Auch Christen scheitern 1. Johannes 1, 8 Zum Scheitern braucht es nicht viel. Scheitern und Versagen ist unser lebenslanger Wegbegleiter. Es prägt unsere Persönlichkeit, unsere Familien und unseren Glauben. Entscheidend dabei ist, wie wir mit Scheitern umgehen. Unser Umgang mit dem Scheitern legt unsere Theologie offen. 1. Die Bibel - Die Geschichte einer gefallenen Menschheit Das Versagen beginnt im Garten Gottes und zieht sich wie ein Roter Faden bis zum heutigen Menschen durch (Römer 5, 12). Der Mensch verweigert Gott seinen Willen und scheiterte am ausdrücklichen Gebot Gottes über den Baum der Erkenntnis (1. Mose 3). Vom Willen Gottes losgesagt wurde der Mensch zum Opfer seiner eigenen Tat (1. Mose 8, 21; Markus 7, 21-23). Der Mensch ist von Geburt an nicht Gut. (Hiob 14, 4.14; Psalm 51, 7). Der Mensch wird mit einer natürlichen Abneigung zu Gottes Willen geboren. (Römer 3, 12-17; Sprüche 5, 22). Auch der Christ hat diese Abneigung und ist unter die Sünde verkauft (Römer 7, 14). Darum macht das Versagen auch vor Männern und Frauen Gottes in der Bibel keinen Halt. Beachten wir doch das Versagen von Noah (Trunkenheit), Abraham (Verleugnung), Sahra (Unglaube), Mose (Zorn), David (Ehebruch und Mord), Petrus (Verleugnung), Paulus (Streit). Sie alle wollten Gott gefallen und Gottes willen tun - aber es gelingt einfach nicht. Die Realität zeigt, wie sehr man sich auch anstrengt Gott zugefallen, wir geneigt immer dazu von Gott abzufallen. 2. Der Christ - befreit und begnadigt Das ist der Grund für Gottes Rettungsplan des Menschen aus dieser gefallenen Welt. (Jesaja 52, 3) Die Bibel ist die Geschichte der herrlichen Botschaft von der Errettung des Menschen durch Jesus Christus. Doch von was ist der Mensch, der zum Glauben an Jesus gekommen ist befreit? Die Bibel gibt eine wichtige Unterscheidung von der Sünde und den Sünden.(1. Johannes 1, 8-9) Sünde (Erbsünde) 1Johannes 1, 8 Sünden (Tatsünde) 1Johannes 1, 10 Sünde ist, was wir sind Sünden sind, was wir tun - Natur des Menschen - Tat des Menschen - innenwohnende Sünde - persönliche Sünden - ist Wurzel - sind Früchte - ist Quelle - sind Ausfluss - ist Ursache - sind Wirkung Sünde ist bei allen gleich Sünden ist bei allen unterschiedlich Sünde bewirkt Schuld und damit eine zerbrochene Beziehung zu Gott. Sünde bewirkt Strafe, die gesühnt und bestraft werden muss. Die Sünde ist eine Macht, welche den Menschen in Knechtschaft hält (Römer 6, Epheser 2). Wenn ein der Mensch im Vertrauen Jesus als Retter annimmt erfährt er Gottes Gerechtigkeit. Seine Schuld wird von ihm genommen und wurde auf Jesus Christus gelegt. Seine Strafe wird von dem Stellvertreter bezahlt, gesühnt. Der Sünder wird begnadigt, weil Jesus Christus, am Kreuz von Golgatha das gerechte Gericht über die Sünde auf sich genommen hat. Der Mensch ist in Gottes Augen kein Sünder mehr, Kind Gottes und in Christus heilig und gerecht. 