Dazu sind die Nachdrücker nicht gesetiget / das sie jre nachgedruckte Bücher / 2 5 bey jren Landsleuten / da solche gewonheit jrer Sprache ist / Hessen bleiben / vnd bey jnen verkeufften / sondern füren sie in ander Lender / da Lutheri spräche lieb vnd werd gehalten ist / Ire gewonheit aber zu reden seltzam / lecherlich vnd vnuerstendlich/Vnd wird derhalb manch from Mensch betrogen/ die sie keuffen. 30 Der from ehrlich man Wendel Rihel34) / Buchdrückerherr zu Strasburg / hat auch die Bibliam nachgedruckt / aber wort auff wort vnd buchstab auff buch- 26 In seinem Nachwort zum revidierten Psalter von 1531 (WA Bibel Bd. io1, S. 590,41!. = Einleitung oben S. 91*). 27 Zu der Frankfurter Bibel in Großfolio von 1561 vgl. oben Anm. 6. 28 Freidigkeit = Kühnheit, Tapferkeit, Mut. Über die Verwechslung mit dem Wort: »Freudigkeit«, zu dem es weder etymologisch noch bedeutungsmäßig gehört, vgl. F. Tschirch, Probeartikel zum Wörterbuch der Bibelsprache Luthers (Göttingen 1964), S. i68f. (vgl. auch ebd. S. 167f.: >freidig< und Zeitschrift für Kirchengeschichte Bd. 50 [1931], S. 386). - i.Joh. 2,28; 3,21; 4,17; 5,14; Hebr. 4 (!), 16. 29 Ps. 17,5; 18,37; 37,31; 56,14; 66,9; 73,2; 116,8; 121,3; Spr. 25 (!), 19. 30 1. Mos. 47,9; 2. Mos. 6,4. 31 Jes. 1,23; Jer. 5,28; 7,6; 15,7; Klg. Jer. 5,3; Ps. ö8,6. 32 = heiser; Ps. 69,4. 33 Diesen Vorspruch, der sich vor allem gegen Plagiate wie Emsers Ausgabe des Neuen Testamentes von 1527 (vgl. Einleitung oben S. 84*) richtete, gab Luther allen Wittenberger Separatdrucken des Neuen Testamentes seit 1530 bei; WA Bibel Bd. 6, S. 1. 34 Wendel Rihel (f 1555) war seit ca. 1525 Buchhändler (Buchführer) in Straßburg und betrieb dort seit 1535 bis zu seinem Tod auch eine Buchdruckerei; über ihn vgl. Benzing, Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts, S. 418 Nr. 32; Archiv für Geschichte des Buchwesens Bd. 7 (1967), Sp. 1455 Nr. 385. stab / da doch auch eine ander gewonheit zu reden ist / Wie er denn selber saget für solche Biblia / wie folget35). »Ich hab mich bevlissen / seine (Lutheri) besondere Wörter vnd Orthogra-phey / so mehr auff Meissenisch denn vnser Hochdeudsch gebraucht / eigent-5 lieh36) bleiben zu lassen / Die Übung wird solches auch wol verstendig37) vnd breuchlicher machen denen / so zur heiligen Schrifft anmut38) haben«. KONKORDANZ ZUR UNTERSCHIEDLICHEN PSALMENZÄHLUNG IN DER LUTHERBIBEL UND DER VULGATA. Lutherbibel ( =hebr. Urtext): Ps. 1,1-9,21 Ps. 10,1-114,8 „ Ps. 115,1-116,9 Ps. 116,10-147,11 Ps. 147,12-150,6 Vulgata ( = Septuaginta): Ps. 1,1-9,21 Ps. 9,22-113,8 Ps. ti3,9(i)-ii4,9 Ps. 115,10-146,11 Ps. 147,12-150,6 Differenz: 1 2 i 3 5 Seinem am 1. September 1535 vollendeten Nachdruck der Lutherbibel (WA Bibel Bd. 2, S. 587L Nr. x91) gab Rihel auf Bl. 2a dieses (»Zum Leser« überschriebene) Vorwort bei. 36 = genau. 37 = verständlich. 38 = Lust. ZU* BIBLISCHES SCHLAGWORTREGISTER. Mit diesem Verzeichnis sollte der Versuch gemacht werden, in alphabetischer Reihenfolge die wichtigeren biblischen Personen und Sachen zusammenzustellen, um so auch dem nicht so geübten Bibelleser Hilfe bei der Auffindung der ihn interessierenden Dinge zu geben. Jedoch muß gleich einschränkend gesagt werden, daß hier nur die bekanntesten Begriffe und die wichtigsten Belegstellen aufgenommen werden konnten, daß biblische Sprichwörter und Redensarten wegen der Fülle des Materials nicht berücksichtigt sind und daß systematische Begriffe (wie Glaube, Sünde) nur dann erfaßt worden sind, wenn sie sich mit ganz bestimmten Bibelstellen verbinden lassen. Die hier getroffene Auswahl (nach Wichtigkeit) kann natürlich nur sehr subjektiv sein, so daß der unbefriedigte Benutzer am Ende dann doch vielleicht zu einer Konkordanz oder zu sonstigen Hilfsmitteln (vgl. z.B. unten S. 299* Anm. 2) greifen muß. Einige technische Hinweise. Die betr. Stichworte sind in der Form benannt worden, wie sie heute geläufig sind (evtl, ist die Formulierung der Lutherbibel in Klammern beigefügt [L. :••■])• Nach Möglichkeit ist der betr. Sachverhalt unter dem Namen der handelnden oder betroffenen Person aufgenommen (Ausnahme: Jesus). Wenn ein bestimmter Begriff in einem größeren Abschnitt immer wieder einmal vorkommt, so ist dieser ganze Abschnitt genannt und durch ein »tlw.« relativiert worden. Häufiger ist der Anfang oder das Ende eines Abschnittes nicht genau festzulegen. Im Zweifelsfalle habe ich mich der Abgrenzung (durch Absätze z.B.) in der vorliegenden Bibelausgabe angeschlossen. Die Parallelstellen innerhalb der Evangelien sind jeweils in Klammern hinzugefügt worden. Dagegen sind die Parallelstellen in den Chronikbüchern zu den anderen historischen Büchern nur im Ausnahmefall genannt. A A und O (Alpha und Omega), Bezeichnung Gottes bzw. Christi: Oftb. 1,8; 21,6; 22,13 (vgl- auch Jes. 41,4; 44,6; 48,12) Aaron (Bruder des Mose): 2.Mose 4,27-4.Mose 20,29 tlw. - zum Begleiter des Mose bestimmt: 2.Mose 4,14-16; 7,if. - goldenes Kalb: 2.Mose 32 - der grünende Stab des A.: 4. Mose 17 - Hoherpriester: 2.Mose 28f.; 39; 3.Mose 8 u. ö.; vgl. Hebr. 5,7 abba, lieber (mein) Vater (Gebetsruf): Mark. 14,36; Röm. 8,15; Gal. 4,6 Abbild: s. unter »Bild« Abel: i.Mose 4,1-16 Abendmahl: Matth. 26,26-29 (Mk. 14,22-25; Lk. 22,14-20); 1. Kor. 11,23-25 - .sfeier in der Urgemeinde: Apg. 2,42. 46f.; 1. Kor. 10,15-24; 11,17-34 - Gleichnis vom A.: Luk. 14,15-24 Abraham (Abram): i.Mose 11,26-25,10 - Glaube des A.: i.Mose 15,6; vgl. Rom. 4; Gal. 3,6-9; Jak. 2,21-24 - Bund mit Gott: i.Mose 15; 17 -Land- und Nachkommenverheißung: i.Mose 12,2jf.; 15,18-21; 17,4-8; 22,17h - Besuch Gottes (bzw. der 3 Männer): i.Mose 18 - Opferung Isaaks: i.Mose 22 - Schoß A.s: Luk. 16,22 Absalom (Sohn Davids): 2. Sam. 3,3; 13,1-18, 18 Abschiedsreden Jesu: Joh. 14-17 Adam (und Eva): i.Mose 2,7-4,25; 5,3-5 - A. - Christus: Röm. 5,12-19; 1. Kor. 15,45-49 Adler: s. unter »Evangelistensymbole« Alexander der Große: i.Makk. 1,1-8; 6,2 Allerheiligstes: 2.Mose 26,31-33; 1. Kön. 6,16; 8,6 Antichrist (L.: Widerchrist): 1. Joh. 2,18. 22; 4,3; 2.Joh. 7; vgl. auch Matth. 24,15 ff. (Mk. 13,14ff.; Lk. 21, 2off.); 2. Thess. 2,3-12; Offb. 13 und 17 Apostel, zwölf A.: s. unter »Jünger« - sonstige: Andronikus und Junias: Röm. 16,7 Barnabas: Apg. 14,14; Gal. 2,9 Jakobus (Herrenbruder): Gal. 1,19 Paulus: Röm. 1,1; 11,13; i-Kor. 9,1 ff.; 15,9-11; Gal. 1 f. u. ö. Apostelkonzil in Jerusalem: Apg. 15,1-29; Gal. 2,1-10 Arche Noah (L.: kästen; im NT: archa, arche): i.Mose 6,14-8,19 Athen, Paulus in A.: Apg. 17,16-34 Auferstehung Jesu: Matth. 28,1-10 (Mk. 16,1-8; Lk. 24,1-8; Joh. 20, 1-18) - der Toten: Matth. 22,23-32 (Mk. 12,18-27; Lk. 20, 27-40); Joh. 11,25 f.; 1. Kor. 15,12-58; 2.Kor. 5,1-10; 1. Thess. 4,13-18 Auferweckung des Lazarus: Joh. 11,1-45 - der Tochter des Jairus: Matth. 9,18-26 (Mk. 5,21-43 ; Lk. 8,40-56) Ausgießung des Heiligen Geistes: Apg. 2 Aussendung der Jünger: Matth. 10,5 ff. (Mk. 6,7-13; Lk. 9,1-6; 10,1-12 [70 Jünger]) Auszug aus Ägypten: 2.Mose 12,29-15,21; vgl. auch 5.Mose 6,21-23 ; Ps-114; 136,10fr. B Baal (heidnische Gottheit [»Herr«]): Ri. 2,11-13; i-Kön. 16,31-33; 18,16-40; Jer. 2,22-28 ; 19,5; Hos. 13,1 ff. u. ö. Babel (Babylon), Turmbau zu B.: i.Mose 11,1-9 - babylonische Gefangenschaft: 2.Kön. 25,18ff.(= Jer. 52,24fr.); Jer. 39,9; 2. Chron. 36,20fr.; Esr. i,iff. - als gottfeindliche Macht: Jes. 45-47; Jer. jof. - Fall B.s in der Endzeit: Offb. 14,8; 17 und 18 - Flure B.: Offb. 17,1-6 Barnabas (Apostel): Apg. 4,36f.; 9,27; 11,22-26. 30; 12,25; 13,1—15,39; i.Kor. 9,6; Gal. 2,1. 9. 13 Barrabas: Matth. 27,15-26 (Mk. 15,6-15; Lk. 23,13-25; Joh. 18,39b) Baruch (Jünger des Jeremia): Jer. 32,12-15; 36,4-32; 43,1-7; 45 Bathseba (Frau Davids): 2. Sam. iif.; 1. Kön. i,nff. Beelzebub: Matth. 10,25; 12,24-27 (Mk. 3,22-26; Lk. 11,15-19) Belial: 2.Kor. 6,15 Belsazar (König von Babel): Dan. 5,1-30 Benedictus (Lobgesang des Zacharias): Luk. 1,68-79 Benjamin (Sohn Jakobs): i.Mose 35,16-18; 42-45 tlw.; 49,27 Bergpredigt Jesu: Matth. 5-7 (Lk. 6,20-49) Beschneidung, Einsetzung: i.Mose 17,9-14. 23-27; 3.Mose 12,3; Jos. 5,2ff. - Jesu: Luk. 2,21 - in der christlichen Gemeinde: Apg. 15,1-29 (vgl. Gal. 2,1-10); 16,1-5; Röm. 2,25-29; 4,9-12; i.Kor. 7,i8f. Bethel, Jakob in B.: 1. Mose 28,10-22; 35,1-15 - Tempel (goldenes Kalb) in B.: 1.Kön. 12,28fl7.; 2.Kön. 10,29; z7>i6; Hos. 10,5-15 (BethAven = Bethel); Am. 3,14; 7,10-13 u.ö. Bethesda, Heilung am See B.: Joh. 5,1-9 Bethlehem, Heimat Davids: 1. Sam. 17,12 - Verheißung für B.: Mi. 5,1 ( = Matth. 2,6) - Geburtsort Jesu: Matth. 2,1. 5; Luk. 2,4; Joh. 7,42 Bild Gottes, Bilderverbot: 2. Mose 20,4-6. 23; 34,17; 5.Mose 4,15-19; 5,8b; Jes. 40,12-25 - Christus als Abbild Gottes: 2.Kor. 4,4; Kol. 1,15; Hebr. 1,3 - Mensch als Ebenbild Gottes (Christi): i.Mose 1,26b; 5,1; 9,6; Röm. 8,29; 1. Kor. 11,7; 15,49; 2.Kor. 3,18; i.Joh. 3,2 Bileam: 4. Mose 22-24 Binde- und Lösegewalt: Matth. 16,19; 18,18; Joh. 20,23 Bischof(samt): Apg. 20,28; Phil. 1,1; 1. Tim. 3,1-7; Tit. 1,7-9 Blut Christi (als Erlösung): Apg. 20,28; Röm. 3,25; 5,9; i.Petr. 1,18b; i.Joh. 1,7; Hebr. 9,14; Offb. 1,5; 5,9 (s. auch unter »Abendmahl«) Blutacker: Matth. 27,6-10; Apg. 1,19 Blutbräutigam: 2.Mose 4,25 b Bräutigam, Christus als B.: Matth. 9,15 (Mk. 2,19b; Lk. 5,34b); 25,1-13; 2. Kor. 11,2; Eph. 5,30-32; vgl. auch Offb. 19,7b; 21,2; 22,17 Brautlied: Ps. 45; Hohel. 4,8-16 Brot des Lebens: Joh. 6, 25-58 Brüder Jesu: Matth. 12,46-50 (Mk. 3,31-35; Lk. 8,19-21); 13,55 (Mk. 6,3) (Jakobus, Joses, Simon, Judas); Joh. 2,12; 7,3-10; Apg. 1,14; i.Kor. 9,5; Gal. 1,19 (Jakobus) Buch des Lebens: Phil. 4,3 ; Offb. 3,5; 17,8 u.ö.; vgl. auch Ps. 69,29; 139,16 Buch mit sieben Siegeln: Offb. 5,1 ff. Buchstabe (des Gesetzes): Matth. 5,18 - B. - Geist: Röm. 2,27. 29; 7,6; 2.Kor. 3,6-8 Bundeslade: s. unter »Lade« C Chanukka: s. unter »Tempelweihfest« D Daniel in der Löwengrube: Dan. 6 Darstellung Jesu im Tempel: Luk. 2,22-39 David: 1. Sam. 16 — i.Kön. 2 (1. Chron. 11-29) - spielt die Harfe: i.Sam. 16, 18. 23 - und Goliath: i.Sam. 17 - Verfolgung durch Saul: 1. Sam. 18-31 tlw. - und Jonathan: 1. Sam. 18,1-4; 19,1 —7; 20 - Schaubrote: 1. Sam. 21,4-6; vgl. Matth. 12,3f. (Mk. 2,25 f.; Lk. 6,3£.) - König über Juda: 2. Sam. 2,1-4 - König über ganz Israel: 2. Sam. 5,1-3 - Eroberung und Ausbau Jerusalems: 2. Sam. 5,6-12 - Verheißung: 2. Sam. 7,12-16 - Urias-Geschichte: 2. Sam. nf. - Absaloms Aufstand: 2. Sam. 15-19 Debora (Prophetin): Ri. 4L Dekalog: 2. Mose 20,1-17; 5- Mose 5,6-21 Deuterojesaja: Jes. 40-5 5 Diakone (in der Urgemeinde) (L.: Diener): Phil. 1,1; 1. Tim. 3,8-13 ; vgl. auch Apg. 6,1-7 Dreifaltigkeit: vgl. Matth. 28,19; 2.Kor. 13,13 E Ebenbild Gottes: s. unter »Bild« Eden, Garten E.: 1. Mose 2,8-17; 3,23f- Ehe, Einsetzung und Sinn: 1. Mose 2,18-24; i.Kor. 7; Eph. 5,22-33; 1. Thess. 4,3-8 - Ehescheidung: 5. Mose 24,1; Matth. 19,3-9 (Mk. 10,2-12); i.Kor. 7,10-17 - Ehelosigkeit: Matth. 19,10-12; i.Kor. 7,1-9. 25-40 - als Bild der Gottesgemeinschaft: Jes. 54,4ff.; 62,4h; Hes. i6,8ff.;Hos. 1-3; 2. Kor. 11,2; Eph. 5,25-32; Offb. 19,7h; 21,2; 22,17 Eid, Ablehnung des E.s: Matth. 5,33-37; Jak. 5,12 eingeborener Sohn: Joh. 1,14. 18; 3,16. 18; 1. Joh. 4,9 Einzug in Jerusalem: Matth. 21,1-11 (Mk. 11,1-11; Lk. 19,28-40; Joh. 12, :2;!9) eli, eli, lama asabthani (hebr.): Matth. 27,46 (Mk. 15,34) Elia (Prophet): 1. Kön. 17-19; 21,17-29; 2.Kön. 1,1-2,12 - Entrückung: 2.Kön. 2,1-12 - Wiederkunft: Mal. 4,5 h; Matth. 17,10-13 (Mk. 9,11-13) u.ö. Elisa (Prophet): i.Kön. 19,16. 19-21; 2.Kön. 2-8; 13, 14-21 Elisabeth (Mutter des Täufers): Luk. 1,5 ff. Emmaus: Luk. 24,13-49 Erscheinungen des Auferstandenen: Matth. 28,8-10. 16-20; Mark. 16,9-14; Luk. 24,13-32. 36-53; Joh. 20,14-21, 24; vgl. i.Kor. 15,5-8 Esau: 1. Mose 25,21-34; 27,1-28,9; 32-36 tlw. Eschatologie: s. unter »Wiederkunft Christi« Evangelistensymbole (Mensch [=Matth.], Löwe [ = Mark.], Stier [ = Luk.], Adler [ = Joh.]): Hes. 1,10; 10,14; Offb. 4,6-8 Evangelium (»frohe Botschaft«): Matth. 4,23; 11,5 (Lk. 7,22); Mark. 1,1. 14L ; Röm. i,i. 15-17; i.Kor. 1,17; Gal. 1,6ff. u.ö. Exil: s. unter »babylonische Gefangenschaft« F Feuerofen, 3 Männer im F.: Dan. 3 Flucht nach Ägypten: Matth. 2,13-15 (. 19-23) Frau, soziale Stellung: i.Mose 2,18. 21-23 ; 3,16; Spr. 31, 10-31; Eph. 5,22-33 ; i.Tim. 2,9-15; Tit. 2,4h; i.Petr. 3,1-6 - Stellung im Gottesdienst: i.Kor. 11,3-15; 14,34-36 Freiheit, christliche F.: Joh. 8,31-36; Röm. 6,18; 8,2.21; 2.Kor. 3,17; Gal. 5A-I5 Friede (im Glauben): Joh. 14,27; 16,33; Röm. 5,1; 8,6; 14,17; i.Kor. 7,15; 14,33; Gal. 5,22; Eph. 2,14-18 Friedefürst: Jes. 9,2-7 (6) Friedensreich (messianisches): Jes. 2,1-5 ( = Mi. 4,1-4); 4,2-6; 11,1-16; 29,18-24; s. auch unter »Zion« Fußwaschung: Joh. 13,1-11 G Gabriel (Erzengel): Luk. 1,8-38; vgl. auch Dan. 8,i6fF.; 9,21 ff. Gebot, zehn G.e: 2.Mose 20,1-17; 5- Mose 5,6-21 - das höchste Gebot: 3. Mose 19,18; Matth. 7,12 (Lk. 6,31); 22,34-40 (Mk. 12,28-34; Lk. 10,25-28); Röm. 13,9L - das neue Gebot: Joh. 13,34h Geburt Jesu: Matth. 1,18-2,12; Luk. (1,26-38;) 2,1-20 Gefangennahme Jesu: Matth. 26,47-56 (Mk. 14,43-52; Lk. 22,47-53; Joh. 18,1-11) Geistesgabe (Charisma): i.Kor. 12-14 Gemeindezucht: Matth. 18,15-18; i.Kor. 5; 2.Kor. 2,5-11; 2.Thess. 3,6-15; 1. Tim. 5,19 f. Gethsemane: Matth. 26,36-46 (Mk. 14,32-42; Lk. 22,39-46); Joh. 18,1 Gideon: Ri. 6-8 Glaubensgerechtigkeit: Röm. 1,17; 3,21-4,25; Gal. 2,16; Eph. 2,8 f.; Jak. 2,14 bis 26 Gleichnisrede Jesu: Matth. 13 (Mk. 4) Gleichnisse Jesu: vierfacher Acker: Matth. 13,1-9.19-23 (Mk. 4,1-8. 14-20; Lk. 8,4-8. 11-15) - Arbeiter im Weinberg: Matth. 20,1-16 - reicher Bauer: Luk. 12,16-21 - großes Gastmahl (Abend- bzw. Hochzeitsmahl): Matth. 22,1-10; Luk. 14,15-24 - verlorener Groschen: Luk. 15,8-10 - ungerechter Haushalter: Luk. 16,1-9 - zehn Jungfrauen: Matth. 25,1-13 Gleichnisse Jesu: reicher Mann und armer Lazarus: Luk. 16,19-31 - anvertraute Pfunde: Matth. 25,14-30 (Lk. 19,11-27) - Pharisäer und Zöllner: Luk. 18,9-14 - selbstwachsende Saat: Mark. 4,26-29 - barmherziger Samariter: Luk. 10,29-37 - Sauerteig: Matth. 13,33 (Lk. i3,2of.) - verlorenes Schaf: Matth. 18,12-14 (Lk. 15,1-7) - Schalksknecht: Matth. 18,23-35 - Senfkorn: Matth. 13,31 f. (Mk. 4,30-32; Lk. i3,i8f.) - verlorener Sohn: Luk. 15,11-32 - Unkraut unter dem Weizen: Matth. 13,24-30; 36-43 - die bösen Weingärtner: Matth. 21,33-41 (Mk. 12, 1-9; Lk. 20,9-16) - großes Weltgericht: Matth. 25,31-46 Glossalalie: s. unter »Zungenreden« „ Gog und Magog: Hes. 3 8 f.; Offb. 20,8 Golgatha: Matth. 27,33 ff. (Mk. i5,22ff.; Joh. 19,17ff.) Goliath (Riese G.): 1. Sam. 17 Gottesebenbildlichkeit: s. unter »Bild« Gotteserkenntnis (Gottesschau): 2. Mose 33,20-23 ; Ri. 13,22; Jes. 6,5; Matth. 11,27; Joh. I>18; 4,24; 6,46; Röm. x,19ff.; i.Kor. 13,12; 2. Kor. 3,12-18; 4,6f.; 5,7; i.Joh. 4,12. 20; s. auch unter »Bild« Gotteskindschaft: s. unter »Kind Gottes« Gottesknecht (als Heilsgestalt): Jes. 42,1-4; 49,1-6; 50,4-9; 52,13-53,12 Gottesreich: s. unter »Reich Gottes« Grablegung Jesu: Matth. 27,57-61 (Mk. 15,42-47; Lk. 23,50-56; Joh. 19,38 bis 42) Greuel der Verwüstung: Dan. 9,27; 11,31; 12,11; Matth. 24,15 (Mk. 13,14) Gütergemeinschaft in der Urgemeinde: Apg. 2,44h; 4,32-37; 5,1-10 H Hagar (Nebenfrau Abrahams): i.Mose 16,1-16; 21,9-21; vgl. Gal. 4,21-31 Handauflegung (zur Verleihung des Geistes): Apg. 6,6; 8,14-19; 19,6; i.Tim. 4,14; 5,22; 2.Tim. 1,6 Hanna (Prophetin): Luk. 2,36-38 Harmagedon: Offb. 16,16 Haustafeln: Eph. 5,22-6,9; Kol. 3,18-4,1; Tit. 2,1-10; i.Petr. 2, 13-3,7 Heiland (Christus): Luk. 1,47; 2,11. 30; Joh. 4,42; Phil. 3,20;Tit. 1,4; 2,13 u.ö. Heimsuchung Mariä: Luk. 1, 39-45 Henoch: i.Mose 4,17h; 5,21-24; Sir. 44,16 hephatha (hebr.): Mark. 7,34 Herodes der Große: Matth. 2,1-19 Herodes Antipas (der Vierfürst), Hinrichtung Johannes des Täufers: Matth. 14,1-12 (Mk. 6,14-29 [Lk. 3,19h]) - Verhör Jesu: Luk. 23,6-12 Herodes Agrippa: Apg. 12,1-23 Himmelfahrt Jesu: Mark. 16,19; Luk. 24,51; Apg. 1,9-11 Himmelreich: s. unter »Reich Gottes« Hirte, der gute H.: Ps. 23 ; Jes. 40,11; Joh. 10 Hochzeit zu Kana: Joh. 2,1-11 Hoherpriester: 2.Mose 28h; 3.Mose 8-10; 2i,ioff. (hier zuerst der Titel) u.ö. - Christus als H.: Hebr. 2,17; 3,1; 4,14-5,10; 6,2off, Hoheslied der Liebe: i.Kor. 13 Höllenfahrt Christi: Eph. 4,9h; i.Petr. 3,19 Holofernes: Jud. 2,4fr. (sein Tod: ebd. 13,7ff.) Hosianna: Matth. 21,9. 15 (Mk. n,9f.; Joh. 12,13) Hulda (Prophetin): 2.Kön. 22,14-20 I Immanuel: Jes. 7,14; 8,8. 10; Matth. 1,23 Isaak: 1.Mose 21,1-28,9 tlw.; 3 5,2.7—2.9 Isai (Jesse) (Vater Davids): 1. Sam. 16,1 ff.; Jes. 11,1. 10 (WurzelI.); vgl. Matth, i,; ; Röm. 15,12 Israel, Name Jakobs: 1.Mose 32,28 ; 35,10 u.ö. -Nachkommen Jakobs ( = VolkL): 1. Mose 49; 2.Mose 1,9; 3,16 u.ö.; 5.Mose 33 ; Jos. 13-21 - Bezeichnung für das Nordreich: 2. Sam. 5,1 ff.; i.Kön. 12,1 ff. u.ö. (bis 2. Kön. 17,23) . J Jakob: i.Mose 25,21-34; 27-35; 37; 42-50 tlw. - Erschleichung der Erstgeburt: i.Mose 27 - Traum von der Himmelsleiter: i.Mose 28,10-15 - ringt mit einem Engel: i.Mose 32,24-32 - Jakobsegen: i.Mose 49 Jakobus (Herrenbruder): Matth. 13,55 (Mk. 6,3); Apg. 12,17; 15,13-21; 21,18; i.Kor. 15,7; Gal. 1,19; 2,9. 12 Jeremia, Bekenntnisse: Jer. 11,18-12,6; 15,10-21; 17,12-18; 18,18-23; 20,7-18 - Joch des J.: Jer. 27,1-12 - in der Schlammgrube: Jer. 38,6ff. Jericho, Eroberung durch Israel: Jos. 6 Jerusalem, Eroberung und Residenz Davids: 2. Sam. 5,6-16 - Tempel- und Palastbau Salomos: i.Kön. 6-8 - Eroberungund Zerstörung durchBabel: 2.Kön. 25 ( = Jer. 52); Jer. 39,1-10 - Wiederaufbau: Esr. 1-8; Neh. 1,1-7,3 - himmlisches J.: Gal. 4,26; Hebr. 12,22; Offb. 21 f.; s. auch unter »Zion« - Klage Jesu über J.: Matth. 23,37-39 (Lk. 13,34f.); Luk. 19,41-44; 23,28-31 Jesaja, Berufung: Jes. 6 Jesse: s. unter »Isai« Jesus: s. unter den einzelnen Sachstichworten Johannes der Täufer, Geburt: Luk. 1,(5 —25.) 57-80 - Auftreten: Matth. 3,1-17 (Mk. 1,2-11; Lk. 3,1-22; Joh. 1,19-36) - Enthauptung: Matth. 14,1-12 (Mk. 6,14-29; Lk. 3, 19h) Jonas im Walfisch: Jon. if. - Zeichen des J.: Matth. 12,38-42 (Lk. 11,29-32); 16,1-4 Jonathan (Sohn des Saul): i.Sam. 13-31 tlw. ; 2.Sam. 1 Joseph (Patriarch): 1.Mose 30,22-24; 37; 39-50 Joseph (Mann der Maria): Matth. 1,18-25; 2,13-15. 19-23; Luk. 1,27; 2,1 bis 52 tlw. Joseph von Arimathia: Matth. 27,57-60 (Mk. 15,42-46; Lk. 23,50-53; Joh. 19,38-42) Josua: 2.Mose 17,8-16; 24,13 u.ö.; 4.Mose 27,12-23 ; 5.Mose 31,1fr.; 34,9; Jos. 1-24 tlw. Judas (Ischarioth): Matth. 26,14-16. 20-25. 47-50; 27,3-10 (Mk. 14,10f. 17-21. 43-46; Lk. 22,3-6. 21-23. 47f.; Joh. 13,21-30; 18,2-9) Jünger Jesu, Berufung: Matth. 4,18-22; 9,9 (Mk. 1,16-20; 2,14; Lk. 5,1-11. 27f.; Joh. 1,35-51) - zwölf Apostel: Matth. 10,2-4 (Mk. 3,16-19; Lk. 6, 14-16); Apg. 1,13.21-26 - Aussendung: Matth. 10,1. 5 ff. (Mk. 6,7-13 ; Lk. 9,1-6; 10,1-12 [70 Jünger]) - Rangstreit: Matth. 20,20-28 (Mk. 10,35-45; Lk. 22,24-30) - Erscheinung Jesu nach der Auferstehung: Matth. 28, 16-20; Mark. 16,9-20; Luk. 24,13-53 ; Joh. 20,19-29; 2i,iff.; Apg. 1,3 fF.; i.Kor. 15,5-7 Jungfrauengeburt: Jes. 7,14; Matth. 1,18-23; Luk. i,34f. Jüngstes Gericht, Jüngster Tag: s. unter »Weltgericht« K Kain: 1. Mose 4,1-24 Kalb, goldenes K. am Sinai: 2.Mose 32 -, - in Bethel (und Dan): i.Kön. 12,28ff.; 2.Kön. 10,29; WA6; Hos. 10,5-15 u. ö. Kind Gottes: Joh. 1,11-13! Röm. 8,14-17. 23 ; Gal. 3,25-29; 4,1-7 Kinderfreund Jesus: Matth. 19,13-15 (Mk. 10,13-16; Lk. 18,15-17) Kindermord in Jerusalem: Matth. 2,16-18 Klage Jesu über Jerusalem: Matth. 23,37-39 (Lk. 13,34f.); Luk. 19,41-44; 23,28-31 Knecht Gottes: s. unter »Gottesknecht« Kollekte in der Urgemeinde: Apg. 24,17; Röm. 15,25-27; i.Kor. 16,1-3; 2. Kor. 8 und 9; Gal. 2,10 Kommunismus der Urgemeinde: s. unter »Gütergemeinschaft« Krethi und Plethi (Leibwache Davids): i.Sam. 30,14; 2.Sam. 15,18 Kreuzestod Jesu: Matth. 27,32-56 (Mk. 15,20-41; Lk. 23,26-49; Joh. 19,16-30) - Bedeutung: Eph. 2,16; Kol. 1,20; 2,14; Hebr. 12,2; s. auch unter »Blut Christi« - als Anstoß: i.Kor. i,i7f.; Gal. 5,11; 6,12. 14 Kreuzesworte Jesu: Matth. 27,46 (Mk. 15,34); Luk. 23,34. 43. 46; Joh. 19, 26f. 28. 30 Kreuztragen als Nachfolge: Matth. 10,38 (Lk. 14,27); 16,24 (Mk. 8,34; Lk. 9A3) Kreuztragung: Matth. 27,32 (Mk. 15,20; Lk. 23,26); Joh. 19,17 L Lade (des Bundes): 2.Mose 25,10-22; 37,1-9; i.Sam. 4,3-74; 2.Sam. 6; i.Kön. 8, 1-9 Lamm Gottes (Christus): Joh. 1,29. 36; vgl. auch i.Kor. 5,7; i.Petr. 1,19; Offb. 5,6ff.; 14,1-5; 17,14 u. ö. Lasterkataloge: Röm. 1,28-31; i.Kor. 6,9£.; Gal. 5,19-21; 1.Tim. 6,4L; 2. Tim. 3,2-4 Laubhüttenfest: 3.Mose 23,33-43 ; 4.Mose 29,12-38 ; 5.Mose 16,13-15 Lazarus, Auferweckung des L.: Joh. 11,1-45 - Gleichnis vom armen L.: Luk. 16,19-31 Lea (Frau des Jakob): i.Mose 29,16-35,20 tlw. Leben, ewiges L.: vgl. Mark. 10,30; Joh. 3,15h; 6,27. 54. 68; 17,2h; Röm. 2,7; 5,2i; 6,22h; Röm. 14,7-9; s- auch unter »Auferstehung« Leidensankündigungen Jesu: Matth. 16,21; 17,22h; 20,17-19 (Mk. 8,31; 9,31h; 10,32-34; Lk. 9,22. 44h; 18,31-33) Leidensgeschichte Jesu: Matth. 26h; Mark. 14h; Luk. 22h; Joh. i8f. Leviathan: Hiob 40,20-41,25; Jes. 27,1 Licht der Welt: Matth. 5,14; Joh. 8,12; 9,5 Liebe Gottes: Hos. 11,1-4; Joh. 3,16; Eph. 2,4h ; Tit. 3,4h ; 1. Joh. 4,7-21 (16); s. auch unter »Gebot« Lieblingsjünger Jesu: Joh. 13,23; 21,20-24 Lot (Neffe des Abraham): i.Mose 11,27-14,16 tlw.; 19,1-38 Löwe: s. unter »Evangelistensymbole« Lukas (der Arzt): Kol. 4,14; 2.Tim. 4,11; Philem. 24 M Magnificat (Lobgesang der Maria): Luk. 1,46-55 Malchus (Knecht des Hohenpriesters): Joh. 18,10 Mammon: Matth. 6,24 (Lk. 16,13); Luk. 16,9-11 Manna (L.: man): 2.Mose 16,13-16; 4.Mose 11,7-9; Jos- 5>12 Maria (Mutter Jesu), Geburt Jesu: Matth. 1,18-2,23; Luk. 1,26-56; 2,1-20 - Darstellung und der zwölfjährige Jesus im Tempel: Luk. 2,22-50 - während Jesu Auftreten: Matth. 12,46h (Mk. 3,31h; Lk. 8,19h); 13,55; Joh. 2,1-11; 6,42 - unter dem Kreuz: Joh. 19,25-27 - in der Urgemeinde: Apg. 1,14 Maria Magdalena: Matth. 27,56. 61 (Mk. 15,40. 47; Joh. 19,25); 28,1 (Mk. 16,1; Joh. 20,1); Mark. 16,9; Luk. 8,2; 24,10; Joh. 20,11-18 Maria und Martha: Luk. 10,38-42; Joh. 11,1-45; I2>3 Melchisedek (Priester von [Jeru-]Salem): i.Mose 14,18h; vgl. Ps. 110,4; Hebr. 5,6. 10; 6,2off. Menetekel: Dan. 5,25-28 Mensch: s. unter »Evangelistensymbole« Menschensohn (Christus): Dan. 7,13; Matth. 8,20 (Lk. 9,58); 9,6 (Mk. 2,10; Lk. 5,24); 10,23 ; 11,19 (Lk. 7,34); 12,8 (Mk. 2,28 ; Lk. 6,5); 16,13 ; Joh. 1,51; 3,13-15 u.ö. Methusalem (L.: Methusalah): i.Mose 5,21. 25-27 Michael (Erzengel): Dan. 10,13. 211 12,1; Jud. 9; Offb. 12,7-9 Milch und Honig: 2.Mose 3,8; 3.Mose 20,24 u.ö.; Ier- u,5; Hes. 20,6. 15 Mirjam (Prophetin, Schwester Aarons): 2.Mose 15,20h; 4.Mose 12,1-16; 20,1 Missionsbefehl Jesu: Matth. 28,16-20; Mark. 16,14-18; vgl. Joh. 21,15-22 Mittler (Christus): Gal. 3,19h; i.Tim. 2,5; Hebr. 8,6; 9,15; 12,24 Moloch (Götze): 3.Mose 18,21; 20,2-5 j 2.Kön. 23,10; Jer. 32,35 Mose: 2.Mose 2-5. Mose 34 - Rettung des Knaben: 2.Mose 2,1-10 - brennender Dornbusch: 2.Mose 3,2fr. - Durchzug durch das Rote Meer: 2.Mose 13,15-14,31 - Gesetzgebung am Sinai: 2.Mose i9,iff. - goldenes Kalb: 2.Mose 32 - verhüllt sein Angesicht: 2.Mose 34,29-35; vgl. 2.Kor. 3,7-18 - eherne Schlange: 4.Mose 21, 4-9 (vgl. Joh. 3,14) - Mosesegen: 5.Mose 33 - sieht das gelobte Land: 5.Mose 34,1-4 N Nächstenliebe: s. unter »Gebot« Nebukadnezar (König von Babel): 2. Kön. 24h ; Jer. 21,2. 7; 24,1 u. ö. ;Dan. 1-4 Nikodemus: Joh. 3,1 ff.; 7,50-52; 19,39-42 Nimrod: i.Mose 10,8-12 Noah: i.Mose 5,28h 32; 6,8-9,29 Nordreich: i.Kön. 12 -2.Kön. 17 tlw. (s. auch unter »Israel«) O Obrigkeit, Stellung zur O.: Matth. 22,15-22 (Mk. 12,13-17; Lk. 20,20-26); Joh. 18,36; 19,11; Apg. 5,29; Röm. 13,1-7; i.Petr. 2,13-17 Ölberg (in Jerusalem): Sach. 14,4; Matth. 24,3(ff.) (Mk. 13,3); 26,3off. (Mk. i4,2Öff.; Lk. 22,39fh); Apg. 1, (1-) 12 Onan: i.Mose 38,1-10 Opfertod Christi: i.Kor. 5,7; Eph. 5,2; Hebr. 7,27; 9,14. 26. 28; 10,14 P Paradies: Luk. 23,43; 2.Kor. 12,4; Offb. 2,7 (nicht in i.Mose 2!) Parusie: s. unter »Wiederkunft Christi« Passah: 2.Mose 12, 1-28. 43-50; 3.Mose 23,5-8 ; 4.Mose 9,1-14; 5.Mose 16.1- 8 Paulus, Verfolgung der Gemeinde: Apg. 7,57; 8,1-3; Gal. 1,13h - Bekehrung: Apg. 9,1-19; Gal. 1,15h - Flucht aus Damaskus: Apg. 9,24h; 2.Kor. 11,32h -Missionsreisen: Apg.13-21; Röm.1,10-15; 15,2.2.—32.; 1.Kor.2,1; 4,19; 16.1- 9; 2..Kor. 1,15-2,4. 12h; 7,5; 9,4; 13,1h; Gal. 1,17. 21h; 2,9; i.Thess. 2.1- 3,10 - in Athen: Apg. 17,16-34 - Ruhm (Leiden) des P.: 2.Kor. 11,17-33 - Entrückung: 2.Kor. 12,1-4 - Pfahl im Fleische: 2.Kor. 12,7-9 - Gefangenschaft(en): Apg. 21,31-28,31; 2.Kor. 11,23; Phil. 1,12-17 Petrus, Berufung: Matth. 4,18-20 (Mk. 1,16-18; Lk. 5,1-11; Joh. 1,35-42) - Heilung der Schwiegermutter: Matth. 8,i4f. (Mk. 1,29-31; Lk. 4,38f.) - der sinkende Petrus: Matth. 14,22-33 - Bekenntnis: Matth. 16,13-20 (Mk. 8,27-30; Lk. 9,18-21); Joh. 6,66-71 - Schlüsselgewalt: Matth. 16,19 - Verleugnung: Matth. 26,30-35. 69-75 (Mk. 14,26-31. 66-72; Lk. 22,31-34. 55-62; Joh. 18,15-18. 25-27) - Einsetzung zum Hirten (»Weide meine Lämmer«): Joh. 21,15-17 - Stellung in der Urgemeinde: Apg. 1,15; 2,14 u.ö.; Gal. 2,7-9. 11-14 - Pfingstpredigt: Apg. 2,1-36 - Bekehrung und Taufe des Hauptmann Cornelius: Apg. 10 Pfingsten (Erntefest, Wochenfest): 3.Mose 23,15-22; 4.Mose 28,26-3 1; 5.Mose 16,9-12; Apg. 2 Pharisäer, Auseinandersetzung Jesu mit den Ph.n: Matth. 15,1-20 (Mk. 7,1-23; Lk. 11,37-41); 22,34-23,36 (Mk. 12,28-40; Lk. 10,25-28; 20,41-47; 11,37 bis 54); Luk. 18,9-14; vgl. auch Apg. 23,6-9 Pilatus: Matth. 27,2. 11-26. 58. 62-66 (Mk. 15,1-15. 43-45; Lk. 23,1-7. 13-25. 52); Joh. 18,28-19,22.38 Potiphar: 1.Mose 37,36; 39,1 ff. Purimfest: Esth. 9,17fr.; vgl. auch z.Makk. 15,36£. R Rahel (Frau des Jakob): i.Mose 29,6-33,7 tlw.; 35,16-20 Rangstreit unter den Jüngern: Matth. 20,20-28 (Mk. 10,35-45; Lk. 22,24-30) Raphael (Erzengel): Tob. 3,25; 5,5 ff. Raubebald Eilebeute: Jes. 8,1-4 Rebekka (Frau des Isaak): i.Mose 24-27 tlw. Rechtfertigung: s. unter »Glaubensgerechtigkeit« Regenbogen (als Bundeszeichen): i.Mose 9,12-17 Reich Gottes (Himmelreich): vgl. Matth. 4,17 (Mk. 1,14f.); 5,3. 10; 13,24-50; Mark. 4,26-29 u.ö.; Röm. 14, 17; Eph. 5,5 ; Kol. 1,13 Reichsteilung (zwischen Juda und Israel): i.Kön. 12 Reinheit (äußerlich - innerlich): Matth. 5,8; 15,1-20 (Mk. 7,1-23); 23,25 f. (Lk. 11,37-41); Apg. 11,8f.; 15,9; Tit. 1, 15; i.Joh. 1,9 Rotte Korah: 4. Mose 16 S Saba (L.: Reicharabia), Königin von S.: i.Kön. 10,1-13 Sabbath, Einsetzung: i.Mose 2,2; 2.Mose 20,8-11 (5. Mose 5, 12-15) - Arbeitsverbot: 2.Mose 16,23 Sadduzäer: Matth. 16,1; 22,23-33 (Mk. 12,18-27; Lk. 20,27-38); vgl. auch Apg. 23,6-9 Salbung Jesu in Bethanien: Matth. 26,6-13 (Mk. 14,3-9 [Lk. 7,36-50]; Joh. 12,1-8) Salome (Tochter des Herodes): Matth. 14,6-11 (Mk. 6,21-28) Salomo: 2.Sam. 12,24; i.Kön. 1-11; i.Chron. 22 - 2.Chron. 9 tlw. - Weisheit S.s: i.Kön. 3,6-14; 4,29-34; 10,1-9; vgl. Matth. IZ>4Z (Lk. 11,31) - salomonisches Urteil: i.Kön. 3,16-28 - Tempelbau: i.Kön. 6-8; 2.Chrom 3-7 Samaria (Hauptstadt des Nordreichs): i.Kön. 16,24. 32 u. ö. Samariter, barmherziger S.: Luk. 10,29-37 Samuel: i.Sam. 1,20-16,13 tlw.; 19,18-24; 25,1 Sarah (Frau des Abraham): i.Mose 11,29-23,19 tlw.; vgl. Gal. 4,21-31 Saul: i.Sam. 9-31 tlw.; 2. Sam. 1 - S. unter den Propheten: i.Sam. 10,10-12 Saulus ( = Paulus): vgl. Apg. 13,9 Schächer am Kreuz: Matth. 27,38. 44 (Mk. 15,27. 32); Luk. 2.3,(33.)39—43 Schalksknecht: Matth. 18,23-35 Schaubrote: 2.Mose 25,30; 3.Mose 24,5-9; l- Sam. 21,4-6 Scheidebrief: s. unter »Ehe(scheidung)« schiboleth - siboleth (hebr.): Ri. 12,6 Schlange im Paradies: i.Mose 3,1-15 -, eherne S.: 4. Mose 21,4-9 (vgl- J°h- 3,14); 2.Kön. 18,4 Schlüsselgewalt: s. unter »Binde- und Lösegewalt« Schöpfung: 1. Mose 1 f. schwören: s. unter »Eid« Seewandel Jesu: Matth. 