Überraschendes Glück!

Reihe: Eine dramatische Geschichte mit Happy End (4/4)

Ruth Kapitel 4

 

 

 

I.    Der hingebungsvolle Mann

II.      Die überglückliche Grossmutter

III.     Die verborgene Ehre

 


Einleitende Gedanken

„Es war einmal ein Prinz, weit drüben im Märchenland. Weil er ein Träumer war, liebte er es, auf einer Wiese nahe dem Schloss zu liegen und träumend in den blauen Himmel zu starren. Er liebte diese Wiese, auf der die Blumen wuchtiger und schöner blühten als anderswo. Dort träumte er von weissen Schlössern mit hohen Spiegelfenstern und schönen weitläufigen Terrassen.

Eines Tages starb der alte König. Der träumende Prinz wurde sein Nachfolger. So stand er oft auf seinen schönen weitläufigen Terrassen seines weissen Schlosses mit den hohen Spiegelfenstern, und er träumte von einer kleinen Wiese, wo die Blumen wuchtiger und schöner blühten als sonst wo.”

Mit diesem kurzen Märchen erinnert uns Bertold Brecht daran, dass wir dazu neigen, das Glück immer dort zu vermuten, wo wir nicht sind.

Die Geschichte von Noomi und Ruth zeigt uns, dass das Glück oft näher ist als wir denken. Dieses Glück finden Menschen, die nicht vom Glück träumen, sondern die ein gottesfürchtiges Leben führen, so wie die Hauptpersonen im Buch Rut: Noomi, Ruth und Boas. Heute beschäftigen wir uns mit dem letzten Kapitel dieser schlichten und eindrücklichen Erzählung.

I.               

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Der hingebungsvolle Mann

Boas hatte Ruth nach jener besonderen Nacht versprochen, dass er so schnell wie möglich abklären wird, ob er sie heiraten kann, oder ob der Mann, der ihr näher verwandt ist, sie heiraten wird.

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Er ging also am nächsten Tag zum Stadttor, wo die Ältesten der Stadt sassen. In diesem Stadttor wurden die Rechtsfälle besprochen und entschieden. Boas setzte sich im Stadttor hin und als der Mann durchs Stadttor lief, der näher mit Ruth verwandt war, bat er ihn, sich neben ihn zu setzen.

Er holte zehn Männer dazu, die als Zeugen nötig waren, damit eine rechtsmässige Vereinbarung getroffen werden konnte. Als sich alle gesetzt hatten, sagte Boas zum Löser, also zu dem Mann, der näher mit Ruth verwandt war:

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„Du weisst, dass Noomi aus dem Land Moab zurückgekehrt ist. Sie bietet den Landanteil zum Verkauf an, der unserem Verwandten Elimelech gehört hat.“ Ruth 4, 3.

Noomi war noch im Besitz des Landes ihres Mannes Elimelech. Da sie – so wie aussah – keine Nachkommen haben würde, die dieses Land erben könnten, wollte sie es verkaufen.

Damit wir das, was nun geschehen wird, besser verstehen, will ich erklären, wie das mit dem Grundbesitz in Israel geregelt war.

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Als Israel nach der 40jährigen Wüstenwanderung das Land Kanaan eroberte, teilten sie das Land unter die Stämme Israels auf.

So wie wir das auf dieser Karte sehen können.

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Jeder Stamm wies den einzelnen Familien Land zu. Erbbesitz nannten sie dieses Land, weil es über Generationen innerhalb der Familie und Sippe weitervererbt werden musste.

Wenn eine Familie verarmte, konnte es sein, dass sie ihr Land verkaufen musste. So wie das Noomi jetzt machen wollte. Gott hatte für diesen Fall eine besondere Regelung für das Volk Israel angeordent. Eine Regel, die einer verarmten Familie einen neuen Start ermöglichte und sie sich wieder eine Existenz aufbauen konnten.

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Jubeljahr nennt man diese Vorschrift. Alle fünfzig Jahre gab es ein Jubeljahr. In diesem Jahr konnte jede Familie auf ihren Erbbesitz zurückkehren und das Land musste ihnen übergeben werden.

