Gott heilt jeden,
der richtig glaubt!

Reihe: Einseitigkeiten (4/4)

 

 

Schriftlesung: Markus 2, 1-12

 

I.     Warum werden Christen krank?

II.       Wie werden Christen gesund?

III.      Gottes heilende Kraft ist ungebrochen!

 

 

 

 


Einleitende Gedanken

Heute beschäftigen wir uns mit einem Thema, das jeden von uns betrifft, spätestens dann, wenn wir ernstlich erkranken. Also nicht bei einem Schnuppen, sondern wenn es eine Krankheit ist, die unser Leben nachhaltig beeinträchtigt.

Es ist ein ganz normaler Wunsch, dass wir Krankheiten, besonders wenn sie schwerwiegend sind, beseitigen wollen. Wer könnte das besser als Gott selbst? Niemand! Wenn jemand radikal heilen kann, dann ist es Gott selbst. Wir finden viele solche Beispiele in der Bibel. Denken wir nur an den aussätzigen Naeman, der von einem Moment auf den andern vollständig geheilt wurde. Oder der König Hiskia, als ihm Jesaja sagte, er würde bald sterben, da weinte und flehte er vor Gott und Gott machte ihn gesund und schenkte ihm weitere 15 Jahre. Oder die unzähligen Menschen, die Jesus während seinem 3 jährigen öffentlichen Dienst gesund machte, ja er belebte sogar Lazarus, der schon gestorben war.

Die Heilung von Menschen wurde durch die Apostel fortgesetzt. Es geschahen ganz erstaunliche Dinge. Über das Wirken von Petrus wird berichtet:

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„Überall, wo Petrus hinkam, trug man die Kranken auf die Strasse und legte sie dort auf Betten und Matten in der Hoffnung, dass wenigstens sein Schatten auf den einen oder anderen von ihnen falle.“ (Apostelgeschichte 5, 15)

„Auch aus den Ortschaften rings um Jerusalem strömten die Menschen zusammen. Sie brachten Kranke und von bösen Geistern Geplagte zu den Aposteln, und alle wurden geheilt.“ (Apostelgeschichte 5, 16)

Und auch von Paulus wird sehr erstaunliches berichtet:

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„Ganz aussergewöhnliche Dinge liess Gott durch Paulus geschehen. Die Leute nahmen sogar Tücher, mit denen Paulus sich den Schweiss abgewischt, oder Schürzen, die er bei seiner handwerklichen Arbeit getragen hatte, und legten sie auf die Kranken mit dem Ergebnis, dass die Krankheiten verschwanden und dass bei den Besessenen die bösen Geister ausfuhren.“ (Apostelgeschichte 19, 11-12)

Ist das nicht fantastisch?! Ohne grosses Aufhebens, ohne besondere Heilungsveranstaltungen, wurden diese Menschen gesund. Es scheint hier, also ob der Glaube dabei nicht einmal eine tragende Rolle gespielt hat. Übrigens heilte auch Jesus viele Menschen, die nicht an ihn glaubten.

Wieviel mehr, so könnten wir denken, müsste jeder der richtig glaubt, von Gott geheilt werden.

Wer aber krank bleibt, der würde zwangsläufig zu denen gehören, die nicht richtig glauben. Irgendwie wissen wir, dass das nicht so sein kann. Wir kennen genügend kranke Christen, die Jesus ganz und gar vertrauen und wir kennen genügend gesunde Christen, die es mit dem Glauben nicht ernst nehmen.

Es ist eben eine einseitige Sichtweise, wenn wir meinen, dass jeder der richtig glaubt, von Gott geheilt wird.

Genauso einseitig ist es, wenn wir behaupten, dass Gott heute nicht mehr heilen würde.

Wir werden diesen Fragen etwas nachgehen. Bei der Vorbereitung dachte ich, dass ich allein über diesen Themenbereich eine eigene Predigreihe machen müsste. Wer weiss, vielleicht werde ich das noch tun.

Heute werde ich mich darauf beschränken, diese Einseitigkeit ins rechte Licht zu rücken. Zuerst werden wir uns damit beschäftigen, warum Christen kranken werden. Dann machen wir uns Gedanken, wie Christen gesund werden und zuletzt werden wir uns in Erinnerung rufen, dass Gottes heilende Kraft ungebrochen ist.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Könige 5, 1-27; 20, 1-5; Apostelgeschichte 3, 7.16; 5, 12-16; 19, 11-12;

I.                

