Der» blutige sam die Kindertaufe verworfen, obgleich bei der römifchen Kirche insgemein keine andere als die Kindertaufe anerkannt wird. Daß« dieses Verwerfen oder Unnützachten der Taufe auf die Kindertaufe ziele, erfcheint nicht undeutlich aus demjenigen, was dazu gefügt wird, nämlich, dasz sie dafür hielten, daß nicht die Taufe, sondern das feurige Gebet deninnewohnenden Sa- tan vertreiben müsse 2c.; denn die von der römifchen Kirche ver- standen das Gegenteil, nämlich, daß der Satan durch die Taufe aus den Kindlein müsse vertrieben werden. Doch wir überlas- sen einem jeden hierin sein freies Urteil. Jacob Mehrning, indem er dieses dritte Jahrhundertsbes schliefzt, sagt also: Diese « alles sind schöne Erinnerungen, welche den Cate- chumenen ( oder Lehrlingen) beides vor und nach der Taufe ge« geben wurden, welche in Wahrheit bei den unmündigen Kindern keinen Platz haben können. Es ist also in diesem ersten Kapitel erwiesen, daß die Kindertaufe in dieser dreihundertjährigen «« Aus diesen Befchuldigungen folgt, daß vorgenannte Männer die Kin- dertaufe verworfen haben. «« Der Beschluß von Zur. Mehrning über dieses dritte Jahrhundert. . Der blutige Schaut-lau, 77 Zeit nicht mit einem einigen standhaften und glaubwürdigen Zeugnisse der Alväter und Kirchen-Historie gut gemacht wer- den kann. Baptist Hist» Pag. 320 F: 321. Aber zu einer noch gründlicheren Erklärung dient die Erin- nerung P. J. Twisck, welcher eben auch in dem Beschlüsse die« fes dritten Jahrhunderts also spricht: Obschonis die Kindertaufe von einigen oder von der Kirche Cnämlich der römischen), wie sie selbst bezeugen, ins Leben ge· vracht worden, so wird nichtsdestoweniger die Taufe von vielen tnit Andacht auf den Glauben und ein bußfertiges Leben einp- angen. — Thron. von dem Untergang der Tyrannen und jährlichen Ge- schichten Z. Buches Beschluß, Pag 83 und 84. Womit wir von unserer Beschreibung von der Taufe, wie sie in diesem dritten Jahrhundert üblich gewesen, Abschied neh- n1en und zu den Märtyrern fortgehen, welche zu derselben Zeit der Wahrheit des unverfälschten Glaubens willen gelitten Ja en. OR. J. Ttvisck Beschluß übel: dieselbe Zeit. Schaut-tat» — oder — Märtyrer-Spiegel der Tanfgefinnten - oder wehrlosen Christen, · welche in dem vierten Jahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 300 an bis zu dem Jahre 400 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Märtyrern dieses vierten Jahrhunderts. Eine beklagenswerte Zeit hat mit der zehnten allgemeinen Verfolgung begonnen, Mlitgeselle aussührte welche einen srhweren und kümmerlichen Stand verursacht hat, des langen Zeitraums ihrer Dauer. welche Diocletianus anfing und Maximianus sein sowohl gegen die Gewalt der Verfolgung, als auch Damit nun in guter Ordnung von der Sache gehandelt werde, so haben wir die Jahre der Verfolgung mit ihren Märtyrern auf ver- schiedene Weise abgeteilt. Jn dem ersten Jahre der Verfolgung len andern, zu Nicomediem Phileas der, Primus und Felicianus sc. haben für die evangelische Wahrheit folgende Personen ihr Leben verloren: Anthimus nebst vie- Cassianus Gulalia und Eucratis bejahrte Jungfrauen re. Jn dem zweiten Jahre sind getötet worden: Guplius, Pancratiuä ein Jüngling von 14 Jahren, Justus, Felix von Thibaris, zwei Brü- Jn dem dritten Jahre haben ihr Leben gelassen: Apis-hinaus, Ulpianus, Aedesius Agathopius und Theodulus Julietta von Jconiem vierzig Jünglinge &c. Jn dem vierten Jahre sind gemartert worden: Sylvcknus, Januarius, Sosius, Proculus, Pelagia, Themas, Cyrnia und Juliancn Jn dem Jn dem JU dem sie Jru Aquilina und Fortunata u: Ull te« Jahre sind umgekommen: Theodosim eine Jungfrau von Tyrus, echten Jahre haben elitten: Ennathas eine Jungfrau aus der Stadt Scytovolis Gatharina von Alexaiidria c« Jahre haben i r Blut vergessen: Altes, Promus und Elias; Ascalon Petrus Abfelamus die drei Geschwifter Biblis Pamphilus ein Freund des Eusebisus Cäisariensis er. Jn dem achten Jahre mußten sterben: Zwei Geschwister von Antiochietn desgleichen auch Jrene mit ihren zwei Schwestern, ferner Pe- tras Nilus und P. Mythius dann vierzig andere, welche enthauptet wurden, Martionsillm Euphrates1a, sieben Brüder te· Jn dem neunten Jahre starb Lucianus, Aeltester zu Antiochiem Petrus Faust-us, Didius und Ammonius Anhsim eine Jungfrau von Thessalonicm Demetrius te. Jn dem zehnten Jahre find getötet worden: Eugenius Auxentius Mandat-ins und viele andere. Herna folgen noch zwei Verfolgungem eine unter Licinus, die andere unter Julianus welche man die elfte und zwölfte nannte. Unter Zicinus haben gelitten: Basileus .Ammon, die zwei Brüder Donatianus und Ujogatianus der eine getauft, der andere ungetauft. Unter ulianus sind umgebracht worden: Johannes und Paulus, welche sich dem Kriege widersetztem gleichwie auch einige, die unter dem Kaiter alens getötet worden sind. Die es alles wird ausführlichek angezeigt werden und damit die Beschreibung sich endigen. 78 Im Jahre 301. JnI dieser Zeit, schreibt P. J. Twisch war die Verfolgung gleichfalls sehr schwer; wenn der Kaiser Diocletianus sich öffent- lich belustigen wollte, so ließ er das Volk in großer Menge zu· sammenkommen und zehnmal ausrufen, daß keine Christen exi- stieren sollten, und zwölfmal ließ er ausrufen, daß man die«- selben ausrotten müsse. » Chron. von dem Untergange rc., gedruckt 1617, das 4. Buch auf das Jahr 301, Pag. 85, Col. 1 aus.Merul., Fol. 237, Leonh. Lib. l re. Wir« haben in dem vorhergehenden Jahrhundert auf das Jahr 284 mit dem Anfange der Regierung des Diocletiantcs von dem ersten blutigen Plakate berichtet, welches vorgemelde- ter Kaiser gegen die frommen und standhasten Christen öffent- lich ergehen ließ, worauf einige derselben getötet wurden, wie z. B. Claudius, Asterius Neun, Zenobius und die frommen, christlichen Frauen Nuina, Theonilla und Zenobia, der Schwes fter des vorgedachten Zenobius re., welche meistens in der Stadt Regen, desgleichen auch zu Tharsus in Cieilien, wo der Apostel « Paulus geboren war, um des Zeugnisses Jesu, ihres Seligmas chers, willen gestorben sind, welches von dem vorgemeldeten Jahre bis zum Ausgange desselben Jahrhunderts dauerte, wie wir an seinem Orte beschrieben«haben. Daselbst« ist auch von dem zweiten Plakate desselben Kai- sers Meldung getan, worauf ungefähr 19 Jahre darnach die al- lerschwerste Verfolgung gegen die Christen entstanden ist, von der wir nachfolgend umständlich erzählen werden, indem die zehnte Verfolgung damit ihren Anfang nimmt. Von der zehnten allgemeinen Verfolgung der Christen »unter Diocletiaicus, angefangen im Jahre 302. Von! diesem grausamen und jämmerlichen Werke des Kai- sers Diocletianus haben verschiedene vortreffliche Schreiber ge- meldet, welche sich jedoch über zwei Dinge nicht genug wundern können, erstens, daß »ein Mensch wie dieser Diocletianus fähig fein konnte, an seinen Nebenmenschem den Christen, solche Grausamkeiten auszuüben, und zweitens, daß die Christen, ob— wohl sie schwache Menfchen waren, dennoch solches alles haben ertragen können, und das nicht allein, sondern auch, daß viele derselben eine große Freude« in ihrem Leiden bezeugt haben, aus Liebe zu Christo und um der gewissen Hoffnung ihrer Ve- lohnung willen. Wir wollen hier mit der ersten merkwürdigen Crscheinung beginnen, und später zu der zweiten übergehen. Die Ursache dieser Verfolgung, und wie wichtig dieselbe ge- wesen, nach P. J. Ttoisck Beschreibung aus verschiede- nen alten berühmten Schreiberm Diese« zwei Kaiser, nämlich Diocletianus und Maximias nus, haben neben und mit einander das Kaisertum mit Ein- tracht und Standhaftigkeit regiert und sich nicht von einander getrennt. Als sie aber ungefähr 10 Jahre regiert hatten, be- schlossen sie, die Christen ganz auszurotten und zu vertilgen, weil d"ie Uneinigkeit in der Religion große Zwietracht unter dem Hausgesinde und in dem römischen Reiche verursachte. Die« abgefallenen Christen waren Ohrenbläser, welche die- se Verfolgung verursachten und das Feuer anzündeten; denn sie » sagten dem Kaiser, daß die Christen zu vernichten und zu vertil- gen) wären, worauf die gräßliche Verfolgung ihren Anfang na m. Darnachs schreibt er: Die Gelegenheit, den Kaiser Dio- 2Daß in dieser Zeit die Verfolgung sehr schwer gewesen. »Was wir zuvor bei den: ersten Plalate Diocletianus angemertt haben. s Was wir von dem zweiten Platate gemeldet haben, IWie verschiedene treffliche Schreiber sich über zwei Dinge in dieser Ver- folgung nicht genug wundern können. IWie sich Diocletianus und Maximianus beratschlagem die Christen ganz auszurotten. sWie die abgefallenen Christen keine geringe Ursache zu dieser Verfolgung gegeben haben. Der blutige- Schauptay rletianus gegen die Christen anzureizen, haben die Feinde der Wahrheit von einem gewissen Brande in der Stadt Nicomedien genommen, welches damals der Ort gewesen, wo die Kaiser gewohnt waren, Hof zu halten, wodurch des Kaisers Palast zer- stört wurde; dieses Unglück haben sie nun als von den Christen herrührend angegeben. Der Kaiser hierüber furchtbar entrüstet und den leichtsinnis gen Lästerern glaubend, meinte jetzt hinlängliche Ursache zur Verfolgung zu haben. Deshalb« ließ er im 19. Jahre seiner Regierung, wel- ches mit dem Jahre Christi 302 übereinkommt, ein öffentliches Gebot ergehen, gleichwie zu Antiochus Zeiten geschehen ist, daß aller Orten ein jeglicher bei Lebensstrafe den Göttern der Kaiser opfem sollte, und wer» solches nicht täte, den sollte man an Leib und Leben strafen. Jtemk man sollte der Christen Kirchen und Versamm- lungsplätze und ihre Bücher ganz ausrotten. Ja, es ist fast keine große Stadt in dem Reiche gewesen, darin man nicht täglich ungefähr hundert Christen umgebracht hat. Man« findet auch gefchrieben, daß in einem Monate sieben- zehntausend Christen hin und wieder in den Landschaften um» gebracht worden sind, so daß das verflossene Blut viele Flüsse rot gemacht; denn etliche wurden aufgehängh andere enthaup- tet, gebrannt und ganze Schiffe voll in die See versenkt re. Was die grausame Marter betrifft, so beschreibt er die- selben mit nachfolgenden Worten: Dieses Tyrannen schleppen etliche über die Straßen an den Schwänzen der Pferde und wenn sie also zerkratzt und verwun- det waren, befahlen sie, daß man sie wiederum in die Gefäng- nisse legen sollte, und zwar auf Lager von zerbrochenen Topf- scherben und andern zerbrochenen irdenen »Gefäßen, auf daß ihr Lager schrecklicher sei als ihre Marter. Zu« Zeiten beugten sie mit großer Gewalt die Aeste von Bäumen nieder und banden das eine Bein an einen Ast, hernach das andere an den andern, und ließen hierauf wieder die Aeste in ihren natürlichen Stand springen, also daß ihre Glieder jäm- merlich in Stücke zerrissen wurden. Vielen« schnitt man die Ohren, Nase, Lippen, Hände und die Zehen an den Füßen ab und ließ ihnen allein die Augen, auf daß man sie desto mehr peinigen konnte. Man« schabteHolznägel und steckte sie zwischen das Fleisch und die Nägel, auch zerschmolz man Blei oder Zinn und goß es ihnen auf den bloßen Rücken. P. J. Twisck Chronik von dem Untergange rc., gedruckt 1617, das Z. Buch, Pag. 78, Col. 1, 2 und Pag-. 79, Col. 1 aus Eusebio Lin. s, cap. Z, Z, l6, l? s; l8. Fascia Tenno. Pol. 96. Chr-on. Mich. Pol. l96. Chr-on. cakionis Pol. 248 F: 249. Chr-on. Seh. Franclg Pol. l9. Paul. Meint. Fo1. 232, 238, 239. Peter Mesiae Pol. l48. Chr-on. Leonlx Lib. l. Hist. Andtc Pol. l75,- l76.T J0l1. crisp. Pol. 66, 67, 28,c70. 3A. Seht-i. Lib. II, Pol. 249, 350. Hist. D. Mattlx IudxLiix , up. . Griindlichere Nachricht von der Ursache dieser Verfolgung, und wie schwer« dieselbe gewesen, nach der Beschreibung der Einleitung in dem Märthrerspiegel der wehrloseii Christen re. « « JnT dem Jahre Christi» 302 hat die zehnte Verfolgung der Chr1sten·angefangen, namlich in dem neunzehnten Jahre des sAls auch ein gewisser Brand in der Stadt Nieomediem sDaß ein Jeder die Christen an Leib und Leben strase. »Daß man die Verfammlungsvlätze und Bücher der Christen ganz ausrotten soll. sDaß in einem Monate 17,000 Christ-M Utttgebmcht wurden. 7Auf welche grausame Weise man die unschul- digen Christen ge1nartert. «An Aesten von Bäumen zerrissen. »Die Ohren re. abgeschnitten. I» holznägel zwischen das Fleisch und die Nägel gesteckt. I Diese Verfolgung hat alle andern übertroffen. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnteu. 79 Kaisertums des Diocletianus Denn obwohl sie schon zuvor et- was loderte, so ist sie doch in diesem Jahre durch die Plakate in Brand geraten, welche so groß gewesen ist, daß sie alle vorherge- henden übertroffenhah nicht allein in Grausamkeit, sondern auch der langen Dauer wegen, denn sie hat zwölf Jahre ange- halten unter den tyrannischen Kaisern Diocletianus, Maximias nus, Maxentius undi Maximinus und hauptsächlich in den Mor- genländern &c. Eusebius, der diese Verfolgung erlebt hat, beschreibt diesel- be nach der Länge, wie unaussprechlich grausam sie gewesen sei, dieses kann man in seiner Kirchenhistorie lesen. Lib. 8 er. L Die« Ursache hiervon, sagt er, sei die Freiheit der Christen gewesen, welche in Hochachtung gekommen waren 2c.; so ist es denn geschehen, sagt der Schreiber der Einleitung 2c., daß Dio- kletianus zuerst Plakate ausgehen ließ, darin er gebot, daß man alle Kirchen der Christen, oder ihre Versammlungsplätze abbre- chen sollte und die« Heilige Schrift verbrennen 2c., darnach kam ein anderes Plakat heraus, daß man die Obersten der Kirche, nämlich die Lehrer und Diener der Gemeine, zwingen sollte, den Abgöttern zu Opfern, oder sie sollten getötet werden. Da« ging es an ein Peinigen und Töten auch unter dem gemeinen Volke der Christen; etliche wurden mit scharfen Eisen gerissen, andere mit Hacken verwundet, etliche mit glühenden Platten verbrannt; andere wurden gezwungen zu opfern, und ob sie schon nicht geopfert hatten, so rief man doch nachgehends, daß sie geopfert hätten re. Siehe die Einleitung über den Märtyrerspiegel der wehrlosen Christen, gedruckt löst, über die zehnte Verfolgung, Fol. 42,«Col. 1, Z, aus Baronio, in Chr-on. Anna 302, Nun-i. 1 sie. Ausführlicheres der vorgemeldeten Ursachen und Schwierig- keiten der oben gemeldeten Verfolgung nach der An- gabe von Joh. Gysius Jn dem Jahre 302 nach Christi Geburt, schreibt er, hat der Kaiser Diocletianus in dem neunzehnten Jahre seiner Regie- rung eine große und ungnädige Verfolgung gegen die Christen angefangen, welche man die zehnte nennt. Von! welcher Sulpitius Severus auf folgende Weise spricht: Ungefähr-fünfzig Jahre nach Valerianus, unter der Regierung des Diocletianus und Maximianus entstand« die al- Ierbitterste Verfolgung, welche zehn Jahre nach einander Gottes Volk verwüstet.hat. TJn dieser Zeit ist dieganze Welt mit dem heiligen Blute der Märtyrer befleckt worden; denn man lief um die Wette zu diesen herrlichen und berühmten Kämpfen, nämlich zu dem Martertum für des Herrn Namen. Denn man suchte durch ein würdiges und ehrliches Sterben die Ehre, welche einem Mär- tyrer zukommt, mit mehr Eifer, als man durch bösen und ver- kehrten Ehrgeiz den bischöflichen Aemtern ngchjagte. Die Welt ist niemals mehr durch Kriege, als durch diese Lierfolgung ausgeleert worden. Auch haben wir niemals durch Siegesgepränge mehr gewonnen, da wir durch diese zehnjährige Verfolgung nicht überwunden werden konnten. Su1pit. Sei-er. Hist. Sack. sie. Zu« dieser Verfolgung hat Diocletianus auch seinen Mit«- gesellen, Maximianus Herculeus, gebraucht, einen Menschen, von Natur hart, grausam, untreu, unzüchtig, der in allem des iDie Freiheit und Hochachtung der Christen hat solche verursacht. sDer Autor schreibt, daß sie in Aegypten in solcher Menge enthauptet wurden, das; die Scharfrichter müde und ihre Schwerter dom Hauen stumpf wurden; die Christen gingen des-ungeachtet mit Freuden zum Tode, und waren besorgt, nicht früh genug zum Martertode zu gelangen te. Fol. its, Col. 1 te. IWas Sulpitius Servus davon geschriebem »Die ganze Welt war mit der Christen Blut befleckt. «Von Maximianus Herculeus des Diocletianus Mitge- sellen er. Diocletianus Belieben und Willen nachlebte. Unterdessen hat Diocletianus über die in den Morgenländern, Maximianus im Gegenteil über die in den Abendländern gewütet 2c. Hernach werden von demselben Schreiber verschiedene Ursachen derselben Verfolgung angeführt, von« welchen er einige auf folgende Weise beschreibt: Als« der Kaiser Diocletianus sich vorgenommen hatte, das römische Reich wieder in seinen alten Flor zu bringen und des- halb alle alten Gebräuche, welche unter den Füßen zu liegen schienen, wieder herzustellen, hat» er sich auch bemüht, der Un- gleichheit, welche in er dem Gottesdienste fand, zu widerstehen und sie abzuschaffen, und suchte vor allenDingen die christliche Religion, welche allen Gottesdienst der Abgötter verwarf und verfluchte, auszurotten. Es gab viele Philosophen und Sophisten, welche den Kai- ser aufwiegelten und in seinem Vorhaben bestärkten, welche durch herausgegebene Bücher und giftige Schriften den Kaiser und folglich alle Prinzen des- Reiches antrieben, die christliche Religion verfolgten und diese der Neuigkeit, Falschheit und un· göttlichen Aberglaubens beschuldigtem und» erhoben im Gegen- teile die heidnische Religion als die älteste, sammt dem Dienste der Götter, als welche mit ihrer Macht und Majestät die Welt regierten. c e Unter« diesen Anstiftern, nebst Appolonius, waren Por- phyrius, ein Philosoph, der von einem Juden ein Christ, und von einem Christen ein Abtrünniger und Abgefallener gewor- den, und Hierocles, ein Mann von großem» Ansehen. Gegen Porphyrius hat Methodius, Bischof von Tyrus, Eusebius und Apollinaris geschrieben; gegen Hierocles eben derselbe Eusebius; gegen beide und alle übrigen von derglei- chen Art, Lactantius 2c. «— Von den Peinigungem Es« würde zu weitläufig sein, schreibt er unter anderem, alle Arten anzuzeigemwomit durchs Eingabe des Teufels, die Christen zu der Zeit insbesondere sind umgebracht worden: Schlagen, Geißeln, mit Schaben, Raspeln und allerlei suptilen Instrumenten die Haut aller Orten zu öffnen, waren nichts an- deres als Vorbereitungen zu noch schwereren Tormentem welche den Tod mit sich brachten 2c. Einige« wurden mit geschmolzenem Blei übergossen, etli- che wurden an glühenden Kohlen mit lang dauernder Pein ge- braten, wie wir an einem andern Orte berichtet haben, andern wurden die Finger an beiden Händen zwischen Nägeln und Fleisch mit scharfen Pfriemen und Ngdeln durchschlagem von andern liest man, das; sie. nachdem sie lange Zeit nackend mit Ruten und bleiernen Platten geschlagen, den Bären, Löwen, Leoparden und andern wilden Tieren zur Speise vorgeworfen wurden 2c., und ferner, etliche wurden mit dem Rauch eines ge· linden und feuchten Feuers erstickt, vielen die Nase, Ohren und Hände abgeschnitten, welche man hernach hie und da im Lande in der Jrre und im Elend und außer dem Lande herumgehen ließ, um andern unbekannten Christen Schrecken einzujagen. Angehend die Orte, wo diese Grausamkeit an den wehrlosen und unschuldigen Christen bewerkstelligt worden. Diese« Verfolgung, schreibt der vorgemeldete Autor, hat sich über die ganze Welt, Asien, Afrika, Europa, und alle Eiläns der, vornämlich Sicilien, Lesbus und Samos erstreckt 2c. Hernach sagte er,. als er von dem Untergang einiger Städ- te Meldung getan: es haben auch viele andere Städte über« OWie der Kaiser Diocletianus die römischen Gesetze und Religion wieder auf den alten Fuß zu bringen sucht. IVon Avollonius und Porvbyrius, den Philosophem welche Anstister dieser Verfolgung gewesen. « Es würde zu weitläu- sig sein, alle Tonne-nie, die den Christen angetan wurden, zu beschreiben. «! Jam- merliche Art zu reinigen. sDasz diese Verfolgung sich über die ganze alte Welt erstreckt bat. » 80 Der blutige haupt, ohne etwas zu verschonen, den Becher der Verfolgung schmecken müssen, vornämlich in Cgypten, Thebais und Antinoz in Thraciem Nicopolis; in Italien, Aauileja, allwo alle Christ- gläubige ermordet worden sind: Florentia, Bergamum, Vero- na, Neapolis, Beneventum und Venusia; in Frankreich, Marsi- lia. Treviri. allwo Rictionarius in diesem Stücke so heftig und grausam gewesen, daß das vergossene Blut viele Ströme rot gemacht hat; in« Deutschland die Stadt Augusta; ohne daß hier- von Hispania Britannia, Rhetia und andere Landschaften frei gewesen. J oh. cis-s. Hist. Mart» gedruckt 1657, über die zehnte Verfolgung, FOL 22, Col. Z, Z, 4 und FoL 23, Col. I, 2 re» ex Busch. Hist» Lib. s. Gras» Lib. J, cap. 26» 27. Nie. Lib. 7. Multis cap. Vine. de Speu. Lib. 12. Sah. Bau. ad. Lilx 7 is: 8. Warnung an die Leser. Ehe wir zur besondern Beschreibung der Märtyrer treten, welche in dieser Verfolgung getötet worden sind, haben wir für nötig erachtet, dem Leser Nachfolgendes bekannt zu machen: Crstlichs daß nach dem Jahre 300, das ist mit dem An- fange dieses Jahrhunderts, unter etlichen der Christgenanntem vornämlich die zu dem römischen Reiche gehörten, viele Irr- tümer sich hervortaten, sogar, daß man nach zu äußerlichen Waf- fen griff (gleichwie wohl zuvor von einigen geschehen), wo- durch die wehrlofen und sanftmütigen Lämmer Christi nicht we- nig Not, Angst und Betrübnis ausgestanden haben. Zum« andern, daß sich nebst den rechtsinnigen Märtyrern, auch einige der vorgemeldeten Leute in ihrer Meinung haben töten lassen: wodurch der Tod und die herrliche Marter der rechtsinnigen Christen nicht wenig verdunkelt worden«sind· Drittenss daß wir allen Fleiß angewandt haben, um die- se von jenen zu unterscheidenz in Betrachtung unter den Mär- ihrem, welche wir beschrieben haben oder noch beschreiben wer- den, so viel wir wissen, keine gefunden werden, die grober Jrr- tiimer, (viel weniger des Blutvergießens) sollten überzeugt ge- wesen sein. Zum wenigsten haben wir solches an keinem dersel- ben bemerken können, deshalb müssen wir nach der Art der Lie- be von ihnen das Beste halten und urteilen. " Dieweilt diese Verfolgung unter Diocletianus und Maxi- mianus nicht allein sehr schwer war, sondern auch lange an- hielt, so haben wir es für gut erachtet, dieselbe in die Jahre, wie sie nach einander folgen, zu unterscheiden, und alsdann or- dentlich anzuweisen, welche fromme Märtyrer und Märtyrerins nen in jedem Jahre gelitten und die Wahrheit Gottes standhaf- tig mit ihrem« Blute bezeugt haben. Das erste Jahr der Verfolgimg fängt im Jahre 302 an. Das! Schwert des Dioeletianus war nun aus der .Scheide gezogen, daher nichts als Blutvergießen, Morden, Brennen und Umbringen auf mancherlei Weise an den unschuldigen u. wehr- losen Schafen Christi geschah, wovon wir gegenwärtig einige Exempel darstellen wollen· sAuch bis in Deutschland und Britccnnien !Dgß nach dem Jahre 400 viele Spaltungem besonders unter den Admi- scben entstanden. »Das; sich auch einige derselben töten ließen. sDaß wir die- se von den rechtsinnigen Märthrern nach unserem Wissen unterschieden haben. «Welche Ordnung wir in der Beschreibung dieser zehnten Verfolgung halten werden. ! Das ausgezogene Schwert des Dioeletianus fuhr fort zu morden re. Schaut-lass, Anthimusz Bischof der Gemeine Christi zu Nieomedienj gleichwie auch eine große Menge der Mitglieder der- selben Gemeine um des Zengnisses Jcsu Chri- sti willen in der Stadt Nicomedien ent- cnthaupteh im Jahre 302. Unter! die ersten der Märtyrer dieser zehnten Verfolgung wird Anthimus gerechnet, welcher ein Bischof der Gemeine Chri- fti zu Nieomedien gewesen ist, von welchem gemeldet wird, daß er damals um des Zeugnisses Jesu Christi willen-in der Stadt Nicomedien enthauptet worden, gleichwie eine große Menge von der christlichen Gemeine daselbst, welche mit ihm in großer Standhaftigkeitdie Märtyrerkrone erlangt haben. Siehe Ahn Mellin., Geschichte der Verfolgung re» das erste Buch, 1619, FoL 100, Col. I. Viele Aeta per Metaplun 27. April. Nieeplx Hist. Lib. 7. cap. 6. Item, Aeta supra Buphras See. P. J. Twisck auf das Jahr 304 in Chr. Lib. 4 See. · Umständlichere Nachricht von der Marter und dem Tode des Anthimus nach dem Berichte von Joh. Ghsius Um! dieselbe Zeit schreibt er, ist auch nach einem herrlichen Bekenntnis enthauptet worden Anthimus Bischof» von Nico- medien, und mit ihm eine große Zahl der Gläubigen . Tliicevhorusi schreibt. daß er erstlich auf das grausamste geschlagew mit brennenden Nägeln von Holz ihm die Fersen durchbohrt, aus zerbrochene Topfscherben geworfen, glühende Pantoffeln an feine Füße getan, Haut und Fleisch von seinem sseibet gerissen, mit Fackeln gebrannt, gesteinigt und endlich ent- aup et. - Denselben! Weg sind auch eingetreten Tyranniom Bischof der Gemeine zu Tyrus, Zenobius von Sidon, Sylvanus von Gaza, desgleichen auch Pamphilus, von welchem Eusebitis ins- besondere ein Buch geschrieben re. J oh. Gys. Hist. Mart» edit. 1657, Pol. 2Z, Col. Z. Busch. Lilx s, cap. 6. cypriatr Lib. J, cap. 6 See. Phileas, Bischof der Gemeine Jesu Christi zu Thumis in Egyptem um der evangelischen Wahrheit willen an demselben Orte enthauptet, im Jahre 302. Es! wird berichtet, daß nach dem Tode vorgemeldeter Mär- tyrer, Phileas, Bischof der Gemeine zu Thunis in Egypten, um des Glaubens an Jesum Christum willen, und weil er den Ab- göttern nicht Ehre erweisen wollte, noch Opfern, nach des Kaisers Plakate zum Tode verurteilt und enthauptet worden sei. Von« diesem schreibt Hieronymus, daß er, da er Bischof geworden, ein sehr schönes Buch gemacht habe von dem Lobe der Märtyrer ge. in Cathalogo Je. Der Autor der Einleitung über den Märtyrerfpiegsel hat von ihm die Worte zurückgelassen: Phileasf Bischof» zu Thu- mis, schreibt er, welchen der Richter gefleht, und ihn gebeten, seine Hausfrau nnd Kinder anzusehen, blieb standhaft und ward enthauptet 2c. Einleitung über den Spiegel re» gedruckt 1631, Fol 43, Col. I, verglichen mit Mellinus, in dem ersten Buche von der Geschichte der Verfolgung und Martertum gedruckt 1619, Fol 101, ex Eusebio sie. sBon Anthiinus, dem Bischof der christlichen Gemeine zu Rieomedien und vielen Gliedern derselben Gemeine, die um des Zeugnisses Jesu Christi willen getötet worden sind. sAnthimus wird enthauptet. EAher zuerst auf das grausamste gemeinen. IDeZgleichen sind auch Tvranniom Zenobius, Svlvanus und Paniphilus getötet worden. IBon dem Tode des Pbileaä Bischofs zu Thumiä ICr schreibt ein Buch zum Lohe der Märtyrer. « Cr wird vor seinem Tode von dem Richter gebeten, seine Hausfrau und Kinder anzusehen, aber weil er solches nicht annahm, ent- hauptet. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesintrien. Ein Auszug aus den Briefen, welche dervorgemeldete Märty- rer Phileas von der Verfolgung zu Alexandria an die Ge- meine Christi zu Thumis geschrieben, und zum Trost nnd Ermahnung aller Gläubigen nachgelassen, enthält, wie grausam die Gläubigen ge- martert worden, und wie standhaft die- selben sich darin betragen haben. · Dieser erste Teil des Briefes des Bischofs Phileas ist von Eu- sebius Pamph von Cäsar. also übersetzt worden in Hist. Beet» edit» 1588, Lib. 8, cito. 10. « Die! heiligen Märtyrer, schreibt Phileas, welche mit uns gestritten, haben uns gute Exempel zurückgelassen. Denn, wie sie aus der göttlichen Schrift gelehrt waren, so haben sie die Augen ihres Herzens in Gott befestigt, und den Tod freiwillig ihne einige Furcht um der» Wahrheit willen erlitten. Denni sie dachten allezeit ohne Aufhören, daß unser Herr Jesus Christusum unseretwillen Mensch geworden, und daß er uns gelehrt, wie wir gegen die Sünde bis zum Tode streiten sollen; denn obschon er Gott gleich war, hat er solches doch nicht als einen Raub .geachtet, sondern hat sich selbst erniedrigt, hat die. Gestalt eines Knechtes angenommen, ist alsein Mensch be- funden worden, und hat sich selbst erniedriget bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze, dessen Exempel die heiligen Mär- tyrer nachgefolgt, alle Pein und Tormente erlitten und aufge- -ngmmen haben, auf daß« sie das Gewissen ihres Glaubens nicht beflecken möchten, denn die vollkommene Liebe, die in ihnen war, trieb die Furcht aus. Es« ist mir nicht möglich, die Kraft, Leidsamkeit nnd Standhaftigkeit dieser Märtyrer auszusprechen, ja es ist fast denjenigen unglaublich, die es mit ihren eigenen Augen gesehen haben; denn es war erlaubt, daß ein jeder nach seinem Willen und Lust den Märtyrern eine Schmach antun, und sie nach Be- lieben peinigen konnte. Wenn jemand eine neue Art des Peini- gens erdenkenkonnteund herbeibrachte, so durfte er selbst da« mit peinigen sc. So weit erstreckt sicclh die liebersetzung des Guseb-ius, gedruckt 1588. was aber nun hierna )folgt, it von Mellinus aus dem vorhergehen- den Briefe des Phileas also i« ersetzt worden: Alst einem jeden, schreibt er, von den Heiden volle Macht iiber die Christen gegeben ward, um ihnen allerlei Verdruß, Spott und Schmach anzutun, ja auf allerlei Weise sie zum Tode zu bringen, da« schlugen sie einige mit Stöcken, andere mit Ru- ten, Geißeln, Peitschen,-Besen, Riemen, Stricken und allem, was ihnen« in die Hände kam, und dieser Spektakel ist zu Zeiten verändert und erneuert worden durch neue Arten von Plagen und Schlägen, welche die Märtyrer ertragen mußten. Denn« einigen wurden zuerst die Hände auf dem Rücken zusammengebundem an einen Geißelstoß aufgehängt und alle ihre Glieder durch des Scharfrichters Werkzeuge auseinander« gespannt; hernach wurden sie von den Scharfrichtern auf obrigs keitlichen Befehl über ihren ganzen Leib, nicht allein an ihren Seiten, wie man den Mördern zu tun pflegte, sondern auch über ihren Bauch, Schienbeine, Hintern, etliche an allen empfindli- chen Gliedern ihres Leibes mit eisernen Ruten gegeißelt · Andere’ wurden mit der einen Hand an das Gewölbe ei- ner Galerie aufgehängt und ihnen alle Glieder ausgespannt, welches jede andere Pein weit übersteigt. Andere« band man Rücken gegen Rücken zusammen und machte sie an Säulen fest, doch so, daß sie mit ihren Füßen den Boden nicht berühren konnten. Je stärker und je gewaltiger TVon den guten Exemveln der Märtyrer. ESie sahen auf das Exempel Christi. DSie waren über die Maßen leidsam und standhaft, indem ein jeder sie. peinigte. «« Grausame Reinigung. ·Mit Stöcken, Roten, Geißeln, Peitschen er. lsMit auf den Rücken gebundenen Händen an einen· Geißelstock gebunden. 7An das Gewölbe einer Galerie mit einer Hand festgemacht sAnSäulen ge« banden, Rücken gegen Rücken, ohne mit den Füßen die Erde zu berühren. 