Carol Jantzen

 

Wegweisung für Ehefrauen, die ihren Weg mit Jesus allein gehen

 

oder

 

Wie gewinnt eine Ehefrau ihren Ehemann

 

 

Wenn Sie, liebe Mitchristin, ein wahres Kind Gottes sind und Sie wünschen, dass Ihr Partner auch ein klares Verhältnis zu Gott bekommt, dann stehen Sie in einem schweren Kampf.  Der böse Feind will den Partner in seiner Macht behalten.  Es kostet oft viele Tränen und viel Herzeleid.

 

Welche Beweggründe stecken hinter dem Verlangen, dass Ihr Mann auch Christ wird?  Geht es Ihnen darum,

 

·       dass Sie Frieden statt Feindschaft und Uneinigkeit in Ihrer Familie haben?

·       dass Ihre Kinder in der Furcht des Herrn aufwachsen können?

·       dass Sie innige geistliche Gemeinschaft mit Ihrem Mann haben können?

·       dass Sie Ihre Ehe retten?

·       dass Sie die Gewissheit haben, dass Ihr Mann für die Ewigkeit vorbereitet ist?

 

Solche Beweggründe sind in sich nicht verkehrt. Wenn man aber zu sehr mit Problemen beschäftigt ist, kann man von Gottes Absicht mit uns selbst abgelenkt werden. In solchen Situationen gilt es nämlich, ihn zu verherrlichen und ein tieferes Verständnis von seiner Herrschaft zu bekommen – auch wenn der Ehemann sich nie für Jesus entscheidet.

 

Es mag sein, dass Sie gar nicht mehr wissen, wie Sie sich Ihrem Mann gegenüber verhalten sollen.  Darf ich Ihnen einige bewährte Hilfen vorschlagen?

 

 

WAS SOLLTEN SIE VERMEIDEN?

 

 

1.    Versuchen Sie nicht, ihn zu verändern.

 

Zeigen Sie ihm, dass sie ihn gern haben und zwar so, wie er ist.  Auf direktem Wege können wir kaum jemanden verändern.  Oft aber ändert sich der Partner, wenn wir uns verändern.  So kommen häufig Frauen zu mir und beklagen sich über ihre Männer.  Eine Beschuldigung nach der anderen wird vorgebracht.  Manche kommen, weil sie Mitleid haben wollen; andere meinen, ich könnte ihre Männer oder ihre Situation ändern.

 

Jeder Mensch hat eigentlich nur die Möglichkeit, sich selbst zu korrigieren. Oft wissen wir auch ganz genau, was dem Mann an uns nicht gefällt.  Es ist ratsam, sich von diesem eine Liste zu machen und alles daranzusetzen, diese Eigenarten aufzugeben.  Des Öfteren sage ich zu Hilfe suchenden Frauen: "Ihr Mann ist nicht hier, aber Sie sind hier.  Wir können nur bei Ihnen beginnen.  Wichtig ist, dass Sie sich verändern.  Das heißt nicht, dass Ihr Mann keine Fehler macht! Nein!  Aber für seine Sünde ist er verantwortlich."  "So wird also ein jeglicher für sich selbst Gott Rechenschaft geben." (Römer 14, 12)

 

Vor vielen Jahren traf ich eine Frau auf der Straße. Nach meiner Anfrage nach ihrem Wohl brach sie bald in Tränen aus, denn ihre Ehe war am scheitern.  Wie üblich war der Mann an allem Schuld.  Sie kam oft zu mir in ihrer Verzweiflung.  Jedes Mal fragte ich: "Was hat er gesagt? Was hat er getan?  Wie reagiertest du?" Anhand von ihren Antworten konnte ich ihr zeigen, wie ihre Reaktionen verkehrt waren.  Ihren Mann konnte ich nicht ändern.  Aber es ist schon viel gewonnen, wenn sich ein Teil verändert.  Nach etwa 10 Jahren ist es nun viel besser geworden in dieser Ehe. Der Mann ist noch nicht gläubig, aber er bekommt ein immer größeres Interesse am Evangelium.

 

Diese Frau hat viel gelernt, unter anderem, was es heißt zu vergeben.  Dies ist sehr wichtig für eine Ehe.  Übrigens, haben Sie ihrem Mann schon vergeben, dass er nicht Christ ist?  Vergeben heißt loszulassen, nicht mehr den Richter über den anderen zu spielen, nicht zu warten, bis der andere um Vergebung bittet.  (Ich möchte auf meine Broschüre "Vergebt einander" hinweisen.)

 


 

 

2.    Nicht so viel reden

 

Der Apostel Petrus sagt den Frauen, sie sollen versuchen, ihre Ehemänner durch ihr Leben, "ohne Worte", für den Herrn zu gewinnen:  "Gleicherweise sollen auch die Frauen ihren eigenen Männern untertan sein, damit, wenn auch etliche dem Wort nicht glauben, sie durch der Frauen Wandel ohne Wort gewonnen werden, wenn sie euren in Furcht keuschen Wandel ansehen." (1. Petrus 3, 1-2)

 

Nörgelei und Ungeduld seitens der Frau können beim Mann Minderwertigkeitsgefühle und die Überlegung aufkommen lassen, dass etwas mit ihm nicht stimmt, weil seine Frau so "heilig" ist.

 

Predigen Sie nicht!  Leben Sie es vor!  Legen Sie nicht überall Literatur hin!  Manch eine Frau legt auf jeden Gegenstand ein Traktat oder ein christliches Buch in der Hoffnung, dass ihr Mann es liest.  Er liest  es vielleicht gerade deshalb nicht, weil er keine Veränderung im Wandel seiner Frau bemerkt.  Seien Sie bestrebt, für Ihren Mann ein glaubwürdiger "Brief Christi" zu sein, anstatt ihn anzupredigen.  "Es ist offenbar, dass ihr ein Brief Christi seid ..., geschrieben nicht mit Tinte, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens."  (2. Korinther 3, 2)  Reden Sie nicht, sondern leben sie es vor!  Verharren Sie nicht in einer "Bitte, o bitte, glaube!"-Haltung.

 

Was meint Petrus mit Wandel?  Der Psalmist sagt, dass das Wort Gottes ein Licht auf seinem Wege ist. Wenn das so ist, dann gilt es, die Schrift kennenzulernen.  Aus Epheser 4-6 lernen wir zum Beispiel, dass alte Sünden abzulegen und neue gute Wege einzuschlagen sind.  Das ist manchmal ein Kampf, ein "Gehenlernen", aber Gott erwartet eine Umkehr um 180 Grad, weg von der Sünde, hin zu Jesus.  Wachsen Sie in der Geduld?  Können Sie schweigen, wenn Sie zu unrecht beschuldigt werden? 

 

Vor etlichen Jahren machten wir einen Besuch im Hause eines jungen Ehepaares.  Wir stellten fest, dass beide noch jung im Glauben waren.  Die Frau erzählte,  dass sie zuerst zu Jesus gekommen sei und kurz darauf ihr Mann.  Ich fragte: "Was haben Sie gemacht?" "Gar nichts", kam die Antwort."  "Also, bitte erzählen Sie, wieso er dann so schnell zum Glauben kam."  Sie sagte: "Meine ganze Haltung, alle meine Interessen waren anders als vorher.  Abends, bevor ich zu Bett ging, nahm ich meine Bibel aus meinem Nachttisch und las darin.  Nach einer Weile fragte mein Mann, welches Buch mich denn so interessiere.  Als ich "die Bibel" sagte, war er ein bisschen schockiert, aber kurz darauf sah ich, wie auch er in einer Bibel las. Es dauerte nicht lange, bis er sich dem Herrn Jesus auslieferte."

 

Sprechen Sie mit ihrem Mann nicht über Gott, aber reden Sie mit Gott über Ihren Mann!

 

 

3.    Seien Sie nicht vor den Kopf gestoßen, wenn sich Ihr Mann gegen Ihren Glauben wendet.

 

Viele Ehemänner werden eifersüchtig, wenn ihre Frau zum Herrn findet. Sie haben das Gefühl, jemand hätte ihre Frau gestohlen. Die Frau hat nicht mehr die gleichen Interessen.  Sie ist wie eine Fremde für ihn.  Diese Gefühle gehen oft in Aggressivität über.

 

Nach den Aussagen der Heiligen Schrift ist eine feindselige Haltung zu erwarten.  "Denkt an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr.  Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen." (Johannes 15, 20) "Das Wort ist eine Torheit denen, die verloren gehen." (1. Korinther 1, 18)  Deswegen versteht Ihr Mann Sie nicht.  Sie brauchen sich aber nicht zu fürchten, wenn Ihr Mann Ihnen droht, denn in 1. Petrus 3, 5-6 lesen wir: "So haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, welche ihre Hoffnung auf Gott setzten und ihren Männern untertan waren, wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn "Herr" nannte; deren Töchter ihr geworden seid, wenn ihr Gutes tut und euch durch keine Drohung abschrecken lasst." Vers 14 b: "Ihr Drohen aber fürchtet nicht und erschreckt nicht."