14,22-27 (Mk. 6,45-52; Joh. 6,16-21) Selbstverleugnung: Matth. 16,24 (Mk. 8,34; Lk. 9,23) Seligpreisungen: Matth. 5,3-12; Luk. 6,20-23 Sem, Ham und Japhet: i.Mose 5,32; 9,18-27; 10,1-32; n,ioff. Simeon: Luk. 2,25-34 Simon Magus: Apg. 8,9-24 Simson: Ri. 13-16 Sinai, Gesetzgebung am S.: 2.Mose 19,1 ff. Sintflut: i.Mose 6,5-8,19 Sklaven, Stellung der S.: 2.Mose 21,2-11; 3.Mose 25,6-39 u. ö.; i.Kor. 7,20 bis 24; 12,13 ; Gal. 3,28; Eph. 6,5-9; Kol. 3,11. 22-4,1; 1. Tim. 6,1 f.; Tit. 2,9h; i.Petr. 2,18-25 Sodom und Gomorrha: i.Mose 13,12f.; 18,16-19,29 Speisung der 4000: Matth. 15,32-39 (Mk. 8,1-9) - der 5000: Matth. 14,13-21 (Mk. 6,32-44; Lk. 9,10-17; Joh. 6,1-15) Stammbaum Jesu: Matth. 1,1-17; Luk. 3,23-38 Stephanus: Apg. 6,5-7,60 Stier: s. unter »Evangelistensymbole« Stierbild: s. unter »Kalb« Stiftshütte: 2.Mose 25-40 Sulamith: Hohel. 6,12 Sündenbock: 3.Mose 16,5-10. 20-22 Sündenfall: i.Mose 3,1-24 Sünderin, die große S.: Luk. 7,36-50 Susanna im Bade: Sus. 1-64 T Talitha kumi (hebr.): Mark. 5,41 Taube mit dem Ölblatt: i.Mose 8,iof. - als Symbol des Heiligen Geistes: Matth. 3,16 (Mk. 1,10; Lk. 3,22; Joh. 1,32) Taufe des Johannes: Matth. 3,6. 11 (Mk. 1,4. 8; Lk. 3,3. 16; Joh. i,26f.) - Jesu durch Johannes: Matth. 3,13-17 (Mk. 1,9-11; Lk. 3,21h [Joh. 1,31-34]) - Einsetzung und Bedeutung der christlichen T.: Matth. 28,19; Mark. 16,16; Apg. 2,38;Röm. 6,3fr.; 1.Kor. 6,11; 12,13; Kol. 2,11-13 Tausendjähriges Reich: Offb. 20,1-10 Tempel in Jerusalem: i.Kön. 6-8 (2.Chron. 3-7); Esr. 3-6 Tempelreinigung: Matth. 21,12h (Mk. 11,15-18; Lk. 19,45-48 ; Joh. 2, 12-17) Tempelweihfest (L.: Kirchweihe): i.Makk. 4,(36—)59; 2.Makk. io,(i-)8 Thomas, der ungläubige T.: Joh. 20,24-29 Titus (Gefährte des Paulus): 2. Kor. 2,13 ; 7,6. 13 f.; 8,6. 16. 23 ; 12,18 ; Gal. 2,1. 3 ; 2. Tim. 4,10 Tod Jesu: Matth. 27,45-56 (Mk. 15,33-41; Lk. 23,44-49); Joh. 19,28-30; s. auch unter »Kreuzestod« Tohuwabohu (L.: »wüst und leer«): i.Mose 1,2 Turmbau zu Babel: i.Mose 11,1-9 U Unsterblichkeit: s. unter »Leben« Urias-Brief: 2. Sam. 11,14h V Vaterunser: Matth. 6,9-13 (Luk. 11,2-4) Verhör Jesu vor dem Hohen Rat (Kaiphas, Liannas): Matth. 26,57-68 (Mk. 14,53-65; Lk. 22,54-59; Joh. 18,19-24) - vor Pilatus: Matth. 27,11-31 (Mk. 15,1-21; Lk. 23,1-25); Joh. 18,28-19,12 - vor Herodes: Luk. 23,6-12 Verklärung Jesu: Matth. 17,1-9 (Mk. 9,2-9; Lk. 9,28-36) Versöhnung (durch Christus): Röm. 5,1-11; 2.Kor. 5,18-21; i.Joh. 2,2; 4,10 Verspottung Jesu: Matth. 27,27-31. 39-44 (Mk. 15,16-19. 29-32; Lk. 23,35 bis 37; Joh. 19,1-5) Versuchung Jesu: Matth. 4,1-13 (Lk. 4,1-13) Vertreibung aus dem Paradies: i.Mose 3,23h Vorhaut: s. unter »Beschneidung« W Weisen aus dem Morgenland: Matth. 2,1-12 Weisheit - Torheit: i.Kor. 1,18 ff. Weltgericht (Jüngstes Gericht): Dan. 7 (,10. 26); Matth. 12,36; 25,31-46; Joh. 3,17-19; 5,24-29; 12,3 i f.; 1. Kor. 4,5; 2.Kor. 5,10; Oftb. 20,11-15 Wiedergeburt (wiedergeboren): Joh. 3,3-8; Tit. 3,5; i.Petr. 1,3. 23 Wiederkunft Christi: Matth. 24,3ff. (Mk. 13,3ff.; Lk. 2i,7fh); i.Kor. 15,22h; i.Thess. 4,15-5,5; 2.Thess. 2,1-12; 2.Petr. 3,3-13 Wucher: s. unter »Zinsverbot« z Zacharias (Vater des Täufers): Luk. 1,5 ff. Zachäus: Luk. 19,1-10 Zehnte: i.Mose 14,20; 28,22; 4.Mose 18,20-29; 5-Mose 14,22; Luk. 18,12 u. ö. Zelt der Begegnung: s. unter »Stiftshütte« Zinsverbot (L.: »Wucher« [statt: Zins]): 2.Mose 22,25; 3-Mose 25,36h; 5.Mose 23,19h Zion als Berg des Heils: Jes. 2,1-5 ( = Mi. 4,1-4); 4,2-6; 28,16 ( = Röm. 9,33); 52,1-12; 62,1-12; Joel 3,5 u.ö.; Offb. 14,1 Zungenreden (Glossalalie): i.Kor. 14,1-33 zwölfjähriger Jesus im Tempel: Luk. 2,41-51 * ZUM VERSTÄNDNIS DER LUTHERSPRACHE. Die Sprache des 16. Jahrhunderts, das Frühneuhochdeutsche, ist im Gegensatz zu unserer heutigen Sprache in ihrer Entwicklung noch nicht fest abgeschlossen, sondern noch im Werden begriffen und daher offen für die verschiedensten Einflüsse. So erklärt sich das vielfache, recht unregelmäßige Nebeneinander verschiedener Formen. Hinzu kommt, daß die Schreibweise selber noch keinen festen Regeln unterliegt und häufig eine rein phonetische Schreibweise angewandt wird ohne Rücksicht auf Stamm und Herkunft des betreffenden Wortes (z.B. »kompt« statt heutigem »kommt«). Im folgenden soll eine kurze Übersicht über die in der Lutherbibel anzutreffenden häufigeren Abweichungen von der heutigen Schriftsprache gegeben werden1). LAUTLEHRE. Vokalismus. Länge oder Kürze des Vokals wird sehr oft nicht gekennzeichnet; die häufigen Doppelkonsonanzen besagen nichts über die Länge des vorhergehenden Vokals. An wichtigeren Abweichungen vom heutigen Lautstand findet sich: ä statt o: an(e) {ohne), argwahn, gehaben e in Vor- oder Nebensilben statt anderer Vokale: eidem {Eidam), deste {desto), ver-... {vor-...) beseit {beiseite) i statt e in Nebensilben: rosin {rosen[ färben]), harin {hären) i statt ei: .. .-lin (fündlin, kindlin), gisel {Geisel), linwad {Lein- ivand), riege {Reihe) i statt ie {je), das daneben vorkommt: itzt, iderman, iglich i, e und ie sind noch nicht zu ö und ü gerundet: ergetzen, helle, lewe, schepfen, schweren, wirdig, zwelf andererseits ist ü noch nicht ««/rundet in: küssen {Kissen), sprützen {spritzen), wüschen {wischen) ei statt e und ie: feilen {fehlen), leimen {Lehm), weinig; unterscheid u statt o: frum (neben: from), für (neben: vor). i Zur sprachgeschichtlichen Einordnung vgl. insbes.: C. Franke, Grundzüge der Schriftsprache Luthers in allgemeinverständlicher Darstellung, Bd. 1-3 (2. Aufl. Halle 1913-1922). H. Bach, Laut- und Formenlehre der Sprache Luthers (Kopenhagen 1934). J. Erben, Grundzüge einer Syntax der Sprache Luthers (Berlin 1954). Umlaut. Die Setzung des Umlautes weicht vielfach vom heutigen Gebrauch ab; selbst bei gleichen Worten finden sich häufiger sowohl umgelautete wie nicht umgelautete Formen (z.T. wohl nur durch druckerische Inkonsequenz verursacht). Er steht z.B. in: belegern, erbeit (Arbeit), ertzneien (neben: artzneien), offenberlich (Adj.; Adv.: offenbarlich); mördlich, wollen; jüde, schüldig, wünderlich; gleuben, teufen (aber: Johannes der taufer). Er fehlt dagegen z.B. in: langst (neben: lengst), waltzen (wälzen)-, öffentlich (neben: öffentlich), schon (Adv. zu: schön); für (neben: für und vor); kaufer (neben: keufer). Der Umlaut von kurzem und langem a wird in der Bibel (entsprechend der mitteldeutschen Sprachform) immer mit e wiedergegeben (ä kommt nicht vor). Lautschwmd. In Vor- und Nachsilben findet häufig Synkope statt (vgl. dazu auch Luthers Ausführungen oben S. 258*): drauf, drüber, gnug, eurs leibs, des tags. Zwei gleiche oder gleichartige Konsonanten werden unter Beseitigung des dazwischen stehenden Vokals verschmolzen: erfürcht(et), sie leuch(te)ten; kein(en), seugerin(nen), unser(er), eidam(en), seim (seinem), das (daß es). Im Auslaut fällt sehr häufig - bes. bei den Nomina - das unbetonte e weg (Apokope) oder fehlt noch (bei Neutra): der fried, die stim, die tag; die schiff, die wort; alle vergenglich ding. Bei den Verbalformen tritt dieser Abfall nicht so häufig auf (in dert.Pers. Sing. Präs. Ind. z.B. nur bei nachfolgendem Vokal: hab ich, ich hab euch). Er begegnet vor allem im Präteritum, wo (anders als heute) der Bindevokal erhalten bleibt und infolgedessen in der 1. und 3. Pers. Sing. Ind. das Endungs-« häufig abfällt: ich saget (sagte), er höret (hörte), er nennet (nannte [z.B. in 1. Mose 1,5. 8. 10]). Vor r und / in Stammsilben steht noch kein im Neuhochdeutschen eingefügter Sproßvokal (e): feur, maur, saur, teur, eur; daher auch: feiren, steuren. Aufeinandertreffendes »zu« und »er-« werden kontrahiert (zurkennen = zu erkennen). Beim bestimmten Artikel (in Verbindung mit Präpositionen) und bei »es« begegnen häufiger als heute enklitische Formen: an (an den), gern (gegen dem [gegen mit Dat.!]), fürs, ins, in (in den), von (von den), zun (%/< den)\ das (daß es), ists (ist es) usw. Jedoch: Neutrale Substantive (ja-Stämme) bewahren häufig noch ursprüngliches Endungs-c: das bilde, das ole, das ertzte (ErJ). In Zusammensetzungen kann e (entgegen heutigem Gebrauch) auch erhalten bleiben: hofemeister, lobebrief, oieberg, prüfestein. Verben, die durch Anfügung von el', en, er an den Stamm entstanden sind oder von Nomina, die auf -en enden, abgeleitet sind, haben diese Silbe gelegentlich noch voll erhalten: strauchelen, wandelen; rechen(en) {rechnen), geöffent, geregent. Bei Verben findet in den Nebensilben oft keine Synkope statt: du heltest, du weissest (weißt), du zeuhest (neben: zeuchst), du körnest, er isset, er sihet (neben: sicht); er küssete (zum Abfall des Endungs-fi im Prät. s. o.), sie kereten; gelachet (neben: gelacht), gestehet usw. Bei den starken Verben steht im Prät. in der x. und 3-Pers. gelegentlich ein (aus der schwachen Konjugation übernommenes) Endungs-« (epenthetisches e): (ich, er) hübe, läse, sähe. Konsonantismus. An wichtigeren Abweichungen vom heutigen Lautstand findet sich: b (bzw. p) erhalten in: umb, lamb, ampt b undp sind eingeschoben (auf Grund phonetischer Schreibung) in: (er) kompt, nimpt, verdampt, (es) zimpt {ziemt); frembd, hembd, sampt baucke, bochen, bocken, brangen, brassen, bech, berle, ribbe pockel (Buckel), püffel, pusch dapfer, denen (tönen), drumel (Trommel), durstig (neben: turstig) (zum Verb: türen [= wagen]), hin-den, gedöne, Schulder, siebende, vierde, zehende gedültig, geticht, schneiten, schmitte (Schmiede), tichten, tili, totter (Dotter), trache, tunckel (dunkelund Dünkei') billich (neben: billig), einich (neben: einig), er zoch geschach, geschieht (geschieht), geschmecht (geschmäht), er sicht (neben: siehet), schuch reiger, riege (Reihe), rüge, rügen, seigen krimmen, rocken (Roggen). b statt p: p statt b : d statt /: / statt d: ch statt ch statt h: g statt h: k stattg: Substantive. Bei den Feminina auf e finden sich noch Reste des alten Unterschiedes zwischen starker und schwacher Flexion; entweder lautet die Endung (soweit nicht Apokope des -e [s. o.] eintritt) mit Ausnahme des Gen. und Dat. PI. (-en) durchgängig -e ( = starke Fl.) oder mit Ausnahme des Nom. Sing, {-e) stets -en (in der hellen) (= schwache FL). Die (ursprünglich konsonantischen) Stämme auf -er haben gelegentlich noch ein auslautendes e im Nom. und Akk. PI. (müttere, brüdere), ebenso dann auch: jüngere. Die ursprünglich nur auf Neutra beschränkte Pluralbildung auf -er (Blatt, Brett, Ei) findet sich entgegen heutigem Gebrauch (außer bei: tier [PI.: derer]) auch bei den Maskulina: darm (PL: dermer), ort (orter, Örter), spetling (spet-linger), liegt aber häufig noch nicht vor bei: ampt (PL: ampte, neben: empter), angesicht, bret (bretfte], neben: bretter), feld (felde, neben: felder), geschlecht, land (land[e], neben: lender), schwert (schwertfe], neben: Schwerter), tal (tal[e]); leib (leibe), wald (weide), wurm (würm[e]). Der Dativ PL dieser Substantive endet z. T. auf -en (neben oder statt: -ern): den ampten (empten), bret(t)en, felden, kinden, landen, lieden, schwerten; den orten, weiden. Neben den alten endungslosen Formen im Nom. und Akk. PL der starken Neutra (jar, wort) stehen solche, die nach Analogie der Maskulina auf -e enden (beine). Einzelnes: »Friede« wird noch überwiegend stark flektiert (des frides, dem, den frid[e]), daneben finden sich aber auch schwache Formen (dem, den friden). Noch überwiegend schwach flektiert wird: mond (des, dem, den monden), blitz (dem blitzen), stern. Einige ursprünglich schwache Maskulina haben im Nom. noch nicht das aus den flektierten Formen übernommene Endungs-»: der boge {Bogen), garte, häufe, nacke. Adjektive. Das Akjektiv steht oft unflektiert im Nom. und Akk. Sing, des Neutrums: ein alt kleid; ein zart, gut kalb; ein gut und weit land. Der Akk. Sing, des Femininums geht häufiger noch auf -en aus: über die gantzen erde, seine lincken hand. Nach dem bestimmten Artikel, nach Demonstrativ- oder Possessivpronomen wird das Adjektiv gelegentlich noch stark flektiert: der einiger [einzige] frembdling, des morgendes tages, zu aller dieser mechtiger hand, die schöne gottesdienst, die dicke wolcken, die heilige kleider. Bei Adjektivhäufung kann starke und schwache Flexion auch nebeneinander stehen. Vgl. z.B. i.Mose 41,4 und 19 (Pharaos Traum): Und die heslichen und magere frassen die sieben schönen fette küe ... Und die sieben magere und hesliche küe frassen auf die sieben ersten fette küe ... Pronomina. Der Gen. Sing, des Personalpronomens lautet: mein (meiner), dein, sein, ir, es (!); der Gen. und Dat.Pl. der 3-Pers. lauten: i(h)r (ihrer), i(h)n (ihnen). Die fehlenden Dativformen des Reflexivpronomens werden durch die entsprechenden Formen des Personalpronomens (im, ir, in [ihnen]) ersetzt (»sich« dagegen schon öfter in Verbindung mit einer Präposition). Der Gen. des Demonstrativpronomens lautet: des (dessen), der (deren, derer)', ebenso lautet der Gen. des Fragepronomens (für alle Personen): wes [wessen). Zahlworte. Vom Zahlwort »zwei« sind noch alle drei Geschlechter im Gebrauch: zween, zwo, zwei. Die Zahlworte »zwei« und »drei« werden meistens noch (stark) flektiert. Verben. Die starken Verben der 1. Ablautreihe (mit Stammvokal«; z.B. bleiben, scheinen, schreien, weichen) sind im Sing. Ind. Prät. vielfach noch nicht (wie heute) der Pluralform angeglichen (blieb - blieben), sondern behalten noch das mittelhochdeutsche ei: (er) bleib, erschein, schrei, weich. Die starken Verben der 2. Ablautreihe (mit Stammvokal ie; z.B. bieten, fliehen, liegen [lägen), triegen [trügen], ziehen) haben in der 2. und 3. Pers. Sing. Ind. Präs, ein (aus mittelhochdeutschem tu entstandenes) eu: (du) leugest, (er) beut, fleucht, treugt, zeucht. Die starken Verben der 3. Ablautreihe (mit Stammvokal/; z.B. binden, finden, gewinnen, singen, zwingen) und der 4. Ablautreihe (mit Stammvokal e; z.B. helfen, sterben, werfen) bilden den PL Prät. Ind. (wie mittelhochdeutsch) mit »-Ablaut: (wir, sie) bunden, funden, gewunnen (auch: gewon- nen), sungen, zwungen; hülfen, stürben, würfen. Von hier aus dringt der »-Ablaut vereinzelt auch in den Sing. Prät. vor: (er) hulf [half), sturb [starb). In der schwachen Konjugation haben eine Reihe von Verben tlw. noch den sog. Rückumlaut (d.h. im Präteritum ist das ursprüngliche a des Stammes erhalten, während dieses im Präs, zu e umgelautet ist; dieser Umlaut hat sich dann im Neuhochdeutschen in allen Formen durchgesetzt): (er) kart (kehrte), marckte (merkte), stackt (steckte), strackte (streckte); geschmackt, gesatzt. Bei einigen anderen Verben hat Luther jedoch z.T. den e-Umlaut auch im Prät., während im Neuhochdeutschen ursprüngliches a erhalten geblieben ist: (er) bekennete (neben: bekandte), erkennete (neben: erkandte); genennet (neben: genant). Das Präfix ge- beim Part. Prät. fehlt (wie mittelhochdeutsch) häufig noch bei Verben mit perfektiver Bedeutung: bracht (gebracht), funden (gefunden), körnen (gekommen) kriegen od. krieget (gekriegt). Bei einer Reihe von Verben hat Luther noch gelegentlich alte starke Formen: (er) kreig (neben: kriegte); gereuen, gerochen (gerächt), geschahen, gespannen, gescheiden. Andererseits werden jetzt stark flektierte Verben gelegentlich (noch) schwach flektiert: (er) preiste (pries), rufete (rief), scheidete (schied); ge- liebt (neben: gehaben), gespeiet, geweist (gewiesen), vergleicht (verglichen). Einzelnes: »beginnen« hat das schwache Prät.: begonst, begunden. »dünken« hat das schwache Prät.: daucht (e, -en); Part.: gedaucht. »können« hat das Prät.: kund(en); Part.: kund (künden, künnen). Von »sein« lautet die i. Pers. PI. Ind. Präs.: wir sein (neben: sind); das Part. Prät.: gewest (neben: gewesen). Von »tügen« (taugen) lautet die 3. Pers. Sing. Ind. Präs.: taug, Prät.: tuchte. »sollen« und »wollen« bilden die 2. Pers. Sing. Ind. Präs, ohne s: du solt, wilt. Zu »tun« lautet die 1. und 3. Pers. Sing. Ind. Prät.: tet. SYNTAKTISCHES. Der Kasus, mit dem die Verben verbunden sind, weicht häufig vom heutigen Gebrauch ab; insbesondere ist der Gebrauch des Genitivs sehr reich an Möglichkeiten (z.B. bei: achten, brauchen, freuen, genießen, herrschen, kennen, pflegen, vergessen, verstehen, warten). Häufiger findet sich der doppelte Akkusativ, und zwar einmal dort, wo das Akk.-Objekt durch ein Prädikatsnomen ergänzt wird (machen zu, halten für), zum andern da, wo Sache und Person im Akkusativ stehen (lehren, unterweisen, bitten, fragen, heißen); schließlich bei »sich lassen« in Verbindung mit dem Infinitiv eines transitiven Verbs, wo die tätige Person oder Sache auch in den Akk. tritt. Doppelte Negation ist der einfachen Negation gleichwertig, sie bedeutet also weder Aufhebung noch Verstärkung. Die Adverbien »gar« und »allzu« stehen im Zusammenhang mit dem unbestimmten Artikel vor diesem: allzu ein großer = ein allzu großer. LEXIKALISCHES. Das Präfix ver- hat umfassendere Bedeutung und steht auch statt heutigem er-(verkleren, verneuen) oder %er- (verstören, versteuben). Das Präfix %er- kann auch die Form %it-, %ur- oder £e- haben. Das Substantiv-Präfix (für neutrale Kollektivbildungen [z.B.: Gebirge]) steht in vielen Fällen, wo es heute nicht mehr üblich ist: gegitter, geschmuck, gesenge {das Singen), gezeugnis, gezimer. Die Bildung von maskulinen Substantiven durch «r-Suffix ist bei Luther sehr verbreitet; sie findet sich in Fällen, die heute ungewohnt sind: ausrichter = Vollstrecker hadderer = einer, der hadert pogauner = einer, der die Posaune bläst züchtiger = einer, der züchtigt. Neben dem Suffix -heit begegnen auch feminine Adjektiv-Abstraktbildungen mit der einfachen Endung -e bzw. mit Dental-Suffix: die fette, die gleiche, die külde, die schöne, die truckne (Trockenheit), die witze {Klugheit). Zusammenrückungen (Gen. + Nomen) sind häufig noch nicht zusammengeschrieben (Gottes furcht, Gottes haus). Andererseits werden gelegentlich zusammengeschriebene Substantive so behandelt, als ob sie noch selbständig wären: ich hörte eines menschenstim an des himelsheer in der heidenland. INTERPUNKTION. Die gemäß der Vorlage beibehaltenen Schrägstriche (Virgeln) sind Vortragszeichen, die eine Atempause anzeigen. Sie entsprechen daher nur z. T. unserm (nach syntaktischen Gesichtspunkten gesetzten) Komma. Von den übrigen Interpunktionszeichen fehlen noch das Semikolon und das Ausrufungszeichen. WORTERKLÄRUNGEN ZUR LUTHERBIBEL VON 1545. VORBEMERKUNG. Angegeben sind im folgenden nur die in der Bibel (und in den in diese Ausgabe aufgenommenen sonstigen Luthertexten) vorkommenden Bedeutungen, und zwar nur insoweit, als sie von der heutigen Bedeutung abweichen. Z.B. ist unter »stechen« nur die (in Sir. 8,3 begegnende) Bedeutung >bestechen< aufgeführt, unter »kluft« nur die Bedeutung >Höhle<, unter »geitz« nur die Bedeutung >Habgier<, obwohl alle diese Worte auch im heutigen Sinne Vorkommen1). Phonetische, grammatikalische und syntaktische Abweichungen vom heutigen Sprachgebrauch sind - sofern die Wortbedeutung gleich geblieben ist -nur in Ausnahmefällen aufgenommen. Es sei verwiesen auf die Ausführungen »zum Verständnis der Luthersprache« (oben S. 292 *-298*). Neben germanistischen Erklärungen sind in begrenztem Umfang auch biblische Sacherklärungen aufgenommen2). Die Orthographie der Lutherbibel ist in diesem Glossar im allgemeinen beibehalten. Folgende Vereinheitlichungen und Angleichungen an heutige Schreibweisen sind vorgenommen: aw, ew = au, eu th = t (außer in Fremdworten) Der Gebrauch von i,j undj einerseits, von u und v andererseits ist der heutigen Schreibweise angeglichen: i, u = Vokal j, v = Konsonant y ist (außer in Fremdworten) durch i oder j ersetzt. Also: jrren = irren, ia = ja, yrsal = irsal, dreyierig = dreijerig, vnuleis = unvleis. Überflüssige Doppelkonsonanten (die noch nicht - wie heute - die Kürze des vorhergehenden Vokals anzeigen) sind vereinfacht, also: auff = auf, betten = beten, lauffen — laufen, wesscher = wescher. Die (im Bibeldruck z. T. weggelassenen) Umlaute bleiben in der alphabetischen Reihenfolge unberücksichtigt. 1 Bei der Ermittlung der Wortbedeutungen sind insbes. benutzt worden: Ph. Diet\Wörterbuch zu Dr. Martin Luthers Deutschen Schriften (Leipzig 1870/72; 2. Aufl. Hildesheim 1961) (nur für die Buchstaben A-Ha). J. und W. Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 1-16 (Leipzig 1854-1960; 2. Aufl. 1965 fF.). M. Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Bd. 1-3 (Leipzig 1872-1878). 2 Weitergehende Sacherklärungen finden sich - außer in den einschlägigen Kommentaren -bei: H. Haag, Bibel-Lexikon (Köln 1951). E. Osterloh und H. Engelland, Biblisch-Theologisches Handwörterbuch zur Lutherbibel und zu neueren Übersetzungen (Göttingen 1954). F. Rienecker, Lexikon zur Bibel (Wuppertal i960). G. Cornfeld und G.J. Botterweck, Die Bibel und ihre Welt (Bergisch Gladbach 1969) (= dtv 3092-3097). Abkürzungen: Adj. Adjektiv Adv. Adverb Akk. Akkusativ AT Altes Testament Dat. Dativ f. Femininum Gen. Genitiv gr- griechisch hebr. hebräisch Inter j. Interjektion Komp. Komparativ Konj. Konjunktion m. Maskulinum m. Akk. (Dat., Gen.) mit Akkusativ (Dativ, Genitiv) n. Neutrum NT Neues Testament od. oder Part. Partizip Pers. Person PI. Plural Präp. Präposition Präs. Präsens Prät. Präteritum Randgl. Randbemerkung Luthers zu seiner Bibelausgabe Sing. Singular Subst. Substantiv. abba (hebr.) A (Gebetsanrede:) mein Vater abbinden (Floß) auflösen, auseinandernehmen abbrechen vorenthalten, entziehen, unterdrücken, hintanstellen, Abbruch tun, (Kerze od. Öllampe) putzen abbringen abschaffen, entfernen abend (-...) Westen (West-...) abendmal Abendessen aber (Adv.) abermals, wiederum abfellig abtrünnig abfertigen zur Fahrt (Reise) bereit machen und absenden abgehen davongehen, vergehen, (Wache:) abziehen -, leer a. ohne Frucht bleiben abhauen abschneiden, (weg)nehmen abib (hebr.) althebräischer Monatsname (= Mitte März bis Mitte April; vgl. die Randgl. zu 2.Mose 13,4) abkeren hart mitnehmen, übel behandeln abkneipen (den Kopf eines Vogels) abpfetzen (mit dem Fingernagel od. einer Zange wird die Ader am Hals aufgerissen, ohne daß der Kopf ganz abgerissen wird) abmessen zerteilen abnemen entnehmen, erkennen abpflocken (ab)pflücken abrechnen be-, ausrechnen absagen im Stich lassen abscheid Abschied, Tod abscheiden trennen, (Ehe) scheiden, sterben abschinden (Haut) abziehen abschlagen abtrennen, (im Kriege) abgewinnen ab(e) sein abgetan, ledig, zu Ende, verloren sein absiegen (m. Dat.) obsiegen, besiegen abstelen heimlich weg-, übernehmen abtilgen wegnehmen, abschaffen abtreiben vertreiben abtreten sich abwenden von, den Dienst beenden, abfallen abtun beseitigen, abschaffen, hinrichten abwenden abspenstig machen, ablenken, widerspenstig machen abwesen, im a. abwesend abziehen abnehmen, ausziehen, (Hand) zurückziehen; abtreten, den (priesterl.) Dienst beenden achsel Achse ackerwerck Ackerfeld adar (hebr.) i2. Monat des (seit dem Exil übernommenen) neubabylonischen Kalenders ( = Mitte Februar bis Mitte . März; vgl. die Randgl. zu i.Makk. 7,43) ader Sehne, Muskel afterburd Nachgeburt afterreden verleumden agtstein Bernstein ah (m. Gen.) (als Ausruf des Schmerzes und der Klage über etw.) ach und wehe (über) alber schlicht, einfach, einfältig (im guten Sinne), unkundig Alexanderer Leute aus Alexandrien alle jeder -, wie dem a.n wie dem auch sei, gleichwohl aller (Adv.) ganz und gar allerding(e) ganz und gar, in jeder Hinsicht, durchaus, überhaupt, unbedingt, ganz gewiß allererst dann erst, jetzt erst allerhand (m. Gen.) jede Art von allerlei (m. Gen.) jede Art von, alles, jeder a. weise auf jede Weise all(e)weg(e), alwege überall, allezeit all(e)zumal alle zusammen aloe(s) wohlriechendes Holz, dessen Harz als Duftstoff verwendet wurde als nämlich als = alles —, als ... als ebenso ... wie -, als... so... so... so... als bald (da) sobald alst allezeit altvettelsch Altweiber-... amacht Ohnmacht amechtig ohnmächtig, kraftlos, schwach amen (hebr.) (Wort feierlicher Bekräftigung:) wahrlich, gewiß (vgl. Jer. 11,5 nebst Randgl. und die Randgl. zu 2. Kor. 1,20); in der Offenbarung als Name Christi ampt (PI.: ampte, Amtsbereich, Bezirk empte[r]) amptman (PL: ampt- Vorsteher, Verwalter, Statthalter leute) amptschiltlin Brustschild des Hohenpriesters (vgl. 2.Mosez8,i 5-30; 39,8-21), von Luther auch mit »schiltlin«, »macht-schiltlin« oder »brustlatz« übersetzt an (Präp.) bei, in der Nähe von, gegenüber an(e) ohne anathema (gr.) verflucht, verdammt anbeissen (in etw. beißen), kosten, anfangen zu essen anbeten huldigen, sich niederwerfen vor anbrennen entbrennen anbringen anreizen, aufbringen anbruch Anfang, Beginn, das erste Stück od. Glied von etw. andacht Meinung, Gutdünken, Vorsatz -, a. zu Schwärmerei für ander (Adj.) zweiter, weiter, folgend des und kein a.s das und nichts anderes, damit basta! ander (Adv.) andererseits, hinwieder anderlei von anderer Art, verschieden anders (Adv.) sonst, übrigens, überhaupt anfal Anteil, Anrecht anfallen an-, festhalten anfaren (Schiff:) anlegen anfart Landeplatz, Hafen anfechten bekämpfen anfurt (m. und f.) flache Küste, Landungsstelle, Hafen angeben anordnen, raten, beschuldigen, anklagen angeber Anzeiger, Verkünder angehen herankommen, anfangen, den Dienst an treten anger Weide (land) angesicht im Hebr. ist damit oft die Person selbst gemeint jds. a. beschemen das a. niderschlagen -, sein a. setzen wider sein a. stellen zu angewinnen angst anhalten (an, bei, mit) anhengen anherkomen ankeren, vleis a. ankomen hart a. anlangen anlauf anlaufen den sturm a. anlegen anligen (m. Dat.) im [ = sich] a. lassen annemen -, sich a. umb anpfeifen anrennen anrichten anschlag -, eichen a. anschlahen die sichel (mit der s.) a, anschnauben anschreiben anspannen, streit a. ansprechen anspruch anstehen lassen antragen antreffen antreten antworten anzal (m.) anzeichen anzihen -, zuvor a. anzunden, sich a. jdn. beschämen den Kopf senken sich wenden gegen sich stellen zu abgewinnen, abnehmen, besiegen, überwinden Bedrängnis, Not, Gefahr beständig, ausdauernd sein (bei), (etw.) fortwährend tun, fortfahren (mit) (Schlachtordnung) aufstellen herankommen Mühe verwenden auf, sich anstrengen (an)treffen, ergreifen heftig bedrängen, große Mühe, Beschwerden machen angehen, bitten, bestürmen Angriff um Hilfe anhalten, bitten; anstoßen, sich den Kopf einrennen, Anstoß nehmen den Sturm (lauf) beginnen antun;anzünden (jdn.) bedrängen sich angelegen sein lassen (zu sich) nehmen, empfangen, aufnehmen, es mit jdm. wagen sich etw. zu Herzen gehen lassen, sich kümmern um (mit Pfeifen) verspotten, verhöhnen, auspfeifen angreifen auf-, ein-, her-, zurichten, (an)ordnen, anstiften Vorhaben, Absicht, Plan, Rat, Ratschlag s. unter »eichen« sich vornehmen, beschließen die Sichel anlegen an (= mit der Ernte beginnen) heftig anfahren, anschnautzen aufschreiben, verordnen die Schlacht beginnen anreden, begrüßen Einwendung, rechtliche Forderung, (An-)Klage verzichten, Vorbeigehen lassen, unterlassen an sich tragen, anhaben betreffen, angehen den Dienst, eine Stellung antreten Rechenschaft geben, sich rechtfertigen Frondienst anmerken, anzeigen übernehmen, auf sich nehmen, sich jds. annehmen, kommen über, Vorbringen, anführen, zitieren voranziehen sich entzünden apoteke apoteker(in) archa argwahn arm art -, von a. -, a. ist nicht gut und lesst von a. nicht (sprichw.) arten, sich a. artig artzneien aschenkuchen Asia ass auf (Präp.) a. die wort aufbieten aufblasen, feur a. aufbringen aufdecken aufenthalt aufenthalten, sich a. auf(h)er