Die einzige Garantie
ohne Verfalldatum
Gedanken zu Pfingsten

Schriftlesung: Apostelgeschichte 2, 1-37

 

Gliederung

I.     Die Anzahlung zum Nulltarif

II.       Die Anzahlung als Garantie

III.      Die Anzahlung mit sofortiger Wirkung

IV.     Die Anzahlung will respektiert werden

 

 


Einleitende Gedanken

Pfingsten ist das Fest der Gemeindegründung. Der Tag, der bereits im AT angekündigt wurde. Seit diesem Tag, als der Heilige Geist in Jerusalem ausgegossen wurde, kommt der Heilige Geist in das Leben eines jeden Menschen, der Jesus nachfolgt.

Wann der Heilige Geist in ein Leben kommt, erklärte Petrus, wie wir eben in der Schriftlesung hörten. Da fragten ihn die Menschen, die von seiner Botschaft tief berührt waren, was sie nun tun sollen, wenn sie die Rettung durch Jesus erleben möchten. Petrus antwortete:

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„Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen von Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Sünden vergeben, und ihr werdet seine Gabe, den Heiligen Geist, bekommen.“ Apostelgeschichte 2, 38.

In jedem Christen wohnt der Heilige Geist. Christ kann man nur sein, wenn man den Heiligen Geist hat. Wer den Heiligen Geist nicht hat, der ist kein Christ.

Vielleicht fragt sich jetzt jemand ernsthaft, wie er feststellen kann, ob der Heilige Geist in ihm lebt oder nicht. Darauf kann ich heute nur am Rande eingehen. Ausführlicher habe ich dieses Thema letzte Pfingsten behandelt.

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Sie können am Ende des Gottesdienstes diese CD mit der Predigt zum Thema „Habe ich den Heiligen Geist“ kaufen, oder kostenlos als mp3 bei www.sermon-online.de herunterladen.

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Heute möchte ich Euch auf einen ganz besonderen Aspekt des Heiligen Geistes hinweisen. Eine Sache, die vermutlich bei vielen von uns nicht so im Vordergrund steht, wenn wir an den Heiligen Geist denken. Für unser Glaubensleben ist das aber sehr wichtig, entscheidend und hilfreich.

Vielleicht wundern Sie sich über die Überschrift von dieser Predigt: „Die einzige Garantie ohne Verfalldatum.“ Wer würde unter dieser Überschrift eine Predigt zu Pfingsten vermuten?

Aber das hat mit Pfingsten sehr viel zu tun. Ich hoffe, dass Sie am Schluss mit mir gleicher Meinung sein werden.

In vier Gedankengängen werde ich das genauer betrachten, was Paulus den Ephesern schrieb:

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Durch Christus hat Gott auch euch sein Siegel aufgedrückt: Er hat euch den Heiligen Geist gegeben, den er den Seinen versprochen hatte – nachdem ihr zuvor das Wort der Wahrheit gehört hattet, die Gute Nachricht, die euch die Rettung bringt, und ihr zum Glauben gekommen seid. Epheser 1, 13

Gott hat uns durch Jesus ein Siegel aufgedrückt. Das tat er, indem er uns den Heiligen Geist gegeben hat. Dieser Heilige Geist ist eine Anzahlung Gottes an jeden, der an Jesus glaubt, wie Paulus weiterfährt:

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Dieser Geist ist das Angeld dafür, dass wir auch alles andere erhalten, alles, was Gott uns versprochen hat. Gott will uns die Erlösung schenken, das endgültige, volle Heil – und das alles wird geschehen zum Lobpreis seiner Herrlichkeit. Epheser 1, 14

Jeder Christ macht sozusagen einen Erbvorbezug. Er bekommt eine Anzahlung. Die Bedeutung dieser Anzahlung, werden wir jetzt genauer betrachten.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Joel 3, 1-5; Apostelgeschichte 2, 38; Epheser 1, 13-14; Judas 1, 19

I.                

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Die Anzahlung zum Nulltarif

Die Gabe des Heiligen Geistes, also, das die Tatsache, dass der Heilige Geist in mein Leben hineinkommt, verglich Paulus mit einer Anzahlung. Eine Anzahlung, die Gott uns gibt. Dabei müssten doch wir Gott etwas geben! Wir sind doch Gott etwas schuldig! Das Erstaunliche ist, wie wir zu dieser Anzahlung kommen, denn Gott schenkt uns den Heiligen Geist, ohne eine Leistung von uns zu fordern.