 

Als vor vielen Jahren die Frau eines Bäckers gegen den Willen ihres Mannes Sonntagabends zum Gottesdienst ging, sagte ihr Mann: "Wenn du zurückkommst, stecke ich dich in den angeheizten Backofen."  Sie ging.  Die ganze Gemeinde betete und flehte zum Herrn.  Was meinen Sie, wie es ihr auf dem Heimweg zumute war!  Hatte sie Angst?  Ja, sehr.  Aber sie wusste, dass Gott größer war als ihr Mann.  Sie ging auf die Tür zu, als ob sie keine Angst hätte.  Ihre Seele hatte sie Gott anbefohlen.  Ihr Mann stand dort und wartete auf sie.  Gerade bevor sie über die Schwelle treten wollte, fiel der Mann auf die Knie und flehte Gott um Gnade an.  Gott hatte ihre Liebe zu ihm belohnt.

 

Ein anderes Beispiel: Eine Frau in Ägypten kam zum Glauben. Ihr Mann verbot ihr den Gemeindebesuch. Sie stand sonntags oft unter den Fenstern des Gemeindesaals und lauschte dem Singen der Gemeinde, ohne an der Versammlung teilzunehmen.  So vergingen Jahre.  Als dann einmal ein besonderes Fest stattfinden sollte, wollte sie so gerne hingehen, dass sie den Mut fasste und ihren Mann um Erlaubnis bat.  Er sagte: "Du bist eine gehorsame Frau gewesen. Du darfst gehen." Vielleicht hat sie ihm etwas über das Fest berichtet.  Ich weiß es nicht mehr.  Aber bald ging er mit ihr in den Gottesdienst und wurde auch Christ.  Eines ist sicher, ihr Leben muss mit ihrem Zeugnis übereingestimmt haben.

 

 

4.    Weigern Sie sich, sich selbst zu bemitleiden und bitter zu werden.

 

Ihre Situation ist nicht einmalig.  Tausende von Frauen haben ungläubige Ehemänner.  Sagen Sie sich: "Jesus liebt mich und ist immer bei mir."  Die Frau, die mit Gott lebt, ist nie allein.  Die ersten Christen freuten sich, dass sie würdig gewesen waren, "um seines Namens willen Schmach zu leiden". (Apostelgeschichte 5, 41) Wenn der Mann nicht ein Eigentum Jesu ist, ist er unter der Herrschaft Satans. (Epheser 2, 2)  Hassen Sie Satan aber nicht ihren Mann.  Tun Sie ihrem Mann Gutes.  "Alles nun, was ihr wollt, dass die Leute euch tun sollen, das tut auch ihr ihnen ebenso." (Matthäus 7, 12)

 

Diese Art des Zusammenlebens bedeutet häufig Leid.  Man stellt oft Fragen wie: "Warum gerade ich, Herr?"  In einem Buch von Lindell liest man folgendes: Ein Vater, dessen Sohn im Vietnamkrieg gefallen war, verlangte von seinem Pastor eine Antwort auf die Frage: "Wo war Gott, als mein Sohn getötet wurde?"  Der alte Pastor antwortete freundlich: "Gerade dort, wo er war, als sein eigener Sohn auf Golgatha getötet wurde."  Der Pastor richtete die Augen des leidgeprüften Vaters auf den gekreuzigten Jesus.  Wenn wir Jesus gehören, ist jedes Leid ein Leiden für ihn.

 

 

5.    Erwecken Sie nie den Eindruck, dass Ihnen Ihre gläubigen Bekannten mehr bedeuten als Ihr Mann!

 

Wenn Sie ihn Abend für Abend alleine lassen, werden Sie Abneigung ernten.  Eine gläubige Frau muss hier sensibel sein.  Es wäre auch nicht ratsam, andere Gläubige bei Bedarf mit warmen Mahlzeiten zu versorgen, wenn Ihr Mann dann zu Hause mit einem kalten Imbiss vorlieb nehmen muss. Man muss aufpassen, dass man nicht einen Keil zwischen den Ehepartner und den Herrn treibt.  Einerseits sollte man die Gemeinschaft mit Gläubigen suchen; andererseits will der Mann auch nicht zu oft alleine sein.  Wenn eine solche Frau einmal in der Gemeinde fehlt, sollte man dort Verständnis dafür haben. Hingegen, wenn der Mann ihr nichts in den Weg legt, sollte die Frau die Ausrede, wegen ihres Mannes zuhause bleiben zu müssen, nicht benutzen, um es sich bequem zu machen.  Jeder steht hier vor Gott, und es braucht Gebet und Ringen, damit Jesus verherrlicht wird.

 

Es besteht nämlich die Gefahr, dass der Ehepartner den Eindruck bekommt, Sie wären lieber mit einem "wunderbaren Christen" verheiratet.  Ihr christusähnliches Leben in der Unterordnung unter ihrem Mann kann ihn gewinnen.

 

 

6.    Vermeiden Sie unnötigen Ärger.

 

Nachlässigkeit in der Hausarbeit und in Bezug auf das eigene Aussehen, leichtfertiges Verhalten in Geldangelegenheiten, Jammern und Klagen könnten hier als Zündstoff wirken.  Eine Frau, die solche Probleme hat, sollte sich ändern.  An einer Veränderung erkennt der Ehemann, dass "dieser Christus" etwas zu bieten hat.  Er merkt, dass die Frau alles sauberer hält, mehr Ordnung hat, mehr Geduld mit den Kindern hat, usw.

 

Als Moody in Philadelphia predigte, kam einmal eine Dame zu ihm mit der Bitte, für ihren Mann zu beten.

Er erwiderte: "Nein.  Ich werde nicht für Ihren Mann beten."

"Was?" sagte sie.  "Sie wollen nicht für meinen Mann beten?  Beten Sie nicht für die Ungläubigen?"

"Doch, aber ich werde nicht für Ihren Mann beten."

"Warum nicht?" wollte sie wissen.

Moody antwortete: "Weil ich glaube, dass Sie selbst das größte Hindernis zur Bekehrung Ihres Mannes sind."

Die Frau war eingeschnappt, ging nach Hause zu ihrem Mann und sagte: "Herr Moody hat mich heute Nachmittag beleidigt."

"Wie bitte?" fragte der Mann. "Moody hat dich beleidigt? Ich dachte, Moody sei ein Gentleman. Ich hätte nicht gedacht, dass er eine Dame beleidigen würde."

"Doch", erwiderte sie, "Herr Moody hat mich heute beleidigt."

"Was sagte er denn zu dir?" fragte der Mann.

"Er sagte, ich sei das größte Hindernis zu deiner Bekehrung."

"Nun, stimmt das nicht?" fragte der Mann. (R. T.)

 

Liebe Leserin, wünschen Sie, dass andere für die Bekehrung ihres Mannes beten?  Besteht die Möglichkeit, dass Sie das größte Hindernis zu seiner Bekehrung sind?  Wenn Sie nicht gründlich mit Gott ins Reine kommen, ein reines Gefäß werden, durch welches der Heilige Geist wirken kann, werden Sie ein Hindernis bleiben.

 

 

7.    Erwarten Sie nicht, dass Ihr Mann sich "christlich" benimmt.

 

Die Sündenerkenntnis, die Sie vom Heiligen Geist empfangen haben, können Sie dem ungläubigen Mann nicht aufzwingen. Wissen Sie, was ich meine?  Sie werden gläubig, und plötzlich merken Sie, dass Ihr Mann raucht oder sich fragwürdige Videos ansieht.  Er flucht vielleicht und tut vieles mehr.  Gott hat Sie befreit, und Sie haben keine Lust mehr zu solchen Dingen.  Jetzt heißt es, in Geduld und Liebe mit diesem Mann zu leben, ihn anzunehmen, wie er ist, bis er den Unterschied in Ihrem Leben merkt, er selbst zu Jesus kommt und die Lust zur Sünde verliert.  Nur Jesus kann Ihren Mann ändern.  Wenn Sie erwarten, dass er Ihretwegen diese Dinge aufgibt, wird er eher ablehnend werden.

 

Eine neu bekehrte Frau wollte sich scheiden lassen, weil ihre Ziele und die ihres Mannes jetzt in zwei völlig verschiedene Richtungen gingen. Wohlgemerkt, es waren schon immer Schwierigkeiten in dieser Ehe gewesen, aber der Mann war ihr treu, liebte sie, und es gab überhaupt keinen Grund, an Scheidung zu denken.  Ich zeigte ihr, dass es jetzt wichtig sei, an der Ehe zu arbeiten, indem sie sich von Gott ändern lasse.  Dieser Mann hat deutlich den Unterschied an seiner Frau bemerkt und fand nach einigen Monaten zum Herrn Jesus.

 

"Es ist möglich, mit dem schlimmsten Menschen zusammenzuleben, weil es genügend Gnade gibt.  Die Quelle der Gnade ist Jesus, und aus dieser Quelle können wir schöpfen, Gnade um Gnade." (H.J.)

 

 

 

WAS KÖNNEN SIE MIT GEWINN TUN?

 

 

1.    Kommen Sie mit Gott in Ordnung.

 

Wenn Sie z. B. Schuld haben, weil Sie Ihrem Mann nicht untertan waren, wird es notwendig sein, Gott um Vergebung zu bitten und auch Ihren Mann um Vergebung anzugehen.  Wenn Sie als Gläubige Ihren Mann als Ungläubigen geheiratet und damit gegen das Verbot der Heiligen Schrift verstoßen haben, ist es auch notwendig, dass Sie für diese Sünde um Gottes Vergebung bitten.  Nachdem Sie ihn nun aber geheiratet haben, ist er jetzt Ihr rechtmäßiger Ehegatte.  Vergebung haben sie, aber jede Sünde hat Konsequenzen, und Gott will Ihnen nun eine wichtige Lehre dadurch erteilen.

