Leben in völliger Gemeinschaft mit Gott

und den Mitchristen (Lukas 22,7-20)

 

Gliederung: 

1. Das Blut Jesu als Bürge des Neuen Bundes

2. Brot als Zeichen der Gemeinschaft mit Gott

3. Brot als Zeichen der Gemeinschaft mit den Mitchristen

 

1. Einführung

Jesus sagt: „Mich hat herzlich verlangt, noch einmal dieses Mahl mit euch zu nehmen“, noch einmal diese Gemeinschaft mit euch zu pflegen (vgl. Lk 22,15). Es wird berichtet, dass jedes Jahr ca. 2,5 Millionen Menschen in Jerusalem zusammenkamen, um das Passahmahl zu feiern. Und zwar Juden aus der ganzen Welt. Man kann sich gut vorstellen, dass es schwierig war, da einen passenden Platz zu finden. Der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus berichtet, dass jeder Bürger Jerusalems verpflichtet war, die Gäste aufzunehmen bzw. sein Zimmer zur Verfügung zu stellen. Und so hat auch Jesus einen passenden Raum gefunden, wo er in aller Ruhe noch einmal mit seinen Jüngern dieses Fest feierte.

Jesus er hat diese Gelegenheit genutzt, um den Neuen Bund zu stiften, für den er noch am selben Tag sein Leben geben würde, wenn man den Tag mit dem Abend beginnen lässt. Was das für uns bedeutet, solch im Folgenden bedacht werden. Dieser Bund soll die bleibende Gemeinschaft zwischen Jesus und den Jüngern garantieren.

 

1. Das Blut Jesu als Bürge des Neuen Bundes

In Lukas 22,20 lesen wir: „Ebenso nahm Jesus auch den Kelch [den Becher] nach dem Mahl und sagte: ‚Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.‘“ Da stellen wir uns die Frage: Was ist ein Bund? Jesus sagt: „Das ist der neue Bund …“  Von diesem lesen wir bereits in Jeremia 31,31-34. Gott verheißt demnach: „Ich werde einen neuen Bund stiften …“ Was ist ein Bund? Ein Bund ist ein Vertrag, aber nicht nur irgendein Vertrag, sondern ein feierlicher Vertrag. Im Hebräischen heißt es karat Berit, „einen Bund schneiden“. Warum denn einen Bund schneiden? Wie kann man einen Bund schneiden? Damals hat man, wenn man einen Bund gemacht hat, ein Tier geschlachtet. Und dieses Tier wurde dann, in der Mitte entzweigeschnitten, und die beiden Hälften wurden aufgehängt. Und dann gingen die zwei Bundespartner zwischen diesen zwei Hälften hindurch. Warum? Das Tier stirbt als Bürge des Bundes, und die zwei Bundespartner gingen hindurch als Zeichen dafür, dass mit ihnen wie mit diesem Tier geschehen möge, wenn sie diesen Bund brechen. Das heißt, es war eine feste Verpflichtung fürs Leben.

Und nun berichtet uns das Alte Testament, dass Gott mit seinem Volk verschiedene Bündnisse gemacht hat. Nicht nur einen Bund, sondern verschiedene Bündnisse. Gott hat zum Beispiel einst mit Abraham einen Bund gemacht. Abraham zerteilte die Tiere, die er opferte, in der Mitte (außer den Tauben), und Gott kam in einer Feuerflamme und zog zwischen diesen Tieren hindurch (vgl. 1. Mose 15,9-18).