faren auferwecken auffaren auffretzen auffüren aufgana: o o aufgeben aufgehen aufhalten -, sich a. aufheben -, die stimme a. -, zinse a. aufher, aufhin aufkomen auflaufen Magazin für Spezereien und Arzneien Hersteller(in) von Spezereien, Gewürzen od. Arzneien Arche, Lade (s. dort) Mißtrauen, Verdächtigung (hebraisierend:) Kraft, Stärke (menschliche) Natur, angeborene Art von Natur aus, von sich aus die Katze läßt das Mausen nicht sich gestalten, geartet sein passend mit Arznei behandeln (in Asche gebackener) Brotfladen die so benannte römische Provinz (westl. Kleinasien und Phrygien) Aas, Kadaver, toter Körper; Speise (für Tiere) zu ... hin, bis ... zu; auf Grund, im Vertrauen auf, in Erwartung auf, gegen, gegenüber Wort für Wort, im einzelnen zum Kampf aufrufen Feuer an-, entfachen aufrichten, in Gang bringen, in Kraft setzen entblößen, enthüllen Unterschlupf, Stätte, wo man geborgen ist sich schützen, Widerstand leisten herauf-, herauskommen berufen, einsetzen, anstiften ausbrechen, aufsprießen, (an)schwellen auffressen aufrichten, in die Höhe führen Osten übergeben hervorgehen aus, herkommen, anheben, Kraft gewinnen, mächtig werden, (Feuer) ausbrechen, emporschlagen, in Rauch aufgehen zurückhalten, aufrechterhalten, (mit Worten) aufrichten, trösten sich behaupten wegnehmen, tilgen, vernichten; (Opfer, Sakrament) aufheben die Stimme erheben, hören lassen Zins erheben herauf, hinauf emporkommen, entstehen, sich erheben, mächtig werden auf-, anschwellen auflegen anhängen, auferlegen, zur Last legen; (Schaubrote als Opfer) darbringen (indem sie auf den »Schautisch« gelegt werden) auflösen losbinden eine frage a. eine Frage beantworten aufmerken (Ob)acht geben auf, hören auf aufmutzen aufputzen, schmücken aufraffen hinraffen aufreiben vernichten, vertilgen aufreumen wegschaffen, rauben, hinraffen, aufreiben, vernichten aufrichten (Opfer) darbringen aufrichtig aufrecht, gerade aufrucken Vorhalten, vorwerfen aufsatz Auflage, Vorschrift, (gesetzliche) Bestimmung aufschü'tzen, sich a. das (lose) Gewand in die Höhe nehmen und feststecken, sich gürten aufsehen auf achten auf, aufpassen auf - (Subst.) Obacht, Aufsicht -, a. haben auf achten auf, acht haben auf auf sein sich aufmachen, sich erheben, aufbrechen; alle, verbraucht sein aufsetzen lehren, auferlegen, verleiten, verführen, wuchern aufstützig aufsäßig, widerspenstig auftreten (auf den Wagen) aufsteigen aufwerfen emporheben, erheben, aufrichten, in die Höhe werfen -, das maul a. den Mund aufreißen, großsprecherisch tun panir a. die Fahne aufrichten, erheben —, sich a. sich erheben, sich ausgeben für aufziehen hinhalten, vertrösten, aufschieben äuge Blütenknospe am Weinstock unter a.n ins Angesicht, unmittelbar, offenbar aug(en)brun Augenbraue a. der morgenröte (bildlich:) der frühe Morgen, der Anbruch des Tages aus (Adv.) fort, weg, hinaus, hindurch - (Präp.) gemäß, infolge, auf Grund von ausbeissen ausstechen, verdrängen ausbeten zu Ende beten ausbeute (Kriegs-)Beute ausbitten losbitten ausbrechen bekannt werden ausbringen verbreiten, veröffentlichen ausbruch (und Spaziergang) Exkurs ausbrüen ausbrüten ausbund das Beste, Wertvollste ausbündig vorzüglich, ausgezeichnet ausdermassen außerordentlich 3°5* ausdrehen, sich a. sich herauswinden, herausreden ausfaren aufbrechen, hervorbrechen, ausbrechen, hervorschießen oben a. hochmütig, hoffärtig sein ausfegen wegräumen, vertilgen, reinigen ausgang Herausgehen, Hervorgehen, Ursprung, Auszug, Ende ausgehen Weggehen; bekannt gemacht werden a. über (Schicksal:) jdn. treffen, heimsuchen ausgeten (aus)jäten ausgraben gravieren ausgründen ergründen, bis auf den Grund erforschen aushalten bis zu Ende einhalten, ausharren aushauen ab-, zerhauen, zurechthauen, zurichten ausheggen ausbrüten aushelfen erretten ausholen ausforschen auskomen heraus-, entkommen, herkommen, hervorgehen; bekannt werden, ruchbar werden; (Feuer:) ausbrechen auslauft (PI.: ausleuft) Exkurs ausmachen vollenden, ein Ende machen, vernichten ausmessen zerteilen ausreden zu Ende reden ausreisen wegfahren, -reisen ausreissen ausbrechen sich a. sich losreißen ausreuten ausrotten, tilgen ausrichten bewirken, zuwegebringen, vollbringen, entrichten, mit etw. zu Ende kommen ausrichter Vollstrecker aus richtig anstellig, gewandt, geschickt ausrotten ausroden, entwurzeln ausrufen verkündigen, ausgeben für, bezeichnen aussagen aussprechen ausscheumen hervorsprudeln, -schäumen ausschlagen dreschen ausschroten herauswälzen aus sein am Ende, zu Ende sein, aufhören ausser (Präp.) außerhalb von aus setzen ausstatten, aussteuern, verheiraten ausstehen aushalten, erdulden ausstreichen ausführen, hervorheben, anpreisen austeilen einteilen austrucken austrocknen austun ausleihen, verpachten auswendig (dr)außen, äußerlich auswerfen (Hände) ausstrecken auswickeln, sich a. sich losmachen, sich loswinden auswurf auswurtzeln auszeren, ausge-zert haben ausziehen auszog auszug awe ja baal (hebr.; PL: baalim) balck bald(e) banck, unter der b. ligen band baruber geben barte bas (Adv.) -, hinüber b. basiliske bath (hebr.) bau, im b. halten bauchpfaffe bauen sich b. bauerkundig baufeld bäum, den b. auf beiden achsein tragen (sprichw.) baumöle bedacht bedellion bedeuten bedrauen beerben befelhen befinden befragen, sich b. mit befreien -, befreieter ort befreunden Entladung völlig vernichten aufgehört haben zu zehren (nach dem Tode), ausgesorgt haben entwaffnen, der Macht berauben Auszug, Ausgang, Ausfahrt Vorbehalt, Ausrede, Ausflucht au ja, ach ja, o weh! B (wörtlich: Herr), heidnische (insbes. Fruchtbarkeits-) Gottheit Dirne alsbald, sogleich verborgen, verachtet sein Fessel bar bezahlen Beil mit breiter Schneide besser, mehr, weiter weiter hinüber (bes. giftige) kleine Schlange Hohlmaß (ca. 40 1; in Jes. 5,10 übersetzt Luther mit »eimer«) instand halten Priester, der nur an den Bauch denkt (auf)erbauen, Nachkommenschaft haben, Kinder verschaffen, zeugen, bekommen (vgl. die Randgl. zu i.Mose 16,2) sich erbauen, zunehmen, wachsen hochmütig, stolz wie ein Bauer Ackerfeld es beiden Seiten recht machen wollen Olivenöl wohl überlegt; zugedacht, bestimmt durchsichtiges Gummiharz kennzeichnen, bezeichnen, andeuten bedrohen (er-, ver)erben (an)empfehlen, anvertrauen finden, empfinden, fühlen disputieren mit Immunität verleihen unverletzlicher, privilegierter Ort, Freistatt durch Heirat verbinden befrieden begaben begeben eine rede b. begegen begehen, sich b. begonst begreifen umbher b. begunden behalten behängen behelf behelfen, sich b. (m. Gen.) -, — mit Behem(en) behemoth (hebr.) behüten (zu) bei (m. Dat.) —, b. reihen (tisch) —, b. einem steinworf - (m. Akk.) beibringen beide ... und beierbeiter beilag (m.), beilage (f.) beilegen beinern beinharnisch beissig bekennen (auf) -, sich b. beklecken bekomen bekreftigen bekümmern (m. Akk.) -, sich b. mit -,----umb belege(r)n belegerung beleidigen beleidigung belial (hebr.) einhegen, umzäumen, schützen, schirmen beschenken, ausstatten hin-, übergeben, ergeben eine Rede halten begegnen, entgegentreten, Widerstand leisten Zusammenleben, miteinander umgehen = begann ergreifen, umfassen, einschließen umfassen, einschließen = begannen erhalten, zurückhalten, anstehenlassen, (auf)bewahren hängen bleiben Vorwand, Ausflucht sich bedienen, seine Zuflucht nehmen (zu) sich berufen auf Böhmen mythisches Tierwesen (Nilpferd?) erhalten (als), machen (zu) (iterativ:) ... weise; (bei Maßangaben:) beinahe, ungefähr reihenweise (tischw.) ungefähr einen Steinwurf weit neben, in die Nähe von beweisen sowohl ... als auch Mitarbeiter anvertrautes, hinterlegtes Gut beiseitelegen, hinterlegen, aufheben knochig Schiene an den Beinen beissend, bissig aussagen, bezeugen (wider jdn.) sich erklären, zu erkennen geben beflecken, beschmieren wachsen, gedeihen, fortkommen bestätigen, befestigen (jdm.) Kummer, Sorge bereiten sich kümmern, sorgen um bekümmert sein wegen belagern Belagerung Leid zufügen, betrüben, beschädigen Verletzung nichtswürdig, unnütz, heillos (vgl. die Randgl. zu 2.Sam. 23,6);in2.Kor. 6,15 Bezeichnung für denTeu-fel oder Antichrist bemelt benennen. benügen bequem beraten sich b. berden berechen bereden bereidschaft bereit (Adj.) - (Adv.) b. an berennen bereufen bergen berichten (m. Akk. der Person und Gen. d. Sache) berüchtigen berüchtigt berücken berückung beruf berufen (Adj.) besamen beschaben (Adj.) beschämet bescharren beschedigen bescheiden bescheidenheit bescheidigen bescheren (i.) bescheren (2.) beschicken beschliessen beschmeissen beschneitung beschnitten beschreiben beschweren (1.) beschweren (2.) genannt, erwähnt (gesetzlich) bestimmen genügen, Genüge finden, zufrieden sein passend, willkommen, (vorteilhaft) gelegen begaben, versehen, ausstatten, (mit der Aussteuer) versorgen, den Segen geben mit sich zu Rate gehen, sich entschließen aussehen, sich gebärden Rechnung ablegen, abrechnen überreden, überzeugen, beschwatzen Gerät, Rüstung gerüstet, fertig, willfährig bereits bereits stürmen gegen abrupfen verbergen unterweisen, belehren, in Kenntnis setzen verleumden, in üblen Ruf bringen in üblem Ruf stehend bestricken, fangen, verführen, überlisten Verführung Berufung berühmt, bekannt befruchten, mit Nachkommen versehen abgeschabt, kahl, schäbig unbekleidet, nackt ein-, verscharren Schaden zufügen, verletzen (testamentarisch) zuweisen, zuerteilen, verteilen Einsicht, Erkenntnis, Verstand beschädigen scheren verleihen, zuteilen holen lassen, pflegen, besorgen, bestellen, beaufsichtigen, aus-, einricbten ein-, ver-, umschließen; einen Schluß ziehen, folgern beschmutzen, besudeln Beschneidung an der Vorhaut (als Zeichen des Bundes Gottes mit dem jüdischen Volk; vgl. i.Mose 17,9-14. 23-27), das Judentum jüdisch, ein vollgültiger Jude aufzeichnen, aufschreiben Last auflegen, unterdrücken beschwören, schwören lassen sich b. beschwerer beschwerung besehen sich miteinander b. beseid, beseit(s) besem (Dat. PI.: besemen) besessen besetzung besonders (Adv.) besorgen (sich b.) (m. Gen.) besserlich bestehen bestellen einen hinterhalt b. bestendiglich bestetigen bestreiten bestreiter besuchen betreten betrieglich betrüben bettwerg betüngen bewaren bewegen beweisen beweren bewilligen bezalen (m. Akk. od. Dat.) bezemen lassen bezeugen - jdn. b. bild(e) bilden bildener bilgerin billich, billig (Adj.) sich weigern Beschwörer, Zauberer Last, drückende (Schuld-) Forderung genau betrachten, ansehen, untersuchen, auskundschaften, besuchen miteinander fechten, die Kräfte im Gefecht messen beiseite, zur Seite Besen ansässig, begütert Besatzung abseits, beiseite, allein Sorge, Angst haben (um), (etw.) befürchten nützlich, der Besserung dienend (be)stehen bleiben, feststehen, standhalten, beharren, Bestand haben, rechtskräftig ■sein; überfallen, (Unheil:) ankommen; pachten an-, verordnen, anstellen, einsetzen, (ein Amt) besetzen, besorgen, beschaffen einen Hinterhalt legen ohne nachzugeben, fest beständig machen, Bestand geben, befestigen bekämpfen, angreifen Bekämpfer, Gegner sehen nach, visitieren, durchsuchen (be)treffen, angehen arglistig, betrügerisch, in betrügerischer Absicht trübe machen, trüben Bettzeug düngen bleiben bei, einhalten, erhalten, schützen, bewachen, zurückhalten wägen; veranlassen zeigen, erweisen, aufweisen prüfen, erproben, beweisen, belegen einwilligen es jdm. heimzahlen, vergelten gewähren lassen beteuern, darlegen, verkünden Zeugnis ablegen wider jdn., jdn. überzeugen Bildsäule, Statue (plastisch) formen, darstellen Bildhauer Pilger gerecht, angemessen 3 io* - (Adv.) bisemapfel mit Recht, zu Recht (mit Bisam gefülltes) Riechfläschchen (in Form eines Apfels) bis(an)her bitter bis jetzt feindlich, schädlich blach eben, flach b.es feld (blachfeld) Ebene blasen höhnen, spotten -, b. zu jdn. (herbei)locken (mit »locken« übersetzt Luther zu felde b. blättern ble(c)ken blecken, die zeene b. blecket blehen, sich b. bleiben bleiholtz selber das zugrundeliegende hebr. Wort in Jes. 5,26; in Jes.7,18 dagegen mit »zischen«) zur Schlacht blasen (schwarze) Pocken blöken die Zähne fletschen die Zähne zeigend, fletschend sich aufblähen, aufblasen bestehen, erhalten bleiben (von Bauleuten benutztes) Winkelmaß (das mit einem Bleilot verbunden ist) bleischnur 1 bleiwurf | Senkblei, Lot blenden verblenden -, sich die äugen b. lassen sich verblenden lassen bleuen heftig schlagen -, sich b. blick blicken blind -, b.er deckel blitz des Schwertes blöde blossen blühet sich plagen, herumschlagen Glanz, (Blitz-) Strahl glänzen, blitzen versteckt, nicht zu sehen Verhüllung (die glänzende) Klinge des Schwertes furchtsam, verzagt, zaghaft entblößen Blüte blumwerg blumenähnlicher (Bau-)Zierat blut, wider(s) b. komen in Blutschuld geraten blutfreund(in) blutgang blutgelt bochen bock bocken boden, zu b. born börnen borte bosam, bösem, bösen (Bluts-) Verwandte(r) Blutfluß (nach der Geburt) Geld, an dem Blut klebt, Bestechungsgeld (pochen), höhnen, prahlen, zanken, streiten Sturm-, Rammbock (vgl. die Randgl. zu Hes.4,2) (Pocken), Ausschlag ganz und gar, völlig Brunnen, Quelle brennen Einfassung, Besatz Busen, Brust, Brustgewand 311* in jds. b. bezalen (vergelten) böse botschaft brachmond brand, einen b. machen über jdn. brand, brandkorn brandopfer brangen branger brassein brassen brasser brauch brauchen (m. Gen.) braunlicht brechen, die mutter b. breite brengen brennen gegen -, b. über jdn. brenner breuchlich brief bringen auf (an) jdn. -, für sich b. -, unter sich b. zu wegen b. brochen brocken, im [ = sieb] b. brot, fest der unge-seuerten (süssen) b. e bruder brummen brunst brünstig brustlatz bube -, loser b. büberei jdm. etw. zurück-, heimzahlen (in dem man es in das Brustgewand schiebt) schlecht, schadhaft, verderbt, verdorben, bösartig, beißend, verletzend Botschafter Juni s. unter »brennen« Getreidekrankheit (vgl. die Randgl. zu i.Kön. 8,37) (Huldigungs-)Opfer, bei dem das ganze Tier auf dem Altar verbrannt wird (vgl. 3.Mose 1; 6,8-13) prangen (s. dort) Schlemmer, üppiger Verschwender prasseln, klirren prassen, schlemmen Prasser, Schlemmer Gebrauch gebrauchen, anwenden bräunlich, (Körperfarbe:) braungebrannt als erster geboren werden Ebene bringen (in Leidenschaft) entbrennen für zu Ehren eines Toten (beim Begräbnis) Räucherwerk verbrennen (vgl. 2.Chron. 16,14) Hirschkäfer brauchbar, nützlich Urkunde, Schuldschein; Papier (für Urkunden) jdm. zuteilen, zukommen lassen, anhängen, jdn. einer Sache beschuldigen vollbringen, erreichen sich unterwerfen, untertan machen zustande bringen (das Brachfeld im Frühjahr) umpflügen sich einbrocken s. unter »passah« Verwandter einen dumpfen Ton von sich geben, (auch als Zeichen der Trauer und Betrübnis:) klagen Brand, Glut, Hitze, Fieber, Dürre; Leidenschaft, (geschlechtliche) Begierde brennend, feurig, leidenschaftlich s. unter »amptschiltlin« Schurke, Lüstling, Hurer nichtswürdiger Schurke Schandtat, Unzucht bübisch buch buch, eingewickelt b. buchstabilist schändlich, unzüchtig = buk ( Prät. zu »backen«) Buchrolle (Schimpfname für:) Buchstabengelehrter, der am Buchstaben klebt bücken, sich b. (m. Gen. od. Dat.) bug bul (hebr.) sich (vor jdm.) verneigen, niederwerfen Schulterblatt, (beim Tier) vorderer Oberschenkel althebräischer Monatsname (= Mitte Oktober bis Mitte November) bule bulen mit b. umb buler(in) bündlin büssen Liebhaber, Geliebte(r) (vgl. die Randgl. zu Jes.62,4) (außerehel.) Geschlechtsverkehr, Hurerei treiben mit werben, freien um Ehebrecher (in), Hure(r) Bündel ganz machen, ausbessern, wiederherstellen (»Lücken büssen«); befriedigen, stillen, eine Strafzahlung auferlegen cad (hebr.) C Krug, Topf (von Luther als ein Maß verstanden und camarim, camerim (hebr.) caninichen cantzier capelle deshalb unübersetzt gelassen) Götzenpriester (vgl. die Randgl. zu 2. Kön. 23,5 und Zeph. 1,4) Kaninchen (auch:) Stadtschreiber kleine Nebenkirche, Nebenhalle (im Tempel vonje-rusalem) cas(s)ia (PL: casien) caslev castaneenbaum centner s. unter »kezia« gr. Form des hebr. Monatsnamens »chislef« (s. dort) Kastanienbaum Gewichts- oder (in Edelmetall gewogene) Werteinheit (vgl. die Randgl. zu i.Chron. 23,14 und zu i.Makk. 11,28) -, als ein c. chaldeer(land) zentnerschwer Babylonier (insbes.: Sterndeuter, Wahrsager); Babylonien cherub (hebr.; PI.: cherubim) geflügelte (Engel-)Wesen, auf denen Gott thronend oder einherfahrend gedacht wurde (vgl. 2.Mose 25, 18-22; i.Kön.6,23-32;ferner die Randgl. zuHes. 10,6) chislef (hebr.) 9. Monat des (seit dem Exil übernommenen) neubabylonischen Kalenders (= Mitte November bis Mitte Dezember; vgl. die Randgl. zu 1. Makk. 4,59) chor der hintere Teil des Tempels, das Allerheiligste -, zu ch. gehen das (geistliche) Amt eines Chorherren ausüben chrethi und plethi (hebr.) Bezeichnung der Leibwache Davids Christ Christus Christen christisch cimbal, cimbel cin(n)amen, cinnamet ciper, copher ein Christ christlich, Christus angehörig Zimbel, (Schall-) Becken Zimt Cyperblume (mit einer wohlriechenden traubenförmigen Blüte) cirkel citrin collation colochinten comment copher cor (hebr.) Bogen, Kreis Zitrone Schmaus, Mahlzeit Bittergurke, Purgiergurke Kommentar s. unter »ciper« Hohlmaß (ca. 400 1.; in Luk. 16,7 übersetzt Luther mit »malter«) corban (hebr.) coriander Opfergabe Doldenpflanze, deren gewürzige Samenkörner bei der Bereitung von Speisen verwendet werden corporal Leinentuch als Unterlage oder zur Bedeckung der Abendmahlsgeräte cronsteur Steuer, die einem Landesherrn bei der Krönung zu entrichten ist (in 1. Makk. 10,29; 11,35 ist ursprünglich eine Abgabe in Form von goldenen Kronen [od. Kränzen] gemeint) cyclop Cyrener (übertragen:) gesetzloser Mensch Leute aus Cyrene (Hauptstadt der Cyrenaika, Nordafrika) da (Adv.), da und da da (Konj.) da da (Interj.) daherfallen daherhauen D irgendwo als verhöhnender, schadenfroher Ruf (etwa: ha! ha!) daherkommen, hereinbrechen dreinschlagen, dreinhauen dahinden (bleiben, lassen)zurück (- . . .), übrig(- . . .) dahinden seumen Zurückbleiben dahinfallen dahinfaren dahin haben abnehmen, zugrunde gehen vergehen, sterben erlangt haben, weg haben da hinnen drinnen, zu Hause, daheim dahinschwingen, sich d. sich dahinbewegen danck -, on ... d. -, zu d. daniden dannen, von d. dapfer dargeben, sich d. Absicht, Wille, Gefallen gegen den Willen von zu Gefallen, gern (da) unten von dorther, von dort weg tapfer, ansehnlich sich opfern, hingeben seinen hals d. darkomen darlegen darnach (Konj.) darniderlegen darob sein darre darsetzen darstellen darstrecken dartreten dartun darüber darwegen das (Konj.) daubenmist daucht(e, -en) daumelbecher, -kelch davon tun dawiderlegen, sich d. dazu dazusetzen decken deistel demand dempfen dencken (m. Gen.) d. auf (nach) denckzedel denen dermer deuen dick diener diensthaus dienstzaum die weil (Adv.) - (Konj.) sein Leben einsetzen dahin kommen, (her)ankommen, herzutreten hin-, vorlegen, verleihen, hingeben, aufopfern je nachdem ob besiegen achten auf, sein Augenmerk richten auf Auszehrung, Schwindsucht aufstellen, (Speise) vorsetzen (da)hinstellen, aufstellen, vorstellen, vorführen hingeben, hinstrecken herzutreten darreichen, aufwenden, auslegen deswegen, deshalb, dafür, darüber hinaus abwiegen, -messen, bezahlen (durch Wiegen des un-geprägten Edelmetalls) als, sobald, bis, weil, dadurch daß, darum daß, damit, so daß = daß es Taubenmist (vielleicht eine ganz geringe Speise?) = dünkte (n) Becher (Kelch) mit berauschendem Trank, Betäubungstrank wegnehmen, Abstriche machen entgegentreten hinzu, daneben, darüber hinaus, außerdem hinzufügen, Zusätze machen ver-, Zudecken, verhüllen, verbergen Deichsel Diamant unterdrücken, unterwerfen, vertilgen; verlöschen gedenken, sich erinnern (an); bedenken, überlegen, im Sinn haben denken an, sein Augenmerk richten auf Merkblatt, Register; Gebetsriemen der Juden (schmale Pergamentstreifen, auf denen wichtige alttestament-liche Stellen geschrieben waren und die beim Gebet als eine Art Amulett angelegt wurden) tönen PL zu »darm« verdauen dicht, (Ohren:) verstopft (in der Urgemeinde:) Diakon Knechtschaft Bezeichnung für die Stadt Gath (2. Sam. 8,1), die die benachbarten Gebiete »im Zaum« hielt und knechtete unterdessen, in der Zeit weil, so lange als, währenddessen ding, ein d. Dioscorus dirne dohn do(h)nen donnerstral dorfen dortwerts drabant drachma drauben copher dräuen drauf geben drecket(e) 1 dreckentale J dreiling dreinsehen drengen drescher staub dreuen (m. Akk. der Sache) ein und dasselbe (unbekannter) Monatsname (kretischen Ursprungs?) Mädchen, Jungfrau Ton, Tönen tönen, singen, spielen, das Horn erklingen lassen Blitz dürfen (s. dort) nach jener Gegend hin, in jener Richtung Trabant, Leibwächter, Diener griechische Silbermünze (von Luther tlw. mit »gro-schen« wiedergegeben) Cyperblume (s. unter »ciper«) drohen hingeben, zusätzlich geben, statt dessen geben polemische Entstellung Luthers für das »Decretum Gratiani« und die »Dekretalen« des kathol.Kirchenrechts (kleines) Getreidemaß (vgl. dieRandgl. zu Jes. 40,1z) seine Augen richten auf, acht haben, sich kümmern um bedrängen, (be)drücken Spreu (mit etw.) drohen, (etw.) androhen dreuung Drohung dringen (auf od. m. Akk.) (jdn.) (be)drängen, drücken, nötigen, eindringen (auf) drithalb drob dromete drometen drücken, sich d. drumel drungen drus(e) dünckel zweieinhalb (»das dritte nur halb«) darüber, deswegen, dafür, dabei Trompete trompeten sich beugen, demütigen Trommel = drangen Geschwür, Beulenpest Meinung, Absicht, Vorstellung düncken, sich d. lassen den Eindruck gewinnen, sich einbilden, meinen duncken (Subst.) dünckler durch (... aus) durchaus durcherbeiten durchgraben durchhin- . . . durchleutern durchleutert durchwandeln dürfen (m. Gen.) dürftig Meinung jemand, der sich für klug hält, sich etw. einbildet durch ... hindurch ganz und gar, in allen Stücken, von Anfang bis Ende ausarbeiten durchbohren hindurch- . . . lauter machen, reinigen lauter, rein durch-, umherziehen bedürfen, brauchen; Ursache haben, wagen bedürftig, arm, elend, schwach, gering 316* dürr(e) dürre (Subst.) dürstig(lich) durstige (Subst., f.) austrocknend, (aus)getrocknet, unfruchtbar, öde, mager, ausgezehrt; unverhüllt, deutlich, offen Auszehrung, Schwindsucht kühn, verwegen (durstiges) wasserarmes Land eben (Adj.) eben das ebenbild ebreer ebreisch echzen edel (er) effen ege egen eher ehernes meer eheschuld ehestiftung ehrbietung ehre -, e. einlegen -, e. tun (sagen) zu e.n machen zun e.n körnen ehrenaltar ehrgirigkeit ehrlich ehr(e)n eichen -, e. anschlege E genau, richtig, bezeichnend, treffend, gleich in gleicher Weise wie (Ab-) Bild Hebräer (ursprünglich Name von in Unfreiheit dienenden Nomaden; z.B. 2.Mose 21,2; 5.Mose 15,12) hebräisch s. unter »girren« Adliger zum besten haben, verspotten Egge, Dreschwagen eggen Ähre großes Becken (aus Kupfer) im Jerusalemer Tempel (das nach 2.Chron. 4,6 den Waschungen der Priesterschaft diente; vgl. auch i.Kön. 7,23ff. und die Abbildung ebd.) eheliche Pflicht (der Beiwohnung) Ehevertrag Ehrerbietung, captatio benevolentiae Ehrerweisung, Ansehen, Ruhm Ehre, Ruhm erwerben Ehrerbietung erweisen zu Ansehen bringen kommen, um geehrt zu werden, Ehrerweisungen entgegennehmen eherner (= kupferner) Altar (vgl. 2. Mose 27,2) Ehrbegierde, Ehrgfeiz- ehrbar, anständig, geziemend, zur Ehre gereichend, ehrenvoll, ansehnlich, vornehm, löblich, herrlich, berühmt ehern, aus (Kupfer-) Erz aus Eiche (nholz) Im Gegensatz zum landläufigen Sprichwort: »eichene Anschläge [ = Pläne] faulen nicht« (das mit der lautlichen Nähe von »eichen« [ = aus Eiche] und »eigen« spielt) ist für Luther alles »eigene« sündhafte Eigenwilligkeit und Selbstherrlichkeit und gerade deshalb zum Untergang bestimmt. Vgl. dazu seine Erläuterung in WA Bd. 19, S. 409, 2f.: »gleich wie man spricht: >Eichen loub stinckt<, Da man sagen wil: Eigen lob eidam, eidem, eiden eigel eigen eigensinnig eigentlich eigenwillig eilen auf einbilden einbinden einbringen eindechtig eindencken einerlei -, nicht e. eines sein (m. Gen.) ein(e)st einfallen zu einfalt einfaltig, einfeltig einfeltigkeit einfüren eingeben eingeboren eingeleibet eingewickelt e. buch eingewinnen einhertreten einhinschreien einig, einich einigerlei einlegen -, ehre e. einleiben einleiten einlendisch einmal oder drei einnemen einrede einreissen eins (t) einsam, die e. e einsamlung, fest der e. stinckt, Darumb das alle eigene radschiege gewislich feilen [= fehlschlagen]«. Schwiegersohn (Blut-) Egel leibeigen eigensüchtig aus-, nachdrücklich, genau, deutlich, vollkommen eigensinnig, selbstgewählt eilen zu einprägen einschärfen hineinbringen, (Ernte) einfahren, ernten eingedenk sich erinnern gleich, ein- und der(die-,das-)selbe, irgendein alles eins, einig sein (über etw.) einmal eindringen bei, jdn. überfallen Arglosigkeit schlicht, aufrichtig, lauter, unerfahren Herzensreinheit, Lauterkeit (vgl. die Randgl. zu 2. Kor. 9,11) hinein-, herbeiführen, (Ernte) einfahren, (Zitat, Argument) anführen einräumen, übergeben, verleihen einzig in seiner Art eingegliedert, inkorporiert aufgerollt Buchrolle gewinnen, einnehmen einherschreiten, auftreten in den Tag hinein schreien einzig, allein (ig), irgendein irgendein erwerben, davontragen Ehre erwerben, davontragen einverleiben, vereinigen hineinführen, -geleiten inländisch verschiedene Male aufnehmen, erfassen, begreifen Einwurf eindringen, einbrechen, niederreißen, zerstören einmal (Metapher für:) die Seele s. unter »laubhüttenfest« einschneiden einsetzen eins mals eintracht (m.) abschneiden, -ernten einsperren, gefangen setzen einst, vorzeiten Einschlag (eines Gewebes, den der Weber mittels der eintrechtlich eintreffen eintreiben eintun Spule in den Zettel od. Aufzug trägt) einträchtig, gemeinsam, einstimmig übereinstimmen bedrängen übergeben, verleihen einziehen, die pfeifen e. eine Sache aufgeben eisenwerck eitel (Adj.) - (Adv.) - (Subst., n.) eitelkeit eiterflus eiterweis (Adj.) - (Subst.) Eisengeräte, Eisenwaren nichtig, grundlos, unnütz, vergeblich, vergänglich nichts als, nur das Vergängliche Nichtigkeit, Vergänglichkeit Geschlechtskrankheit weiß wie Eiter eiterweiße Stelle eiver Leidenschaft, Zorn, Neid, leidenschaftliches Bemühen -, feuriger e. (feuereiver) flammender Zorn eivergeist Eifersucht eiverig eivern leidenschaftlich (bemüht), zornig eifersüchtig, leidenschaftlich, zornig, neidisch sein, eifersüchtig wachen über eiveropfer Beschwörungsopfer (zur Offenbarung der Schuld bei Ehebruch; vgl. 4.Mose 5,12-31) elend (n.) elend (n.) elephanten zeug ehester Fremde, Verbannung Elen, Elch (beim Heer:) Elephantenabteilung auch: Träger des geistlichen Amtes in den urchrist-lichen Gemeinden (= Presbyter; vgl. die Randgl. zu 1. Tim. 4,14) elul (hebr.) 6. Monat des (seit dem Exil übernommenen) neubabylonischen Kalenders ( = Mitte August bis Mitte September) e(i)mmeise emperen emporschweben ende endechrist endechrister endelich enden -, sich e. endern endlich Ameise entbehren oben schweben, obenauf sein Ziel, Absicht, Endzweck Antichrist Anhänger des Antichrist eifrig, eilig, ohne Säumen beenden, begrenzen zu Ende gehen (Kleider) wechseln zuletzt, zum Schluß, schließlich, endgültig, für immer, eigentlich 319* engelisch e.er tag engem engerrock engsten engstig enhinder(n) entbieten entdecken entfallen das hertz entfellt entgehen entgelten (m. Gen.) enthalten sich e. entledigen entlehnen entrüsten entschlafen im tode e. e. mit entschlahen, sich e. (m. Gen.) entschlummen entweichen entwenden sich e. entwe(h)nen entziehen sich e. entzück (e)t entzünden entzündet werden (sein) gegen epha (hebr., Gen.: ephi) ephau Ephraim Epicurer