 

 

2.    Lesen Sie täglich in der Heiligen Schrift.

 

Denken Sie über Gott nach, über seine Erwartungen, über seine Verheißungen.  Haben Sie einen Bibelleseplan?  Es gibt zum Beispiel Bibellesepläne mit denen Sie in einem Jahr die ganze Bibel einmal durchlesen können.  Bibellesen ist wichtig, weil die Heilige Schrift die Quelle aller unserer Hilfe ist.

 

 

3.    Vertrauen Sie weiter auf Gott. (Jakobus 1, 6-7)

 

"Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht, denn wer zweifelt, gleicht der Meereswoge, die vom Winde hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde."

 

In Psalm 42 fragt sich der Psalmist zweimal: "Was betrübst du dich, meine Seele?" und beide Male beantwortet er seine eigene Frage: "Harre auf Gott."  Auf Gott zu harren, bedeutet in Ihrem Fall, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern weiter für Ihren Mann und Ihr Zeugnis zu beten.  Das Reden mit Gott über Ihren Partner wird immer am fruchtbarsten sein.  "Vater, mein Mann ist in deinen Händen."  Gott kann den Mann gewinnen, ohne ein Wort der Frau.  Wer auf Gott harrt, wird nicht enttäuscht. Vertrauen Sie das Resultat dem Herrn an.

 

Eine gute Praxis, die ich persönlich auch pflege, ist es, anhand von Verheißungen zu beten und zu harren.  In der Schrift findet man viele Zusagen, dass Gott unser Gebet hören und erhören wird.  Ich gehe manchmal mit auf Kärtchen geschriebenen Bibelversen in der Hand im Zimmer auf und ab und halte dem Herrn seine Verheißungen vor und glaube, dass er sie auch einhalten wird.  (Meine Kärtchen haben eine Größe von 10 mal 7,5 cm.  Sie sind klein genug, um sie in die Schürzentasche zu stecken oder über der Spüle aufzuhängen.  So hat man sie in Reichweite, und wenn man sie oft genug liest und darüber nachdenkt, bleiben sie im Gedächtnis haften.)

 

Beten Sie nicht nur für Ihren Mann, sondern auch für sich persönlich.  Wie? Wenn Sie Gelegenheit haben, mit anderen zusammen zu beten, bringen Sie Ihre Anliegen vor: dass Sie eine bessere Ehefrau und Mutter sein möchten, dass Sie die Wünsche und Nöte Ihres Mannes empfinden und richtig darauf reagieren usw.  Wenn Sie allein in der Stille beten, können Sie den Herrn um Gnade bitten, dass Sie es schaffen, Ihrem Mann um Christi Ehre willen untertan zu sein, ohne zuerst den Hintergedanken zu haben, dass Ihr Leben dann glücklicher wird.

 

 

4.    Bitten Sie Gott um eine baldige Erhörung Ihrer Gebete.

 

Als ich über diesen Punkt nachdachte, stellte ich mir die Frage: "Dürfen wir um eine baldige Erhörung beten?  Dann kam mir das Wort "Eile" in den Sinn, und in meiner Konkordanz fand ich dann eine Anzahl Verse in den Psalmen, wo der Dichter so betet.  "Du aber, o Herr, sei nicht fern; o meine Stärke, eile mir zu Hilfe!" (Psalm. 22, 20)  "Eile mir zu helfen, Herr, mein Heil!"  (Psalm 38, 23)  "Eile, o Gott, mich zu erretten, Herr, mir zu helfen!"  (Psalm 70, 1)

 

Wenn Ihr Mann zu Jesus findet, während die Kinder noch klein sind, haben diese zwei Gläubige, die sie leiten können.  Wenn auch der Einfluss einer gläubigen Mutter groß ist, so ist doch der Einfluss zweier gläubiger Elternteile größer.  Es ist Gottes Wille, dass niemand verloren geht.  Dass Gott den Mann retten kann, steht fest.  Und doch sagt Paulus, dass eine Frau nicht weiß, ob ihr Mann sich von Gott retten lassen wird.  Sie weiß es nicht, aber sie darf Gott Tag und Nacht um seine Umkehr anflehen.  Und wie oft hat es sich schon gelohnt, im Gebet mit Gott zu ringen!  Es ist ein Kampf zwischen Finsternis und Licht.

 

 

5.    Vertrauen Sie dem Herrn auch bezüglich der Erziehung Ihrer Kinder.

 

Wir wissen, dass es besser ist, wenn beide Elternteile gläubig sind, aber sollte der Herr es nicht schenken, können wir um Gnade bitten, allein den Weg zu gehen.  Aus der Schrift lernen wir, dass gläubige Mütter wie Eunike, Abia und Jedida gottesfürchtige Söhne hatten, obwohl die Väter gottlos waren.  Wenn der Herr nicht Abhilfe schafft, dann schafft er Durchhilfe.

 

An dieser Stelle dürften einige Gedanken zu 1. Korinther 7, 12-16 am Platz sein.

 

"Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat, und sie ist einverstanden, bei ihm zu wohnen, verlasse er sie nicht; und eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat, und er ist einverstanden, bei ihr zu wohnen, verlasse ihn nicht; denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann – sonst sind dann eure Kinder unrein. Jetzt sind sie aber heilig.  Wenn sich der Ungläubige aber trennt, trenne er sich.  Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen nicht gebunden (D.h., die ehe ist vor Gott aufgelöst) – in Frieden hat uns Gott gerufen -, denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst, oder was weißt du, Mann, ob du die Frau retten wirst?" (HJ) 

 

Dieser Abschnitt spricht zu solchen, die nach ihrer Eheschließung gläubig geworden waren und jetzt vor Fragen und unangenehmen Situationen stehen.  Paulus war um Aufklärung gebeten worden.

 

Das Christwerden löst die Ehe nicht auf; es macht sie fester.  Heilig bedeutet hier, dass die Kinder nicht unehelich, nicht unrechtmäßig, sind.  Sie sind im Ehebund geboren.

 

Gläubige Frauen finden auch in 2. Timotheus 1, 3-5 Trost: "Da ich die Erinnerung an deinen ungeheuchelten Glauben festhalte, der zuvor in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike gewohnt hat, ich bin aber versichert, auch in dir."

 

Apostelgeschichte 16, 1-2: "Er (Paulus) kam aber auch nach Derbe und nach Lystra.  Und siehe, dort war ein Jünger namens Timotheus, der Sohn einer gläubigen jüdischen Frau, aber eines griechischen Vaters.  Der hatte ein gutes Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Ikonium." Timotheus war gut im Glauben erzogen worden, obwohl der Vater wahrscheinlich ein Ungläubiger war.

 

Das Verhalten, der Wandel, die Lehre, die wir an die Kinder weitergeben, sind ausreichend, auch wenn der Mann nicht gläubig ist.

 

 

6.    Seien Sie sich darüber im klaren, dass Gott Ihren Mann nicht zwingen wird, Jesus als Retter anzunehmen.

 

Der Weg zur Rettung ist kein gemeinsamer Gang, obwohl es schon Ehepaare gegeben haben soll, die diesen Schritt zur gleichen Zeit wagten. Wir kommen einzeln zum Herrn und nicht in Gruppen.  Jeder steht für sich vor dem Herrn.

 

Jesus zwingt niemanden.  Er wird Ihrem Mann die Entscheidung auch nicht abnehmen, ihm aber jede Gelegenheit geben, sich für ihn entscheiden zu können.  Wir kommen aus freier Wahl zu ihm.  "Wer will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst." (2. Petrus 3, 9)  "Der Herr ... ist langmütig gegen uns, da er nicht will, dass jemand verloren gehe, sondern dass jedermann Raum zur Umkehr habe." (2. Petrus 3, 9) Schieben und Drängen (auch mit gut gemeinten Einladungen usw.) bewirkt oft das Gegenteil von dem, das wir erreichen wollen.  Eine drängelnde Gemeinde verlangt: "Bring doch deinen Mann mit!  Dann wird er sich bekehren!"  Oftmals wird die Frau auch noch von Gemeindegliedern schief angesehen, weil sie es einfach nicht zu schaffen scheint, ihren Mann in die Gemeinde zu bringen.  Sollten Sie sich einmal frei fühlen, Ihren Mann zu einem besonderen Gottesdienst einzuladen, nehmen Sie ein "Nein, danke" mit Gelassenheit hin.  Die Rettung Ihres Mannes ist Gottes Sache, nicht Ihre.

 

 

7.    Wachsen Sie weiter im Glauben, während Sie auf Ihren Mann warten.

 

Freude und Erfüllung im Herrn findet unabhängig vom Ehemann statt.  Während Sie auf die Entscheidung Ihres Mannes warten, haben Sie volle Genügsamkeit im Herrn. Zum Christsein gehört einiges mehr, als die Bekehrung des Ehegatten.  Außerdem ist es ein Vorrecht, durch diese Leiden im Glauben wachsen zu können und dabei zu lernen, sich ganz auf den Herrn zu verlassen.

