Die Himmel verkündigen die Herrlichkeit Gottes!

Psalm 19

Serie: Einblicke in das Gebetsleben von König David (2/7)

 

 

I.    Die Schöpfung spricht über die Existenz Gottes

II.      Die Bibel spricht über die Pläne Gottes

III.     Der Mensch spricht über seine Beziehung mit Gott

 

 

 

 


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Einleitende Gedanken

Wir beschäftigen uns in dieser aktuellen Serie mit dem Gebetsleben von König David. Diese Gebete finden wir im Buch der Psalmen. Dieses Buch mit 150 Psalmen, von denen 74 dem König David zugeschrieben werden, befindet sich ungefähr in der Mitte der Bibel.

Psalmen sind leidenschaftliche Gebete, Aufschreie aus tiefster Not, grossem Schmerz, Verzweiflung und Klagen über die scheinbare Untätigkeit Gottes. Psalmen geben auch ihrem Erstaunen über Gottes Führungen Ausdruck und nehmen uns mit in die Begeisterung über Gottes Allmacht, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Die gesamte Gefühlspalette des Lebens mit ihren Höhen und Tiefen begegnet uns in diesen Psalmen. Deshalb lieben viele diese berührenden, aufrichtigen Gebete.

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Heute beschäftigen wir uns mit dem Psalm 19, der von der Begeisterung über Gott und seinen Werken erzählt. Lesen wir zuerst diesen faszinierenden Psalm.

Vorzusingen. Ein Psalm Davids. Psalm 19, 1.

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Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewölbe zeigt, dass es das Werk seiner Hände ist. Ein Tag erzählt es dem anderen, und eine Nacht gibt es der anderen weiter. Psalm 19, 2-3.

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Sie tun es ohne Worte, kein Laut und keine Stimme ist zu hören. Und doch geht ihre Botschaft über die ganze Erde, ihre Sprache bis zum Ende der Welt. Gott hat der Sonne ihren Ort am Himmel gegeben. Psalm 19, 4-5.

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Wie ein Bräutigam aus seiner Kammer hervortritt, so geht sie am Morgen auf, wie ein freudig strahlender Held läuft sie ihre Bahn. Von Horizont zu Horizont vollführt sie ihren Lauf, nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen. Psalm 19, 6-7.

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Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es stärkt und erfrischt die Seele. Was der HERR in seinem Wort bezeugt, darauf kann man sich verlassen, auch einem Unerfahrenen wird dadurch Weisheit geschenkt. Psalm 19, 8.

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Die Anordnungen des HERRN sind wegweisend und erfreuen das Herz. Das Gebot des HERRN ist klar und deutlich, es schenkt neue Einsicht. Ehrfurcht vor dem HERRN ist rein, in Ewigkeit bleibt sie bestehen. Die Ordnungen des HERRN sind zuverlässig und entsprechen der Wahrheit, sie sind ausnahmslos gerecht. Psalm 19, 9-10.

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Wertvoller als Gold sind sie, kostbarer als eine Menge von feinstem Gold; sie sind süsser als Honig, ja, süsser noch als Honig, der aus der Wabe fliesst. HERR, auch ich, dein Diener, lasse mich durch sie zurechtweisen; sie zu befolgen bringt grossen Lohn. Psalm 19, 11-12.

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Wem fällt es schon gleich auf, wenn er falsch gehandelt hat? Sprich mich frei von unbewusster Schuld! Bewahre deinen Diener vor überheblichen Menschen, lass sie keine Macht über mich gewinnen! Dann kann ich ohne Schuld und frei von schwerem Vergehen bleiben. Psalm 19, 13-14.

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Mögen die Worte, die ich spreche, und die Gedanken, die mein Herz ersinnt, dir gefallen, HERR, mein Fels und mein Erlöser! Psalm 19, 15.

I.               

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Die Schöpfung spricht über die Existenz Gottes

Gibt es einen Gott? Wenn ja, kann man seine Existenz beweisen? Es gab und gibt verschiedene Versuche, mit Hilfe der Vernunft die Existenz eines Gottes zu beweisen.

Offen gesagt ist das nicht ganz einfach, denn jeder Erklärungsversuch hat Schwachstellen, die man hinterfragen kann.

Doch – das muss natürlich auch gesagt sein – kann genauso wenig das Gegenteil bewiesen werden. Niemand kann mit letzter Gewissheit eine Existenz Gottes ausschliessen.