epicurisch epistel er er- erarnen Engels- ... Engelstag (i Tag = i Jahr) verengern, eng machen Untergewand (als Teil der Priesterkleidung im AT) bedrängen, in Angst versetzen angstvoll zurück, nach hinten melden, sagen lassen, kundtun aufdecken, entblößen herunter-, herabfallen den Mut sinken lassen (unwillkürlich) abgehen, herausgehen, entfliehen, entrinnen büßen (für) schützen, bewahren, erhalten; abhalten; unterhalten, versorgen sich aufhalten, sich ernähren, sich erhalten; sich fernhalten von, verzichten auf frei machen borgen, leihen zornig machen, erzürnen, aufbringen einschlafen, sterben sterben jdm. im Tode nachfolgen, sich legen zu meiden, sich (einer Sache) enthalten einschlafen fortgehen, verschwinden wegwenden, entziehen, wegnehmen sich abwenden, entfernen von der Mutterbrust absetzen (vgl. Jes. 28,9) zurückziehen, wegnehmen sich zurückziehen entrückt in glühende Leidenschaft versetzen in Leidenschaft entbrennen zu Hohlmaß (ca. 401; von Lutherz. T. mit»scheffel« übersetzt), Meßgefäß (in der Größe eines »epha«) Efeu (tlw. Bezeichnung für) das israelitische Nordreich Epikureer (vgl. die Randgl. zu 2. Petr. 3,3) epikureisch Brief Herr her- (erab = herab usw.) verdienen, erwerben erausfallen, -faren erausköcken erausreissen (von) sich e. erbauen erbeit erbeiten erben -, e. auf erbitten (m. Akk.) sich e. lassen erbittern erbittert erblos erbschichter ercker erde, auf die e. fallen erden ereilen erfinden erfordern erforschen erforschung erfragen erfüllen erfur erfurbrechen erfurbringen erfurfaren erfurgehen ergeben sich e. (an, unter od. m. Dat.) ergerlich ergern -, sich e. ergernis ergetzen -, sich e. ergetzung ergleuben ergreifen erhaben erhalten ausrücken, einen Ausfall machen heraus speien herauslocken (aus) ausrücken Nachkommenschaft erwecken, geben (s. unter »bauen«) Arbeit, Mühe arbeiten, sich (be)mühen vererben vererben auf, als Erbe übergehen auf (jdn.) inständig bitten, durch Bitten erweichen eine Bitte gewähren zum Zorn reizen, aufreizen widerspenstig kinderlos, ohne Erben Erbteiler, TestamentsVollstrecker (vorspringender Mauer-)Pfeiler, Säule unbeachtet, unerfüllt bleiben irden, aus Ton (rasch) einholen finden zurückfordern untersuchen, erfragen Verhör ausforschen, verhören vollmachen, vollenden, ausfüllen hervor hervor-, auftreten; in Jubel ausbrechen hervorbringen, zutage fördern, herbeiführen, -bringen hervorbrechen hervortreten, herausgehen hingeben, über-, preisgeben sich (jdm., einer Sache) hingeben, über-, ergeben anstößig zur Sünde reizen, verleiten, Veranlassung zur Sünde geben (vgl. die Randgl. zu 3. Mose 4,3), ärger, schlechter machen Anstoß nehmen an Anstoß erfreuen, erquicken sich schadlos halten für, sich erfreuen, sich vergnügen Freude, Vergnügen, Genuß durch den Glauben wahrnehmen, erkennen einholen, ertappen erhoben, hoch behalten, bewahren, aufrecht erhalten erharren (m. Gen.) erheben jds. heubt e. -, seine hütte e. -, sich e. erhebt (Part. Prät.) erkargen erkennen erkentnis erkriegen erlasjar erledigen erledigung erleiden erlengern erlernen erlöset ermanen ernhold ernte, fest der e. erschallen erschleichen (m. Akk.) erschrecken erschüttern erse ersehen im [= sich] e. -, zuvor e. erseuftzen ersoffen in erstatten ersteigen ersterben ersticktes warten (auf), (etw.) erwarten auf-, in die Höhe heben, erhöhen, rühmen, preisen jdn. aus der Haft entlassen aufbrechen (zum Weiterziehen) sich begeben; entstehen; hoch gehen, emporkommen; feindlich auftreten gegen; sich überheben, überheblich werden, prahlen = erhoben ersparen kennen lernen; anerkennen, freundlich beachten, erwählen, urteilen; beiwohnen, beischlafen (richterliches) Urteil erlangen, bekommen i) In 5.Mose 15 das »Sabbathjahr« bzw. »Freijahr« (jedes 7. Jahr, mit allgemeiner Brache und Erlaß [bzw. Stundung] der Schulden; vgl. 2.Mose23,iof.; 3.Mose 25,1-7). - 2) In 3. Mose25,10-13 das »Halljahr« bzw. »Jobeljahr« (jedes 49. Jahr, das als das jeweils 7. Sabbathjahr besonders gefeiert werden soll), befreien, frei machen Befreiung aushalten, ertragen verlängern kennen lernen Befreier, Retter einmahnen, zurückfordern Herold s. unter »pfingsten« wiederhallen sich (bei jdm.) an-, einschleichen, (jdn.) heiml. anfallen in Schrecken setzen, in Verwirrung bringen erschrecken, bestürzt, verwirrt sein Plural zu »ars« = Arsch (in 1. Sam. 6,4 soll die Form des Schuldopfers [»fünf gülden erse und fünf gülden meuse«] ein Abbild der zuvor eingetretenen Plagen [5,6. 9.12] sein) sehen, erblicken, erkennen, erwählen (sich) aussuchen, ausersehen voraussehen, vorausbestimmen (auf)seufzen erfüllt von, ganz und gar versenkt in zurückgeben, ersetzen, gut machen (Stadt) (er)stürmen, erobern (ab)sterben Fleisch von Tieren, deren Blut beim Schlachten im Körper verblieben ist (nach 3. Mose 17,10-16 verboten zu essen) erstling ertichten ertödten ertragen ertz(te) ertzneien ertzschencke ertzwerck erwachsen erwecken samen (kinder) e. erwegen, sich e. m. Gen. erwelen -, e. an erweren m. Dat. erwider erwürgen erzelen erziehen erzu brechen erzürnen esseleube ethanim (hebr.) etliche viel etlicher . . . etlicher etlichermas se (n) etwa, etwo e. ... e. eussern, sich e. (m. Gen.) eusserst, das e.e das e.e meer evern fach fahre fall fallen f. auf auf die erde f. das (der, die) Erste in der Art, das Erstgeborene, das erste Stück (bei der Ernte, bei zubereiteten Speisen) aussinnen, erdenken, erfinden töten aushalten, erdulden (Kupfer-)Erz mit Arznei behandeln oberster Mundschenk Gerät, Gegenstand aus (Kupfer-)Erz aufwachsen, groß werden auftreten lassen, erregen, entstehen lassen Nachkommen verschaffen etw. preisgeben, aufgeben, auf etw. verzichten auswählen, aussuchen von jdm. erbitten jdn. hindern, jdm. verwehren (etw. zu tun) zurück töten aufzählen aufziehen, groß ziehen vorstürzen, Vordringen zornig werden Speisesaal althebräischer Monatsname (= Mitte September bis Mitte Oktober) recht viele, ziemlich viele der eine . . . der andere einigermaßen irgendwo, irgendwie, vielleicht, irgendwann (einmal), ehemals, einst teils ... teils, einmal... ein andermal sich enthalten, von sich abtun, sich entäußern die Spitze (von etw.) (im Hebr. Bezeichnung für:) das westliche Meer, das Mittelmeer (abgeschlossene Sachen) wiederholen, wieder anregen, immer wieder Vorbringen (vgl. die Randgl. zu Spr.17,9) F Loch, Riß PI. zu »fa(h)r« = Gefahr Sturz, Verderb schnell absteigen, eilends heruntergleiten; abfallen; geboren werden sich werfen auf unbeachtet bleiben ins urteil f. f. zu fallstrick falsch (Subst., m.) fa(h)r faren -, £ mit £ über -, £ zu farre fas(s) fassen zu ohren (zu hertzen, ins hertz) £ -, im recht gefasset fast (Adj.) - (Adv.) - - f- gar —, £ seer faste (£) faust, in die £ lachen fauststange fegen fegopfer fehrlich feigwartze feil (Subst., PI.: feile) feil (Adj.) £ haben feilbitte feilen (m. Gen. der Sache od. der Person od. m. Dat. d. Person) es feilet weit feilhaben feillauft feilstreich feilwerck fein feinder feindselig feir(e), feier feiren fei(e)rjar feldgeist, feldteufel dem Urteil anheimfallen, verfallen jdm. beistimmen, jds. Partei ergreifen Schlinge (einer Falle) Falschheit, Trug Gefahr gehen, reisen; verfahren, handeln, behandeln mit etw. verfahren, handeln, umgehen mit (Schicksal:) kommen über, heimsuchen übergehen, abfallen zu junger Stier Gefäß, Behältnis ergreifen, umfassen, einfassen, einschließen, in sich aufnehmen; verstehen, begreifen; verfassen, abfassen sich zu Herzen nehmen rechtlich verfaßt fest, stark, gewaltig sehr, ganz, überaus ganz und gar sehr, überaus heftig Fastentag, -zeit, das Fasten schadenfroh lachen (wörtl. Übersetzung, gemeint ist eine Art) Schlagstock läutern, reinigen, säubern, (Schwert) polieren Sühn-, Reinigungsopfer (vgl. die Randgl. zu i.Kor. 4,i3) gefährlich feigenartiger Auswuchs, Geschwür Fehl, Mangel, Gebrechen, Fehler, Fehltritt, Irrtum käuflich zum Kauf anbieten, feilhalten vergebliche Bitte fehlen, mangeln, gebrechen; verfehlen, fehlschlagen, mißlingen, Mißerfolg haben, (ab)irren, in die Irre führen, falsch sein, Fehler begehen es fehlt viel, es ist fern, es trifft nicht feilbieten, -halten vergeblicher Lauf (beim Fechten) Streich, Schlag ins Leere vergebliches Werk ausgezeichnet, schön Komp, zu »feind« = feindlich gesinnt, feindselig abscheulich, widerwärtig, verhaßt Ruhe, Feiertag feiern, ruhen; verherrlichen, preisen Festjahr, Ruhejahr böser Geist in der Wüste (in Bocksgestalt) feldgeschrei feldheubtman feldregiment feldwegs feilen fellwerg fels felskippe fenger ferge fern(e) —, f. treten (sich f. machen) von f. (von ferns) von f. treten fernen fernig fertig fertigen sich f. feser fessel (m.) feste (Subst., f.) festen fest stehen auf fett fette (Subst., f.) feuler feur des Herrn vom f. angehen f. aufblasen durchs f. gehen lassen f. holen bei feu^e'reiver (feuriger eiver) feurmeur feurwerck f. halten flehtet flitz, karger f. finden, sich f. Kriegsgeschrei Heerführer, Feldherr Heerführung Längenmaß (im Hebr. von unbestimmter Größe bzw. als Übersetzung für gr. »Stadion« = ca. 200 m) fallen lassen, stürzen, verderben, besiegen, töten Pelzwerk, Rauchware (bildlich für etwas Starkes, Festes, Vertrauenswürdiges :) Zufluchtsstätte (vgl. die Randgl. zu 5. Mose 3 2,4) Felsspitze Häscher Fährmann weit entfernt sich entfernen, sich fernhalten, Abstand halten, sich distanzieren von weitem, weit weg, weit entfernt sich entfernen, entfernt stehen bleiben entfernen vorjährig vollendet, geschickt, gewandt, fahrbereit, gerüstet bereiten, vollenden, abfertigen, entsenden, befördern, unterstützen hindurchgehen Setzling, Rebzweig, Ranke (Fuß-)Fessel Festung, Burg; Firmament befestigen s. unter »stehen auf« (hebraisierend:) reich, herrlich, mächtig, angesehen fruchtbar (vgl. die Randgl. zu Ps. 68,16 und 68,23) Fettigkeit Komp, zu »faul« = unnütz vgl. die Randgl. zu 2. Mose 29,18 in Brand geraten Feuer an-, entfachen (dem Moloch bestimmtes) rituelles Kinderopfer (vgl. 2. Kön. 23,10 und Luthers Randgl. zu 3. Mose 18,21 und Jer. 7,32) jdn. quälen flammender Zorn Schornstein Brennmaterial Brennmaterial haben, Feuer unterhalten = ficht (Prät. zu »fechten«) Geizhals an den Tag kommen, sich herausstellen, sich erweisen firn(e) fischgarn fischhecklin fittig fladdern fladdernholtz fleche flechsen flechten, sich f. flecket vorjährig Fischnetz Angelhaken Zipfel (eines Gewandes), Penis flattern gemasertes Holz Ebene aus Flachs sich verstricken, sich verwickeln, sich einmengen in fleckig, gefleckt flehen (m.Dat. od. Akk.) flehen (zu jdm.) fleischbanck Schlachtbank, -haus flicken, sich f. floch floren flosfeder flötzen flucht, die f. geben Aus fod(d)ern fodderung foher folgen forder, fürder, furter (Adv.) förderlich -, auf das f.st fordern fördern, sich f. forderung forme formiren fornenher fort -, f.an -, f.hin -, f.mehr fortfaren fortfaren und ... fortgehen fortreisen frantzosen fräs frech (lieh) frei freidig freidigkeit sich behelfen, seine Blöße bedecken Floh (florentinische) Goldmünze, Gulden Flosse (weg)schwemmen fliehen Eiterfluß (Geschlechtskrankheit) (er)fordern, (herbei)rufen; fördern Förderung Föhre zukommen, zuteil werden ferner, fortan, weiter(hin), künftig schnell schleunigst fördern, helfen sich beeilen Förderung Form, Gestalt, Verkörperung gestalten, bilden von vorne weiter, fortan, in Zukunft weiter fortan, fernerhin fernerhin weiterhin sich aufhalten, verweilen fortfahren etw. zu tun weitergehen, Erfolg haben, gelingen fortziehen (ins Feld) Syphilis Fresser; Fresserei verwegen, schamlos ungezwungen, ohne Scheu, offen, leichtfertig, zuchtlos kühn, mutig, entschlossen, zuversichtlich, getrost Kühnheit, Freimütigkeit, Mut, Zuversicht 326* freien freiheit freihet freijar freilich freistadt freiwille frembdlinger freudenhaus freulin freund (in) -, geborner f. freundrecht freundschaft -, schüldige f. frevel (ich) friede, mit f.n befreien, privilegieren, bevorzugen Privileg, Asyl, Schutzort Landstreicher, Vagabund s. unter »erlasjar« gewiß (lieh) privilegierte Stadt, freie Stadt, Asyl der freie Wille Fremdling (nicht abwertend) Haus voller Freude Frau, Weibchen (beim Tier) Verwandte (r) Blutsverwandter Vorrecht, das sich aus der Verwandtschaft herleitet Verwandtschaft, Volkszugehörigkeit eheliche Pflicht frevelhaft, frevlerisch, gottlos in Ruhe, wohlbehalten frisch mutig, wohlgemut, munter; stracks, unverzüglich frolocken (mit henden f.) vor Freude die Hände zusammenschlagen, jubeln, jauchzen from, frum fromen, frumen - (Subst.) fromkeit früeling (Adj.) früeregen rechtschaffen, ehrbar, gerecht (fertigt) nützen Nutzen Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit früh im Jahr geboren Regen am Anfang der Regenzeit (etwa Oktober/No-vember), der nötig ist für die Aussaat des Wintergetreides frum(en) fuchs, des f. nicht beissen (sprichw.) s. unter »from(en)« (eigentlich in bezug auf den Hund, der gegenüber dem Fuchs im Bau versagt) nicht den Mut haben, Ernst zu machen fuge fügen, sich f. zu füglich (Adv.) fülen, sich f. fülle Gelenk sich jdm. zuwenden, sich hin wenden zu passend, zu gelegener Zeit (erscheinen, wahrgenommen werden Überfluß, (im AT bes.) die Feldfrüchte, die als Zehnten oder als Erstlingsgabe dargebracht wurden füllen -, seine hand (dem herrn) f. -, jdm. die hand f. den Bauch füllen, laben opfern (man tritt »mit vollen Händen« vor den Altar) jdn. opfern lassen (insbes. wird damit der Ritus zur Einsetzung in das Priesteramt bezeichnet; vgl. die Randgl. zu 2. Mose 28,41) fülleopfer, füllung Opfer bei Einsetzung in das Priesteramt (s. unter »füllen«) fündle, fündlin Erfindung, Kunstgriff, fein ausgedachter Kniff 327* fünfecket fünfeckig für (m. Gen.) vor - (m. Dat.) seit; wegen —, f. ... her seit —, f. dem jare (her) seit dem vorigen Jahre - (m. Akk.) vor, für, an Stelle von, statt, durch, wegen, aus, als , f. sich vorwärts furbas weiter (fort), vorwärts furbild(e) Vorbild, Typus, Abbild furbilden vorstellen, darstellen, zur Anschauung bringen furbleuen einbläuen, immer wiederholen furcht Ehrfurcht, Ehrerbietung in die f. geben zum Gegenstand der Furcht machen (vgl. die Randgl. zu Jer. 20, 3 f.) fürder s. unter »forder« füren fahren, transportieren; (Waffen) tragen, handhaben, gebrauchen; (Argumente, Zitate) anführen, zitieren über sich f. über sich herbeiführen, bringen furfallen Vorkommen, begegnen, in jds. Zuständigkeit fallen furgeben (über)geben, vorlegen, aufgeben, darlegen, unterbreiten, vortragen, Vorbringen, vorgeben, behaupten, sich ins rechte Licht setzen, sich verstellen -, sich f. sich ausgeben für furgehen (beispielgebend) voraus-, vorhergehen; vorübergehen furgenger Anführer furhalten vorstellen, darreichen; sagen; vorenthalten furhanden vorhanden, bevorstehend furkomen zu Gesicht kommen, begegnen; zu Ohren kommen, kund werden furlegen vortragen, verkünden, (zur Wahl) vorlegen, (Speise) vorsetzen, (Rätsel) aufgeben furmunde Vormund furnemen vornehmen, planen, beschließen, anfangen zu tun mit recht f. zur Rechenschaft, vor Gericht ziehen furnemlich (Adj.) ausgezeichnet, angesehen, fürstlich - (Adv.) besonders fursatz Entschluß, Wille, (göttlicher) Ratschluß fursetzen, sich f. sich vornehmen, bei sich beschließen für sich vorwärts fursichtig besonnen, klug, vorsichtig fursichtigkeit Vorsorge, Fürsorge fursparen aufsparen, aufheben, bewahren fürst(e) Familien-, Stammesoberhaupt, Anführer, Vorsteher, hoher Beamter furstellen hinstellen, einsetzen, übergeben furt, die f. machen den Fluß durchqueren, übersetzen furter s. unter »forder« furthin (Adv.) furtragen furwenden furwerck furwerts (m. Dat.) furwitz f. treiben furwitzig fus, unter j ds. f. geben zu fussen fus(s)genger futter(ung) das f. sticht jdn. gack, nicht g. sagen galban, galben galehe gall(e) gan gang gar g. nahe g. viel garen gast gasthaus gastweise gatter gauckeln gazophylacia (gr.) gebeent, gebe(h)net geben -» g- fur -, drauf g. gott gebe, das -, das los g. -, sich g. -, — auf geberde geberden fortan, künftig auftragen, vorsetzen vorgeben, vorschützen Vorwerk, Grundbesitz vorne vor Vorwitz, (vorschnelle) Neugier, (unnütze, leichtfertige) Neuerungssucht unnütze Dinge tun vorwitzig, neugierig, vermessen, leichtfertig, unnütz in jds. Hand geben, jdm. unterstellen, unterwerfen zu Fuß Wanderer Nahrung, Speise übermütig sein, sich zu wohl befinden G keinen Ton von sich geben wohlriechendes Gummiharz Galeere (Schlangen-)Gift, bitterschmeckende Giftpflanze von betäubender Wirkung = (ich) gönne, (er) gönnt Weg, Pfad, Schritt, Wandel, Lebensweise; Stockwerk, Galerie sehr, ganz, völlig, gänzlich, überhaupt beinahe voll und ganz Garn, Netz Fremdling, Ausländer Herberge als Fremdling Käfig, Gefängnis vorgaukeln, trügerisches Blendwerk treiben Schatzkammer (vgl. die Randgl. zu Hes. 40,38) gebahnt, geebnet übergeben, ergeben, anzeigen, hervorbringen, bewirken, entstehen, hergeben, zulassen jdm. übergeben, preisgeben hingeben, zusätzlich geben, statt dessen geben es ist möglich, daß; möglicherweise das Los werfen sich bewegen, sich begeben, sich ergeben, sich dargeben, sich opfern sich beschäftigen mit, sich einer Sache hingeben äußere Erscheinung, Ansehen, Gestalt, Gesicht, Antlitz ; (äußerlich sichtbares) Benehmen, Handeln sich benehmen, handeln gebeu (PL: gebeue) Bau, Gebäude gebis Zaum gebrechen mangeln, fehlen gebrechlich mit einem Gebrechen behaftet gebreme Verbrämung, Schleppe gebür gebührender Anteil, Lohn, Sold gebürt, unzeitige g. Frühgeburt, Fehlgeburt gecken quaken gedacht zugedacht gedancke Meinung, Plan, Vorhaben gedaucht = gedünkt (zu »dünken«) gedencken (be)denken, sich erinnern, loben, preisen gedinge Mietwohnung gedöne Getön, Lärm geduncken Dünken, Meinung, Absicht, Plan geelsucht Getreidekrankheit (Luther übersetzt das zugrundeliegende hebr. Wort sonst mit »brand[korn]«; vgl. die Randgl. zu i.Kön. 8,37) geessen = gegessen gefenglich gefangen gefengnis (n. und f.) Gefangenschaft das g. wenden die Gefangenschaft aufheben, das Geschick wenden gefe(h)r (geferde), on g. von ungefähr, zufällig, ohne Absicht (vgl. auch die Randgl. zu Weish. 2,2) gefes (Kriegs-)Ausrüstung; Kleidung, Schmuck; Takelwerk (eines Schiffes), (Last-)Schiff, Boot hüter der g. Troß Wächter gefilde Ebene geflissen s. unter »vleissen« gefreiet mit Privilegien ausgestattet gefreieter Freigelassener, Befreiter gefreund(in) verwandt, (Bluts-)Verwandte(r), Freund(in) gegen (m. Dat.) gegenüber, vor - (m. Akk.) wider, entgegen —, g. ander (einer g. den andern) gegenseitig, untereinander gegenwertig vorhanden, anwesend, persönlich gegitter Fenstergitter gehaben, sich g. sich befinden, sich fühlen gehege Zaun, Einfriedung gehen leben, sich bewegen, wehen g. auf verbraucht werden zu - g- aus hervorgehen, -kommen aus g. nach suchen, trachten nach g. über kommen über, heimsuchen -, g. und zunemen (abnemen) beständig zunehmen (abnehmen) 33°* geheuft gehofelt geifer geil geilen geiler geilheit geissei (m.) geisterei geistligkeit geitz geitzen (auf, nach) in seinen sack g. geitzig (m. Gen.) gelangen an gelassen geld kaufen gelegen geliehen geliegen gelinde geloben sich g. an die hand g. gelseide, gelwerck gelte gelten -, was gilts! es gilt zum treffen gelüsten (m. Akk. od. Dat. der Person) es gelüstet jdn. (m. Gen. der Sache) ------wider gern gemach (Adv.) - (Subst.) gemach (PI.: gemache) heimlich g. gemechte gemein - in g. aufgetürmt, massiv gehobelt Speichel von wilder Kraft, ungezähmt, übermütig, mutwillig, unzüchtig, wollüstig eindringlich bitten, zudringlich betteln Bettler, Gauner Wollust, Unzucht spitzer Stock (zum Antreiben des Viehs) geistliches Wesen geistliches Leben, Wesen Habsucht, Habgier (be-, hab)gierig sein (auf), trachten (nach) sich habgierig die Taschen füllen (hab)gierig (auf) reichen bis, kommen zu (gott)ergeben Geldgeschäfte betreiben günstig, vorteilhaft gelegen, passend, gefällig, zusagend, von Interesse, von Bedeutung gefallen, belieben (mit der Geburt) niederkommen sanft, milde, nachgiebig (vgl. die Randgl. zu Tit. 3,2) feierlich versprechen, bürgen, Bürgschaft leisten sich weihen sich durch Handschlag verpflichten, in die Hand versprechen gelbe Seide Wanne, Schale betreffen, angehen (zur nachdrücklichen Bestätigung:) gewiß! bestimmt! es kommt zum Treffen, die Entscheidung fällt jdm. gefallen, bei jdm. Verlangen, Begierde erwek-ken jdm. gefallen, Verlangen, Begierde haben (nach), (etw.) begehren aufbegehren gegen = gegen dem langsam, gemächlich, sacht Bequemlichkeit, Ruhe Kammer, Raum Abort Machwerk, Gebilde gemeinsam, allgemein, für alle bestimmt, allen gehörig, überall verbreitet, üblich, allgemein verständlich, profan, unrein insgesamt, (im) allgemein(en) in der g. hin g. machen -, sich g. machen g. sein m. Dat. gemeine gemelt gemümel gemüt(e) geneigt (von) geng(e) und gebe gengeln genies gemessen m. Gen. genugsam gepichte haut gera (hebr.) geraten gereden geret(e) mans g. geretlin gereuch gereuen (Part. Prät.) gerichtshelder geringerung ger(e)n gerngast gerochen gerstenernd gerücht gerüglich gescheft(e) gescheiden geschieht (n. und f.) geschickt geschmecht geschmeis geschmuck geschrei geschucht geschütz geschweigen insgemeinhin, im allgemeinen in Gebrauch nehmen sich jedermann hingeben, anvertrauen sich mit jdm. gemein machen, zu jdm. herablassen Gemeinde, Versammlung, versammelte Menge genannt, erwähnt Gemurmel Verstand, Vernunft, Sinn, Gesinnung, Wille, Absicht, Verlangen, Neigung, Streben abgeneigt, abgewendet (von) gang und gäbe, üblich, gebräuchlich gehen machen, gehen lehren Nutzen, Vorteil, Gewinn; Gemeinschaft Nutzen ziehen aus, Nutzen, Vorteil haben von, Teil haben an, gebrauchen, benutzen hinreichend, genügend (mit Pech abgedichteter) Lederbeutel, -schlauch (sehr kleines) Gewicht (ca. J/2 g) oder (in Edelmetall gewogene) Werteinheit entraten, entbehren Zusagen, versprechen, geloben Kleidungsstück, Gepäck, Troß, Schiffsladung Männerkleidung (kleines) Gepäck Räucheropfer = gereut (der vom Gerichtsherrn beauftragte) (Amts-)Richter Verminderung Rockschoß, Zipfel des Obergewandes Schmarotzer (der sich gern als Gast aufdrängt) = gerächt Gerstenernte (in Israel etwa im April/Mai) Ruf, Leumund, Ruhm, Nachricht ruhig, geruhsam Geschöpf, Werk, Verrichtung, Arbeit; Stiftung, (An-) Ordnung, Befehl = geschieden Geschehnis, Ereignis passend, geeignet, tauglich, tüchtig, fähig, bereit = geschmäht Ungeziefer, schädliche Insekten Schmuck Lärm, Ruf, Kunde, umgehendes Gerede, Gerücht beschuht Schießzeug, Geschoß, Pfeil, Kriegsmaschine (Steinschleuder) zum Schweigen bringen geschworen sein geschwürm gesegnen geselle gesenge (n.) gesesse gesessen, fest g. sein über gesicht -, das g. vergeht jdm. gesperre (n.) gestehen gestückt gesuch getan sein getefelte (Subst., n.) geticht(e) getrost geugler gevierd(e) gevlissen gewachsen gewalt gewaltig, geweldig -, g. sein (m. Gen.) - (Adv.) gewaltiger gewaltiglich gewarten (m. Gen.) (jdm. durch Eid) zum Gehorsam verpflichtet sein Gewimmel (zum Abschied) segnen, Abschied nehmen Genosse, Gefährte, Freund Gesang, das Singen Sitzfläche (eines Stuhles) sich versteifen auf, bestehen auf Sehen, Anblick, Vision, Erscheinung ohnmächtig werden (vgl. die Randgl. zu Klagel. 5,17) Gebälk, Sparrenwerk stehen (bleiben), zu stehen kommen, kosten zusammengestückelt Suchen, (Gewinn-)Streben beschaffen sein, seine Bewandnis haben getäfelte Decke, hölzerner Baldachin Lied, Erdichtung, Erfindung, Einbildung, Lüge zuversichtlich, furchtlos, unbekümmert, gedankenlos Gaukler, Betrüger Viereck, Quadrat s. unter »vleissen« (auf)wachsen Macht, Herrschaft, Ansehen mächtig, stark Gewalt haben, Macht ausüben (über) ganz und gar Machthaber, Statthalter, Fürst, Held, Heerführer kräftig, stark erwarten, hoffen (auf); (etw.) versehen, ausfüllen, Fleiß verwenden (auf) geweldig gewaltig gewe(h)nen (m. Akk. der (jdm. etw.) angewöhnen, zur Gewohnheit machen, Pers., zu od. auf etw.) (jdn. etw.) gebrauchen lassen -, sich g-(zu) sich gewöhnen (an), sich beständig üben (in) geweren (m. Akk. der Person und Gen. der Sache) gewinnen (jdm. etw.) gewähren, erfüllen, zuteil werden lassen (»geweret« kann auch Part, zu »weren« sein) erwerben, erlangen, bekommen, einnehmen, gefangen nehmen gewinst gewirke gewis(s) gewislich gewissen gewist gewitzigt gewonen (m. Gen.) Erwerb, Gewinn gewirktes Zeug glaubwürdig, zuverlässig, zuversichtlich sicherlich, ohne Zweifel Kenntnis, Bewußtsein = gewußt s. unter »witzigen« sich gewöhnen an, vertraut sein (werden) mit 3 3 3* gewündscht gezelt gezeug gezicht(e) gezimer gichtbrüchig giessen, dem herrn g. girren gisel githith (hebr.) gitter glantz (PI.: glentzen) glasuren glaube (an, zu) -, g.n geben -, g.n halten gleich (Adj.) - (Adv.) ---, g. also gleiche (Subst., f.) -, g. m. Gen. gleichen gleichnis gleisner gleissen gleubiginne (£.) gleublich glintzen glosa, glose glosen, glosiren glu(u) glück zu! glucke glum glum(m)en gnadenstuel gnetz erwünscht, ersehnt, wert, teuer Zelt Werkzeug, Gerät Gezücht, aufzuziehende junge Brut Bau, Gebäude gelähmt (durch Gicht, Arthritis) (vgl. die Randgl. zu Matth. 9,2) dem Herrn ein Trankopfer darbringen (s. unter »tranckopfer«) gurren, (da die Taube als Symbol der Trauer galt, auch:) klagen, einen klagenden Ton von sich geben, ächzen (in Jes. 59,11 heißt es: »wir echzen wie die Tauben«) Geisel, Bürge unerklärtes hebr. Wort, das Luther als eine Art Musikinstrument versteht Gitterfenster, Fenstergitter Schimmer, heller Schein, (PI.:) (Licht-) Strahlen mit Glasur überziehen Vertrauen, Zuversicht (zu), Treue; Glaubensbekenntnis Vertrauen schenken treu sein billig, gerecht gleichmäßig, nach gleichem Maß, gleichermaßen, gleichsam, ebenso, gerade, recht, aufrichtig ebenso Gleichheit, Übereinstimmung gleich dem (der, den) ... gleichstellen, gleich machen, vergleichen mit Bildnis, Gestalt, Ebenbild, Abbild Heuchler (trügerisch) glänzen, scheinen eine Gläubige glaubhaft, -würdig glänzen Erklärung, erklärende Anmerkung auslegen, deuten, erklären glänzend (poliert) (vgl. die Randgl. zu Dan. 10,6) (als Gruß und Ausruf:) Glück auf! viel Glück! (vgl. die Randgl. zu Matth. 26,49) (Sternbild) Siebengestirn, Plejaden trübe, schmutzig glimmen Deckel der Bundeslade als Thron des Gnade und Vergebung spendenden Gottes (vgl. 2.Mose 25,17-22) Hautausschlag, Schorf gomor (hebr.) gott gebe, das ob g. will göttern gottesaffe gotteskasten göttlich gottselig gottseligkeit götze götzenmacher (PI.: -mecher) graben grabezeichen gram grammatici granatapfel ritz am g. grausam Grecia greifen - g- äuf greiflich Greke gre(c)kisch grentze grentzen mit greten greuel g. haben an - g- sein g. der (ver)wüstung greulich griff grifflin grimmen grimmig grind grindicht grob grosse hansen Hohlmaß (ca. 4 1) es ist möglich, möglicherweise wenn Gott will göttlich Nachahmer Gottes (von Luther geprägtes Wort) Opferkasten, -stock fromm, gottesfürchtig, gottgefällig fromm, gottesfürchtig Gottesfurcht, Frömmigkeit (vgl. die Randgl. zu Weish. 10,12) Götzenbild, -statue Schnitzer od. Bildhauer von Götzenstatuen eingraben, eingravieren, modellieren; (Erz) ausgraben Grabmal (vgl. die Randgl. zu 2,Kön. 23,17) Unmut, Zorn, Haß (die antiken) Philologen (die mit Körnern gefüllte) Frucht des Granatbaums, (übertragen:) Schmuckstück (aus Edelmetall in Form eines G.) Schütz der geborstenen reifen Frucht, der das rote Fruchtinnere freilegt grauenhaft, Schrecken erregend Griechenland gefangen nehmen; begreifen, einsehen jdn. angreifen wahrnehmbar, deutlich Grieche griechisch Gebiet grenzen an (die Beine) spreizen Abscheu, Abscheuliches, Abgott, Götze(nstandbild) Abscheu, Grauen haben vor widerwärtig sein Götzenstatue im Jerusalemer Tempel (vgl. Dan. 9,27 [nebst Randgl.]; 11,31; Matth. 