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Durch Christus hat Gott auch euch sein Siegel aufgedrückt: Er hat euch den Heiligen Geist gegeben, den er den Seinen versprochen hatte – nachdem ihr zuvor das Wort der Wahrheit gehört hattet, die Gute Nachricht, die euch die Rettung bringt, und ihr zum Glauben gekommen seid. Epheser 1, 13

Das einzige was wir hier tun können ist empfangen. Wir hören die Botschaft vom Evangelium und wir vertrauen dieser Botschaft. Wir glauben dem, was wir hören und reagieren auf die Verkündigung. Wir tun genau das, was wir eben schon von Petrus hörten:

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„Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen von Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Sünden vergeben, und ihr werdet seine Gabe, den Heiligen Geist, bekommen.“ Apostelgeschichte 2, 38.

Das ist alles! Eigentlich müsste es heissen, dass wir zuerst für unsere Schulden bezahlen müssen und wir dann vielleicht etwas bekommen. Zuerst müssten wir Gott durch viele gute Taten beweisen, dass wir seiner Liebe würdig sind. Doch das wäre für uns ein schwieriger und aussichtsloser Weg.

Ein Weg, auf dem viele Menschen versuchen sich Gott zu nähern. Viele Menschen investieren ihr ganzes Leben dafür, sich Gott durch gute Taten und Werke zu nähern. Sie leisten oft ausserordentliches, aber damit kommen sie Gott nicht wirklich näher.

Gott weiss, dass wir aus unserer Kraft nie ein Leben führen könnten, das vor ihm bestehen könnte – zu gross ist unsere Schuld.

Deshalb wählte Gott einen ganz anderen Weg: Wir müssen für unsere Schuld nicht bezahlen, denn – wie die meisten von wissen – bezahlte Jesus für unsere Schuld. Jesus bezahlten einen hohen Preis für uns, wie Paulus den Kolossern schriebe:

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Den Schuldschein, der uns wegen der nicht befolgten Gesetzesvorschriften belastete, hat er für ungültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt. Kolosser 2, 14

Jesus starb für unsere Schuld am Kreuz. Jeder der das glaubt, wird für Zeit und Ewigkeit gerettet und der Heilige Geist kommt in sein Leben – die Anzahlung Gottes.

Das ist eine Anzahlung, die ich zum Nulltarif bekomme, denn ich kann sie weder kaufen, noch erarbeiten. Ich kann auch nichts vorweisen, das Gott dazu zwingen könnte, mir diese Anzahlung zu leisten.

Was Gott hier in mein Leben hineinlegt, kann ich einzig und allein geschenkt bekommen, denn

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Dass Menschen für gerecht erklärt werden, beruht auf seiner Gnade. Es ist Gottes freies Geschenkt aufgrund der Erlösung durch Jesus Christus. Römer 3, 24.

Die einzige Voraussetzung für dieses Geschenk ist, dass ich mein Leben Jesus anvertraue und meine Schuld und Sünde bei ihm ablade.

Das ist die frohe Botschaft des Evangeliums. Zu diesem Schritt ist jeder Mensch in der Lage, egal wie und wo er im Moment lebt.

Ich bekomme sozusagen das Wichtigste, was ich ihm Leben je bekommen kann zum Nulltarif. Ich stehe sozusagen mit leeren Taschen vor Gott und sage ihm: Ich habe nichts zu bieten. Ich habe nur einen Schuldenberg vorzuweisen. Gerne möchte ich Dir diese Schuld abgeben und in Zukunft mit Dir leben.

Dann wird Dich Gott reich beschenken. Er wird Dich retten und Dir als Anzahlung den Heiligen Geist geben. Diese Anzahlung hat ihn – im Gegensatz zu uns – einen sehr hohen Preis gekostet. Paulus schrieb deshalb nach Korinth:

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Gott hat euch als sein Eigentum erworben; denkt an den Preis, den er dafür gezahlt hat! 1. Korinther 6, 20.

Hast Du diese Anzahlung bereits erhalten? Du bekommst sie nicht durch grossartige Leistungen. Du bekommst sie geschenkt, wenn Du Dich vor Gott beugst und ihm Dein Leben anvertraust. Nicht Leistung, sondern Kapitulation ist der Weg zu Gott.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 3, 11; Johannes 1, 13+33; Apostelgeschichte 5, 32; Römer 3, 24; Römer 5, 8; Römer 8, 32; 1. Korinther 6, 20; Galater 3, 2; Kolosser 2, 14

II.            