81 die Henker oder ihre Trabanten die Stricke und Seile anzogen, desto mehr wurden die Märtyrer durch das schwere Gewicht ih- res Leibes gepeinigt. Und« diese grausame Peinigung dauerte nicht allein so lange, als der Präsident sie« verhörte, sondern er ließ sie auch zu Zeiten ganze Tage lang in solcher Marter hängen. Jndem nun der Präsident oder Blutrichter von dem einen zu den andern ging, um sie auf der Folterbank zu untersuchen, hat er seine Diener sehr genau auf dievorige Achtung geben lassen, ob jemand von den christlichen Märtyrern, durch die Ge- walt der Tormente überwunden, in Ohnmacht fallen würde, ge« bot auch seinen Scharfrichtern, daß sie dieselben je länger je mehr mit Seilen ausspannen sollten. Aber« wenn sie sehen würden, daß die Märtyrer etwa den Geist aufgeben wollten, so sollten sie dieselben herunterlassen und über die Erde, Steine, Kieselsteine, Topfscherben und Fuß- angeln schleppen . Denn sie betrachteten die Christen nicht als Menschen, und wenn es ihnen möglich gewesen wäre, dieselben gausendmal zu töten, so würden sie es mit Vergnügen getan ha- en. Troß« allen diesen vorgemeldeten Peinigungen haben die Feinde Christi gegen seine Gesalbten oder heiligen Märtyrer noch eine andere Art der Qual erdacht; denn nachdem sie zuerst gemartert worden, haben sie einige mit den Füßen« in einen Block gelegt, und ihre Beine mit einer solchen Gewalt so weit auseinander gespannt, als sie nur immer konnten, so daß sie bis ins vierte Loch ausgespannt und festgeschlossen wurden, daher die Leiber der Märtyrer notwendig hinterwärts mit ihren Riiks ken über den Block liegen mußten, obgleich sie der schon erhal- tenen vielen Wunden halber sich weder regen und bewegen konn- ten. Andere, welche von den Folterbänken oder Folterstöcken ab- genommen wurden, haben sie halbtot auf diesbloße Erde gewor- fen, welches viel schrecklicher anzusehen war, als die Peinigun- gen selbst. , Unter« diesen starben einige unter des Scharfrichters Hän- den während des Peinigens andere, in welchen noch Leben war, wurden halbtot wieder in die Gefängnisse gesteckt, wo sie wenige Tage nachher vor Schmerz starben. Wieder andere genasen und wurden durch die Länge des Zeit, in welcher sie in den Ge- fängnisseii verharren mußten, ganz gesund. z Diese« wurden jetzt aber noch viel mehr im Glauben be- festigt als zuvor, denn einem jeden wurde freie Wahl gelassen, nämlich entweder die schändlichenheidnischen Opfer anzurüh- ten, um dadurch von aller Beschwernis, ja vom Tode selbst erlöst und in Freiheit gesetzt zu werden, oder, wenn -sie nicht opfern nsollten, das Todesurteil zu empfangen. Ungeachtet dessen, haben sie freimütig den Tod erwählt, in der festen Ueberzeugung dessen, was in Gottes Wort geschrieben steht: Wer fremden Göttern opfert, soll aus dem Volke ausge- rottet werden. Jtemt Ihr. sollt keine anderen Götter neben mir haben. Jn Epis Phil. 2c. « » « So« weit gehen die Worte des Märtyrers Phileas selbst, wie er dieselben in einem Briefe an die Brüder seiner Gemeine geschrieben, nämlich die von Thumis, deren Hirte er gewesen, als er-noch im Gefängnisse lag, und ehe er sein Todesurteil empfangen hatte, durch welchen Brief er seine Gemeine zum Teil wissen lassen wollte, in welchem Stande er in dem Ge- sDasz solches ganze Tage lang dauerte. I« Sie wurden, wenn ste dem Tode nahe, über die Steine geschleppt. UNeue Art zu peinigen. EMit den Füßen in einen Block gespannt und die Beine von einander gezogen. «« Einige starben während der Peinigung unter der Scharfrichter Hände. I« Die Märtyrer wählen das Todesurteil anstatt das heidnische Opfer. T« Zu welcher Zeit und zu welchem Ende Pbileas diesen Brief in dem Gefängnisse an die Gemeine zu Tbumis ge« schrieben. « 82 Der blutige fängnisse gewesen; zugleich wollte er sie dadurch in der wahren Gottfeligkeit in Christo ermahnen, um darin nach seinem Tode, der kurz darauf erfolgen würde, standhaft zu bleiben. Vergleiche Euseh Pers-nah. caesan Hist. Esel. über den Tod Phi- leas mit Abt. Mellinus Historie der Verfolgung und Marter, das l. Buch, gedruckt 1619, Fol 101, Col. Z, 3 ex Ernst. Phileae sie. Cassianus, ein christlicher Schulmeistey um des Zeugnifses Je- fu Christi willen auf obrigkcitlichen Befehl von sei- nen heidniscljen Schülern getötet, zu Fo- rum Cornelius, im Jahre 302. EsT wird berichtet, daß Cafsianus, Bischof der Gemeine zu Brixien in Italien, durch die Gewalt der Verfolgung genötigt worden, in die Stadt Forum Cornelius, jetzt Jmola genannt, zu fliichten, allwo er sich niedergelassen und eine Kinderschule er- richtet; doch hat die Not der Verfolgung, welche auch daselbst einriß. seiner nicht geschaut, Denn« kurz darauf ift er als ein Christ angeklagt worden, und nachdem er gefangen genommen war, hat ihn der Richter verhört, wie er sich ernähre, und« was feine Ggndtierung sei, worauf er geantwortet, dass er ein Schulmeifter sei, der die Kin- der im Lesen und Schreiben unterrichte; gleichfalls wurde er auch nach seinem Glauben gefragt. Als« er nun nicht von seinem Glauben abstehen wollte, noch den Abgöttern opfern, wird er von dem »Richter auf eine ganz ungewöhnliche Weise zum Tode verurteilt· Folgendes war das Urteil: — » Lasset den Geisseler, das ist den Scbulmeisten von seinen eigenen Schulkindern mit Griffelm Psriemem Federn, Feder- mesfern und andern scharfen Instrumenten, welche die Kinder in der Schule brauchen, tot sticheln, schneiden und stechen. Hierauf« wird Cafsianus ganz entkleidet, ihm die Hände« auf den Rücken gebunden und seinen Schulknaben übergeben, um wie zuvor gemeldet. also gepeinigt zu werden. Von diesen haben einige mit Steinen geworfen, einige mit Sihulbrettern und Wachstafeln gefchlagen, andere mit Griffelm Federn, Federmessern und anderen scharfen Schulgerätschasten gestochen, bis endlich nach unaus prechlichen Tormenten der Tod darauf erfolgt ift, und indem ei; seine Seele Gott befohlen, aus diesem Jammertale erlöset wor n. . Vergleiche Abt. Mlelliniis in sdek Historie der Verfolgung 2c., ges drurkk 161.9, das I. Buch, Fa! 104, Col. s. 4,smit Juli. Gys. in Hist. Mart» edit. 16572 Pol. 24. Col. 1 ex PkucL in Hymne. Steplm Hynr O. Fett: de· Nutz-il. Lib. See. Enlalia, eine christliche Jungfrau, um des Glaubens willen an Iesnm Christum mit Lampen und Fackeln ge- brannt und erstickt zu Emerita in- Luft» tania, in dem Jahre 302. Zu! dieser Zeit war eine iunge christliche Jungfrau mit Namen Eulalia, welche ungefähr 12 oder 13 Jahre alt war. Diese ward mit so großer Begierde und Eifer des Geistes ent- zündet, um Christi Namen zu sterben, daß sie von ihren Eltern aus der Stadt Merida irgendwo auf’s Land, fern von der Stadt auf einen Hof getan wurde, woselbst sie sehr gut bewahrt und eingeschlossen ward. Aber2 dieser Ort konnte nicht das Feuer ihres Geistes aus- löschen noch ihren Leib länger verborgen halten: denn als sie in einer gewissen Nacht von da fortgekommen, ging sie des folgen- den Tages sehr frühe vor den Richterstuhl und .sprach zu dem Rimter und der Obrigkeit mit lauter Stimme: JlVon Cafsianus dem Bischofe der Brixischen Gemeine und von seinem Leiden. « Er wird als Christ angeilagt und gefangen. « Er wird auf eine un· gewöhnliche Weise zum Tode vcrurteilt CSeine Schuliinder töten ihn auf ob- rigseitlichen Befehl mit langwieriger Pein. CVon der Begierde der Eulalim um für den Namen Christi zu sterben. Schguplatp Schämet ihr euch nicht, daß ihr eure und anderer Seelen zugleich in das ewige Verderben werft, weil ihr den einigen, wahren Gott, unser aller Vater und Schöpfer aller Dinge, ver- leUgnetZ O ihr elenden Menschen, suchet ihr die Christen da- rum, sie zu töten? Sehet, hier bin, eine Widerfacherin eurer satanischen Opfer re. Jch bekenne mit Herz und Mund Gott allein, denn Apollo und Venus sind nichtige Abgötter Je. Der« Schultheiß, vor dessen Richterstuhl Eulalia so frei- mütig geredet, ward sehr ergrimmt, rief den Henker und befahl ihm, daß er sie fchnell fortnehmen, entkleiden und mit allerlei Strafen überfallen sollte, auf daß sie die Götter ihrer Väter durch die Strafe empfinde und lerne, daß es ihr schwer fallen würde, das Gebot unseres Prinzen, das ist Maximilianus zu verachten. Aber« ehe er es so weit mit ihr kommen ließ, hat er sie mit folgenden schönen Worten angeredet: « Wie« gerne möchte ich deiner schonen. wenn« es möalich wä- re,"dafz du deine Bosheit, das ift, deine halsftarrige Meinung von der christlichen Religion vor deinem Tode widerrufen woll- test: denke doch einmal zurück, welche große Freude über deinem Haupte schwebt, welche du in dem ehrlichenEhestande zu erwar- ten hast. Siehe, alle deine Freunde weinen über dich. und die betrübten« wohlgeborenen Leute deines Geschlechts seufzen, daß du .in der zarten Blüte deines jungen Lebens solltest sterben müssen. . Siehe« es stehen die Diener fertig, um dich mit allerlei Tormenten bis auf den Tod zu peinigen: denn entweder sollst du mit dem Schwerte enthauptet, oder von wilden Tieren zer- rissen, oder mit Fackeln und Lampen geflammt und geriiuchert werden, welches dir viel Heulen und Schreien verursachen wird, weildu die Pein nicht wirst ertragen können, oder du sollst zu- letzt noch gar mit Feuer verbrannt werden. Aller7 dieser Marter kannst du mit geringer Mühe entflie- hen, wenn du mit der äußerstenSpive deiner Finger nur einige wenige Körnlein Salz und eihrauch nimmst, und also opferft Je: Tochter! stimme diesem bei, und du wirst dadurch allen schweren Strafen entgehen k nnen. Es war dieser getreuen ärtnrerin nicht der Mühe wert, auf diese fchmeichelnden und rohenden Worte des Schultheißen zu antworten: aber (mit kurzen Worten zu saaenls sie stieß die Bilder, Altar, Weihrauchfaß und Opferbuch über einen Haufen. Sogleich kamen zwei Henker hervor, welche ihre zarten Glieder zerrissen und ihre Seiten mit fchneidenden Hacken und Klauen bis auf die Rippen aufschlitzten Culalias nun, als sie die Zeichen und Striemen an ihrem Leibe ansah und überzählte sagte: Siehe, Herr Jesus Christus! dein Name wird an meinen Leib geschrieben; welch ein großes Vergnügen finde ich darin. diese Buchstaben zu lesen, weil sie Reichen deines Sieges sind; siehe, mein Purpurblut bekennt selbst deinen heiligen Namen. » « »Dieses sagte sie mit einem unverzagten und freudigen An- gesichte, ohne ein Zeichen der Betrübnis zu erkennen zu geben, obfchon ihr Blut aus den« Wunden ihres Leibes, wie aus einem Brunnen, herausflofk « Nachdem« sie also mit Beißzangen bis auf die Rippen durchgraben war, haben sie mit brennenden Lampen und Fackeln die Wunden ihrer Seiten und ihren Bauch geflammt und ge« brannt. TWie sie selbst vor den Richterstuhl ging, und was sie zum Richter sprach. shierllher wird der Schultheiß sehr ergrimmt und befahl, sie mit allerlei Strafen zu überfallen. « doch redete er sie auch mit schöne Worten an. s Schmei- chelnde Worte. DDrohetIde Worte. »Warte, die den Schein der Bequemung enthalten. sEin gewisser Schreiber sagt von einem Tyrannen, daß sie ihm ins Angesicht gesveiet,· welches von dem Bild oder Ahgott verstanden werden muß. »Sie erfreuet sich an ihrem Malzeichen DNach vorhergegangener Peinigung wird sie geflammt und gebrannt, und ist zuletzt erstickt. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnien. Zuletzt geriet ihr Haupthaar von der Flamme in Brand, wodurch sie, weil sie solches in ihren Mund schöpfte, erstickte Dieses war das Ende dieser zwar jungen, aber in Christo alten Heldin, welche die Lehre ihres Seligmachers lieber hatte als ihr eigenes Leben. A. Mellin in dem 1. Buche der Hist. der Verfolg· und Mart» Ausgabe von 1619, FoL 106, Col. 4 und Fol. 106, Col. 1, L, vergli- chen mit Ich. Gys. in Hist. Mart» gedruckt 1657, Fol. W, Col. Z, ex PrucL Steplx Hynx 3 Im. . DieserU ist in Lusitania zu Emerita geschehen, heutigen Tages Merida oder Medina del Rio Secco genannt, in den äußersten und entferntesten Gegenden von Spanien gelegen, un- ter dem Kaiser Maximianus und dem Statthalter Dacianus, wie» aus denalten Schriften und aus vorgemeldeten Schreibern ersehen werden kann. Eucratis, eine tugendsame Jungfrau, um des Zeugnisses Jefn Christi willen nach vielen Schlägeniund Wunden im Gefängnissc gestorben, zu CiisarsAngustm im Jahre 302. - »Es! wird .nach dem Tode der Eulalia, aus Prudentio, von einer andern ehrbaren christlichen Jungfrau gemeldet, genannt, Eucratis welche zu CäsarsAugusta den Geist dieser Welt zu Schanden gemacht durch die Standhaftigkeit in ihrem Leiden, und durch die Gewalt, welche sie dem Himmelreiche angetan hat. Die« Alten geben zu erkennen, wie und auf welche Weise diese Heldin Christi gemartert worden, nämlich, daß nicht allein ihre Seiten mit Ruten und andern Instrumenten gepeinigt, son- dern auch ihre Brüste abgeschnitten worden, also dasz man ihre Leber sehen konnte, worauf sie wiederum ins Gefängnis gesteckt wurde und ist, weil ihre Wunden verdarben und verfaulten, welche sie um desNamens Jesu Christi willen empfangen hatte, jsehrb jämmerlich, »aber doch mit einer fröhlichen Hoffnung ge- tor en. Vide Supta Mellinum etc. ex steplr Hyrnrk 4, Flos. samt. Hisp. Mart. Rom. 16. Aptill Das zweite Jahr der Verfolgung fängt an im Jahre 303. DieT Verfolgung hörte noch nicht auf, obgleich. sie fchon hoch gestiegen war; doch mochte es Gott also gefallen haben, sein Volk durch viele Leiden zu seinem Reiche zu bringen. Qlpg 14", 23. - Gut-Ihrs, ein frommer Christ, um des Zeugnisses Jesu Christi willen enthauptet, im Jahre 302. Auf2 den 12. August des Jahres 302 nach Christi Geburt wird ein gewisser frommer Christ, mit Namen Euplius, in der Stadt Catana in Sicilien von den Kundschaftern der Römer er- griffen, da er eben beschäftigt war, das Evangelium zu lesen und andere Christen zu u11terweisen. Diese nahmen ihn gefangen und brachten ihn mit seinem Buche zu dem ausgespannten Segel-oder dem Richterstuhh wor- in der Vlutschreiber und Richter saßen. unterdessen« rief Euplius überlaut: Jch bin ein Christ, und wünsche für den Namen Christi zu sterben. UUnter welchem Kaiser« und Statthalter solches« geschehen. s 1Von Cucratis (aus Prudentio), welche den Geist dieser Welt zu Schan- den gemacht »Sie wird jämmerlich gepeinigt und ist zuletzt im Gefängnis an ihren Wunden gestorben. IDie Verfolgung hört noch nicht auf. gebracht. Daselbst belennt er, ein Christ zu sein. IVon Euvlius und seinen Leiden. EEr wird gefangen und vor Gericht 83 Calvisianusf der Statthalter, als er dieses hörte, sagte: Lasset den hereintreten, der also gerufen hat; Alss nun Eupliiis vor Gericht kam und die evangelischen Bücher bei sich hatte, sagte einer von des Statthalters Freunden, es gebühre ihm nicht, gegen des Kaisers Gebot, solche Papiere bei sich zu haben. i Der« Statthalter fragte Euplius, woher er diese Schriften habe, oder ob er sie von Haus gebrachtis Cuplius antwortete: Jch habe kein Haus, mein Herr Jesus« Christus weiß, daß ich kein Haus habe. " Da befahl ihm der Statthalter mit lauter Stimme, aus diesen Schriften etwas zu lesen· Euplius, als er das Buch auf« geschlagen, las diese Worte: Selig7 sind, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen, denn das Himmelreich ist ihr. Jtem: Wer mir nachfol- gen will, verleugne sich selbst 2c. » Als« er diese und dergleichen. Sprüche gelesen hatte, sagte der Statthalter: Was hat dieses alleszu bedeuten? Euplius antwortete: Dieses ist das Gesetz meines Herrn Jesu Christi, des Sohnes des lebendigen Gottes. . s NachdemD der Statthalter dieses Bekenntnis Christi gehört hatte, sagte er: Uebergebt ihn den Henkern, daß er zurFolters bank geführt und also verhört werde. Hierauf« wurde er sehr jämmerlich und unmenschlich ge- peinigt, ihm anbefohlen, seine bei sich habenden Schriften zu übergeben und, gleichsam Jesu Christi zur Schmach, verbrennen zu lassen 2c., dessen er sich sehr standhaft geweigert und darüber den Namen Christi öffentlich angerufen, weil er würdig erfun- den worden, um seinetwillen zu leiden. « Hierauf« wurde er wieder zur Folterbank geführt und nach der vorhergehenden Weise grausam gepeinigt; doch hat er solches getreulich gelitten, den Herrn angerufen und gesagt: Jch danke Dir, o Christo! helfe mir, o Christo! um Deinetwillen lei- de ich dieses alles, o Christo! &c. « »— » « Der« Statthalter wurde hierdurch snoch mehr erbittert, ging unter das ausgespannte Segel, oder auf den Gerichtsplatz und übergab das Todesurteil dem«Blutschreiber, um solchessgegeit den frommen Mann abzuschreiben s · Hernach« als er wieder unter dem Segel des Gerichtsplats zes hervortrat und die Todestafel mit sich brachte, hat er das Todesurteil laut gelesen und also gesagt: Jch gebiete, »Euplius, den Christen, mit dem Schwerte zu schlagen, weil er die Göt- ter der Kaiser verachtet, die andern Götter lästert und sich nicht bekehrt. Er sagte auch ferner: Führet ihn hinweg: Als dieses Urteil abgelesen, wurde« ihm alsobald das »Evangelium-Buch, mit welchem er gefangenwordem an den Hals gehängt, dabei ein Llusschreiey welcher vor ihm herging, also gerufen: Euplius, ein Feind der Kaiser, wird zum Tode geführt. Eupliiis ging mit Freuden nach dem Orte, wo er getötet werden sollte, und dankte Christo beständig ftir seine Gnade &c. Da« er auf den Gerichtsplatz kam, hat er mit großer Ehr- erbietigkeit seine Kniee gebeugt— und den Herrnxseinen Gott, an- gebetet. Sobald« er geendigt hatte, hat er seinen« Hals· unter das Schwert ausgestreckt, und sein Blut zum Trankopfer für den Herrn Vergossen. 4Jhm wird befohlen, hinein zu treten. sWas einer von des Statthalters Freunden gesagt. »Was Euplius geantwortet, nämlich, daß er kein Haus habe. 7Was er in dem Evangelium gelesen. sDer Statthalter frägt, was die- nsird grausam gepeinigt, dankt aber dafür Gott. DE: wird zum zweitenmal ses zu bedeuten habe . »Er befiehlt, ihn den Denkern zu überliefern. I» Er gepeinigt. UWie deuStatthalter befohlen, sein Todesurteil abzuschreibem »« Was das Urteil von einer Tafel abgelesen ward, daß Euplius mit dem Schwerte sollte hingerichtet werden. I« Wie der Ausrufe dieses vor dein Volke ausgerissen· I« Er bat und danlte dem Herrn auf dem Gerichts-Platze. USein Ausgang und Tod. 84 Der blutige Schaut-lau, Sein« toter Leib ward hemach von den Christen herwegs genommen und begraben. Dieses ist geschehen zu Catana in Sicilien, im Jahre Christi 303, nach dem zwölften Tage des Monates August. Acta M. S. Procons Baron» edit. in Annal l, S, Anno 308. Alia per Metavhrast., verglichen mit A. Mellin 1. Buch von der Hist. der Verfolg. und Mart» Ausg. von 1619, Fol. 117, Col. 2, Z, 4 er. Punkt-ums, ein Jüngling von vierzehn Jahren, um des Zeug- nisses Jesu willen außerhalb der Stadt Rom ent- hauptet, im Jahre 303. Zu! derselben Zeit war ein christlicher Jungling von vier- zehn Jahren, mit Namen Pancratius, welcher, als er vor den Kaiser Diocletianus gebracht wurde, von demselben so günstig aufgenommen ward, daß erihm sagte, er wolle ihn als seinen Sohn annehmen, wenn er von Christo abweichen und den rö- mischen Göttern Ehre erweisen würde. Dieser« Jüngling jedoch, welcher alt war in der Erkennt» nis und Liebe seines Seligmachers, hat so standhaft seinen Glauben verteidigt und die Götter verachtet, daß auch der Kaiser, welcher in Zorn entbrannte, befahl, daß man ihm auf dem Wege Aurelia, gerade außer der Stadt Rom, das Haupt abschlagen sollte. Also« hat dieser Jüngling die Ehre seines Seligmachers lieber gehabt als sein eigenes Leben, darum er auch mit Recht « unter die Zahl der frommen Märtyrer gerechnet worden ist. Acta ver sicrium bona Ficle edit-i, secundum Mellinum in Tretet. sauer. Pol. 136. Col. 4. Justus, ein frommer und gottesfürchtiger Jüngling» von Auxerre in Burgund, um des Glaubens willen enthauptet, im Jahre 303. Als! die Rottgesellen des Kaisers Diocletianus daraus aus waren, die Christen zu fangen, war ein gewisser Vater mit Na- men Mattheus, mit seinen zwei Söhnen Justinanus und Justus aus der Reise nach Auxerre in Burgund begriffen, welches ihr Wohnort gewesen, sind aber unterdessen durch einige böse Kund- schafter angeklagt worden. Deshalbi wurden sie von den vorgemeldeten Rottgesellen, nebst noch vier Reitern verfolgt, welche von des Kaisers Statt- halter abgeschickt waren. Der« jüngste von den zwei Söhnen, nämlich Justus, als er dieses merkte, gab es seinem Vater und ältesten Bruder zu ver- stehen, welche beide sich in einer Höhle versteckten; Justus aber hielt Wache davor. Diesen« als er die Reiter sah, ging ihnen entgegen, welche ihn fragten, wer er sei· und wo seine Mitgesellen wären, worauf er geantwortet: Jch heiße Justus und bekenne freimütig, daß ich ein Christ bin, da ich euch aber als Verfolger der Christen gmsehe so ist es mir nicht erlaubt, meine Mitgesellen zu verra- en. Alss sie nun ihre Schwerter auszogen und ihm damit drohten, antwortete Justus: Jn Wahrheit, ich werde mich glückselig achten, wenn ich um des Namens Christi willen aller- lei Strafe, ja den Tod selbst erleide; denn ich bereite mich vor, I« Die Christen nehmen seien toten Leib hinweg und begraben ihn. IVon den Leiden Paneratius eines Jltnglings von vierzehn Jahren, wel- cksen der Kaiser zuerst als seinen Sohn annehmen wollte. « Er schlug dem Kai- ser seine Schmeichelei ab, und wird darüber verurteilt, außer Rom enthaup- tet zu werden. « Doch hat er die Ehre Christi lieber als sein eigenes Leben. IVon den Leiden des Just-us. eines Jünglings von Auxerre in Purguntx 9 Wie er sammt seinem Vater und seinen! Bruder verfolgt wird. « Er gab soli ches ihnen beiden zu erkennen, welche sich in einer Höhle versteckten. « Er selbst aber ging den Rottgesellen und den Reitern entgegen, betennend, das; er ein Christ sei. IAls ihm gedroht wurde, antwortete er, daß er den Tod nicht silrchtr. meine Seele in dieser Welt zu verlieren, damit ich dieselbe zum ewigen Leben bewahren möge. « Hierauf« zog einer der Kriegsknechte sein Schwert aus, und schlug ihm das Haupt ab. Sein Vater und sein Bruder haben seinen Leichnam zu Luperam begraben, welches im Jah- re 303 nach der Geburt Christi geschehen. Abt. Mellin in der Geschich der Vers. und Mart» gedruckt 1619, ex Actis per sutium eclitis ut apparet ex Becla etc. Felix, Bischof der Gemeine zu Thibaris in Afrika, wird in ge- nannter Stadt mit dem Schwerte getötet, im Jahre 303. TAls Constantinus Chlorus und Gallerius Maximianus zum vierten Male Bürgermeister waren, ist von den Kaisern Diocletianus und Maximianus ein Gebot durch die ganze Welt ergangen, worin in allen Kolonien und Freistädten der Römer den Obrigkeiten befohlen wird, die göttlichen Bücher und Gesetze der Christen aus den Händen ihrer Bischöfe und Lehrer zu neh- men Je. Die Ølbschrift dieses Plakates ward in der Stadt Thibaris in Afrika auf den fünften Tag des Monats Juni angeschlagen. Als-es sich nun zugetragem das; der Procurator Fiscalis desselben Ortes die göttlichen und christlichen Schriften dem Fe- lix abforderte, um dieselben zu verbrennen, antwortete er: Es wäre besser, daß ich selbst verbrannt würde, als die göttlichen Schriften, weil man Gott mehr gehorchen muß als den Men- schen. . Der« Fiscal sagte: Nichtsdestoweniger gebührt es sich, das; des Kaisers Gebot deinem Worte vorgezogen werde. Felix antwortete: Gottes Gebot geht über der Menschen Gebot. Der Fiscal sagte: Bedenke dich wohl, was du tust. Hier« sollten wir nun überhaupt die Gerichtsverhandlungem wie sie von dem Blutschreiber s wie man sicher glaubt) aufgezeicbnet«wor- den sind. mit beifiiaent aber, um Weitlärtsiakeiten zu vermeiden. wol- len wir nur den letzten und wichtigsten Teil derselben Gerichts-Ger- lsandlungen dem gutwilligen Leser von Wort zu Wort mitteilen. Als« sie nun daselbst ankamen. gebot der Statthalter oder Feldoberste Felix loszubinden und fragte ihn: Feld, warum willst« du die Biicher des Herrn deines Gottes nicht übergeben, oder hast du vielleicht keine? Felix antwortete: Jch habe wohl, aber ich will sie dir nicht einhändigen. Der Statthalter ant- wortete: Tötet Felix mit dem Schwerte. « Als Felix das Todesurteil empfangen hatte, sagte er mit lauter Stimme: Jch danke Dir, o Herr! daß Du mich erlöset hast! Wurde auch sogleich nach dem Orte abgesührh wo er sterben sollte. Zu« welcher Zeit der Mond sich in blutrot ver- wandelte. Dieses ist geschehen am 80. August. Felix, nachdem er aus den Richtplaß gekommen, erhob seine Augen gen Himmel und sagte mit lauter Stimme: O« Herr Gott! ich danke Dir, daß ich 56 Jahre alt geworden bin: ich habe mich rein erhalten, die Evangelien oder evangelischen Bücher bewahrt: den Glauben und die Wahrheit unverfälscht gepredigt: o Herr des Himmels und der Erde, Jesu Christo! ich beuge meinen Hals unter das Schwert, Dir zum Opfer, der Du bleibst in Ewigkeit, und welchem zukommt Klarheit und Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen. -- EIHierUber wird ihm das Haupt durch einen Kriegslnecht abgeschlagen. Sein Leib wird zu Luveram, wo er nahe bei war, begraben. 1 Es ergeht ein kaiserlicher Befehl durch die ganze Welt, um alle göttlichen Schriften der Christen aufzusuchen und zu verbrennen. OWas Felix antworten als ihm seine Bücher abgefordert wurden. UWaS der Fiscal aus des Felix Antwort gesagt. ODaß wir nur den letzten und wichtigsten Teil dieser Gerichts- Verhandlungen mitteilen und warum. sAls Felix seine Bücher nicht dem Brande hergeben wollte, wird er verurteilt, mit dem Schwert getötet zu wer- den. « Der Mond verändert sich in Blut-rot, als er zum Tode ging. 7 Er dankte und bat den Herrn, seinen Gott, als er fich unter das Schwert niederbeugte. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesiimten. 85 Sos weit erstrecken sich die Verhandlungen des Martertums des Felix, die von Wort zu Wort aus den Arten, wie sie vor den heidnischen Richtern und Statthgltern niedergeschrieben, über- fetzt und allhier angeführt find. Vergleiche Abt. Mtellin obengenanntes 1. Buch, FoL 117, Col. 1, 2 mit Art. Procons exstanr stund. sur. Tom. s, Ort. 24. Primus nnd Felieianus, zwei Brüder, zu Numenta in Italien, nach vieler Peinignng vor Löwen und Bären geworfen um zerrissen zu werden, zuletzt aber enthauptet, im Jahre 303. Jn1 demselben Jahre803 wurden zwei Gebrüdeu mit Na- men Primus und Felieianus vor den Blutrichter der Stadt Numenta in Jtalien gefänglich eingebracht. Dieseri hat Felicianus zuerst verhört und ausgefragt; ob er den Göttern opfern wollte, in Ehren leben und gute Tage ha- ben: oder ob« er mit allerlei Tormenten bis zum Tode gepei- nigt werden wollte? Felicianiiss antwortete: Was magst du mir noch voii ge- miichlichen Tagen sagen? Jch bin nun achtzigJahre alt, und schon dreißig Jahre mit dem seligmachenden Erkenntnis Christi erleuchtet gewesen, und schöpfte noch immer die meiste Freude meines Herzens in feinem Dienste: willst du mich überreden, das; ich meinen Seligmacher verlassen soll, und dagegen die ei- teln Wollüste dieser Welt annehmen? Das sei ferne, denn ich habe mir vorgenommen, Christo, meinem Herrn und meinem Gotte, bis an den letzten Atem meines Lebens anzuhängen &c. Hierauf« wurde dieser gute alte Mann in den Kerker ge- steckt, und sein Bruder Vrimus hervorgebracht, welchen der Richter zu überreden suchte, daß Felicianus sein lieber alter Bruder abgefallen. Aber Vrimus hatte ein ganz anderes Vertrauen, deshalb sagte er, solches sei erlogen re. Hierüber« ward er mit Stöcken geschlagen und mit Lam- pen an seinen Lenden gebrannt: er aber hat mit dem Propheten David gesungen: O Herr! Du hast uns mit Feuer versucht, eben wie das Silber geliiutert wird sc. Hernach« wurden sie beide mit verschiedenen Torinenten versucht: dem Primus ward siedend Blei in die Kehle genossen. Felicianiis mit Geißeln von Blei geschlagen. seine Hände und Füße an einen Stock genagelt und unmenschlich gepeinigt. Sie« wurden den Löwen und Bären voraeworfeir aber da sie von denselben nicht. beschädigt wurden, ließ sie der Richter enthaupten und ihre toten Leiber vor die Hunde und Vögel des Himmels werfen: dennoch wurden sie unterdessen von den HChristen begraben. Acta nei- eundeiim etc. liess-i. Abt. Mellim in der Geschichte der Vers» I. Buch, gedruckt 1619, Fol 114, Col. 2 4c. Das dritte Jahr der Verfolgung fängt anim Jahre 304. Jn diesem dritten Jahre der Verfolgung war das unbeug same Herz des bl11tdürstigen Kaisers Diocletianus noch nicht er- sDiese stückweis angeführten Akten der Verhöre und des Todes von Felix sind aus den Schriften der heidnischen Richter Wort ftir Wort übersetzt I Von den Leiden des Primus und Feliciatiusy zweier Brüder. Tfselicianus wird Zuerst verhört mit Verheißungen und Bedrodungem »Wie getrost der Märtyrer in dem Verböre geantwortet. obwohl er schon achtzig Jahre alt war. « Er wird wieder in der Kerker gesteckt und sein Bruder Ptimus hervorgebracht, welchen man zu überreden sauste, daß Felicianus abgefallen. sPrinius wird mit Stöcken geschlagen, aber er sang, als einer, der sich freut» «Wie grausam sie beide gepeinigt wurden. 