24,15) Grauen, Abscheu erregend, widerwärtig Methode, Kunstgriff Methode, Begriff grimmig sein zornig, wild Ausschlag mit Ausschlag behaftet ungebildet, unvernünftig, plump, dumm (vgl. die Randgl. f zu Röm. 1,31) (abfällig:) die hohen Herren graft grumet grund - zu g- -, weder g. noch schein haben —, g. setzen gründen grundfest(e) grundschalck grandsuppe grünen gülden (Subst.,m.) gülden jar gumen gürten gut sein für gut dünckel Habel haben (m. dopp. Akk.) im [= sich] h. es hat ... sich h. es hat sich mit ... hader haderhaftig hadern haderwasser haften in hagelstein hain halljahr hals, bis an den h. über h. Höhle, Höhlung das (für den zweiten Schnitt) nachwachsende Gras Tal, Niederung; Grundlage, Fundament; Begründung, Argument gründlich, völlig, ganz und gar weder gewiß noch wahrscheinlich sein Fundament errichten Grand finden, Grund legen Fundament Erzbösewicht Bodensatz, Hefe in voller Kraft stehen (vgl. die Randgl. zu Sir. 49,12) Goldmünze, Gulden (entspricht im AT im allgemeinen dem hebr. »sekel« [s. dort], in späterer Zeit der persischen »dareike« oder der griechischen Gold-Drachme) paradiesischer Zustand; im Spätmittelalter das seit 1300 alle 100 und seit 1470 alle 25 Jahre in Rom gefeierte »Jubeljahr« Gaumen einen Gürtel anlegen, (etw. mittels eines Gürtels) an-legen, an-, aufbinden, beladen einstehen für, bürgen für Gutdünken, vorgefaßte Meinung, Vorurteil (s. auch unter »dünckel«) H Abel achten, halten für für sich haben, hinnehmen, behalten vorhanden sein sich verhalten, beschaffen sein es verhält sich mit Haderer (der mit jdm. hadert) zänkisch, streitsüchtig streiten, Rechtsstreit, Prozeß führen vgl. 4. Mose 20,13 teilhaben an Hagelkorn (im AT) Stätte heidnischer Kulte (im AT) Jubel- und Feierjahr, das durch den Hall der Posaunen (»halljarshorn«, »-posaune«) verkündet wurde; vgl. 3.Mose 25,10ff. (in Hab. 3,13 wörtliche Übersetzung des verderbten Urtextes, richtig muß es wohl heißen:) bis auf den Fels Hals über Kopf, in überstürzter Eile -, seinen h. dargeben -, auf den h. körnen auf dem h. ligen ein strick an den h. werfen halten sein Leben einsetzen, seinen Kopf hinhalten am Halse hängen, auferlegt werden am Halse hängen, zur Last fallen ... um den Hals ... bereithalten, bewahren, aushalten, Bestand haben, an-halten zu, behandeln; achten, meinen; enthalten, in sich schließen, lauten, Inhalt haben h. m. Gen. (hart) h. an -, h. auf -, h. ob (über) h. von -, sich h. -, — m. Gen. -, im bau h. -, sein wesen h. harnen hand -, unter h.en verharren, bleiben bei, halten an (standhaft) ausharren bei, halten zu achten, aufpassen auf, jdm. nachstellen, trachten nach hüten, wachen über, acht haben auf, sich halten an von jdm. erwarten, erhoffen sich aufhalten, sich verhalten verharren bei, bleiben bei instand halten verweilen Angel(haken) (hebraisierend:) Macht, Gewalt unversehens (im Handumdrehen) -, jdm. unterh.en körnenin jds. Hand kommen, jdm. in die Hände fallen unter h.en sein auf der Hand liegen unter den henden von in jds. Gewalt -, die h. (er-, auf)heben -, — zu jdm. schwören (vgl. dieRandgl. zu 2.Mose 6,8 undHes.36,7) jdm. (durch Eid) verbunden sein, sich aufrichtig erweisen gegenüber (vgl. die Randgl. zu Hes. 20,5) -, die h. wenden die Hand zurückziehen (d. h.:) innehalten, anhalten, umkehren handel Arbeit, Verrichtung, Sache, Angelegenheit; Streit (-Sache), Rechtsstreit, Prozeß, Zank, böser Anschlag, handeln List; Kauf-, Handelsgeschäft verhandeln, verfahren, handhaben, behandeln, durch handfas handhaben Handel erlangen Waschbecken aufrecht erhalten, ausführen, (Gericht) halten, (Gesetze) halten, ausführen; verteidigen, schützen, schirmen handhaber handleiter handreichung Schützer, Verteidiger, Ausübender der Gesetze Blindenführer Unterstützung, Beistand, Versorgung handschrift Schriftstück, Schuldbrief, Quittung handwerck, sonst heisst vielerlei Handwerk zu betreiben, bringt nichts ein. es 14. h., 15. Unglück sondern noch mehr Unglück (sprichw.) hans, grosse h.en die hohen Herren (abfällig von hochgestellten Personen) -, meister h. Henker 337* hantieren (an) hantierung hanti(e)rer harin harm harschedel hart (Adj.) - (Adv.) h. an (bei) h. vor h. ankomen (anligen) -, h. einbinden hartigkeit hassen hau haue hauen h.des schwert hauf(e), auf einem h.en ligen auf (über) einem h.en stehen auf einen h.en —, bei (mit, zu) h.en in einen h.en werfen über einen h. zu h. hausfürst hausgenossen haussen hausvogt haut have heah (hebr.) hebe, hebopfer (eine h. geben, zur h. geben, das h. heben) heben -, sich h. hebenholtz hebeschulter Handel, Gewerbe treiben, handeln (mit jdm.) Gewerbe Handelstreibender, Kaufmann hären Harn behaarter Schädel ausdauernd, kräftig, hartherzig, streng, schwierig, widerspenstig, verstockt; schwer, drückend, beschwerlich, heftig, fest, dicht, eng sehr, heftig, kräftig, fest ganz nahe an etw. (jdn.) (heran), in der (die) Nähe von kurz vor, nahe vor heftig bedrängen, große Mühe, Beschwerden machen einschärfen Halsstarrigkeit feindlich verfolgen Heu Hacke (s. auch unter »have«) (mit dem Schwert) (drein)schlagen, treffen treffendes, scharfes Schwert in Trümmern liegen (Wassermassen:) aufgetürmt, übereinander stehen zusammen, insgesamt haufenweise zerstören zusammen, durcheinander, kreuz und quer zusammen, insgesamt Palastvorsteher (die zur Familie gehörenden Personen:) Gesinde, Diener, Beisassen (dr)außen Hausverwalter, Haushalter Lederbeutel, -schlauch Hafen, Ufer (s. auch unter »haue«) (verhöhnender, schadenfroher Ausruf:) ha! ei! die für Gott oder den Priester als Opferanteil bestimmte Abgabe; vgl. 2.Mose 25,2-7; 30,12-16; 3.Mose 7,32-34; 4.Mose 15,18-21; 18,24-32 (vgl. auch die Randgl. zu 2.Mose 35,22) erheben, hervorheben, preisen sich fortbegeben, Weggehen, anfangen, beginnen (s. auch unter »hebe«) Ebenholz (vgl. die Randgl. zu 2. Chr. 2,8) Schulter eines zum Hebeopfer (s. unter »hebe«) bestimmten Tieres hecke hecken hecklin heel haben heerling hefe auf seinen h.n liegt heft heften heide heiland heilig (Subst., m.) heiligen einen streit h. heillos heim sein heimlich gemach h. ort heimligkeit heimsuchen heirat (m.) heisch heischen helder helfen, zum tod h. helft, die h. heilig hemel hendel hendelchen hengel hengen -, jdn. an sich h. herabweltzeln herausdringen herbergen herd hernachgehen herhalten müssen heroben herrn scepter Dornstrauch, dorniges Gebüsch (Junge) austragen, (insbes. bei Vögeln:) ausbrüten Häkchen verborgen sein unreife (saure) Weintraube Bodensatz ruhig und faul daliegen (vgl. Jer. 48,11) Spange festmachen Steppe, Wüste Retter Heiliger opfern sich zum (heiligen) Kampf rüsten (die gleiche Wendung gibt Luther in Jer. 6,4 wieder mit: »rüstet euch zum Krieg«) böse, bösartig, nichtswürdig zu Hause sein Abort Versteck, Schlupfwinkel; (verhüllend für:) anus, Gesäß Geheimnis besuchen, einkehren bei, (geschlechtl.) verkehren mit, (von Gott:) segnen, strafen, sich annehmen, acht haben auf Heirat heiser, rauh begehren, bitten, fordern Fischweiher zu Tode bringen zur Hälfte, zum Teil müde, matt PI. zu »hammel« PI. zu »handel« (s. dort) kleiner Handel (woran etw. gehängt wird), Wehr-, Schwertgehänge (vgl. die Randgl. zu i.Kön. 22,34) hängen lassen jdn. als Anhänger gewinnen herabwälzen hervorzwingen, herauspressen Herberge geben, zu Gast sein Herde (Blut) herabfließen, -rinnen Spott, Anfeindung erdulden müssen droben Herrscherstab herstreichen herten, den nacken h. hertigkeit hertz, ein h. machen ins h. (zu h.en) fassen in sein h. gehen das h. schiegt hertzeleid hertzen hertzkündiger herüberfaren herumblencken, sich h. herumbwerfen herunterrücken herwider (erwider) herzog hesser hessig Heua heucheln (m. Dat.) heue(s)t heurig heuslich hie und da hie und daher gehen hierwerts himelbrot hin (hebr.) hin (Adv.) -, h. fürder h. und her h. und wider hinan(-...) hinanflicken hinanziehen hinauflangen hinaus (Adv.) hinausfallen hinausworfeln hinde hinden nach hinder sich ---, h. s. gehen hinderstellig nachsetzen halsstarrig, verstockt werden (sein) Härte, Halsstarrigkeit Mut machen sich zu Herzen nehmen in sich gehen das Gewissen schlägt jdm. tiefes Leid, Kummer (vgl. die Randgl. zu Ps.35,12) ans Herz schließen, umarmen der die Herzen kennt hinübergehen, überschreiten sich (um)wenden (Buch) aufschlagen herunterholen, -ziehen zurück Anführer, Fürst, Erster (PL zu »hasser«) Menschen, die hassen haßerfüllt Eva (jdm.) schmeicheln = hau(s)t (Präs, zu »hauen«) diesjährig haushälterisch, tugendsam an verschiedenen Orten, von einem Ende zum andern hierhin und dorthin gehen in dieser Richtung Manna (vgl. die Randgl. zu 2. Mose 16,15) Hohlmaß von ca. 61. (in 3.Mose 19,36 von Luther mit »Kanne« wiedergegeben) fortwährend, ständig weiterhin an verschiedenen Orten, verstreut hin und zurück, bald hier, bald dort, hin und her hinauf(-...) hinzusetzen hinaufziehen (hinauf)reichen (bis) bis zum Schluß, ganz und gar einen Ausfall machen Spreu vom Getreide trennen (durch Werfen mit der Wurfschaufel) Hirschkuh hinterher zurück, rückwärts, von hinten, umgekehrt, im Gegenteil zurückgehen, -bleiben verbleibend, restlich, übrig hindurchreissen hinfart hinfürt, -fürder hinkeren sich h. hinlessig hinnach hinnen hinreissen hinrichten hinrücken hinstreichen lassen hinüber bas hinunterfaren hinwerfen hinziehen hippe hirs hochzeit, welsche h. hochfaren hofelen hofeteufel hofetücklin höhe hohmut üben an hohn holdselig holtzfürst holtzwerg homer, homor (hebr.) honigseim horn hosianna (hebr.) hufnegel, wissen, das h. eisen sind (sprichw.) hühel huhu hui! hüle hüllen (n.) hültze(r)n hümpler hindurchbrechen, sich durchsetzen Abschied, Tod hinfort, in Zukunft sich (fort-, ab)wenden, heimkehren sich hinwenden, heimkehren nachlässig, leichtfertig hinterdrein, hernach, danach innen weg-, fortreißen, wegnehmen zu Grunde richten, verderben zur Seite rücken, entrücken, wegnehmen (von der Erde) hingehen, passieren lassen weiter hinüber hinabziehen (Kinder) aussetzen wegziehen, fortziehen, (ohne Entscheidung andauern lassen:) dahinleben lassen sichelartiges Winzermesser Hirsch Homophilie stolz, hochtrabend, anmaßend sein (be)hobeln böses Element am (Fürsten-) Hof die an Fürstenhöfen üblichen Ränke (im AT) heidnisches Höhenheiligtum sich überheblich zeigen, überheblich sein gegenüber Schmach, Schande freundlich, geneigt, gewogen Forstmeister, Aufseher des königlichen Waldes hölzernes (Zug-)Geschirr Hohlmaß von ca. 400 1. (in Jes. 5,10 von Luther mit »malder« übersetzt) Honigwabe (hebraisierend:) Macht, Kraft, Herrschaft (vgl. die Randgl. zu i.Chr. 26,5 und Hiob 16,15) (Gebetsruf aus Ps. 118,25:) »Ach hilf«, »Rette doch« (vgl. die Randgl. zu Matth. 21,9) Bescheid wissen Hügel Uhu Ausruf zur Bezeichnung der G eschwindigkeit und des Antriebs zu schnellem Handeln Höhle Hülle hölzern, aus Holz Stümper, Pfuscher hund, karger h. hundgelt hunden hünlin hurenwinckel hurer hürisch hurte hut auf die h. (der h.) des Herrn warten hütte des Stifts (h. des Zeugnis) Geizhals Lohn für Unzucht unten kleines Huhn, Kücken Freudenhaus Unzüchtiger, Ehebrecher, (im AT auch:) Diener eines heidnischen Kultes, (in Anschluß daran:) Abtrünniger unzüchtig, (übertragen [s. unter »hurer«]:) abtrünnig, abgöttisch, frevlerisch Hürde, Weidezaun Behütung, Aufsicht, Fürsorge, Schutz, militärische Wache, Posten, Wachtdienst (der Leviten im Tempel) den priesterlichen Wachtdienst wahrnehmen »Stiftshütte«, »Zelt der Begegnung« (während der Wüstenwanderung und vor dem Tempelbau religiöses Zentrum Israels, in dem die Lade stand; vgl. 2. Mose 26f.; 35-38) icht(e)s imerhin imermehr Immanuel (hebr.) in gemein Inhalten, inne(n) halten innen werden insul (flektiert: insulen) inwendig irgend (Adv.) irre irren -, sich i. irsal irtum, einen i. machen isop(en) I irgend etwas immer weiter, ferner, weiterhin jemals wieder, je noch, jemals ferner Name des (in Jes. 7,14) verheißenen Retters ( = »Gott mit uns«; vgl. Matth. 1,23) insgesamt, (im) allgemein(en) bei sich halten, enthalten, in Besitz haben, besetzt halten; zurückhalten, stocken, sich unterbrechen wahrnehmen Insel, (Gesamtheit der) Inselbewohner (dr)innen, innerhalb von irgendwie, wie auch immer, etwa, überhaupt unschlüssig, ratlos irreführen, anfechten, hindern, hemmen, verwirren, stören, umherschweifen, sich verlaufen, abirren, fehlgehen fehlgehen, sich irre machen lassen Irrtum, Falsches sich irren Ysop (ein Strauch, dessen Büschel bei der kultischen Reinigung zur Besprengung gebraucht werden) !a jach, jech J ie jäh, schnell, rasch, ungestüm, hastig, unbedacht, unbesonnen, jähzornig jagestrick jamerig jar, gülden j. im j. im [ = sich\ ein gut j. haben jar(s)tag jarzeit, jarfest jautzen )'e je ... je je und je -, oder je jech jegel jerarchie jerig joch ochsen jüde(ge)nosse jüdenschule jüdentzen jungkherr, juncker Schlinge, mit der ein Wild gefangen wird elend s. unter »gülden« das Jahr hindurch es sich wohlgehen lassen Gedenktag, Geburtstag Gedenktag, -fest jauchzen immer, für alle Zeit, (Beteuerung:) ja, also je___desto von jeher, immer doch wenigstens, nur s. unter »jach« Igel Hierarchie, Stand, Beruf einjährig ein Paar Ochsen Proselyt (ein zum Judentum übergetretener Heide) s. unter »schule« jüdische Art hervorkehren, nach jüdischer Art behandeln, auslegen J unker, adeliger J üngling kab (hebr.) kal, sich k. machen kalmes, kalmus kande(l) karg k.er filtz, k.er hund kargheit kart kaufbrief kaufen, geld k. kaufgut kaufhandel kaurnet kebsweib keck keichen Keiser, des K.s haus keile K Hohlmaß (ca. 2I) sich die Haare raufen Pflanze, deren Wurzel zur Bereitung von Salböl und Räucherwerk verwandt wurde (vgl. Jer. 6,20 und die Randgl.) Kanne (als Hohlmaß verwendet; vgl. die Randgl. zu Offb. 6,6) knauserig, geizig Geizhals Geiz = kehrte Kaufvertrag Geldgeschäfte betreiben Handelsgut, Ware Handel, Geschäft kaum Nebenfrau wohlgemut, getrost, zuversichtlich, mutig, kühn keuchen, schwer atmen Prätorium, Sitz der Provinzialverwaltung Röhre (für das Auffüllen von Öl bei Öllampen) keltern (einekeltertreten) Weintrauben bzw. Oliven (durch Treten) auspressen, Weinmost bzw. Öl herstellen, (übertragen:) (zer)tre- kempfen ob kennen keren ten, pressen, peinigen kämpfen für erkennen, wahrnehmen lenken, treiben, wenden, sich wenden, wieder-, zurückkehren, zurückstecken -, sich k. von -, den ruck(en) k. ketenwerck keulicht keusch kezia kindbetterin kindsnot kipfe kirche sich (ab)wenden sich ab-, wegwenden von fliehen Bauzierat (ornamentale Blumenketten) kugelig, kugelrund rein, untadelig wilder oder Mutterzimt (vgl. die Randgl. zu Ps. 45,9) Wöchnerin Geburtswehen Spitze, Gipfel Versammlung,Gemeinde,Tempel (vgl. die Randgl. zu Arnos 7,9) kirchweihe (achttägiges) Fest der Tempelweihe (im Dezember, zur Erinnerung an die Wiedereinweihung des Tempels in der Zeit der Makkabäer); vgl. 1. Makk. 4,3 6ff.; 2. Makk. 10, i ff. kirren einen scharfen Ton von sich geben,quietschen, ächzen, knirschen (auch im Sinne von »girren« [s. dort]) kiselin(g) klafter klagen (m. Akk.) klappen Steinchen, Kieselstein Längenmaß (ca. 180 cm) (jdn., etw.) beklagen, klagen (über) klatschen; klopfen mitderhand (mit den in die Hände klatschen (über jdn. od. etw.) (tlw. als henden) k. (über) Geste der Verhöhnung und Verspottung) kleffer Schwätzer, V erleumder klick Fehler, Mangel klingen (jdm. mit etw.) (für jdn. ein Instrument) erklingen lassen kliplin, ein k. mit mit den Fingern schnippen (diese die Rede [»ich gebe fingern schlagen nicht das drumb«] begleitende Geste soll verdeutlichen, wieviel man von einer Sache hält) klippe klit(z)schen klobe(n) kloppen kluft klügel, meister k. klügeln Felsenpaß klatschen gespaltener Holzstock (zum Vogelfang) schlagen, prügeln Höhle Besserwisser klug tun, den Klugen spielen, spitzfindig sein, sich etw. überklug ausdenken klüglich klügling klug, intelligent, weise Besserwisser 344* knabe knauf knoten kobold köcken kogel Jüngling, Bursche, Diener, Knecht Knopf, Knoten, (Kopf einer Säule:) Kapitell Fruchtknoten; Schwierigkeit, Anstoß Nachtgespenst speien, rülpsen Kapuze, Kappe, Turban kolben, narren mus man man muß die Leute nach Verdienst behandeln m. k. lausen (sprichw.) kolgarten Gemüsegarten kolk koller kollern kolter körnen (m. Dat.) k. in kömerlich königisch Wasserloch Jacke, Weste, Leibrock ohne Ärmel von Sinnen sein, wüten, toben; rollen, sich wälzen Bettdecke, Steppdecke (jdm.) zukommen kommen über, bedrängen kummervoll königlich der k.e (Militär- oder Zivil-)Beamter des Königs können (auf od. m. Gen.) (etw.) vermögen, sich verstehen (auf) -, wie es kan wie es will köpf, auf jds. k. bezalen jdm. (Strafe, Vergeltung) antun, auferlegen (bringen, geben, keren, legen, vergelten) -, den k. schütteln über auch als Zeichen der Verspottung und Verhöhnung köpflin kornmas kleiner Becher Hohlmaß (das entsprechende hebr. Wort übersetzt Luther meistens mit »scheffel« [s. dort]) zwei k. weit kost (£), kost(e) (m.) -, die k. wagen an kostfrei köstlich kot kötticht kranch kranckheit die Fläche, die mit 2 Scheffel Korn besät werden kann Kosten, Aufwand die Kosten tragen für jdn. freigebig, gastfrei viel kostend, kostbar, wertvoll; dienlich, zuträglich feuchte Erde, Lehm kotig, dreckig, verkommen Kranich Schwachheit, Hinfälligkeit krebs Brustpanzer, -harnisch krebsgang, den k. gehen rückwärts gehen kreite Kreide kreuel (m.) kriegen kriegsrüstung kn(e)gisch krimmen krochtzen kröne kröpel Gabel (mit hakenförmigen Spitzen) Krieg führen, streiten; erlangen, bekommen Geschütz, Wurfmaschine griechisch grimmen stöhnen (Sieges-, Ehren-)Kranz, Preis Krüppel 345* küchlin külde kümmerlich kund(en) kund (künden, künnen) kündlich kundschaft küne kunst schwartze k. künstlich küpferlinglin kurren kurtz aufs k.est -, in k.en kürtz, in der (einer) k. kürtzlich -> gar k. küssen (Subst.) kutzel kutzeln, sich k. sich gar sanft k. kützlin laben die seele (das hertz) 1. lache lachen m. Gen. od. Akk. lade 1. des bundes, des Herrn usw. landpfleger, landvogt lang, von (vor) l.es her vor l.s langen -, 1. an (bis) larve larvenkirche lass Kücken Kühlung, Kälte kummervoll = konnte(n) (Prät. zu »können«) = können, gekonnt (Part. Prät.) offenkundig, anerkanntermaßen Bekanntschaft stolz (Er-)Kenntnis, Wissen, Gelehrsamkeit, Wissenschaft, Kunstfertigkeit, Geschicklichkeit, handwerkliche Fähigkeit Zauberei kunstfertig, erfindungsreich kleines Kupferstück, Gegenstand aus Kupfer gurren, einen klagenden Laut von sich geben (s. unter »girren«) rasch, binnen kurzem sehr bald in Kürze, bald in Kürze, bald in Kürze sehr bald Kissen Übermut, Selbstüberhebung sich selbst anregen, sich etw. einbilden, sich schmeicheln sich sehr schmeicheln Käuzchen L stärken, erquicken die Lebenskräfte stärken, wiederherstellen Sumpf, Pfuhl lachen über, jdn. verlachen Kasten, Opferkasten, Sarg Bundeslade, die (bei den Israeliten) als Thron des unsichtbaren Gottes galt und in der die mosaischen Gesetze aufbewahrt wurden (vgl. z.Mose2^,1 off.) (Provinz-)Statthalter, (römischer) Prokonsul schon längst, seit langem vor langer Zeit gereichen, zielen; sich ausstrecken (nach), greifen, nehmen sich erstrecken, reichen bis Gespenst, (äußere) Erscheinung, Maske trügerische Kirche lasch, schlaff, träge, müde, matt lassen sich 1. ---auf -, sich jdn. (bzw. etw.) etw. tun 1. last lastbar laub(er)hüttenfest, lauberfest, fest der laubrust laufen -, 1. an lauft (PI.: leufte) lauser lautbar lauten 1. zu zusamen 1. lauts lawenpfennig lebber leben, bei 1. leblin brot lechen lecken -, 1. wider (den Stachel) lection ledig 1. lassen leerhaftig legel legen mühe 1. auf 1. für -, 1. hinder -, sich 1. an — für (umb) - gen — wider legende leger lehener entlassen, von sich lassen, versagen, fahren lassen, verlassen, hinterlassen, zurücklassen, überlassen sich überlassen sich verlassen auf sich von jdm. (bzw. durch etw.) etw. (an)tun lassen Fronarbeit lasttragend einwöchiges Lesefest (»fest der einsammlung«) im Sept./Okt., bei dem man in Laubhütten wohnte und insbes. der Weihe des salomonischen Tempels gedachte; vgl. 3.Mose 23,34-43; 4,Mose 29,12-38; 5.Mose 16,13-15 sich verbreiten anrennen gegen Lauf, Brunstzeit schäbiger, knickeriger Mensch ruchbar klingen, ertönen, sich vernehmen lassen passen, stimmen zu zusammenstimmen, übereinstimmen nach dem Wortlaut, entsprechend s. unter »lewenpfennig« Leber (nach alttestamentl. Vorstellung wie »Herz und Nieren« Sitz des Seelenlebens) bei Lebzeiten ein kleiner Laib Brot (vor Trockenheit) rissig werden hüpfen, springen (vgl. die Randgl. zu Ps. 29,6) sich auflehnen gegen (den Stachel [s. dort]) Lesung frei, los, leer, nutzlos, unbenutzt leer ausgehen lassen geschickt zum Lehren kleines Faß, Gefäß (für Flüssigkeiten) nieder-, beiseitelegen, abtun; erlegen, bezahlen Mühe verwenden auf (für) jdm. (Speise) auftun bei jdm. hinterlegen sich mit jdm. anlegen, einlassen etw. belagern sich niederlassen in, sich wenden nach jdm. entgegentreten, -wirken, sich auflehnen, empören gegen, auftreten gegen Beschreibung Lager Gläubiger lehne lehnen sich 1. leibrock leibzucht leichnam leichtfertig leide tragen umb leiden sich 1. leidig leidlich leimen lencken, sich 1. lende lenden sich 1. lenge, die 1. lepplin leschbrand leschnapf lessio; lesterer, lesterin letze zur 1. letzebrief letzen letzetranck leufer leufte leviathan lewenpfennig, lawenpf. libertiner librarei li(e)dlin lieben (m. Dat.) Geländer anlehnen sich anlehnen das ständig getragene Kleidungsstück (im Gegensatz zum Mantel); (insbes.) Teil der Priesterkleidung, der bes. beim Befragen Gottes getragen wurde (in Ri. 8,27 ist ein Götzenstandbild gemeint) Leibrente, Unterhalt auf Lebenszeit Leib, Körper rasch, leicht, schnell bekümmert, betrübt sein über sich gefallen lassen, dulden, aushalten, ertragen, zulassen, erlauben geduldig sein, sich fügen, leiden betrübt, zurückgezogen, beschwerlich, widerwärtig, abscheulich erträglich Lehm, aus Lehm sich wenden, umbiegen (nach biblischer Vorstellung:) Sitz der (Zeugungs-) Kraft lenken, richten sich erstrecken auf die Dauer kleiner Lappen (als Schmuck oder Abzeichen an Kleidungsstücken), Quaste Feuerbrand, der im Erlöschen ist Schale mit Wasser (zum Löschen einer Kerze) träge, erschlafft Verleumderin), Teufel Abschied, Abschiedsgruß, -segen zuletzt, zum Beschluß Abschiedsbrief verletzen, beschädigen Abschiedstrunk schnelles Pferd, Renner PL zu »lauft« Name für ein mythisches Meerwesen in Schlangenoder Drachengestalt (in Hiob 40f. ist wohl an das Krokodil gedacht) ein- oder zweiseitig geprägter Pfennig mit dem Bilde eines Löwen, des Wapentiers von Meißen und.Thüringen freigelassener Sklave Bücherei, Bibliothek (Spott-)Lied (vgl. die Randgl. zu Hes. 33,32) (jdm.) gefallen, lieb sein lieber (Interj.) liecht liecht (und recht) liechtet morgen liechtschneutze liegen ( = lügen) (m. Akk.) -, 1. an (auf) li(e)gen, unter der banck 1. auf dem halse 1. linck lindigkeit linwa(n)d linwerck lobebrief lob(g)esang löblich loch loderasche log (hebr.) löhrhaus lonse lören los 1. des erbes das 1. geben lose l.r bube lösen lossen lot lotterbube lügen lust (m. und f.) (zu) 1. haben zu -, seine 1. sehen (hören) (an) lüsten (m. Akk.) lüstern lusthaus doch Kerze, Leuchter Übersetzung von: »urim (und thumim)« (s. dort) Tagesanbruch Lichtschere (jdn.) belügen, betrügen lügen über, in bezug auf unbeachtet, verachtet sein zur Last fallen, am Halse hängen linkshändig Milde Leinwand Leinenzeug Empfehlungsbrief die am Passah-und Laubhüttenfest rezitierten Ps. 113 bis ii 9 lobenswert, herrlich Gefängnis, Gefangenschaft weiße, leichte Flugasche Hohlmaß (ca. 1/2l); vgl. die Randgl. zu 3. Mose I4>1° Haus voller Lärm und Geschrei Achsnagel heulen, schreien (bei [Erb-] Teilung ausgeloste) Parzelle, Stück Land Erbland das Los werfen unbedeutend, gewöhnlich, nichtswürdig, schlecht, haltlos, sittenlos nichtswürdiger Schurke losbinden, loskaufen, ab-, aus-, einlösen, erlösen losen Gewichtseinheit (entspricht in der Übersetzung dem hebr. »sekel« [s. dort]) Gaukler, Spaßmacher, Landstreicher, Vagabund s. unter »liegen« Liebe (zu), Wohlgefallen (an), Eifer (für), Begierde, Verlangen (nach); Geschlechtsteil Hinneigung, Liebe empfinden für Wohlgefallen haben (an), (etw.) gerne sehen (hören) (jdm.) zur Freude gereichen, gefallen begierig (wie »Lustschloß« ein der Belustigung und Zerstreuung dienendes) Land- od. Gartenhaus lustig l.es schlos lüstlin lustseuche machen, sich m. — an (bei) —--hinder ---von macht (m. Gen.) es alles m. haben -, da ligt m. an über m. machtschiltlin mad, magd magdtum Mahmet mal m. stechen ein m. stecken malder malstein mammon (hebr.) man manch, so m. ..., so m.... mancherlei manchmal mandel (m.) mangeln (an od. mit Gen. od. Akk. der Sache) manlich mannschaft mansgerete mansname marck (n.) marck (f.) marckte Mardochai fest Marggrave anmutig, angenehm, erfreulich, lieblich, begehrenswert, geneigt Lustschloß (der Lust ergebene) Dirne, Hure krankhafte Leidenschaft, Begierde M sich begeben herangehen an, sich heranmachen an, anrücken gegen, sich anschließen an treten hinter sich um-, abwenden von Befugnis, Verfügungsrecht, -gewalt (über) alles dürfen, vermögen darauf kommt es an übermäßig s. unter »amptschiltlin« junges Mädchen, Jungfrau jungfräulicher Stand Mohammed Zeichen, Grenzstein; s. auch unter »malstein« sich ein Mal in den Körper ritzen (Luther übersetzt sonst mit: »sich [zujritzen« [s. dort]) eine Grenze stecken, ziehen Malter (Hohlmaß, bes. für Getreide; zugrunde hegen die hebr. Maße »homer« und »cor« [s. dort]) Steinsäule, Gedenkstein, Götzenstandbild Reichtum, Geld und Gut (vgl. die Randgl. zu Luk. i6>9) Manna (vgl. die Randgl. zu 2.Mose 16,15) soviel... soviel... , je ... ein ... verschiedenartig, in verschiedener Hinsicht häufig, oft zusammengestellte Garben Mangel leiden (an), (etw.) entbehren, nicht haben, (ver)missen, fehlen heldenhaft, tapfer (Gesamtheit der) Männer Männerkleidung Mann Knochenmark, (übertragen:) das beste, kräftigste Grenze, (Grenz-)Gebiet, Gemeindeland = merkte Purimfest (s. dort) Markgraf marmel(stein, -seule) marmeln marteret martern, sich m. mas aus der massen zu guter massen mastich maul maul, das m. aufsperren (aufwerfen) -, jdm. ins m. körnen das m. wischen maulbeer Meden medlich mehr das m.er teil mehre mehrlin mei(g)e meilich meinen -, wol gemeint wol m. -, —, mein w. m. meinung -, guter m. -, seine m. stellen meist, aufs m.e meisterhans meister klügel (klüg-ling) meistern (m. Akk.) melecheth (hebr.) des himels meltau menlich menlin mennin Marmor(stein, -säule) aus Marmor Märtyrer sich plagen, quälen Weise, Maßstab, das Zugemessene; Hohlmaß von unbestimmter Größe außerordentlich, über die Maßen durchaus, sehr (wohlriechendes) Harz vom Mastixbaum Maulesel das Maul aufreißen, spotten, höhnen bei jdm. ins Gerede kommen eine unschuldige Miene aufsetzen Maulbeerfeige (Frucht des Maulbeerbaums) Meder, Medien (Stamm u. Gebiet im nördl. Iran) (mägdlich), jungfräulich, züchtig ferner, weiter(hin), nunmehr noch zum größeren Teil, meistens Kunde, Erzählung Gerücht, Märchen Ast, grüner, frischer Zweig gemächlich, langsam sich kümmern um, besorgt sein um in guter Absicht für gut halten wie ich es für richtig, für gut halte, meine Meinung Absicht, Plan, Vorhaben, Streben in guter Absicht seine Meinung kundtun, aufstellen höchstens Henker Besserwisser (jds.) Lehrer sein, (jdm.) Vorschriften machen, (etw.) in den Griff bekommen, besser tun, besser wissen, (etw.) aussetzen, bemängeln bezeichnet (wörtlich: Himmelskönigin) den von den abtrünnigen Juden angebeteten Götzen (zu Luthers Deutung des Namens vgl. die Randgl. zu Jer. 44,17) weißlicher Schimmel, der Pflanzen befällt heldenhaft, tapfer Mann, männliche Art, Männchen (beim Tier) (in 1.Mose 2,23 schon vor Luther