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Die Anzahlung als Garantie

Diese Anzahlung Gottes kann mit einer Garantie verglichen werden. Wir sind uns ja gewohnt, bei jedem Artikel, den wir kaufen, uns nach der Garantie zu erkundigen. Wenn zwei Produkte gleichwertig sind und eines hat ein Jahr Garantie und das andere 3 Jahre, werden wir das Produkt kaufen, das 3 Jahre Garantie hat.

Aber die Garantie, die mit der Anzahlung Gottes zu tun hat, ist von einer ganz anderen Qualität. Diese Garantie hat nämlich kein Verfalldatum. Sie überdauert sogar diese Welt. Im Epheser sprach Paulus von der Versiegelung.

Ein Siegel hatte zwei Funktionen im Rechtsleben: Das "Urkundensiegel"; das Siegel wird auf einer Urkunde neben der Unterschrift angebracht zum Beweis dafür, dass der, der unterschrieben hat, auch das entsprechende Amt innehat; die Urkunde wird "gesiegelt". Dann gibt es auch das „Verschlusssiegel“, mit dem zum Beispiel ein Brief verschlossen wird, in dem sich ein von einem Notar beurkundetes Testament befindet; das Testament bleibt solange verschlossen, bis das Siegel aufgebrochen wird.

Mit dem Heiligen Geist wird unser Leben versiegelt bis an dem Tag, wo Jesus erscheinen wird und uns – bildlich gesprochen – unversehrt aus dem Couvert herausnimmt.

Oder anders gesagt:

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Dieser Geist ist das Angeld dafür, dass wir auch alles andere erhalten, alles, was Gott uns versprochen hat. Gott will uns die Erlösung schenken, das endgültige, volle Heil – und das alles wird geschehen zum Lobpreis seiner Herrlichkeit. Epheser 1, 14

Der Heilige Geist ist also die Garantie dafür, dass wir den Rest auch noch bekommen werden.

So ist das, wenn wir Verträge abschliessen. Da habe ich kürzlich ein Auto verkauft. Der Käufer machte eine Anzahlung. Im Gegenzug parkte ich den Wagen vor seinem Haus, behielt aber die Schlüssel. Er konnte nun das Auto immer betrachten, aber er konnte nicht damit fahren, weil er die Schlüssel noch nicht hatte. Erst als er mir den Rest bezahlte bekam er die Schlüssel und jetzt kann er mit dem Auto machen, was er will.

Bei Gott geht das aber ganz anders. Gott schenkt mir das Auto und sagt: Schau, das ist schon mal ein Vorgeschmack auf das, was Du später noch bekommen wirst. Das Auto, das Du später erhalten wirst ist grösser und schöner. Ein solches Auto hast Du noch nie gesehen, aber Du wirst es bekommen. Bis dahin fahr mit diesem Auto, ich werde dafür sorgen, dass Du keinen Unfall machst und immer genügend Treibstoff hast.

So ungefähr! Ist das nicht unglaublich? Der Heilige Geist ist die Anzahlung Gottes, mit der er uns quasi garantiert, dass wir das bekommen werden, was er uns versprochen hat, was wir bekommen werden, wenn wir Jesus nachfolgen. Den Korinthern schrieb Paulus:

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Wir werden auch an dieses Ziel gelangen, denn Gott selbst hat in uns die Voraussetzung dafür geschaffen: Er hat uns ja schon als Anzahlung auf das ewige Leben seinen Geist gegeben. 2. Korinther 5, 5

Ist das nicht grossartig? Gott selbst sorgt dafür, dass wir unser Ziel erreichen und für Zeit und Ewigkeit gerettet werden. Alles geht von ihm aus und führt zu ihm hin. Deshalb soll alle Ehre und Verehrung ihm allein gehören.

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Gott ist es, von dem alles kommt, durch den alles besteht und in dem alles sein Ziel hat. Ihm gebührt die Ehre für immer und ewig. Römer 11, 36.

Das kann doch unser Leben ganz schön entkrampfen. Ich kämpfe nicht aus eigener Kraft, sondern Gott lebt ihn mir und ich bin mit seiner Kraft unterwegs. Gott sorgt dafür, dass ich das Ziel erreiche. Alles, was wir zu einem Leben, das Gott gefällt, benötigen, wurde uns von ihm geschenkt.