Im Neuen Testament ist zweimal von verschiedenen Bündnissen die Rede, die Gott mit Israel gemacht hat (vgl. Röm 9,4; Eph 2,12). Sonst ist immer nur vom „alten Bund“ und vom „neuen Bund“ die Rede. Gott hat den „alten Bund“ am Berg Sinai mit Israel gestiftet. Die Grundlage dafür ist nicht, dass Israel ein vollkommenes Volk war (vgl. z. B. 5. Mose 7,7f.). Gott sagt: „Ich bin der HERR (Jahwe), der ich euch erlöst habe.“ Gott erlöste Israel und Gott machte einen Bund mit dem Volk (vgl. auch 2. Mose 20,1ff.). Ein Bund schließt immer zwei Seiten mit ein. Gott sagt: „Dazu verpflichte ich mich, nämlich euch die Erlösung zu geben. Das ist mein Geschenk, das ist mein Angebot an euch.“ Gott verpflichtet sich also selbst, sein Volk zu erlösen. Andererseits erwartet Gott, dass das Volk in seinen Geboten wandelt (vgl. z. B. 2. Mose 19–20). Gott legt fest, was er seinem Volk geben will. Das ist die Erlösung, das ist die Befreiung aus der Macht der Sünde. Dafür mussten alle erstgeborenen in Ägypten das Leben lassen. Nachdem Gott sein Volk aus der Macht der Sünde und aus der Sklaverei befreit hat, erwartet er, dass sie in seinen Geboten und nach seinem Willen leben. Gott befähigt sie auch dazu.

Wir wissen aus der Bibel, dass dieser „alte Bund“ gleichzeitig eine Verheißung auf etwas viel Besseres war (vgl. z. B. 2. Kor 3). Bei den Opfern des Alten Bundes mussten Tiere ihr Leben lassen. Gott verspricht, dass ein besseres Opfer kommen wird, nämlich sein Sohn (vgl. z. B. Jes 53 im Kontext). Gott stiftet durch Jesus einen neuen Bund. In unserem Text heißt es: „Jesus nahm den Kelch (Becher) nach dem Mahl.“ Um das zu verstehen, müssen wir wissen, dass die Juden während der Passahfeier vier verschiedene Becher getrunken haben. Zwei vor dem Hauptmahl und zwei nach dem Hauptmahl. Und der dritte Becher gleich nach dem Mahl war der sogenannte „Kelch des Segens/Lobpreises“ (vgl. 1. Kor 10,16). Beim „Kelch des Segens/Lobpreises“ nach dem Passamahl wurde Gott für die Erlösung der Lobpreis ausgesprochen. Diesen Becher hat Jesus benutzt, um den Neuen Bund zu stiften, und damit deutet er an, dass er sein Leben in den Tod geben wird als Bürge dafür, dass Gott ein Ja zum Sünder hat, dass Gott sich verpflichtet, durch Jesus die Sünder zu retten, sie anzunehmen, ihnen Vergebung zu schenken.

Daran erinnern wir uns am Karfreitag. Daran, dass Jesus am Kreuz als Bürge bzw. Garant des Bundes hing, dass er sein Blut fließen ließ, dass er sein Leben an unserer Stelle in den Tod gab, weil wir schuldig waren, weil wir durch die Sünde von Gott getrennt waren. Aber durch Jesus dürfen wir mit hineingenommen werden in die Erlösung Gottes durch das Blut Jesu. Dabei ist auch zu beachten, dass „neu“ im Griechischen nicht nur zeitliche Neuheit beschreibt, sondern vor allem eine qualitative Neuheit. Weil wir hier einen besseren Bürge haben. Nicht ein Opfertier ist geschlachtet worden, sondern der Sohn Gottes. Deswegen eine ganz neue Qualität. Und die Erlösung, die wir durch Jesus empfangen, wenn wir Jesus in unser Leben aufnehmen, ist viel tiefer als die Erlösung aus Ägypten.

Welches ist nun die Verpflichtung unsererseits, wenn wir in diesen Bund mit Jesus eintreten? Gott hat diesen Bund gestiftet. Er bietet uns dadurch die Erlösung an. Wer an Jesus glaubt, wird Gottes Bundespartner. Wenn wir zum Glauben an Jesus kommen, treten wir in diesen Bund hinein. Die Gebote des Alten Bundesvolkes gelten somit auch für uns (vgl. z. B. 1. Kor 7,19). In Jeremia 31,33 lesen wir, dass Gott verheißt: „Ich werde mein Gesetz (meine Tora/Unterweisung) in euer Innerstes geben.“ Gottes Gebote kommen somit nicht nur von außen als Forderung an uns heran, sondern als innere Kraft durch den Geist Gottes (vgl. auch z. B. Hes 36,25-27). Das geschieht bei der Wiedergeburt, wenn Gottes Geist durch den Glauben an Jesus in unser Leben kommt und die Gemeinschaft mit Gott wiederhergestellt wird durch Jesus, durch die Vergebung der Sünden. Und dann werden wir von innen her befähigt, den Willen Gottes zu erfüllen.