Deshalb konnte man in Israel Land nur immer in einer Art Baurecht erwerben. Der Kaufpreis des Landes wurde immer im Blick auf das Jubeljahr berechnet. Ging es noch 40 Jahre bis dahin, war der Preis höher, als wenn es nur noch 10 Jahre bis zum nächsten Jubeljahr dauerte.

Hatte eine Familie keine Nachkommen mehr, ging das Land automatisch in den Erbbesitz des nächsten Verwandten über.

Nun, Boas forderte seinen Verwandten dazu auf, den Erbbesitz von Noomi zu kaufen:

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„Erwirb den Landanteil Elimelechs in Gegenwart der hier sitzenden Männer und in Gegenwart der Ältesten meines Volkes! Sag, ob du deiner Verpflichtung nachkommen und von deinem Recht als Löser Gebrauch machen willst oder nicht. Ich will es wissen, denn du bist als Erster an der Reihe und nach dir komme ich.“ Ruth 4, 4.

Boas sagte damit deutlich, dass er dieses Land kaufen werde, würde sein Verwandter auf sein Recht verzichten. Doch der Löser wollte kaufen.

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„Ich mache das!“ Ruth 4, 4.

Antwortete er. Zu Ende gedacht hatte er seine Entscheidung jedoch nicht. Er ging davon aus, wenn er das Land jetzt kauft, er es auch im nächsten Jubeljahr behalten könnte, denn – so dachte er – Noomi werden keine erbberechtigen Nachkommen bekommen. So würde sich der Erbbesitz seiner Familie vergrössern.

Boas machte ihn darauf aufmerksam, dass er mit dem Landkauf eine Verpflichtung auf sich nehmen müsste:

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„Wenn du von Noomi das Feld Elimelechs übernimmst, musst du zugleich die Verpflichtung übernehmen, für die Moabiterin Ruth zu sorgen und anstelle ihres verstorbenen Mannes einen Sohn zu zeugen. Dem wird später das Feld zufallen, damit der Name des Verstorbenen auf dessen Erbbesitz weiterlebt.“ Ruth 4, 5.

Er müsste mit Ruth die Leviratsehe eingehen. Im dritten Teil dieser Predigtreihe habe ich die Leviratsehe erklärt.

Jedenfalls bedeutet das, dass er Ruth heiraten und für ihren Lebensunterhalt aufkommen müsste. Er müsste auch dafür sorgen, dass sie ein Kind bekommt, das nicht als sein eigenes Kind gelten würde, sondern als Kind Machlons des verstorbenen Mannes von Ruth

Diesem Kind würde der Erbbesitz Elimelchs gehören. Der Löser müsste das Land Noomi abkaufen und es dann dem Sohn von Ruth sozusagen verschenken.

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Dazu war der Löser nicht bereit. Er sagte:

„Wenn es so ist, verzichte ich. Ich schädige sonst meinen eigenen Erbbesitz. Ich trete dir mein Recht als Löser ab. Ich kann es nicht wahrnehmen.“ Ruth 4, 6.

Der Deal war ihm zu teuer. Er hätte mit seinem Geld das Land kaufen und es zum Schluss quasi dem Sohn der Ruth schenken müssen. Damit hätte er das Erbe seiner Familie verkleinert. Das wollte oder konnte er nicht.

Vermutlich war Boas glücklich darüber. Jetzt war er da, wo er hin wollte. Der Weg, dass er Ruth heiraten und für sie sorgen konnte, war nun offen.

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Jetzt mussten nur noch die vertraglichen Regelungen getroffen werden, damit niemand sein Vorgehen in Frage stellen konnte. Das ging so:

Der Löser zog seinen Schuh aus und gab ihn Boas mit den Worten: „Erwirb du das Feld!“ Ruth 4, 8.

Grund und Boden nahm man durch betreten des Landes in Anspruch. Die Übergabe des Schuhs an einen Käufer, ist ein Sinnbild dafür, dass er das Recht auf dieses Land abtretet. Er wird es nicht selber betreten. Erklärend dazu steht:

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„Mit diesem Zeichen bestätigte man früher in Israel bei Geschäftsabschlüssen den Wechsel des Besitzrechtes an Grund und Boden.“ Ruth 4, 7.