 

Wir lernten im ehemaligen Jugoslawien eine Frau kennen, deren Mann ein Trinker war.  Sie waren bettelarm.  Sie erzählte folgendes: "Unser Haus stand auf drei Pfeilern, und ich war der vierte!  Erst auf seinem Sterbebett bat mein Mann Gott um Vergebung.  Dann bat er die Familie um Vergebung.  Die letzten Stunden mit ihm waren für mich 'Himmel auf Erden.'  Ich bin so glücklich!"  Sie haderte nicht mit Gott, dass es so lange gedauert und sie deshalb ein schlechtes Leben hatte, sondern freute sich über ein Wiedersehen mit ihrem Mann in der Herrlichkeit.

 

Das Warten ist schwer, aber daran reift man.

 

 

8.    Erinnern Sie sich immer daran, dass Gott Ihren Ehemann mit einer Liebe liebt, die Ihre Fähigkeit übersteigt.

 

Gott wünscht es mehr als Sie, dass ihr Mann sich bekehrt. Niemand kann lieben wie Gott liebt. Er ist Liebe.  Er ist bereit, Ihrem Ehemann alle Sünden zu vergeben, genau so wie er bereit war, Ihnen zu vergeben.  Sind Sie auch bereit, Ihrem Ehemann zu vergeben?  Die Schrift sagt nicht, dass der andere zuerst um Vergebung bitten muss.  Die Liebe verharrt dann in einer ständigen Haltung der Vergebung.

 

 

9.    Achten Sie Ihren Mann als Person.

 

Hören Sie sich seine Meinung an.  Wenn Sie tun, als seien seine Ansichten wertlos, so setzen Sie ihn herab, und es könnte sein, dass er sich noch mehr verschließt.  Wenn Sie ihn anhören, wird er wahrscheinlich auch Sie anhören.

 

Die häufigste Klage über Ehemänner ist: "Mein Mann spricht nicht mit mir."  Nicht? Wie war es denn vor der Ehe und in den ersten Jahren?  Damals hing sie an jedem seiner Worte und hörte zu.  Jedes Wort war "süßer denn Honig", und jetzt kommt dieser Mann kaum zu Wort, weil seine Frau gleich anfängt, ihn zu korrigieren und ihre Meinung zu äußern, die ja viel besser ist als seine!  Andererseits hat die Frau so viel zu tun, dass sie keine Zeit hat, ihrem Mann in die Augen zu schauen und zu zeigen, dass sie wirklich an dem, was er sagt, interessiert ist. Ich weiß um dieses Problem.  Ich kämpfe selbst damit.  Wir brauchen viel Konzentration um zuzuhören.  Mit der Zeit dürfte der Mann dann beginnen, mit einem zu reden und zu erzählen.  Wenn er aber im voraus weiß, dass die Frau jede geäußerte Meinung zunichte machen wird, gibt er natürlich auf und schweigt.

 

Der ungläubige Mann meiner Freundin kam aus seinem Büro nach Hause und erzählte ihr von seinem Problem mit der Büroangestellten.  Sofort sagte sie: "Warum hast du nicht ...?" Er wurde natürlich wütend.  Der Mann möchte sich zunächst nur mitteilen. Eine Frau, die ihm sofort einen Rat gibt, erhebt sich somit über ihn.

 

Soweit man kann, d. h. ohne sich zu versündigen, sollte man bereit sein, mit dem Mann mitzugehen, sich für seine Arbeit, seine Liebhabereien zu interessieren.  Übrigens, oft ist es so, dass sich alles um die Kinder dreht.  Später, wenn die Kinder selbständig sind, hat der Mann immer noch seinen gewohnten Tagesablauf, aber die Frau empfindet sich jetzt wie ein fünftes Rad am Wagen.  Es ist dann gut, Interesse an dem zu zeigen, was der Mann tut oder ihn angeht.  Das liefert nicht nur Gesprächsstoff, sondern ermöglicht ihr auch mehr Anteilnahme, da sie jetzt mehr Zeit hat.

 

 

10.   Machen Sie ehrliche Komplimente.

 

Danken Sie Gott täglich für die guten Eigenschaften Ihres Mannes.  Sie werden erfahren, dass es für die Ehe und für Sie persönlich sehr positive Auswirkungen haben wird.  Lassen Sie ihren Mann wissen, dass Sie das, was er für Sie und die Kinder tut, schätzen. Kritik baut fast immer eine Schranke auf.  Ersetzen Sie das Meckern und das Nörgeln durch Lob und Komplimente.  Er braucht Anerkennung.  Versuchen Sie einmal, ihm jeden Tag irgend ein ehrliches echtes Kompliment zu machen. Es wird ansteckend wirken.  Auch der schlimmste Mann hat etwas Gutes, wofür man ihn loben kann.

 

 

11.   Sagen Sie Ihrem Mann oft, dass Sie ihn lieben, und zeigen Sie ihm Ihre Liebe.

 

Manchmal werden Sie ihm Ihre Liebe dadurch zeigen können, dass Sie zu Hause bleiben, anstatt, z. B., zur Bibelstunde zu gehen. Kochen Sie ihm sein Lieblingsgericht. Zeigen Sie ihm, dass Sie es schätzen, wenn er mit Ihnen ausgeht.  Kommen Sie ihm öfters und herzlich entgegen, wenn er zärtlich wird.  Lassen Sie Ausreden wie: "Ich bin zu müde", oder: "Ich habe Kopfschmerzen."  Die Bibel lehrt, dass der Leib der Ehefrau nicht ihr selbst gehört. "Die Frau verfügt nicht selbst über ihren Leib, sondern der Mann; gleicherweise verfügt aber auch der Mann nicht selbst über seinen Leib, sondern die Frau." (1. Korinther 7, 4)  Die Heilige Schrift lehrt, dass sich Ehepartner einander nicht "entziehen" sollen. "Entzieht euch einander nicht, außer nach Übereinkunft auf einige Zeit, damit ihr zum Gebet Muße habt, und kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versuche um eurer Unenthaltsamkeit willen." (1. Korinther 7, 5)

 

Wenn beide gläubig sind, kann man sich, wie hier gesagt wird, für eine bestimmte Zeit absprechen.  Aber wenn man so fasten will, ist Vernunft geboten.  Es darf nicht so lange sein, dass die Gefahr zum Sündigen besteht.  Wenn der Ehepartner ungläubig ist, gibt es diese Möglichkeit des Verzichts nicht. Der gläubige Partner muss sich die Zeit zum Beten woanders "stehlen", wenn die Zeit knapp ist, d. h., auf etwas anderes verzichten.

 

Gott erkennt das Bedürfnis nach sexueller Befriedigung in der Ehe an.  Der Mann, der sich durch die Gefühlskälte seiner Frau enttäuscht sieht, wird gewiss nicht offen sein für das Evangelium.  Geben Sie Ihrem Mann viel Gelegenheit festzustellen, wie Ihr Glaube an den Herrn Jesus Christus Sie zu einer besseren Ehefrau gemacht hat.

 

Manche Frauen haben auf dem sexuellen Gebiet das Problem, dass der Verkehr zu oft von ihnen verlangt wird.  Ihre Männer leben "unweise" mit Ihnen.  Dies kann für die Frau auch ein Leiden sein.  Der Geschlechtsverkehr soll nicht zum Lustgewinn herabsinken, sondern zur Offenbarung unseres Herzens dienen: "Wir gehören nur einander."  Das ist Grund zur Freude.  Gott untersagt uns in seinen Ordnungen diese Freude nicht.  Unter diesen Umständen bleibt selbst unser Gefühl rein und heilig. Paulus hat uns in 1. Korinther 7, 3 kein Gesetz auferlegt, weil jedes Ehepaar in der dort genannten Haltung, dass man nicht über seinen eigenen Leib verfügt, seinen Weg suchen und finden muss. Wichtig ist, dass man sich einig wird. Eher ist dieses möglich, wenn beide Partner gläubig sind.

 

 

12.   Bitten Sie den Herrn um Urteilsvermögen.

 

Es wird notwendig sein, unterscheiden zu können zwischen dem, was die Bibel als den Willen Gottes offenbart, und den Regeln, die Christen selbst aufgestellt haben.  Eine Frau mag davon überzeugt sein, dass sie möglichst an allen Veranstaltungen der Gemeinde teilnehmen sollte.  Aber sehr wahrscheinlich gab es in der ersten Gemeinde nicht alle diese Veranstaltungen.  Die Gläubigen kamen möglicherweise nur am Sonntag zusammen, aber wahrscheinlich für eine längere Zeit.  Wenn es der Ehemann der Frau nicht verbietet, an den Zusammenkünften teilzunehmen, sollte sie hingehen.

 

Aber auch wenn der Mann möchte, dass sie ihre Gemeindebesuche einschränkt, so braucht sie deshalb nicht geistlich zu verhungern. Sie hat die Bibel.  Und sie kann gewiss Bücher und andere Schriften finden, die ihr dabei helfen, Gottes Wort zu verstehen, wenn sie es liest.  Außerdem ist es unter Umständen für sie möglich, während der Arbeitszeit ihres Mannes an einem Hausbibelkreis teilzunehmen, bei anderen gläubigen Frauen einen Besuch zu machen oder sich besuchen zu lassen.  Und sie kann beten – immer und überall.

 

 

13.   Bitten Sie Gott, dass 1. Petrus 3, 3-6 in Ihrem Leben zur Anwendung kommt. (Vgl. auch 1. Timotheus 2, 9-15)

 

"Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, (d. h., nicht im Äußerlichen bestehen), mit Haarflechten und Goldumhängen und Kleideranlegen, sondern der verborgene Mensch des Herzens mit dem unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, welcher vor Gott wertvoll ist. Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, welche ihre Hoffnung auf Gott setzten und ihren Männern untertan waren, wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn "Herr" nannte."