Hast du diese Vergebung? Hast du Jesus im Glauben angenommen? Dann lebst du in diesem Bund mit Gott und bist mit Gott versöhnt. Lasst uns Gott dankbar sein, wenn wir das im Glauben annehmen durften. Wenn nicht, dann dürfen wir das heute noch annehmen. Es ist heute noch Gnadenzeit.

 

2. Brot als Zeichen der Gemeinschaft mit Gott

Es ist sehr interessant, dass hier beim letzten Passahmahl Jesu das Lamm eigentlich keine Rolle mehr spielt. Im Zentrum steht (neben dem Wein) vielmehr das Brot. Warum? Das Brot ist ein Symbol für den Leib Christi. Ein Leib wurde gebrochen und verteilt. „Und so“ sagte Jesus, „gebe ich meinen Leib hin als Zeichen dafür, dass ihr durch mich das Leben habt.“ Wie „das Brot“ – als Inbegriff der Nahrung – notwendig ist, damit wir leben können, so ist der Leib Christi für uns notwendig, damit wir ewiges Leben haben, dass wir mit Gott Gemeinschaft haben können. Das sagt Jesus deutlich in Johannes 6,48ff. Jesus sagt:

„‚Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. Dies aber ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot ist, wird er in Ewigkeit leben. Das Brot aber, das ich ihm geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.‘

Die Juden stritten nun untereinander und sagten: ‚Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?‘ Da sprach Jesus zu ihnen: ‚Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wahre Speise und mein Blut ist wahrer Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm‘“ (Joh 6,48-56).

Wir fragen uns: „Wie ist das möglich?“ Jesus sagt: „Wer nicht mein Fleisch isst, der hat nicht das göttliche, ewige Leben in sich.“ Mit anderen Worten: Wer nicht durch Jesus Christus, durch seinen Erlösungstod mit Gott Gemeinschaft hat bzw. Vergebung empfangen hat, der hat nicht eine Beziehung zu Gott und damit auch kein ewiges Leben. Das ist ernst. Die frohe Botschaft, das Evangelium, jedoch lautet, dass wir es annehmen dürfen, dass wir durch Jesus beständig mit Gott Gemeinschaft habe dürfen. Jesus sagt sinngemäß: „Wer immer wieder isst …“ Mit anderen Worten: Wir brauchen diese Beziehung zum himmlischen Vater durch Jesus beständig. Wir brauchen die göttliche Vergebung beständig. Oder hast du sie nicht täglich neu nötig? Dadurch, dass wir das Brot als Zeichen der Vergebung durch Jesus und als Zeichen der Gemeinschaft mit Gott durch Jesus nehmen, zeigen wir, dass wir ständig von dieser Vergebung leben. Die Vergebung, die Jesus uns anbietet.