Selbst Richard Dawkins, ein einflussreicher Atheist, kann nicht mit letzter Sicherheit sagen, es gäbe keinen Gott. Er präsentiert in seinem Buch ein Siebenstufenmodell. Stufe 1: Ich weiss, dass ein Gott existiert bis Stufe 7: Ich weiss, dass es keinen Gott gibt. Stufe 6 ist: Ich kann es nicht wissen, aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass Gott existiert. Er stuft sich dann selber ein:

«Mich rechne ich zur Kategorie 6 mit starker Neigung zur Kategorie 7.»[1]

Diesem leidenschaftlichen Atheisten, dessen Aufrichtigkeit ich hochschätze, fehlt die letzte, absolute Sicherheit in dieser wichtigen Frage.

Für David gib es eindeutige Hinweise, die die Existenz eines Gottes wie selbstverständlich bestätigen: Es ist das Universum. Er betrachtet die Welt so, wie wir ein Kunstwerk betrachten. Wer sich in der Kunstwelt auskennt, wird in einem Bild sofort den Künstler erkennen. Das muss ein Picasso sein. Diese Skulptur ist von Alberto Giacometti oder einem seiner Schüler. Auch in der Architektur kann man erkennen, wer das Gebäude entworfen hat. Das muss ein Haus von Mario Botta sein. Ich könnte noch viele Beispiele aufzeigen.

Die verschiedenen Werke tragen die unverkennbare Handschrift ihrer Schöpfer. Das ist die Logik von David:

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„Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewölbe zeigt, dass es das Werk seiner Hände ist.“ Psalm 19, 2.

Das Firmament, die Weite des Himmels führt uns die Schaffenskraft Gottes vor Augen. Sie zeigt uns wie kreativ, fantansievoll und mächtig Gott ist. Das Universum lässt für David nur einen Rückschluss zu: Es muss einen Gott geben, der sich das alles ausgedacht und der es dann auch geschaffen hat.

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Das Universum trägt die Handschrift Gottes. Ununterbrochen übermittelt jeder einzelne Tag und jede einzelne Nacht die Botschaft, dass es einen Schöpfer, einen Gott geben muss.

„Ein Tag erzählt es dem anderen, und eine Nacht gibt es der anderen weiter.“ Psalm 19, 3.

Lautlos, non-verbal wird es weitererzählt:

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„Sie tun es ohne Worte, kein Laut und keine Stimme ist zu hören.“ Psalm 19, 4.

Niemand schreit vom Himmel herab: Horcht auf – Gott existiert. Das Universum vermittelt diese Botschaft durch seine Existenz. Die überwältigende Schönheit der Erde und des Himmels, atemberaubende Landschaften, die faszinierende Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Das ist alles non-verbale Kommunikation. Jeder Mensch kann diese Sprache verstehen und zwar überall auf der ganzen Erde. David schreibt:

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„Und doch geht ihre Botschaft über die ganze Erde, ihre Sprache bis zum Ende der Welt. Gott hat der Sonne ihren Ort am Himmel gegeben.“ Psalm 19, 5.

Jeden Tag verlässt die Sonne ihren Ort und durchschreitet den Himmel – zuverlässig – immer!

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„Wie ein Bräutigam aus seiner Kammer hervortritt, so geht sie am Morgen auf, wie ein freudig strahlender Held läuft sie ihre Bahn.“ Psalm 19, 6.

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Man kann sich darauf verlassen. Selbst wenn Wolken am Himmel schweben wird die Sonnen ihren Lauf vollenden.

„Von Horizont zu Horizont vollführt sie ihren Lauf, nichts kann sich vor ihrer Glut verbergen.“ Psalm 19, 7.

Das ist natürlich poetische Sprache. David äussert sich hier nicht wie ein Naturwissenschaftler, der uns über naturwissenschaftliche Erkenntnisse belehren möchte.

Natürlich drehte sich auch zur Zeit Davids die Sonne nicht um die Erde, sondern die Erde um die Sonne. Trotzdem, würde selbst heute der beste Naturwissenschaftler nicht sagen, dass es wunderschön gewesen sei, wie sich die Erde von der Sonne abgewandt hätte. Auch er wird sagen, er hätte einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten können.

Genau aus dieser Perspektive schreibt David. Er beschreibt, was er mit seinen eigenen Augen wahrnehmen kann und das ist unglaublich beeindruckend und faszinierend.

Vielleicht würde David heute über die Entdeckungen in der Zellforschung berichten. Zellen, die kleinsten bekannten Organismen, tragen komplexe Informationen in sich. Sie beinhalten Baupläne, die dann auch umgesetzt werden.