 

Geben Sie Gott Gelegenheit, in Ihnen einen "sanften und stillen Geist" zu schaffen.  Vertrauen Sie ihm, wie "vorzeiten die heiligen Frauen", dass Ihr Gehorsam Ihrem Mann gegenüber Frucht sehen darf.

 

Während einer Evangelisation in Nürnberg fand der Besitzer eines Restaurants zu Jesus.  Seine Frau war herrschsüchtig und laut und hatte natürlich Schwierigkeiten mit den Angestellten.  Ihr Mann erzählte uns bei einem späteren Besuch, dass seine Frau zum Glauben an Jesus gekommen sei.  Sie wäre ganz verändert.  Sie würde jetzt ganz ruhig und still sein und die Liebe Jesu ausstrahlen.  Seine Freude war groß.

"Die Frauen seien ihren eigenen Männern untertan, (d. h., sie ist untergeordnet; sie erhebt sich nicht über ihn) als dem Herrn (wenn Jesus unser Herr ist, dann sind wir zuerst ihm unterordnet und zweitens unseren Männern), denn der Mann ist des Weibes Haupt, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist; er ist des Leibes Retter (und der Mann ist auch derjenige, der seine Frau schützt, umsorgt und rettet).  Wie nun die Gemeinde Christus untertan ist (sie ist ihm unterstellt), so seien es auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem." (Epheser 5, 22-24)

 

Wir brauchen diese Mahnung, weil Gott weiß, dass wir zum Herrschen neigen.  Es ist gut, dass Gott uns Frauen nicht vergessen hat.  Wir merken: Er gibt Anweisungen sowohl für die Frauen als auch für die Männer, denn wir werden als Gleichwertige betrachtet.  Wir tragen eigene Verantwortung.  Aber jeder hat seine eigene Rolle in der Ehe bekommen. Vielleicht sollten wir uns an dieser Stelle etwas Klarheit verschaffen.

 

 

 

 

Über die Rollen von Mann und Frau in der Ehe.

 

Der Mann hat die Aufgabe zu versorgen, Frau und Kinder zu lieben wie Jesus die Gemeinde liebt, seine Familie zu schützen usw. Die Frau hat die Aufgabe der Mithilfe unter seiner Führung.  Ihre Rolle liegt in der Unterordnung.  Schon im Garten Eden steht die Frau unter seiner Führung und seinem Schutz.

 

Die Frage lautet also nicht: "Wann kann ich tun, was ich will, und wann muss ich tun, was er will?" Es handelt sich nicht um eine Aufteilung von Freiheiten, sondern eine vollzeitliche Unterordnung.  (Das griechische Wort für "unterordnen" steht an dieser Stelle in der Bibel in der gegenwärtigen Befehlsform und verlangt daher eine andauernde Handlung.)

 

Die Frau ist jedoch gleichwertig – in dem Sinne, dass auch sie im Bilde Gottes geschaffen und vor Gott für ihre eigene Beziehung zu ihm verantwortlich ist.  "Gleichwertigkeit der Frau ist nicht als Gleichrangigkeit zu verstehen, sondern bedeutet eine Über- bzw. Unterordnung gleichwertiger Partner." (Bibel und Gemeinde, 4/1998, S. 348)  Sie ist beides: Partnerin und Untergeordnete.  Wenn eine Frau dieses trennt, wird sie straucheln.  Sie muss sich daran gewöhnen, immer beides gleichzeitig zu sein. Nicht Entweder-Oder.  Die Frage ist nicht: Wann bin ich Partner, wann Untergeordnete?  Weil Frauen heutzutage dieses trennen wollen – sich selbst versorgen, selbst arbeiten, eigenes Geld haben (mein Geld, dein Geld.), ein eigenes Leben aufbauen – kommen sie in Schwierigkeiten.  Nach dem heutigen Ehegesetz ist die Frau viel mehr sich selbst überlassen.  Es wird nicht funktionieren!

 

Wenn wir es schwer finden, dem Mann untertan zu sein, seine Entscheidungen zu achten, dann sollten wir daran denken, dass jeder irgendwem gehorsam sein muss.  Was ist denn so schlimm daran?  Die Welt steht nicht still, nur weil ich meinem Manne Gehorsam leisten soll und es auch tue.  Für manche Frauen bedeutet es Leiden.  Jesus gibt Gnade für dieses Leiden.  Es lohnt sich immer, Gott zu gehorchen, denn der Gehorsam wird in erster Linie Gott entgegengebracht.  Wenn eine Frau Gott untertan ist, wird sie keine Probleme haben, ihrem Mann untertan zu sein.  Weil Gott die Rollen für den Mann und die Frau festgelegt hat, sind wir an erster Stelle ihm gehorsam, wenn wir uns daran halten.  Jesus selbst war unser Vorbild, was Gehorsam anbelangt.  Er war Gott und seinen Eltern untertan.  Er tat nur das, was sein Vater wollte oder befahl.  Er war der absolut Gehorsame. Untertänigkeit bedeutet also weder Minderwertigkeit noch sklavische Knechtschaft.

 

Untertan zu sein heißt, den Mann zu respektieren. (Epheser 5, 33)  Das kann man am besten tun, indem man die guten Eigenschaften des Mannes vor anderen lobt und sich niemals mitreißen lässt, wenn andere Frauen an ihren Männern Kritik üben.

 

Die Unterordnung der Frau ist übrigens eine freiwillige Tat des Gehorsams Gott gegenüber, und Ehemänner haben kein Recht, sie mit Gewalt zu erzwingen.

 

Verpflichten Sie sich vor dem Herrn, Ihrem Mann zu gehorchen und ihm zu dienen – sogar wenn er sich nie für Jesus entscheiden sollte.  Das wäre Gott wohlgefällig gelebt.  Er wird die Aufrichtigkeit unseres Herzens anerkennen und belohnen, indem er uns segnet.

 

Diese Unterordnung kennt eine Ausnahme: Eine Frau soll sich ihrem Mann in allem unterordnen, außer wenn ihr geboten wird, gegen Gott zu sündigen.

 

 

 

 

 

 

14.   Lesen Sie oft die Beschreibung der Liebe in l. Kor. 13 und die der Frucht des Geistes in Galater 5, 22.

 

1. Korinther 13 für die Ehe

 

Liebe ist Geduld – auch wenn der Mann zum dritten Mal am gleichen Tag  das Badezimmer in Unordnung hinterlässt.

 

Liebe ist gütig – und sagt nie das, was der andere eigentlich zu hören  verdient hätte.

 

Liebe ist nicht neidisch – wenn der Mann schläft und sie die ganze Nacht mit ihren kranken Kindern auf war.

 

Liebe pocht nicht – auch nicht, wenn sie zehnmal recht hatte.

 

Liebe ist nicht stolz – ist aber gewillt, als erster "Es tut mir leid" zu sagen.

 

Liebe ist nicht unhöflich – sie spricht genau so höflich zum Ehemann wie zu den Gästen.

 

Liebe sucht nicht das eigene – sie sucht auch im Bett zuerst die Freude des anderen.

 

Liebe ist nicht leicht erzürnt oder aufgebracht – auch wenn der Mann den Hochzeitstag vergessen hat.

 

Liebe führt über die Verfehlungen eines anderen nicht Buch – sagt niemals: "Ich hab's dir ja gesagt."

 

Liebe freut sich nicht über das Böse – freut sich aber über die Wahrheit.

 

Liebe schützt immer – sie schützt den Unschuldigen, bis er für schuldig erwiesen wird.

 

Liebe vertraut immer – und vermutet nicht zuerst etwas Böses.

 

Liebe hofft immer – auf Versöhnung.

 

Liebe nimmt den Ehemann an, so wie er ist, auch über längere Zeit.

 

Liebe macht die Ehe stark und fest.

 

Galater 5, 22:  "Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit."

 

Verlassen Sie sich auf Gott, dass er diese Frucht in Ihrem Leben hervorbringt.  Die Frucht kann nur dann entstehen, wenn man dem Heiligen Geist Raum gibt.  Wie z. B. wird man voll Freude?  Freude entsteht durch konstante Gemeinschaft mit dem Herrn.  Diese Gemeinschaft wird getrübt, wenn man an irgend einem Punkt ungehorsam ist und seinen eigenen Weg geht.  Es wird sofort spürbar.  Die innere Freude weicht.  Man kann nur dann wieder voll Geistes sein, wenn der Ungehorsam ausgeräumt ist, d. h., wenn man die Sünde bekannt hat.

 

 

15.   Betrachten Sie es als eine Art Belohnung, wenn Ihr Ehemann Ihre veränderte Einstellung und Ihr verändertes Handeln bemerkt.

 

Eine Frau hatte die Gnade, ihren Ehemann ganz liebevoll anzuschauen, wahrend er sie anschrie und anklagte.  Plötzlich konnte er es nicht mehr aushalten, dass sie nicht auch zurückschrie, und rief: "Woher bekommst du die Kraft?" Er gibt oft zu, dass sie anders geworden ist.  Weil sie gelernt hat, Jesus anzurufen, ihm in solchen Situationen zu vertrauen, unternimmt ihr Mann mehr mit ihr als früher und ist das Zusammenleben verhältnismäßig ruhig und schön geworden.