Wenn wir durch Jesus Gemeinschaft mit Gott haben, dann haben wir auch eine andere Kraftquelle: Jesus in uns (vgl. z. B. 1. Joh 5,4; Kol 3,1-4). Wer bewusst in der Sünde lebt, obwohl er sich Christ nennt, der verliert diese Kraftquelle. Der zeigt damit, dass er nicht aus der Gemeinschaft mit Gott lebt (vgl. z. B. 1. Joh 1,5; 3,6-8). Wir können also nicht sagen, wir hätten mit Gott Gemeinschaft, und leben trotzdem gleichgültig in der Sünde. Wir brauchen täglich die Vergebung, aber wir leben aus der Kraft und aus der Vergebung Gottes und leben bewusst in der Heiligung. Wir geben unser Leben ständig neu Gott hin. Und wir haben ein klares Nein zur Sünde, zu allem, was uns von Gott trennt. Das Brot ist ein Zeichen dafür, dass wir ständig diese Gemeinschaft durch Jesus mit Gott brauchen, dass wir mit hineingenommen werden in seinen Tod, in seinen Leib, der für uns gebrochen wurde am Kreuz, als er durchbohrt wurde, dass wir damit der Sünde gegenüber sterben, sodass das Leben Jesu Christi in uns sichtbar wird (vgl. Römer 6,3ff.). „Das Leben, das hinüber fließt“, so sagt Jesus, „in die ewige Gemeinschaft mit Gott“ (vgl. Joh 4,14), das aber hier schon anfängt“ (vgl. auch Joh 7,37-39).

 

3. Brot als Zeichen der Gemeinschaft mit den Mitchristen

Essen geschieht in der Regel in der Gemeinschaft. Es ist langweilig, wenn man alleine isst. Dann ist man schnell fertig. Das gemeinsame Essen ist nach der Bibel und in der Antike ein Zeichen und ein Ausdruck inniger Gemeinschaft, in der Bibel aber auch ein Zeichen des göttlichen Heils (vgl. z. B. Jes 25,6-10).

Paulus schreibt an die Gläubigen in Korinth, dass sie mit denen, die sich „Bruder“ (= Christ) nennen und in der Sünde leben, nicht länger zusammen essen sollen (1. Kor 5,11). Das Kompositum syn-esthiein („zusammen/gemein-sam essen“; vgl. dazu auch Lk 15,2; Apg 10,41; 11,3; Gal 2,12)[1], das dabei in 1. Kor 5,11 gebraucht wird, steht im griechischen Text im durativen Präsens und bezieht sich auf das wiederholte Essen. Wer auch weiterhin mit dem, der sich „Bruder“ nennt und doch in der Sünde verharrt, gemeinsam isst, würde damit zum Ausdruck bringen, dass er mit ihm und somit auch mit der Sünde innige Gemeinschaft hat. Davon sollen sich die Gläubigen in Korinth distanzieren. Dieser Vorgang der Trennung von der Essgemeinschaft ist nicht eine Alternative zum Ausschluss, sondern geht offensichtlich mit dem Ausschluss Hand in Hand.

Interessant ist an dieser Stelle, dass der Begriff „Bruder“ zum Teil auch in antiken Vereinen, bei denen die gemeinsamen Mahlzeiten ein zentraler Punkt war, zur Bezeichnung der Mitglieder verwendet wurde. In diesem Kontext sind mit dem Ausdruck „gemeinsamen essen“ (syn-esthiein) wohl die Gemeinschaftsmahlzeiten angesprochen. Gemäß Paulus soll die Person, die in Hurerei lebt (vgl. 1. Kor 5,1ff.), also sowohl als Mitglied als auch von den gemeinsamen Mahlzeiten der Gemeinde – die im Zusammenhang mit dem „Herrenmahl“ bzw. Abendmahl durchgeführt wurden (vgl. 1. Kor 11,17ff.) – ausgeschlossen werden. Paulus hatte vorher in diesem Zusammenhang vom Passah(lamm) und vom „Feiern“ gesprochen (1. Kor 5,7f.). Die christliche Gemeinschaft beim Essen ist ein Zeichen dafür, dass das verheißene endzeitliche Heil in Jesus Christus angebrochen ist. Deshalb soll dieses „Fest“ des christlichen Lebens „mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit“ gefeiert werden (1. Kor 5,8). Die (innige) Gemeinschaft mit der Person, die in Sünde lebt, kann nach Paulus diesem Anspruch nicht gerecht werden. Deshalb soll sie aufgegeben werden.