Durch das, was man in den vergangenen Jahrzenten in der Forschung alles entdeckt hat, würde David ein riesiger Fundus zur Verfügung stehen, um aufzuzeigen, dass das Universum nicht durch ein Chaos entstanden ist, sondern dass Intelligenz am Werk gewesen sein musste, ja, dass ein Gott alles gestaltet hat.

Der Apostel Paulus begründet die Existenz Gottes, wie König David. Er schreibt den Christen in Rom:

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„Was Menschen von Gott wissen können, ist ihnen bekannt. Gott selbst hat ihnen dieses Wissen zugänglich gemacht.“ Römer 1, 19.

Und wie das Gott gemacht hat, sagt er auch:

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„Weil Gott die Welt geschaffen hat, können die Menschen sein unsichtbares Wesen, seine ewige Macht und göttliche Majestät mit ihrem Verstand an seinen Schöpfungswerken wahrnehmen. Sie haben also keine Entschuldigung.“ Römer 1, 20.

Die Schöpfung trägt die Handschrift Gottes!

II.           

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Die Bibel spricht über die Pläne Gottes

Nachdem David mit seiner Liedstrophe über die Schöpfung die Existenz Gottes begründete, macht er nun deutlich, von welchem Gott er spricht. In den ersten sieben Versen erwähnt er einmal Gott und zwar im allgemeinen Sinne. Es könnte theoretisch irgendein Gott sein.

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Doch in der zweiten Strophe macht er unmissverständlich klar, von welchem Gott er spricht, denn jetzt häufen sich die Namensnennungen Gottes. Sechsmal benutzt er den Namen des Gottes Israels: Jahwe. Ins Deutsche wird Jahwe (leider) mit HERR übersetzt.

„Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es stärkt und erfrischt die Seele.“ Psalm 19, 8.

Das Gesetz ist die Thora, die fünf Bücher Mose, die ersten fünf Bücher im Alten Testament. Thora mit Gesetz zu übersetzt ist nicht falsch, aber es könnte bei uns falsche Assoziationen auslösen. Gesetz bringen wir schnell mit Recht und Ordnung in Verbindung. Was darf ich tun und was muss ich lassen. Wann werde ich für was bestraft usw.

Die Thora beinhaltet natürlich auch solche Äusserungen, aber es geht vielmehr um Weisung und Belehrung. Die Thora belehrt uns über Gottes Pläne, seine Absichten und Ziele. Die Thora gibt uns Einblicke in das Wesen und den Charakter Gottes. Die Thora lesen und studieren bedeutet nicht in erster Linie, dass Gesetze, Rechte und Pflichten gelernt werden müssen. Vielmehr geht es um ein Verständnis des Lebens überhaupt. Deshalb ist für David die Thora Stärkung und Erfrischung für die Seele, sie beantwortet ihm die wichtigsten Fragen des Leben: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin werden wir gehen? Und das, was in dieser Thora steht, sind keine handgestrickten Philosophien, die schlussendlich nichts taugen und sich als Lügen entpuppen werden.

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„Was der HERR in seinem Wort bezeugt, darauf kann man sich verlassen, auch einem Unerfahrenen wird dadurch Weisheit geschenkt.“ Psalm 19, 8.

Genauso wie die Sonne jeden Tag ihren Lauf vollendet, genauso verlässlich ist das, was Gott durch die Schriften der Thora bezeugt: Man kann sich darauf verlassen. Jeder Mensch, auch Unerfahrene, werden dadurch Weise. David ist sichtlich begeistert:

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„Die Anordnungen des HERRN sind wegweisend und erfreuen das Herz. Das Gebot des HERRN ist klar und deutlich, es schenkt neue Einsicht.“ Psalm 19, 9.

Diese Freude an den Anweisungen Gottes kann auf uns freiheitsliebende Menschen im 21. Jahrhundert etwas befremdlich wirken. Das ist doch nicht möglich, sich an Gottes Anordnungen dermassen freuen zu können. Das ist Schwärmerei! Das ist nicht normal!

Doch, das ist normal, wenn man verstanden hat, um was es in der Thora geht. Es ist eine grosse Freude, zu erkennen mit welcher Liebe sich Gott dem Menschen zuneigt.

Jedenfalls sind die Gebote Gottes entgegen allen Unkenrufen nicht schwer, denn selbst im Neuen Testament lesen wir:

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„Unsere Liebe zu Gott zeigt sich nämlich im Befolgen seiner Gebote. Und seine Gebote zu befolgen ist nicht schwer.“ 1. Johannes 5, 3.