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Warum werden Christen krank?

Warum werden Christen krank? Gott könnte doch seine Macht und Herrlichkeit gerade dadurch zum Ausdruck bringen, dass Christen bis ins hohe Alter gesund bleiben.

Er könnte es so machen, wie damals beim Volk Israel, als er sie aus Ägypten befreite. Die Plagen kamen nur über das Volk Ägyptens. Die Israeliten wurden verschohnt. Der Pharao sollte dadurch merken, dass der Gott der Israeliten, der wahre Gott ist.

Gott könnte doch auch heute verhindern, dass ein Christ Krebs bekommt, dass ihm ein Kropf wächst. Er könnte verhindern, dass Christen Gehirntumore bekommt, oder das ein Christ dement wird. Das würde mit der Zeit bestimmt auffallen, wenn Christen nicht krank würden. Wir könnten mit Christen eine rentable Krankenkasse gründen. Wir müssten praktisch nur noch für die Kosten einer Geburt aufkommen.

Selbstverständlich würden wir uns freuen, wenn Gott das so handhaben würde.

Wie wir alle wissen, ist es eben nicht so. Was in Ägypten geschah, war eine einmalige historische Situation. Christen werden genauso krank wie Leute, die Jesus nicht nachfolgen.

Der Ursprung dieser Krankheiten liegt beim Sündenfall. Durch den Ungehorsam von Adam und Eva ist unser Körper dem Tod verfallen. Seit dem Sündenfall sind wir der Vergänglichkeit unterworfen. Mit der Vergänglichkeit sind Zerfall, Missbildungen und Krankheiten verbunden.

Christen sind diesem Zerfall genauso unterworfen wie Nichtchristen, denn wenn wir unser Leben Jesus anvertrauen, wenn wir uns bekehren, wird zunächst einmal unser innere Mensch erneuert. Unser Körper wird noch nicht erlöst, er bleibt den destruktiven Folgen der Sünde unterworfen. Paulus beschreibt das sehr deutlich:

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„Wenn aber nun Christus in euch ist, dann habt ihr aufgrund der Gerechtigkeit, die Gott euch geschenkt hat, den Geist empfangen und mit ihm das Leben, auch wenn euer Körper als Folge der Sünde dem Tod verfallen ist.“ (Römer 8, 10)

Der Körper bleibt also dem Tod verfallen, d.h. dass er potentiell jeder Krankheit ausgesetzt ist. Ob wir nun Christen sind oder nicht, ist in diesem Fall nicht besonders relevant. Jesus sagte einmal:

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„Gott lässt seine Sonne über Bösen und Guten aufgehen und lässt es regnen für Gerechte und Ungerechte.“ (Matthäus 5, 45)

So können wir krank oder gesund sein, das hat in der Regel mit unserem Glauben gar nichts zu tun. Es hat normalerweise damit zu tun, dass wir in dieser Welt leben.

Wenn ein Christ schwer erkrankt, würde ich nicht sofort nach einem tieferen Grund suchen. Es gibt da ja die verschiedensten Deutungsversuche und ich bin oft erstaunt, wie es Leute gibt, die zu wissen meinen, warum jemand krank geworden sein könnte.

Ein Erklärungsversuch ist die Sünde. Man nimmt an, dass jemand wegen einer persönlichen Sünde krank geworden ist. Dies vermuteten auch die Jünger von Jesus, bei einem blinden Mann. Sie fragten:

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„Rabbi, wie kommt es, dass dieser Mann blind geboren wurde? Wer hat gesündigt - er selbst oder seine Eltern?“ (Johannes 9, 2)

Jesus antwortete, dass keine persönliche Sünde der Grund für die Blindheit sei.

Eine weiterer Grund, der vorgebracht wird ist, dass Gott die Krankheit zur Erziehung des Betroffenen schickt. Wer von einer Krankheit betroffen ist und das hört, wird mit Recht fragen, warum er denn durch eine Krankheit lernen müsse, denn er würde es wie andere Christen, lieber ohne Krankheit lernen.

Das alles wirkt meines Erachtens eher belastend, als befreiend auf jemand, der mit einer schweren Krankheit zu kämpfen hat. Er hat ja in der Regel schon genug an der Krankheit zu tragen, da müssen wir ihn nicht mit anscheinend geistlichen Argumenten noch tiefer hinunterstossen.