Übrigens wurde auch beim der Stiftung des Alten Bundes auf dem Berg Sinai in der Gemeinschaft mit Gott gegessen und getrunken. Denn so lesen wir in 2. Mose 24,9-11:

„Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf, und sie sahen den Gott Israels. Und unter seinen Füßen war es wie Arbeit in Saphirplatten und wie der Himmel selbst an Klarheit. Gegen die Edlen der Söhne Israel aber streckte er seine Hand nicht aus, sondern sie schauten Gott und aßen und tranken.“

Und Paulus schreibt in 1. Kor 10,16-17:

„Der Kelch des Lobpreises, über den wir das Lobpreis [Gottes] aussprechen, ist er nicht [die] Gemeinschaft des Blutes des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht [die] Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem einen Brot.“

Wie wir einen Leib Brot brechen und Gemeinschaft haben, so zeigen wir, dass wir alle an einem Leib Christi Anteil haben. Und wenn wir durch den einen Leib Christi mit Gott Gemeinschaft haben, dann haben wir auch Gemeinschaft untereinander.

Diese Gemeinschaft, die durch den Heiligen Geist zustande kommt, ist eine Gemeinschaft der Liebe. Wo die göttliche Liebe das Zentrum ist, leben wir nicht von unserer (vermeintlichen) Fehlerlosigkeit, sondern von der Vergebung. Das wir wiederholt das Abendmahl als Gemeinschaft der Gläubigen nehmen, ist somit auch ein Zeichen dafür, dass wir ständig von der Vergebung leben. Gleichzeitig müssen wir immer wieder neu lernen, zu vergeben, wie Gott uns vergibt (vgl. Epheser 4,32). Wo jeder das Wohl des anderen sucht, jeder sich freut, wenn der andere erbaut wird, wenn der andere gestärkt wird, wo wir uns gegenseitig die Vergebung zusprechen, kann Gemeinde Jesu wachsen und gedeihen. Dadurch ist echte Gemeinschaft möglich. Wie wir mit Gott Gemeinschaft haben, so dürfen und sollen wir auch untereinander Gemeinschaft haben. Als Zeichen dafür brechen wir das Brot und teilen es aus. Und so vergeben wir auch uns gegenseitig von Herzen.

 

Schluss

Das Blut Jesu ist der Bürge/Garant des Neuen Bundes. Jesus hat sein Leben für uns in den Tod gegeben, und Gott bietet uns durch Jesus die Vergebung an. Gott macht einen Bund, indem er sich selbst verpflichtet, uns die Erlösung zu schenken, wenn wir sie im Glauben annehmen. Und wenn wir sie im Glauben annehmen, dann treten wir in dieses Bundesverhältnis mit Gott, wodurch wir nun Gott gehören. Wir haben Vergebung, und wir haben unser Leben Gott geweiht.

Das Brot ist ein Zeichen der Gemeinschaft mit Gott und mit den Mitchristen. Durch Jesus haben wir ständig Gemeinschaft mit Gott, und durch Jesus empfangen wir ständig die Vergebung. Wir leben unter der Vergebung, wir bekennen unsere Sünden und wir empfangen die Vergebung (vgl. 1. Joh 1,9). Und wie wir aus der Vergebung Gottes leben, so vergeben wir uns auch gegenseitig. Wie wir durch Jesus Gemeinschaft mit Gott haben, nicht nur ich, sondern auch mein Bruder und meine Schwester im Glauben, so haben wir auch Gemeinschaft untereinander.

Gott schenke uns, dass wir uns in die Augen schauen und sagen können: „Was uns trennt, wollen wir von Herzen vergeben. Und wir nehmen von Gott die Vergebung an und vergeben uns auch gegenseitg.“

 



[1] Das Kompositum erscheint auch z. B. in Asen 7,1, wonach Joseph in Ägypten nicht mit den Ägyptern zusammen aß, weil es ihm ein Gräuel gewesen sei. Igantius und Justin verwenden das Kompositum in Bezug auf den auferstandenen Jesus, der mit seinen Jüngern zusammen aß (vgl. Ignatius, Smyr 3,3; Justin, Dial 51).