7Sie werden vor Löweniind Bären geworfen, zu- letzt aber enthauptet. Jhre toten Leiber werden von den Christen begraben. weichtq indem derselbe mit seinem Mitgesellen Maximia1ius be« stand1g fortfuhr, die armen christgläubigeii Me1ischen zu töten, welches aus dem Tode nachfolgender Personen zu ersehen. Apphianus, ein gottesfürchtiger Jüngling, zu Cäsarea in Palästiiia im See ertränkt, im Jahre 304. . Als! das dritte Jahr der vorgemeldeten Verfolgung an- ging, hat sich auch die zweite Unterdrückung der Christen in Palästina diirch Briefe angesponnen, die in des Kaisers Namen aii den Statthalter Urbanus abgegangen sind, wodurch den Ob- rigkeiten in allen Städten befohlen worden: allen« möglichen Fleiß anzuwenden, daß alle Christen, Männer und Weiber, alt uiid jung, den Götzen opfern sollten, und das; die Ausschreier diirch die Stadt Cäsareg Männer, Weiber und Kinder zusam- menrufen sollten, um sie in der Götzenkirche zu versammeln; auch sollten die Obersten aus jeglichem Vierteil der Stadt aus ih- rer Rolle einen jeden Bürger mit Namen ablesen, damit sich niemand verbergen inöge, wodurch ein großer Jammer und Betrübnis iii der ganzen Stadt entstand. Als« es sich nun zictrug auf den Festtag der Abgöttin He« rate, daß der Statthalter von Palästina zu Cäsarea beschäftigt war, seine Opfer zu verrichten, so ist unterdessen Apphianus welcher noch keine zwanzig Jahre alt war, unverzagt zu dem- selben gegangen, hat ihn wegen seiner ungöttlichen Abgötterei bestraft und ermahnt, davon abziistehen· Hierüber« ist dieser Jüngling Apphianus stehenden Fußes von den Trabanten des Statthalters, wie von wilden Tieren, jämmerlich zerrissen worden-und hat von ihnen Schläge oh- ne Zahl empfangen, welche er alle sehr standhaft ertragen hat. Hernachs ward er eine Zeitlang in das Gefängnis gesteckt, zu Zeiten aber wieder hervorgebracht und sehr jämmerlich ge- peinigt: in sein Angesicht und an seinen Hals ward so un— menschlich geschlagen und übel zugerichteh daß diejenigen, wel- ehe ihn zuvor gekannt, ihn des geschwollenen Gesichtes und der Wunden halber jetzt nicht mehr erkennen konnten. Auch« nahmen sie auf Befehl des Statthalters leinene Tü- cher, steckten sie in Oel, um sie fett zu machen und banden sie um seine bloßen Beine; welche Tücher sie nachher in Brand steck- ten, so daß dieselben lichterloh aufflammtem wodurch nicht allein das Fleisch an seinen Beinen abgebrannt und verzehrt ward, sondern auch selbst das Mark in den Beinen dadurch zer- schniolzen ist und abtropfte, welches eine Pein gewesen sein muß, die mit nichts zu vergleichen ist; doch hielt er sich in diesem allen sehr standhaft. Drei’ Tage nachher wurde er wiederum vor den Richter gebracht und empfing das TodesurteiL nämlich in der See er—- tränkt zu werden, welches also an» ihm vollzogen worden auf den zweiten Tag des Monats April im Jahre unseres Herrn 301. Vergleiche Abt. Mellin Historie der Verfolgung und Mart» das 1. Buch, FoL 123, Col. 1, Z, mit Euseb. Lib. 8, Cgp. 14. lDieses dritte Jahr gibt noch keine Erleichterung in der Verfolgung, wel- ches der Tod nachfolgender Märtyrer beweist. IVon der zweiten Unterdrückung de: Christen in Palästinm welche um diese Zeit angefangen bat. IVon dem Plakate, welches zu der Zeit gegen die Chri- sten herausgegeben· wurde, woraus ein großer Jammer entstand, sslwn dem Jünglinge Apvbianns welcher den Statthalter feiner Abgötterei wegen bestrafte ciuf das Fest der Abgöttin Heute. «Dariiber wird er von den Trabanten des Statthalters sehr geschlagen. « Er wird in das Gefängnis gesteckt und unterdes- sen so gepeinigt, daß er nicht mehr zu erkennen war. «Seine Beine wurden in Oeltücher gewickelt und diese in Brand gesteckt, daß das Mark herausliet 7 Nach drei Tagen empfing er das Todesurteih um in der See ertränkt zu wer- den, welches geschehen ist. 86 Der blutige Schauplatz Ulpianus, um des Zeugnisses Jesu Christi willen bei der Stadt Tyrus in den See geworfen und ertränkt, im Jahre 304. Zu! derselben Zeit, »ja fast in denselben Tagen, ward ein anderer Jüngling hervorgebracht, mit Namen Ulpianus, der in der Stadt Tyrus, nach langer und scharfer Peinigung, um des Zeugnisses Jesu Christi willen zum Tode verurteilt worden ist, mit einer ungewöhnlichen Strafe, nämlich: um» in eine frisch abgezogene Ochsens oder Kuhhut mit einem Hunde und einer Otterschlange nackend eingewunden und also in die See gewor- fen zu werden. « Dieses« Urteil ist an ihm vollzogen worden bei der Stadt Tyrus; die See aber wird zuletzt ihre Toten wieder herausge- ben: alsdann wird dieser fromme Zeuge Christi nebst andern seiner Mitbrüder von dem Herrn mit der Krone der Unsterb- lichkeit belohnt und gekrönt werden. — Viele supra Mel1. ex Busch. Hist. Lib. s· cap. 15. Aedesucs, der Bruder des obengenannten Apphianus, um des Zeugnisses des Herrn willen zuerst in die Erzgrube von Palästina verwiesen, und hernach zu Alexan- dria in der See ertränkt, im Jahre 304. Kurz! nach dem Tode der Märtyrer Apphianus und Ulpia- nus haben die Feinde der göttlichen und christlichen Wahrheit ihre Hände an den Bruder des Apphianus mit Namen Rede« sius gelegt. Als« derselbe viele schöne Bekenntnisse getan hatte für den Namen des Herrn, wird er verurteilt, nach Palästina in die Bergwerke verwiesen zu werden. « Zuletzt« als in der Stadt Lllerandria der Statthalter das Todesurteil gegen die Christen ausspraclx und zu Zeiten alten Leuten mancherlei Schmach antun ließ, desgleichen auch mehrere andere Bosheiten von ihm ausgeübt wurden &c» trat er frei- miitig zu dem Statthalter auf dem Richtplatz und bestrafte ihn öffentlich wegen seines verkehrten und ungöttlichen Urteils, welches er über die unschuldigen Christen gefällt hatte 2c. Hierüber« ward er gar unbarmherzig gepeinigt, welche Schmerzen er sanftmiitig und nicht weniger standhaft ertragen, darnach hat man ihn in die See geworfen und ertränkt, gleich- wie zuvor seinem Bruder geschehen war. Siehe die oben ange- zogenen Bücher. Agathovus ein Diacon, nnd Theodnlns, ein Vorleser der Thes- salonischen Gemeine, welche um des Zeugnisses Jesu Christo willen bei Thessalonich ertränkt, im Jahre 304. « In! demselben Jahre wurden zwei fromme Christen von Thessalonich mit Namen Agathopus ein Diacon, und» Theodu- lus, ein Vorleser der Thessalonischen Gemeine, um des Zeugnis- ses Jesu Christi willen gefangen und vor Faustinus den Statt- halter der Stadt, gebracht. Dieser» hat zuerst Theodulus, als den Jüngsten von Jah- 1l:ens, vorgenommen, zu peinigen, ihn entkleiden und anbinden as en. UnterdessenZ als Theodulus gepeinigt wurde, rief ihm der Ausschreier zu: Opfere, so wird man dich loslassen. Theodulus IVon einem andern christlichen Jünglinge, Ulpianus genannt, der auf ungemeine Weise zum Tode verurteilt worden. »Eure neue Todesstrask DE: wird in eine Ochsenhaut mit einem Hunde und einer Schlange gewickelt und in die See geworfen· " lBon Aedesius, dem Bruder Abt-Dianas und von seinem Leiden. « Er wird in die Bergwerle nach Palästina in die Sklaverei verwiesen. « Als er nach Ale- xandria kam, bestrafte er den Statthalter um seiner Grausamkeit willen gegen die unschuldigen re. Odierüher wird er sehr gepeinigt und zulept in der See ertränkt. !Vonder Marter Agathoptts und Theoduluäy diese wurden beide gefangen. sscheodulus, der Jüngste, wird zuerst gepeinigt. OWie ihm der Ausschreier anrief, und was er geantwortet. antwortete: Du kannst wohl meinen Leib entkleiden; aber mein Herz und Gemüt wirst du in Ewigkeit von dem Glauben an Gott nicht abbringen. . Als« sie hingingen, um ihr Todesurteil anzuhören. wein- ten und klagten ihre Freunde sehr jämmerlich, so daß das Ge- schrei bis in den Himmel aufzusteigen schien; aber Theodulus sagte zu ihnen mit einem fröhlichen Angesichte: Wenn« ihr um unserer alten Freundschaft willen weint, ·so sage ich euch, ihr soll- tet lieber fröhlich sein, weil wir in einem so ehrlichen Streit gepriift werden. Wenn ihr uns. dieses Glück mißgönnt und dariiber betrübt seid, weil ihr dessen nicht mit teilhaftig, so steht euch die Türe der Gottseligkeit nicht weniger offen und die Ver- kiindigung des Glaubens ruft: Kommet alle zu Christo; aber sie gibt denen allein die Krone des ewigen Lebens, welche weder durch Reichtum noch durch Wollust, noch durch Ehre dieser Welt sich haben zurückziehen lassen. Zuletzt hat sie der Richter dahin verurteilt, daß ihnen die Hände auf den Rücken gebunden, schwere Steine an den Hals gehängt, und sie also ertränkt werden sollten; welches sie beide. standhaft erlitten, und sind also unter die Zahl der heiligen Märtyrer gerechnet worden. " Abt Mellinsp edit. 1619» Fol. 140. Col. I etc. Act per Meter-h. etc. Julitta von Jconien, eine ehrbare Witwe, ist zu Tharsus in Cicilien enthauptet worden, im Jahre 304. Als! die Verfolgung Diocletianus am allerheftigsten ent- brannte, suchte eine genwisse Witwe aus Jconien derselben zn entfliehen, weshalb sie mit ihrem Kinde von drei Jahren von Li- caonia nach Seleucia ging, von da wiederum nach Tharsus in Ciciliem aber auch da konnte sie vor der heftigen Verfolgung nicht verborgen bleiben; denn der Statthalter derselben Herr- schaft, Alexatider genannt, nahm fie gefangen· » Als» er sie nun mit vielem Schmeicheln vergehlich von dem christlichen Glauben abzubringen gesucht, hat er sie mit zähen Farrenschwänzen geiszeln lassen. Unterdessens suchte er ihr erschrockenes dreijähriges Kind, Quirius genannt, mit allerlei lieblichen und freundlichen Wor- ten zu stillen: das Kind aber wehrte sich mit Köänden und Fiißem und wallte von dem Tyrannen nicht geliebkost sein, und lief endlich zu der Mutter: wurde aber von dem Statthalter wieder ergriffen, wiewohl solches kein sanftmiitiges und freundliches Ende genommen. Denn das Kind kratzte ihm in sein Angesicht und stieß ihn an seine Seiten, daß er vor Pein in Zorn geriet. Darauf hat er das Kind bei den Beinen genommen, und dasselbe mit dem Haupte niederwärts die steinerne Treppe hin- unter geworfen. Die Mutter, als sie solches sah, redete den Tyrannen also an: Dut darfst nicht denken, daß ich so kleinherzig sei, mich durch alle deine Grausamkeiten zu überwinden: denn das Zer- reißen meines Leibes soll mich nikht abschrecken, vielweniger wird das Llusspannen meiner Glieder mein Gemüt berühren; 4 Als sie zum Gericht gingen, klagten ihre Freunde. sWie wohlgemut Theo- dulus ihnen geantwortet und wie er sie gewarnt und zum Besten ermahnt. tsEs wird jedem die Hand auf den Rücken gebunden und mit Steinen am Halse ertränkt. . . IVon Julittm einer ehrbaren christlichen Witwe von Franken, welche zu Tharsus in Cicikien gefangen wird, nachdem sie lange geflüchtet und herumge- irrt. ESie wird mit Farrenschwönzen gegeißelt sDer Statthalter sucht ihr Kind mit liebloseccden Worten zu stillen, welches er zuletzt, als es sich wehrte, hei den Beinen nahm, und, mit dem Haupte voran, die Treppe hinabwarf· « Was die Lssiutter zu dem Tyrannen gesagt und wie sie ihre Leidsamleit und Standhaftigkeit erwiesen. « oder Märtyrer-Spiegel der«Taufs-Gefinnten. 87 noch die Drohung des Feuers, noch der Tod selbst wird mich von der Liebe Christi scheiden können. Je« gewaltiger deine Tormente sind, womit du mir drohst, desto angenehmer sind— sie mir; denn ich hoffe, dasz ich desto eher zu meinem allerliebsten Sohne kommen und mit ihm die Kro- ne der Gerechtigkeit von dler Hand Christi empfangen werde. Auf« dieses Vekenntnis ließ sie der Statthalter an den Fol- terstock aufha11gen, und ihr Fleisch mit eisernen Kämmen zerrei- ßen, hernach brennendes oder siedendes Pech über ihren nackten Feibptiind das rohe verwundete Fleisch gießen, und zuletzt e11t- au en. Acta per 1l-letaph., verglichen mit dem 1. Buche der Vers. und Mart» gedruckt 1619, Fol. 140, Col. 1 2 Vierzig Jünglinge zu Antiochien in eine kalte Pfütze geworfen und des andern Tages lebendig verbrannt, im Jahre 304. Da! der Osten und Westen durch die Gewalt der Verfol- gung iiber die Maßen beängstigt war, haben sich im Osten, namlich zu Antiochien vierzig fromme Jünglinge als tapfer-e Streiter Jesu Christi hervorgetan, welche» öffentlich und mit Freimutigkeit den Sohn Gottes, Jefu Christus, ihren Seligmas eher, bekannt haben. Jöieraufs hat der Statthalter desselben. Orts, nachdem sie ge- tlkftlvglicll eingezogen worden, gewaltia dahin gearbeitet, sie von ihrem Glauben. ab31ihringen: als aber solches alles umsonst war, lief; er sie in der kältesten Winterszeit nackend in einen sehr kalten Pfuhl werfen, da aber des andern Tages dieselben noch lebendig waren, lief; er sie alsobald zu Pulver verbrennen. Einer« von denselben. welcher nochsehr iuna war und deshalb aus Mitleiden seiner Niutter geschenkt wurde. wird von derselben eigenhändig auf einen Wagen gelebt. worauf die an- dern laaen nnd ermahnt, dass er doch seinen seliaen Lauf mit seinen Mithriiderii vollenden wolle. Dieses ist aeschelsen in dem dritten Jahre der Verfolgung. nach der Gehitrt Cbri ti 804 Jst-h. cis-s. Mist. Mart» edit. 1657, FZL 23, Col. 3 ex Brig. de 40 Matt. the. Das vierte Jahr der Verfolgtmg fängt an im Jahre 305. Galeriiis MarimianusP welcher in der Verfolgung, die von Diocletiaiiits und Maximianiis angefangen und mit großer Bitterkeit bewerkstelliat wurde. fortfuhr. hat fis-h aeaen die ar- men Christen durch Veucetius, Ouintianus Theotheciie nnd andere Statthalter sehr arausam betragen, dieselben! lebendig verbrannt, den wilden Tieren vorgeworfem um von ihnen ver- schlungen zu werden, an Kreuze genagelt und in grosser Men- ge in der See ertränkt, sie durch Snnger in dem Gefängnisse verschmachten lassen und enthauptet, Hände und Füsse ihnen ab- gehauen und hernach ihnen das Leben geschenkt, sie ihrer Git- ter beraubt und ins Elend verwiesen, womit ihnen dann eine fonderliche Gnade erwiesen wurde. Angeheiid diejenigen, welche damals umgebracht wurden, davon werden unter andern folgende mit Namen genannt. sum an den Ort der Seligkeit zu ihrem lieben Sohn zu gelangen· sSie wird nach vielen jämmerlichen Tormenten enthauptet. lVon vierzig frommen chriftlichen Jünglingen und von ihrem schrerklichen Tode. TSie bekennen den Sohn Gottes re. sDer Statthalter arbeitet sehr da· hin, sie vom Glauben abzuziehen, doch ließ er sie hernach in einen Pfuhl werfen nnd verbrennen. tVon einem, der noch sehr jung war, welche: zu den übrigen Märtvrern auf einen Wagen gesetzt wird, um m idtenselben getötet zu werden. lVou den übergroßen Grausamkeiten Galerius Maximianus sDurih lebendig verbrennen, den Bestien verwerten, zu ertränlem mit Lmnger zu töten te· Sylvanus, Januari-s Sestos, Proeulus, Pelagia, Thrones, Chr-einig, Jnliana, haben alle um der evangelischen Wahr- heit willen ihr Leben gelassen, im Jahre 305. SylvanusZ Bischof der Gemeine von Emesse, einer Stadt in Apamea in Syriem ist mit« vielen andern den wilden Tieren vorgeworfen worden, um von ihnen verschlungen zu werden. Januarisf Bischof der Gemeine zu Beneventu1n, Sosius, ein Diacon der Gemeine zu slliisenum, Proculus, ein Diacon, und andere mehr sind sämmtlich enthauptet worden. Pelagias eine junge Tochter, wurde in einem glühenden Ofen erstickt. Theonast mit ihrer Gefpielin Cyrenia, und Juliana, sind auf andere Weise ihres Lebens beraubt worden. lob. this. Hist. Mart. gedruckt 1657, betreffend den Tod Janu- arius und Sosius Siehe Abt. Melliir in der Gesch der Verfolgung und Marter, gedruckt «1619, FoL 141, ex Art. per Johannem Januari- us Diaconum conscripta per Surium eclita etc. Das fünfte Jahr der Verfolgung fängt an im Jahre 306. JnI diesem Jahre ist die Verfolgung nicht so fchwer gewe- sen, als wohl in einigen der vorhergehenden, deshalb auch zu dieser Zeit nicht viele Märtyrer gewesen sind; doch sind einige von den Alten aufgezeichnet, welche wir hier folgen lassen. Theodosia, eine gottesfiirchtige junge Tochter aus der Stadt Ty- rus, die da kam, um die gebundenen Märtyrer zutröfteiy wird zu Cäfarea in der See ertränkt, im Jahre 306. JmI Anfange des fünften Jahres der zehnten Verfolgung ist Theodosia, eine gottesfiirchtige junge Tochter aus der Stadt Thrus, 18 Jahre alt, zu einigen gebundenen Märtvrern zu Cäfarea gekommemals sie vor Gericht standen, ihr Todesuri teil zu empfangen, welches den L. April, des Sonntags, als den Lluferstehiingstag unseres Seligmachers, geschehen ist. Die Ursache, warum sie solches tat, war, dieselben» freund- lich zu begriiszen und dieselben bis zum äußersten zu troften. Hierauf« wurde sie stehenden Fußes von den Kriegsknechs ten ergriffen und vor den Statthalter gebracht, welcher sie also· bald so übel zurichten ließ, als ob er unsinnig gewesen works, denn er lief; nicht allein ihre Seiten, wie sonst die Gewohnheit gewesen, mit allerlei erschrecklichen Peinigungen und schmerzs haften Tormenten öffnen, sondern auch ihre Bruste abschneiden. Dieses-« alles hat sie mit einem fröhlichen Gesichte standhaft erlitten: als sie aber, von Schmerz überwältigh kaum langer mehr leben konnte, ließ sie der Statthalter in die See werfen. Also ist diese getreue Heldin Jefu Christi unter die Zahl ihrer Niitbriider und Schwestern gerechnet worden. - Siehe Abt. Melliii 1. Buch der Geschichte der Verfolgung· und Marter. gedruckt 1619, Fol 124, Col. 2, s, ex Euseh Hist; L1b. 8, cazx 17 etc. dem, Joh. Gys. Hist Marygedruckt 1617, uher den Namen The-ad. lVon Svlvanus. welcher mit vielen andern den Bestjen vorgeworfen wird. »Von Januaris Sofius und Proculus. die sämtlich enthauvtet worden. sVon Pelagiw die in einem glühenden Ofen erstickt wird. sBon Thema, die mit Clireikia und Juliana ihres Lebens beraubt worden. IJn diesen: Jahre ist die Verfolgung nicht s» heftig gewesen, als in einigen der vorbergegangenen Jahre. IVon Theodosim und wie sie nach Cäsarea kam, die gebundenen Märtyrer an trösten. sSie wird hierüber ergriffen und grausam geveinigt «Sie ertrug diese-Z mit einem fröhlichen Gesicht und wird zuledh als sie um der Pein willen nicht länger leben bunte, in der See ertränkt. 88 Der blutige Pamphilus, ein Aeltester der Gemeine zu Cäsarea in Palästina, um des Namens Jesu willen schrecklich gemartert, im Jahre 306. Dieser! Parnphilus war ein Aeltester der Cäsarischen Ge- meine, ein wohlberedter, gelehrter und gottseliger Mann. Von« diesem wird berichtet, daß er nach vielen Leiden und Anfechtungen den Streit der Marter um des Namens Christi willen ausgestanden und also unter die Helden der Blutfahne Jesu Christi gerechnet worden sei. Es« scheint, daß er ein besonderer Freund von Eusebius Pamphilus gewesen, daher einige meinen, Eusebius habe sei- nen Zunamen Pamphilus von ihm entlehnt. Wenigstens ist es gewiß, daß er diese Worte von ihm ge- schrieben, wie die Alten angemerkt haben: Unter« diejenigen, die von Urbanus, dem Statthalter von Palästina, zu Cäsarea mit allerlei Kreuz und Verdruß verwun- det und in Ketten, Banden und Widerwärtigkeiten aller Art ge- halten wurden, ist aus Pantphilus, mein allertreuester Freund gewesen, welcher wohl der vornehmste Märtyrer unter den Mär- tyrern unserer Zeit, und der berühmteste an Tugend und Gott- seligkeit gewesen ist &c. Jn dem 1. Buche der Verfolgung und Marter, Fol 124, Col. Z, -1-, ex Eusebio et Hieronytnq verglichen mit Jol1. Gys. Hist. Blatt» gedruckt 1657, Folx 26, Col. 4 sc. . Das sechste Jahr der Verfolg1mg fängt an. im Jahre 30’7. Unter! denjenigen, welche in dem sechsten Jahre der Ver- folgung des Diocletianus um des Glaubens willen-an Jesum Christum umgebracht worden sind, führen wir nachfolgende mit ihrem Namen an. Ennathas, eine khristgläubige Jungfrau aus der Stadt Schthos polis in Palästina, lebendig verbrannt, im Jahre 307. Nachdem! einige Christen im Eifer für die Wahrheit den Firmilianus, Statthalter von Palästina, seiner großen Abgöt- terei halber bestraft hatten, und deshalb am Z. November des Jahres 307 nach Christi Geburt getötet wurden, so ist auf den- selben Tag eine gewisse junge Tochter, mit Namen Ennathas aus der iStadt Scythopolis, dazu gekommen, doch nicht von selbst, sondern gezwungen, und hat? für den Namen Jesu Christi mit den andern freimütig ist Leben gelassen. Zuerst« wird sie sehr unbarmherzig und schändlich zuge- richtet, daß es schrecklich zu beschreiben ist. Zuletzt, als sie dennoch standhaft in dem Bekenntnis ihres Glaubens blieb, hat der Richter das Todesurteil über sie ausge- sprochen, nämlich« daß man sie lebendig verbrennen sollte. Also ist diese fromme Märtyrerin durch die enge Pforte ge- drungen, daß ihr Fleisch an den Pfosten ist hängen geblieben, welches endlich der Herr mit Herrlichkeit und Majestät krönen und belohnen wird. Siebe Abt. Mellin in dem 1. Buche der Verfolgung und Marter. gedruckt 1619, FoL 125, Col. 4, ex Busch. et Jan. Gys. Hist. Klar« gedruckt 1657, Fol 26, Col. 4. - ! Von der erfchrecilicksen Marter des Pampbilusk « Er wird unter die Helden der Blutfahne Christi gerechnet. IVon seiner Freundschaft init Eusebius Paar— philus EWas Eusebius Pamphilus zum Lohe seines Freundes Pamphiluss geschriebem welcher der vornehmste Märtyrer unter allen Märtvrern seiner Zelt gewesen. TVon den Märthrern im sechsten Jahre der Verfolgung. 1 Von dem Leiden und Tode der Ennathcc SSie läßt mit einigen ander« fkeimütig ihr Leben für die Wahrheit. lDoch wird sie zuerst schändlich und schrecklich mißhandelt, « Ader zuledt lebendig verbrannt. - Schaut-lag, « Catharina, eine ehrbare Jungfrau aus Alexandria, um des Glaubens willen an Jesum Christum nach vielen Tor- menten enthauptet, im Jahre 307. Es! wird berichtet, daß Catharina, eine ehrbare Jungfrau, um ihres Glaubens an Jesum Christum halber nach vielen ausgestandenen Tormenten am 25. November desselben Jahres enthauptet worden sei. »Ich. Gys. Hist. Mart» gedruckt 1657, FoL AS, Col. 4. Das siebente Jahr der Verfolgung fängt an im Jahre 308 In! dem siebenten Jahre der Verfolgung wird gemeldet, daß um der Bekenntnis der evangelischen Wahrheit willen nach« folgende Personen umgebracht worden sind: Einige fromme Christen, die ihre gefangenen Mitbriider besu- chen wollten, zu Cäsarea gefangen und in die Metallbergs werte verwiesen; drei von denselben, nämlich Ares, Promus und Elias, zu Asealon getötet, im Jahre 308. Ungefähr! im Anfang des Jahres unsers Herrn 308 sind einige gottesfürchtjge Christen aus Egypten abgereist,»in der Ilbsichh nach Sicilien zu gehen, um die Bekenner des Glaubens, welche in die Metallbergwerke verbannt waren, mit einiger Not- durft in ihrem Elende und ihrer Armut zu versorgen. DieseZ wurden zu Cäsarea von der Wache an den Stadt- pforten gefangen, von welchen einige durch dasselbe Urteil zur Sklaverei ins Elend verwiesen wurden, welches darin bestand, daß ihre linke Kniescheibe ausgeschnitten und zugebrannt wer- den sollte, und so mit einem Auge und mit einemVeine die schwere Arbeit in der Sklaverei auszuführen. Aus« dieser Anzahl wurden drei zu Ascalon in Palästina gefangen, welche um «-der standhaften Bekenntnis ihres Glau- bens willen auf verschiedene Weise gepeinigt wurden. Einer« derselben, Ares genannt, wurde lebendig ver- brannt; die andern zwei, mit Namen Promus und Elias, wur- den enthauptet, und haben also einen gottseligen Abschied aus dieser Welt genommen. Abt. Mellin.. 1. Buch der Verfolg. er» Ausgabe von 1619, Foh 126, Col. 1, aus Eusebius er. Petrus Apselamus, ein junger Geselle zu Ciisarea, wird um des Namens Jesu Christi willen lebendig verbrannt, im Jahre 308. Kurz! darnach, nämlich auf den elften Tag des Monats Januar, wird ein frommer Mann, genannt Petrus, mit— dem Zunamen Apselamus, gefangen. Dieser war aus einem Dor- fe, Amea genannt, an der Grenze von Eleutheropolis Er« hatte eine Zeitlang ein abgeschiedenes, einsames Le- ben geführt und sich in der Stille allein auf göttliche Betrachs tungen gelegt. Als« nun der Richter und die übrigen Herren, welche im Gerichte saßen, ihn öfters baten, er möge Mitleiden mit sich und seiner Jugend haben (denn er war noch in der Blüte seines Le- bens), so verachtete er dies alles und setzte seine Hoffnung auf Ulzou dein Leiden der Catharinm die nach vielen Tormenten enthauptet worden. 1 Von den Märtyrer-n in: siebenten Jahre. 1Von einigen frommen Christen, welche ihre verbannten Mitbrlider in den Bergwerlcn besuchen wollten. DGinige werden zu Cäsarea gefangen und durch dasselbe Urteil in die Bergwerke verwiesen. IDrei von ihnen werden zu Ascalon ergriffen und sehr gepeinigt. OAres wird lebendig verbrannt, Pro- nncs und Elias enthauptet. lVon der Zeit, wann Petrus Apfelamus gefangen worden. « Er begibt sich in die Einsamkeit. « Er wird von dein Richter gebeten, seine Jugend zu schonen. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. den lebendigen und wahrhaftigen Gott, welchen er lieber hatte El; alles, was in dieser Welt ist, auch lieber als sein eigenes en . Zuletztt hat er dieses sein Vertrauen auf Christum, seinen Seligmachey als ein köstliches Gold durchs Feuer läutern las- sen, und ist zu Cäsarea um des Namens Christi willen leben- dig verbrannt worden, nachdem er seine Seele in die Hände Gottes befohlen hatte. Item ibidem etc. cus .Lib. s. cap. 20. Biblis, Aquilina und Fortunata, um dergöttlichcn Wahrheit willen in Palästina getötet, im Jahre 308. Wir! haben von verschiedenen andern Märtyrerm die um des Zeugnisses Jesu Christi willen in dem siebenten Jahre der Diocletianischen Verfolgung gelitten haben, bemerkt, daß eini- ge ehrbare christgläubige Frauenspersonen sich nicht gefürchtet haben, ihr Leben um der Wahrheit willen aus Liebe zu ihrem Seligmacher in die Schanze zu schlagen. Diese-« wurden Biblis und Aquilina genannt, Jungfrauen von zwölf Jahren; desgleichen auch Fortunata, eine Jungfrau von Cäsarea, welche sämmtlich ihr Leben in Palästina für die Wahrheit gelassen haben. Jol1. Gys. Hist. Mart» gedruckt 1667, Fol. 26, Col. 4, verglichen mit Abr. Nhellin in Hist. -der Vers. 2c., 1619«, Fol. 131, Col. Z, wo von dem Leiden der Aquilina insbesondere gesprochen wird 2c.; ex Mart. Rom. Menob Graec Metaphrast is. Junii. Das achte Jahr der Verfolgung fängt an im Jahre 309. Man! berichtet, daß zu dieser Zeit die Art zu. peinigen und zu töten sehr verschieden gewesen; denn einige wurden mit dem Beile enthauptet, wie solches meistens den Märtyrern in Arabis en geschehen. Ctlichen« wurden die Beine gebrochen, oder geradbrecht, gleichwie an denjenigen geschehen, welche in Cappadocien den Namen Christi bekannten. Jns Mesopotamien wurden einige an den Beinen aufge- hängt, ein kleines Feuer unter sie gemacht und auf diese Weise langsam erstickt. Ctlichent wurden Nase, Ohren, Hände, Füße und andere Glieder abgeschnittem welches denen zu Alexandria geschehen. Zu« Antiochien sind einige auf Rosten oder in Bratpfan- nen, nicht bis zum Tode, sondern um die Pein zu vergrößern, gebraten worden re. ». Das« Herzeleid, welches den armen Märtyrern in Pon- tus angetan wurde, ist schrecklich zu erzählen. Cinigen7 haben sie gespaltenes Rohr zwischen die Nägel der Finger und der Zehen gesteckt. Andern« haben sie geschmolzenes Blei über ihren nackten Leib gegossen. Noch andern« haben sie die verborgenen Glieder ihres Lei- « Endlich wird er zu Cäsarea um des Zeugnisses Jesu Christi willen leben- dig verbrannt. IVon drei frommen christglåubigen Frauenspersonen und von ihrem Lei- den und Tode. «Biblis, Aquilina und Fortunatm nachdem sieein gutes Be- lenntnis getan, haben sämtlich in Palästina ihr Leben für die Wahrheit ge- lassen. 1Zu dieser Zeit wurden sie auf vielerlei Weise gepeinigt und getötet. IJU Capvadocien geradbrecht OJn Mesopotamien bei einem kleinen Feuer erstickt. 4Zu Alexandria die Glieder abgeschnitten. Ssu Antiochien in Bratpsannen ge- braten. »Was in Pontus geschehen, ist erschrecklich zu erzählen. lRohr ewi- schen die Nägel re. sGeschmolzenes Blei über den Leib gegossen. OMit Feuer und Flamme die Glieder versengd 89 bes mit Feuer und Flammen versengt und verbrannt 2e.; welches· die Statthalter und Richter um die Wette erdacht haben, um gleichsam die Scharfsinnigkeit ihres Verstandes in der Tyrannei gegen die Christen zu erkennen zu geben. Siehe hiervon A. Mell. Hist. Mart» Pol. 128, Col. l, 2. Zwei Geschwister von Antiochien, weil sie von Christo nicht ab- weichen wollten, werden in der See ertränkt, . im Jahre 309. JnI dem achten Jahre der Verfolgung des Diocletianus, das ist im Jahre Christi 809, waren zu Antiochien zwei Geschwi- ster, Jungfrauen, ehrbar in Sitten und gottselig im Leben, ver- ständig und wohl unterwiesen in der Ausübung der Gottseligs seit, also, daß die Welt nicht würdig war, sie länger bei sich zu behalten. Diese« wurden gefangen und untersucht, und als sie bei Christo standhaft blieben, von den Dienern des Satans in die Tiefe der See geworfen und ertränkt. Sehe den obengembdeten Autor in demselben Buche, FoL 129, Col. l. ex Euselx in Hist. Bootes. .Jrene wird mit ihren zwei Schwestern lebendig ver- brannt, im Jahre 309. Jn1 den Verhandlungen, die von dem Statthalter Dulce- tius durch den heidnischen Blutschreiber beschrieben, einige from· me Märtyrer betreffend, wird zuletzt ein gewisses Todesurteil über drei Geschwister gefällt, welche bei der Wahrheit Jesn Christi beständig blieben, wovon in dem letzten Teile der vorge- meldeten Verhandlungen diese Worte stehen: Und2 als er, näm- lich Dulcetius, Papier gefordert, so hat er folgendes Todesurs teil über sie geschrieben: Weil Jrene dem Gebote der Kaiser nicht hat nachkommem noch den Göttern opfern wollen, und bis jetzt eine Christin geblieben, darum gebiete ich, daß sie gleicher Weise, wie auch zuvor ihre beiden Schwestern, lebendig ver- brannt werde. Als« der Blutrichter dieses Urteil gegen sie ausgesprochen hatte, haben die Kriegsknechte Jrene genommen und auf einen erhabenen Ort gebracht, wo zuvor ihre Schwestern getötet worden; als sie nun ein großes Holzfeuer angezündet, ließen sie dieselbe hinaufsteigen; hierauf ist sie verbrannt wordenxnachs dem sie zuvor Gott zu Ehren liebliche Psalmen und Lobge- sänge gesungen hatte. Abt. Mellin., edit. 1619, Pol. 130 et Pol. 13l, Col. l, ex Actis ver. ProconsuL aoucl Metaolr. item Acta cognitionis novissitnae Diei. Petrus, Nilus und P. Mhthius in Egypten verbrannt, vierzig enthauptet, und zu Antiochiens Martionillm Euphratesicy sieben Brüder und andere, getötet im Jahre 309. Außer1 den vorgemeldeten Märtyrern (wie berichtet wird) sind noch in demselben Jahre, um des Herrn Namens willen, in Eghpten drei fromme Christen, mit Namen Petrus, Nilus und P. Mythius, mit Feuer getötet worden; desgleichen2 sind noch vierzig enthauptet worden, und ebenso haben ihr Leben gelas- »Von zwei ehrbaren. gottessürchtigen und christgläudigen Jungfrauen und ihrem Martertuau Isulebt wurden sie. als sie von Christo, ihrem Bräutigam, nicht ahsaklen wollten. -in der Tiefe der See ertränkt. IVon der Marter dreier Geschwister, wovon die eine Jrene genannt wird. »Das Todesurteil über Jrene, nachdem zuvor ihre beiden Schwestern lebendig verbrannt waren. »Sie wird, nachdem das Todesurteil verlesen, nach dem Orte geführt, wo ihre beiden Schwestern verbrannt worden, um· daselbst gleichfalls lebendig verbrannt zu werden. IVon Petrus, Nilus und P. Mhthius, welche mit Feuer getötet worden. »Von vierzig, welche enthauptet wurden. 