 

 

16.   Zeigen Sie, dass es Ihnen Freude macht, Christ zu sein.

 

Das ist immer die beste Werbung.  Sie können ein freudiger Christ sein, wenn Sie mit dem Worte Gottes leben, Gottes Willen tun und mit der Weisheit rechnen, die Ihnen Gottes Heiliger Geist geben will.  Und, wie viele Frauen vor Ihnen, werden Sie merken, dass Sie mit den Spannungen fertig werden können die ein Zusammenleben mit einem ungläubigen Ehemann mit sich bringt. Das Zeugnis Ihres Lebens könnte ihn zu Christus führen.  Die Welt merkt sofort, ob etwas echt ist oder nicht.

 

 

17.   Wenn Sie diese Ratschläge schon alle beherzigt haben und Ihr  Mann immer noch nicht gläubig ist, dann will Gott vielleicht von Ihnen, dass Sie bereit sind zu leiden.

 

Paulus schrieb den Philippern in Kap. 1, 29: "Denn euch wurde in Bezug auf Christus die Gnade verliehen, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden."  Nach vielem Leiden sagte Paulus weiter: "...damit ich Christus gewinne..., denn ich möchte ihn erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Teilnahme an seinem Leiden."
(Philipper 3, 7-11)  Auf geheimnisvolle Weise ist das Leiden der Weg, der zur tiefsten Erkenntnis Christi und innigsten Gemeinschaft mit ihm führt.  In einem ungleichen Joch kann es zum Leiden kommen, aber unsere Hoffnung ist die Herrlichkeit Gottes.

 

Es ist mein Gebet, dass diese Ratschläge wegweisende Hilfe sind.  Möge Gott Ihre Gebete für Ihren Ehemann bald erhören.

 

                                                                           

 


 

ABIGAIL

 

1. Samuel 25

 

Lesen Sie gerne Liebesgeschichten?  Die Bibel kennt sie – heilige und auch unheilige.  In diesem Kapitel finden wir eine heilige, in der eine der schönsten Frauen der Bibel beschrieben wird und aus der wir aber mehr lernen wollen, als nur, wer wen geheiratet hat.

 

In der Bedeutung dieses Namens "Abigail" ist der Gedanke der Freude enthalten.  Hatte ihre Geburt der Familie Freude gebracht?  Vielleicht war es auch ihr sonniges Wesen, das überall Freude brachte, wo immer sie auftauchte.  Ihr Zeugnis und ihre Kenntnisse über die Geschichte Israels zeugen sodann von einer frommen Erziehung.  Sie kannte die Worte der Propheten.  Ihre Bitte an David zeigt auch Kenntnisse des Tagesgeschehens.

 

Warum Abigail mit einem ungläubigen Mann verheiratet war, wird uns nicht verraten, aber, dass sie dennoch tapfer ihren Glauben an den wahren Gott bezeugte, räumte für sie einen wichtigen Platz in der Geschichte Israels ein.

 

Abigails Mann hieß Nabal.  Dieser wird als hart und boshaft beschrieben, ein Mann, der frech und ohne Manieren war.  Im Gegensatz zu den feineren Qualitäten seiner Frau war er geizig und egoistisch. Er war reich und einer, der nur an sein eigenes Hab und Gut dachte.  Von ihm kann man zu Recht sagen: Er mag wohl geatmet haben, aber weil er nur empfing und nie gab, hat er nie gelebt; er war einer, den niemand lieben und dem niemand danken konnte.

 

Nabal war ein Trinker und ein starrköpfiger Tor.  Seine Frau nannte ihn "Sohn des Belials", d. h., Sohn eines Taugenichts, der seine Knie vor dem Gott dieser Welt und nicht vor dem seiner Väter beugte.  Als Anhänger Sauls teilte er auch die Eifersucht auf David.  Abigail setzte sich für diesen Unwürdigen ein, trotz seiner Torheit: "Mein Herr, achte doch nicht auf diesen Mann Belials, den Nabal; denn er ist wie sein Name.  'Narr' bedeutet sein Name, und Narrheit ist bei ihm." (V. 25)  Andererseits müssen wir sagen: Wir haben alle diesen Namen verdient, denn David sagt von sich selbst in Psalm 69, 6: "O Gott, du kennst meine Torheit."  Salomo schreibt: "Des Menschen Dummheit verdirbt seinen Weg, und alsdann murrt sein Herz wider den Herrn." (Sprüche 19, 3)

 

Abigail "war eine Frau von gesundem Verstand und von schöner Gestalt".  Sie hatte nicht nur Schönheit, sondern auch "Köpfchen".  In der heutigen Gesellschaft ist die Hautpflege bei Frauen oft wichtiger als die Pflege der Intelligenz.  Bei Abigail waren Schönheit und Intelligenz gepaart.  Ihre Vernunft verlieh ihrer Schönheit Nachdruck.

 

Dazu kam, dass Abigail gottesfürchtig war.  Wir werden an Sprüche 9, 10 erinnert: "Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn."  Abigail kannte Gott, und obwohl sie in unglücklichen Verhältnissen lebte, blieb sie Gott treu.  Ihre Seele war – wie die von David – "im Bündel der Lebendigen eingebunden bei dem Herrn".  Diese Aussage spricht vom Geborgensein im Herrn, der unser Leben ist.  W. M. MacKay sagt von ihr: "Sie besaß eine Paarung von Schicklichkeitsgefühl und göttlichen Grundsätzen, die für jeden wertvoll sind, aber besonders für die, welche Männer beeinflussen müssen." Eugenia Price schreibt: "Nur Gott konnte Abigail solches Gleichgewicht geben, und Gott konnte es nur deswegen tun, weil Abigail in jedem Punkt mit ihm zusammenwirkte."  Sie fand ihre Freude in Gott.  Diese Freude machte es möglich, von den quälenden Umständen in ihrer Familie unabhängig zu sein.  Sie muss volles Vertrauen zu Gott gehabt haben, um mit David über ihre von Gott bestimmte Zukunft zu reden.  Ihr sanfter und stiller Geist war wie "Goldschmuck auf ihrem Haupt und Ketten um ihren Hals".

 

David ist der Dritte auf der Bühne des Geschehens. "Er hatte des Herrn Kriege geführt." (V28)  "Er war bräunlich, mit schönen Augen und von gutem Aussehen." (1. Samuel 16, 12) Unsere Geschichte wird spannend. Ein junger Mann erzählte von ihm: "...der das Saitenspiel versteht und auch ein tapferer Mann ist, streitbar, der Rede kundig und schön; und der Herr ist mit ihm."  Wie Abigail, war auch er gottesfürchtig.

 

Diese drei Personen wurden aus einem tragischen Anlass zusammengeführt.  David wurde ein Verfolgter Sauls, der ihn hasste, weil Gott David als seinen Nachfolger gewählt hatte.  Daher wohnte er in den Bergen mit seinen 600 Getreuen und Beschützern.  Oft stand er den Hirten von Nabal zur Seite, wenn sie in Gefahr waren, und seine Männer waren ehrlich gewesen und hatten keine Lämmer aus der Schafherde entfernt.

 

Es kam nun eine Zeit, in der David und seine Männer nicht genug zu essen hatten.  Der Zeitpunkt, den David wählte, Nabal um Nahrung zu bitten, war günstig, denn beim Schafscheren gab es stets große Feste.  Dass Nabal nichts zu geben hatte, konnte jetzt nicht als Entschuldigung gebraucht werden.  David bat den Nabal ganz höflich um Hilfe, nannte sich sogar seinen Sohn.  Als typischer Geizhals gab Nabal David ein hartes Nein und beschuldigte ihn, ein Vagabund zu sein.

 

Nabals Antwort erboste David, und er nahm sich vor, Nabal und alle männlichen Personen, die in seinem Haushalt waren, umzubringen.  Es reute David, dass er Nabal Gutes erwiesen hatte.  In solchen Situationen sollten wir aber daran denken, dass Gott auch gegen Undankbare und Böse gütig ist.

 

Ein Jüngling, der alles gehört hatte und ahnte, in welche Gefahr Nabal sein ganzes Haus gebracht hatte, lief zu Abigail und erzählte es ihr.  Wir merken, dass Abigail das Ansehen und das Vertrauen ihrer Angestellten genoss. Ohne sich mit Nabal abzusprechen, befleißigte sie sich, David und seine Männer zu versorgen.  Allerdings wird sie die Worte des Jünglings gut erwogen haben, bevor sie mit Fürsorge und Eile das "Sühnopfer" vorbereitete.  Was ein Narr in kurzer Zeit verdirbt, muss der Kluge oft mit viel Mühe wieder gutmachen.

 

Wir werden hier an dieser Stelle an Sprüche 31, 12 erinnert: "Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses ihr ganzes Leben lang." Mit ihren eigenen Händen geht sie an die Arbeit.  Sie überlässt es nicht einfach den Dienern.  "Sie behält ihren Haushalt im Auge und isst nie das Brot der Faulheit."
(Sprüche 31, 27)  Nabal hatte David nicht einmal Wasser gegeben.  Abigail gab Wein und nur das Allerbeste und zum Nachtisch gepresstes und getrocknetes Obst.  "Da eilte Abigail und nahm 200 Brote und zwei Schläuche Wein und fünf zubereitete Schafe und fünf Scheffel gedörrtes Korn und 100 Rosinenkuchen und 200 Feigenkuchen und lud sie auf Esel." (V. 18)  Was Nabal nicht geben wollte, gab sie von ihrer gemeinsamen Habe.  Nicht nur ihretwegen tat sie es, sondern auch um ihren Mann und ihren Haushalt zu retten.

