Charles Haddon Spurgeon

 

Wir dürfen beten

 

Das Gebet ist der himmlische Hafen, in dem wir uns vor den Stürmen des Lebens bergen.

 

Es ist das Merkmal des wahren und leben­digen Gottes, dass er die Bitten seines Volkes hört und darauf antwortet. Die Götzen hören nicht und antworten nicht. Aber Gott ist der Gott, der Gebete er­hört.

 

Weil Gott der lebendige Gott ist, kann er erhören; weil er der liebende Gott ist, will er erhören.

 

Wie barmherzig ist der Herr, dass er treu bleibt, auch wenn wir nicht glauben! Er erhört unser Gebet selbst dann, wenn wir uns mit Zweifeln quälen und seinem Na­men Unehre machen.

 

Gott beugt sich von der Höhe seiner Herr­lichkeit herunter, um auf meine Gebete zu hören. Er ist wie ein behutsamer Arzt oder liebender Freund, der sich über den Kran­ken beugt, um jedes schwache Flüstern zu verstehen. Wenn unser Beten so schwach ist, dass wir es selbst kaum vernehmen, neigt Gott doch sein Ohr zu uns und achtet auf unser leisestes Flehen.

 

Wir dürfen nicht erwarten, dass Gott uns alles gibt, worum wir bitten. Wenn wir aber im Glauben bitten und nicht zweifeln und wir nicht genau das empfangen, was wir meinten, so empfangen wir etwas an­deres und Besseres dafür.

 

Unsere Hilfe steht allein bei Gott; so lasst uns nicht träge sein, ihn anzurufen.

 

Wenn wir aufhören zu beten, verzichten wir auf die Tröstungen, die wir brau­chen.

 

Eine Seele ohne Gebet ist eine Seele ohne Heiland.

 

Wer Gott nicht anbetet, betet sich selbst an.

 

Versäume doch nicht, deine täglichen Sor­gen dem Herrn zu bringen!

 

 

Einem Vater ist nichts klein, was sein Kind quält. Der große Gott, ohne dessen Willen kein Sperling zur Erde fällt, wird dich nicht für zudringlich halten, wenn du deine täglichen Nöte vor ihn bringst.

 

Wenn du deine Sorgen auf Gott geworfen hast, so hüte dich, dass du sie nicht wieder auf dich nimmst!

 

Dein Seufzen kann das Herz Gottes bewe­gen. Dein Gebet kann seiner Hand Stille­halten gebieten. Dein Glaube kann seinen Arm bewegen.

 

Wahre Beter ringen mit Gott. Gottes Kin­der haben Macht bei Gott und siegen.

 

Keine Sorge, sondern Gebet! Keine Angst, sondern freudige Gemeinschaft mit Gott!

 

Wieviel oder wie schwer wir gesündigt haben, wir dürfen stets um Vergebung flehen und darauf rechnen, dass sie uns zuteil wird.

 

Christus betete für die Bösen, für die Un­wissenden, für seine Verfolger.

 

Gemeinde Gottes, du hast sittlich Verkom­menen und Haltlosen zu dienen. Wenn niemand sich ihrer annimmt, die Gemein­de muss es tun. Wenn es Menschen gibt, für die sie zuerst betet, dann sind es diese, denen meist unser letzter Gedanke gilt.

 

Gemeinde Gottes, bitte für die Sache Chri­sti. Lass dein Gebet umfassend und weitrei­chend sein und schließ die ganze Welt mit ein. Bitte darum, dass alle Gottfernen Got­teskinder werden. Flehe darum, dass die fernsten Enden der Erde vom Lobpreis des Herrn widerhallen mögen.

 

Lasst uns eifrig beten um das große Gut des Friedens! Ein gewaltiger Beter ist eine feu­rige Mauer um sein Vaterland her.

 

Sorge dafür, dass du alle deine Lieben in die Hand Gottes legst.

 

Niemals bist du so reich, wie wenn du alles, was du hast, in die Hand des Herrn legst.

 

Mit unsern Sorgen und Ängsten verunehren wir Gott, als ob er nicht mächtig, weise und gnädig wäre. Gläubiges Gebet und eifrige Arbeit sind vernünftig, aber die Angst ist wertlos.

 

Verzweifle nicht, sondern komm zum Herrn mit all deinen offenen Wunden, deinen Schmerzen und Krankheiten. Er allein kann heilen, und er freut sich, es tun zu dürfen. Es ist unseres Herrn Amt, die zerbrochenen Herzen zu verbinden.

 

Erhörte Gebete verbinden unsere Herzen mit Gott. Wenn Gott Gebete beantwortet, erwächst daraus Liebe.

 

Unser himmlischer Vater hat seine beson­deren Gründe, wenn er uns warten lässt.

 

Deine Gebete werden im Himmel alle aufbewahrt. Werden sie auch nicht so­gleich erhört, so werden sie doch nicht vergessen.