Nun wandte sich Boas den zehn Ältesten zu, die als Zeugen alles beobachteten und sagte:

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„Ihr seid heute Zeugen, dass ich von Noomi alles erworben habe, was Elimelech und seinen Söhnen Kiljon und Machlon gehörte.“ Ruth 4, 9.

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„Ich habe damit auch die Moabiterin Rut, die Witwe Machlons, als Frau erworben und die Verpflichtung übernommen, an Machlons Stelle einen Sohn zu zeugen, dem sein Erbbesitz gehören wird. Machlons Name soll in seiner Sippe nicht vergessen werden, und seine Familie soll in dieser Stadt und in Israel bestehen bleiben. Ihr habt meine Erklärung gehört und seid dafür Zeugen.“ Ruth 4, 10.

Die Ältesten waren begeistert! In diesem Städtchen Bethlehem, wo jeder jeden kannte, hatte sich längst herumgesprochen, wie vorbildlich Ruth lebte und wie treu sie dem Gott Israels diente und ihn verehrte. Die Ältesten freuten sich sichtlich über die Vereinbarung, die die beiden getroffen hatten. Sie antworteten:

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„Wir sind dafür Zeugen! Der HERR mache die Frau, die in dein Haus kommt, kinderreich wie Rahel und Lea, die zusammen das Haus Israel gross gemacht haben. Mögest du in der Sippe Efrat zu Reichtum und Einfluss gelangen und möge dein Name berühmt werden in Betlehem.“ Ruth 4, 11.

Besseres konnte man Boas gar nicht wünschen und sie fügen noch ein Segenswunsch dazu:

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„Durch die Nachkommen, die der HERR dir durch diese Frau geben wird, soll deine Familie so bedeutend werden wie die Familie von Perez, dem Sohn von Tamar und Juda.“ Ruth 4, 12.

Gerne würde ich noch auf die Geschichte von Perez, dem Sohn von Tamar und Juda, eingehen, aber da reicht uns die Zeit nicht. Aber was diese Männer sagten, erfüllte sich tatsächlich! Die Familie von Ruth kann an Bedeutung nicht übertroffen werden, wie wir gleich noch sehen werden.

Ermöglicht hat das Boas, dieser gottesfürchtige und hingebungsvolle Mann, der keine Mühe und keine Kosten scheute, um ein Leben zu führen, das Gott gefällt.

II.           

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Die überglückliche Grossmutter

Boas und Ruth heirateten und Gott schenkte ihnen einen Sohn. Die Frauen in Betlehem waren begeistert. Das war das Dorfgespräch Nummer eins. Sie beglückwünschten die Grossmutter:

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„Der HERR sei gepriesen! Er hat dir heute in diesem Kind einen Löser geschenkt. Möge der Name des Kindes berühmt werden in Israel!“ Ruth 4, 14.

Wir können uns die Tragweite dieses Geschehens kaum vorstellen. In unserer Gesellschaft leben die Menschen im Wesentlichen für sich selbst. Was nach ihnen kommt, interessiert sie meist nicht besonders, Hauptsache sie können ein möglichst gutes und angenehmes Leben führen.

Damals lebten die Menschen nicht nur für sich. Die Familie, die Sippe, das Geschlecht war wichtig. Die Menschen lebten mit dem Bewusstsein, dass sich das eigene Leben in den Nachkommen fortsetzen wird und der Name der Familie erhalten bleibt. Natürlich war auch die Fürsorge im Alter ein wichtiger Aspekt, denn es gab weder AHV noch Pensionskassen.

Wer keine Nachkommen bekam, empfand das als ein schweres Schicksal.

Niemand dachte, dass Noomi einen Enkel bekommen würde. Ein unbeschreibliches Glück für sie! Die Frauen im Dorf freuten sich mit. Sie sagten:

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„Das Kind wird dir neuen Lebensmut geben und wird im Alter für dich sorgen. Denn es ist ja der Sohn deiner Schwiegertochter, die in Liebe zu dir hält. Wahrhaftig, an ihr hast du mehr als an sieben Söhnen!“ Ruth 4, 15.