 

Oft hatte sie wohl zwischen ihrem Mann und ihren Nachbarn für Frieden sorgen müssen.  Jetzt war keine Zeit zu verlieren.  Sie hatte ihre fünf Sinne beisammen und wusste, die böse Antwort ihres Mannes konnte schwere Folgen haben, denn seine Antwort verriet ihn als neidischen Anhänger Sauls. Als sie auf ihrem Esel den Berg hinunter ritt, traf sie nun auf David, der mit seinen Männern von der anderen Richtung kam.

 

Welch eine Begegnung!  Mit feinster Geschicklichkeit versteht sie es, Davids Ärger zum Abkühlen zu bringen.  Sie überreicht ihm Speise für seine hungrigen Männer.  Sie offenbart große Weisheit, indem sie wie eine Untergeordnete zu seinen Füßen fällt.  Sie nennt ihn "Herr" im Gegensatz zu Nabals verächtlicher Frage: "Wer ist David?", wie wenn er es nicht wüsste.

 

Eine hebräische Frau war begrenzt durch die damaligen Sitten und durfte nur in äußerster Not Rat geben.  Mit diesem Vorgehen setzte Abigail natürlich ihre Gunst bei ihrem Mann aufs Spiel.  Doch war gerade das Leben ihres Mannes in Gefahr.  Im richtigen Augenblick brachte sie ihre Bitte vor, so fein aber, dass sie das Herz von David gewann.  Sie nahm Nabals Schuld auf sich.  Egal was für ein Schuft Nabal war, er war immerhin ihr Mann.  Indem sie ihn als "Narr" bezeichnete, entschuldigte sie ihn: Er wisse ja nicht, was er tue.

 

Sie fuhr fort, David für seine Siege vor dem Herrn zu loben. Gleichzeitig mit ihrem Lob bat sie ihn, nicht etwas zu tun, womit er in ein falsches Licht geraten würde. Abigail hatte sicherlich gelernt, dass die Freude der Vergeltung sehr kurzlebig war und bald in Bitternis verwandelt werden konnte.  Wenn wir versucht werden, Vergeltung selbst in die Hand zu nehmen, sollten wir überlegen, was die Konsequenzen sein könnten.  Wird man nachher ein ruhiges Gewissen haben?  Sie beendet ihre Bitte mit V. 31b: "Wenn nun der Herr meinem Herrn wohl tun wird, so mögest du an deine Magd denken." Er möge an diejenige denken, die ihn von seinem leidvollen Vorhaben abhielt.

 

Wir können nie wissen, wie unsere Worte und unser Handeln bei anderen ankommen.  Abigails Dazwischentreten im richtigen Augenblick lehrt uns, nicht zu zögern, wenn es gilt, unseren Herrn zu bezeugen, Weisheit mitzuteilen, oder Hilfe anzubieten, auch wenn wir damit ein Risiko eingehen.

 

Abigail hatte wohl schon öfter etwas gutmachen müssen, wenn ihr Mann auf die Nachbarn wütend gewesen war.  Nachbarn und Freunde kannten diesen Weinsäufer, aber sie goss Öl auf deren Wunden.  Auch jetzt, als sie in Demut mit ihrem "Sühnopfer" zu David kam, beruhigte dieser sich, und sie war im Vorteil.

 

Selten ist Rat so weise erteilt und so gnädig angenommen worden.  Als Friedensstifterin belohnte der künftige König sie mit seinem Segen:  "Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, der dich auf den heutigen Tag mir entgegen gesandt hat.  Und gesegnet sei dein Verstand, und gesegnet seiest du, dass du mich heute daran gehindert hast zu kommen, um Blut zu vergießen und mir mit eigener Hand zu helfen." (V. 32-33)  David dankte zuerst Gott, dann Abigail, ein Beweis dafür, dass sie es nicht in eigener Kraft getan hatte, sondern Gott hinter ihrem Wirken stand.  Ihre Weisheit machte sich bemerkbar, indem sie sanfte, liebevolle Worte gebrauchte, anstatt sich zu verteidigen und in einen Streit mit ihm zu geraten.  Im Besitz von göttlicher Weisheit, Selbstbeherrschung, Vernunft und Einsicht hatte sie unbegrenzten Einfluss auf einen großen Mann.  Sie war in Wahrheit eine ehrwürdige Frau.

 

Nachdem Abigail ihre erfolgreiche Bitte an David gestellt hatte, geht die Geschichte wie ein Märchen weiter.  Sie ging zurück zu ihrem bösen Mann und dem bitteren Leben mit ihm.  Es ist Abigail hoch anzurechnen, dass sie ihren gottlosen Mann nicht verließ oder sich von ihm scheiden ließ.  Sie blieb ihm treu und nahm ihn vor den Leuten in Schutz.  Sie hatte die Treue für gute und böse Tage versprochen.  So elend ihr Leben auch war, ob verachtet, beleidigt oder eventuell sogar geschlagen, stand sie zu diesem Mann. Abigail bewies eine Liebe, von der geschrieben steht: Sie ist "stärker als der Tod."

 

Die Befreiung kam 10 Tage nach ihrer Rückkehr. Als Nabal wieder nüchtern war, erzählte sie ihm die ganze Geschichte, wie sie alle nur um ein Haar am Leben geblieben waren.  "Da erstarb sein Herz in seinem Leibe, und er wurde wie ein Stein. Und nach 10 Tagen schlug ihn der Herr, so dass er starb." (V. 37)

 

David billigte die Bitte Abigails und freute sich, dass sie ihn davon abgehalten hatte, die Vergeltung selbst in die Hand zu nehmen. Er gestand seinen unbeherrschten Zorn, der zum Blutvergießen geführt hätte.  Wir lesen in Römer 12, 19: "Rächt euch nicht selbst, ihr Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr."  Wir sind immer besser dran, wenn wir ihm die Vergeltung überlassen.

 

Der Tod löste Abigails Ehe auf, und die wunderbare Frau von Nabal weinte keine Tränen, denn sie hatte unter viel Leiden und Enttäuschung ihr Gelübde eingehalten.  Sie war aus ihrer Gefangenschaft befreit.

 

David dankte Gott für den Tod Nabals, auch dafür, dass er sich nicht an seinem Tode schuldig gemacht hatte.  Er bat nun um die Hand Abigails.  Er zweifelte nicht, dass diese Frau, die Nabal die Treue gehalten hatte, ihm eine gute Gattin sein würde.

 

Sie antwortete: "Siehe, hier ist deine Magd, dass sie diene und den Knechten meines Herrn die Füße wasche."  (Sie erniedrigt sich wieder, sogar noch unter seine Knechte.)  Wir lesen nun: "Und Abigail eilte und machte sich auf und ritt auf einem Esel, mit ihr fünf Mägde, die ihr auf den Fuß folgten, und zog den Boten Davids nach und wurde seine Frau."  Sie wurde belohnt, indem sie den berühmtesten König von Israel zum Manne bekam und glücklich wurde.  Sie müssen ein reizendes Paar gewesen sein.

 

Abigail stellte keine Bedingungen, als sie zu David Ja sagte.  Sie glaubte, dass er eines Tages ein großer Mann sein würde.  Und sie würden einen festen Wohnsitz haben.  Wenn wir zu Christus kommen, kommen auch wir im Glauben. Wir glauben, dass er uns eines Tages zu sich in sein Haus nehmen wird und wir mit ihm regieren werden.

 

Sie zog mit David nach Gat und nach Ziklag. Dort wurden sie und Davids andere Frau Achinoam vom Feind gefangen genommen.  David kämpfte weiter und befreite sie wieder. (1. Samuel 30, 5+18) Ihren ersten Sohn nannte sie Gileab. (2. Samuel 3. 3) Dieser Name bedeutet: "Gott ist Richter." Wahrscheinlich wählte sie diesen Namen, weil sie Gottes Rechtfertigung erlebt hatte.

 

Es kann viel Herzeleid geben, wenn eine gläubige Frau mit einem ungläubigen Mann verheiratet ist.  Das ungleiche Joch bringt kein bleibendes Glück.  Warum heiratete Abigail den Nabal?  Da Nabal reich war, hat ihr Vater vielleicht gedacht, er habe mit Nabal eine gute Wahl getroffen.  Manch ein Kind wird auch heute zugunsten einer "guten Partie" verkuppelt.  Vielleicht aber waren beide zu Beginn gottesfürchtig und der Reichtum wurde Nabal zum Verhängnis?  Oder sollte sich Abigail erst nach der Heirat zu Gott bekannt haben?

 

Ein Mädchen denkt vielleicht, dass es seinen Mann noch ändern kann, muss dann aber entdecken, dass dessen Wege mit der Zeit oft noch böser werden.  Durch die Heirat mit einem Ungläubigen wird sie es mit zwei verschiedenen Wertvorstellungen zu tun bekommen.  Das Familienleben wird sich für sie und ihre Kinder sehr schwierig gestalten.  2. Korinther. 6, 14 warnt vor einem ungleichen Joch. Die Ehe ist das engste Joch.  Sie ist ein Gespann.  Wenn eine Gläubige einen Ungläubigen geheiratet hat, darf sie bei Gott Vergebung finden; sie hat aber keine Verheißung oder Zusage, dass ihr Mann zum Glauben finden wird.  Sie darf wohl Gott ernstlich um seine Bekehrung bitten.  Wenn es geschieht, ist es große Gnade.