90 Der blutige sen« Martionillm Euphratesia und sieben Brüder, nebst ver- schiedenen andern, die um derselben Ursache willen ihr Leben für die Wahrheit gegeben haben. · J. Gys. Matt» edit. 1657, Pol. 27, Col. 1 sie. Das neunte Jahr der Verfolgung fängt an im Jahre 310. Zu! dieser Zeit hat Maximinus Jovius (wie von den Alten berichtet wird) durch einen Theotecnus zu Antiochien eine besondere Verfolgung angerichtet, zu welchem— Ende» er ein Bild aufrichten ließ zu Ehren des Jupiter Philius (welches der Abgott seiner Freundschaft gewesen); derselbe hat eine gewisse Weissagung, vielleicht durch die Kunst, ausgesprochen und ge- a . gt. Daß« Gott befohlen, daß man die Christen als seine beson- deren Feinde, aus allen Landen, Städten und Feldern verjagen sollte, und je eher je lieber zu Grunde richten Abt. llsell.. edit. 1619« Pol. 1342 ex Euseh Diese« falsche und blutdiirstige Stimme ist von den Heiden als eine wahre göttliche Ansprache angenommen und in’s Herz gefaßt worden, und man kann urteilen, daß solches kein gerin- ges Vlutvergießem Verfolgen nnd Vrennen unter den unschuls digen und wehrlosen Schafen Christi verursacht, wovon wir hier einiges anführen wollen. Lucianus,— ein Aeltester der Gemeine Christi zu Antiochiem wird in das Gefängnis verschlossen und daselbst um- gebracht, im Jahre 310. g Unter! vielen frommen Zeugen Jesu Christi, welche ihr Leben für die Wahrheit gelassen»haben, ist Lueianus, welcher ein Altester der Gemeine zu Antiochien war, nicht einer der gering- sten gewesen; denn es wird von ihm gemeldet, daß er« ein sehr gottseligen verständiger, wohlberedter und in der kdeiligen Schrift geiibter Mann gewesen; aber über das alles, daß er alles solches Gott zu Ehren, mit seinem Blute und Tode frei- mütig bezeugt und besiegelt habe. Der Richter fragte ihn, als er vor seinem Richterstuhle stand und sagte: O« Lueianusl Wie kommt es, daß, da du ein verständiger und weiser Mann bist, du dieser Sekte nachfolgesh davon du doch keinen Grund geben kannst? oder, so du eini- gen Grund davon hast, laß uns hören· Als« er nun die Erlaubnis erlangt hatte zu reden, so hat er ein sehr schönes und herrliches Vekenntnis seines Glaubens ge- tan, welches wohl wert ist, daß man es mit beifüge; aber um Weitläufigkeiten zu vermeiden, sind wir genötigt, dasselbe zu übergehen. Sobald« er sein Bekenntnis geendigt hatte, und das Volk seiner Meinung etwas glaubte, befahl der Richter, ihn wieder- um ins Gefängnis zu bringen, bis man ihn daselbst umbringen würde; welches geschehen ist, denn sie haben ihn, wie die Alten berichten, daselbst ermordet · Doch wird dieses alles Gott am jüngsten Tage offenbar machen und einen jeden nach seinen Werken belohnen. Vergleiche dieses mit Abt. Mellinus Historie der Verfolgung re» gedrutit 1619, Pol. III« Col. I, Z, 4, Z, ex Eusebio et Rast-to, in »Von Martionillm Euvhratesim sieben Brüdern und Andern, selben Ursache willen getötet worden. lWie Maximianus Jovius durch einen Theotecnus eine besondere Verfol- gung zu Antiochien angerichtet. Von einer falschen Weissagung aus des Jovius Philius Bild. »sWoraas, wie man urteilen kann. viel Blutvergießen entstan- den ist. IVon Lucianus und seinem Leiden. »Welche Tugenden er hatte. »Wie der Richter ihn ansprach, als er vor seinem Richterstuhle stand. tWie er dem Richter mit seinem Glaubensbekenntnis geantwortet. IDas umstehende Vol! wird seiner Meinung, daher der Richter: befohlen, ihn wieder in das Gesäng- nis zu schließen und daselbst umzubringen, welches auch geschehen ist. die um der- Schiiuplatz Hist. Eccles. etc. Hier-on. catal in Luciano lieu-l, Joh. Gys. Hist. Mart» edit. 1657 Fo1. 27. Col. Z. 4. Etliche setzen diesen Lucianus in das zehnte Jahr der Ver« golgjittng nämlich in das Jahr Christi 811, welches zur Nachricht re . Petrus, Faustus, Didius und Ainmoniits zu Alexandria um des Glaubenswillen getötet im Jahre 310. Zu! dieser Zeit hat man durch Kraft der blutigen Plakate dexi Ziliaximiaiius verschiedene gottesfiirchtige und gelehrte Per- sonen verfolgt, welche durch wahres Bekenntnis Christo anhini gen, wovon wireinige vorstellen wollen, desgleichen auch den Ort und die Zeit ihres Todes. Petrus« Vischof der Gemeine Christi zu Alexandrim wird mit Faustus Didius und Ammoniuss alle drei Aelteste, um des Glaubens willen an Jesum Christum getötet, den 28. Novem- ber im Jahre Christi 310, desgleichen auch verfchiedene andere Bischöfe in Egypten, welche um derselben Ursache willen ihr Le- ben gelassen haben. « Vergleiche Jo11. Gys. in Hist. Matt» gedruckt 1657, Fol. 27, Col. 1, mit Abraham jbdellinus Hist. der Verfolgung» gedruckt im Jahre 1619, das 1. Buch, FoL 136, Col. 4, ex Eusebio Epiphanio Atha- nasio etc. Anysim ein junges Töchterchen von Thessalonich, zu Alexandria im Tempel getötet, im Jahre 310.. Anysias ein Töchterchen aus Thessalonich, von reichen und christgläubigen Eltern geboren, wird um des christlichen Glau- bens willen zu Alexandria im Tempel getötet, zur Zeit, als Maximiaiius ein Gebot hatte ergehen lassen, daß ein Jeder über die Christen Macht haben sollte, selbige zu töten, wo man sie finden möchte. Joh Ghsius -in Hist. oben genannt über das neunte Jahr der Ver- folg. des Diocletianus und Maximianus Fol. 27, Col. L. Demetrius, ein Christenlehrey zu Alexandria getötet, im Jahre 310. Zu! derselben Zeit und an demselben Orte hat auch Deme- trius, ein sonderlich tugendsamer und eifriger Lehrer, die lau- tere göttliche und christliche Wahrheit mit seinem vergossenen Blute besiegelt. Item jbiclem etc. Theodorus, Philemon nnd Cyrilla getötet im Jahre 310. Mani merkt, das; außer den Vorhergehenden, in vorgemels detem Jahre um des Herrn Namen und der Liebe ihres Selig- machers willen getötet worden sind, Theodorus, der Vischof der Gemeine Christi, Philemon und Cyrilla Siehe oben gemeldeten Autor in demselben Buche, Fol 27, Col. Z, Te» Vinc. Lib. 12, cap. 149. Das zehnte oder letzte Jahr dieser Verfolgung fängt an im Jahre 311. Wir wollen kurz von diesem letzten Jahre der Verfolgung scheiden, nachdem uns die alten Schreiber keine umständliche 1Von verschiedenen gottesfürchtigen und gelehrten Personen, die um die- se Zeit ihr Leben um des Glaubens willen geendigt haben. sVon dem Tode des Petrus, Faustus Dudius und Ammonius; desgleichen von verschiedenen an- dern Vischösen mehr· I Von Anblick, einem jungen Töchterchen aus Thessalonich, zu Alexandria im Tempel getötet. I Von dem Leiden und Tode des Märthrers Demetrius LVon der Marter und dem Ende des Theodorus, Philemon und der Chris- la, die ihr Leben für die Wahrheit ließen. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 91 Nachricht davon hinterlassenZ Gleichwohl haben zu derselben Zeit etliche ihr Leben für die Wahrheit gelassen, unter welchen diese genannt werden» Eugenius, Lluxentius Maodatius und viele Andere, um des Zeugnisses Jesu Christi willen nach vielen Tormenten auf verschiedenesWeise getötet, im Jahre 311. Eugeniuss dieweil derselbe Christum bekannte und der Heiden Gottlosigkeit bestrafte, wird deshalb die Zunge ausge- schnitten und ihm Hände und Füße gebrochen; ist also standhaft bei dem Herrn verharrt und aus diesem Leben geschieden. Auxentiusk ein Diaeon der christlichen Gemeine zu Anru- cea in Asien, wird um derselben Ursache, nämlich um des Glau- bens an Christum willen, enthauptet. " Maodaciiiss wird an den Zehen aufgehängt, mit glühen- den Eisen durchbohrt und mit Fackeln verbrannt, um des Zeug- nisses Jesu willen, und ist also seines Lebens beraubt worden. " Ueberdast sind noch viele andere um des Glaubens willen getötet worden, deren Namen nicht ausgedrückt werden, des- halb müssen wir uns mit dem vorhergehenden begnügen. åSiehe J oh. Gys in Hist. Mart» edit. 1657, Pol. 27 See» F o1.· Pol. c. , « Jns der Einleitung des Märtyrerspiegels gedruckt 1631, Fol 44 und 45, wird über die zehn allgemeinen Verfolgungen, welche wir beschrieben haben, noch zweier Verfolgungen gedacht, welche daselbst die elfte und zwölfte Verfolgung genannt wer- den· Die erste soll unter Licinius angefangen haben, der nebst Constantinus Magnus im Osten regierte, im Jahre 816; die an- dere unter Julianus, dem Abtrünnigem im Jahre 362. Aber« nachdem andere berühmte Schreiber diese Verfol- gung nicht allgemein ausgeben, so wollen wir auch keine beson- dere Beschreibung davon mitteilen; wenn aber einige aufrichtige Märtyrer zu dieser Zeit getötet worden sind, so hoffen wir einen jeglichen an seinem Orte anzuführen. Unter« Licinius haben, um des Glaubens an Gottes Sohn, Nachfolgende ihr Leben gelassen, wie die Alten bezeugt haben: Basilus, Bischof zu Pontus, Ammon, ein Diacon, ungefähr vierzig Frauenspersonen und mehrere andere, sind im Feuer, Wasser und Eis getötet worden, ungefähr im Jahre 316. Als! man meinte, die vorhergehenden Verfolgungem in- sonderheit die unter Diocletianus und Maximialius sich hervor- getan, hätten die Blutdürstigkeit der Großen stillen sollen, so hat sich Lici11ius, welcher im Osten der kaiserlichen Stuhl inne hatte, damit nicht begnügen lassen. Dennf als ihm die blutigen Winde durch das Haupt weh- ten, indem er durch den Satan angehetzt wurde, ließ er verschie- dene fromme chriftgläubige Glieder ohne einige Gnade töten, nämlich Basilius, Bischof der Gemeine Christi zu Amasen in Pontusq Ammom einen Diacon mit ungefähr vierzig Frauens- IWir wollen die Beschreibung der letzten Jahre der Verfolgung kurz ma- chen und endigen. TVon Eugenius, seinem Leiden und Tode. Auracae um des Glaubens willen enthauptet worden. T« Von Maodatiuä welcher n1it Eisen gestochen, mit Fackeln gebrannt und also getötet worden. IVon vielen andern, welche ihr Leben für die Wahrheit gelassen. sBon zwei andern Berfolgungem die man die elfte und zwölfte nennt; die eine wird unter Lici- ni1cs, die andere unter Julianus gerechnet »Wir werden davon leine beson- dere Beschreibung geben, aber doch von den aufrichtigen Märthrern berichten. 7 Von den Märtyrern unter Licinius 1Licinius hat sich nicht damit begnügen lassen wollen, daß er den kaiser- lichen Stuhl besessen. sWie Basilius Ammon mit noch vierzig Frauensperso- nen durch Feuer und Wasser getötet worden. EBon Auxentius, welcher zu personen, von welchen er den einen mit Feuer, die andern mit Wasser töten ließ; nebst noch verschiedenen andern frommen Niärtyrerm welche er in das kalte Eis stecken und also ihr Le- ben endigen ließ. « Dieses ist ungefähr im zehnten Jahre der Regierung des Licinius geschehen, welches mit dem Jahre nach der Geburt Christi 816 eintrifft. Siehe die Einleitung über den Märthrerspiegel er» gedruckt löst, Fol. 44, Col. 1, Z. Zwei Brüder, Donatianus und Rogatianus, um des Zeugnisses Jesu Christi willen enthauptet, im Jahre 360. Es! waren zwei Brüder, Donatianus und Rogatianus, aus Welschland von Geburt, davon der eine, nämlich Donatianus, den lauteren christlichen Glauben angenommen hatte und dar- auf getauft war; der andere aber, nämlich Rogatianus, war noch ungetauft, obwohl er bereits ein Neophit, Catechumenus oder Ankömmling gewesen, in so weit er durch seines Bruders Dieizst zu der Erkenntnis der christlichen Wahrheit befördert wor en. Diese« beiden wurden von den Verfolgern gefänglich ein- gezogen, da wünschte Rogatianus mit großer Begierde getauft zu sein, weil er wußte, daß er sterben müßte; solches aber konn- te nicht geschehen, weil dazu keine Gelegenheit vorhanden« war. Sein Bruder Donatianus bat hierüber Gott, daß doch sein Flut statt des Sacraments der Taufe möchte zugerechnet wer- en. Nachdem« dieses geschehen, wurden sie beide des andern Tages enthauptet, in dem Jahre nach der Geburt Christi 360. P. J. Twisck Chron. von dem Untergange 2c., gedruckt 1617, das 4. Buch auf das Jahk 360, Fol 106, Col. L, aus dem Tractat gründL Beweis von der heiligen Taufe re» Lit. B. Item, Leonlx in Tiger» Lib. 2 sie. Die Schreiber müssen mit einander verglichen werden. Die« Verfolgung, die unter Julianus dem· Abtrünnigen entstanden, hat nicht so sehr die Leiber als die Seelen verdor- den. Dennk weil er ein sehr loser Mann war und eine wohlver- s.prechende, aber doch betriigliche Zunge hatte; so ist es geschehen, daß er an der Kirche Gottes durch seine Schmeicheleien mehr Schaden verursachte, als durch seine Tyrannei. Nichtsdestoweniger sind unter seinem Regimente etliche aufrichtige Christen umgebracht worden, welche lieber durch den Weg des Todes zu dem ewigen Leben eingehen wollten, als durch den Weg des zeitlichen Lebensschmeichelnder Weise in den ewigen Tod und Verdammnis zu fallen, wie wir nachfolgend berichten wollen. l Johannes und Paulus, welche sich dem Kriege widersetztem unter Julianus oder Abtrünnigen als Ketzer getötet, um das Jahr 363. « s1 waren damals zwei besonders gute Freunde, Johan- nes und Paulus genannt, welche sich dem Kriege und Blutvers gießen widersetzten Diese wurden zu dem Kriege gerufen und dazu angespornt; weil sie aber nicht einwilligen wollten, so wur- den sie deshalb, gleichwie auch um ihres aufrichtigen christlichen Bekenntnisses willen, als Ketzer zum Tode gebracht. sVerschiedene andere fromme Zeugen Jesu Christi mußten in dem Eis ihr Leben lassen. sVon zwei Brüdern, Donatianus und Rogatianus, von welchen einer ge- tauft, der andere aber ungetauft war. TWie sie beide gefangen worden; der Ungetaufte, doch Gläubige, verlangte eifrig nach der Laufe, wie sein Bru- der für ihn zu Gott bat. « Wie sie enthauptet worden, und zu welcher Zeit sol- ches geschehen. sDie Unterdrückung der Seelen zu des Julianus Zeiten. sEr tat ncehr Uebels durch Schweichelm als durch seine Thranneh wie die Alten sagten. sDoch soll gemeldet werden, daß durch seine Tyraanei einige umge- kommen sind. « « IPon zwei besonderen. Freunden, Johannes und Paulus, welche nicht mit in den Krieg ziehen wollten. 92 Der blutige Hiervon« schreiben verschiedene Autoren also: «Johannes und Paulus, weil sie nicht mit in den Krieg ziehen wollten, antworteten dem Abtrünnigen: Wir sind Christen, uns gebührt iiicht zu kriegen; weshalb« sie sterben mußten« In der gründlichen Erklärung Daniel-I» und der Offenbarung Jo- hannes 2c., gedruckt zu Harlem im Jahre 1636, Pag. 56, aus verschie- denen andern Autoren &c. Einige fromme Leute, welche in Folge der Lehre Christi nicht in den Krieg ziehen wollten, durch den Kaiser Valens grausam umgebracht, im Jahre 368. NachT dem Tode des Kaisers Julianus hat Javianus das Regiment angetreten; nach seinem Absterben aber kam das Kai- sertum auf Valentianus, der insgemein Valens genannt wird. Dieser hat gleichfalls seine Hände mit der Christen Blut besu- delt, doch nicht soüber die Maßen,.wie einige seiner Vorfahren getan haben. »Was davon verschiedene Autoren geschrieben haben. sSie werden beide um vorgemeldeter Ursache willen enthauptet, weil sie nämlich Christen waren und nicht kriegen wollten. I Wie sich der Kaiser Valens nach dem Tode des Julianus und Jovianus mit dem Blute der Christen besudelt hat. Schauplatz Gleichwohl2 ist er nicht zu entschuldigen, indem er einige fromme Leute, welche die Lehre Christi unterhielten, sehr grau- sam umbringen ließ, wie oben von Johannes und Paulus» ge- meldet worden, die nicht in den Krieg zu ziehen begehrten. Vergleiche P. J. Twisck Chronik, das 4. Buch, gedruckt 1617, Pag. 14, Col. 1, mit oh. Erisp. in seinem Tractat, worin er von den Ber- folgungen hande t, Fol 114 re. Wir« hätten wohl mehr Märtyrer in diesem Jahrhundert zu den vorhergehenden anführen können, weil aber die Alten hiervon zweifelhaft geschrieben, nicht allein in Ansehung ihrer Person, sondern auch, was ihren Glauben und Religion betrifft, sohhaben wir es nicht für gut befunden, weiter damit fortzu- a ren. Deshalb wollen wir uns mit den rechtsinnigen Märtyrern begnügen, welche wir bereits beschrieben haben und in den fol- genden Jahrhunderten noch beschreiben werden. »Von einigen frommen Leuten, welche wegen des Gebots Christi nicht in den Krieg ziehen wollten, und weshalb sie sehr grausam umgebracht wurden. sWir hatten wohl mehr Märtyrer in diesem Jahrhundert anführen können. warum wir aber solchcs unterlassen haben. stillt: wollen uns mit den wahren und rechtsinnigen Mårthrern begnügen. Beschreibung von der heiligen Taufe der Märtyrer im vierten Jahrhundert, das ist: Von dem Jahre nach der Geburt Jesu Christi, 300 bis zu dem Jahre 400. Karzer Inhalt von der Taufe im vierten Jahrhundert. Obgleich sich das dritte Jahrhundert mit dem berühmten Arnobius schließt, so ch sein Leben aus dem einen Jahrhundert in das andere erst-r . der beginnen, da si xiäitissen wir dennoch dieses vierte mit eben demselben wie- Er spricht von der Kraft und« von dem Nutzen der Taufe, gleichwie an demselben Orte ersehen werden kann· Fusca init der Dienstmagd Miauro werden nach vorhergehende: Unterweisung getauft· Damals, um die Zeit Shlvesters waren solche Seinen, welche man nachher Waldenser oder Wiedertäufer nannt . e Ein gewisser Donatus wird ein Wiedertäufer genannt, und seine Nachfvlgsk Wkedektäufet De. Athanasius als er noch ein Kind war, gab mit andern Kindern zu erkennen, das; man zu Alexandria auf das Bekenntnis des Glau- bens getauft. Jn Eanon. 12, II, 15 des Conciliums zu Nicea werden verschiedene gute Dinge, die Taufe betreffend, festgestellt. Athaiiasius nsachdem er zu seinem männlichen Alter gekommen, gibt heilsmne Lehren, nicht allein von der Taufe, sondern auch über- haupt von andern Stücken der Religion. Hierzu kommt Marias Victorinus welcher Glaube, Bekenntnis und Taufe zusammensetz beigebrachten Meinungen widersetzt Manna, Augustinus Ja dem Conci und von der Taufe Christi te. t. Hernach offenbart sich Hilarius welcher von der Taufe sehr rechtsinnig geschrieben, und sich auch dem Antichrist, den Bildern und den Mutter, wird in ihrem Alter getauft, obgl eich sie·von christlichen Eltern geboren· ium zu Neocasarea wird von denen gesprochen, welche die Taufe erwarteten, VLM der Taufe einer schwangeren Frau Es bildeten sich wieder Secteiy welche den Taufgesinnten gleich waren. Der heilige Martinus wird von seinem 12. bis zu seinem IS. Jahre unterwiesen und hernach getauft; er hat sehr gegen die Kriege gelehrt re. Ambrosius wird in seinem Alter in Mailand getauft, obwohl seine Eltern Christen waren; er hat rechtsinnig von der Taufe, sowie ge- gen den Krieg, das Sacrament 2c., gesproche Ephräm, Gregorius Nyssenus das tatus Milevitanus und Andere mehr. n. Laodicäische und Elibertinische Concilium handeln von der Taufe säuberlich, gleichwie auch Op- Gregorius Rakianzenus von christlichen Eltern geboren, wird etst i« feinem M· Jahre gekauft: Necttttius aber in hohem Alter. Basilius, eines Chri ten Sohn, und Eubulus besprachen sich mit einander Uvsd ließe« sich zu Jerusalem auf den Glauben taufen. « Johannes Chrhsostomus war von seinen Eltern, mianus machte ein ierrliches Bekenntnis bei seiner Taufe. . . Postw- obgleich sie Christen waren, ungetauft gelassen, und wurde, als er 21 Jahre alt war, getauft. Jtem seine Meinung von der Taufe, seine Lehre gegen den Krieg, Beich- Hieronhmusy gleichfalls von christgläubigen Eltern geboren, ward zu Strydon getauft, als er 30 Jahre alt war. Augustinus Jsldeodatus Aliipius Evodius Epiphanius samt seiner Schwester re. werden alle auf den Glauben getauft. Hiermit scherden wir von der Taufe dieses vierten Jahrhunderts. lc 2c. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gefinntett. Daß! die heilige Tauf-Ordnung Jesu Christi auch in dem vierten Jahrhundert stattgefunden, solches beweisen die ver- fchiedenen Lehren und Exempel der Väter, wovon wir statt vie- ler, nur einige wenige, doch gewisse und rechtsinnige Zeugnisse anführen wollen. Im Jahre 301. Wir« haben früher im Jahre 300, welches das letzte im vorigen Jahrhundert ist, den vortrefflichen Arnobius angeführt und gemeldet, daß er von der Taufe also fpreche: Daß diejeni- gen, welche da getauft werden, vor dem Lehrer einen vollkom- menen Willen bezeugen und ihr Bekenntnis mit ihrem eigenen Munde tun. Dieser Arnobius folgt nun auch in dem Anfange dieses Jahrhunderts, nämlich ungefähr in den Jahren 301, 302,·308, 304 und so fort, welcher von seiner vorgemeldeten Meinung über diesen Artikel-nicht abgewichen ist, sondern solchen mit nachfolgendem Zeugnis befestigt hat. Wenn er von der Meinung der Römisch-Gesinnten redet, welche geheiligtes, oder um recht zu reden, beschworenes Wasser zu der Taufe verordnen, und spricht davon also in dem Psalm 74: Du« hast zerbrochen (steht daselbst) den Kopf der Drachen in den Wassern 2c.; das ist, sagt er, den Kopf der Drachen in der Taufe; daß er aber sagt: Jn den Wassern, damit will er an- zeigen, daß in allerlei Wasser einerleiTaufe könne gehalten werden, als in Strömen, Meeren, Brunnen, Bädern, Seen; in denselben wird der Kopf des Drachen zerbrochen, das ist des Satans in allen Wassern. » Jac. Mehrnings Tausgeschichte über das 4. Jahrh Pag. 323. Von der Kraft und dem Nutzen der Taufe lehrt er also in Psalm 41, wo der Psalmist nach der römischen Abteilung und Uebersetzung spricht: Wenn« große Wasserfluten kommen, sollen sie nicht an die- selben reichen 2c..; hierüber merkt er an, daß-die Menschen durch das wahrhaftige Wasser der Taufe sich Gott nähern, welcher ei- ne Zuflucht vor der Angst des Satans ist, die uns umgibt. Jaa Mehrn. in der Tauf-Hist» Pag. 324. Jtemf in Psalm 41: Der Mensch, sagt er, ist wieder er- worben, kein Engel noch irgend einesandere Creatur, welcher, sagt der Herr, seine Barmherzigkeit preist, und welchem Er in der Taufe die Sünde vergibt. Jac. Mehrn. Tauf-Hist» Pag. 325. Wiewohls die Reden dieses Arnobius einigermaßen dun- kel sind, so enthalten sie doch so viel Licht, daß die Strahlen der göttlichen Wahrheit, den Artikel der Taufe betreffend, daraus leuchten. Denn wenn er erstlich sagt, daß der Kopf der Drachen in der Taufe zerbrochen werd-e (verstehe unter dem Drachen den Satan), so gibt er damit so viel zu erkennen, daß’ er von solchen Personen rede, welche zu ihren Jahren gekommen und von dem Satan konnten Anfechtungen leiden, und daß diese in der Tau- fe vermittelst ihres rechtsinnigen Glaubens durch Christum den Kopf des Drachen, das ist, des höllischen Satans, zerbre- chen; überdas redet er nicht von Kindern, welche des Satans Anfechtung nicht kennen, und deshalb auch nicht von der Taufe der jungen Kinder. Zum« andern, wenn er sagt, daß sich die Menschen zu Gott nähern durch das wahrhaftige Wasser der Taufe 2c., so gibt »Was wir in diesem vierten Jahrhundert beweisen wollen. VVon Arnobis us, und was er von der Taufe gelehrt und geschrieben. sDaß der Kopf des Drachens oder des Satans in der Taufe durch den Glauben zerbrochen werde: daß alle Wasser, um zu taufen, gebraucht werden können. sDaß durch die Taufe die Menschen sich Gott nähern. ·Dasz Gott dem Menschen, der seine Barmherzigkeit preist, in der Taufe die Sünden vergebe iiWas aus vorge- meldeten Reden des Amor-ins, die Taufe betreffend, folgt. »Das; seine Reden nicht auf die Kindertause passen und warum. sZweiter Beweisgrund 93 er gleichfalls damit zu erkennen, daß er von solchen Menschen rede, welche durch Ungehorsam von Gott abgewichen sind, und daß er deshalb von verständigen Personen und nicht von kleinen Kindern spreche. Denn wie sollte jemand durch die Taufe sich zu Gott nahen können, welcher von Gott nicht abgewichen ist? Die kleinen Kinder sind durch Ungehorsam von Gott nicht ab- gewichen, daher können sie sich auch durch die Taufe nicht zu Gott nahen. Zum» dritten, wenn er von den Menschen sagt, welcher des Herrn Barmherzigkeit preiset, und welchem der Herr in der Taufe die Sünden vergibt 2c., so drückt er ebenwohl damit aus, das; er von solchen Menschen redet, welche des Herrn Barmher- zigkeit preisen können, nämlich Menschen, die Verstand haben, welches auch solche Menschen sind, die gesündigt haben; denn allein denjenigen, welche gesündigt haben, können die Sünden vergeben werden; aber bei den jungen Kindern, welche nicht ge- sündiget haben, kann keine Vergebung stattfinden und des- halb auch nicht die Taufe zur Vergebung der Sünden. Hier- mit sind nun die dunkeln Reden des Arnobius klar gemacht. P. I. Twisck merkt auf das Jahr 306 an, daß Constantius Mag.- nus der christgläubigen Helena Sohn, nachdem er unterwiesew erst in dem öd. Jahre in dem Jordan getauft worden sei. . Chronik, Buch 4, Pag. 19, Col. 1, woraus erscheint, daß die Chri- sten zu der Zeit ihre Kinder ungetauft ließen, damit sie selbst glau- ben und sich taufen lassen möchten. Im Jahre 308. Fuscaso die heilige Jungfrau, bekam Lust zum christlichen Glauben, als sie noch sehr jung war; diese Begierde entdeckte sie der Dienstmagd Manto, welche auch innerlich zu Christo gezo- gen wurde. Deshalb ließen sie sich zu Ravenna von dem Lehrer Perkiiola gründlich in der christlichen Religion unterrichten und au en. . . Twick C r., 4. Bu au das a r 808, a . 60, Col. 1, aus 3ruJdb. Lin B? Leontr J h P g Jm Jahre 315. JnU der Zeit des Sylvester wird gemeldet, daß die Lehre, welche nachmals von den Taufgesinnten und Waldensern durch eine unzählbare Menge von Personen verteidigt worden ist, auch schon damals gelehrt und verteidigt worden sei, ja daß dieselben Gemeinen, welche in dem elften, zwölften, dreizehn- ten und folgenden Jahrhunderten mit dem Namen Waldenser, Albingenser und endlich Mennoniten oder Taufgesinnte ge- nannt worden sind, zu derselben Zeit und auch lange zuvor ichon existiert haben. Darüber« hat ein gewisser berühmter Autor unter den zliömisch-Gesinnten sich sehr beklagt und in einem gewissen alten Buche gesagt: « Diese Ketzer, nämlich die obengemeldeten Völker, haben auch zu allen Zeiten viele Secten unter sich gehabt, unter allen aber, welche jemals waren, ist keine der Kirche Gottes, nämlich der römischen Kirche, schädlicher gewesen als die Arme von Ly- on, nämlich die Waldenser oder Taufgesinnten 2c.; und das um Dreierlei Ursachen willen: Erstlich, weil sie so alt gewesen, eini- ge. sagen, schon zur Zeit Sylvesters, andere stellen sie gar in der Apostel Zeit re( Jac. Mel-irrt. in Zagt. Hist» Pag. 615. An« einem andern Orte schreibt Jacob Mehrning von obengemeldeten Leuten also: Dieses ist keineswegs eine neue Secte, die damals, nämlich zur Zeit Waldi, aufgekommen, denn die papistischen Schreiber · Dritter Beweisgrund 10 Von Fusca und wie sie nach dorhergehender Un- terweisung getauft worden. UWelche Leute damals gewesen, und wie sie den Waldensern und Taufgesinnten in Ansehung ihrer Meinung verglichen werden. Uhieriiher beklagt sich ein gewisser alter Schreiber unter den Römischcksesinntes II! Was Jacob Mehrning hiervon aufgezeichnet hat. 94 Der blutige Schauplaty bekennen selbst,sdaß dieselben schon zu den Zeiten des Papstes Sylvesteh ja auch schon lange vor ihm, zur Zeit der Apostel, ge- wesen sei. B. H. Pag. 670. , An« einem andern Orte schreibt er, daß Flaccius eben das- selbe« aus einem alten papistischen Buche angemerkt habe, daß sie von Sylvester, ja der Apostel Zeitenan gewesen seien; und daß Thuanus bezeuge, ob er sie schon mit andern Völkern vergleicht, daß die Lehre derselben Leute durch viele Jahrhunderte gedau- ert habe. Jtem Pag. 682. . Angehendis die Zeit, wann Sylvestey welchen man den ersten Papst dieses Namens nennt, in dem Register aber der vierunddreißigste der· römischen Bischöfe ist, regiert habe, solche wird auf das Jahr 315 gestellt. Siehe P. J. Ttoisck Chronik, Buch 4, Pag 93, Col. 1,.aus Plau- tina, Pol. 63, Fast. Team. Pol. 99, Hist. Goal-g. Lib. l, Er. Arg» Pol. 22, Ohren. seh. Fu, Pol. II. Jm Jahre 317. DonatusÆ ein sehr gelehrter Bischof zu Carthago 2c., hat- te vielen Anhang in Afrika und hat unter andern gelehrt: Daß die Predigt des göttlichen Wortes und die Bedienung der Sakramente, welche von einem gottlosen Diener verrichtet worden, nichts tauge. Seine Nachfolger nämlich hielten dafür, daß die Kirche Christi allein unter ihnen sei, undhaben um des- 1 illen alle diejenigen, die sich zu ihrer Religion begeben woll- ten, wieder getauft und gesagt, daß weder die Ketzer noch der Papst eine christliche Kirche hatten, und also folglich auch keine Taufe, weil nur ein Gott, Glaube, Evangelium, Kirche und Taufe wäre; auch, sagt Franck, soll man, wie die WidertäItser, selbst in Todesnöten kein Kind taufen, sondern allein die gläu- bigen Alten, die es begehrten. «» Als er nun gefangen war, wirst er Augustinus vor, es ge- biihre sich nicht, um des Glaubens willen jemand gefangen zu nehmen, indem Gott den Menschen einen freien Willen gege- ben, zu glauben, was er wolle. Auch lehrte er, daß man mit den scjelfallenen keine Gemeinschaft haben sollte. Von diesem allem Ie e: P. J. Twisck Chronkdas 4. Buch auf das Jahr 317. Pag. ·98- Col. 2 und 94, Col. 1 aus Merula Pol. 255, Zegn Pol, 79. Seh. Franck Chron. von den römischen Ketzern iiher Lit. D» Pol. 76, gedvuckt im Jahre 1563. · Was diesen Donatus angeht, wo er etwa sollte geirrt, oder in etwas, was den Glauben angeht, gefehlt haben, darin wollen wir ihm das Wort nicht reden; aber es ist gewiß, daß, -weil uns » ihre eigenen Schriften mangeln, wir auch kein anderes Zeug- nis— von ihm und seiner Lehre haben können, als aus denc Munde und der Hand seiner Widersacher. Hierüber beklagt ich P. J. Twisck an einem Orte, daß er in seiner Chronik über das Jahr 410 etwas zum Nachteil seiner Nachfolger geschrieben, ehe er davon unterrichtet gewesen, wel- ches er hernach aus das Jahr 417 widerlegt und genauer er- klärt, wenn er aus H. Bullingerus spricht: Daß die Nachfolger des Donatus den Widertäufern, wel- che er Täufer nennt, gleich gewesen; daß sie gelehrt, niemand zu dem Guten oder zu dem Glauben zu zwingen. Jtem, daß man einen jeglichen Ketzer ungezwungen und ungestraft bei seinem Glauben lassen sollte Je. Wobei« P. J. Twisck an demselben Orte aus einem an« dern Schreiber erzählt, es sei wohl zu vermuten, daß diese Leu- te mit viel ungegründeten Beschuldigungen belegt worden seien. Es wäre zu wünschen, sagt er, daß man ihre Schriften, Lehren, Tun und Taten hätte. Dennks wenn es wahr ist, daß sie in allem den Täufern, nämlich den Taufgesinntew gleich gewesen, und niemand zu Glaubenssachen gezwungen haben, wie Vul- lingerus hier sagt, so ist es offenbar, daß sie mit Unrecht von an- dern Schreibern der Tyrannei beschuldigt werden. Dieses ha- be ich hier angeführt, weil das Jahr 410,-wie gemeldet worden, schon verfertigt war, ehe mir dieses zu Händen kam. So ferner P. J. Twisck Chron., das Z. Buch auf das Jahr 417, gsågk 417, Col. L, aus I-I. Bullingx contra Anabapiz Lib. s, Pol. 216, c« Ungefähr im Jahre 318. Es« scheint, daß man zu Alexandria, als Athanasius noch ein Jüngling gewesen, auch nur auf das Bekenntnis des Glau- bens getauft habe; daß es keine Gewohnheit gewesen, junge Kinder zu taufen, leuchtet aus den Umständen einer gewissen Geschichte hervor, welche von Ruffinus und Zozomenus erzählt wird und also lautet: Zur« Zeit, als zu Alexandria der Tag des Märtyrers Petrus von dem Vischofe Alexander gefeiert wurde, und derselbe, nachdem der öffentliche Dienst verrichtet war, seine Lehrlinge an der Tafel erwartete, sah er dem Spiele gewisser Kinder am Ufer der See von der Ferne zu, die daselbst, wie mehrmals geschehen, dem Bischof dasjenige nachmachtem was man in der Kirche zu tun gewohnt war; als« er aber etwas länger und andächtiger auf die Kinder Achtung gab, bemerkte er, daß einige Geheimnisse von ihnen verrichtet wurden; dar- iiber hat er sich entsetzt und den Lehrlingen befohlen, zu ihm zu kommen, und ihnen erzählet, was er von ihnen gesehen hatte. Hernach gebot er ihnen, die Kinder zu ergreifen und zu ihm zu bringen. Als sie nun-gekommen waren, fragte er sie, was sie gespielt, was und wie sie getan hätten? Die. Knaben» erschrok- ken über diese Frage, haben zuerst geleugnet, was sie getan, her- nach aber erzählt, was geschehen, nämlich, daß« unter ihnen ei- nige Catechumenen oder Knaben, die da nicht getauft waren, sei- en getauft worden von Anathasius, welcher in dem Kinderspie- le die Person des Bischofs vorstellte. · Hernach hat Alexander diejenigen, von welchen sie gesagt, daß sie getauft worden seien untersucht, was man sie gefragt und was sie geantwortet, und auch von denjenigen, welche sie gefragt, und haben alles nach der Weise unserer Religion be« funden. — Jm Jahre 330 lehrte Lactantius gegen den Bilderdienst B. 6- Cap. 4. Siehe das Geschlechtsregister der römisch Succession durch «Sam. Veltius, gedruckt 1649, Pag 116, 117 sc. » Jan Wiehrin Bapd ist» L. Teil über das vierte Jahrhundert, Pag. 356, 357, aus Nicep ·, Buch S, Cap. 44. Jtem, H. Mond Nich- tigkeit der Kindertaufh der Z. Druck im Jahre 1648, Pag. 64, 66 aus l« Welches mit Flarcius befestigt wird. UBetrifft die Zeit Shlvesters, wann diese Leute gewesen. »Geh. Franc! seht die Zeit» wann-sich die Lehre des Donatus ausgebreitet, auf das Jahr Ist, unter dem Kaiser Constantin sc. Derselbe gab vor, sagt er, der Sohn wäre geringer als der Vater, und-der Hei- lige Geist wäre geringer als der Sohn te. Dieses wird bei der römischen Kir- che siir Keverei gehalten, wenn man es aber recht auslegt, kann es einen gu- ten Sinn haben; denn Christus svricht selbst in Ansehung seiner Menschheit: Der Vater ist größer als ich Gab. 14, 28), und von dem Heiligen Geiste sagt er: Wo ich hingebe, werde ich ihn ou euch senden (Job. is, so; als ob der Hei- lige Geist geringe: wäre denn er. Donatus, sagt Franc! weiter, war ein sehr gelehrter Bischof von Carthago, der aus Rumidia dahin kam; derselbe glaubte, daß der wahre Glaube und die rechte wahrhafte und einige Taufe allein in seiner Gemeine wäre. Chronik der römischen ließe: Lit- D. » 17 Er wird von den Beschuldigungem die ihm beigelegt wurden, gleich wie auch seine Nachfolger freigesprochen. ssSie lehrten, daß man niemand zum Glauben zwingen soll, und daß man auch die Keher und Jrrenden nicht strafe. Worin diese- Leute den genannten Wiedertöusern gleich waren, und wie ste donder Lästerung befreit worden. Wir nehmen von Donatus nur das, was von ihm gut und rechtsinnig geschrieben, das übrige lassen wir dahin gestellt sein, und wollen nicht davon Rechenschaft geben. DVon Athanasius und was sich zu seiner Zeit in Bezug auf die Taufe zugetragen W Des Ruffinus und Zo- zemenus Beschreibung des Kinderfviels welches sich mit Athanasius zugetragem welches auch Nicephorus und andere bemerken. UDie Alerandrinifchen Cate- chumenen oder christlichen Lehrkinder waren nicht getauft, als sie an der See mit einander spielten. NDiese haben der Taufe auf das Belenntnis des Glau- bens, wie sie in der Versammlung durch Athanasius gesehen hatten, nachgespield oder Märtyrer-Spiegel der« Taufs-Gesinnten. 