gebräuchliche Nachahmung der hebr. Wortbildung:) Frau (als Genossin des Mannes) menschendieb mercken (m. Akk.) Mercurius mere merlin mesech, moschobiter mesrute messen, sich m. über messig messiglich metze meuchelmörder meuchlinges meuler mietling milde, mildiglich mina, mine (hebr.) mishandeln mishellig mis(s)lich missetun mist mistreuen mit der weile mitfaren m. Dat. mitleiden, sich m. mitleidig mitler zeit mit sein mittag (s-...) mittagsland mitte (Präp.) mitteilen mittel -, im m. -, aus dem m. tun mittelplatz mitternacht(-,..) mögen, mügen mond Sklavenhändler wahrnehmen, erkennen, verstehen, mit einem Kennzeichen versehen römische Gottheit: Sprecher der Götter und Begleiter des höchsten Gottes Jupiter Stute Gerücht, Märchen Moskowiter Meßstab, -latte sich ausstrecken über gemäßigt, maßvoll, besonnen mäßig, maßvoll, nach dem Maß Dirne (in Apg. 21,38) besonders radikale Richtung innerhalb der Partei der Pharisäer heimlich, heimtückisch PI. zu »maul« = Maulesel Tagelöhner freigebig Gewichtseinheit (ca. 600-700 g) oder (in Edelmetall gewogene) Werteinheit, von Luther häufig mit »pfund« wiedergegeben sich vergehen, Böses tun, sündigeti uneins unsicher, schwierig eine Missetat begehen (menschlicher od. tierischer) Kot untreu sein nach und nach jdm. mitspielen, jdn. schlecht behandeln mit in Not kommen mitfühlend mittlerweile, inzwischen, unterdessen dabei sein Süden (Süd-...) Land im Süden (in Israel vorwiegend Wüstengebiet) mit austeilen, Anteil geben an, abgeben Mitte, mittlerer Teil mitten (dr)in beseitigen Mittelpunkt, Kernstelle Norden (Nord-...) können, vermögen, dürfen Monat (der seit dem Exil von den Juden übernommene neubabylonische Kalender begann im Frühjahr mit dem Monat »nisan« [ = März/April]; die nachfolgen- den Monate wurden von hier aus gezählt [z.B.: 3. Monat = Mai/Juni]) fest des 7. mondens Neujahrstag des althebräischen Kalenders, der auch nach Übernahme des (im Frühjahr beginnenden) neubabylonischen Kalenders beibehalten wurde und jetzt am i. Tag des »7. Monats« gefeiert wurde (vgl. 4. Mose 29,1-6; 3.Mose 23,24h: »sabbath des blasens«) mor(en, -land) Aethiopier; Aethiopien mordkind Mordgeselle mordisch, mördlich tödlich morgen (-...) -, heller m. (liechterm.) morgend morgengab morgenwache morinne mottenfressig mucken müde (Subst., f.) mügen möglich mülle, müllin mülner mume mummeln münchentzen mund, von m. auf murmel murmeln murmelung müssen müssig mut -, guter m. -, hoher m. mutter -, die m. brechen mutwillens mutwilliglich myrrhe(n) Osten (Ost-...) Tagesanbruch, Sonnenaufgang morgig Brautgeschenk, -preis die letzte der Nachtwachen (s. dort) (Mohrenfrau), Aethiopierin von Motten zerfressen brummen, knurren Anstrengung s. unter »mögen« möglich, angemessen Mühle Müller Tante brummen, murmeln sich als Mönch zeigen, den Mönch sehen lassen unmittelbar, ungehindert Murmeln, Murren murren, grollen Murren dürfen, können unbeschäftigt, untätig, träge, ledig, leer Gemüt, Seele; Wille, Entschluß, Entschlossenheit; Groll, Haß, Ärger Wohlgemutheit Hochmut Gebärmutter (als erster) geboren werden aus eigenem Antrieb, aus freiem Willen, mutwillig absichtlich wohlriechendes Harz, das für Salben und Räucherwerk verwendet wurde (vgl. die Randgl. zu Sir. 24,20); auch als betäubender Zusatz zum Wein (vgl. Mark. 15,23) N nabel Bauch nach (Adv.) nachher, später, hernach, hinterher nachdrucken nachgehen nachhuren, fremden göttern n. nachlassen nachlesen -, kein n. lassen nachrichten (m. Akk.) nachsagen nachschreien anhaltend Druck ausüben, nachrücken, verfolgen nachfolgen, nachahmen, nahekommen fremden Göttern nachlaufen, Abgötterei treiben (s. unter »hurer«) zurücklassen, vererben; aufgeben, erlassen, zugestehen die Nachlese halten nichts übrig lassen sich richten nach, folgen weitererzählen, ausplaudern (mit beifälligem Getöse) nachfolgen ( ?) (das zugrundeliegende hebr. Wort in 1. Sam. 13,4 bedeutet eigent- nachstehen (m. Dat.) nachthütte nachts tropfe nachtwache lich: zusammengerufen, aufgeboten werden) (jdm.) nachstreben, trachten (nach) Wachthütte (nächtlicher) Tautropfen Im AT wird die Zeit von 6 Uhr abends bis 6 Uhr mor- nacken, den n. herten nacket nahe (Adv.) -, viel n. narde gens in drei Nachtwachen aufgeteilt, zur Zeit des NT dagegen in vier halsstarrig, verstockt werden (sein) unbekleidet, unbewaffnet beinahe (verstärkt:) fast, nahezu wohlriechende Pflanze und das aus ihrer Wurzel bereitete Salböl nardenwasser Salböl aus Narde narren mus man mit kol- man muß die Leute nach Verdienst behandeln ben lausen (sprichw.) narren ein Narr sein, töricht reden od. handeln narrenteiding Narrengeschwätz, -possen narung Broterwerb, Gewerbe nasar, nasir, nazir (hebr.) Vornehmer, Geweihter, einer, der ein Gelübde getan hat (vgl. die Randgl. zu 4. Mose 6,2) natürlich (Adv.) nazareus (hebr.) nebeneinkomen nebenlere neffe negelin, auf dem n. nehest nehst neid neiden neidhart neidisch nemen für sich n. n. in von Natur aus Hochgestellter, Fürst hinzukommen Irrlehre Enkel, Verwandter aufs genaueste nächster, naher Verwandter Nest Haß, Zorn, Feindschaft, Eifersucht hassen, beneiden, eifersüchtig sein Neidhammel, mißgünstiger Mensch mißgünstig, feindselig, habgierig, geizig entnehmen, ausnehmen, berauben, wegführen sich vornehmen aufnehmen in -, in die hand n. n. zu zu hause n. -, zu ohren n. nerricht nethinim (hebr.) netze neuezeitung neulich neumond nichte nichts (Adv.) - gar n. nidergang niderkleid niderland niderlegen niderschlagen, das angesicht n. niderwad nidrigen niedlich niere nirgend nis(s)an (hebr.) noch (Adv.) - (Konj.) —, n. ... n. nocht nössel not aus n. on n. zur n. und dienst -, es hat keine n. notdurft -, nach n. nötigen nötlich nummer nützung an die Hand nehmen, führen nehmen als ins Haus aufnehmen sich zu Herzen nehmen närrisch, töricht Tempeldiener Netzhaut (um die Eingeweide) Neuigkeit kürzlich, vor kurzem Fest des Monatswechsels nichts überhaupt nicht, keineswegs überhaupt nicht, in keiner Weise Westen Bekleidung für die untere Körperhälfte, Beinkleid, (Unter-)Hose tiefer gelegenes Land unterdrücken, besiegen den Kopf senken Unterkleidung niedrig machen, erniedrigen Verlangen erweckend, (Speise:) appetitlich, wohlschmeckend, lecker (nach alttestamentlicher Vorstellung:) Sitz der Lebenskraft und -gefühle in keiner Weise i. Monat des (seit dem Exil übernommenen) neubabylonischen Kalenders (= Mitte März bis Mitte April) nochmals, wiederum dennoch, und doch, jedoch weder... noch noch Hohlmaß (für Flüssigkeiten) (vgl. die Randgl. zu Offb. 6,6) Bedrängnis, Zwang; Notdurft notgedrungen nicht notwendig, ohne Zwang, ungezwungen was nötig und dienlich ist es besteht keine Gefahr, Bedrängnis was notwendig ist, (insbes.) Lebensunterhalt in erforderlicher Weise notzüchtigen, den Beischlaf erzwingen nötig nimmer Ertrag ob (Konj.) obbemelt oben ausfaren oberherr, oberman oberkeit oberster obs obschon ödem oeconomei offenberlich öffentlich ohme ohr, zu o.en nemen (fassen) ohrenblasen ohrenbleser olekind ömen on(e) (Präp.) - (Konj.) ---, o. das on gefer(de) onich(erstein), onyx orden ordentlich ordnen Ordnung ort (PI.: Örter) —, o. des gülden heimlicher o. ortbret ort(e)sgülden o weh (m. Gen.) O wenn, wenn auch, sofern oben genannt hochmütig, hoffärtig sein der (an Rang) Übergeordnete, Herrscher, Obrigkeit Macht, Herrschaft Stammesfürst, Familienhaupt, Orts-, Gemeindevor Steher, Anführer Obst auch wenn Atem, Hauch, Seele, Geist Hauswirtschaft offenbar offenbar, offensichtlich Onkel (Bruder der Mutter), Verwandter (bewußt) hören, sich zu Herzen nehmen hetzen, verleumden Verleumder, Hetzer (der durch Einflüsterungen aufreizt) das mit Öl gesalbte (messianische) Kind (Sach. 4,14) anvisieren, zielen auf abgesehen von, außer, nur es sei denn daß abgesehen davon daß, nur daß s. unter »gefe(h)r« braun-weiß gestreifter Edelstein Ordnung, Reihenfolge der Reihe nach, nach der Ordnung, recht(mäßig) in Reihenfolge aufstellen, in Ordnung bringen, anordnen, bestimmen, anweisen Schlachtordnung Spitze, Ecke, Ende, Seite, Himmelsgegend, -richtung; der vierte Teil Viertelgulden Versteck, Schlupfwinkel, (verhüllend für:) anus, Gesäß Eckbrett, Seitenbrett Viertelgulden s. unter »weh« pallen pampein panir -, p. aufwerfen papat P Akk. Sing von »pall« = Ball baumeln Fahne, Flagge, Standarte, Wappen die Fahne aufrichten, erheben; ein Zeichen aufrichten Papsttum papist pard(e, -el, -er) passah passio passional paten(e) Patriarch pausten pein, peen peinigen peiniger pergamen perlenporte persen(land) pestilentz pfate pfebe pfeife, die p.n einziehen pfeifen (über) pfetzen pfingsten pflegen (m. Gen.) pfleger pflicht pflichtig pföl pfrüme pfu dich! pfund (Schimpfname für:) Anhänger der kath. Partei Leopard Feiertag (März/April) zurErinnerung an den Auszug Israels aus Ägypten, der später mit dem siebentägigen »fest der ungeseuerten (süssen) brote« verbunden wurde; vgl. z. Mose 12523,15; 3.Mose 23,5-8; 4.Mose 9,1-14; 5.Mose 16,1-8 Passionsspiel Lebens- und Leidensgeschichte eines Heiligen Hostienteller, Oblatenschüssel Stammvater pusten, (paustbackig) großsprecherisch reden (Leibes-) Strafe (be)strafen Folterknecht Pergament (blatt) Perlenkranz Persien verheerende Seuche, Pest Pfad Melone eine Sache aufgeben (jdn.) auspfeifen (als Zeichen der Verhöhnung, Verspottung) (ein)ritzen, stechen jüdisches Erntefest (»fest der ersten ernten«), das 7 Wochen nach dem Passahfest (daher auch: »fest der Wochen«) gefeiert wurde (Mai/Juni) und bei dem die Erstlinge der Feldfrüchte (»fest der erstlinge«) dargebracht wurden; es war zugleich das Fest der Offenbarung und der Gesetzgebung am Sinai; vgl. 3.Mose 23,15-22; 5. Mose 16,9-12. Die Geistausgießung über die christliche Urgemeinde fand dann an diesem Festtag statt; Apg. 2,1 (einen Dienst) verrichten, wahrnehmen, sorgen (für), sich annehmen Hüter, Beschützer, Aufseher, Vorsteher, Verwalter (eines Amtes), Rechtspfleger, Vormund, (kultisch:) Diener, Verehrer (der betr. Gottheit) Schuldigkeit schuldig (etw. zu tun), geschuldet, erforderlich Kopfkissen Pfriem pfui über dich! schäm dich! Gewichtseinheit oder (in Edelmetall gewogene) Werteinheit (gewöhnlich als Übersetzung des hebr. Wortes »mine«) phariseer (hebr.) »Abgesonderter«, Anhänger einer bes. gesetzeseifrigen religiösen Partei in Israel Phrat pintzen pissen, der an die wand pisst pitschaftring pitschir plan platte plumbsweise pöbel, pöfel pöbelvolk pochen Euphrat (vgl. die Randgl. zu i.Mose 2,14) Binsen (wörtl. Übersetzung einer verhüllenden Umschreibung für:) männliches Geschlecht Siegelring Petschaft Ebene, Fläche Tonsur der katholischen Geistlichen durch Zufall, von ungefähr Volk (tlw. noch ohne negative Nebenbedeutung) das gemeine Volk auftrumpfen, hochmütig sein, gewalttätig auftreten, zanken, streiten, mißhandeln, plagen, schlagen p. auf pockel, pöcklin policei polieren port prangen priesterteil prophecei (PL: prophe-ceien, -eien) prüfen psalter püffel purim (hebr.) prahlen mit Buckel; erhabene Metallverzierung weltliche Herrschaft, Regierung, Verwaltung (vom Rost befreien), glätten, schärfen Hafen großtun, großsprecherisch auftreten, triumphieren Priesteramt Prophezeiung läutern Saiteninstrument, Plarfe Büffel zweitägiges Fest (im Februar/März) zur Erinnerung an die Ereignisse, die im Estherbuch beschrieben werden (vgl. bes. 9,20-32, zum Wort »purim« 9,26) purpurwolle pusch purpurfarbene Wolle Busch quinger qintlein quit Q Zwinger Gewicht von 1/4 Lot (s. dort) frei, los ledig rabbi (hebr.) R (Anrede und Ehrentitel für hervorragende Gesetzes- rabboni, rabuni lehrer:) mein Herr, Meister (vgl. Joh. 1,38) (Verstärkung von »rabbi«:) mein Gebieter (vgl. Joh. rab(b)ini 20,16) die jüdischen »Schriftgelehrten«, denen auch (in Anwendung der alttestamentlichen Gesetze) die Gerichtsbarkeit in den jüdischen Gemeinden oblag rab enstein Richtplatz unter dem Galgen raffen rappuse, in die r. geben rasen rat, hoher r. rat —, in r. bringen -, r. fragen zu r. halten r. schaffen (tun) sich r. schaffen r.s (zu r.) werden raten r. m. Dat. raub rauch r.er mantel raum rebe(n) (m. und f.) rechen (en) rech(n)en r. für gegen etw. zu r. gut zu r. rechnung recht (Adj.) —, r. sein ---, r. und schlecht - (Adv.) ---, r. wol - (Subst), mit r. furnemen rechten (m. Akk.) rechtfertig rechtfertigen rechtschaffen rechtschüldig wegnehmen, dahin-, wegraffen preisgeben sich vernunftlos gebaren, von Sinnen sein oberste Behörde des Judentums (unter Vorsitz des Hohenpriesters), zur Zeit Jesu auf religiöse Angelegenheiten und niedere Strafsachen beschränkt Nutzen, Gewinn, (Ab-)Hilfe, Gegenmittel, Belehrung, Richtschnur; Überlegung, Bedachtsamkeit, gutes Urteil, Ratschluß, Absicht,V orsatz, Entschluß, Wille, Plan in guten Zustand bringen, gedeihen lassen (wegen Zukünftigem) befragen Zusammenhalten, nutzen Hilfe leisten, beistehen sich beraten sich entschließen, zu einem Entschluß kommen (nach Beratung) beschließen, entscheiden, herrschen, regieren sorgen für, jdm. helfen, beistehen, jdn. fördern (Kriegs-)Beute rauh, behaart, zottig Pelzmantel Gelegenheit Weinstock, Ranke des Weinstocks (rächen), Recht schaffen, Unrecht strafen abrechnen, berechnen, festsetzen, anrechnen, halten für, ansehen als ansehen, halten für im Verhältnis zu etw. gut zu verstehen Rechnungslegung gerade, richtig, gerecht, rechtschaffen, aufrecht, bequem im Recht sein, Recht haben billig und recht, (Subst.:) Redlichkeit und Rechtschaffenheit ordentlich, völlig, (verstärkend:) wirklich, sicher, sehr, genau ganz und gar vor Gericht, zur Rechenschaft ziehen rechten (um), (vor Gericht) erstreiten rechtmäßig, gerecht, rechtschaffen zur Rechenschaft, vor Gericht ziehen, verhören, ver-, aburteilen richtig, tüchtig, wahr(haftig), echt, wirklich richtig, recht, der gerichtlichen Verurteilung schuldig, einer Strafe verfallen rede, eine r. begeben (tun) reden m. Dat. der Person redlich redlin, das r. treiben (sprichw.) regen -, sich r. über regenicht wetter register-reich (Subst.) Reicharabia reife (m.; Akk. Sing.: reifen) reiger rein (Adv.) reise reisen reisig r.es pferd r.es zeug reisiger reissen zu sich r. rente rentmeister responsorium rete retter retzel reuchaltar reuche(r)n (m. Dat.) reuchfas reuchkopf reuchopfer eine Rede halten zu jdm. reden, jdm. etw. ankündigen wacker, tüchtig, tapfer die treibende Kraft sein aufstören, auf jagen, in Bewegung versetzen sich erregen, in Aufregung geraten über Regenzeit Schuldbuch Herrschaft, Gewalt das arabische Königreich Saba Reif Reiher völlig Kriegszug aufbrechen, ins Feld ziehen, einen Krieeszug unter-nehmen beritten, gerüstet, geschickt, tapfer, kühn Kavalleriepferd Reiterei, berittenes Gefolge, Heer Reiter, berittener Krieger einritzen; zerren, ziehen, hin- und herreißen, ausreißen, wegreißen, zerreißen, plagen, martern, (her)ein-brechen, einreißen an sich raffen, sich (gewalttätig) aneignen Einkünfte (aus Grundstücken), Abgabe Schatzmeister, Kämmerer (in der Meßliturgie) Antwort auf die gottesdienstlichen Lesungen die über die allgemein geltenden Gebote hinausgehenden »evangelischen Räte« (consilia evangelica), deren Einhaltung; in der kath. Kirche als bes. verdienstvoll SUt Schlichter (in 2. Sam. 14,6 übersetzte Luther bis 1541 mit: »da ihnen niemant weret«) Rätsel Räucheraltar, auf dem nur die »reuchopfer« dargebracht werden durften (vgl. 2.Mose 30,1-10) (jdm.) Rauchopfer bringen Gefäß zum Räuchern, Räucherpfanne Räuchergefäß (Darbringung von) Weihrauch oder andere wohlriechende Substanzen, die mittels einer »Räucherpfanne« oder auf dem »reuchaltar« verbrannt wurden reucht =raucht, dampft reuchwerg Räucherwerk reudicht räudig reufen raufen, rupfen reussen Russen reuter Reiter, berittener Krieger, (das zugrundeliegende hebr. Wort, das Luther mit »reuter« wiedergibt, kann auch bedeuten:) Reitpferd rhum (Freuden-)Geschrei, Jubel, Ruf, Gerücht, Rühmen rhümen schreien, laut rufen, jauchzen, loben, prahlen rhumret(t)ig prahlerisch richtblei Lot richten gerade, glatt machen, ebnen; (be)urteilen r. für (in, zu) hinlenken auf, wenden zu -, sich r. nach die Richtung nehmen auf, sich hinwenden zu richtig gerade richtscheid (von Bauleuten zur Überprüfung der Geradlinigkeit benutztes) langes gerades Brett riebe, ribbe Rippe, Stoßzahn riege Reihe rinck Ring ringen nach eifrig streben nach, sich abmühen um ringern verringern, schmälern rinnen (undichte Gefäße:) lecken risch rasch, schnell riss Schaden, Unglück, Spalt(ung) -, wider den r. stehen in die Bresche treten ritterlich tapfer, heldenhaft, herrlich ritterschaft ritterliche Kampf-, Waffenübung, Waffenkunst, ritterliche Tugend, Fähigkeit (übertragen gebraucht für das Leben in der Welt [im Kampf gegen Teufel und Anfechtungen]) ritzen, sich r. sich (rituelle) Schnittwunden beibringen (vgl. i.Kön. 18,28 und die Randgl. zu Jer. 47,5) rocken Roggen roh ungebildet, dumm röre (hohler) Knochen ros, das r. unter dem schwantz zeumen (sprichw.) das Pferd vom Schwanz her aufzäumen rosenspahn als Spange dienendes Schmuckstück in Rosengestalt rosin Rosine (das zugrundeliegende hebr. Wort bezeichnet eine Art Kuchen aus getrockneten Trauben) rosinfarb(e) Rosenfarbe; rosenfarbig, rosenrot rosinrot rosenroter Stoff (Purpur?) rötelstein Rotstein, rote Kreide rotgiesser Kupfergießer 361* rotte Schar, Haufe, Aufrührer, Verschwörer, Sekte streifend r. umherziehender Haufe rotten, sich r. sich (in feindlicher Absicht, aufrührerisch) zusammenrotten rottengeist Sektierer, Irrlehrer, Schwärmer rotzen schneutzen ruch Geruch ruderband Band, mit dem das Steuerruder festgebunden wird (um so einen bestimmten Kurs zu halten) rüge Ruhe rügen ruhen rügen anklagen, beschuldigen, tadeln; offenbar machen rügeopfer Opfer zum Offenbarmachen einer verborgenen Schuld rügig, rüglich ruhig rügiglich in Ruhe rum-,.. s. unter »herum-,..« r(h)umor Lärm, Tumult, Aufruhr, Kampf, Gemetzel rumpeln poltern, Lärm machen, viel Aufhebens machen rüren (an, bis od. m. reichen (bis), berühren, treffen, sich beziehen, an- Akk.) spielen (auf), (etw.) meinen rüspern räuspern rustag Tag vor einem Festtag (an dem man sich auf den Feiertag vorbereitet) rüsten, sich r. sich bereitmachen, sich (zum Kampf) fertigmachen, sich in Schlachtordnung aufstellen - an sich zum Kampf aufstellen gegen rüstung Kriegsgerät, Geschütz, Wurfmaschine rüstzeug Werkzeug rute Zweig, Schößling, (Hirten-)Stab sabaoth S griechische Form des hebr. Wortes »zebaoth« (s. dort) sabat s. unter »sebat« sabbath des blasens althebräischer Neujahrstag (im September) sabbather PL von »sabbath« - s- tag Sabbath - s. weg Wegstrecke, die der Jude am Sabbath zurücklegen darf (ca. 1 km) Sache Rechtsstreit, -handel, Streitfall; Ursache; Aufgabe; Pflicht -, on s. ohne Grund s. zu jdm. Klagegrund gegen jdn. sack einfaches Kleidungsstück (aus grobem Stoff), Trauergewand (vgl. die Randgl. zu Jes. 20,2 und i.Chron. 22,16) -, in seinen s. geitzen sich habgierig die Taschen füllen saduceer sael salben, jdn. über sich s. salse saltzbund saltzsirichen sam (Konj.) same s. erwecken samlen, zu seinem volck gesamlet werden (sich ... s.) samlung sandeln sanft tun sänge satz (PI.: satze) säum sau(e)r -, s.er wind s. sehen saus, im s.e schaden schaffen schafhürte schafmüttere schal schalck schalckhaftig schalckheit schalckknecht schalcksauge (-ohr) schalcksrat scham(bd) schäm (e) schamhaftig Sadduzäer, freisinnige religiöse Richtung des Judentums, die unter Berufung auf alte Überlieferung Totenauferstehung und Engelglauben ablehnte Seil, Zugriemen jdn. zu seinem König, Anführer (o.ä.) salben (in 2. Sam. 19,10 ist der Relativsatz auf Absalom zu beziehen) (gesalzene) Brühe, Tunke unvergänglicher Bund (vgl. die Randgl. zu 4. Mose 18,19) Schüssel für die »salse« (s. dort) wie wenn, als ob Nachkomme, Saat Nachkommenschaft zeugen sterben Versammlung, Gemeinde Sandelholz angenehm(es be)wirken, gut tun, schmeicheln Ährenbüschel, Garbe; geröstetes Korn (vgl. die Randgl. zu Jos. 5,11) Vorschrift, Gesetz unterer Teil od. Rand eines Gewandes widrig, mühevoll, beschwerlich, streng, böse, finster Widerwärtigkeit, Unheil finster blicken, ein mürrisches, finsteres Gesicht machen in Saus und Braus, in Schwelgerei (Be-) Schädigung, Verletzung tätig sein, verfahren, (ein Amt) verrichten, tun, machen; herbeischaffen, (sich) verschaffen, besorgen, bereiten, ausrichten, zustandebringen, ausführen, bewirken, sorgen für, anordnen, bestimmen, befehlen Schafhürde Muttertiere der Schafe Lärm, lärmende Fröhlichkeit, Jubel böser, arglistiger, ungetreuer, durchtriebener Mensch, Bösewicht arglistig, boshaft Bosheit, Arglist arglistiger, ungetreuer Knecht, Bösewicht arglistiges, bösartiges Auge (Ohr) arglistiger Anschlag, Plan Blosse, Scham, Geschlechtsteil Züchtigkeit, Bescheidenheit züchtig, bescheiden schantz, sich in die freie s. schlagen schar keiserische s. scharf schar (r)hans scharlacken (Subst.) scharpf scharwache, -wacht schatzung schau tragen schaubrot schauer schäum schau (e)r (f.) schautisch schebicht schecher scheel scheffel scheffeln scheftig scheid(e)brief scheidemann schein scheinen scheinlich schelhengst schelten s eherne (n) schencke (m.) schencke (f.) schencken sehenden schendler schendlich (Adj.) sich tapfer wagen an Heeresabteilung (Kohorte) kaiserliches Gefolge hart, streng, unnachsichtig, heftig, (Geisteskräfte:) tief eindringend, scharfsinnig Prahlhans, Maulheld, (insbes. von Adligen gesagt:) übermütiger Junker Stoff, Gewand von scharlachroter Farbe scharf (aus einer Abteilung bestehende Wache), Wachtdienst, Posten, Patrouille s. unter »schetzung« zur Schau stellen, öffentlich umhertragen Opfergabe, die im Kultheiligtum auf den »Schautisch« gelegt wurde (nicht verbrannt wie die sonstigen Speisopfer) und für die Priester bestimmt war; vgl. 2. Mose 25,30 (nebst Abb.); 3.Mose 24,5-9 Prophet (vgl. die Randgl. zu Jes. 22,1) (bei der Metallschmelze auf dem Erz schwimmende) schaumartige Schlacke Scheune der Tisch, auf dem die Schaubrote (s. dort) liegen räudig Räuber, Mörder schief, krumm, (Auge:) schielend Hohlmaß, Getreidemaß (im NT ist damit vor allem das Gefäß gemeint, mit dem [wie in Ri. 7,16] der Schein einer Lampe abgedeckt wird) den »Scheffel« füllen, mit dem Scheffel messen geschäftig Scheidungsurkunde (vgl. 5.Mose 24,1) Schiedsmann, Schiedsrichter Wahrscheinlichkeit, Anschein, Vorwand augenscheinlich sein, klar sein, sich zeigen sichtbar, deutlich, glaubhaft Zuchthengst tadeln, anklagen Schatten, Schattenbild, Spiegelbild Mundschenk Hohlmaß, Schenkmaß (für Getränke) nachlassen, erlassen, vergeben; einschenken, zu trinken geben verunehren, Schimpf antun, lästern, schmähen, verleumden Spötter, Lästerer abscheulich, lasterhaft, unzüchtig - (Adv.) schepfe scheps scherf (lin) scherge scherpfe schertz schertzen schetzen schetzung —, s. der seele scheu (Adj.) - (Subst.) scheuel scheuer (m.) Scheusal scheuslich Schicht bei (nach) s.n schicken sich (sein hertz) s. (in, zu) schier (Adv.) gar s. (aufs schierst) schiessen schilf (m. und f.) schilfmeer schiltlin schiltwechter schindeleich schinden Schinderei schiacht eine s. tun schlachtopfer kläglich, elendiglich, schändlicherweise Schöpfgefäß, (Wasser-)Schöpfer Hammel sehr kleine (Kupfer-)Münze, (übertragen:) eine Kleinigkeit Büttel Schärfe etw. Geringfügiges, Wertloses mutwillig springen besteuern, Abgaben auferlegen, A. fordern, (in bezug auf Eigenschaften od. Vermögen:) taxieren, einschätzen; halten für, meinen, glauben Steuer, Abgabe, Tribut Kopfsteuer furchtsam, ängstlich Scheusal, Abscheu, Gegenstand des Abscheus Scheusal Becher, Pokal Furcht und Ekel Erregendes, Schreckbild, Vogelscheuche fürchterlich, furchterregend, wild, ergrimmt, zornig, häßlich, greulich Reihe reihenweise in Ordnung bringen, besorgen, ins Werk setzen, zurichten, bereit, geschickt machen, lenken, wenden zu, richten auf sich fügen (in), sich begnügen (mit), bereit sein, sich bereit machen, sich (aus)rüsten (für), sich (hin)wenden (zu) schnell, bald, nach kurzer Zeit; fast, beinahe; durchaus, wohl baldigst, recht bald (Spieß, Speer) werfen, schleudern Schilfrohr Rotes Meer (vgl. die Randgl. zu 2.Mose 13,18) s. unter »amptschiltlin« Posten, Schildwache Schindanger (wo Tierkadaver begraben werden) mißhandeln, plagen, berauben, bedrücken, aussaugen, Abgaben erpressen Raub, Bedrückung, Aussaugung Tötung (im Kampf), Niedermetzelung, Schlag, Züchtigung angreifen, eine Schlacht beginnen Das (vom Priester) geschlachtete Tier wurde nurz. T. (inbes. Blut und Fett) auf dem Altar geopfert, das schlaf schlagen (schlahen) -, s. an -, s. zu -, sich s. zu schlecht (Adj.) übrige war bestimmt für das Kultmahl der Opferteilnehmer (z.B. 1. Mose 31,54) oder für die Priesterschaft; vgl. 3.Mose 3 ; 7,11-34; 19,5-8 ; 1. Sam. 2,13-17 Schläfe erschlagen, töten, verwunden, verstümmeln jdn. angreifen Zusammentreffen mit, kommen zu, sich vereinigen mit sich zu jdm. gesellen, hinwenden gerade, eben, glatt, einfach, gewöhnlich, geringfügig), bloß, gerecht, billig , s. und recht recht und billig, (Subst.:) Redlichkeit und Rechtschaffenheit - (Adv.) (schlechts) bloß, nur, schlicht; schlechterdings, gänzlich, schlechthin, durchaus, unbedingt; kurzerhand, ohne Umschweife, ohne weiteres, geradezu schlehestu schleifen schleufe schlichten schliessen schlos(s)e schloss, lustiges s. schlossen schlum(m)en =schlägst du fortschleifen, -zerren; ein-, niederreißen schlittenartiges Gestell (zum Transport von Lasten) gerade machen, glätten beweisen Hagelkorn Lustschloß Dat. PI. von »Schloß« schlummern schmach (PL: schmache) Schmähung, Beschimpfung schmecken probieren, kosten, spüren schmehr schmeissen schmitte schmücken schnarchen schnausse schnautze, schneutze Schnecke schneiten schnöde weiches Tierfett, (beim Menschen:) Bauchfett Kot absondern, scheißen Schmiede (festlich, prächtig) her-, zurichten schnarchen, schlafen Dochtrohr (bei Öllampen), Ausguß (eines Gefäßes) Lichtschere, -putze Wendeltreppe schneiden, (Korn) ernten erbärmlich, dürftig, gering, schlecht schnuppen, die s. haben nichts riechen können schnür Meßschnur; das (mit der Schnur abgemessene) Stück -, s. des erbes schnür scholion Land (das »los« [s. dort]) (das zum Besitz zugeteilte) Grundstück Schwiegertochter Glosse, kurzgefaßte Erklärung eines einzelnen Wortes od. Satzes schon (Adv.) -, s. faren schöne (Subst., f.) schonen (m. Gen.) schön, geziemend gut, sanft umgehen Schönheit, LIerrlichkeit sich scheuen (vor), sich (einer Sache) enthalten schorpion schos (f. und m.) schos (m.) schossen schrancken schreiben auf ein buch s. schreibmesser schröter schlichter schuckel schuckeld schuh, an den s. en zurissen haben (sprichw.) schuld bringen auf schüldig werden (m. Gen.) schüldigen sich s. schuldopfer schule schüppicht pantzer schürtzen, sich s. schüssling schut (PI.: schütte) schütte, schotte schütten schuttern schwager schwang, in s. bringen im s. gehen -, in den s. komen in s. sehen schwantz schwebel schweben schwechen schweflich schweher schweigen (m. Dat. od. Akk.) Skorpion Schoß Steuer, Abgabe keimen, sprießen (Schranken der) Wettkampfbahn beschreiben in ein Buch schreiben Feder-, Radiermesser Faßverlader furchtsam, zaghaft (vgl. die Randgl.zu i.Petr. 3,6) Schaukel schaukelnd, schwankend s. unter »zurissen« jdn. beschuldigen geschlechtlich verkehren (mit) beschuldigen, anklagen, verurteilen, verdammen seine Schuld bekennen Opfer zur Sühnung einer Schuld; vgl. 3.Mose 7,1-5 Synagoge (Lehr-und Betsaal der jüdischen Gemeinden außerhalb Jerusalems und der fremdsprachigen Juden in Jerusalem; außerhalb Jerusalems war die Synagoge zugleich Sitz des [geistlichen] Gerichts) Schuppenpanzer sich umgürten, sich bereit machen, sich rüsten, sich anschicken (etw. zu tun) Schößling, Trieb Wall v. aufgeschütteter Erde, Erdaufwurf, Umwallung Skythe aufschütten, -werfen (er)zittern, beben Verwandter in Übung bringen, einführen, in Gang setzen in Blüte stehen, überall in Anwendung sein in Übung kommen, sich überall verbreiten sehen, daß etw. in Blüte steht Schleppe Schwefel (dahin)treiben verringern, außer Kraft setzen, zuschanden machen, (eine Frau) entehren schwefelfarben, feurig Schwiegervater (jdn.) zum Schweigen bringen —, geschwiegen sein schweige denn schweis der nasen schweistuch schwelle oberste s. schwemmen schwentzen schwere schweren teur s. schwert, ins s. fallen ins s. treiben (fallen lassen) zum s. versanden (zelen) schwertschlacht schwi(e)ger schwind schwindelgeist schwulst schwur schyta sebat (hebr.) sechsthalb seckel seel (PL: seele) seele schetzung der s. -, die s. aufsperren -, die s. laben seen seeman segen seg(e)nen sehen s. auf s. in —, saur s. verstummen, still sein geschweige denn Schweiß des Angesichts Kopftuch, -binde waagerechter Grundbalken oberer Türbalken überschwemmen, schwimmen machen, (mit Wasser) tränken schwänzeln, flanieren Geschwür schwören, (eidlich) versprechen hoch und heilig schwören dem Schwert (Tod) anheimfallen dem Schwert (Tod) anheimgeben, über-, preisgeben dem Schwert (Tod) zuteilen, über-, anheimgeben Kampf mit dem Schwert Schwiegermutter geschwind Geist, der taumelig, schwindelig, besinnungslos macht krankhafte Schwellung Lästerung, Fluch, Verwünschung Skythe 11. Monat des (seit dem Exil übernommenen) neubabylonischen Kalenders (= Mitte Januar bis Mitte Februar; vgl. die Randgl. zu i.Makk. 16,14) 5 1/2 (s. o. unter »drithalb«) (Geld-)Beutel Seil, Zugriemen (die zugrundeliegenden hebr. und gr. Begriffe [die Luther durchweg mit »seele« widergibt] können auch bedeuten:) Kehle, Rachen, Schlund; Leben, Wesen, Lebewesen (vgl. auch die Randgl. zu 4. Mose 30,5) Kopfsteuer den Rachen aufsperren die Lebenskräfte stärken, wiederherstellen säen, ausstreuen Sämann Geschenk (als Gunstbeweis) sich verabschieden; (verhüllende Redeweise:) fluchen aussehen etw. im Auge haben, achten auf, sich kümmern um untersuchen, zu ergründen suchen finster blicken, ein mürrisches, finsteres Gesicht machen sehne seigen Seite seitenspiel sekel (hebt.) s. des heiligtum sek (hebr.) selb dritt, viert usw. selbs(t)willig sem(e)le semelmehl semelopfer semisch seraph (PI.: seraphim) setzen s. an s. über s. zu -, sein angesichts s. wider —, grund s. sein leben in seine hand s. sich s. -, —wider seuberlich (Adv.) seuche -, lust s. seuchtig seugerin (Dat. PI.: seugern, seugerin) seule seumen -, sich s. sextiren sichermal (pars pro toto:) Bogen durchseihen, -sieben Saiteninstrument, -spiel (in Hiob 30,9 hat das zugrundeliegende hebr. Wort -wie in Klagel. 