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Ja, so ist es: Gott in seiner Macht hat uns alles geschenkt, was wir zu einem Leben in wahrer Frömmigkeit brauchen. Er hat es dadurch getan, dass er uns Jesus Christus erkennen liess, ihn, der uns in seiner Herrlichkeit und Kraft berufen hat. 2. Petrus 1, 3

Dieses Wissen ist dann ganz besonders wichtig, wenn wir ganz am Boden sind. Wenn wir realisieren, dass wir das nicht erreichen, was wir meinten erreichen zu müssen.

Ich spreche nicht von Sünden, die wir in unserem Leben dulden. Sünden müssen bekannt und abgelegt werden.

Ich spreche von dem, was wir erhofften, was wir in unserem Leben erreichen werden. Vielleicht wollten wir viel für Gott erreichen und schliesslich müssen wir feststellen, dass menschlich gesehen nichts Bedeutungsvolles zurückgeblieben ist.

Da kann die Frage schon mal kommen, ob das genügt. Ob Gott mich aufnehmen wird. Ob ich genügend getan habe.

Ist es da nicht eine grosse Ermutigung zu wissen, dass Gott mich ans Ziel bringen wird?

C. H. Spurgeon erklärte das seinen Zuhörern folgendermassen:

Wenn in früheren Zeiten jemand ein Stück Land verkauft hatte, so pflegte er einen Grasbüschel auszureissen und denselben dem Käufer in die Hand zu geben, zum Zeichen, dass das Land fortan ihm gehöre; oder er brach einen Zweig vom Baum ab und übergab ihn dem Käufer, um ihm damit anzuzeigen, dass er fortan berechtigt sei, alle Produkte des Landes zu ernten. Wenn ein Käufer ein Haus erwarb, so bedeutete die Überweisung des Hausschlüssels und eines Büschels Stroh, das der Verkäufer vom Dach zupfte, dass das Haus in den Besitz des Käufers übergegangen sei. - So hat der Gott aller Gnade seinem Volk alle Vollkommenheiten des Himmels auf ewig zum Erbe gegeben, und das Pfand des Geistes ist ihnen das sichere und feste Zeichen, dass ihnen alles gehört. Das Werk des Heiligen Geistes in seinen Tröstungen und in der Heiligung ist ein Teil der himmlischen Segnungen, ein Büschel von dem Boden Kanaans, ein Zweig vom Baum des Lebens, der Schlüssel zum Hause im Himmel. Wenn wir das Pfand des Geistes haben, so haben wir mit ihm das Besitzrecht am Himmel erhalten, das uns nicht streitig gemacht werden kann.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Johannes 1, 16; Römer 11, 36; 2. Korinther 1, 21-22; 5, 5; Phil.2, 13; 1. Petrus 1, 4-5; 2. Petrus 1, 3

III.         

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Die Anzahlung mit sofortiger Wirkung

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Diese Anzahlung, die Garantie, die wir durch den Heiligen Geist bekommen haben, ist nicht nur auf die kommende Welt ausgerichtet. Der Heilige Geist zeigt in unserem Leben sofort Wirkung.

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Johannes 14, 16-17.23 / Römer 8, 9 / 1. Korinther 3, 16 / Galater 4, 6: Er wohnt in mir.

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Johannes 16, 13-15 / Römer 8, 14: Er leitet mich.

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1. Korinther 12, 11 / Römer 12, 5-6: Er schenkt mir Gaben, die ich für Gott und sein Reich einsetzen kann.

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Römer 8, 26: Er unterstützt mich im Gebet.

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Römer 8, 16: Er schenkt mir eine tiefe Gewissheit, dass ich ein Kind Gottes bin.

1. Korinther 2, 6-16: Er lässt mich Dinge verstehen und erkennen, die für mich vorher komplett unverständlich waren.

usw.

Diese Anzahlung, der Heilige Geist, entfaltet seine Wirkung nicht erst in der Zukunft, sondern er wirkt in mein Leben hinein und leitet und führt mich. Der Heilige Geist öffnet mir das Verständnis für den Reichtum, den ich in Christus habe.

IV.        

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Die Anzahlung will respektiert werden

Der Heilige Geist, der in uns lebt ist eine Person, er gehört zur Gottheit: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Es ist der Wunsch Gottes, dass wir den Führungen des Heiligen Geistes Aufmerksamkeit leisten, denn der Heilige Geist ist nicht ein Geist, der Menschen unterdrückt. Wir bleiben als Christen eigenständige Wesen, die selber Entscheidungen treffen können und Entscheidungen treffen müssen.