95 Ruflino Ecc1es. Hist. Lilx l, cap. 24. Zozonx Erde-s. Hist. Lib. Z, cap. 16. Aus« welchen Reden und Umständen man klar sieht, daß die Kindertaufe daselbst gebräuchlich gewesen. - Erstlichft wenn man auf die Verhandlungen dieser Kna- ben merkt, so sieht man, daß in der christlichen Kirche zu Alexan- -dria zu der Zeit die Gewohnheit und Weise zu taufen die war, daß der Bischof oder derjenige, welcher die Taufe bediente, die Täuflinge zuerst fragte, und sie dann, wenn sie darauf geant- wortet, taufte « Zweitens« wenn man die Kaiiben beobachtete, welche un- gefähr zehn oder zwölf Jahre alt gewesen, die von Ruffinus (wie H. Montanus anweift) Catechumenen, das ist, die in dem Glauben unterwiesen wurden, genannt werden, welches durch ihre Verrichtung deutlich zuerkennen gegeben wird, weil sie so wichtige Bedienungen in allen Teilen nachgemacht. · Diese Jünglinge wurden ungetauft genannt, daher sie (scheinbar spielend) von Athanasius getauft worden. Ferner« erhellt aus verschiedenen Umständen, daß die- selben Knaben von christlichen Eltern geboren und deshalb den christlichen Versammlungen so emsig nachfolgtenz denn ohne dieses hätten sie die Taufe, welche inder Kirche geschah, mit ih- ren Umständen nicht so vollkommen ausdrücken können. Des- gleichen auch, weil Alexander, wie die Geschichte ferner nach- ireist, und seine Amtsbrüdeh die Knaben, welche ungetauft wa- ren, und also getauft worden, ihren Eltern anbefohlen, damit sie in denselben Aemtern, nämlich der christlichen Religion, auf« erzogen würden; welches fürwahr nicht würde geschehen sein, wenn ihre Eltern keine Christen sondern Heiden gewesen wä- ren. Auch wird bezeugt, daß solches unter Anrufung und Be- senntnis des heiligen Namens Gottes geschehen sei, welches bei den Heiden, die entweder keinen Gott oder viele Götter ehrten, nicht würde stattgefunden haben. Was« Alexander selbst von diesem« Werke geurteilt, solches wollen wirin seinem Werte lassen, es ist uns genug, daß wir angewiesen haben, daß zu derselben Zeit die Christen zu Ale- xandria ihre Kinder ungetauft« gelassen; und erst,»nachdem sie unterrichtet, auf das Bekenntnis ihres Glaubens getauft wur- den, welches klar, wie gemeldet worden, durch die Weise der rorgemeldeten Knaben ausgedrückt wird. Im Jahre 333 wird« angemerkt, daß in dem ersten großen Concilium zu Ni- eea gegen Arius und verschiedene Einbrüche in der Kirche, unter anderem beschlossen worden ist: — Canon 21. Die« Paulianiften und Photinianer soll man wieder taufen. « Canon 12. Sosk einige ohne Peinigung in der Verfol- gung abgefallen sind und von Herzen Buße tun, die soll man fünf Jahre lang unter die Catechumenen stellen, und zwei Jah- re darnach durch das Gebet den Glaubigen wieder hinzufugen und sofort ausnehmen. ·« Canon 13. Die« aber uns des Bekenntnisses des Glau- bens willen das Kriegswesen abgelegt haben und sich zu dem- selben wieder bekehren, die sollen dreizehn Jahre lang Buße EWas aus der voraemeldeten Geschichte, die Taufe betreffend, zu lernen. E« Erstens, daß man zu Alexandria auf vorangegangene Befragung und Ant- wort getauft. WZweitens-, daß die ungetauften Kinder wohl zehn oder zwölf Jahre alt gewesen. III-Drittens, daß dieselben, ob sie schon zehn oder zwölf Jahre alt gewesen, von christlichen Eltern geboren, und woraus solches du schließen. »Was Alexander angeht, und was er hiervon geurteilt, lassen wir dahin gestellt sein und wollen es nicht verantworten. EPon dem Concilium zu Nicea, welches fast bei allen Christgenannten gut erkannt ist. ssLehrt aber, daß man alle unrecht Getaufte wieder taufen müsse. »Das man»diejenigen, wache ohne Peinigung Abt-stauen, erst fünf Jahre, hernach zwei Jahre ausge- setzt stDie nach der Taufe das Kriegswesen wieder nun-ihnen, mußten drei- zehn Jahre Bube tun. t«.n u1id darnach aufgenommen werden; wenn sie aber von Her- zen Buße tun, so steht es in des Bischofs Macht, solchem nachzus geben, wenn er nämlich ihre fruchtbare und andächtige Buße sehen wird. Canon 15. Von« den Catechumenen oder Neulingen, die gefallen sind, ist beschlossen, daß dieselben drei Jahre lang von dem Gebeteder Catechumenen ausgeschlossen sein sollen, näm- lich derjenigen, welche nicht gefallen; und darnach sollen sie wie- dcr aufgenommen werden. Jst. Mein-n. Bapt Hist. Fug. 352, III, ex concilio Nin-no» se— cundum Rufs-in. sie. · Dieses ist dasjenige große Concilium, welches fast von fast allen genannten Christen gerühmt wird, rechtsinnig nnd christlich zu sein; doch lassen wir solches in seiner Würde und finden keine Ursache, dasselbe so hoch zu preisen, indem die Regeln des heiligen Wortes Gottes bei uns allen hochgeachtet werden müssen; im Gegenteile sind die Regeln desselben Con- eiliumfs von Menschen gemacht, welche irren können. ConciL Nie. Gan. 2 steht: Es soll niemand, der neulich aus dem Heidentume aufgenommen unsd getauft worden, ein Geistlicher, das ist, ein Bischof oder Lehrer werden. es sei denn, daß er zuvor wohl unter- sucht werde. Bapt Hist. 362 aus Ruffinus welches mit Paulus Worten übereinknmmt 1. Tini. Z, s, daß man keinen Neuling. zum Bischofsaint ordinieren soll. « « Doch aber, in so weit dieselben Menschen Regeln gemacht, die mit den Regeln des heiligen Wortes Gottes übereinkom- men, oder wenigstens nicht dagegen«streiten, in so weit werden sie auch von uns angenommen, oder ihnen; zum wenigsten nicht entgegen gesprochen Ferner, wenn in Canon 21 gesagt wird, daß man die Pau- fiauisten und Photinianer soll wiedertaufem so wird; damit festgestellt, daß, folgend der Heiligen Schriflz nicht eine jede Taufe die wahre und rechtsinnige Taufe sei, und daß also folg- lich nur eine Taufe sei, die da in Wahrheit eine rechtsinnige Taufe möge genannt werden, nämlich eine solche Taufe, die bei der rechten Kirche und auf den wahren Glauben geschieht. Die- ses wird auch heutigen Tages bei den Taufgesinnten festgestellt und als eine Regel aus Gottes heiligem Worte in Ehren gehal- ten. Es wird beri tet, d um die e eit eudo-A o tel ele rtxda die römische Kirch? von Mit ausggmisstertPisind nich? die Zirclhje Gott? tes sei, sondern Babylon und sdie Hure in Apocalipsd welche auf dem Tiere mit sieben Häuptern reitet. Da man darum nickt jschulidig sei, dein Papste Gehorsam zu erweisen. ach dem Neuen e tamente ist man den Pfaffen den Zehnten keineswegs schuldig. Daß es nicht er- laubt sei, auf irgend eine Weise zu schwören 2r. Seh. Franck Chr. der römischen Ketzer von Petrus bis auf Clemens, Ausgabe von 1b65, Fol. 120, Col. Z. » . Daß auch in dem 15. Canon von den Catechumenen oder denen, die zur Taufe unterrichtet wurden, gesagt wird, daß die- selben, wenn sie gefallen, drei Jahre lang von, dem Gebete der Catechumenen, die nicht gefallen, sollten abgesondert sein 2e.; das drückt die Sorgfalt aus, welche dieselbe Versamm- lung hatte, um nach der Lehre des heiligen Evangeliums-keine nnvorbereiteten Catechumenen zu der Taufe zu lassen, ehe sie nach ihrem Falle rechtschaffene Buße getan hatten. » Wenn in dem Canon 12 von der Buße gesagt wird, die von denjenigen, die in der Verfolgung ohne Peinigung abge- fallen, getan werden müsse 2c.; desgleichen auch Canon 13, wenn es von einer sehr großen und langwierigen Buße han- delt, welche diejenigen tun mußten, die, nachdem sie Christen geworden, das Kriegswesen wieder angenommen hatten und also abgefallen waren 2c.; diese Regeln, sagen wir, streiten auch nicht mit der Heiligen Schrift oder; der Meinung der Taufge- finnten, sondern befestigen genugsam beide zugleich. sIDie abgesallenen Catechumenen und Neulinge mußten drei Jahre aus- gesetzt werden. 96 Der blutige Schauplatp Jm Jahre 335. Zu« dieser Zeit hat sich der obengenannte Athanasius stark verteidigt in Ansehung der Getauften nach Christi Ordnung gegen diejenigen, die, wie es scheint, vorgaben, daß die Taufe wohl geschehen möge ohne vorhergehende Unterweisung oder Glaubensbekenntnis, er sagt also in seiner dritten Rede gegen Arius: Unser« Seligmacher hat nicht schlechterdings zu taufen be- fohlen, sondern zum ersten gesagt: Lehret, darnach taufet, auf daß der wahre Glaube aus der Taufe komme und darauf die Taufe sammt dem Glauben vollendet werde. P. J. Twisck Chron., 4. Buch, auf das Jahr 335, Pag. 99, Col. L, aus Grundbew Lit. A. Jac. Mehr-n. Bapr Hist, 2. Teil über das vierte Jahrhundert. Jtem: Cr verbot, Gott abzubilden, um ihn dadurch-zu eh- ren 2c., weil es ungeziemende Sache sei. f , Gegen die Heiden. Sam. Veltius in dem Geschlechtsregister der römischen Succession, gedruckt 1649, Brig. 118. Warnung wegen einiger Schriften, die dem Athanasius zugeeig- net werden. Diejenigen! welche die jungen Kinder taufen und bemüht sind, alles hervorzusuchen, was damit einigermaßen verglichen werden kann, pflegen gemeiniglich die 114. und 124. Frage eines gewissen Buches anzuführen, genannt: Verschiedene Fra- gen der Heiligen Schrift, Athanasius zugeeignet 2c. · Worauf hier geantwortet wird, daß das vorgemeldete Buch nicht von Athanasius sei, sondern von einem andern, der auf Athanasius gefolgt ist; denn der Autor desselben citiert Athanasius in der 23. Frage als einen, der vor ihm gewesen, wenn er sagt: Die-Yes bezeugt der große Athanasius, ein Mann, welcher in der göx «s.-n Schrift sehr kräftig gewesen; wir aber, die wir von ihm erleuchtet sind er. Ueberdies sind in demselben Buche viele Meinungen ent- halten, welche dem Athanasius fremd sind, gleichwie die Centru- riatores Magdeburgenses bezeugen. cent. 4, Cap. 20, Pay. 1032. lieu-i, siehe die Erklärung H. Richtigkeit der Kindertaufe der zweite Druck, Pag 69, und Bapt. Hist. Pagx 360, 361 sie. Um die Zeit des Jahres 320 hat Lactantius Firmianus gelehrt: 1. Daß die Opfer der Christen ein guter Lebenswan- del, Unschuld und gute Werke seien; Lib. 6, Cap. 24, 25. Z. Daß an dem Orte keine Religion sei, wo die Bilder seien 2c.; Lilx L, von der göttlichen Unterweisung. Ferner Samuel Vel- tius, in dem Geschlechtsregister der römischen Succefsion,- Aus- gabe von 1649, Pag. 116, 117. Z. Lehrte er gegen den Ge- wissgnszwang und die Gegenwehr, wie aus Nachfolgendem zu crse en: Er schreibt an den Kaiser Constantinus (in dem 5. Buche, im 20. Cap.): Die Religion Gottes, je mehr sie unterdrückt wird, desto mehr breitet sie sich aus und wächst; darum sollten sie mit Vernunft und Ermahnung handeln. Es ist nicht nötig, daß man mit Gewalt er. fortfahre; denn die Religion lirkt sich nicht zwingen, man muß der Sache mehr mit Worten als mit Schlägen zuvorkommen re. i . i Ferner in dem fünften Buche, Cap. 21: Wir Christen, schreibt er, begehren nicht, daß jemand gegen Dank Gott diene, der da ist ein Schöpfer Aller; wir sind auch deshalb nicht unwil- lig, wenn man ihm auch schon nicht dient, wenn wir vertrauen seiner Majestät, welcher sowohl eine Schmach als auch die Pla- ssVon des· Athanasius Zeugnis, die Taufe betreffend. stChristus sagt: erst lehrt, darnach tauft; hiermit hat Athanasius den Irrtum derjenigen geta- delt, welche ohne vorhergegangene Lehre tauften. Damals hat auch Athanasius gelehrt, daß es sich gezieme und die Schuldigleit eines jeden Christen sei, die Mond J. M. Heilige Schrift zu lesen re» über das C. Cap. IBetrifft die verdåchtigen Schriften, welche Atbanasius mit Unrecht Zuge-» schrieben werden, nach dem Zeugnisse der alten Schreiber. gen und das Unrecht, an seinen: Dienern begangen, rächen kann. Deshalb, da wir so schändliche Sachen erdulden, so reden wir nicht ein Wort dagegen, sondern übergeben Gott die Rache, nicht, wie diejenigen tun, welche geachtet sein wollen als Be- schirmer ihrer Götter und sich sehr grausam erweisen gegen die- jenigen, die sie nicht ehren . « Kur e Cn uldi n , dur . V. K» edruckt 1643, a . 47, aus Religionsfifiiiäheihgä Heil, Heil, Pag. Ho. P g Ungefähr im Jahre 3409 hat Marius Vietorianus gelehrt. Dieser schreibt in dem fünf- ten Buche gegen Arius: Ein« jeder, der da getauft wird und sagt, daß er glaube, und nimmt den Glauben an, empfängt den Geist der Wahrheit, das ist, den Heiligen Geist, und wird von dem Heiligen Geiste noch heiliger. Jac. Mehr-n. Bapt Hist» Pag. 325. . Von diesem Marius finde ich bei glaubwiirdigen Schrei- bern keine Beschreibung der Taufe; also,8 daß dies das einzige zu sein scheint, was er von der Taufe geschrieben hat; woraus auch deutlich erhellt, daß ihm die Kindertaufe fremd gewesen sein müsse, nachdem er Bekenntnis, Glaube« und Taufe bei den· jenigen, die getauft werden sollten, zusammengefügt. Jm Jahre 350. Hilariusf als er um diese Zeit den Glauben an Jesum Christum angenommen und sich darauf taufen lassen, ist fort- gefahren, die erkannte Wahrheit, die er angenommen hatte, zu verteidigen, und hat zur Stärkung in seinem angenommenen Glauben und um denselben wohl zu beleben, Gott in dem zwölften Buche der Dreieinigkeit also angerufen: Lieber Gott! erhalte mir meinen Glauben und das Zeug- uis meines Gewissens, auf daß ich dasjenige, was ich in dem Sacramente meiner Wiedergeburt bekannt hatte, als ich ge- tauft wurde in dem Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, beständig erhalten möge, nämlich Dich, o Gott, unsern Vater! und Deinen Sohn Jesum Christum mit Dir anzubeten, und daß der Heilige Geist, der von, Dir aus- geht, möge erweckt werden sc. Jtem, Vicecomes in dem, zweiten Buche, Cap. 2'7, führt Folgendes« aus Hilarius über das 15. Cap. Matth. an: » Die zur Taufe kommen bekennen erstlich, daß sie an den Sohn Gottes und an seine Leiden und Auferstehung glauben, und dieses Bekenntnis wird getan (oder ausgesprochen) bei dem Sacramente der Taufe. Hilarius schreibt in dem zweiten Buche von der Dreieinig- keit:« Der Herr hat befohlen zu taufen auf den Namen des Vaters, und des Sohnes, und des Heiligen Geistes, das ist, auf das Bekenntnis des Anfängers (der nämlich alles geschaffen), und des Erstgeborenem und des Geschenkten, das ist, des Soh- nes und des Heiligen Geistes. « J sc. Mehrn Bapt. Hist» Z. Teil, Pag. ZU, 372. Von diesem Hilarius, die Taufe nnd einige andere Stücke sei- nes Glaubens betreffend, gibt P. I. Twisik diese Beschreibung: » JmT Jahre 350 ist Hilarius, zuerst ein Heide, hernach ein Christ, zu Rom getauft worden, ein sehr gelehrter und wohlbe- redter Mann. Er schreibt in dem zweiten Buche: Der Herr hat befohlen zu taufen auf den Namen oder in dem Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, das ist re. »Von dem Zeugnisse des Marias Victorianus, die Taufe betreffend. IWie dieser Marius Belenntnis, Glaube und Taufe zusammenfügh und was daraus folgt. sBon Hilarius und seinem Gebete zur Stärkung seines angenommenen Glaubens, welche bei der Taufe geschehen. «Daß der Herr befohlen habe, auf das Belenntnis zu taufen Je. · IHilarius, der aus einem Heiden ein Christ geworden, war ein gelehrter und woblberedter Mann. oder NIärtiirewSpiegel der Taufs-Gefinnteit. 97 Auch« hat er die Wahrheit gegen die Arianer verteidigt, worüber er auch des Landes verwiesen worden ist. Desgleichen hat er sich heftig dem Hochmuteund der Herrschaft des römi- schen Stuhles über andere Kirchen widersetzt und gesagt: Der . Antichrist soll die Erde verwiisten durch Krieg und Mord. Er« spricht mit Verwunderung zu denjenigen, die sich mehr um das Aufbauen des Tempels als um der Lehre willen bekümmern, und sagt: Jhr seid wohl unverftändig, weil ihr diese Dinge mit Verwunderung ansehet; denn ihr sollt wissen, daß der Antichrist einmalseinen Stuhl dahin setzen wird. Die« Eigenschaft des Namens Antichrist ist: Christo entgegengesetzh welchen er fälschlich anrichtet unter dem Schei- ne des Evangeliums; er verstellt sich in einen Engel des Lichts, auf daß er die christlichen Sinne abwendig machen möge; er ist gewissermaßen schon auf den Beinen, gibt sich für Ehristus Its, und ist nichtsdestoweniger von Christo sehr weit abgewi- ·en. · Sie« (nämlich die Antichristen) begehren mit Ehrgeiz die Hilfe der weltlichen Macht, diese ziehen sie auf ihren Namen und Ehre, und um ihre Gemeine zu beschirmen; also wird bei ihnen mit weltlichem Ehrgeize gearbeitet, wiewohl es eine Torheit ist, mit weltlicher Gewalt die christliche Kirche zu be- kchirmen » » · Jchs sage euch, ihr Vischofe, sagt er, haben folche Hilfe die Apostel gebraucht, um das Evangelium zu verkündigen? Mit welcher Obrigkeit Beistand haben sie Christum gepredigt nnd alle Heiden von den Abgöttern zu Gott bekehrt? Nun hängt die Kirche an der Welt Gunst und riihmt sich, weil sie die Welt lieb hat, die doch zuvor nicht die Kirche Christi sein konnte, es sei dennzdaß sie die Welt gehassetq Jtems über den 68. Psalm sagt er: Gott wird nun in Stein, Holz und Metall gepredigt, geehrt und angebetet, und den Werkmeister der Welt, unser aller Vater, bildet man in eine eitele Materie, dazu hat sie die Beredtsamkeit der Philoso- phen gebracht. . " « — Mit diesen und dergleichen Reden bestraft er sehr den Mißbrauch der römischen Kirche. P. J. Twisck Chron., das 4. Buch auf das Jahr 350, Pag. 104, Exil. He, L, aus Socke- Lib. Z, Casxx Swinc. Episd l, Fol- 877 S. fällt: . . Weil« die obengemeldeten Reden des Hilarius nicht allein gut, sondern auch deutlich sind, also daß sie keiner Auslegung bedürfen, so wollenwir davon abscheiden und fortgehen zu an- dem, welche denselben Glauben auch bekannt haben. Ueber Matth 15, Can. 14, Sonn. Veltius in -dem Geschlecht-Re- gister der römischen Succession, gedruckt 1649, Pag 1LL. » Er schreibt auch,- daß es der Vater Petrus offenbart, wel- cher gesagt hat: du bist der Sohn Gottes, daß die Kirche soll gebaut-werden auf diesen Stein der Bekenntnis Dieser Glaube, sagt er, ist das Fundament der Kirche; der Glaube hat die Schlüssel des Himmels: . lieu-s, ididem als auch in dem S. Buche von der Dreifaltigkeit Im Jahre 350,. Jnzwischens kommt uns vor, daß die Eltern der Mutter oes Augustinus, obwohl sie Christen gewesen, dennoch ihre Tochter Monica in der Kindheit nicht haben taufen lassen, ob- aleich dieselbe, als sie zu ihren verständigen Jahren gekommen, sEr bat die Wahrheit verteidigt gegen die Arianer und gegen des Pap- stes Herrschaft. sDaß sich der Antichrist in den Tempel Gottes fetzen«werde. sDaß die Eigenschaft und der Name Antichrist Christo entgegengesetzy und daß fchon damals seine Arglistigteit angefangen. sDaß die Antichriften die weltli- che Macht an sich ziehen und warum. sEine Frage an die römischen Bischöfe mit welcher Macht die Apostel das Evangelium derkiindigt haben. »Gegen den Bilderdienst und die römische Abgötterei., FDamals hat Hilarius gelehrt. daß alle menschlichen Traditionen ausgerottet werden müssen, um welcher wil- len Gottes Gebote übertreten werden. DVon Monica, der Mutter des Augusti- nus, welche von christlichen Eltern geboren und ebenfalls im Alter getauft worden. erst getauft worden ist, und selbst in den Zeiten, als des Cypri- anus Nachfolger die Kindertaufe sehr betrieben, was ich in dieser Beschreibung finde. Was« noch mehr ist, in Afrika selbst, wo Cyprianus das vorgemeldete Concilium wegen der gesetzten Zeit des Kinder- taufens öffentlich gehalten und beschlossen, daß dieselbe, sobald als die Kinder zur Welt kommen, an ihnen sollte bedient wer- den, so ist» dieselbe gleichwohl um das Jahr 350 nicht von allen Christgläubigen beobachtet worden, wovon des Augustinus« Mutter, Monica, ein Exempel, eine sehr gottesfiirchtige Frau, von christlichen Eltern geboren, welche gleichfalls in ihren Eerständigeii Jahren getauft worden ist, wie Augustinus selbst ezeugt. H. Mvnt Richtigkeit der Kindertaufe, der L. Druck, Pag. 71, aus Aupust Lilx confesa cap. 3 Z: Lib. 9, City. 8 s: 13. Im Jahre 351 wird« angemerkt, daß sich die Christen zu Neocäsarea öffentlich gegen die Kindertaufe in einer Zusammenkunft oder Versamm- lung der Lehrer, welches Concilium Noecäsariense genannt wird, erklärt haben, da die Kindertaufe, welche hie und da an- fing, einzudringen, hier keinen Eingang finden konnte, wie solches aus den verschiedenen Regeln zu bemerken, die daselbst gemacht worden sind. » Canon Z. Wenn ein Catechismus-Lehrjiinger, welcher nicht getauft ist und in der Kirche unter den Eatechumenen (das ist, die den Glauben lernten,) noch seinen Stand hat, der soll mit gebogenen Knieen die Predigt anhören, auf daß er sich von der Sünde enthalte, die er begangen; aber wenn er nichtsdestoweniger darin verharrt, so soll er gänz- lich verstoßen werden. Canon G. Die« schwangeren Frauen mögen auch getauft werden, wenn sie es begehren: denn in diesem Sacr-amente ist keine Gemeinschaft zwischen der Mutter und ihrem Kinde, das von ihr soll geboren werden, sondern die Freiheit des guten Willens muß in solchem Bekenntnis von einem jeglichen selbst erklärt werden. i . Canon 11. (Nach einigen vorhergegangenen Worten) Der Herr ist erst in seinem dreißigsten Jahre getauft worden, s und darauf hat er gepredigt. 351JZT2Mehrn. Beet. Hist. L. Teil iiberdas 4. Jahrhundert. Pag- Erstenst Wenn in Canon 5 von den Catechismus-Lehr- fiinaern, oder Catechumenem die in demGlauben unterwiesen wurden, berichtet wird, so wird ja damit ausgedrückt, nämlich, das; man vor der Taufe die Jugend erst in den Stiicken des Glaubens zu unterrichten pflegte, worauf dann das Bekennt- nis desselben samt der Taufe folgte, solches ist unwidersprechs lich. . Zweitens: Wenn« in dem S. Canon von den schwangeren Frauen beschlossen worden, nämlich. das; dieselben auf ihr Be- siehreii könnten getauft werden, weil zwischen der Mutter und dem Kinde, das von ihr geboren wird. keine Gemeinschaft ist . 2c.: so wird damit klar bewiesen. daß die Kindertaufe unter ih- nen keineswegs Raum gehabt, ja daß sie Feinde derselben. ge- wesen: denn so wurde,»v1ie es scheint, um diese Zeiteeine 10 Seugnisse hieben aus Augustinus und Montanus te. USiewar bereits zu ihrem verständigen Alter gekommen. »Von der Versammlung der Christen zu« Neocäsarem und don ihren Regeln über das Stück der Taufe, besonders I. von den ungetauften Eatechumenen und Lehrjüngern L. Von der Taufe der schwanaern Weiber. s. Von der Taufe Jesu Christi. «« Canon S in einer andern Ausgabe wird also gelesen: Gras-idem opportet baptizavh quando value-sit: nihil enitn in bot: quac par-it, nasceati contra-dient, propter-es quer! unin- miisisoue Pkooositum in confessione deckt-eint. Das ist: eine sckikoangere Frau muß man taufen, wenn sie es wünscht, denn diejenige, welche gehört, teilt darum demjenigen nichts mit. der da geboren wird, weil eines jeden Vornehmen durch das Bekenntnis offenbart wird. J. du Reis, Sicherheit der te. Erklä- rung des S. Eanons, die Eatechumenen betreffend. I« Erklärung des b. Canons, die Taufe der sehn-ungern Frauen betreffend. 98 Schwierigkeit unter der Gemeine gemacht, ob man auch sollte eine schwangere Frau taufen, denn man meinte oder sorgte, daß die Frucht mit der Mutter so große Gemeinschaft hätte, daß das Kind auch der Taufe, welche die Mutter empfangen würde, möchte teilhaftig werden; und solches wäre dann gegen die Ein- sicht der Gemeine gewesen, welche dafür hielt, daß es sich nicht gebühre jemand ohne sein eigenes Glaubensbekenntnis zu tau- fen, und deshalb auch keine unmündigen, vielweniger ungebo- rene Kindlein. Aber diese Sorge oderSchwierigkeit wird hiermit wegge- nommen, wenn Erklärung gegeben wird, daß in dem Empfan- gen der Taufe keine Gemeinschaft zwischen der Mutter und dem Kinde sei 2c.; und überdas, daß das Kind auch keine Ge- meinfchaft mit der Taufe habe, welche die Niutter empfangen. Dieses ist so klar, daß es nicht widerlegt werden kann. Drittens: Wenn« in Canon 11 von der Taufe Christi in seinem dreißigsten Jahre gemeldet, unerachtet daselbst vom Predigen gehandelt wird, und daß solches sich nicht gezieme vor dem dreißigsten Jahre zu geschehen 2c.; so wird doch gleichwohl daselbst die Taufe, die auf den Glauben oder im verständigen Alter bedient wird, angepriesen und nötig erachtet. Denn gleichwie Christus im verständigen Altersgetauft wurde und al- sobald predigte, dieweil die Zeit seiner Taufeauch die Zeit sei- ner Predigt war, eben so (wilI der Canons sagen, wie es scheint) gleichwie das Predigen anders nicht geschehen mag, als im ver- ständigen Alter, also auch die-Taufe; denn gleichwie zu dem einen Verstand erfordert wird,alfo auch zu dem andern, nach dem Exempel Christi. Im Jahre 360. ObschonÆ schreibt P. J. Twisck, zu dieser Zeit nicht wenig blutige Grausamkeiten an den Bischöfen durch die Partei des Arius verübt wurden, also daß sie fast gar untergingen, so sind doch gleichwohl, wie die Geschichte meldet, auch Sekten gleich den Taufgesinnten gewesen ge. Wenn ihre Büchervorhanden wären, so hätte man schreiben mögen, was sie von allem ge- lehrt: aber nun lassen wir es bei Anderer Schriften bewenden. P. J. Twisck Chron., das 4. VIII) auf das Jahr 360,"Pag. 160. Col. L, aus Jan P. Verm. Onsch Ab. 4, Fol 181. Es» ist über die Maßen zu beklagen, daß von den Schrif- ten der Taufgesinnten, welche zur felbigen Zeit gelebt haben, so wenig vorhanden ist: denn hierdurch sind wir genötigt, aus dem Munde ihrer Feinde, Zeugnis von ihnen zu nehmen, wel- ches, wie man wohl urteilen kann,» nicht nach der Art der Lie- be, sondern aus Parteilichkeit hervorgebracht; doch wollen wir Gott danken, daß uns noch so viel Nachricht von ihnen iiberge- blieben, nachdem der Satan (durch seine Anhänger) allezeit darauf bedacht war, nicht allein ihre Biichey sondern auch ih- re Personen, ja Leib und Seele (wenn es möglich gewesen wä- re) auszurotten. « i s Im Iahre·362. Sanct. MartinusÆ von heidnischen Eltern geboren, ging gegen den Willen seiner Eltern, als er zehn Jahre alt war, in der Christen Versammlung, begab sich zum Christentum und empfing die Taufe, als er achtzehn Jahre alt gewesen. Als« er nun ein Christ war, begehrte er von den Kriegs- händeln, wozu er durch seine Eltern gebracht wurde, geschie- den zu sein, und sagte zu dem Kaiser Julianus dem Abtrün- nigen: daß es ihm nicht erlaubt sei zu kriegen, weil er ein Christ sei. - Dieweil26 aber der Minorit -(Minner-Bruder) Thomas I« Erklärung des elften Canons, die Taufe Christi betreffend. »Von den Sccten in dieser Zeit. weiche. wie die Historien melden, den Taufsgesinnten gleich waren« «« Wie sehr eszu beklagen. daß. die Schriften dieser Leute lo we- nig vorhanden. worden. als er achtzehn Jahre alt gewesen. »Wie er versuchte, den Kriegshaw del auszugehen. III-Zeugnis des Thomas Heerenthals, die Taufe betreffend. Der· blutige Schauplatzk von Heerentals in seinem Spiegel die zehn Gebote und sieben Sacramente betreffend, von St. Martinus, und besonders von dem Gebrauche der Taufe zu dieser Zeit, mehre Nachricht gibt, so wollen wir noch ein wenig davon melden. Er« sagt: Jn vergangenen Zeiten pflegte man nur zweimal des Jahres die heilige Taufe zu geben, nämlich den Osterabend und den Pfingstabend oder in Notfällen, welcher vielerlei waren, 1. in einer belagerten Stadt, L. in Gefahr der Marter, 3 .in Gefahr zur See, 4. in einer großen Krank- heit. Jn diesem Zufalle taufte man sie alle, und auch zu allen Zeiten, damit niemand ohne Taufe sterben möchte; wenn. aber diese vier Ursachen nicht vorkamen, so wurde nur auf die zwei vorgemeldeten Tage getauft, und das feierlich und mit großer Herrlichkeit und Würde, auch waren sie alle, die man zu taufen pflegte, zu ihren vollen Jahren des Verstandes gekommen; ja selbst St. Martinus, der heilige Mann, war fechs Jahre lang ein solcher Lehrling, nämlich von seinem zwölften bis zu feinem achtzehnten Jahre, ehe er die Taufe empfing 2c. J. Twisck Ehren» 4. Weh, von dem Untergange der Tyran- das Jahr 36L. Pag. 110. Col. l, L. »Im Jahre 363 und» 364. Zur Zeit des abtrünnigen Kaisers Julianus haben gelebt und als helle Lichter hervorgeleuchtet verschiedene vortreffliche Männer, deren Gelehrtheit und Gottesfurcht keines Ruhms be- darf, weil sie genugsam bekannt sind, welche sowohl mit Worten als Werken ihren rechtsinnigen Verstand, vorniimlich über das Stück der Taufe ausgedrückt haben, nämlich, daß dieselbe nach vorhergegangener Unterweisung auf den Glauben und Buße geschehen müsse. « Bullingeriis sagt: hat Aurentius die Kindertaufe verworfen. Siehe P. J. Twifck Ehren» Pagsz 14, Col. L, in den Anmerkungen. D. Vicecomes, Buch L, Cap. s, merkt an aus Nolanus von Amsbrosius daß zu