 

Von Abigail lernen wir, dass es möglich ist, tapfer zu sein und ohne zu klagen mit einem Mann zu leben, der trinkt oder dessen Lebensstil abscheulich ist; ja, dass es möglich ist, mit Gottes Gnade und Hilfe auch mit einem solchen Schicksal fertig zu werden, da der Glaube an Gott ein Gleichgewicht bewirkt.  Frauen wie Abigail sind lebende Märtyrerinnen und zugleich Gottes Heldinnen.

 

Viele Frauen werden in der Heiligen Schrift erwähnt. Für Abigail wird verhältnismäßig viel Platz eingeräumt.  Ihr Beispiel ist Wegweisung für Frauen aller Zeiten – eine Alternative zur Scheidung.


 

ABIA

 

2. Könige 18, 1-8

 

Wir begegnen in dieser Geschichte einem Namen, der oft überlesen wird. Manchmal wird er mit einem J geschrieben, Abija.  Der Name bedeutet:  "Mein Vater ist Jahwe", vielleicht aber auch: "Der Wille Gottes".  Abia hatte das Vorrecht, in Sacharja einen gottesfürchtigen Vater zu haben. Er unterwies seine Kinder in der Furcht Gottes. (2. Chronik 26, 5)  Leider wurde Abia die Frau des Ahas, eines bösen gottlosen Königs, der ein Götzendiener war.  Aus dieser Ehe wurde Hiskia geboren.  Man kann sich gut vorstellen, dass Abia die Wahl seines Namens traf, im Glauben, dass Gott ihr Kind gebrauchen würde.

 

Im Gegensatz zu seinem Vater war er ein gottesfürchtiger König. (2. Chronik 29, 1+2)  Wie kam das? Abia, seine Mutter, die an Gott, den Vater, glaubte, tat den Willen des Herrn, wie ihr Name andeutet. Ihre Liebe zu Gott wirkte gegen das Gottlose, das Hiskia in seinem irdischen Vater sah. Und so tat er, "was dem Herrn wohl gefiel".  Hiskias Name bedeutet: "Stark im Herrn", und unter seiner Herrschaft brach ein nationales, religiöses Erwachen auf.

 

Es gibt viele Mütter wie Abia auf dieser Welt, die gottlose Männer haben, und doch mit Kindern gesegnet sind, die den Herrn lieben. Es gibt Hoffnung für Ihre Kinder, falls Sie einen ungläubigen Mann haben. Vertrauen Sie auf den Herrn von ganzem Herzen und verlassen Sie sich nicht auf Ihren Verstand; erkennen Sie ihn auf allen Ihren Wegen, so wird er Ihre Pfade ebnen. (nach Sprüche 3, 5-7)

 

Manchmal bekommt man den Eindruck, dass man Gott anzweifelt, wenn gebetet wird.  Wenn wir glauben, dass er zu seinen Verheißungen steht, werden wir nicht in einem verzweifelten Ton, sondern mit Danksagung, beten.

 

 

JEDIDA

 

2. Könige 22, 1.2

 

Jedidas Name bedeutet: "Liebling Jahwes" (hebräischer Gottesname).  Sie war die Frau von Amon, eines bösen Königs, der von seinen eigenen Dienern ermordet wurde.  Aus dieser Ehe kam Josia hervor. Er wurde mit acht Jahren Thronfolger seines Vaters und regierte in Juda 31 Jahre lang.  Obwohl sein Vater gottlos war, muss seine Mutter gottesfürchtig gewesen sein.  Sie muss großen Einfluss auf dieses Kind gehabt haben, denn es heißt von ihm: "und er tat, was recht war in den Augen des Herrn, und wandelte in allen Wegen Davids, seines Vaters, und wich nicht davon, weder zur Rechten, noch zur Linken.

 

Diese wenigen Angaben über Jedida sollen eine Trostquelle sein. Ist der Mann gegen das Evangelium eingestellt, wird es wohl viel Weisheit brauchen.  Die Zeiten, in denen man mit den Kindern allein ist, müssen besonders ausgenutzt werden, und der Einfluss eines vorbildlichen Lebens kann nicht ermessen werden.

 


 

 

ZUR WIEDERHOLUNG

Vermeiden Sie es,

·       Ihren Mann ändern zu wollen

·       zu viel zu reden, d.h., den Mann anzupredigen

·       vor den Kopf gestoßen zu sein, wenn sich der Mann gegen den Herrn wendet

·       sich selbst zu bemitleiden und bitter zu werden

·       den Eindruck zu erwecken, dass gläubige Freunde Ihnen mehr bedeuten als Ihr eigener Mann

·       den Mann unnötigerweise zu ärgern

·       zu erwarten, dass der Mann sich christlich verhält

 

Seien Sie bestrebt,

·       mit Gott in Ordnung zukommen

·       viel in der Heiligen Schrift zu lesen

·       weiter auf Gott zu vertrauen

·       um eine baldige Erhörung zu beten

·       dem Herrn bezüglich der Erziehung und Erlösung der Kinder zu vertrauen

·       im Glauben zu wachsen, während Sie auf den Mann warten

·       daran zu denken, dass Gott den Ehemann noch mehr liebt als Sie es tun

·       den Mann als Person zu achten

·       jeden Tag ehrliche Komplimente zu machen

·       dem Mann oft zu sagen, dass Sie ihn lieben, und diese Liebe auch mit der Tat unter Beweis zu stellen

·       den Herrn um Urteilsvermögen zu bitten

·       1. Petrus 3, 3-6 in Ihrem Leben anzuwenden

·       öfters "1. Korinther 13 für die Ehe" zu lesen

·       es als Belohnung zu betrachten, wenn der Ehemann merkt, dass Sie sich verändert haben

·       dem Mann zu zeigen, dass es Ihnen Freude macht, Christ zu sein

·       bereit zu sein zu leiden, solange der Mann noch nicht gläubig ist

 

Das ist Sieg

 

Umgang mit Gott ist das Geheimnis aller Siege,

die Quelle aller inneren und äußeren Kraft.

 

 

Wenn du vergessen oder vernachlässigt wirst,

wenn man dich mit Fleiß in die Ecke stellt,

und du beugst dich darunter

und dankst dem Herrn in deinem Herzen

für die Beleidigungen und Demütigungen

- das ist Sieg.

 

Wenn das Gute, das du tust oder beabsichtigst, verlästert wird,

wenn deine Wünsche durchkreuzt werden, 

wenn man deinem Geschmack zuwiderhandelt,

deinen Rat verschmäht, deine Ansichten lächerlich macht,

und du nimmst alles still in Liebe und Geduld an

- das ist Sieg.

 

Wenn dir jede Nahrung recht ist,

wenn du auch mit jeder Kleidung, jedem Klima,

jeder Gesellschaft und Lebensstellung,

jeder Vereinsamung, in die der Herr dich führt,

zufrieden bist

- das ist Sieg.

 

Wenn du jede Missstimmung bei anderen,

jede Beschwerde, jede Unregelmäßigkeit und Unpünktlichkeit,

an der du nicht schuld bist,

zwar nicht gutheißest, aber ertragen kannst,

ohne dich zu ärgern 

- das ist Sieg.

 

Wenn du jeder Torheit, Verschrobenheit,

auch geistlicher Gefühllosigkeit, jedem Widerspruch von Sündern,

jeder Verfolgung begegnen kannst

und es alles ertragen kannst,

wie Jesus es ertragen hat

- das ist Sieg.

 

 

 

Wenn es dir nie daran liegt,

weder dich selbst noch deine Werke

im Gespräch in Erwähnung zu bringen

oder nach Empfehlung auszuschauen,

wenn es dir in Wahrheit recht ist,

unbekannt zu bleiben

- das ist Sieg.

 

(2. Korinther 6, 1-10; Römer 8, 35-39)

 

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlages Johannis, Lahr.

 

                                                        

 

GIB  NICHT AUF

 

Gib ihn nicht auf, den Sohn, der fern verirrt

vom Vaterhaus auf Sündenwegen geht,

wo ihn die Welt mit ihrer Lust umschwirrt,

kein Freund ihm liebevoll zur Seite steht.

Gib ihn nicht auf! Ein Auge blickt hernieder

auf seines Lebens so verworrnen Lauf.

Halt an am Beten! Gott schenkt dir ihn wieder.

Gib ihn nicht auf! Gib ihn nicht auf!

 

Gib sie nicht auf, die Tochter, die gefallen

so tief, so tief in Sündennacht und Graus.

Gott ist bereit, zu helfen allen, allen,

stößt niemand, der ihn ernstlich sucht, hinaus.

Sein Arm ist nicht zu kurz, auch sie zu finden,

zu helfen ihr, die alle gaben auf.

Und wär sie noch so sehr verstrickt in Sünden,

gib sie nicht auf! Gib sie nicht auf!

 

Gib niemand auf, wär’s auch der größte Sünder!

Doch kannst du beten, dann halt treulich an.

Wir kennen ihn, den Herrn, den Überwinder,

der Sündenketten lösen, sprengen kann.

Und bist gerettet du, dann lern' Vertrauen

auf Jesu Macht! Schick dein Gebet hinauf!

Einst wirst den Sünder du gerettet schauen,

Gib ihn nicht auf! Gib ihn nicht auf!

 

J. Paulus