3,14 [»liedlin«] - die Bedeutung:) Spottlied Gewichtseinheit (ca. 12 g) oder (in Edelmetall gewogene) Werteinheit; im AT das geläufigste Zahlungsmittel, so daß auch die (Gewichts-)Angabe »sekel« fortfallen kann; in einem solchen Fall übersetzt Luther mit »gülden« bzw. »silberling« (vgl. die Randgl. zu i.Mose 23,16) das am Heiligtum geltende Gewicht (vor allem im Psalter) musikalisches Zeichen für Zwischenspiel, -gesang (oder Pausenzeichen?) zu dritt, als dritter usw. freiwillig, dienstwillig, gefällig feines Mehl; Gebäck aus feinem Mehl feines (Weizen-) Mehl Speisopfer (aus semelmehl) aus fettgarem (bes. feinem, geschmeidigem) Leder Engel höherer Ordnung einsetzen (als), machen (zu), aufstellen, hinstellen, errichten, bereiten, bestimmen, verordnen, dartun jdm. zusetzen überordnen, Macht geben über versetzen in, einsetzen als, machen zu ... richten gegen, sich jdm. (in feindlicher Absicht) zuwenden Fundament errichten sein Leben aufs Spiel setzen Wohnung nehmen, seßhaft werden jdm. Widerstand leisten, sich auflehnen gegen rein, hell, zierlich, höflich, freundlich, mild, vorsichtig, behutsam Krankheit krankhafte Begierde siech, krank stillende Frau Steinmal, Kultstein, Götzenstandbild auf-, zurückhalten, hemmen, hindern, säumig sein, zögern verziehen, verzögern, säumig sein in sechs Teile teilen Ziel(scheibe) sichten siegman sif (hebt.) silberling silberschaum simonei singentanz singerin sinn, zu s.e sein sint, sind (Präp. m. Dat.) -, s. dem (s. der zeit) - (Konj.) (s. das) sint(e)mal (Konj.) Sion sittig sivan (hebr.) so bald (Adv.) sods sofern (Konj.) söller sommerleube sonder(lich) (Adj.) sonderlich (Adv.) sonnen zeiger sonst (Adv.) so ... s. sophist sorgen ("für, umb od. m. Akk.) spahn spannader spanrosen sparen spatregen speculist speisopfer speit spetling (PI.: spetlingejr]) sieben, aussondern, läutern Sieger althebr. Monatsname (= Mitte April bis Mitte Mai) silberne Münze (entspricht dem hebr. »sekel« [s. dort]) (bei der Silberschmelze entstehende) schaumartige Schlacke Simonie (Übertragung von Geistesgaben, insbes. geistlichen Ämtern, gegen Geldzahlung; vgl. Apg. 8,18-21) Tanzlied Sängerin (die zugleich Tänzerin ist [in Sir. 9,4]) zu Mute sein seit seitdem seit(dem) da gr. Form des hebr. Namens »Zion« gesittet, züchtig, ehrbar, bescheiden 3. Monat des (seit dem Exil übernommenen) neubabylonischen Kalenders (= Mitte Mai bis Mitte Juni) alsbald, sogleich =sott es (2. Sam. 13,8) so weit als, in dem Maße, in der Weise, daß oberes Stockwerk, Dachgeschoß, Boden, Dachgarten luftiger Vorbau, Halle besonderer, abgesondert, auserwählt abgesondert, für sich, besonders Sonnenuhr so, anderswo, im übrigen, ohnehin, abgesehen davon so ... so Scholastiker, päpstlicher Theologe sich sorgen, bekümmert sein (um) Spange, Schmuckstück Hüftmuskel als Spange dienendes Schmuckstück in Rosengestalt aufsparen, (auf)bewahren, erhalten, verschonen, zurückhalten, unterlassen Regen am Ende der Regenzeit (März/April), der für das Wachstum des Wintergetreides bes. förderlich ist Spekulierer, einer der (müßige) Spekulationen anstellt Darbringung von Korn, Mehl oder Gebäck, die auf dem Altar verbrannt wurden; vgl. 3.Mose 2; 6,14-23 (Weizenart), Spelz, Dinkel spät im Jahr geboren, Nachkömmling (bei Tieren und Pflanzen) spielhaus spitzbube spitze spitzig sponde spötlich spotten (m. Gen. od. Akk. der Person) sprach(e), auf seine (ire) s. sprencklich, sprincklicht sprengen spülen Spünden spüren spützen Stachel stackt stacte stand starcker (Subst.) starren stater (gr.) statfinden stäupe Staupen stechen das futter sticht jdn. stecken, sich s. in ein mal s. stehen s. auf (in) s. für s. nach (zu) s. wider (gegen) hoch s. zur rechten s. wider den riss s. steif s. behalten steig (m.) (PI.: steige) steige (f.) steinritz Spiel-, Sporthalle (vgl. 2.Makk. 4,12-14) schlauer Betrüger, Falschspieler Heerspitze scharfsinnig, spitzfindig Ruhebett ironisch, verhöhnend höhnen, (jdn.) verspotten, seinen Spott treiben (mit) in seiner (ihrer) Sprache gesprenkelt (Staub, Dreck) werfen, schleudern ausbeuten, plündern täfeln erkennen, wahrnehmen spucken, speien Spitze, spitzer stechender Stock (zum Antreiben von Vieh), Spieß =steckte Myrrhenharz (vgl. die Randgl. zu Sir. 24,20) Zustand, Lage, Amt Krieger, Kämpfer starr werden (sein), emporstehen, in die Höhe ragen; (Augen:) den Star haben Münze im Wert von 4 gr. Drachmen Gehör, Anerkennung finden, beachtet werden Züchtigung (mit Ruten) s. unter »steupen« bestechen, (mit spitzen, scharfen Worten) angreifen übermütig sein, sich zu wohl befinden sich einmischen, sich kümmern um eine Grenze setzen, ziehen sich befinden, vorhanden sein, bestehen, standhalten sich gründen auf, beruhen auf, bestehen, beharren auf, gerichtet sein auf bestehen, standhalten, siegen über; dienen, ein (Prie-ster-)Amt versehen streben nach, trachten nach gegen jdn. kämpfen, mit jdm. streiten, trachten nach hoch aufragen beistehen in die Bresche treten fest, unbeweglich, unerschütterlich festhalten an Pfad, Fußweg . (steilaufsteigender) Weg, Straße Felsspalt stellen s. m. Dat. s. an etw. -, s. auf sein angesicht s. zu seine meinung s. sich s. stempfel sterbedrüse stet (Adv.) stet(e) (Subst.) steupen steur(e) steuren Stift stiften s. auf stilet stillen stimmen s. mit stincken (für) stinckend stirnblat stock stocken stockmeister Stoiker philosophi stopfen stoppeln storck störtzen stossen, sich s. mit strack (Adj.) s.s weges (laufs) stracks (Adv.) aufrichten, hersteilen, verfassen, (an)ordnen, vorschreiben, zusammenstellen jdm. nachstellen, es auf jdn. abgesehen haben (jdm.) etw. zuweisen richten auf, abhängen von sich (hin)wenden nach, hinrichten auf seine Meinung kundtun sich gebärden, verhalten Stampfer Pestbeule stets Stelle (mit Ruten) schlagen, (aus)peitschen Beitrag, Abgabe, Kollekte, Almosen lenken, wehren Stiftung, Einrichtung, Gründung, Bund, Vertrag gründen, errichten, einrichten, in ein Amt einsetzen, bestallen, anrichten, bewirken, hervorbringen, erfinden (be)gründen auf, ausrichten auf = stiehlt zur Ruhe, zum Schweigen bringen, besänftigen, beruhigen bestimmen, festsetzen, anordnen übereinstimmen mit, passen zu, in Einklang stehen mit verachtet sein, (jdm.) verhaßt sein verächtlich, verhaßt Schmuckplatte auf der Stirn des Hohenpriesters Baumstumpf, hölzerne (Hand- und) Fußfessel, Gefängnis in den Stock legen, empfindlich strafen, plagen,quälen, foltern Aufseher über das Gefängnis stoische Philosophen (Anhänger der Stoa, die den Menschen zur Überlegenheit über die äußeren Bedingungen erziehen wollte) hemmen, hindern, unterdrücken das nach der Ernte auf dem Feld stehenbleibende Stroh (bei der Ernte wird nur die Ähre abgeschnitten) Storch (Blut) vergießen (im Kampf) Zusammentreffen mit, aufeinanderstoßen geradlinig, gerade, ausgestreckt, ungeschminkt, un-verweilt, sofortig geradewegs, unverzüglich in gerader Richtung, geradewegs, unverzüglich, unmittelbar, ohne weiteres strafe strafen -, s. umb geld stral strampfen strauen strecken auf streflich streichen streifen streit streiten streitkündig strenge streuben, sich s. strick s. an den hals werfen wenn der s. am hertesten heit, so bricht er (sprichw.) ströter Strumpf stück stücklich stufe stu(e)l zu s. gehen stumme sünde stund, von s. an stündlin sturm anlaufen stürmen (m.Akk.) suchen suchentrunck süf(t)zen sündopfer süsses brot —, tage der süssen brote süsteig synecdoche (gr.) Tadel, Rüge, Vorwurf tadeln, schelten mit einer Geldstrafe belegen Blitz(strahl) (mit den Hufen) stampfen (Samen) (aus)streuen, auswerfen ausdehnen auf, beziehen auf strafwürdig schlagen, hauen abstreifen; umherziehen, Beute machen, plündern Kampf kämpfen kampftüchtig Strang sich wehren Fallstrick, Schlinge, Versuchung ... um den Hals werfen wenn der Strick am straffsten gespannt ist, reißt er (gemeint ist damit der schnelle Wechsel von Glück und Unglück) Strolch, Wegelagerer Rumpf, Stumpf Schmuckstück zerstückelt, stückweise, in Stücke Rang(stufe) Ehrensitz, Thron, Tragsessel, Gebärstuhl; Unterlage, Untersatz Notdurft verrichten unnennbare Sünde (widernatürlicher Geschlechtsverkehr) sofort, unverzüglich Sterbestunde Sturm(lauf), Angriff beginnen (gegen etw.) anstürmen, anrennen, (etw.) erstürmen aufsuchen, besuchen, heimsuchen, untersuchen, prüfen Stammgast, Parasit seufzen, ächzen, stöhnen Opfer zur Sühnung einer begangenen Schuld; vgl. 3. Mose 4 ungesäuertes Brot s. unter »passah« ungesäuerter Brotteig Redefigur, bei der das ganze durch einen Teil ausgedrückt wird (pars pro toto) tadeln tafelwerck tag der t. einen guter t. am t.e sein -, t.e welen tag(e)weler talentum (gr.) (PL: talenta) tarn tapet tappe tappen tar(st, -stu) tartsche tat, mit (an) der t. tatter taugen taus, ess [ = 2 und 1 it7t Würfelspiel] hat nicht, sees, zing [ = 6 und /] gibt nicht, quater, drei [ = 4 und j], die helfen frei (sprichw.) tebeth (hebr.) teiding teidingsleute teil -, jds. t. sein teilen, sich weit t. tellerlecker temme temperiren tendle tenne tennen T untersuchen, für mangelhaft erklären, verunglimpfen Holztäfelung Gericht(stag), gerichtliche Verhandlung; Geburtstag eines Tages Festtag offenbar sein s. unter »tagweler« (einer, der durch Orakel gute und böse Tage »auswählt«) Zeichendeuter (vgl. Randgl. zu Jes. 57,3) Gewichts- oder (in Edelmetall gewogene) Werteinheit, von Luther gewöhnlich mit »centner« wieder-vegeben Damm ('W and-)T eppich Tatze (unsicher) tasten, greifen Präsensformen zu »türen« (s. dort) kleiner ovaler Schild tatsächlich, offensichtlich Tartare, Skythe s. unter »tügen« Die Niedrigen haben nichts, die Hohen geben nichts, der Mittelstand muß es tun 10. Monat des (seit dem Exil übernommenen) neubabylonischen Kalenders (= Mitte Dezember bis Mitte Januar) (unnützes) Gerede, Geschwätz Schiedsrichter, Mittelsmänner Anteil (das, was jdm. zukommt, von ihm beansprucht, gewählt od. erwünscht ist) jdm. angehören, zuteil werden, anheimfallen, jds. Beute werden sich weit ausbreiten, sich auseinanderziehen Schmarotzer, schmarotzender Schmeichler, Parasit PI. von »tarn« = Damm mäßigen, mildern Damhirsch (abgegrenzter) Boden, Platz, Fläche (im AT tlw. als Ortsbezeichnung) aus Tannenholz; auch: PL von »tanne« teppich tetragrammaton (gr.) teuben teucher teufen, sich t. teur t.e zeit t. schweren thinnenholtz thumherr ticht tichten tierer tisch des herrn t. bei t. über t. tischer titel tochte (in) tod, zum t. helfen todeskampf topaser töpfe(n) (m. und n.) t(h)ophet tor tören törlich trachten nach tragen leide t. (umb) sich müde t. an trame tranckopfer trau, auf t. trauen trau(e)n! trauren traurenhaus traurmal (gewebte) Decke, Vorhang, Wandteppich »mit vier Buchstaben geschrieben« (Umschreibung für den alttestamentlichen Gottesnamen Jahwe, der nicht ausgesprochen werden durfte [von Luther in der Bibel mit »HERR« wiedergegeben]) dämpfen, niederzwingen, vernichten Taucher (Vogelart) (sich) ein-, untertauchen wertvoll, kostbar, hochgeschätzt, selten, rar Notzeit, Teuerung hoch und heilig schwören weißes Zedernholz Domherr dicht, belaubt, (Metall:) gediegen (erdichten, (er)sinnen, erdenken, nachdenken, meditieren (vgl. die Randgl. zu Rom. i,zi) PI. zu »tier« Mahlzeit, Kost Abendmahl tischweise bei Tisch, beim Essen Tischler s. unter »tütel« = taugte, (zu) zu Tode bringen Kampf auf Leben und Tod gelber Edelstein Topf Stätte des Molochkultes im BenHinnom-Tal (vgl. 2.Kön. 23,10 und die Randgl. zu Jer. 7,32) (in Israel auch) Gerichtsstätte PI. zu »tor« = Narr töricht seine Gedanken richten auf ertragen, stützen, (Gefühlsregungen) in sich tragen bekümmert, betrübt sein (über) sich bis zur Ermüdung abschleppen mit Balken Darbringung von Wasser, Wein oder Öl, die auf dem Altar ausgegossen wurden; vgl. 1 Mose 35,14; 2.Mose 29,4of.; 4. Mose 28,7h; 1. Sam. 7,6 vertrauensvoll, arglos vertrauen, zuversichtlich sein fürwahr! traurig, betroffen, bestürzt sein Sterbehaus T otenmal treber treffen t. mit (an) trefflich (Adj.) treglich treiben -, t. auf -, ins schwert t. sich t. treiber trenen trennen treten auf -, auf seine füsse t. t. bei ferne t. —, von ferne t. unter sich t. treue, mit t.n treufe treufein treufen treuge treulich (Adv.) trichtig triefen (mit) triegerei tri(e)gen trinckhaus trit trocken (Subst., n.) im t. troglodit tropf trost trösten sich t. m. Gen. tröster (Rückstand bei der Wein- und Bierzubereitung), ausgepreßte Trauben, Maische, geringwertiger Abfall herausfinden, erkennen; (durch Los) bestimmen stoßen auf, handgemein werden, kämpfen mit wirkungsvoll, gewichtig, erheblich, bedeutsam erträglich, zuträglich lenken, leiten, sich eifrig bemühen, bearbeiten, bestellen, (Worte) voranbringen, lehren, fördern, bevorzugen einwirken auf, den Nachdruck legen auf dem Schwert (Tod) übergeben, preisgeben sich ereignen Bedränger, Antreiber weinen auseinanderklaffen, -gehen sich (hin)stellen auf; übergehen zu, j ds. Partei ergreifen aufstehen, sich auf die Beine stellen an etw. (jdn.) herantreten sich fernhalten, Abstand halten, sich entfernen sich entfernen, entfernt stehen bleiben unterdrücken, besiegen ehrlich, redlich, aufrichtig Tröpfeln, (übertragen:) Reden, Predigen (s. zu »treufen«) (herab)tropfen, (übertragen:) reden, predigen (s. zu »treufen«) tröpfeln, beträufeln, (im Hebr. auch die übertragene Bedeutung:) (Worte) fließen lassen, reden, predigen (vgl. die Randgl. zu Micha 2,6) trocken redlich, aufrichtig, treu trächtig triefen (von), (durch)tropfen, rinnen, sich ergießen (Be-)Trug (be)trügen, täuschen Gasthaus Fuß(sohle), Bein Erde, trockene Stelle (vgl. die Randgl. zu Ps. 95,5) auf dem Trockenen Höhlenbewohner, Äthiopier Tropfen Vertrauen, Zuversicht, Mut ermutigen, Vertrauen einflößen sich verlassen auf, vertrauen auf, sich stützen auf (vgl. die Randgl. zu Jes. 57,6) Helfer, Ratgeber tröstlich trostlos trotz (Subst.) trotz (Interj.) trotzen (m. Dat. od. Akk.) t. auf -, t. wider trotzig trötzlich (Adv.) trouff trübnis trucken (Adj.) truck(n)en (Verbum) truck(e)ne (Subst., f.) tuchte tuck (m.) (PI.: tücke) einen t. beweisen tügen tugend tum tumherr tummeln tun,j dm. (anjdm.) etw. -, eine rede t. -, sich t. (zu) -, es tuts nicht tünch (m.) tunckel (Adj.) tunckel (Subst.) tunne türckis türen turn (PL: türne) turst (Subst., f.) türstig(lich) tütel, titel tyriackskremer vertrauensvoll, zuversichtl., getrost, zuverlässig, sicher hoffnungslos, hilflos Herausforderung, Anmaßung, Frechheit, Hoffart; Bollwerk, Widerstandswille, Vertrauen, Zuversicht, Kühnheit drohender, warnender Zuruf an den Gegner verachten, verhöhnen, verspotten, herausfordern, reizen, prahlen, herausfordernd auftreten, drohen, Widerstand leisten vertrauen auf, seine Zuversicht setzen auf mutig sein im Kampf gegen, jdm. widerstehen selbstbewußt, stolz, anmaßend, herrisch; zuversichtlich, beharrlich, treu hochfahrend, stolz, anmaßend, frevelhaft = troff (Prät. zu »triefen«) Betrübnis, Kummer trocken trocknen Trockenheit = taugte Tücke, hinterlistiger Plan, (arglistiger) Anschlag, Absicht einen hinterlistigen Anschlag machen taugen, brauchbar, nützlich sein, gelten Tauglichkeit, Fähigkeit, Macht, Vermögen dumm, kraftlos, stumpf, dumpf Domherr taumeln, schwanken, unruhig sein, lärmen, Tumult machen jdm. etw. übergeben, verleihen, anvertrauen, antun, erweisen eine Rede halten sich verhalten (zu), (jdm.) zugetan sein; sich begeben (zu) es geht nicht an, es genügt nicht Tünche (Augen:) trübe, schwach =dünckel (s. dort) Tonne blauer Edelstein (im Mittelalter durch die Türken bekannt geworden) wagen, dürfen, sich anmaßen, können Turm Wagemut, Willkür mutig, keck, kühn, verwegen, frech Tüttel, Kleinigkeit, Tüpfelchen Giftmischer, Schwindler, Quacksalber übel sprechen (m. Dat.) üben über (m. Dat.) ---, u. meinem tisch - (m. Akk.) ---, u. hals —, u. sich ---, u. etw. sein liberal überantworten uberbleiben übereilen uberfaren überflüssig ubergeben bar u. ubergehen -, u. für ubergülden uberhaben uberheben (m. Gen. der Sache, Akk. der Person) -, sich u. uberhelfen uberherr uberheucheln uberjaret uberklügeln uberkomen u. für uberlassen uberlaufen uberleng uberlesen uberleugnen ubermachen ubermacht (Part. Prät.) ubermögen uberpochen U (jdn.) schmähen ausüben, antun, gebrauchen, (Worte) reden, lehren, ausführen auf, an, gegen, wegen, um ... willen an meinem Tisch über... hinaus, zusätzlich zu, wegen, ungeachtet, trotz, gegen, (temp.) nach Hals über Kopf, in überstürzter Eile in die Höhe, nach oben etw. übertreffen, überlegen sein durchaus, überhaupt, in jeder Hinsicht übergeben, gefangen nehmen überleben, am Leben bleiben (plötzlich) überfallen übersetzen (über einen Fluß), (Gebot) übertreten, übergehen überfließend, überreichlich, im Überfluß preisgeben, verlassen, aufgeben, (Gebot) übertreten bar bezahlen überfließen, überlaufen, über die Ufer treten-vorübergehen an vergolden = überhoben jdn. über etw. hinausheben, aus etw. befreien, jdn. verschonen vor, für jdn. eine Arbeit tun stolz, übermütig sein beistehen, verteidigen Vorgesetzter, Obrigkeit durch Heucheln überlisten verjährt, veraltet durch Spitzfindigkeit überwinden, übertreffen finden, (zufällig) treffen auf, erhalten, erlangen, bekommen vorbeiziehen an s. unter »verschlossen« (Buch) durchlesen, durcharbeiten überschüssig durchlesen, nochmals lesen durch Lügen übertreffen übertreiben übertrieben, übermäßig, allzu groß überlegen sein, stärker sein, überwältigen, überwinden (durch anmaßendes Auftreten) einschüchtern, überwinden, übertrumpfen, besiegen ubersatz uberschiffen für Überschrift uberschwang uberschwelle ubersehen (m. Dat. der Person) übersetzen uberteuben ubertreiben übertreten ubertüncht uberw(i)egen uberweisen Überweisung uberwerts uberzeugen uberziehen u. für ub(e)rig das u.e umb (Präp.) - (Adv.), u. und u. umbblicken umbbringen umbfahen (-fangen) u. sein umbgang umbgehen umbher umbher begreifen umbkeren sich u. umbkomen u. von (aus) umblencken, sich u. umbschiffen umbschlagen umbtragen umbtreiben umb wenden (sich u.) Übervorteilung, überhöhter Preis, Wucher (vgl. die Randgl. zu 3.Mose25,36) (mit dem Schiff) vorüberfahren an, vorbeifahren an In-, Aufschrift, (Brief:) Anschrift, Adresse Überfluß, überströmende Fülle oberer Türbalken (jdn.l übergehen, verschonen, (jdm.) etw. nachsehen, verzeihen übervorteilen betäuben, jdn. (durch Schreien) zu etw. zwingen zu viel treiben, ungebührl. bedrängen, überanstrengen das Maß übersteigern, sich vergehen getüncht das Übergewicht gewinnen, überwältigen, zwingen beweisen, überführen, überzeugen Erweis (ung) aufwärts, nach oben (durch Zeugen) überführen mit Krieg überziehen, angreifen vorbei-, vorüberziehen an überschüssig, überbleibend, restlich, überlebend der Überfluß, der Rest, die Überlebenden wegen, um ... willen, (final) nach ringsum (her), ganz und gar umstrahlen, umleuchten wegbringen, vertreiben, beseitigen, töten, zunichte machen, verschwenden, vertun umschließen, (mit einer Mauer) umgeben sich aus dehnen (äußere) Vorhalle, Säulengang umher-, herumgehen um ... herum, rings umher umfassen, einschließen umpflügen, -wühlen, zerstören, verwüsten; (prüfend) hin- und herwenden, erforschen (vgl. die Randgl. zu i.Chron. 20,3) sich von Grund auf ändern, sich gänzlich umwandeln (Zeit:) ablaufen, zu Ende gehen beseitigt, vertrieben werden aus sich umwenden, -drehen (mit dem Schiff) herumfahren (um etw. [in Apg. 28,13 um die Ostküste Siziliens]) sich um-, abwend., sich ändern, anderen Sinnes werden umhertragen in Bewegung bringen, in Unruhe versetzen, plagen, quälen, verspotten sich (ab)wenden, um-, zurückkehren, abfallen umbziehen ummessig unangesehen das unartig unbedacht unberaten unbeschedigt unbeschnitten unbeschworen unbewust unbillich undeudsch uneben unehren unehrlich unfal(l) unfleter unfletig -, das u.e ungeben(e)t ungeberdig ungebrochen ungeferbt ungefreiet ungerochen ungeschickt unge(e)ssen ungestalt u. werden ungestraft ungezweivelt (Adv.) unlust unlüstig unmeidlich unmeslich (Adv.) 1 unmessig / unmuts (Adv.) unnachleslich unnütz(e) -, sich u. machen unordig herum-, umherziehen, (hin)durchziehen unermeßlich abgesehen davon, daß aus der Art geschlagen, heruntergekommen, verkehrt, ungläubig = unbedeckt unverheiratet unverletzt heidnisch (nicht-jüdisch, s. unter »beschneitung«), ungeeignet, ungeschickt, widerspenstig ungebändigt unbekannt zu Unrecht unverständlich, eine fremde Sprache sprechend unpassend, unangebracht, unangenehm, unbequem verunehren, schänden ungeehrt, unansehnlich, gering, ehrlos, rechtlos Unheil, Unglück, Mißgeschick, Schaden, Untergang eine widerwärtige, schändliche Person ungepflegt, dreckig Unrat, Dreck weglos, ungebahnt unwillig, barsch, ergrimmt, entrüstet unerzogen, nicht gestraft ungeheuchelt unverheiratet = ungerächt unpassend, ungeeignet, ungereimt, unerwartet, ungelegen, unrecht, verkehrt, ungehörig ohne Essen ungeformt, form-, gestaltlos in sich zusammensinken ungetadelt, untadelig ohne jeden Zweifel Ekel, Widerwärtigkeit, Ungemach verstimmt, erbost, unfein, widerwärtig, verdrießlich unvermeidlich, -bar unermeßlich unwillig, ungehalten, ärgerlich, verstimmt, mißmutig unnachgiebig schändlich, frevelhaft, unverschämt, widerspenstig, übermütig sich etw. herausnehmen, sich rechthaberisch, hoffärtig zeigen unordentlich, ungeordnet, ungehörig, zuchtlos, unzüchtig unrat unrecht unretlich unrügig u. machen unschlachtig unselig unset(t)ig unsinnig unsinnigkeit unstreflich unterbringen untergeben, sich u. untergraben unterhalten Unterhaltung unter handen unterkomen unterlassen unterman unter sich unterstehen, sich u. (m. Gen.) unterstossen untertreten untertreter untertun unterwegen -, u. lassen unterwerts unterwinden, sich u. (m. Gen.) untrechtig untreglich untüchtig untüchtigkeit untugent unverhalten unverruckt (Adv.) unverstörlich unvertadelich unverworren bleiben (sein) mit unweg Schaden, Gefahr, Mißbrauch, Verschwendung, Mangel, Not, Unglück ungerecht, ungläubig verschwenderisch, unvorteilhaft unruhig, beunruhigend, rastlos tätig beunruhigen ungeschlacht, roh, grob, böse, bösartig unglücklich, unansehnlich, unbedeutend unersättlich, unmäßig von Sinnen, wahnsinnig, rasend, zornig, wütend Unvernunft, Vermessenheit, Zügellosigkeit untadelig unterwerfen sich unterwerfen, unterstellen zu Fall bringen, zerstören unterstützen, von unten stützen Unterhalt s. unter »hand« zuvorkommen, verhüten, hindern verlassen, sich entfernen von, im Stich lassen Untertan nach unten sich unterziehen, auf sich nehmen, sich aneignen, sich bemächtigen unterdrücken niedertreten, unterdrücken, besiegen, betrügen, verraten Unterdrücker (vgl. die Randgl. zu i.Mose 27,36) unterordnen, unterwerfen unterwegs unterlassen abwärts, nach unten sich annehmen, (etw.) auf sich nehmen, sich erkühnen, sich anmaßen unfruchtbar, (Pflanze:) nicht tragend unerträglich, untragbar untauglich, ungeeignet, verdorben, sündhaft Untauglichkeit, Unfähigkeit, Verdorbenheit Untauglichkeit, Fehler, Sünde, Frevel, Unglaube nicht vorenthalten, nicht verborgen ohne zu wanken, unbeirrbar, unwandelbar, unvergänglich (vgl. die Randgl. zu i.Petr. 3,4) unzerstörbar untadelig sich nicht kümmern um, sich nicht einlassen mit unwegsame Strecke unweise unwerd unwitzig unzeit unzeitig unwissend, unverständig unwürdig, wenig geschätzt, verachtet, verächtlich unvernünftig, töricht unpassende, ungelegene Zeit vorzeitig, zu unpassender Zeit, unreif, unangebracht, unerlaubt, unüberlegt, unbesonnen -, u.e gebürt Frühgeburt, Fehlgeburt unzifer Ungeziefer urim und thumim (hebr.) Orakelgegenstände, die der Hohepriester in seinem »leibrock« bei sich trug; von Luther verschiedentlich Urlauben ursach -, u. nemen an -, u. suchen an Ursachen, sich u. über urteil, sein u. haben -, jdm. ins u. fallen urteilen mit »liecht und recht« übersetzt (vgl. 2. Mose 28,30 und Randgl.; ferner die Randgl. zu 4.Mose 27,21) (aus dem Dienst) entlassen (rechtmäßige) Beschuldigung, Schuld, Veranlassung etw. zum Anlaß nehmen, veranlaßt werden durch einen Anlaß schaffen gegen jdn. herrühren von dem Urteil verfallen sein jds. Urteil anheimfallen verurteilen valete (lat.) veil haben veralten verantworten (an) Verantwortung verbannen V Lebewohl, Abschied feilhalten, -bieten (zu) alt werden verantworten, rechtfertigen (gegenüber jdm.) Rechenschaft, Rechtfertigung für unverletzlich, unantastbar erklären; in den Bann -, sich v. tun, ausschließen, entfernen, verjagen; (als religiöser Reinigungsakt:) in den Gottesbann tun, Gott weihen (dabei fällt Besitz auf ewig an die Priester; Menschen und Tiere werden getötet) dem Bann verfallen; sich verschwören, sich (unter Selbstverwünschung) verpflichten verbauen verbinden einschließen, absperren (zu)binden; verpflichten sich (seine seele) v. sich verpflichten, sich vereinigen, sich verschwören -, im recht gefasset und rechtlich verfaßt und gebunden, auf rechtlicher verbunden verbittern verbleiben verbrassen verbrechen -, sich v. verbrieven verbündnis verdecken Grundlage beruhend erbittern, bitter machen unterbleiben verprassen (zer)brechen, (Worte) verstümmeln, entstellen sich den Kopf zerbrechen (ein Besitzrecht) urkundlich festhalten, bestätigen V erpflichtung verbergen, verhüllen verderben verdorren verdrieslich verdriessen (m.Akk.) es verdrießt jdn. (auf od. m. Gen.) verdrucken vereinigen, sich v. verfallen verfassen verfertigen verfliessen verforteilen vergeblich vergehen, das gesicht vergeht j dm. vergift vergnügen (jdm. etw.) vergönnen vergreifen, sich v. Vergreifung vergunst, aus v. verhalten verhauen verheeren verheften, die hand v. verhengen verhetzen verhören verhörer verhüllen verhuren, sich v. an verjagt verkauft sein verkeren verkleiben verkleren verkomen verkündigen verkundschaften verkürtzt, jds. geististv. sterben, zu Grunde gehen dürr werden, abmagern .