Es gibt nämlich einen Grund, der grundsätzlich für jeden Kranken zutrifft: Er ist krank, weil das zu unserer Welt gehört, weil die Welt gefallen ist. Da kann es einfach sein, dass ich krank werde. Es kann sein, dass ich sogar eine Erbkrankheit zu tragen habe. Das gehört zum Leben in dieser Welt.

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Der kranke Christ wird in seiner Krankheit bei Gott Geborgenheit finden können. Er wird lernen durch alles Widerwärtige hindurch, sich an Gott zu klammern, wie Asaph im Psalm 73 schreibt:

„Auch wenn ich Leib und Leben verliere, du, Gott, hältst mich; du bleibst mir für immer!“ Psalm 73, 26

Wir leben alle in diesem Spannungsfeld. Jeden von uns kann unverhofft eine schwere Krankheit treffen. Dieses Bewusstsein der Zerbrechlichkeit, löst in uns eine Sehnsucht nach Unversehrheit und nach Unverletzlichkeit aus. Paulus beschreibt das so:

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„Wir wissen allerdings, dass die gesamte Schöpfung jetzt noch unter ihrem Zustand seufzt, als würde sie in Geburtswehen liegen.“ (Römer 8, 22)

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„Und sogar wir, denen Gott doch bereits seinen Geist gegeben hat, den ersten Teil des künftigen Erbes, sogar wir seufzen innerlich noch, weil die volle Verwirklichung dessen noch aussteht, wozu wir als Gottes Söhne und Töchter bestimmt sind: Wir warten darauf, dass auch unser Körper erlöst wird.“ (Römer 8, 23)

Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 3, 1-5; 2. Mose 8, 18-19; Psalm 73, 26; Matthäus 5, 45; Johannes 9, 2; Römer 8, 10.20-25; 2. Korinther 4, 16-18

II.            

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Wie werden Christen gesund?

Wir haben nun gesehen, dass Krankheit zunächst einmal zu diese Welt gehört. Im Himmel wird das zum Glück völlig anders sein. Dort werden wir einen Körper bekommen, der nicht mehr krank werden wird.

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„In die Erde gelegt wird ein irdischer Körper. Auferweckt wird ein Körper, der durch Gottes Geist erneuert ist.“ (1. Korinther 15, 44)

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„Der erste Adam war aus dem Staub der Erde gemacht; der zweite Adam hat seinen Ursprung im Himmel.“ (1. Korinther 15, 47)

Bis es soweit ist, leben wir in diesem verletzlichen und anfälligen Körper. Deshalb kann jeder von uns krank werden. Nun stellt sich die Frage, wie wir Christen gesund werden?

Wie können wir von Krankheit geheilt werden?

Wenn wir ganz ehrlich sind, werden wir von Krankheit durch die Errungenschaften der Medizin befreit oder Krankheiten werden zumindest gelindert.

Viele würden nicht hier sitzen, wenn die Medizin nicht solche Fortschritte gemacht hätte. Viele Frauen wären bereits bei der ersten Geburt ihres Kindes gestorben. Viele Kinder hätten die ersten zwei Lebensjahre nicht überlebt.

Einige von uns wären schon an Herzversagen verstorben, wenn die Ärzte nicht eingegriffen hätten. Viele von uns müssten ohne medizinische Versorgung mit starken Schmerzen und grossen Einschränkungen leben. Ich könnte da mit unzähligen Beispielen fortfahren. Wir sind uns nämlich oft nicht bewusst, welchen Einfluss die Medizin auf unser Leben ausübt. Jedenfalls ist die hohe Lebenserwartung, die wir heute haben, ein Resultat des medizinischen Fortschritts.

Wir sind es uns gewohnt, bei gesundheitlichen Schwierigkeit, zu den entsprechenden Medikamenten zu greifen. Ich hätte da auch noch einige Tipps auf Lager, welches Medikament in welcher Situation hilfreich wäre. Und wenn wir mit unserer Hausapotheke nicht mehr weiterkommen, suchen wir einen Arzt auf. So Leben wir und wir nehmen diese Hilfen ganz selbstverständlich in Anspruch – dagegen ist nichts einzuwenden.

Paulus handhabte das seiner Zeit entsprechend genau so. Jedenfalls gab er Timotheus einen solchen Rat:

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„Übrigens sollst du nicht immer nur Wasser trinken. Nimm ab und zu auch etwas Wein wegen deines Magens und weil du dich häufig so schwach fühlst.“ (1. Timotheus 5, 23)

Heute würde er Timotheus den Rat geben, er soll ab und zu Renie oder Flatulex nehmen, um seinen Magen zu beruhigen.