Deshalb sprach Paulus in diesem Zusammenhang auch eine Warnung aus:

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Beleidigt nicht durch euer Verhalten den Heiligen Geist! Er ist wie ein Siegel, das Gott euch aufgedrückt hat, und er verbürgt euch die endgültige Erlösung. Epheser 4, 30

Mit anderen Worten: Wir sollen in Übereinstimmung mit dem Heiligen Geist leben. An unserem Leben soll sichtbar sein, dass Gott in uns lebt. Wenn wir lügen, betrügen, verleumden, stehlen, unzüchtig leben, die Ehe brechen, rücksichtslos sind usw. beleidigen wir den Heiligen Geist.

Schliesslich geht eine Braut mit ihrem Hochzeitskleid auch nicht auf eine Bergtour. Da würde sie jeder für verrückt erklären und schön gar nicht glauben, es sei eine echte Braut.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Epheser 4, 30

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Schlussgedanke

Watchman Nee erzählt:

Ich erinnere mich an einen Christen in Shanghai, der sich viel Sorge um sein geistliches Leben machte. "So viele würden ein heiliges, wundervolles Leben führen", sagte er. "Ich aber schäme mich, mich als Christen zu bezeichnen. Ich will erfahren, was es heisst, gekreuzigt und auferstanden zu sein, aber ich sehe keinen Weg, wie ich dahin kommen kann."

An diesem Gespräch beteiligte sich ein weiterer Christ, der sich mit mir etwa zwei Stunden lang bemühte, dem Mann deutlich zu machen, dass wir in Christus schon alles bekommen haben. Doch wir erreichten nichts. Unser Freund sagte: "Das Beste, was man schliesslich tun kann, ist darum zu beten."

"Aber wenn dir Gott schon alles gegeben hat, worum willst du dann noch beten?", fragten wir.

"Er hat mir nicht alles gegeben", war die Antwort. "Ich verliere immer noch meine Geduld und versage ständig. Darum muss ich noch mehr beten."

"Bekommst du dann, worum du betest?", fragten wir.

"Leider nein", antwortete er.

Wir versuchten ihm nochmals zu erklären, dass er für seine Heiligung ebenso wenig tun kann, wie für seine Rechtfertigung. An diesem Punkt des Gesprächs stiess ein weiser Christ zu uns. Er nahm eine Thermosflasche, die gerade auf dem Tisch stand, und sagte: "Nehmen wir einen Augenblick lang an, diese Thermosflasche könne beten und würde etwa folgendes sagen: 'Herr, ich möchte so gerne eine Thermosflasche sein. Willst du mich nicht dazu machen? Gib mir Gnade, dass ich eine Thermosflasche werden kann! Bitte, mache mich dazu!' Was würdest du dazu sagen?"

"Ich glaube, nicht einmal eine Thermosflasche könnte so dumm sein", antwortete unser Freund: "Sie ist ja bereits das, worum sie bittet." Darauf antwortete der Mann: "Genauso machst du es. Gott hat dich schon lange in Christus eingeschlossen. Als er starb, starbst du mit, da er lebt, lebst du mit ihm. Darum kannst du nun nicht sagen: 'Ich will sterben, ich will gekreuzigt werden, ich will das Auferstehungsleben.' Der Herr sieht dich an und sagt: 'Du bist tot! Du hast neues Leben!' All dein Bitten ist so absurd wie in dem Beispiel mit der Thermosflasche. Du brauchst den Herrn um nichts anderes zu bitten, als dass dir die Augen geöffnet werden, damit du siehst, dass er alles getan hat."

Jawohl. Gott tat alles für uns! Er hat uns den Heiligen Geist als Anzahlung gegeben. Das ist eine Garantie ohne Verfalldatum.

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Durch Christus hat Gott auch euch sein Siegel aufgedrückt: Er hat euch den Heiligen Geist gegeben, den er den Seinen versprochen hatte – nachdem ihr zuvor das Wort der Wahrheit gehört hattet, die Gute Nachricht, die euch die Rettung bringt, und ihr zum Glauben gekommen seid. Epheser 1, 13

X

 
Dieser Geist ist das Angeld dafür, dass wir auch alles andere erhalten, alles, was Gott uns versprochen hat. Gott will uns die Erlösung schenken, das endgültige, volle Heil – und das alles wird geschehen zum Lobpreis seiner Herrlichkeit. Epheser 1, 14

Glauben wir das doch einfach und freuen uns darüber!