(in Mark. 3,159,18 hat der zugrundeliegende gr. Begriff auch die Bedeutung: starr, bewegungsunfähig werden) Verdruß bringend, eklig, widerwärtig (jdm.) mißfallen, Verdruß bereiten jdm. mißfallen, Verdruß haben (an) unterdrücken einen gemeinsamen Beschluß fassen, Übereinkommen (hin)fallen, umkommen, zugrunde gehen in sich fassen, erfassen, zusammenfassen, rechtlich ordnen fertig stellen, bereit machen zergehen übervorteilen nutzlos, erfolglos ohnmächtig werden Gift (jdn. mit etw.) zufriedenstellen überlassen einen Mißgriff tun unrechtmäßige Handlung als Zugeständnis zurückbehalten, vorenthalten, verbergen, verschweigen abhauen, zurechthauen verwüsten sich (eidlich) verpflichten, sich verbürgen anordnen, bewilligen, zulassen aufhetzen, antreiben überhören, nachsichtig sein Anhörer, Erhörer (in Gewänder) einhüllen Unzucht treiben mit, (übertragen:) Abgötterei treiben mit (s. unter »hurer«) verbannt, verflucht, elend sich verkaufen, sich hergeben zu abwenden, auf falschen Weg führen, abweichen, in das Gegenteil verwandeln, verdrehen, entstellen verkleben erklären zuvorkommen, verhüten bekannt machen, mitteilen, darstellen aus kundschaften, durch Kundschafter bekannt machen verdrossen, ungeduldig sein verlaufen (jdm. etw.) sich v. verlaugnen verlegen verlernen verlengen verleucken verlobt verlocken vermachen v. an vermanen vermauern vermengen vermessen vermögen, vermügen vermögen (Subst.) verneinen verneuen verordnen verpichen verrücken versanden zum schwert v. verschaffen versehe verscheinen verschiessen verschleifen verschleissen verschlinden verschlossen und verlassen (ubergelassen) verschmecht verschneiten verschonen (m. Gen.) verschorren verschulden, sich v. an preisgeben, im Stich lassen, unbeachtet lassen, vereinbaren; s. auch unter »verschlossen« (jdm.) den Weg abschneiden (zu), (etw. vor jdm.) erreichen sich trennen (von), Weggehen, auseinandergehen, sich vergehen verleugnen widerlegen lähmen, zerschlagen ausdehnen verleugnen durch ein Gelöbnis verpflichtet verführen, irreführen (statt »verlockte taube« übersetzt Luther 1532m Hos. 7,11 mit »törichte taube«) versperren jdm. übereignen antreiben, ermahnen, reizen einmauern, ver-, einschließen zusammenfügen Vermessenheit Verfügungsgewalt haben, Macht ausüben (über), (jdn.) bewegen (etw. zu tun) Vermögen, Fähigkeit verstehen erneuern befehlen, an-, aufstellen, (vorher-)bestimmen mit Pech verkleben, abdichten durcheinanderbringen, in eine falsche Lage od. Richtung bringen, verwirren sammeln dem Schwert (Tod) zuteilen, über-, anheimgeben herbeischaffen, schicken, zuteilen, machen, bewirken, anordnen Ferse vergehen, verschwinden verschwinden, versiegen dahingleiten, schwinden, versickern abnützen, verderben, zu Grunde gehen verschlingen wörtliche Übersetzung einer hebr. Redewendung, deren Bedeutung unklar ist (vgl. die Randgl. zu 5. Mose 32,36) = verschmäht abschneiden, verstümmeln, entstellen, kastrieren Rücksicht nehmen (auf), schonen, behüten = verscharrt wegen etw. in Schuld geraten sich v. m. Gen. -----zu jdm. versehung verseigen, verseihen versencker versengt verseuft (Part. Prät.) verseumen verseuren versichert sein von versiegeln versiegen versiegen (Part. Prät.) verspeien versprechen sich v. verstand v. an verstarret verstehen m. dopp. Akk. verstelen sich v. verstellen, sich v. versteuben verstieben verstören verstörer verstörtzt, verstürtzt verstörung verstossen, die v.e verstreuen verstricken verstumpeln versuchen sich miteinander v. versünen sich v. ausersehen, vorherbestimmen, auserwählen; übersehen, nachsehen, verzeihen; verfehlen, einen Fehler begehen etw. voraussehen, erwarten von jdm. etw. erwarten, erhoffen, sich verlassen auf jdn., hoffen auf jdn. Vorsehung, Vorsorge versiegen Verderber, Verführer gedörrt, geröstet (Land:) überflutet vernachlässigen, unbeachtet lassen, im Stich lassen, verlassen durchsäuern gewiß, zuversichtlich sein über (mit einem Siegel) bestätigen, bekräftigen, beglaubigen, verschließen, bewahren versiegen lassen, vertrocknen lassen versiegt, eingetrocknet an-, bespeien dagegen sprechen, tadeln, mißbilligen, aufgeben, verwerfen, verwünschen sich überheben Verständnis, Auffassung, Auslegung; Einverständnis, Vereinbarung, Vertrag Verständnis von etw. (Herz:) verhärtet, verstockt jdn. als etw. verstehen stehlen sich wegstehlen (Gesicht:) sich entstellen, verzerren zerstäuben (hin)schwinden zerstören, vernichten Zerstörer bestürzt, verwirrt Vernichtung, Zerstörung, Störung, Behinderung geschiedene Frau zerstreuen, zerstieben festschnüren, fesseln verstümmeln, verkürzen prüfen, auf die Probe stellen, erproben, erfahren miteinander streiten, kämpfen sühnen, rein machen, entsündigen, von Schuld frei machen, versöhnen, gnädig stimmen sich aussöhnen, Vergebung erbitten vertiefen, sich v. in vertragen (m. Akk.) einer dem andern v. sich v. vertragen (Part. Prät.) vertrauen sich v. vertreten v. m. Akk. vertrösten vertrucket vertunckeln verwaren sich v. verwarlosen verwarnen verweben (sich v.) (Part. Prät.: verwebd) verweisen verwenden, sich v. verwerfen verwesen verwilligen verwircken, sich v. verzehenden verzeihen, sich v. (m. Gen.) verzi(e)hen -, sich v. (m. Gen.) vetter viel (Adv.) -, v. nahe (Adv.) vielfechtig vierecket vierfürst vierteil vleis -, mit v. v. legen ([an]keren) an (auf) v. tun Versöhnungstag (jüdischer Feiertag im Sept./Okt.; vgl. 3.Mose 16; 23,27-32; 4.Mose 29, 7-11) immer tiefer (mehr) in etw. hineingeraten ertragen einander ertragen einen Vertrag schließen, sich aussöhnen (Kleidung:) abgetragen anvertrauen, (an)verloben, vermählen sich anvertrauen, sich vertrauensvoll bergen; sich ver- verloben, vermählen zertreten eintreten für Hoffnung, Zuversicht einflößen vertrocknet dunkel werden, verlöschen schützen, behüten, sichern, gefangen halten sich hüten, sich in acht nehmen (durch Nachlässigkeit) gefährden, schädigen auf eine Gefahr aufmerksam machen, warnen verwehen, zerstreuen tadeln, Vorhalten, Vorwürfe machen seine Meinung, Gesinnung ändern (hinab)werfen ver-, untergehen, zunichte werden, zugrunde gehen, (durch Fäulnis) zerstören einwilligen, zustimmen sich vergehen, ein Unrecht begehen, in Schuld geraten verzehnten, den Zehnten (bzw. Abgaben) erheben verzichten auf, etw. aufgeben aufschieben, verzögern, hinziehen, (hinaus)zögern, ausharren, (aus)bleiben, (ab)warten verzichten auf Onkel (Bruder des Vaters), (naher) Verwandter sehr fast, nahezu vielfältig viereckig, quadratisch Fürst über den vierten Teil des Landes (Palästina) (vgl. die Randgl. zu Matth. 14,1) Viertel Mühe, Eifer, Sorgfalt eifrig, sorgfältig Mühe verwenden auf sich Mühe geben, sich befleißigen vleissen (m. Gen.) (Part. Prät.: gevlissen) vleissig(lich) vleissigen, sich v. auf (od. m. Gen.) vögelin vogler (PI.: vögler) vogt des tempels vogtei volbereiten volck vollen (d) (Adv.) völlig volziehen von (Präp., m. Dat.) von dannen von ... her v. der weit her vor (Adv.) Vorbehalten vorberürt Vordecke vordraber Vorhalten Vorhaut vorhin sich bemühen (um), streben (nach) eifrig, bemüht, sorgfältig, mit Sorgfalt sich bemühen um, es abgesehen haben auf etw., etw. mit Hingabe tun kleines geflügeltes Lebewesen Vogelsteller Vorsteher der Tempelverwaltung (Amts-)Bezirk, Verwaltungsgebiet vollenden Heer(baufe), Heeresabteilung, Truppe völlig, ganz und gar, durchweg vollkommen, voll(ständig) vollenden, beenden weg ... von, aus ... heraus; im Hinblick auf, wegen von dort (her, weg) seit von Anfang der Welt an, seit Ewigkeit vorher, zuvor, früher, vormals, von vornherein, ohnehin zurück-, übrig behalten, aufbewahren zuvor genannt, angeführt Decke vor einem Gegenstand, Vorhang Vorhut, Vorläufer vorenthalten (übertragen:) Nicht-Juden (s. unter »beschneitung«; vgl. auch die Randgl. zu Röm. 2,26) früher, einst, vorher, zuvor, schon, beim vorigen Mal vorhin-,.. voraus-,.. vorig -, die v.en vorkomen vorlang(e)s (Adv.) v. her Vorläufer vormünde Vorstadt vorte(i)lisch Vorzug vrech früher, einstig die Vorfahren zuvorkommen schon, vor langer Zeit, längst seit langer Zeit Vorgänger, Vorbild Vormund Umgebung der Stadt (die nicht in die Befestigung einbezogen ist), Weideland auf seinen Vorteil bedacht, habgierig Vorhut frech, verwegen, schamlos wache wacke (f.) wacker (über, nach) W s. unter »nachtwache« (Feld-)Stein wach(sam über), munter, auf der Hut (vor), bedacht (auf), tüchtig, rüstig, eifrig, regsam (für) wagen, sich w. sich vorwagen, in Gefahr begeben, sein Leben aufs Spiel setzen -, die kost w. an wagen, eisern w. Wagenburg schlahen die Kosten tragen für (eiserner) Kampfwagen (gegenüber einer zu erstürmenden Festung) ein festes Lager aufschlagen, belagern wahn -, den w. machen waldochs walfart walfisch wallen Erwartung, Hoffnung, Zuversicht, Vorstellung die Vorstellung erwecken Auerochse, Wisent (menschliches) Leben, Lebenszeit, -aufenthalt Seetier, -ungeheuer, Leviathan (s. dort) von Ort zu Ort ziehen, in der Fremde weilen, wallfahr- ten, leben w. m. Dat. der Person für jdn. leben das hertz wallet das Herz schlägt höher, aufs höchste erregt sein wallen waltzen wanckel wandel = Wälle wälzen schwankend, unbeständig, wankelmütig Wechsel, (Sinnes-)Änderung, Fehler, Makel, Gebrechen -, on w. wandelbar untadelig, ohne Makel veränderlich, unbeständig, fehlerhaft, mangelhaft, schadhaft (vgl. die Randgl. zu 3.Mose 22,23) wandeln reisen, umherziehen, leben, Bestand haben, sein Leben führen wandergeret wann! (Interj.) wanst wape warnemen (m. Gen.) -, seiner selb w. (an) Reisegepäck ei! Bauch (eingeweide) Waffe acht geben (auf), ansehen um sich selber besorgt sein, sich in acht nehmen (vor) warte warten -, w. auf (od. m. Gen.) Wachturm aufpassen, Wache halten, erwarten achten auf, sorgen für, sich kümmern um, sich einer Sache annehmen, jdn. pflegen, versorgen, (ein Amt) wahrnehmen auf die hut (der hut) w. waschen waschtöpfen wase den (priesterlichen) Wachtdienst wahrnehmen plaudern, schwatzen Waschgefäß, -becken Tante (erst in späterer Zeit auch die weiblichen Nachkommen der Tante = Cousine) waser(lei) (Relativpr.) wasserröre watsack webd wie beschaffen (auch immer), welcher(lei) Kanal Vorratssack, Rucksack, Reisetasche = weht (s. unter »weben«) webe, webeopfer (zur w. geben, weben) webebrot 1 webebrust l webegarbe J webel weben weberbaum webern weberspuel wechselbanck weder -, w. kein wegen (i.) wegen (2.) -, sich w. wegern, sich w. wegfart wegflötzen wegholder wegrichten wegscheide wegwerfen weh (m. Gen. od. Dat.) wehmutter wehrd (m.) wehre wehren weichen Weichling weide, an der w. gehen weiden -, das hertz w. weidlich weihe weil weiland weile, mit der w. das »Webeopfer« ist der Teil des dargebrachten Opfers, der (nach einer besonderen Weihe durch Hin- und Herbewegen; vgl. die Randgl. zu 2.Mose 35,22) für das Kultheiligtum (die Priester) bestimmt war; vgl. 2. Mose 29,2Öf.; 3.Mose 7,30; 9,21; 14,12; 23,11. 20. An einigen Stellen ist damit auch die Weihe der Leviten gemeint Opfergaben zum »Webeopfer« militärischer Unterführer, Unteroffizier sich (hin- und her)bewegen, sich regen, wehen, bewegen, (Webeopfer) hin- und herschwingen (dicke) Walze im Webstuhl eine Bewegung machen, hin- und hergehen, seinen Geschäften nachgehen (Garnspule im) Weberschiffchen Bank(geschäft) im Vergleich zu, (nach Komp.:) als (nach Komp.:) als wiegen, Gewicht haben bewegen, rühren, erregen sich rühren, bewegen sich (ver)weigern Fahrt, Reise fortschwemmen Wacholder zugrunderichten Scheideweg, Kreuzweg verwerfen (als Ausruf des Schmerzes und der Klage über etw.:) ach und wehe (über) Hebamme erhöhtes Land im Wasser, Insel, Weide in Wassernähe Waffe (be)hindern, hemmen, zurückhalten von zurückweichen, sich zurückziehen Lustknabe, Strichjunge weiden sättigen, befriedigen das Herz befriedigen, zufriedenstellen wehrhaft, stattlich, vortrefflich, tüchtig Falke solange, während, seitdem vormals, einst, vorher nach und nach weinbeerblut weinig weinkern weinmond weinrüfer weintreter weise weisen weislich (Adv.) weissest weit (Adv.) es feilet w. weitzenernd welben weide welsch -, w.e hochzeit welschland weit, von der w. her weltzeln Wende Wendelstein wenden -, sich w. (von) die hand w. wendig machen wenige (Subst., f.) werben eine sache w. werckheiliger wercklerer werckman werckstück werd werde Werdeland werden (m. Dat.) werder berg we(h)re roter Wein wenig Kern, Inneres der Weintraube Oktober Weinverkäufer (der seine Ware ausruft, anpreist) der die Trauben in der Kelter tritt Sein, Leben, Lebensweise, Gewohnheit, Sitte, Vorschrift, Gebot, Satzung an-, unterweisen, belehren weise = (du) weißt sehr, viel, ganz es fehlt viel, es ist fern, es trifft nicht Weizenernte (in Israel etwa im Mai/Juni; vgl. 2. Mose 34,22) gewölbeartig aufbauen (zu Ps. 104,3 erklärt Luther bei der Bibelrevision 1539: »du hast droben ein gewelb gemacht, das deckestu mit wasser«) = Wälder italienisch, römisch Homophilie Italien vom Anfang der Welt an, seit Ewigkeit wälzen Slawe (Turm mit steinerner) Wendeltreppe enden, aufhören sich ab-, wegwenden, (jdm.) aus weichen die Hand zurückziehen, (d. h.:) innehalten, umkehren abwenden, -bringen, abtrünnig machen geringe Zahl, Minderheit tätig sein, dem Erwerb nachgehen, Handel treiben, erwerben, gewinnen; Vorbringen, ausrichten einen Auftrag erfüllen, etw. erledigen, ausführen der durch eigene Verdienste und gute Werke (bona opera) die Seligkeit zu erlangen meint Lehrer der Werkgerechtigkeit Handwerker, Bildhauer, Künstler behauener Stein, Baustein wert, herrlich, kostbar Wert hochgeschätztes Land (= Israel; vgl. die Randgl. zu Dan. 8,9) (jdm.) zuteil werden, zufallen, zukommen, (Gefühlsregungen:) überkommen hochgeschätzter Berg (= Zion, Jerusalem) Waffe we(h)ren (bis) Bestand haben, in Kraft sein, reichen (bis) weren (m. Dat. od. Akk. hindern an, zurückhalten vor, vorenthalten der Person, Akk. der Sache) werfen, auf (in) einen häufen w. -, unter sich w. werft (m.) zerstören sich unterwerfen, bezwingen (Längsfäden als Grundlage eines Gewebes), Aufzug, Kette Werts, zu .... w. weschaftig weschen wescher wesen in Richtung auf, zu ... hin, nach schwatzhaft, geschwätzig, verleumderisch plaudern, schwatzen Schwätzer Aufenthalt, Leben(sweise), Dasein -, im w. sein sein, existieren -, sein w. haben (halten) sich aufhalten, leben wesserig wasserhaltig, (Land:) von Wasser durchflossen wetter wid(d)er wider (Adv.) -, hin und w. wider-,.. widerbauen widerbellen widerbund widerchrist widerfei widerfoddern widerkeren widerrufen (m. Dat.) wider sein widersinnisch widerspiel -, das w. tun (treiben) widersprecher widerstatten v/iderstehen widerumb (Adv.) Unwetter, Gewitter, Windsturm weder wiederum, ebenso, gleichermaßen hin und zurück; bald hier, bald dort zurück-... von neuem erbauen, wieder aufbauen, aufrichten murren, sich mit Worten widers etzen, sich auf lehnen Gegenbündnis Antichrist Widderfell zurückverlangen, zurückrufen, wieder herbeirufen um-, zurückkehren (jdn.) zurückrufen zuwider sein, zustoßen entgegengesetzt, verdreht Gegenteil das Gegenteil tun Widersacher wiedererstatten, -hersteilen (feindlich) widerstreben, entgegentreten (wieder) zurück, abermals, umgekehrt, andererseits, vielmehr, im Gegenteil - (Konj.) widerumb bauen widerumb füren, - keren widerwertig andererseits, dagegen wieder aufbauen zurückführen, -kehren aufrührerisch, entgegengesetzt, gegnerisch, (Subst.:) Gegner, Widersacher wie es kan wild wie es will unbändig, gesetzlos, ungehörig 391* wilkör (m.) willig selbs w. willigen williglich (Adv.) wimpern (Adj.) wind (i.), saurer w. wind (2.) Windsbraut windwirbel, -würbel wintern wipfe wirbel wircken wirde wirderung wirt wischen, sich das maul w. wispeln wissentlich witze (f.) witzig witzigen woche, fest der w.n woffe woge wogen wol (Adv.) -, w. stehen wolgehalten wolgemeint wolgezogen wolher (nu) wollen an jdn. wollust -, w. treiben wolmeinen (Subst.) woltun wonen -, w. bei worfe(l)n freier Wille, freie Entscheidung freiwillig, bereit(willig) freiwillig, dienstwillig, gefällig ein-, bewilligen gern, freiwillig, bereitwillig, absichtlich (vgl. die Randgl. zu Rom. 15,27) (Wortbildung Luthers:) wie Wimpern gestaltet Unheil, Widerwärtigkeit Windhund Wirbelsturm, -wind Wirbelwind, Staubwirbel überwintern, den Winter verbringen Wipfel Haarwirbel, (übertragen:) Kopf schaffen, bereiten, hervorbringen Ruhm, Ansehen, Wert Ein-, Abschätzung Hauswirt, Hausherr, Haushalter, -Verwalter eine unschuldige Miene aufsetzen flüstern, zischeln absichtlich Verstand, Einsicht, Weisheit vernünftig, verständig, klug, einsichtsvoll klug, vernünftig machen (werden), belehren, warnen s. unter »pfingsten« Waffe Waage; Schwengel wagen (s. dort) gut, sehr, durchaus, sicher, richtig, gehörig, ausreichend, reichlich, angenehm, wohlwollend, günstig gut gehen wohlgelitten, hochgeachtet, hochgeehrt in guter Absicht wohlerzogen wohlan! jdm. etw. anhaben wollen, jdn. angreifen wollen Reiz, Schönheit, Freude, Fröhlichkeit, Üppigkeit, (leiblicher) Genuß, (geschlechtliche) Begierde Geschlechtsverkehr treiben Meinung (s. auch unter »meinen«) rechtschaffen, richtig handeln, Gutes tun bleiben, verharren, sich aufhalten, sich befinden beiwohnen, mit jdm. eheliche Gemeinschaft haben Getreide (durch Werfen mit der Wurfschaufel) von der Spreu reinigen der das Getreide »worfelt« (s. dort) worfler worfschaufel wormicht wort, auf die w. wucher Wucherer wuchern wug(en) wülfisch wüllen wüllentuch wunder (Subst.) - (Adv.) wunderlich wunderspiel würgen würgeschwerd würtz(e) würtzberg würtzgertlin wüsten Wüstung wütrig (Subst., m.) zaal zacke, wagen mit eisern z.n zancken zauen, sich z. ze-... zebaoth (hebr.) -, Gott Z. (Herr Z.) zeche zeene blecken - zusammenbeissen zeenklappen zehend Zeichen zeichnen zeiger zeit, die z. - gute z. Wurfschaufel (zur Trennung des Getreides von der Spreu) von Würmern befallen, wurmstichig Wort für Wort, im einzelnen Zins(en), Gewinn Geldleiher, Gläubiger gegen Zinsen Geld leihen = wog(en) (Prät. zu »wiegen«) wie Wölfe wollen, aus Wolle Tuch aus Wolle verächtliches Verwundern, Entsetzen außerordentlich, über die Maßen wunderbar(erweise), außerordentlich, ungewöhnlich, eigensinnig, widerspenstig, launisch, mürrisch seltsames, unheilvolles, verwerfliches Spiel töten ein tötliches Schwert Kraut, (wohlriechende) Pflanze Berg mit wohlriechenden Kräutern und Pflanzen Kräuter-, Küchen-, Blumengarten verwüsten, verheeren, zunichte machen Wüste, Verwüstung, verwüsteter Ort, verlassene Stadt Gewaltherrscher, Despot Z Bericht, Erzählung Kampfwagen (an dessen Achsen scharfe Zacken befestigt sind) (laut und lärmend) streiten (sich be)eilen zer-,.. (s. auch unter »zu(r)-...«) Heerscharen Gott, der über die himmlischen Heerscharen (Engel od. Götter) regiert Wirtshaus, Gelage die Zähne fletschen (vor Wut od. Anstrengung) mit den Zähnen knirschen, ergrimmt sein Zähneklappern der Zehnte (Abgabe des zehnten Teils der Ernte od. des Gewinns) zeichnen bezeichnen, mit einem Zeichen versehen (Zeiger der) Sonnenuhr während dieser Zeit Fruchtbarkeit teure z. zu seiner z. die z. wirds bringen (sprichw.) zeitig zeitlich - (Adv.) zeitung -, neue z. zelen (zu) -, zum schwert z. zelotes (gr.) zenckisch zeplagen zerscheitern zerteln mit zertlich zertligkeit zerwerfen zeschenden zeschmeissen zestossen zeug (m.) -, elephanten z. reisig(er) z. zeugen zeute zichtigen, sich z. ziehen z. an z. auf zieren zierlich zihn zimer zimerschnur zimetrinde zimlich (Adv.) Notzeit, Teuerung zu bestimmten Zeiten, bisweilen es wird sich mit der Zeit heraussteilen reif, zur rechten Zeit eintreffend endlich, vergänglich (im Gegensatz zu »ewig«), für das natürliche, diesseitige Leben bestimmt, weltlich mit der Zeit, beizeiten, rechtzeitig, frühzeitig, in dieser Zeit, in diesem Leben Jahreszeit; Nachricht, Botschaft Neuigkeit, aktuelle Nachricht aufzählen, darlegen; einordnen, stellen (unter) dem Schwert (Tod) über-, anheimgeben Eiferer; Angehöriger der »Zeloten« (im i.Jh. nach Chr. besonders fanatische jüdische Nationalisten, die einen Kleinkrieg gegen die römische Besatzungsmacht führten) kriegerisch, streitsüchtig s. unter »zuplagen« zerschlagen, zerschmettern nachgiebig sein gegenüber, jdn. verwöhnen, verziehen weichlich, verweichlicht Üppigkeit, Schwelgerei verletzen, verwunden schänden, (durch Schändung) vernichten s. unter »zuschmeissen« zertrümmern, zerstören, (menschl. Körper) verletzen, versehren Gerät, Jagdgerät, Waffe, (Aus-)Rüstung, Heer, Gefolge; Genital (vgl. auch die Randgl. zu i.Sam 21,5) Elephantenabteilung (im Heer) Reiterei, Kavallerie, Heer (sich) be-, anschaffen, aufziehen, wachsen lassen, hersteilen, anfertigen; bezeugen, versichern Ausguß aufwachsen wachsen lassen, aufziehen, erziehen, bilden (kriegerisch) ziehen gegen beziehen, deuten auf ausstatten, schmücken ehrenhaft, sittsam, ehrbar Zinn Bau, Gebäude (die von Zimmerleuten benutzte) Meßschnur, Richtschnur Stangenzimt in geziemender Weise, angemessenerweise z. hin zimpt(en) zinenmas zinsbar zinsemüntze, zins-groschen zinsen zipfel zischen —, z. über zorn, jdm. z. tun zu(r)-..., zü(r)... zu boden Zucht züchtig (lieh) fortwährend in geziemender Weise = ziemte (n) (Prät. zu »ziemen«) (das aus Zinn und Blei hergestellte) Lot tributpflichtig die für Steuerabgaben bestimmte Münze Tribut leisten, zahlen, Frondienst tun Rockzipfel, -säum (durch zischende Töne) locken (s. unter »blasen«) jdn. (durch Zischen) verhöhnen, verspotten jdn. zum Zorn reizen, zornig machen zer-... (s. auch unter »ze-...«) ganz und gar Erziehung, Züchtigung, Strafe wohlerzogen, anständig, sittsam (der Sitte entsprechend), mäßig (vgl. die Randgl. zu Tit. 1,8; 2,2 und 2,12) züchtigen züchtiger Züchtigung zuchtmeister zudreschen zuerbeiten, sich z. erziehen, lehren Lehrer Erziehung Lehrer, Erzieher (entzwei)schlagen, windelweich schlagen, verprügeln sich abarbeiten, sich (mit allen Kräften) einer Sache hingeben zufal zufallen zufallens (Adv.) zufaren (i.) zufaren (2.), z. und ... zufellig (Adj.) - (Adv.) zufladdern zufodderst zufriede stellen zu fussen zug Zugang zugeben zugegen körnen zugehör (f.) zugemüs zugleich Vorfall, Ereignis beistimmen, (für jdn.) Partei ergreifen zufällig, unter bloßem Vorwand zerfallen, vergehen sogleich, schleunigst... unvorhergesehen obendrein zerflattern, verfliegen, davonfliegen zuvor, zuerst beruhigen, den Frieden bringen zu Fuß Heeres-, Kriegszug Einkommen erlauben entgegen kommen Zubehör, zugehörige Landschaft fleischlose Speise in gleicher Weise, gleichermaßen; zusammen, ein- zu grund zu guter massen zuhand zuhauf(-,..) mütig völlig, ganz und gar durchaus, sehr sogleich, auf der Stelle zusammen(-...), insgesamt 395* zuheufen Zukunft zulaufen zulechen zulieben, sich z. zun zuplagen zuquitzschen zureiben zureis zurgehen zurichten zurissen -, etw. an den schuhen z. haben (sprichw.) - (Subst., n.) zuritzen, sich z. zurschellen zurschleifen zurschrecken zurück zurückkeren zurückprellen zurückwenden zurugk zurütt zusamenfoddern zusamenlauten zusamenraffeln zusamenraffen zusamenschlagen, sich z. zusamenstopeln zusamenverfassen zuscharren zuscheitern zuschelten, sich z. zuscheuchen Zuschlägen Zuschlägen (Part. Prät.) zu(r)schmeissen, ze(r)-schmeissen zuschreiben (m.Dat.) -, sich z. zusammen-, aufhäufen Ankunft herzulaufen rissig werden, (infolge Trockenheit) Risse bekommen sich einschmeicheln, jdm. Beifall spenden = zu den sehr quälen, mit schwerer Plage heimsuchen zerquetschen, zermalmen, zerdrücken zermalmen, zerreißen, beschädigen, wundreiben = zerriß vergehen, zugrunde gehen her-, einrichten, bereiten, anrichten, anstiften, unterrichten, berichten zerrissen, auseinandergerissen, zerstreut, vernichtet etw. an den Schuhen abgelaufen, längst (voll und ganz) gelernt haben Fleisch von Tieren, die von Raubtieren gerissen worden waren (durfte nach 2. Mose 22,31 nicht gegessen werden) sich Schnittwunden beibringen (s. unter »ritzen«) (mit Schall) zerstoßen, zerbrechen auseinander-, zerreißen, (Menschen durch Pferde) zur Richtstätte schleifen od. zerreißen zersprengen hinterrücks abwenden, umkehren lassen, zurückziehen zurückstoßen umkehren, zur Umkehr (zum Rückzug) zwingen auf der Rückseite zerrüttet, verwirrt zusammenrufen zusammenstimmen, -passen zusammenraffen sammeln, zusammenführen sich verbünden zusammensuchen, -stellen zusammenfassen verscharren zerschlagen, zerteilen, zerstückeln sich über die Maßen schelten auseinanderscheuchen, verscheuchen sich heranmachen, sich einfinden zerschlagen, schwach, erschöpft, zerknirscht zerschlagen, zerstören, vernichten ein Schreiben richten (an) sich (jdm.) übereignen, übergeben Zusehens zusetzen vor den Augen hinzusetzen, Zusätze machen; aufs Feuer setzen (wo- z. auf zusiegeln zusprützen zustechen zustehen zu(r)steuben zustossen zustücken zustümpeln zuteil werden zutreiben zu(r)trennen zutreten zuvor anziehen -, z. ersehen z. sehen zuwegen bringen zuwollen zuwülen zuziehen durch das Feuerloch geschlossen wird) jdm. zufügen versiegeln auseinanderspritzen durchbohren, durchlöchern zugehen, Vorgehen aus einander jagen, zerstreuen, versprengen zerstoßen, zerbrechen, zerstören, stürzen, demütigen zerstückeln verstümmeln, verunstalten ausgeliefert sein (werden), in jds. Hände fallen auseinandertreiben zerteilen, abtrennen, zerstreuen, zersprengen zertreten, zerstampfen, vernichten voraus reisen, ziehen voraussehen, -bestimmen vorhersehen zustande bringen, beschaffen zusetzen, zu Leibe rücken, bedrängen zerwühlen, verwüsten heranziehen, beistehen, zu Hilfe kommen; den zwacken zwar zwifalter zwifeltig, zwiveltig zwingen -, sich z. zwir Zwischenabends zwischen sabbaths (priesterlichen) Dienst antreten (be)rauben, stehlen wahrlich, fürwahr Schmetterling doppelt überwältigen, Macht gewinnen über sich zwangsläufig ergeben zweimal gegen Abend, in der Abenddämmerung zwischen zwei Sabbathtagen (in Apg. 13,42 ist im Urtext der folgende Sabbathtag gemeint) zyn Zinn 397* Auf den Vorsatzblättern ist in Faksimile-Druck eine Seite aus Luthers eigenhändigem Übersetzungsmanuskript (Psalm i,i bis 2,2) wiedergegeben. Vgl. dazu Anhang unten S. 15 3* Lizenzausgabe mit Genehmigung der Rogner Sc Bernhard GmbH Sc Co. Verlags KG, München für die Deutsche Buch-Gemeinschaft C. A. Koch’s Verlag Nachf., Berlin Darmstadt Wien Diese Lizenz gilt auch für die Bertelsmann Reinhard Mohn OHG Gütersloh die Europäische Bildungsgemeinschaft Verlags GmbH Stuttgart und die Buchgemeinschaft Donauland Kremayr Sc Scheriau Wien © Verlag Rogner Sc Bernhard GmbH, München Typographie Karlheinz Wehner und Karl Gebhardt, Passau Einband: Karl Gogesch Satz in der 10 und 8 Punkt Mono-Foto-Garamond mit Kursiv durch die Passavia Druckerei AG Passau Belichtung durch W. Tutte, Salzweg bei Passau und Passavia Druckerei AG Passau Druck und Bindearbeiten durch die Passavia Druckerei AG Passau Printed in Germany • Buch-Nr. 6659