1. Gottes Gnade sieht die Rechtfertigung in Jesus Christus (Römer 3, 24) 2. Das Blut bewirkt die Rechtfertigung in Jesus Christus (Römer 5, 9) 3. Der Glaube des Gläubigen besitzt die Rechtfertigung in Jesus Christus (Römer 5, 1) Die Folge dieser Rechtfertigung ist Frieden mit Gott und stellt den Menschen in die neue Beziehung zu Gott. Es ist ein völliges Angenommen sein und Ruhen in der Nähe Gottes. (Epheser 2, 13). Der Mensch, der zum Glauben an Jesus kommt, erlebt mit der Wiedergeburt eine neue Schöpfung (2. Korinther 5, 17). Neben der neben der Alten Natur (Fleisch), existiert eine Neue Natur (Geist) die vom Geist Gottes regiert wird und nicht sündigen kann (1. Johannes 3, 9). Aber die Alte Natur hat immer noch den Hang zur Sünde und kann sehr wohl sündigen. Paulus schreibt dieses Dilemma in Römer 7, 18-19. Dennoch hat Jesus durch das Kreuz und die Auferstehung dem Teufel und der Sünde die Macht (Kolosser 2, 13-15) Die Macht der Sünde ist in Jesus gebrochen und die Sünde hat kein Anrecht mehr auf Dein Leben 3. Heiligung - ein lebenslanger Veränderungsprozess Das Leben eines Christen steht von nun an unter der Machtwirkung des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist führt, leitet, lehrt, ermahnt und erzieht uns zu einem gottwohlgefälligen Leben. Wir sind Erlöst aber nicht vollkommen Sündlos. Noch ist die Sünde in dieser Welt und in unserem Fleisch gegenwärtig. Vollkommene Erlösung geschieht erst mit der Wiederkunft Jesu und mit der Entrückung der Gemeinde. Bis dahin befindet sich der Christ in einem Veränderungsprozess - mehr in das Bild Jesus hinein - Heiligung (1. Thessalonicher 4, 3.7). Heiligung bezeichnet die Bibel als den Prozess der Veränderung eines Kindes Gottes in dem Gott ein fortschreitendes Werk im Menschen bewirkt. Leider gab es und gibt es immer noch ein falsches Verständnis von der Erlösung und der Heiligung. Zwei extreme Ansichten: Perfektionismus - die Lehre vom Reinen Herzen Hierbei handelt es sich um die Lehre, dass Vollkommenheit und Sündlosigkeit auf Erden erreichbar wären. Ein radikales Verständnis davon besagt, dass der Mensch schon auf Erden völlig sündlos sein könne. Antinomismus - die Lehre von der Freiheit des Gesetzes Demnach ist der Christ nicht an das Gesetz gebunden. Es überbetont die göttliche Gnade und führt oft zu einer falschen Freizügigkeit. Manchmal auch unter dem Begriff des Libertinismus (Freigelassen) bekannt. Dietrich Bonhoeffer sprach hier von einer "billigen Gnade". Hier gerät eine moralische Freizügigkeit unter den Deckmantel einer falsch verstandenen christlichen Freiheit (Galater 5, 13). Weder eine Gesetzlichkeit die meint, vor Gott etwas zu seiner Rechtfertigung leisten zu können, noch eine Gnade ohne Umkehr und Buße ist der Weg der Wahrheit. Bekehrte Menschen sind heilige Menschen, aber eben nicht perfekt. Wiedergeborene Menschen sind auf dem richtigen Weg aber ihre Buße war kein einmaliger Akt, nach dem man wieder dem Muster des Alten Leben nachgeht. Buße ist eine innere Kehrtwende und Sinnesänderung, die dem Leben eine neue Richtung gibt und Jesus nachfolgt. Heiligung ist dabei eine wichtige Tatsache im Christenleben, die heute leider oft verdrängt wird. Heiligung ist die Fortgesetzte oder besser gesagt die Auswirkung der Rechtfertigung (1. Petrus 1, 15-16). IN Jesus leben wir allein aus Gnade und Vergebung, auch wenn wir fallen. IN Jesus bekommen wir die Kraft und Gnade für ein Leben in der Heiligung. IN Jesus können Christen Sünde überwinden. Aber der Kampf zwischen Fleisch und Geist wird uns allerdings während unserer irdischen Lebenszeit nicht genommen. Klaus Eberwein Impulstag Glauben leben 2017 Auch Christen scheitern www.christusbund.de www.christliche-freizeiten.de www.kurzbibelschule.de