Paulus hätte Timotheus doch auch raten können, er soll dafür beten, dass er kerngesund wird, dass seine Magenprobleme und Schwächen beseitigt würden. Er müsse nur genügend glauben, dann würde das schon klappen.

Man kann also sagen, dass Christen wie Nichtchristen durch unsere medizinischen Möglichkeiten gesund werden oder Krankheiten und Behinderungen gelindert werden.

Diese Tatsache birgt eine Gefahr in sich. Die Gefahr, weil wir soviel selber machen können, wir meinen, wir bräuchten Gott in diesem Bereich unseres Lebens gar nicht. Warum soll ich beten, wenn mich der Arzt gesund machen kann?

Warum soll ich Gott vertrauen, wenn der Arzt einen guten Rat weiss?

Es kann sein, dass wir Gott nicht mehr mit der Intensität und dem Vertrauen begegnen, wie wir das ohne Medizin tun würden.

Dass ihr mich nicht falsch versteht. Ich möchte nicht die Medizin abschaffen. Ich will auch nicht sagen, dass Christen nicht mehr zum Arzt gehen sollen oder wir unsere Medikamente in den Eimer werfen müssen.

Ich will nur sagen, dass wir trotz der medizinischen Möglichkeiten lernen müssen, ganz und gar Gott zu vertrauen. Ich will sagen, dass wir auch heute hoffen können, dass uns Gott heilt, so wie es der Medizin nicht möglich ist, nämlich rezeptfrei und ohne Nebenwirkungen. Wir können auch die Leistungen der Medizin und der Ärzte dankbar aus Gottes Hand nehmen.

Es ist dieselbe Gefahr die darin liegt, wenn wir viel Geld haben, dann können wir uns auch aus der Abhängigkeit von Gott lösen.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Korinther 15, 44-47; 1. Timotheus 5, 23

III.         

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Gottes heilende Kraft ist ungebrochen!

Eines dürfen wir also nicht vergessen: Gottes heilende Kraft ist ungebrochen. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass Gott jederzeit jeden Menschen heilen kann, wenn er will.

Die Frage, die sich uns stellt ist, ob wir diese Überzeugung auch praktisch anwenden. D.h. ob wir Gott noch um Heilung von Krankheiten bitten, denn wenn wir das nicht mehr tun, können wir eigentlich auch nicht erwarten, dass er heilend eingreift.

Jakobus fordert die Christen eindeutig dazu auf, dafür zu beten, dass wir gesund werden. Er schreibt:

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„Überhaupt sollt ihr einander eure Verfehlungen bekennen und füreinander beten, damit ihr geheilt werdet.“ Jakobus 5, 16

Wir sollen also füreinander beten, damit wir gesund werden. Ganz einfach beten! Er ermutigt dazu, aber er macht kein Versprechen, dass Heilung dadurch garantiert sei. Doch meint er, die Chancen würden gut stehen, denn

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„Das inständige Gebet eines Menschen, der so lebt, wie Gott es verlangt, kann viel bewirken.“ Jakobus 5, 16

Er bringt dann gleich ein Beispiel für einen solchen Menschen.

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„Elija war auch nur ein Mensch wie wir. Er flehte zu Gott, es nicht regnen zu lassen, da fiel dreieinhalb Jahre kein Tropfen auf das Land.“ Jakobus 5, 17

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„Dann betete er nochmals; da schenkte der Himmel Regen, und die Erde brachte wieder ihre Früchte hervor.“ Jakobus 5, 18

Wenn Elija das konnte, da er ein normaler Mensch war, so können wir das auch. Jakobus meint also, wir sollen von Gott erwarten, dass er körperliche Heilung schenkt.

Es gibt sogar Christen, die die Gabe der Heilung haben, wie das Paulus den Korinthern sagt:

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„Einem dritten wird - ebenfalls durch denselben Geist - ein besonderes Mass an Glauben gegeben, und wieder ein anderer bekommt durch diesen einen Geist die Gabe, Kranke zu heilen.“ (1. Korinther 12, 9)

Mir ist bewusst, dass es unter den Christen die Meinung gibt, dass die Gabe der Heilung heute keinem Christen mehr geschenkt würde. Diese Zeit sei vorbei, sagen sie. Diese Meinung kann ich nicht teilen. Warum soll diese Zeit vorbei sein? Wenn jemand diese Gabe hat, dann soll er sie bitte gebrauchen.