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Eine Mutter mit sieben Söhnen war reich gesegnet, denn diese Söhne konnten sie nicht nur versorgen, sondern sie garantierten auch den Fortbestand der Familie. Doch Noomi hatte an Ruth mehr als an sieben Söhnen!

„Noomi nahm das Kind auf ihren Schoss und wurde seine Pflegemutter.“ Ruth 4, 16.

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Ihre Nachbarinnen waren immer noch aufgeregt und sie kamen, um diesem Kind einen Namen zu geben.

„Sie gaben ihm den Namen Obed.“ Ruth 4, 17.

III.      

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Die verborgene Ehre

Nun kommen wir zum eigentlichen Höhepunkt dieses Buches. Zugegeben, Höhepunkte stellen wir uns anders und spannender vor. Der Höhepunkt ist nämlich ein Stammbaum, der so lautet:

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„Dies ist die Liste der Nachkommen von Perez: Perez zeugte Hezron, Hezron zeugte Ram, Ram zeugte Amminadab, Amminadab zeugte Nachschon, Nachschon zeugte Salmon, Salmon zeugte Boas, Boas zeugte Obed, Obed zeugte Isai und Isai zeugte David.“ Ruth 4, 18–22.

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Obed ist – ohne dass man das damals schon wusste – der Grossvater von König David. Und David ist ein direkter Vorfahre von Jesus. Matthäus gibt zu Beginn des Stammbaums von Jesus einen grossen Überblick:

„Das Verzeichnis der Vorfahren von Jesus Christus, dem Sohn Davids und dem Sohn Abrahams.“ Matthäus 1, 1.

Natürlich hatte weder Noomi, Ruth noch Boas eine Ahnung davon, was für einen wichtigen und ehrenvollen Platz sie im Rettungsplan Gottes einnehmen.

Übrigens ist das auch der Hauptgrund, dass diese Geschichte in den Kanon des Alten Testaments aufgenommen wurde. Das Buch Ruth behandelt in besonderer Weise das Kernthema der Bibel: Jesus Christus, der Messias, der in die Welt kommt, um uns Menschen zu retten! Das Buch Ruth gibt uns Einblick, wie Gott sein Versprechen erfüllt, das er Abraham gegeben hatte: Einen Nachkommen zu schicken, durch den alle Menschen gesegnet werden. Gegenüber den Galatern nimmt Paulus bezug auf dieses Versprechen. Er schreibt:

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So verhält es sich mit den Zusagen, die Abraham und seiner Nachkommenschaft gemacht wurden. Übrigens sagt Gott nicht: „… und deinen Nachkommen“ – als würde es sich um eine grosse Zahl handeln. Vielmehr ist nur von einem Einzigen die Rede: „deinem Nachkommen“, und dieser Eine ist Christus. Galater 3, 16.

Dieser eine Nachkomme ist der einzige, durch den alle Menschen gesegnet werden, wie Petrus gegenüber dem Hohen Rat in Jerusalem bezeugte:

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„Bei niemand anderem ist Rettung zu finden; unter dem ganzen Himmel ist uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir gerettet werden können.“ Apostelgeschichte 4, 12.

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Nur Jesus kann uns retten. Nur er kann das Problem unserer Schuld lösen. Keine Religion, kein Heiliger, kein Priester, kein Engel oder was und wer auch immer kann uns retten. Jesus allein rettet! Er selber sagt:

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Johannes 14, 6.

Bist du gerettet? Ich frage nicht, ob du fromm oder religiös bist. Ich frage: Bist du gerettet? Hast du deine Schuld bekannt und Jesus in dein Leben eingeladen?

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Schlussgedanke

Das Buch Ruth erzählt uns eine schöne Geschichte von Menschen, die in schwierigen Lebensumstände Gott treu geblieben sind. Es erzählt uns die Geschichte, wie Gott unscheinbar in die Leben von gottesfürchtigen Menschen hineinwirkt ohne dass sie die Tragweite dessen, was geschieht, erkennen können.