Gott will uns nicht unnötig belasten. Er will uns entlasten.

Das Lesen der Thora bewirkt in David einen grossen Respekt vor diesem grossartigen Schöpfer.

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„Ehrfurcht vor dem HERRN ist rein, in Ewigkeit bleibt sie bestehen. Die Ordnungen des HERRN sind zuverlässig und entsprechen der Wahrheit, sie sind ausnahmslos gerecht.“ Psalm 19, 10.

David ist voll Bewunderung über diesen grossartigen Gott. Gott ist für ihn der grösste Reichtum, den er sich vorstellen kann.

Und David wusste sehr viel über Reichtum, welche Machtfülle Reichtum mit sich bringt. Er war in seiner Zeit einer der reichsten, erfolgreichsten und einflussreichsten Herrscher. Vermutlich wäre David, hätte es damals schon eine Forbes-Liste der reichsten Menschen gegeben, mit Abstand auf Platz eins gestanden. Doch David fand den wahren Reichttum dort, wo ihn selbst die ärmsten Menschen finden und reich werden können: In der Thora, im Wort Gottes und heute würden wir sagen: in der Bibel. Wie hoch er die Weisungen Gottes bewertet, sagt er so:

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„Wertvoller als Gold sind sie, kostbarer als eine Menge von feinstem Gold; sie sind süsser als Honig, ja, süsser noch als Honig, der aus der Wabe fliesst.“ Psalm 19, 11.

III.      

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Der Mensch spricht über seine Beziehung mit Gott

David bewundert diese Weisungen Gottes nicht so, wie man ein Bild bewundert und sich daran erfreut. Nein – er nimmt das, was er liest, versteht und erkennt für sich persönlich.

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„HERR, auch ich, dein Diener, lasse mich durch sie zurechtweisen; sie zu befolgen bringt grossen Lohn.“ Psalm 19, 12.

Er lässt sich als mächtiger König von diesen Weisungen Gottes zurechtweisen. Er will nicht nur Hörer und Bewunderer sein, sondern er will zum Täter werden. «Ich befolge deine Weisungen!» Das ist das, was einen gläubigen Menschen auszeichnet. Er ist nicht nur Hörender und Bewunderer. Er lernt nicht einfach auswending und wird dadurch zum Fachmann oder zur Fachfrau. Wer den Reichtum, den Gott uns schenkt, in seine Tiefe und Bedeutung erkennen und verstehen will, der muss diese Weisungen persönlich nehmen. Deshalb schreibt Jakobus:

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„Hört euch diese Botschaft nicht nur an, sondern handelt auch danach; andernfalls betrügt ihr euch selbst.“ Jakobus 1, 22.

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Glaube der nachhaltig sein soll und nicht einem Strohfeuer gleicht und in Heuchelei versackt, nimmt Gottes Anweisungen und Belehrungen für sich persönlich. David weiss:

„Sie zu befolgen bringt grossen Lohn.“ Psalm 19, 12.

Und dann kommt er auf sich selbst zu sprechen. In der Thora wird ihm bewusst, wie heilig und gerecht Gott ist und wie unzulänglich er als Mensch Gott gegenüber dasteht. Er erkennt seine eigene Schuld.

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„Wem fällt es schon gleich auf, wenn er falsch gehandelt hat? Sprich mich frei von unbewusster Schuld!“ Psalm 19, 13.

Aus der Sicht des Neuen Testaments können wir uns über diese Bitte freuen, denn wir haben eine klare Antwort, die Gott uns gegeben hat. Für unsere Schulden, egal welcher Art auch immer, ist Jesus am Kreuz gestorben. Er hat genau das Problem gelöst, das David hier anspricht. Der Apostel Paulus beschreibt das so:

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„Ja, Gott hat euch zusammen mit Christus lebendig gemacht. Ihr wart nämlich tot – tot aufgrund eurer Verfehlungen und wegen eures unbeschnittenen, sündigen Wesens. Doch Gott hat uns alle unsere Verfehlungen vergeben.“ Kolosser 2, 13.

Und wie hat er das gemacht?

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„Den Schuldschein, der auf unseren Namen ausgestellt war und dessen Inhalt uns anklagte, weil wir die Forderungen des Gesetzes nicht erfüllt hatten, hat er für nicht mehr gültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt.“ Kolosser 2, 14.

Jesus löst das Problem, von dem David in seinem Psalm spricht. Zum Schluss bittet David um Bewahrung.

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„Bewahre deinen Diener vor überheblichen Menschen, lass sie keine Macht über mich gewinnen! Dann kann ich ohne Schuld und frei von schwerem Vergehen bleiben.“ Psalm 19, 14.