Vielleicht sind wir gegenüber dieser Gabe etwas zurückhaltend, weil wir Angst haben, böse Mächte könnten im Spiel sein. Das könnte tatsächlich möglich sein. Natürlich müssen wir prüfen, welche Kräfte am Werk sind, wenn jemand Menschen heilen kann. Ob der, der diese Gabe hat, wirklich in Verbindung mit Jesus steht. Jesus sagte nämlich einmal:

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„Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ›Herr, Herr! Haben wir nicht in deinem Namen prophetisch geredet, in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wunder getan?‹“ (Matthäus 7, 22)

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„Dann werde ich zu ihnen sagen: ›Ich habe euch nie gekannt. Geht weg von mir, ihr mit eurem gesetzlosen Treiben!‹“ (Matthäus 7, 23)

Wie kann ich nun feststellen, ob ich jemandem vertrauen kann, der die Gabe der Heilung hat? Wie kann ich erkennen, ob er wirklich von Jesus begabt ist, oder ob da andere Mächte am Werk sind?

Paulus gibt uns die Lösung in selben Kapitel. Bevor er über die verschiedenen Gaben spricht sagt er:

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„Deshalb weise ich euch auf Folgendes hin: Niemand, der unter der Leitung von Gottes Geist redet, wird jemals sagen: ‚Jesus sei verflucht!’ Und umgekehrt kann niemand sagen: ‚Jesus ist der Herr!’, es sei denn, er wird vom Heiligen Geist geleitet.“ (1. Korinther 12, 3)

Wir müssen also feststellen, wie jemand zu Jesus steht.

Nun, Gott kann einen Menschen heilen und er kann es auch nicht tun. Wir werden nie erklären können, wieso er den einen gesund macht und den anderen krank lässt. Es ist sein souveränes Handeln, dem wir uns beugen müssen. Wir müssen akzeptieren, dass in dieser Welt die körperliche Gesundheit nicht im Vordergrund steht. Selbst wenn ich krank bin, bin ich von Gott geliebt und zwar nicht weniger, als wenn ich gesund wäre. Mit Paulus müssen wir uns beugen und bekennen.

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„Wie unerschöpflich ist Gottes Reichtum! Wie tief ist seine Weisheit, wie unermesslich sein Wissen! Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege!“ (Römer 11, 33)

Bibelstellen zum Nachschlagen: Jesaja 55, 8; Matthäus 7, 21-23; 8, 5-10; 9, 22; 15, 28; 17, 19-20; 24, 24; Römer 8, 31-39; 11, 33; 1. Korinther 12, 3.9.; 13, 12; 2. Thessalonicher 2, 9-12; Jakobus 5, 16-18

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Schlussgedanke

Gott heilt jeden, der richtig glaubt! Das stimmt definitiv nicht. Das hat uns Gott nie versprochen, sonst wären alle Christen gesund.

Doch was stimmt ist, dass Gott heute noch gesund macht. Ich möchte uns ermutigen, dem Ratschlag des Jakobus zu folgen. Beten wir für unsere Kranken und für unsere Krankheiten, dass Gott Heilung schenkt.

Das muss nicht ein Leben lang sein. Man muss sich vielleicht auch mit einer Krankheit abfinden können. Aber es kann sein, dass man nach Jahren wieder einen erneuten Anlauf nimmt und einige Zeit intensiv dafür betet, dass Gott gesund macht.

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Wenn wir das tun, machen wir bestimmt nichts Falsches. Gott wird nicht denken, dass wir ungehorsam sind. Er fühlt sich nicht beleidigt. Ich denke vielmehr, dass sich Gott geehrt fühlt, weil wir ihm dadurch zeigen, dass wir glauben, dass er jederzeit heilend eingreifen kann und dass wir der Überzeugung sind, dass seine heilende Kraft ungebrochen ist. Vertrauen wir Gott und befolgen wir den Ratschlag des Jakobus. Beten wir mit Kranken, bitten wir für Kranke, in der Gemeinde in unseren Hauskreisen und Kleingruppen. Jakobus sagt:

Ihr sollt einander eure Verfehlungen bekennen und füreinander beten, damit ihr geheilt werdet. Das inständige Gebet eines Menschen, der so lebt, wie Gott es verlangt, kann viel bewirken.“ Jakobus 5, 16

Bibelstellen zum Nachschlagen: Markus 1, 37-38; Jakobus 5, 16

Amen