Die Geschichte zeigt uns, wie Gott in unsere Leben hineinwirken kann und wir nicht erahnen können, welche Tragweite unser Leben hat. Diese Geschichte zeigt uns, wie normal und unspektakulär sich gottesfürchtiges Leben gestaltet.

Genauso ist es in unseren Leben. Da geschieht oft nicht viel Spektakuläres. Ja – es kann sogar den Anschein machen, Gott würde sich gegen uns stellen. Das musste Noomis Empfinden gewesen sein, als sie mit Ruth nach Betlehem zurückkehrte. Sie sagte den Leuten:

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„Mit meinem Mann und mit zwei Söhnen bin ich von hier weggezogen; arm und ohne Beschützer lässt der Herr mich heimkehren. Warum nennt ihr mich noch Noomi? Der Herr, der Gewaltige, hat sich gegen mich gewandt und mich ins Elend gestürzt.“ Ruth 1, 21.

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Doch am Ende wurde alles gut. Deshalb habe ich diese Predigtreihe so überschrieben: Eine dramatische Geschichte mit Happy End!

Vielleicht hilft uns das Buch Ruth von den Gedanken Abstand zu nehmen, die immer wieder versuchen wollen, Ereignisse in unserem Leben zu deuten. Vermutlich wird uns das nie wirklich gelingen.

Ich möchte euch dazu eine kurze chinesische Geschichte von einem armen Bauern erzählen, die uns helfen kann.

Dieser Bauer hatte einen kleinen Acker, ein altes müdes Pferd und konnte sich und seinen einzigen Sohn grad so am Leben halten. Eines Tages lief ihm sein Pferd davon. Alle Nachbarn kamen und bedauerten ihn wegen seines Unglücks. Der Bauer blieb ruhig und sagte: „Woher wisst ihr, dass das ein Unglück ist?” In der nächsten Woche kam das Pferd zurück und brachte zehn Wildpferde mit. Die Nachbarn kamen und gratulierten ihm zu seinem grossen Glück. Der Bauer antwortete nachdenklich: „Woher wisst ihr, dass das Glück ist?” Der Sohn fing die Pferde ein, nahm sich das wildeste und ritt los. Aber das wilde Pferd warf ihn ab, und der Sohn brach sich ein Bein. Alle Nachbarn kamen und jammerten über das Unglück. Der Bauer blieb wieder ruhig und sagte: „Woher wisst ihr, dass das ein Unglück ist?” Bald darauf brach ein Krieg aus, und alle jungen Männer mussten zur Armee. Nur der Sohn mit seinem gebrochenen Bein durfte zu Hause bleiben. Die Nachbarn kamen wieder usw.

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Nehmen wir das Leben einfach so wie es kommt. Nehmen wir die Hochs und Tiefs in einer gesunden Gelassenheit, denn Paulus sagt:

„Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ Römer 8, 28.

Ohne sich der Bedeutung und Ehre bewusst zu sein, hielten die beiden Frauen den Vorfahren des Retters dieser Welt in ihren Armen!

Was unser Leben bewirkt, können wir meist gar nicht erahnen. Eines ist sicher, unser Leben hat weit grössere und weitere Ausstrahlung, als wir uns vorstellen können. Wir haben eigentlich eine leichte Aufgabe: Wir müssen nur im Kleinen Gott treu sein. Echter Glaube zeichnet sich durch viele kleine Schritte und Entscheidungen aus, die wir jeden Tag treffen.

Und wir werden einmal staunen, wohin uns dieser Glaube führt. Nämlich dorthin, wo Johannes in seiner Vision eine Stimme vom Thron Gottes hörte, die ihn auf unsere Zukunft hinwies. Die Stimme rief:

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„Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird immer bei ihnen sein.“ Offenbarung 21, 3.

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„Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen.“ Offenbarung 21, 4.

Wenn es soweit ist, werden wir am Ziel unseres Lebens sein und wir werden keine einzige Entscheidung bereuen, die wir zur Ehre Gottes getroffen haben und wir werden keine Minute bereuen, die wir ins Reich Gottes investierten.