Es ist einmal mehr die Bitte des «Unser Vaters»:

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„Und lass uns nicht in Versuchung geraten, sondern errette uns vor dem Bösen.“ Matthäus 6, 13.

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Gott verschone uns vor allzugrossen Herausforderungen, die das Mass des Erträglichen überschreiten würden und wir in Gefahr stünden, uns gegen dich zu versündigen. Die Bewahrung Gottes ist glücklicherweise keine Lotterie, nach dem Motto: Wenn wir Glück haben, wird uns Gott helfen und wenn nicht, dann haben wir halt Pech gehabt. Gott wird uns nie mutwillig in eine Versuchung treiben. Das Leben als Christ wird genauso Lasten mit sich bringen wie auch das Leben eines Menschen, der Jesus nicht nachfolgt. Doch Gott lässt seine Leute nicht allein. In Psalm 68 steht:

„Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.“ Psalm 68, 20.

Im Neuen Testament klingt das dann so:

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„Die Prüfungen, denen ihr bisher ausgesetzt wart, sind nicht über ein für uns Menschen erträgliches Mass hinausgegangen. Und Gott ist treu; er wird euch auch in Zukunft in keine Prüfung geraten lassen, die eure Kraft übersteigt. Wenn er euren Glauben auf die Probe stellt, wird er euch auch einen Weg zeigen, auf dem ihr die Probe bestehen könnt.“ 1. Korinther 10, 13.

Das Leben kann grosse und schwierige Herausforderungen mit sich bringen, aber Gott wird uns helfen.

Zum Schluss des Psalm bittet David das, was jedem Menschen, der eine leise Ahnung von der Grösse und Herrlichkeit Gottes hat, am Herzen liegt:

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„Mögen die Worte, die ich spreche, und die Gedanken, die mein Herz ersinnt, dir gefallen, HERR, mein Fels und mein Erlöser!“ Psalm 19, 15.

Es ist mein sehnlichster Wunsch, dir zu gefallen. Es ist für David keine Pflicht, die er erfüllen muss. Es ist die Sensucht eines Liebenden, der dem, den er liebt, unbedingt gefallen will. Der Liebende fragt nicht nach den Grenzen, wie weit er gehen kann. Der Liebende fragt danach, was dem anderen gefällt. David will mit seinem ganzen Leben, seinen Worten und Gedanken Gott dem Schöpfer gefallen.

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Schlussgedanke

Sirach Isaac Newton (1642-1727), ein englischer Mathematiker und Physiker, gilt als Entdecker der Gravitationsgesetze. Er berechnete als erster die Masse des Mondes und der Planeten.

In Newtons Büro stand ein beeindruckendes Modell unseres Sonnensystems mit all seinen Planeten und Monden. Ein Freund besuchte ihn und wollte wissen, wer dieses kunstvolle Modell konstruiert hätte. Schmunzelnd meine Newton: »Es ist ganz von alleine entstanden.«

Der Feund meinte: «Komm sag endlich, woher hast du dieses Modell». Newton blieb bei seiner Aussage: »Es ist ganz von alleine entstanden.« «Das ist jetzt wirklich nicht mehr lustig meinte sein Freund. Da sagte ihm Newton: »Siehst du, du regst dich zurecht auf, denn du kannst dir nicht vorstellen, dass dieses kleine Modell aus Zufall entstanden sein könnte. Aber mir willst du immer erklären, dass das grosse Original keinen Schöpfer

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braucht!«

„Die Himmel verkünden die Herrlichkeit Gottes, und das Himmelsgewölbe zeigt, dass es das Werk seiner Hände ist.“ Psalm 19, 2.

Es ist grossartig, dass der Gott, der die Welt erschaffen hat und sie erhält, mit uns Gemeinschaft pflegen will. Gott kommt uns so nah und beweist uns seine Liebe, Gnade und Barmherzigkeit, dass Menschen ein Leben führen wollen, an dem sich Gott freuen kann.

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„Mögen die Worte, die ich spreche, und die Gedanken, die mein Herz ersinnt, dir gefallen, HERR, mein Fels und mein Erlöser!“ Psalm 19, 15.

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Und das führt dann zur ganz persönlichen Freude im Leben. David ist begeistert:

„Das Gesetz des HERRN ist vollkommen, es stärkt und erfrischt die Seele.“ Psalm 19, 8.

 



[1] Richard Dawkins: Der Gotteswahn (ullstein, 2009), S.73.