seiner Zeit Grigitih eine Königin der Marcomccnniem als ihr chriftlicher Mann das gute Gerücht von Ambrosius erzählte, an Christum geglaubt, und ihn, nämlich Abmrosisus für seinen Diener erkannt und gehalten habe 2c.; an dieselbe hat Ambrosius einen vortrefflichen Brief geschrieben re» siehe Taufhistorie Brig. 46L. Zu derselben Zeit hat Ambrosius gelebt (im Jahre 363), von welchem gemeldet wird, daß er von zwei christlichen Eltern geboren, sein Vater hieß gleichfalls Ambrosius, und seine Mut- ter Marcellina, dieser wurde nicht eher getauft als an dem Ta- ge, wo er zum Vischof von Mailand gewählt wurde, nachdem er zuvor in dem Catechismus, das ist, in der Lehre des Glau- bens, unterwiesen worden. Siehe hiervon Trakt von dem Laufe der Welt 2e., durch T. H. H. gedruckt im Jahre 1611,» Pag. 47, 48, aus Paulino de Vita Anibrosii Naucl chro. Senat. . . Ein solches Werk, nämlich jemand so schnell zum Bischof oder Lehrer zu erwählen( wie hiervon Ambrosius gemeldet worden, wird von uns nicht gepriesen: wir merken hier nur an, daß zu derselben Zeit die Christen insgemein die Kinder- Muse« nicht angenommen hatten; ja, daß auch einige, unerachs tet der päpstlichen Gewalt, ihre Kinder mit Vorbedacht unge- tauft ließen, weil sie dieselben, als sie ihr Alter erreicht, erst un— terweisen und darnach auf ihr eigenes Bekenntnis taufen lie- szen. Ambrosiusis meldet in seiner 61. Rede also: Auf Ostern pflegten alle Leute getauft zu werden, und (in dem Vuche von den Fasten, Cap. 10) nun kommt der Tag der Auferstehung, nun werden die Auserwählten getauft. Doch (üher -«1. Tim. 4), das; die Kranken an allen Tagen getauft worden seien. P Mehrm Bank. Hist» L. Teil über das vierte-Jahrhundert, ag. . neu, auf UVoir der Bekehrung des St. MartinuBL und wie er getauft« TIWie und zu welcher Zeit man damals zu taufen pflegte. »Was) aus borgemeldeter Sache. die Taufe betreffend, folgt. YVon dem Zeugnis des Aut- brosius in Ansehung der Taufe. Vor des Ambrosius Zeiten, im Jahr-e BGB. oder MårttprewSpiegel der Taufs-Gefinnien. Mit« dem Zeugnis des Ambrosius wird unsere vorherge- hende Erklärung befestigt: denn wenn er sagt, daß man auf Ostern alle Leute zu taufen pflegte, so drückt er genugsam aus, daß damals die Kindertaufe keinen Gebrauch hatte: denn« nicht eben auf Ostern, sondern das ganze Jahr hindurch werden Kindlein geboren, welche man nicht hätte aufschieben dürfen bis auf Ostern, um der Todesgefahr willen, indem die Kinder taufe zur Seligkeit wäre nötig erachtet gewesen. Aber Am- brosius nimmt uns diese Frage hinweg, wenn er sagt, welche Personen alsdann getauft wurden, nämlich alle Leute; denn unter dem Worte Leute, oder Völker, werden durchgehends auf-» gewachsene oder verständige Leute verstanden, und nicht junge Wiegen-Kindlein. » Danebenkf wenn er anmerkt, daß die Kranken alle Tage ge- tauft worden 2c., so beweist er auch damit, daß die Kindertauses in der Gemeine, wovon er spricht, nicht im Gebrauche gewesen. Denn wenn man daselbst die Gewohnheit gehabt hätte, die Kin- der zu taufen, weil sie nämlich schon in ihrer Kindheit getauft gewesen wären,- oder es müßten unsere Widersprecher zeigen, daß die Kranken, welche alle Tage getauft wurden, auch in ih- rer Kindheit getauft gewesen; doch dieses werden sie wohl nicht behaupten können, angesehen« alsdann die Gemeinen für Wi- dertäufer zu achten wären. von beiden folgen, entweder, daß die Kranken, die da jung ge- tauft worden, wieder getauft, oder daß die da alt getauft wur- den, in der Kindheit nicht getauft gewesen. Wenn das erste wahr ist, so sind die Wiedertäufer, wie man sie nennt, in diesen frü- hen Zeiten schon berühmt gewesen; wenn das zweite wahr ist, so sind damals ganze Gemeinen gewesen, welche die Kindertaus fe verworfen haben, oder zum wenigsten, die ihre Kinder unge- tauft gelassen haben. Dieses ist so klar,-daß es nicht wider«- legt werden kann. Von einigen andern Stücken des Glaubens, welche Ambrosius belehrt hat, nach P. I. Twisck Beschreibung in seiner Chronik von dem Untergange der Tyrannen re. Jtemt Ambrosius! verspottet (über Röm. 1) diejenigen, die da sagen: Wir mögen nicht anders zu Gott kommen als durch Vorschub der Heiligen, gleich als zu einem Könige durch Vorschub der Grafen. s Wohlan, sagt er, ist der nicht der verletzten Majestät schul- dig, der die Ehre, die dem Könige· zukommt den Grafen zu- schreibt? Ja, gewißlich. Warum wollen denn» diejenigen es für keine Siinde achten, die Gottes Namen und Ehre den Creaturen beilegen, und den Herrn zurücksetzem den Knecht aber anbeten? Vor einen König kommen Dolmetscher und Vor- sprecher, dieweil sie nicht eines jeden Gebrechen wissen. Gott aber, dem nichts verborgen ist, bedarf keines Vorsprechers oder eines Anbringers, sondern schlechterdings ein gedemütigtes Herz re. Jtemt Die« Bilder begabt man nun mit solchen Namen und Ehren, welche man ihnen, als sie im Leben waren, nicht ge- ben durfte, nämlich mit göttlicher Ehre, und das zwar nach ih- rem Tode 2c. Also bestraft Ambrosius mit diesen Worten den Bilderdienst der römischen Kirche und will auchlrund heraus (über Col. 1), daß man keine Elemente, Heiligen oder Engel ehren noch anbeten soll, sondern nur allein Christum. " Es« scheint, sagt er, daß Ambrosius den Antichrist auch zu Und« gleichwohlsmusz doch eins 99 Rom suchen will, denn er sagt, daß der Antichrist den Römern unter seinem— Namen« ihre Freiheit wieder geben werde, und nennt die Stadt des Antichristen eine Stadt des Teufels. Fer- ner sagt er, daß der Antichrist »zum Vorschein kommen soll, wenn das römische Reich in Verfall gekommen sein wird, oder wenn die Kaiser ihre Macht verloren haben werden, gleichwie auch die Geschichte-bezeuge, daß es geschehen soll, nämlich daß die Cntkräftigung und Schwächung der Kaiser zu Rom der Päpste oder Antichristen Zunehmen in Macht und Hohheit ge· wesen sei er. Dieser« Ambrosius sagt ferner, man möge die Gewalt der weltlichen Widersacher nicht mit weltlichen, sondern geistigen Waffcn überwinden, und man soll die Heretiker undKetzeri allein strafen mit Aufkündigung der Gemeine, denn die Ritter Christi suchen weder Waffen noch eiserne Kugeln. . Jtem: Von« dem Ehestande sagt er: Die Reinigung des Leibes ist uns zu wünschen, welches ich auch anrate, aber nicht als ein Gebot befehle; denn der jungfräuliche Stand ist eine solche Sache, welche wohl angeraten, aber nicht geboten werden ann. e Hist· Tripsp Lib. Z Cap. s. Adolphus feetander Apol., Pol. lös- gafpilsöwinck Epist l, Pol. 877. Hier. Tand-«» Pol. 65. D· Anthz o . . · Jtem: » Daß« Ambrosius will, daß das Sacrament oder Abendmahl unter beiderlei Gestalt, das ist mit Brot und Wein, empfangen werden soll; solches geben seine Worte klar zu ver- te en Je. i f Seh. Freude. Lib. 9. Pol. 50. Cap. sc. Jtemt Der Leib Christi ist keine leiblicheund irdische Speise oder Brot, sondern ein geistiges ewiges Brot, das da speiset die gläubigen Seelen. Neue Menschen gehören zu die- ser Tafel, wovon die Gottlosen nichts genießen oder empfan- en. g Chronik. Seh. Fug-sit, über Ambrosius re. Jtem: Ambrosius sagt ferner: Man ist verbunden, die « Kirchen zu untersuchen, und so dann eine Kirche ist, welche den Glauben verwirft7 und das Fundament der apostolischen Lehre nicht hält, diese muß man meiden. · In Lucam Buch: s, Cap. 9 re. P. J. Twiscd Chronik von dem Un- äzrgangegder Tyrannen. das 4. Buch, Pag 114,. Col. L, und US. .o . . . · · Im Jahre 364. Jn oder um das zweite Jahr von Julianus dem Abtrüns nigen wird angemerktz daß der hochgelehrte, aber doch demüti- ge Ephräm, mit dem Zunamen Syrus, um diese Zeit gelebt und auch geschrieben haben soll. Dieser meldet« wo er von der Taufe schreibt, daß man zu dieser Zeit die Gewohnheit gehabt, wenn man getauft worden, daß man dem Teufel und allen sei- nen Werken« mit ausgedrückten Worten entsaget, nach der An- weisung von Jacob Mehrningin Bapt Hist., L. Teil, Pag 328 Ephräm erzählt in seinem Buche von der Buße, Cap. Z, auch die Werke des Satans, welchen swir in der Buße entsa- gen oder absagen, als da ist: Hurerei, Ehebruch, Unreinigkeit, Lügen, Dieberei, Neid &c. — Pag »836. Derselbe meldet auch in der dritten Rede von der Taufe, daß die Täuflingew ihre Sünden zu bekennen pfleg- ten :c., und aus Ephräm in dem Buche von der.Busze, Cap. 5, ist zu bemerken, daß diejenigen, welche da getauft werden soll- AWaS aus dem dorgemeldeten Zeugnis des Ambrosius folgt. IIWas es zu erkennen gibt, daß jedermann zu, Ostern getauft worden. sWas es lehre, daß die Kranken alle Tage getauft wurden. « Es sei, daß die Kranken, die getauft wurden, in ihrer Jugend getauft oder ungetauft gewesen, so kann doch itn Gegenteil hieraus nichts zu seinem Vorteil- geschlossen werden. IAnibrofius widersdricht denen, welche die Heiligen als Mittler sit-triefen. »Gegen diejenigen, welche die Bilder verehren. XGegeU den römischen Anti- cbrift « iDaß man nicht mit weltlichen. sondern geistigen Waffen die Rede: über- winden müsse. sDaß man weder zu ebeltchen raten könne noch gebieten. «Daß man das Abendmahl unter beiden Gestalten, das ist, mit Brod und Wein, ge- brauchen müsse, daß der Leib Christi keine leibliche Speise sei et. »Daß man ei- ne folcbe Kirche meiden müsse, die den Glauben verwirft und die adostolische Leb- re nicht hält. SEvbräm und sein Zeugnis, die Taufe betreffend. »Daß die Täuflinge den Satan und seine Werke verleugneten. »Daß sie ihre Sünden bekannten. 100 Der blutige Schaut-laß, ten, vor vielen Zeugen ihren Glauben bekannt und also gespro- chen: Jch entsageU dir, o Satan, und allen deinen Werken re. Pag. 384. Aus Ephräm Syrus führt Vicecomes in dem 1. Buche, Cap. 20 an: Diese« Erklärung der Entsagung oder Absagung, wie man sie nennt, die wir bei der Taufe tun, scheint wohl eine geringe Sache zu sein, aber sie hat einen höheren Ver« stand; wer solches recht in Acht nimmt, wird wohl selig, denn mit so wenig Worten (nämlich die in der Taufe gesprochen wer- den) entsagen wir allem, was böse genannt wird, »und was Gott haßt, und wir entsagen (oder versagen) dasselbe, und sol- che Dinge sind nicht ein, oder zwei, oder zehn, sondern alles Bö- se, das da mag genannt werden, denn du sprichft: Jch entsage- dem Satan und allen seinen Werken. » »Dieses« ist, schreibt J. Mehrningius, fürwahr kein un- verstandiger oder leichtfertiger Handel, den man unmündigen Kindern auflegen kann. Ergo Je. Jm Jahre 365. Um« den Anfang dieses Jahres wird Gregorius, mit dem Zunamen Nyssenus, gesetzt, welcher, nachdem er, wie es scheint, gesehen, daß etliche unbereitet und mit einem ungöttlichen Ge- müte zur Taufekamen, zu ihrem Unterrichte also geschrieben: Wir« müssen, wenn wir durch das sacramentalifche Was- ser der Taufe gehen, alles Böse und Laster in dem Wasser ertö- ten, als da ist, Unkeuschheit das räuberische Gemüt, den Ueber- mut des Gemüts, den Neid und alles dergleichen mehr· Auch sollen wir nicht allein die groben Laster samt ihren Wirkungen in dem Wasser ertränken und verlassen, sondern auch die Be- wegungen und Verunreinigungen des Gemüts, welche einiger« ilnaßen der menschlichen Natur folgen, und das so viel als mög- 1 . . ch Steg. Nyss. Lib. de. Vita Mosis. ltem Jaa Mel-tm. Bat-i. Hist» Pag. 328. Weil« es sich nun zutrug, das einige vermeinten, man müsse insbesondere mit geweihtem oder geheiligtem Wasser ge- tauft werden, so hat er in einer gewissen Rede erklärt, daß sol- ches nicht nötig sei, sondern daß allein bei denen die getauft wer- den der Glaube und der Segen des Lehrers zur Taufe nötig sei; doch seien alle Gegenden des Herrn. und alle Wasser könne man zu der Taufe gebrauchen: wenncGott schlechterdings den Glauben findet, so nimmt er ihn an, und auch den Segen des Dieners, der da heiligt. Bank. Hist» L. Teil. Pag 376. aus Vicecomes, Buch 1, Gan. 14, aus Gregorius Nhssenus An« einem andern Orte ermahnt er ganz ernstlich einige Personen, die ihre Taufe aufgeschoben, daß sie doch ihre Namen unter die Ankömmlinge auszeichnen lassen sollten, auf daß sie versucht und in dem Glauben zur Empfangung der Taufe un- terwiefen werden möchtem hiervon finde ich diese Anmerkung: Bat-i. Hist» Brig. 376, aus Vicecomes, Buch L, End. 12. Gregorius Nyssenus sagt in« einer Rede zu denjenigen; welche ihre Taufe lange aufgeschoben: Kommt« die ihr sehr beschwert seid zu eurer Heiligung: gebt nun eureNamen,an, daß ich sie in irdische Bücher mit Tinte einschreibe, Gott aber zeichnet dieselben» auf in die Tafeln, die nicht vergehen. Alfolhat auch dieser Gregorius Nyssenus, wie gemeldet worden, heilsam und rechtsinnig von der Taufe geschriebem weiter haben wir kein anderes Zeugnis über diesen Gegenstand von ihm vernehmen können. UDalz sie ihre Sünden bekennen mußten. IIZu welcher Zeit es aufge- lenunen, daß man bei der Taufe dem Teufel abgefagt UDaß solches die un- mlindigen Kinder nichts angegangen. I« Von dem Zeugnis des Gregorius Ryssenus, die Taufe betreffend. I« Wenn man getauft wird, muß man alles Bd- se aufgeben. I« Gegen das geweihte und geheiligte Wasser. 17 Gegen diejeni- gen, welche ihr Taufe aufgeschoben. I« Eine freundliche Einladung des Nyfsenus an die Neulingr. um ihre Namen zur Taufe zu geben. ’ s? Im Jahre 366. Alslf nun, wie es scheint, die Kindertaufe in etlichen Ge- genden einzudringen anfing, so haben sich die Lehrer zu Lands» cea in Phrygia Pacatiana in einer öffentlichen Zusammenkunft oder Versammlung dagegen genugsam erklärt, worin unter anderem beschlossen worden: Daß« man die Schüler, die man taufen wollte, zuvor den Glauben lehren sollte, und daß die denselben den Donnerstag der letzten Woche in den Fasten auf- sagen sollten. . Vergleiche Seh. Franck« com. Leda. mit P. J. Ttvisck Chro .». Pag. Its. Col. 1. Z. Ungefähr um diese Zeit wird angemerkt, daß in einer an« deren Versammlung der Lehrer (genannt Concilium Elibertis num«) unter anderem beschlossen worden: Daß« diejenigen, welche zuerst zum christlichen Glauben treten, wenn sie eines guten Wandels sind, nach anderthalb oder zwei Jahren Zeit zu der Taufe zugelassen werden sollten. Vicecomez Lib. 2. can. s. ums dem 42. canon des Conciliutn E1idertinam. nach Jacob Mehrn Anmerkung. Bat-i. Hist» Pay. 372. Zum« wenigsten sieht man hier die Rechtgesinntheit und Sorgfalt der gemeldeten Lehrer, welche, um doch nicht gegen Christi Gebot zu handeln, oder jemand ohne wahren Glauben und Buße zu taufen, lieber und besser zu sein erachtet haben, die Neulinge die selbst Zeugnis »eines guten Wandels hatten, noch anderthalb oder zwei Jahre von der Taufe aus-Hufeisen, a11f daß sie unterdessen, wenn sie die Kosten wohl überschlagen, ein gutes Gebäude möchten aufbauen und selbst durch die Taufe aufgebaut werden als lebendige Steine an dem christlichen Tempel der Gemeine. Unterdefsen scheint es. daß damals ein Llltißbraitch bei der Bedienung der Taufe stattgefunden habe, nämlich: daß« man den Täuflingen ein Becken vorhielt um etwas Geld hineinzu- legen, es sei für den Lehrer oder für die Armen, dieses aber wurde zu derselben Zeit mit diesen Worten aufaehoben: Auch hat es uns gefallen zu verordnen, daß die Tiiuflinge kein Geld mehr in das Becken legen sollten, gleichwie es zu geschehen pflegte. Bat-L Hist» Pay. 372. ex concilio E1ibertino. Vicecomes Lib. 4, can. 2 Zur. Aus« dieser Gewohnheit oder Weise, ein Becken den Täuf- lingen vorzuhalten, um Geld «hineinzulegen. als auch aus dem, daß solches abgeschafft worden, kann deutlich abgenommen wer- den, daß die Täuflinge keine jungen Kindlein gewesen, und das; das, was darüber beschlossen worden, die jungen Kindlein nichts anging, denn dieselben haben weder Erkenntnis noch Vermö- gen, solches zu tun oder freiwillig davon abzulassen Ungefähr im Jahre 370 wird« berichtet daß Optatus Mlevitanus gelebt und geschrie- -« ben habe, ein Lehrer der Catechumenem von welchem gemeldet wird, daß er sein Amt angewandt habe, um jungen Leuten Un- terricht im Glauben zu erteilen, damit sie nach vorhergegange- ner Unterweisung auf ihr eigenes Bekenntnis getauft werden. Dieser nun, wenn er von denjenigen redet, was in, bei und um die Taufe anzumerkem sagt also: Man« weiß, daß bei der heiligen Taufe drei wesentliche Dinge nötig sind: das erste IIDiese Versammlung oder Concilium zu Laodicea seht P. J. Twisck auf das Jahr 264, Seh. Franc! auf das Jahr Bild, wir aber folgen dem Mittelweg und setcen dasselbe auf das Jahr setz, welches zur Nachricht dient. s» Daß man die Schüler. welche man taufen wollte, erst im Glauben unterrichten sollte. EDafz diejenigen, welche zum Glauben treten, nach anderthalb oder zwei Jah- ren getauft werden. LConriltum Elibertinunu »Wie rechtsinnlg und sorg- fältig damals die Lehre gewesen und worin solches bestanden. IIDaß die Täuf- linge Geld in ein Becken zu legen pflegten, und wie solches abgeschafft worden. EWas aus vorgemeldeter eise gelernt wird. NBon dem Zeugnis des Ovtas tus Mileditanus die Taufe betreffend. »Daß sbei Unterhaltung der Taufe drei wesentliche Dinge notig seien. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. 101 betrifft die heilige Dreieinigkeit, das zweite die Gläubigen, das dritte den Täufer; aber man muß ein jegliches nicht mit glei- chem Gewicht wägen &c· Beut. Hist» Panz. 327. ex Ootato Milevitanm Lib. Z. Obschon« diese Reden einigermaßen dunkel zu sein schei- nen, so erhalten sie doch so viel Licht, daß man klar und hell «;hk«z3tkann, von welcher Taufe und von welcher Sache er hier rt . · Vetreffendis die Sache, wovon er hier meldet, Wie es -che1nt, so handelt er hier von der Würde der Taufe, und um olcljes zu beweisen, führt er an, daß in Ansehung der Taufe orei sehr wurdige Dinge seien; das würdigste nennt er zuerst, und sagt, daß solches Gott oder die heilige Dreieinigkeit sei. Zumzweiten nennt er den Gläubigen, nämlich der bereit steht, um sich taufen zu lassen, denn dieser ist sehr würdig bei Gott, weil Christus sagt: Wer da glaubet und getauft wird, soll selig werden. Mark 16, 16. Zum dritten nennt er den Täufer, nämlich, der solches würdige Amt von Gott empfangen hat. Aus welchen drei würdigen Umständen die Würde der Taufe von ihm mit Recht geschlossen wird. « Hieraus-s« erscheint nun sonnenklar, von welcher Taufe er hier redet, denn wenn er bei der Taufe den Gläubigen nennt, und denselben anmerkt als denjenigen, der da soll getauft wer- den, so drückt er zum wenigsten aus, daß er hier nicht von Kin- dern rede, noch von der Taufe der Kinder, sondern von der Taufe der Gläubigen. . Ueberdas ein wenig nach den vorhergehenden Worten sagt er von dem Täuflinge, von welchem er handelt: Dieser folgt dem Gläuben der Gläubigen Vicecomes, Lib. L, Cap«. 4, führt Optatus Milevitaiius an und sagt, daß er in dem fünften Vuche gegen Parmen die Wor- te St. Pauli 1. Kot. s, also ausgelegt habe: JchU habe ge- pflanzt Apollo hat begossen 2c.; das, ist: ich habe aus euch, o ihr Heiden! Lehrjünger Christi gemacht, Apollo hat solche Lehr- fünger getauft. Und in dem 2. Buche, Eap. 7 schreibt Viceeomes: Optatus sti zu Carthago ein Catechismtislehrer gewesen. Ebenso in der Tausgeschichte Pan. 375. Welchesi Sachen unsere vorhergehende Erklärung befesti- gen, wenn er die ungläubigen und ungetauften Menschen Hei- den, im Gegenteile diejenigen, die in dem Glauben unterwie- sen und darauf getauft waren, Lehriiinger Christi nennt, ohne anzumerken, ob dieselben von christlichen« oder heidnischen El- tern geboren waren, so drückt er damit aus. daß« nicht die Her- kunft von einem Heiden, sondern ungläubig und ungetauft zu sein, einen Heiden mache. und daß« nicht die löerkunft von ei- nem Christen, sondern gläubig und getauft zu sein einen Chri- sten mache. Welches mit den Worten Pauli übereinstimmt Gal Z, 26. 27 : Jhr seid alle Gottes Kinder, weil ihr an Jesum Christum geglaubt habt, denn wieviele eurer getauft sind, die haben Christum angezogen; hier ist kein Jude noch Grieche, Knecht noch Freier, Mann, noch Weib, denn ihr seid alle zusam- men einer in Christo re. Zu andern: Daß« dieser Optatus, wie Vicecomes schreibt, ein Catechismuslehrer gewesen, solches beweist. daß man da- selbst wo er Lehrer gewesen, die Gewohnheit gehabt, die Täuf- linae zuerst den Catecliismiisx das ist die Unterweisuna des NWas in gemeldeten Reden zu erkennen gegeben wird. DIE: svrickst von der Würde der Taufe und beweist solches durch drei Umstände. I« Er spricht von dem Gltiixbigen als einem der getauft werden soll. UDes Ovtatixs Erklärung der Worte: Jch habe gevflanzh Apollo hat begossen re. »Was aus den vorge- meldeten Worten gelernt wird. ssDasz nicht die Herlunft von Heiden, sondern der Unglanbe einen Heiden mache. stDaß nicht die Geburt von einem Christen, sondern ver Glaube. verbunden mit der Taufe, einen Christen mache. sDasz man selbst. wo Ovtatus Lehrer gewesen, die Tätiflinge zuerst im Glauben un- territdtete Glaubens zu lehren, ehe man sie getauft; denn davon nannte man die Täuflinge, welche noch unter dem Catechismus standen, Catechumenem das ist, Lehrlinge, die in dem Glauben gelehrt oder unterwiesen wurden. Jm Jahre 370 zu derselben Zeit, schreibt Dgmascenus ist das Evangelium in aller Welt gevredigt worden, aber nicht mit Gewehr und Waffen; denn man hat seine Widersacher nicht mit Krieg über- münden. sondern mit wenig armen, nackten und getöteten Menschen. das ist, mit Leidsamkeit und Glaube. Ja, wie wollte die Kirche Mär- tyrer haben, wenn sie selbst Märtyrer machte. Dann-s. Z. Gent» Gab. II. P. J. Twisck Chron., 4. Buch auf das Jahr 370, Pagsz 116, Col. L. Im Jahre 380 ist» in Cappodocien Gregorius Nazianzenus welcher von christlichen Eltern geboren, erst in seinem 20. Jahre getauft worden, von welcher Sache Jae. Mehming diese Beschreibung gibt, indem er sagt: Sein» Vater, welcher ein Bischof zu Nazianzen gewesen, auch Gregorius genannt, und seine Mutter, Nonna, eine got- tesfürchtige Frau, von christlichen Eltern geboren, haben von der Kindertaufe nichts gewußt, denn sie haben diesen ihren Sohn, Gregorius Nazianzenus nicht in der Kindheit taufen lassen, sondern, wie die Geschichte meldet, erst in dem 20. Jah- re seines Alters. » Bart. Hist. über das vierte Jahrhundert, Brig. 8ö4. Ferner, H. Beut-gnug, Richtigkeit der Kindertaufe. geduuckt im Jahre 1648, Pag Wir« wollen aber, um Weitläufigkeiten zu vermeiden, mit einem oder zwei kurzen Exempeln anweisen, wie eitel, nichs tig und unwert zu derselben Zeit die Kindertaufe bei verschie- denen frommen und gelehrten Männern gewesen, und wie die Taufe auf den Glauben selbst bis in die reisen Jahre aufge- schoben worden. Jm Jahre 380, um diese Zeit lehrt Ambrofius daß die Heiden das Holz ehrten. weil sie urteilien daß solches ein Bild Gottes sei; aber Gottes Bild, sagt er. ist unsichtban Tom. 4 in Psalm Its, Serm. 10. Saat. Veltius in dem Geschlechtsregister der römischen Successiom der zweite Druck, 1649, Pag. 119 re. Jm Jahre 381. . Es« wird gemeldet, daß in diesem Jahre Neetarius zu ConstantinopeL als er zu seinem vollen Verstande gekommen, getauft worden sei, ja bei so hohen Alter und durchdringender Erkenntnis, daß man ihn auch damals zum Bischose oder Leh- rer desselben Orts gewählt hat, welches auch zuvor von Am- brosius ist angemerkt wurden, auf das Jahr 363. Siehe hiervon P. J. Twisck Ghron., 4. Buch auf das Jahr Ist, Pan. 1.22. aus Hist. Tripartsp Lib. 9» Cato. II. Adolpix ApoL Pol. I63. I·eonI1.. Lilm Z. Ase-Als, Pol. s. Pers. ZI2. Was die vorgemeldete schnelle und unerwartete Erwäh- lnng des Neetarius zum Bischof oder Lehrer desselben Ortes betrifft, was auch von Ambrosius gesagt worden ist, wollen wir weder verteidigen, noch das Wort reden, sondern nur anfüh- ren, daß er in seiner Jugend die Taufe aufgeschoben und erst In spätem Alter getauft worden ist. Jm Jahre« 382 ließ sich Theodofius von christlichen Eltern gebo- ren und auferzogen. zu Thessalonira von dem Bifchofe Ascholiustaufen re. soc-at. Hist. Bartes» Lib. Z, card. 6. Its-m, H. Montanus Pay. 70. Jm Jahre 383. Basilius40 und Eubulus haben sich also miteinander unter- redet: Lasset uns alle unsere Güter verkaufen und dieselben »Von Gregorius Nazianzenus »Wie er erst in seinem zwanzigsten Jahre Jahre getauft worden, obschon er von chtistlichen Eltern geboren. »Was uns noch anzuweisen übrig bleibt. »Von Nectarius und wie er in seinem Alter zu Constantinolsel getauft worden. »Das; dieser Basllius eines Christen Sobn gewesen, erhellet aus Bebt. Hist» Pan. MS, desgleichen steht daselbst, sind zu dieser Zeit an andern Orten mehr Exempel gewesen, Uåmltch Baslltus Magnus Hieronymus, Ambrosius te» die alle von christlichen Eltern geboren und später auf ihr Glaubensbekenntnis getauft worden. 102 Der blutige unter die Armen austeilen und dann nach der heiligen Stadt reisen, auf daß wir selbst die Wunderwerke Gottes anschauen und dadurch uns ein Vertrauen zu Gott erwecken. Als sie solches getan und die Kleider, die zur Taufe nötig waren, mit sich genommen hatten, zogen sie nach Jerusalem &c. Vicecomes Lid. Z, Cap. ·4, ex Amphiloehiusk Jst. Mel-im. Bape Hist» Z. Teil über das vierte Jahrunderh Pag ,389. — AmphilochiiistI schreibt von einem getauften jüdifchen Arz- te, daß derselbe durch alle Gasthäuser Geld ausgeteilt, welches er in seinem Amte gewonnen hatte, und was noch übrig ge- wesen, solches andern Armen gegeben. Vincent-vers, Bapt. Hist» Lib. s« Cap. 46. Vide Sagt-a. Wir« gedenken des obengemeldeten Basilius, der mit Eu- lubus nachJerufalem gereist und die Kleider, welche zur Tau- fe nötig waren, mit sich genommen hatte, des Vorhabens, um getauft zu werden. Hieraus erhellt, daß zur selbigen Zeit zu Jerusalem die Gewohnheit gewesen, welehe auch lange hernach in vielen warmen Ländern noch im Gebrauch geblieben ist, daß die Täufling in oder an den Wafserströmen getauft wurden und zum Teil xoder mit dem ganzen Leibe in das Wasser hinab und wieder heraufstiegen, um welcher Ursache willen sie von ihren eigenen Kleidern entblößt wurden, und wie gewöhnlich ein wei- ßes oder leinenes Kleid anhatten. - Nun« vergleiche man dieses einmal mit der Taufe der jungen Wiegenkindlein, so wird man alsobald sehen, daß solche Weise zu taufen bei keinen jungen Kindern könne Platz haben, angesehen in den kleinen Kindlein kein Vermögen noch Ver- stand ist, um solche Weise des Taufens zu unterhalten. Nun« wollen wir fortgehen zu der Meinung des Basiliiis in Ansehung des Artikels der Taufe, und was er hiervon nach dem Zeugnis der alten Schreiber gelehrt und« geschrieben. — Erstlich« wird von ihm gemeldet, daß, da er von der Tau- fe schreibt, er keineswegs von der Kindertaufe Meldung tue, wohl aber vonder Taufe der Catechumenem daß ist derjenigen, welche in dem Glauben unterwiesen wurden. Montanus und Jac. Mehrning reden wie aus einem Munde und geben hiervon nachfolgendes Zeugnis: Der zuvor- gemeldete Basilius, sagen sie, der im Jahre 386 Bischof zu fareasin Cappadocien gewesen, ermahnt allein die Catechume- neu zur Taufe, ohne daß er von jungen Kindern etwas meldet; im« er gibt genugsam zu erkennen, daß daselbst zu seiner Zeit die Kindertaufe nicht im Gebrauche gewesen sei, indem er sagt: Jhrkdie ihr durch die Apostel in dem Evangelium-unterrichtet worden, bekehret euch, und ein ieder werde getauft auf den Namen unseres Herrn Jesu Christi. Er« ermahnt zwar wohl daselbst die Jugend zur Taufe, doch nicht solche Jugend, welche ganz verstandlos ist, sondern, welche Achtung geben kann auf die Gründe, in welchen er sie zur Taufe ermahnt, das sind Bejahrte, und keine kleine junge Kind- lein. Solche Gründe führt er durchgehends in derselben Er- mahnung und in einigen seiner andern Schriften an, als in dem Buche von dem Heiligen Geiste, Cap. 12, 14 und 27, aber er meldet nirgendwo von der Kindertaufe Je. » H. Rom» von der Richtigkeit der Kindertaufe der L. Druck, im Jahre 1648. Pag. 78. Jac. Mehr-n. Band Hist» Pasx 365. Des Basiliusts Zeugnisse über die Taufe beweisen deutlich, daß dieselbe-sich nicht für die jungen Kinder schicke. Denn« wenn er die Natur der Taufe anweist, und was »Von einem ungetauften jüdischen Arzte. »Von dem genannten Basilius und Inhalt-is, und warum sie die Kleider, die zur Taufe nötig waren, mit sich genommen. COb solche Art der Taufe mit der Taufe der jungen Kinde: iibereinftimme « Von Basilius Meinung über dieses Stück. «· Er meldet nichts von der Kindertaufe CSeine Worte drücken so viel aus,.als ob zu seiner Zeit die Kindertccufe nicht gebrauchlich gewesen. « Welche Jugend er zur Taufe ermahnt· OOSeine Zeugnisse stimmen nicht mit der Kindertaufe überein. «« Von der Natur der Taufe. Schauplaiz sie ist, sagt er in dem dritten Buche gegen die Eunom.:» Die Taufe ist ein Siegel des Glaubens. Jtem, in seiner Ermah- nung zur Taufe: Die Taufe ist ein Kennzeichen eines christli- chen Ritters. Jte1n, in seinem Unterrichte zur Taufe; Die Taufe ist einGleichnis des Todes, des Begräbnisses und der Auferstehung von den Toten. Taufgeschichte Brig. IN. · Diese Sachen sind so klar, daß sie keiner Erklärung bedür- fen, deshalb wollen wir ferner zeigen, was er hierüber sagt. Jnw Bezug der Taufe, nach der Einsetzung Christi, schreibt er in dem obenangeffjhrten Buche wie folgt: Unsere Taufe geschieht, nach der Einseizung des Herrn, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Den« Glauben betreffend, welcher bei dieser Taufe erfor- Fert tx1Ji2rd, davon sagt er in dem Buche vom Heiligen Geiste, -sap. : s Wenn wir an den Vater, Sohn und Heiligen Geist glau- den, so werden wir auch in dem Namen des Vaters, des-Soh- nes und des Heiligen Geistes getauft. « » Taufgefchichte Pack. 323. lieber« die Worte und die Weise der Täuflinge, und wie sie sich bei der Taufe zu betragen pflegten, davon meldet er in demselben Buche: . Die Täuflinge haben dem Satan und allen seinen Engeln entsagt. Jtem, in der Ermahnung zur Taufe, erklärt er, daß sie ihre Hände gen Himmel aufgehoben, daß sie zum Gebet nie- dergekniet Je. . Taiufgeschichie Pack IRS, . - Uebers« die verschiedenen Umstände und Sachen, welche mit zur Taufe gehören, meldet er an vielen Orten, wovon ;wir dem Leser das Nachfolgende mitteilen wollen: Basiliiis Magnusst schreibt (gegen Eunom., Buch L) also: Der Glaube muß vorher-gehen, soll anders der Gläubige durch »die Taufe versiegelt werden. D. Viceeomes führt aus Basilius Magnus nachfolgende Zeuguisse an: Buch 1, Cap. 23, in« seiner Ermahnung zur Taufe: Wann willst du einmal ein Christ werden? Wann sollen wir dick) für den Unsrigen erkennen? Jn dem verflossenem Jahre hast du sie bis auf gegenwärtigen Ostertag aufgeschobem und nun willst du warten bis auf den zukommenden Siehe zu, daß du nicht ein langes Leben begehrest, und jn deiner Hoff- nung betrogen werdest. Jtem, Cap. 31: Basiliusss lobt in dem 128. Briefe den C. Posthutnaiiitis und wünscht, daß er sein Gevatter hätte sein mö- gen, nachdein derselbe bei seiner Taufe ein so herrliches Be- tenntnis des Glaubens getan, und das mit großer Reue, Schmerzen und Angst des Geistes, auch daß er sich in Leben und Wandel mäßig gehalten, wie solches das Bekenntiiis des christ- lichen Namens erforderte. Jtem, Cap. 33 schreibt Viceeomest Basiliuss7 wundert sich sehr in dem 23. Briefe an Bonifazius über die Kindertaufe und Gevatterschaft und sagt also: Dieweil ihr weder von des Kin- des zukünftigen Glauben, noch von demjenigen, was es gegen- wärtig denkt, etwas Sicheres oder Gewisses versprechen könnttss Ei Lieber! was hat es denn zu bedeuten, daß, wenn sie, nämlich die Kinder, zur Taufe gebracht werden, die Eltern statt ihrer als Biirgen antworten und sagen-: Sie, nämlich die Kinder, tun dieses. welches doch im felbigen Alter nicht einmal gedacht wer- IOVon der Gestalt der Taufe nach der Einsevung Christi. IVon dem Glauben, der zu solche: Taufe erfordert wird( ITVon den Worten und der Weise der Täuflinge und wie sie sich zu betragen pflegten. »Von verschiede- non Umständen bei der Taufe. »Das; der Glaube der Taufe vorangehen müs- se. ssEine Ermahnung an diejenigen, die ihre Taufe aufgeschoben. sllVon Poftbuntanitts und wekch schönes Glaubensbekenntnis er bei der Taufe getan. HWie fich Bafilius über die Kindertaufe und die Gevatterschaft verwundert. «! Wie spöttisch es sei, daß die Gevatter im Namen des Kindes antworten. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesiiinten. den kann? oder so sie» das denken, ist es uns doch verborgen. Aber man fragt diejenigen, die die Kinder hervorbringen und sagt: Glaubt es an Gott? und von diesem Alter (nämlich der Kindheit),» welches nicht einmal weiß, daß ein Gott sei, a1itwor- ten sie (nan·ilich die Eltern) und sagen: Es glaubt. Also auch bei den ubrigen Fragen wird auf jedes Stück geantwortet, wie » dafür gehalten wird. Deshalb wundere ich mich, daß die El- tern in solchen Sachen für die Kinder so vermessen antworten &c. Tgufgeschichte Pag. 390, 391. Das« heißt ja wohl (sollte man sagen) die Kindertaufe ausdrücklich bemerken, und nicht allein die Kindertaufe son- dern auch alle ungereimtesFragen und Antworten ( welche bei der Taufe der Kinder zu geschehen pflegtenl und beweist ge- nugsam, woraus die Kindertaufe ist gegründet gewesen. · »Er« beschuldigt die Kinder der Unwissenheit und sagt, das; sie nicht einmal wissen, ob ein Gott sei. Die« Eltern, welche solche Unwissende Kindlein zur Taufe bringen, beschuldigt er der Vermessenheih weil sie so frei für. dieselben antworten— dürfen und sagen: Das Kind glaubt Je. Die« Priester, welche solche Kinder tauften, beschuldigt er der Torheit. weil sie solche unge- ziemende und ungegriindete Frage über die Unwissenden Kind« lein stellten. und begehrten. dass man dieselbe» im Nmkxn des, Kindleins beantworte. Die« Kindertaufe beschuldigt er aus- drücklich der Eitelkeit und Unwahrheit. weil er sich. wie Vice- comes in dem 23 Briefe an Bonifaziics sagt, über die Kinder- taufe sehr verwundert Je. Dieser Basiliush um, wie oben gemeldet. seinen Sinn über »diese Abhandlung genauer zu erklären, bringt ferner verschie- dene Svriiche bei. welche die Kindertaufe nachdriicklich umste- ßen und die Taufe auf den Glauben befestiaen » Meer» Buch L. End. R, spricht also: Basiliics nennt die Catechicmenemt lnämlich die zur Taufe unterwiesen wur- den) Lluferzoaene weil sie durch die Unterweisung des chriftlis chen Glaubens ernährt und auferzogen worden. Ferner in der ersten Rede von der Taufe, Gab. 4 sagt er: Wissetks daß man zuerst lehren und unterweisen müsse. und al- so endlich denienigen. der da recht unterwiesen die heilige Tau- fe geben: und ein wenig darnach: Man soll die Unterweisung der Taufe vorhergehen lassen, und dasieniae vor allen Din- gen hinwegtun, was die Lehre und Unterrichtung verhindert. Ferner in dem s. Buche. Cap it, in der Ermahnung-sitt Taufe sagt er: Untersucht« ein wenig euer Gewissen, gehet in das verborgene Kämmerlein eures Herzens: erwecket eine Zeit- lang bei euch selbst das Akndenken der veraangenen Dinge. Ferner, Cap 5: Sobald jemand zu Johannes kam und sei- ne Sünden, sie mochten noch so grob und groß gewesen sein, bekannte, der wurde in des Jordans Fluten geta1ift und emp- fing alsobald die Vergebung der Sünden. Taufgeschichtr. Pag. IN. . Alle« diese vorgemeldeten Sprüche des Basilius, wie sie von D. Vieeeomes, der selbst für die Khndertaiife war, ange- führt sind, und von J. M. in der Taufgeschichte angemerkt wor- den, sind— so klar gegen die Kindertaufe, das es nicht 1iötig«ist, eine nähere Erklärung beizufügen. Deshalb wollen wir es da- bei bewenden lassen und in dem Zeugnisse anderer Personen in diesem vierten Jahrhundert fortfahren. - s« Ob nicht hierdurch die Taufe mit Freimiitigkeit verworfen sei. »Von der Unwissenheit der Kinder. «! Von der Verdrossenheit der Eltern. »Von der Torheit der Priester. »Von der Eitelkeit und Unwahrheit der Kindertaufa »Daß die Eatechumenen im Glauben auferzogen worden. sDaß man zuerst lehren, hernach taufen müsse. »Daß man sich vor der Taufe erst prüfen mitf- se. »Von der Klarheit der vokgemeldeten Sprüche des Bafilius gegen die Kindertause 103 Im Jahre 390. » · Johannes- Chrysostomus3 von christlichen Eltern geboren, ließ sich zu dieser Zeit, als er 21 Jahre alt, von dem Bischofe Vielixöius auf den Glauben taufen. i . ie e-des E iseo ’u ' Eatechisth Von« Ihm. pi s Antwort auf die Untersuch. des Remonstu Von. Chrysostomus Meinung, die Taufe betreffend. Dieser« Chrysostomus, obschon er unter der römischen Kir- che gelebt, und keine vollkommene Erleuchtung nach allen Tei- len gehabt, hat doch gleichwohl von dem Stücke der Taufe sehr heilsam und rechtsinnig geschrieben, wie aus folgendem Aus- zuge, welcher aus seinen Schriften genommen ist, erscheint. Jaeob Mehrning in der Taufgeschichte, welcher den Magd. Centurien nachfolgt, sagt Pag. 408: Wie man die Taufe emp- fangen soll, solches erinnert St. Chrysostomus Ausleg. 14 über Man. Also« auch du, der du die Taufe empfangen willst, dieweil wir alle unter der Sünde sind, fasse zuerst an die Füße unseres Heilandes wasche sie mit deinen Tränen, trockne sie mit deinen Haaren, und wenn du solches getan hast, so kannst du auch an sein Föaupt kommen. s « « Wenn du nun mit deinem Heilande hinabsteigst in den Brunnen des Lebens (das ist in das Wasser: der Taufe), so lgannst du lernen, wie das Haupt deines Erlösers gesalbt wer- e ne. « " Ferner erklärt er sich noch genauer, wie man sich zur Tau- se bereiten soll. und das mit solchen anmutigen Reden, daß eines ieden Seele dadurch bewegt werden muß. Paar. Hist» Paar. 445. Christ. Rom. 13 in Max. Wolltt ihr. sagt er. zur Taufe kommen? O wies glückselig seid ihr! wenn ihr in Christo wiedergeboren werden sollt. wenn ihr Christum anziehen werdet, wenn ihr mit Christo werdet be- graben werden, auf dass. ihr auch mit Christo auferstehen möget Jn den andern Taaen werdet ihr nach derOrdnuna die Dinge hören. welche sit solchen Geheimnisse dienlich sind. Unter- dessen melde ich euch dieses, damit ihr es wißt. undeucki aus den znkommenden Tag vorbereitet (nämlich zu der Taufe). Aber der allmächtige Gott stärke eure Herzen und mache euch» zu sei- ner Taufe würdig. Er selbstskomme zu euch bei der Taufe. Er selbst heilige das Wasser. womit ihr geheiligt werdet: nie- mand gehe dahin mit zweiselhaftem Herzen: niemand sage: Meint ihr wohl, daß mir die Sünden vergebenswerden sollten? Wer also hingehet, dem werden die Sünden nicht vergeben: bes- ser ist es, gar nicht, als auf diese Weise hinzugehen. Gedenket dieses. insonderheit ihr. die ihr die Taufe also empfangt, auf das; ihr Gott dienen möget. Jckis bitte dich, o geliebter Leser! merke andächtig auf diese gemeldeten Worte des Chrysoftomiisz spricht er daselbst -auch etwas anders, als was heutigen Tages bei den Taufgesinni ten gesprochen wird? O nein, sondern er folgt eben derselben Weise; denn anfänglich spricht er: Wollt ihr zur Taufe kom- men? Er sagt nicht: Wollt ihr eure Kindlein zur Taufe tra- gen? Wie sollte er deutlicher reden können? Denn selbst zu kommen« und kommen wollen, ist gewiß-kein Kinderwerk Darnachs spricht er: O wie glücklich seid ihr, die ihr in Christo wiedergeboren werden sollt! Wenn» ihr Christum wer- det anziehen, nämlich’ in und durch die»Tause; aber was ist dieses anders gesagt, als eben das, was der LlpostellPauluslvoii den Gläubigen berichtet, nämlich daß sie durch das Bad der tVon der Taufe des Johannes Cljrhfoftomuz welcher 21 Jahre alt gewesen. sChrhfoftoniits hcilfame Zeugnisfe von der Taufe. »Wie er die Neulinge zur Petrachtung der Taufe ermahnt habe. « Gar liebliche und hewealiche Reden, um fiel) würdig zur Taufe zu bereiten. EDaß feine Redcnsart mit den Taufge- finnten ühereinstimoit »Von dem Glücke der wohl bereiteten Tauslinge »Don der Unterweisung vor ver Taufe. ! 104 oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinuten-. Wiedergeburt, das ist, die Taufe, selig werden? Tit. 8, 5. Des- geilchgn Full» daß sie Christum durch die Taufe angezogen? a . , » - Darnachs sagt er: Jn den andern Tagen sollt ihr nach Ordnung die Dinge hören, die zu solchem Geheimnisse, näm- lich zur Taufe, dienlich sind 2c. Ebenso lehrt Christus, die Täuflinge zuerst zu unterweisen, ehe man sie tauft. . Matth. 28, 19; Mark. 16, 15. 16. Also hat auch Johannes zuerst seine Täuflinge unterwiesen. Matth 3,.7. 8. Petrus unterwies zu- erst die Juden. Apg L, 38. Philippus unterrichtete zuerst den Möhren. Apg. 8, 34. 35. Annanias lehrt zuerst Saulus den Glauben. Apg. 9, 17. 18. « » Weiter setzt er diesen Wunsch dazu: Aber der« allmächtige Gotte stärke eure Herzen und. mache euch würdig zu seiner Taufe Je. l . Wer weiß aber nicht, daß die jungen jetztgeborenen Kind- lein in ihren Herzen vor der Taufe nicht gestärkt werden kön- neu? Unddaß sie um des willen auch die Taufe nicht würdig, das ist mit einem heiligen Vornehmen und mit freudigem Her- zen empfangen können, denn sie. wissen-weder Gutes-noch Bö- ses. 5. B. Mose 1, 39; rechts noch links, Jona 4, 11 und tun als Kinder, z1. Kur. is, 11. Ueberdas kann auch der Wunsch Zesst Chrysostomus, welcher die Taufe betrifft, an ihnen nicht a en. . Endlich« sagt er: Jhr, die ihr die Taufe also empfanget, damit ihr »Gott dienen möget. Nachdem er erklärt, mit wel- chem Herzen und Vornehmen man zu der Taufe gehen müsse, nämlich, nicht mit einem zweifelhaften Herzen &c. Dieses ist ja klar gesprochen, und beweist ausdrücklich, daß die Taufe, wo- von er spricht, sehr von der Taufe der jungen Kinder verschieden sei, weil dieselben nicht allein mit keinem unzweifelhaften und wohl getrösteten—Herzen, sondern auch aufs keine andere Weise zur Taufe gehen können; ebensowenig können sie auch die Tau« sc empfangen mit einem Vornehmen, um Gott. zu dienen. Ver- gleichet- diesesc einmal mit den Worten des Chrysostomus und ihr werdet finden, daß sie von der Kindertaufe so weit als der Himmel von der Erde unterschieden sind. . - « Taufgesch. Pag. 464 spricht Palladius in dem Leben des Chrysostomus von einem Aufruhr, welchen der Kaiser Theophi- lus gegen den Bischof Chrysostomusw gemacht, sogar daß er ihn verfolgte, welcheskurz vor-Ostern geschehen ist, da« war nun kein anderer Rat, als daß diejenigen, die es mit dem Bi- schofe hielten und mit ihm fasteten, zu dem Kaiser und der Kai- serin gehen mußten, und dieselben in der Woche der Bekenntnis mit Tränen bitten, daß sie doch die Kirche Christi verschonen wollten, am meisten um des Festes und derjenigen willen, wel- che alsdann getauft werden sollten, die genugsam dazu unter- wiesen waren; und deshalb sollten sie doch ihren Bischof wie- der freigeben 2c. - ; Hier« erscheinen nun abermals verschiedene Sachen, wor- aus man annehmen kann, daß in der Gemeine, allwo Chrysos stomus ein Lehrer oder Vischof gewesen, die Taufe nach vorher- gegangener Unterweisung und auf den Glauben geschehen sei; denn zuerst wird hier gemeldet, zu welcher Zeit solches gesche- hen, nämlich kurz vor Ostern, in der Bekenntniswoche 2c. Je- mand, der nur ein wenig Erfahrung hat, wird finden, daß sol- ches die Zeit und« die Woche gewesen, in welcher man die Neu- linge vor der Taufe zu unterweisen pflegte, ihren Glauben be- kennen ließ und ssie ordentlich verhörte, um dieselben in den folgenden Ostertagen zu taufen. Zum andern wird daselbst IVon Cbrvsostomus Wunsch an diejenigen, die sich taufen lassen wollten. »Daß die Getauften Gott dienen müssen mit einem unzweifelbaften Herzen. 10 Wie Cbrysoftomus und diejenigen, die getauft werden sollten. verfolgt war- den. UDie Gläubigen bitten um diejenigen, die da getauft werden sollten, und uin die Freilassung des Cbrhsostomus UWas aus vorgeineldeter Be· scdreibuna folgt. von denjenigen gesprochen, die da getauft werden sollten und dazu genugsam unterwiesen waren 2c., womit unsere Ansicht deutlicher erklärt wird, daß nämlich damals die Taufe auf auf vorhergegangene Unterweisung-· geschehen, so daß es unnötig erscheint, noch mehr darüber zu sagen, und deshalb wollen wir es auch dabei bewenden lassen. Von dem Nutzen, Kraft und Wirkung der Taufe. Chryfostomus1 über Phil Z, Pag. 405: Christus hat die Taufe gegeben oder verordnet, als zu einem Ableitungstrank und also haben wir alle Bosheit ausgespieen, dadurch sind wir von allen Sünden befreit worden, die Hitze hat sich verloren, das Fieber ist gedämpft und alle Unreinlichkeit hinweggeschies den; durch den Geist sind alle übrigen bösen Dinge, sowohl die von der l1nkeuschheit, als auch die von dem Hochmut des Gemüts herstammen, ausgefegt. Ferner, über» Cap. 7 an die Hebräer: Darum gibt Gott die Taufe, auf daß sie die Sünden abwasche und nicht vermehre. « FernerZ über Cap. 3 an die Collosser: Wahrlich, vor der TaZfe waren wir sehr herzlich, aber nach der Taufe waren wir gol en. - Ferner, über Cap. 11 an die Hebräer: Was machte wohl die Brüderschaft ohne das Bad der Wiedergeburt, das ist die Taufe Je. . Wer« sieht nicht in dier oben gemeldeten Anführung aus Chrysostomus hervorleuchten, daß die Taufe, wovon er spricht, keineswegs auf junge Kindlein, sondern einzig und allein auf verständige Personen sind schicken wolle? --Denn wenn er erst- lich zu denjenigen spricht, welche da die Taufe empfangen wollen, daß sie sollten die Füße (geistlicher Weise) ergreifen und dieselben mit ihren Tränen waschen, und hernach sagt, daß Christus die Taufe gegeben oder verordnet, als zu einem Ableis tungstrank und daß sie also alle Bosheit, das ist,-alle Sünden ausgespeit hätten 2c.: so drückt er klar damit aus, daß er nicht von der Taufe der jungen Kindlein rede, obgleich sie diejeni- gen Dinge nicht tun können, die daselbst in Ansehung der Taufe beschrieben worden sind. Alle diese Sachen werden durch seine nachfolgenden Schrif- ten noch deutlicher befestigt, wie wir berichten wollen. Taufgefchx Pag. 406. Chrysostomus in dem 10. Cap. des »1. Briefes an die Korinther:— Der Durchgang der Juden durchs Rote Meer war ein Vorbild der zukünftigen Taufe, und ein wenig darnach erklärt er dieses, denn dasselbe, sagt»er, was dort Wasser, ist hier auch Wasser; ja hier ist es das Wasserbad und dort war es das Meer. Hier treten sie alle in das Wasser, dort auch alle; wollt ihr »aber die Wahrheit der Sache erkennen? Dort wurden sie aus Egypteii erlöst, allhier aber» von der Ab- götterei; dort wird Pharao ertränkt, allhier aber der Teufel; dort gingen die Egypter zu Grunde, hier aber wird der alte Mensch der Sünden begraben. Jtemk über Joh Cap. Z, Ausl 27. Wir haben viele und schwere Siinden begangen und haben uns von unserer Kindheit an bis in unser hohes Alter davon nicht enthalten, daß wir unsere Seelen damit nicht befleckt hätten; doch fordert Gott von. uns keine Rechenschaft sondern spricht uns frei davon durch das Bad der Wiedergeburt, das ist die Taufe, und hat uns die Gerechtigkeit und Heiligkeit geschenkt. Wie« sollte jemand deutlicher und klarer von der wahren Taufe der Gläubigen sprechen können? Denn wenn er in dem ersten Spruche sagt, daß man, wenn man getauft worden, er- 1 Er vergleicht die Taufe geistiger Weise mit einem Ableitungstrant »Daß Gott durch die Taufe die Sünden ablvasche, und dasz dieses die Briiderschaft aus-mache. sWas in den vorgemeldeten Reden des Cbrhsostomus anzumuten. Ulzergleicht die Taufe mit dem Durchgang der Kinder Jsrael durch das Rote Meer. S Eine Klage über die vorhergehenden- Sünden, doch daß dieselben durch Reden des Ebrhsostomus · die Taufe oder Wiedergeburt vergeben werden. sErllärung über vorgemeldete oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 105 löst werde von der Abgötterei.desgleichen auch, daß der alte Mensch der Sünden in und durch die Taufe begraben werde; und indem zweiten Spruche erklärt, daß sie, als die da viele und schwere Sünden begangen, ja von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter durchsdas Badder Wiedergeburh das ist die Taufe 2c., davon losgesprochen worden, so erhellt abermals hieraus deutlich, daß solches keineswegs die Kinder angehe, nachdem dieselben als die nicht in Abgötterei gelebt, die Abgötterei auch nicht verlassen könnten; also konnten sie auch nicht den alten Menschen der Sünden in oder durch die Taufe begraben, als die da jung waren und noch nicht nach dem alten Menschen ge- lebt hatten, viel weniger demselben abgestorben waren; endlich die noch kleine Kinder sind und zu dem hohen Alter noch nicht gekommen, können oder haben nicht nötig, von den Sünden, die sie in dieser Zeit nicht begangen haben, durch das Bad der Wie- dergeburt, das ist die Taufe, losgesprochen zu werden. « Taufgeschichte, Pag 410, daß man die Taufe nicht möge aussetzen oder aufschieben. Solches7 legte Chrysostomus (Ausleg. 1 über die Geschichs te der Apostel) mit diesen Worten aus: Wenn jemand sagt, ich fürchte mich; (Antwort) wenn du dich fürchtetet so würdest du die Taufe wohl angenommen und gehalten«haben; aber-du wirst sagen: Eben darum nehme ich sie nicht an, weil ich mich fiirchtez aber fürchtest du dichi nicht, also aus diesem Leben zu scheiden? Ja, sagst du, Gott ist freundlich. Ei, darum nehme die Taufe an, weil er so freundlich ist und dir hilft 2c. Endlich sagt er: Unmöglich ist es, ich sage, unmöglich ist es, daß derjeni- ge, welcher in solcher Hoffnung die Taufe auffchiebt, etwas Gu- tes oder Löbliches erhandeln könne. . Taufgeschichte, Pag 420. Zins-Zeiten pflegten die Kirchen- lehrer die Taufe eine Einweihung zu nennen; also spricht St. Chrysostomus (Ausleg. 1 über die Geschichte der Apostel)i: Wer glaubt es recht, daß es mir im Herzen schmerze, wenn jemand abstirbt, der noch nicht eingeweiht, das heißt, getauft ist? Und ein wenig hernach, welche Seelenangst fühle ich, wenn ich sehe, daß andere erst zu der Einweihung, das ist zu der Taufe eilen, wenn ihnen der Odem ausgehen will! das ist wenn sie sterben müssen. Mit« welchen Sprüchen Chrysostomics zu erkennen gibt, wie sehr es ihnsschmerzh daß etliche ihre Taufe bis in das höch- ste Alter verschoben, welchen gebührt hätte, dieselbe zeitlich zu empfangen; doch nicht vor der Zeit des Glaubens oder der Buße, vielweniger in der Kindheit; weil er allein von solchen Personenredeh welche ihre Taufe freiwillig und nicht weniger mutwillig verwahrlost. Hieraus erfolgt zu Zeiten, daß Einige in ihrer Krankheit, ja auf ihrem Totenbette getauft zu werden begehrten, welchem dieser fromme Mann auch mit wichtigen Gründen widerspricht. Tgufgeschichtkz Pag. 412. ChrysostomusU Ausl 1 über die Apostelgeschichte Die Geheimnisse, sagt er, sind herrlich und wohl zu begehren; keiner aber, der in den letzten Zügen liegt « oder stirbt, empfängtdie Abwaschung; es ist alsdann keine Zeit zu diesem Geheimnis, nämlich der Taufe, sondern einTestasß ment zu machen; die Zeit der Geheimnisse oder der Taufe ist, wenn das Gemüt gesund und die Seele gereinigt ist Te. Zum« letzten werden hier wieder von Chrysostomus in den angeführten Reden zwei Dinge hervorgebracht, welche auf die Kindertaufe sich nicht schicken; erstl1ch, wenn er sagt, daß die 7Gegen diejenigen, welche ihre Taufe aus Furcht aufgeschoben. sGegen diejenigen, welche mit ihrer Taufe warteten bis zum Tode. INähere Anmer- kung über das Bart-ergebende. I» Daß man auf dem Totenbette sich nicht müsse taufen lassen, sondern sein Testament machen. IIDaß die vorgemeldeten Reden des Chrvsostomus sich nicht aus die Kindertaufe schicken. Geheimnisse, nämlich der Taufe, herrlich und wohl zu begeh- ren seien. Denn solche Begierde kann in den jungen Kindlein nicht sein. Zum andern, indem er erklärt, daß es der Geheim- nisse oder der Taufe Zeit sei, wenn das Gemüt gesundund die Seele gereinigt ist 2c., denn die jungen Kindlein können keine Ungesundheit des Gemüts oder Unreinheit der Seele haben, überdas können sie die Gesundheit oder Reinigung desselben weder fördern nochibetrachtem so kann auch um dieser-Ursache willen die Taufe in oder an ihnen keinen Platz haben. Von der Chrysostomus Meinung iiher einige andere» Stücke des Glaubens, nach P. J. Twistk Beschreibung in seiner Chronik von dem Untergange der Tyrannen, das H. Buch, Pag. 136, 137. JohannesT Ehrysostomus, schreibt er, ein berühmter, eifri- ger und wohlberedter Lehrer und Bischof zu Constantinopeh ist von seinem Bistum verstoßen und ins Elend verwiesen worden, es ward ihm viele Schmach und Leid angetan, und .er ist im Elende gestorben. . Seine Amtsbrüder wie auch das Volk wurden sehr ver- folgt durch kaiserliche Befehle. Denn sie sollten mit zur Kirche gehen und ihre Feinde, »nämlich die von der römischen Kirche, hören, welches sie nicht tun wollten, sondern hielten ihreceiges nen Versammlungen in den äußersten Winkeln dersStadt Als dieses durch den Bischof dem Kaiser hinterbracht wur- de, so hat man alsobald ein Fähnlein Kriegsknechte dahin abge- sandt, welche sie mit Stöcken und Steinen aus ihrer Versamm- lung gejagt, ihnen, als-Räuber, ihre Güter genommen, und welche nicht entlaufen konnten, gefangen genommen. Als sie sich nun nicht mehr versammeln durften, haben sie das Land freiwillig verlassen und ein— jeglicher ist seines Weges gezogen. Dabei sind auch diejenigen, welche Chrysostonius zugetan waren, mit Unrecht eines Brandes beschuldigt wordemwelchen das gemeine Volk »(dem Chrysostomus zum Verdruß) in dem. Tempel, worin Jer gelehrt hatte, angelegt, welches ihnen viele Leiden verursachtek denn die Grausamkeit war nicht geringer als die in den ersten Verfolgungen verübt wurde De. Jtem, obengemeldeter Johannes Chrysostonius auch Jo- hannes GüldensMund genannt, wegen seiner goldenen oder schönen Lehren und beredter Zungezlehrte aus Matth. 5, daß man keineswegs schwören solle, weder recht- noch unrechtmäßim schließt ausführlich darüber mit dem Sprache: Jhr sollt keines- wegs schwören; Matth. Z, daß« es einem Christen zu schwören nicht erlaubt sei. sEr widerlegte auch nachdrücklich alle Einwürs fe und behauptete, daß« man durchaus nicht schwören solle; leset umständlich seine Erklärung über gemeldeten Ort 2c. i So« hat auch vor ihm Haimiis über Apoc. 10gesprochen, wenn er sagt: Daß dem Menschen alles Schwören verboten sei, welches nur Gott und den Engeln zugelassen, die weder betrü- gen noch betrogen werden könnten Te. Anmerkung: Haimusz der Lehrer, hatauch sehr viel gegen den Papst und die römische Kirche geschrieben, unter anderem, daß es allein Gott und den Engeln zugelassen sei zu schwören, den Menschen aber alles Schwören verboten. » Wir wenden uns nun wiederum zu P. J. Twisck Beschrei- bung, Chrysostomus betreffend, Pag. 136, Col. L. Dieser« goldene Mund Johannes«Chrysostonms, schreibt nen erlitten. ESie wollen nicht zu ihren Gegnern sin die Predigt gehen. hatte» sie gleichwohl feine Lehren für Keherei. OEr lehrt gegen den Gid. sOhwohl die Pavisten ihren GüldensMund zu Zeiten im Munde führen, so IVoa der Schmach und Unterdrückung, welche Chrhsostomus und die Sei- sVon den Reden des Haimus gegen das Eil-schwören. »Von der Meinung des Chrvsoftomus gegen die Grausamkeit, Krieg und Bluts-ergießen. Sebastian Franck gibt von diesem Haimus nachfolgende« 106 » »· Der blutige Schaut-tats- er, lehrte auch entschieden gegen die Grausamkeit, Tyrannei, Krieg, Blutvergießem und hat dafür gehalten, daß es keines- wegs den Christen gebühre, Krieg zu führen, sondern will, das; man in dem-Reiche Christi Friede und Ruhe lehre. Christus, sagt er, zwingt nicht, auch treibt er nicht fort und drückt auch nikh sondern macht eines jeden Willen frei und sagt: so· jemand wi 2c. » « «« »»Leset’ auch über Matth 13, wie er erklärt, daß man das Unkraut, mit welchemdie Kefzer verglichen werden, nicht aus- rotten soll, welches, sagt er, Christus darum gesprochen, damit er dem Kriege und Blutvergießen wehte und solches verbiete. Man muß keineGewalt ausüben in himmlischen Sachen, die gottlosen Lehren, und welche von Ketzern hergekommen sind, muß man strafen und verbannen, aber die Menschen muß man verschonen. «» « « » Jtemk er ist auch sehr gegen die Anbetung der Heiligen und sagt, daß Gott nicht den Tyrannen gleich sei, da man einer Vorsprache bedarf, undcdaß essich nicht gebühre, jemanden die Sünde zu bekennen, ohne Gott allein. Jhr sollt, sagt erzeure Sünden. bekennen, auf daß ihr dieselben »ausrottet; schämt ihr euch dieselben jemandzu sagen, so bekennetstäglich in eurer See- le. Jch sage nicht, daß ihr sie eurem Mitknechte beichten sollt, damit er sie verfluchte und euch vorwerfe, sondern klagt sie Gott, welcher sie allein heilen kann undsfolget hierin dem Propheten- welcher da spricht: Cntdecke dem Herrn deine Wege, so wird er es wohl machen. Pf. 37, Z. » Und« über Matth 23 sagt er· mit vielen schönen Worten, daß man Gott umsonst diene mit Menschenlehre, und daß es kein anderes Zeugnis der Wahrheit gebe, auch keine andere gewisse Prfüunf der Ketzered auch keine andere Weise, um zu erkennen, welches die christliche Kirche sei, als die Heilige Schrift. . JtemÆ Chryfostomussagh wenn das römische Reich aus dem Wege geräumt sein wird, alsdann wird »der Antichrist koni- me1i. Ueber Matth 24 sagt er, derjenige hat’s nicht übel ge- troffen, welcher unter dem Greuel derVerwüstung den Lcntis christ versteht, von welchem man- hält, daß er kurz darnachsoll aufkommen und den heiligen Ort der Kirche unter dem Namen Christi einnehmen. i » « » » Ferner, über 2. Thess. Z: Wenn das« Reich wird verwüstet und leer sein,«alsdann wird der Antichrist dasselbe einnehmen und darnach trachten, daß er das Reich Gottes und der Wien« schen an sich ziehe &c. » . Ferner, über Matth. 24: Lieber« lasset euch nicht betre- gen, wenn der Antichrist die Werke Christi tut und in Gegen- wart der Christen alle Aeniter Christi verrichtet, denn der Sa- tan selbst kann sich in einen Engel des» Lichts verstellen, was ist esdenn Wunder, daß seine Diener diese Gestalt führen, als ob sie Diener der Gerechtigkeit wären und sich nach dem Scheine des Christentums Bestreben? Der« jüdische Greuel ist nicht allein von dem jiidischen Kriegezu verstehen, sondern auch nach dem geistigen Sinne von dem Antichrish der in der letzten Zeit in die heilige Städte sich seyen, die vornehmsten Plätze der Kirche einnehmenkund die Seelen der Mensche1i von Gott absühren soll. Allhierekaiin man verstehen, was Paulus sagt, daß der Widerwärtige sich über alles erheben soll, was Gott genannt oder geehret wird, also daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich für einen Gotthalten läßt. Dieser, der an dem heiligen Orte steht, hat die Kirche Gottes mit vielen Ketzereien verwüstet 2c. 7Daß man das Unkraut, womit die Rede: verglichen werden, nicht aus- rotten müsse. sGegen die Anbetung der Heiligen und die Beichte. IGegen die Metischenlehre außer der Heiligen Schrift. 10 Gegen den Antichrist UWav nnng, um sich von dem Antichristen nicht verführen zu lassen. »Von der Ge- walt und dem Betrug des Antichristä » Später« sagt er, dieweil der Herr Jesus wußte, welche große· Zerstorung in den letzten Tagen kommen würde, so hat er befohlen, daß die Christen, welche in der Christenheit sind, wenn sie beständig« den wahren Glauben umarmen wollten, zu keinem andern Dinge ihre Zuflucht nehmen sollten, als zu der heiligen Schrift, denn wenn sie etwa auf andere Dinge sehen» wollten, so würden sie geärgert und verführt werden und nicht verstehen, was die wahre Kirche sei, und dadurch in den abscheu- lichen Greuel verfallen, der sich in die heilige Stätte der Kirche gesetzt hat. . ·Desha·lb« dieser Chrysostomus, schreibt P. J. Twisck, Au- gustinus, Gregorius, Ambrosius, Hieronymus, und durchges hends alle· alten Lehrer,·obgleich sie von den Papisten gerühmt werden, nichts anderes sind, als römische Ketzey welche von den papstlich Gesinnten Feuer und Schwert zu erwarten hätten, wenn sie noch an ihrer Lehre hingen. CndlichIs ist Chrysostomus in dem Jahre 408 aus seinem verdrießlichen Leben und Landesverweisung, womit er viel ge. plagt wurde, erlost worden und ruhig entschlafen. c P. J. Twisch Chronik von dem Untergange der Tyrannen, das 5. Buch, Pag. 137 ruid 138, Col· l; aus Thron. Seh-ist. Franclg Pol. So, 92. · «1ob.·Fae·ri," F ol., W. Mel-via, Fol. 338. Ich. wies-l» Pol. 166. Cornelius Hillenius, Fol. 41. · - » Jni Jahre 390. , «» · FHEEIOULJMUBZC von christgläribigenEltern zu Syridon in zzllirien oder Dalmatien geboren und von Jugendjaufin der christlichen Lehre unterwiesem ist erst indem 80. Jahre seines Alters in der Stadt Rom getauft worden. . . Bapt Hist» Pag. 341 —- Pag. THE, 366, 374, IV. P. J. Twisck Chron., 4. Buch auf das Jahr 390, Pag W, Col. 1. Tractat von Jahre teilt, Brig. 473 ex Erasmo F: dem Laufe der Welt, gedruckt im Wicelio in Vita Hieronymi sie. - »Ju·« der Tcxufgeschichtkz Zeug. 374, steht also: Hieronymus schreibt in dem fis. Briefe daß er seine Taufe und weißes Kleid zu Rom empfangen habe, da er doch zu Syridon in Dalmatien von christlichen Eltern geboren worden Je. Darum müssen die Christen, sagt der Schreiber, zu derselben Zeit mit der Kinder- taufe nicht so sehr geeilt haben, als wohl jetzt geschieht· · «· Dieserss Hieronymus, obwohl einige, die für die Kindertaus se sind, ja die Papisten selbst, ihn einen guten und rechtsinnigen Lehrer nennen, hat gleichfalls verschiedene Stücke geschrieben, welche so beschaffen, daß sie heutigen Tages von vielen, die für die Kindertaufe sind, und» vornehmlich von der römischen Kirche, sollten sur Ketzerei erklart und gescholten werden. Deshalb wird er auch unter die romischen« Ketzer gesetzt», das ist, unter diejenigen, deren Meinung heutigen Tages die römische Kirche fur Ketzerei erklärt. C ron. Seh. Manch» von den rönii en K ern, Lit. . · . . TwisckhChrow b. such, Pag 138, Col. eh H P J Was« die Taufe betrifft und was es zu Hieronymus Zei- ten sur eine Veschasfenlnit damit gehabt, davon finde ich in ih- -ren Hauptumstäiiden folgende Anmeldung in der Taufgeschichte, Pag. 385. · » · -· Zu des Hieronynms Zeiten sind gewißdie Alten in den ahendtandischen Kirchen getauft worden, wie in seinem Briefe gegen die Jrrtiimer des JohanneslszierosoIymitanus zu ersehen. Derselbe in dem Vriefe an Pamachus und Ambrosius »Daß man, um der Gewalt und dein Betrage des Antichrists zu entgehen, seine Ziislucht zu der Heiligen Schrift nehmen müsse. »Das; Chrysostomus und fast alle alten Lehrer, wenn sie nun lebten, nichts als Feuer und Schwert von den PäpstliclyGesiniiten zu erwarten hätten. U« Von dem Cnde und Abschied des Chrysostomus I« Von Hieronymus, welcher von christlichen Eltern geboren und auch erst in seinem dreißigsten Jahre getauft worden ist. 17 Was er selbst von seiner Taufe geschrieben. I« Was die Pavisten von Hieronymus gehalten und was man nun von ihm halten würde. UDaß inder abendländischen Kirche zur Zeit des Hieronymus die Alten getauft wurden. « höre. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 107 (im .83. Briefe) bezeugt, daß diejenigenfo welche die Taufe be- gehrten, Begehrende genannt worden seien &c. H. Montanus schreibt also: Hieronymus« welcher gleich- falls um dieselbe Zeit gelebt, wie etliche melden, Aeltester zu Rom, oder zuvor, wie andere meinen, zu Jerusalem- gewesen, bezeugt auch, daß zu seiner Zeit durchgehends der Gebrauch ge- wesen, daß die Erlvachsenen," welche in dem christlichen Glauben auferzogen waren, getauft wurden, wenn sie die Taufe begehr- ten, welche um deswillen auch Competentes (Begehrende) ge- nannt wurden, gleichwie Hieronymus solches berichtet in seinem Briefe an Pamachius 2c. Nachdem nun gemeldet worden, was es zu Hieronymus Zeiten mit der Taufe für eine Beschaffenheit gehabt, und wie dieselbe in der abendländischen Kirche an den Alten bedient wurde; so wollen wir zu Hieronymus Ansicht übergehen, und was er in Ansehung derselben, nach dem Berichte der Alten, ge- schrieben Jn der Taufgeschichte, Pag 373, schreibt Hierony- mus an Pamachiusx Es« ist bei uns der Gebrauch, daß wir diejenigen, die da getauft· werden sollen, vierzig Tage lang öffentlich lehren und sie der Anbetung der Heiligen Dreieinigkeit übergeben ge· « Pag 375 endlich beweist D. Bicecomes, Cap. 41 und 44: Daß« Hieronymus geschrieben, man habe zu seiner Zeit den Ge- tauften Milch und Honig zu genießen gegeben, welches, wie der- jenige spricht, der es angemerkt, eine Speise für die jetztgebore- nen Kindlein ist. - Ueberdies berichtet-etwas zur wahren Taufe erfordert werde, nämlich die Wiedergeburtz welche in der Abtötung des alten und Auferstehung des neuen Menschen besteht; dieses drückt er in den zwei nachfolgenden Sprüchen aus. Pag 323. Hieronymus, in dem 12. Buche seiner Ausle- gung über Hesekiel: Wir« bedürfen, sagt er, nicht allein der er- sten Geburt, sondern auch der zweiten, auf daß wir, die wir in dem Fleische geboren sind, nach dem Geiste wiedergeboren wer- den. . Pag 328·. Hieronymus, in seiner Schutzschrift gegen Ruf- sinus: Wir« sagen, daßder alte Mensch in der Taufe ganz er- sterbe, und daß der neue mit Christo in der Taufe erweckt wer- de, der irdische vergehe und der himmlische geboren werde. Hernach ermahnt er die Neulinge der Taufe, wie sie sich vor und bei der Taufe betragen sollten; desgleichen auch, wie diejenigen, die bereits vor vielen Zeugen getauft waren, und ein gutes Bekenntnis getan hatten, sich erweisen müßten. Pag· 374. Hieronymus schreibt in dem 83. Briefe an Ocean.: Die« Catechismusschüley welche den christlichen Glau- ben lernen, müssen dieses anmerkem Daß sie sich vor der Taufe mit keinen Frauen ver1nengen. » Jtem, Hieronymus legt denSpruch Pauli. 1. Tim. 6, 12, also aus: » Du hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen bei deiner Taufe abgelegt, da du der Welt und ihrer Pracht abge- sagt hast vor den Aeltesten27 und Lehrern, vor den Dienern und vor den himmlischen Heerscharen &c. Jn dem Traktate, genannt: Klarer und gründlicher Be- weis von der Taufe, gedruckt im Jahre 1581, wird angemerkt, Lit. A., Hieronymus über-Matth.: Der Herr hat seinen Apofteln befohlen, daß sie zuerst alle Völker lehren und unterrichten, und · hernach die Unterrichteten in dem Sacramente des Glaubens »Von denjenigen, welche die Taufe begehrten. EVon den Ertoachseneih die im christlichen Glauben auferzogen und getauft wurden. EDaß man vierzig Tage zuvor die Täuflinge lehren müsse. S« Daß man denen, die getauft wurden, Milch und Honig zu genießen gegeben. YDaß zur Taufe die Wiedergeburt ge- UDasz der alte Mensch in der Taufe müsse absterben und der neue er- weckt werden. «« Was die Catechumenen vor der Taufe zu beobachten· ADeV Uebersever sagt, Priester, solche Priester, wie Johannes Abbe. I, 6 einführt: Er hat uns su Königen und Priestern aemacht te. Primumdocnerunt diende Fidei intinxerunh Sacramentox taufen sollten; denn es kann nicht sein, daß der Leib das Sacras ment der Taufe annehme, es habe denn zuvor die Seele den wahrhaften Glauben empfangen. Wie« kann jemand glauben, daß dieser Mann zu einer Zeit die Kindertaufe behauptet, oder zum wenigsten derselben nicht widerstanden, sondern sie zugelassen habe, da er an gemel- detem Orte über die Maßen klar und ausdrücklich der Kinder- taufe widerspricht Wir wollen nur die letzten Worte unmer- ken; daselbst sagt er ja ganz klar und deutlich, daß es nicht sein kann, daß der Leib das Sacrament der Taufe annehme, es ha- be denn zuvor die Seele den wahrhaften Glauben empfangen. Wie kann, wie mag,»wie soll dieses anders erklärt werden, als daß keine andere Taufe sein noch bestehen kann, ohne allein die Taufe, welche mit einem wahrhaften Glauben enipfangen wird ? Denn das ist eben dasjenige, was mit seinen Worten ausge- drückt wird. , Nichtsdestoweniger« sind Menschen, welche Hieronymus gewisse Gespräche gegen Pelagium zuschreiben, worin ein gewis- ser Critobulus fragt und einer namens Atticus antwortet über das Stück der Taufe auf solche Weise, daß Critobulus fragte, warum die Kinder getauft würden? Atticus antwortete ihm: Auf daß ihnen in dersTaufe die Sünden vergeben werden re. Was haben sie denn für Sünden getan? fragte Critobulus Atticus antwortete: Fragst du michdarnachs Laß dir die evan- gelische Posaune antworten 2c. Wenn« man aber hieraus beweisen wollte, daß Hierony- mus die Kindertaufe verteidigt habe; so müßte zuerst ohne Wi- derrede erwiesen werden können, daß diese Zusammensprache Hieronymus eigenes Werk sei, woran man große Ursache zu zweifeln hat, weil sowohl seine Schreibart, als auch die Materie « desselben mit seinen andern Schriften, hauptsächlich die von der Taufe nicht übereinstimmt; auch sind von alters her dergleichen Verfälscher mehr gewesen, welche ihrem eigenen Werke, um demselben desto» mehr Ansehen zu geben, die Namen einiger be— riihmter Männer zugeeignet haben oder ihre Meinung mit ih- ren Schriften vermengt; also ein Beweis der Verfälschung der Schriften des Justinus Bildt. Hist» Fing. 170. I-I. Montana-» Pagt 7, s, 9, als auch in den Schriften Origenes Regt. Hist» pag. 283 s: 291. I-I. Mooren» Pag. 29-34 s: 42· 43. Desgleichen wird auch dem Dionysius Areopagita, welcher dem Berichte nach zu der Apostel Zeit gelebt hatte, ein ganzes Buch, worin von der Kindertaufe gehandelt wird, fälsch- lich zugeschrieben, wie die Magdeburgischen Kindertäufer selbst beweisen. . cent. cap. Z. dem, Jac. Mel-im. Bapt. Hist· Pag. 177, 293, 341. Zumsl andern, wenn auch« bereits gezeigt worden wäre, was aber ungewiß ist, daß dieselbe Zusammensprache Hierony- mus eigenes Werk sei, so kann doch nicht damit erwiesen werden, daß Hieronymus selbst solche Meinung gehabt, welche in der Zusammensprache von dem einen Teile behauptet worden, näm- lich, daß man die Kinder taufen mögen. Denn warum solche ihm nicht mit eben« solchem Rechte die Meinung des andernTeils zugeschrieben werden könne, als da Grund und Beweis gefordert wird, warum man sie taufen möge? Denn es ist ja das ei- ne sowohl seine Arbeit als das andere. » UeBerdiesZT wissen alle Verständigen wohl, daß diejenigen Buchey welche in der Art einer Zusammensprache herausgege- lien werden, nicht eben des Schreibers Sinn ausdrückem son- dern daß oft die Meinung und Fragen anderer darin verhandelt WWas aus dorgemeldeten Reden Hieronymus, die Taufe betreffend, folgt. YVon dem Buche Dialogus welches Hieronhmusmit Unrecht zugeschkiebeu wird. »Die Ursache, warum an demselben Buche gezweifelt wird. uzzaß das eine Stück desselben Buches sowohl angenommen werden müsse qts has andere, welches dann gegen die Kindertaufe streiten würde. »Das; nicht eben des Autors Sinn in einem Dialoge oder Gespräche ausgedrückt wird. 108 Der blutige werden, es sei um solche zu tadeln, ihre Fehler anzuweisen oder dieselben zu verbessern. · » · » » EndlichÆ wie sollte es mdglich sein konnemdaß jemand niit Verstand und klugem Urteil zu einer Zeit so widerstreitende Dinge schreiben sollte? Wir haben· gezeigt, wie sauber und rechtsinnig er von der Taufe der Bejahrten spricht, 1a dieselbe anpreist, und das nicht allein, sondern unerachtet dessen, daß er von christlichen Eltern geboren war, er dennoch ohne Taufe ge- blieben, und sich erst im dreißigsten Jahre hat taufen lassen: Wie sollteer denn die Kindertaufe zugestanden haben, als wel- cher er doch mit Lehre und Exempel zur Genuge widersprochen? Es müsse dann bewiesen werden, daß« der obengenannte Hie- ronymus dieses Stück von der Kindertaufe vor der Zeit seiner Bekehrung geschrieben hätte, oder daß er darnach von feineren- genommenen Meinung zu der Kindertaufe abgefallen ware; ich finde aber von beidem keine Beschreibung, deshalb wollen wir es bei unserer vorigen Erklärung bewenden lassen. Von Hieronymus Meinung, einige andere Stücke des Glaubens betreffend. Nach P. J. Twisck Beschreibung« in seiner Chronik von dem Untergange der Tyrannen und jährlichen Geschichtem Berg. 129, Col. l, 2. Hieronymusf von christlichen Eltern geboren, undin der christlichen Lehre auferzogen, und unterrichtet, ist zum in dem 30. Jahre seines Alters getauft worden, sagt Erasmus. Gcundbenk Mart» Beil-» Lit. A» Fol. 102. Jtem, Hieronymus« sagt klar von den Worten des Nachts mahls, daß Christus mit diesem Brote die Wahrheit seines Lei- bes habe vorstellen, abbilden und anweisen wollen, und an ver- schiedenen Plätzen nennt er den Kelch eine Figur des Blutes. Jtem, er« lehrt über Matth. IS, daß die Priester nicht mehr oder doch ebensowenig Macht hätten, zu binden und auf- zulösen als etwa die Priester des Alten Testaments über den Aussatz hatten, denselben rein oder unrein zu erklären. Die Worte des Priesters, machten sie weder rein noch unrein, son- dern sie gaben schlechterdings mit ihrem Ausspruche zu erken- nen, welcher nach dem Gesetze Mosis aussätzig oder nicht aus- siitzig sei; also nun auch der Bischof nach dem Gesetze Christi: weldchem seine Sünden behalten werden und wem sie vergeben sin re. Jtemf Er will auch, daß man alle Tage gleich achten soll, und allezeit Passah und Sabbattag halten. Er« will auch, daß man eiii tägliches Fasten halten soll; denn was hilft es, sagt er, daß du zwei oder drei Tage einen leeren Bauch herumträgsh und hernach denselben füllest und iiberschüttestcs Täglich sollst du hungern und täglich sollst du essen: Also. sollst du essen und also sollst du fasten, daß du den Leib nicht zerstörest, sondern daß die Begierde gedämpft und ge- brochen werde. Jtems die römische Kirche ist nicht mehr zu achten, als die Kirche der ganzen Welt, es sei Frankreich oder England 2c.; son- dern einen Christum anzubeten und einen Regierer oder Lehrer der Wahrheit zu haben, das macht eine Kirche Ch. Fa., Fol. 65, 86. Jtem,’ Von dem Antichrist sagt er: Und bekennen wir nicht auch, daß die Zukunft des Antichrists nahe vor der Türe sei; er wird in dem Tempel Gottes sitzen, das ist, in Jerusalem, wie einige meinen, oder in der Kirche, sagt er, wie ich mit mehr Wahrheit dafür halte; er sagt, daß der Antichrist gegen die Hei« den kriegen und sie überwinden werde Je. »Es ist nicht möglich, daß ein verständiger Mann zu einer Zeit solche gegen einander streitende Dinge vorstellen sollte. UOder es wärck die Sache. daß er dieses Wer! gemacht, ehe er belehrt worden. IVon Hieronymus Tat-se. sWas seine Meinung vom Nachtniahte gewe- sen. s Gegen die angemaszte Macht der römischen Priester. « Daß man alle Tage gleich halten soll. « Das; man ein tägliches Fasten oder nüchternes Leben beobach- ten soll. «Daß die römische Kirche nicht mehr zu achten sei als andere Kirchen in der Welt. lDaß zu Hieronymus Zeiten der Antichrist nahe gewesen. Schaut-laß, Jtem:s Solange der Mensch lebt, mag er Gerechtigkeit wir- ten, aber nach dem Tode hat er keine Gelegenheit, um gute Wer- ke zu tun; wiewohl einige dagegen sind und wollen, daß die — Menschen auch nach ihrem Tode ab- und zunehmen; solange wir in diesem gegenwärtigen Leben sind, so mag uns untereinander Hilfe widerfahren, durch das Gebet) oder durch Taten, wenn wir »aber vor den Richterstuhl Christi kommen, so kann weder Hiob, noch Daniel, noch Noah für jemand bitten; denn ein jeder muß seine eigene Last tragen. · Valentinus Vanius Fol. US. » Hieronymus» sagt: Der Geistige verfolgt niemals den Fleischlichen Jch habe aus derApostel Befehl einen ketzerischen Nienschen zu meiden gelehrt, aber nicht zu verbrennen. Chri- stus ist nicht gekommen, um zu schlagen, sondern daß er geschlai gen würde; wer da geschlagen wird, folgt Christo nach, wer aber schlägt, der folgt dem Antichrist Je. Jtem: Der« Herr hat seinen Aposteln befohlen, daß sie zuerst alle Völker unterrichten und lehren, hernach aber die Un- terrichteten in dem Sakramente des Glaubens taufen sollten. Denn dieses kann nicht sein, daßder Leib das Sakrament der Taufe annehme, es habe denn zuvor die Seele den wahren Glauben empfangen re. - . «. Twi ck. ronik. 4. Btu au das r 390, . 129 re. Takfgschichtej Po? ges; « ch f Eh Pay Daß« in Thessalien im Jahre 390 die Kindertaufe auch nicht sehr gebräuchlich gewesen, bezeugt Socrates in dem 5. Bu- che, Cap. 21 mit diesen Worten: Daneben weiß ich auch eine an« dere Gewohnheit in Thessalia, denn sie taufen daselbst nur in den Ostertagen, daher auch meistens alle, wenige ausgenommen, ohne Taufe sterben. Pag S7i1ehe auch H. Meint. Richtig! der Kindertaufe der L. Dvuck, · Es« möchte jemand denken, mit welchen Worten wird die- ses in· den angezogenen Reden ausgedrückt, daß die Kindertaufe auch in Thessalia im Jahre 390 nicht sonderlich im Gebrauche gewesen? welches doch der Schreiber so freimiitig sagt. Jch antworte: Er bringt zweierlei Beweise bei, womit er solches beweist. Erstlich: Weil daselbst die Gewohnheit herrschte, daß sie allein in den Ostertagen tauften 2e.; womit zu erkennen ge- geben wird, daß dieselbe Taufe nicht an jetztgeborenen Kindlein Cgleichivieis Cypriaiius und die Seinen befohlen haben) bedient worden, denn dieselben wurden nicht alle in den Oftertagen ge- boren; so konnten sie denn auch nicht in den Ostertagen getauft werden, woraus folgt, daß die Gewohnheit vom Taufen in den Ostertagen nicht fur jetztgeborene Kinder, sondern für bejahrte Personen eingesetzt worden, welche sich selbst auf diese Zeit zu- bereiten konnten. Zweitens sagt er, daß darum auch meistens alle ohne Taufe starben, wenige ausgenommen; so erhellt gewiß hieraus, daß alle, die ohne Taufe sterben, in ihrer Jugend nicht getauft waren, und daß es zu der Zeit gewiß viele Personen gab, die ihre Kinder ungetauft ließen. Im Jahre 391. Von« Augustinus, unerachtet er nach der Hand mit der Meinung der Kindertaufe besudelt worden ist, wird berichtet, daß ob er schon von einer chriftlichen Mutter und von christlis then Vorelterii hergekommen, er doch erst in seinem 30. (Nau- elerus in seinem 14. Buche Generat. sagt in seinem 38. Jahre) EDaß man nach dem Tode keine guten Werte mehr tun möge. sDqß he: Geistige nimmermehr den Fleischlichen verfolge. DMattM II, W, euntes ergo, clocete otnnes contes baptizsates eos See. Dieses scheint dieselbe Rede zu sein, die vorher aus Hieronymus angezogen worden ist. Siehe Genick-help» Mk· A, »Das; in Thessalia die meisten Menschen ohne Taufe starben und warum. T« Erklärung der vorgemeldeten Reden. »Was es bedeutet, daß in den Osterta- gen getauft worden. I« Von Augustinus, und wie er, ob er schon you ein» christlichen Mutter geboren, erst in seinem dreißigsten oder dreiunddreißigsten Jahre getauft worden. Der blutige Schauplatz, 109 zu Mailand in den Ostertagen von dem Bischof Ambrosius ge- tauft worden sei. Dieses wird von Jakobus Mehrningius und H. Montanus also beschriebem Daß« Monica, die Mutter des Augustinus welche, ob sie schon von christlichen Eltern geboren, doch erst, als sie zu Verstande gekommen, getauft, wie oben gemeldet worden) diesen ihren Sohn Augustinus in seiner Kindheit nicht habe tau- fen lassen, sondern daß er erst getauft worden sei, als er 33 an- dere sagen, 30 Jahre alt war. Man« liest zwar wohl, sagen sie, daß er, als er bereits ein Jüngling geworden, von einer schweren Krankheit befallen, und deshalb getauft zuwerden begehrte, wozu ihn seine Mutter vor- bereitete; als er aber von dieser Krankheit wieder genesen, so ist seine Taufe 11och aufgeschoben worden. Damals war auch Auguftinus schon so alt, daß es eigentlich keine Kindertaufe ge- wesen, wenn er auch getauft worden wäre, sondern eine Taufe, die man unter die der Erwachsenen hätte rechnen müssen, weil sie ihren Ursprung von einem freiwilligen Vorhaben hatte. Denn sie wäre verbunden gewesen, wie Augustinus selbst be- kennt, mit seinem Glauben und dem Bekenntnis des Namens Christi, welches in der Taufe der unmündigen Kinder nicht ge- schehen kann. Augustinust7 erzählt auch dabei die Beweggründe, warum seine Mutter zu der Zeit seine Taufe noch aufgeschoben habe, nämlich: weil sie voraus sah, wie viele und große Wellen der Anfechtung ihm in den Jahren seiner Jugend würden in den Weg kommen, und daher fürchtete, daß die Schuld seiner Sün- den nach Abwaschung der Taufe desto schwerer und gefährlicher sein werde, gleichwie er denn auch selbst damals gläubig war und das ganze Hausgesinde, ausgenommen sein Vater ge. AuchU gibt er zu erkennen, daß es damals mehrere gege- ben, welche die Taufe ihrer Kinder um solcher Ansicht willen aufschoben oder nachgelassen. Bapt Hist., über das 4. Jahrhundert, Pag. 363 und 364. H. Montanus Richtig-i. ider Kindertaufe, der Z. Druck, Pag. 71 und 72. UeberhaUptU scheint es, daß derselbe Augustinus damals nicht allein auf das Bekenntnis seines Glaubens getauft wor- den sein, sondern auch, sein Sohn Adeodatus und sein Freund Alipius, wovon wir diese Nachricht haben· Taufgeschichte, Pag. 444. Augustinus, Bischof zu Hippon, in Afrika, als er 33 Jahre alt war, wird zu Mailand von dem Bischof Ambrosius getaufhnebst Alipius und Adeodatus, sei- nem unechten Sohne, der nun 15 Jahre alt war, wovon Augu- stinus in dem 9. Vuche der Bekenntnisse, Cap. G, auf nachfol- gende Weise spricht: Nachdem die Zeit gekommen, daß ich mei-. nen Namen in dem Register der Täuslinge aufzeichnen lassen sollte, habe ich das Land verlassen und bin wiederum nach Mai- Iand gezogen, desgleichen auch mein Freund Alipius, der mitge- tauft sein wollte. Jm Jahre MS. Die Apollinaristen von A ollinarius entsprun- gen, läugneten, daß Christus aus d er Jungfrau aria seine menfchli- ehe Natur angenommen und sagten, daß das Wort Fleisch worden. P. J. Twisck Chron., 4. Buch, Pag. 130 aus Hist. Tkipavt., Lib· 9. Vin- cen. Histjs scsap. 44. Zeg. I89. Alipius, welcher um seiner Demut willen dazu bereit war, und weil er das Regiment über seinen Leib in Händen hatte, so daß er durch ein ungewöhnliches Vornehmen im Winter bloßen Fußes den Schnee in Jtalien durchwandelt haben sollte, ging mit mir. IS Von seiner Mutter Manna, welche, ob sie schon christliche Eltern hatte, doch erst in ihrem Alter getauft worden. U Wie Augustinus, als er schwer trank war, die Taufe begehrt. 17 Die Ursache, warum Monica ihres Sohnes Augusti- nus Taufe aufgeschoben hat. »Das; auch andere die Taufe ihrer Kinder auf- geschoben. »Daß nicht allein Augustinus, sondern auch sein Sohn Adeodatus und Alipius, sein Freund, mit einander getauft worden. »Von dem Zeug- nisse des Augustinus, seine Taufe betreffend, gleichwie auch die Taufe seines Sohnes Adeodatus und seines Freundes Alipius- Wirio haben auch das Kind oder den Jüngling Adeodatus mit uns genommen, von mir in Sünden gezeugt. Du, o Herr! hast ihn nach Seele und Leib wohlgeschaffen, er war nun un« gefähr 15 Jahre alt und übertraf viele treffliche und gelehrte Männer. Doch ein wenig darnach sagt er: Wir haben ihn in Empfangung deiner Gnade, o Herr! uns gleich gemacht, um fer- nerhin in deinem Gesetze und deiner Schule auferzogen zu wer- den; und wir sind getauft,und die Sorgfalt unseres alten Le- bens ist von uns gewichen. Jch konnte in denselben Tagen nicht satt werden, durch die wunderbare Süßigkeit, die ich in dem Ueberlegen der Verborgenheit deines Rates hatte, o Herr! Ueber die Seligkeit der menschlichen Geschlechts. O wie sehr schrie ich unter den Lobgesängen Je» die Tränen liefen mir über die Wangen 2c. So weit Augustinus. Meine lieben Freunde! ist es nicht Jammer, daß dieser Mann, nämlich Augustinus, welcher die Taufe auf den Glau- ben so sehr behauptet hatte, ja solche mit seinem eigenen Exem- pel, mit dem Exempel seines Sohnes Adeodatus und seines Freundes Alipius, dener dazu ermahnt hatte, befestigt, endlich so weit verfallen ist, daß er die Kindertaufe zugestanden und be- hauptet? Gewiß, dies ist eine klägliche Sache. Denn es kann niemand leugnen, daß er im Anfange, als er erst getauft worden, über die Maßen für die Verteidigung der wahren Taufe, welche mit einem bußfertigen Herzen ge- schieht, geeifert; daß er aber später aufdie Kindertaufe verfal- len ist, kann von keinem Menschen, der die Wahrheit lieb hat, geleugnet werden. GleichwohlU dient uns dieses Exempel des Augustinus, wie auch seines Sohnes Adeodatus und seines Freundes Alipi- us zur Stärkung des Glaubens, solcher Maßen, daß wir sehen, daß zur Zeit des Augustinus, die vornehmsten Christen ihre Kinder ungetauft ließen, bis sie ausgewachsen waren und selbst die Taufe begehren mußten; denn also tat Monica mit ihrem Sohne Augustinus und Augustinus mit seinem Sohne Adeoda- tus und seinem Freunde Alipius, welches ein klarer Beweis von vorgemeldeter Sache ist, nämlich: daß nicht die Kindertaufe, sondern die Taufe auf den Glauben unter den vornehmsten Christen gebräuchlich war. Jm Jahre 393 ließ fich Valentinianus oder Valens, der Sohn zweier Christen, Valentinisanus und Juftina, bewegen, nach Mailand zu Ambrosius zu reisen, um von ihm getauft zu werden; ist aber unter- wegs durch einen Arbogastes verräterischer Weise ermordet worden. H. Montanus, Pay. 70 aus Socr., L1b. 4, Cap. 9 und 26. Von der Bekehrung Euvodins, der aus einem weltlichieu Kriegsmann ein Krieger Christi wird, zur Zeit des Augustinus Jnt dem achten Capitel des neunten Buches der Bekennt- nisse des Augustinus, macht Augustinus, nachdem er von seiner eigenen Taufe gesprochen, von Euvodius Taufe, Gott dem Herrn dieses Bekenntnis: Du, o Herr! sagt er, der du den Ein- samen das Haus voll Kinder gibst, hast uns einen Gesellen zu- gefügt, einen jungen Edelmann, mit Namen Euvodius, geboren in unserer Stadt· Diesen« als er dem Kriege folgte und Befehl hatte über des Kaisers Legionen, ist von uns zu dir-bekehrt und getauft worden, und nachdem er den weltlichen Krieg verlassen, hat er sich zu deinem Krieg begeben. Wir waren zusammen, wir hatten zusammen einen Wil- len, um dir zu dienen, und überlegten es, an welchem Orte wir solches am füglichsten tun könnten 2c. Eh. Montanus seht solches, wiewohl aus Irrtum, aus das Jahr NO, welches aur Nachtickft dient. 1Von Eudodius wie er sich bekehrt, das Kriegswesen verlassen und getauft worden· IWird eher denn Augustini-s ein Kriegsmann Christi 110 Der blutige Schauplatp Dieses« sind seine eigenen Worte, welche in dem Buche sei- ner Bekenntnisse an gemeldetem Orte gelesen werden. Woraus man sehen kann, daß zu selbiger Zeit die Gemeine nicht durch das Hinzutun unmündiger Kinder vermehrt worden sei, son- dernxdurch die Bekehrung und die. Taufe alter und verstä11di- ger Personen, womit wir von Augustin und von der Taufe sei- nes Mitgeselleii Euvodius Abschied nehmen wollen. Ungefähr im Jahre 397.» wird« gemeldet, daß Epiphanius, welcher später Bischof in Cy- pern war, zugleich mit seiner Schwester, wie es scheint, getauft worden sei, unter dem Beistande seines Freundes und geistigen Vaters Lucianus, wovon uns D. Vicec. aus S. Metaph diese Beschreibnng gibt: Taufgeschichte, Pag. 578. WiceI·, Lib. l, can. 30 von Epipham Alss das Evangelium verlesen war, ging der. Bischofhitr nach der Taufe und gebot Epiphanius und seiner Schwester und mit ihnen Lucius, allda hineinzugehen, welcher auch sein geisti- ger Vater in der heiligen Taufe geworden. . Ungefähr im Jahre 397 ist unter anderem zu Toledo beschlossen worden, wenn jemand nach der Taufe sich in den Krieg begibt, ob er schon in dem Kriege nichts besonders begangen, soll derselbe nimmer- mehr zu einem Diacone gemacht werden. Seh. Franck chxon Rom. com. edit. Anno 1563. Fol. 73. Col. I. . Taufgeschichte, Pag 580, 5. Buch, .Cap. 34, schreibt Me- taphrastes von Epiphanius: daß derselbe, sobald er die Lehre und die Taufe angenommen, nebst noch hundert und acht Per- sonen, von dem Bischof— Stephanus das heilige Abendmahl empfangen habe. «« »Was« diejenigen betrifft, welcher Epiphanius und seine Schwester getauft, desgleichen auch das Abendmahl bedient hat, solches lassen wir unberührt; es ist uns genug, daß die Weise zu taufen zu selbiger Zeit und in der Gemeine, wo solches gesche- hen ist, noch stattfand, und daß sich solche. Leute gefunden, wel- che sie bedienten; desgleichen auch solche, die sie an sich bedienen ließen, unerachtet damals an vielen andern Orten die Kinder- taufe schon treffliche Fortschritte gemacht hatte, und gleichwohl ist solches an denjenigen geschehen, die von christlichen Eltern geboren waren, wie zuvor genugsam gemeldet worden. Im Jahre 400 wars der vorgedachte Epiphanius durch seine Schriften berühmt, der durch dieselben der Taufe nicht geringes Licht verschafft, denn es geht aus allen seinen Anfiihrungen hervor, daß er von derselben eine richtige Meinung gehabt, wovon Jakob Biehrliing und H. Montanus nachfolgende Beschreibung gegeben: Epiphaniusk sagen sie, Bischof zuSalatnina in Cypern, ungefähr im Jahre 400 oder um dieselbe Zeit, wenn er von der Taufe spricht, welches oft geschehen, redet allezeit so davon, daß die jungen Kinder nicht mit darunter begriffen werden, und ob- gleich er oft Gelegenheit hatte, davon zu reden, so tat er es nir- gendswo, woraus man schließen konnte, daß er solche nicht viel geachtet habe, weil sie zu seiner Zeit in dem Eilande noch nicht gebräuchlich gewesen. Jus Anchoratus sagt er: Jhr müsset um deswillen nicht einen jeden, der im Glauben unterwiesen ist und zu der heiligen Taufe kommen will, zu derselben zulassen, weil IWas aus den zuvorgemeldeten Worten, die Taufe betreffend, lann ge- sehen werden. tDiesen Eviphanius seht P. J. Twisck auf das Jahr s77, aber es kann sein, daß ein Irrtum in den Zahlen geschehen, daß eine 7 statt einer 9 gesetzt worden ist. sWie Epiphatiius und feine Schwester getauft worden zur Zeit des Llrcadius und Honorius. »Was aus der Taufe des Epiphanius und seiner Schwester anzumuten· sEvivhanius hat« trefflich von der Taufe geschrieben. s Er schrcibt durchgehend also von der Taufe, daß die jungen Kinde: nicht mit darunter begriffen werden könnten. »Das; man niemand so schlechthin zur Taufe zulassen müsse, man sei denn von einem guten Beienntnis versichert. er etwa euren Kindern geoffenbart hat, daß er an den Herrn glaube; sondern auch, daß er mit ausdrücklichen Worten, gleichss wie die Gemeine, unser aller Mutter, sowohl unsere, als auch eure empfangen hat, lernt und sagt: Jch glaube an einen Gott den Allmächtigen re. » Und wiederum an einem andern Orte, gegen die Ketzerei. Buch 1, Th. 1, Här. 8. Die« große Beschneidung, die Taufe, lzveskneidet uns von den Sünden und versiegelt uns im Namen « o es. Dru Wenn« nun dieser Epiphaniiis in seiner ersten Rede sagt :· Jhr müßt einen jeden, der in dem Glauben unterwiesen ist und zu der Taufe kommen will, bloß um deswillen nicht zulassen 2e·; und wenn er hinzufügt, daß er solches mit besonderen Worten bekennen und sagen müsse: Ich« glaube Je» so gibt er nicht un- deutlich zu erkennen, daß dieselbe Taufe zum wenigsten an jun- gen Kindern nicht könne vollzogen werden, indem dieselben noch nichts vom Glauben wissen; er billigte allein die Taufe auf den Glauben. · » Fernerks wenn er in der zweiten Rede spricht: Die große Beschneidung, die Taufe, beschneidet uns von den Sünden 2c., so will er damit nicht sagen, gleichwie heutigen Tages unsere Widersprecher vorwenden, daß die Taufe statt der Beschneidung aufgekommen sei, weil die« Kinder des männlichen Geschlechts zur Zeit des Alten Testaments befchnittenwurdenzalso auch die Kinder zur Zeit des Neuen Testamentes sollten getauft wer- den müssen. O nein, solches ist nicht daraus zu schließen; son- dern er spricht von der Taufe, daß« sie ein großes Bekenntnis sei, welches uns von Sünden beschneidet 2c., welches bei den jungen Kindern nicht stattfinden kann, die noch keine Sünden getan haben, daher auch durch dieTaufe von ihren Sünden nicht können beschnitten werden. Hiermit wollen wir von der Taufe nach« Epiphanius Meinung scheiden und kommen zu dem- jenigen, welches ihm wegen der Bestrafung des Bilderdienstes zugeschrieben wird,nach P. J. Twisck Anmerkung. Epiphaniusfs sagt er, ein alter Lehrer, ist in diesen Zei- ten berühmt gewesen und hat sehr gegen denBilderdienst ge« stritten, und gegen die Anbetung der Maria oder anderer Cre- aturen, außer Gott. Er sagt: Liebe Kinder! seid dessen einge- denk, daß ihr keine Bilder in die Kirche bringt, oder dieselben bei den Gräbern der Heiligen aufrichtet, sondern tragt Gott allezeit in euren Herzen. Als« er einst in eine christliche Kirche ging 2c., und an der Kirchentüre einen gemalten Gordyn oder Vorhang fand, wor- auf das Bild Christi oder andere Heilige gemalt waren, so hat er es abgerissen, weil es gegen die Schrift war, und dem Kir- chendiener befohlen, einen armen Toten darin zu begraben; und als er an dessen Statt einen andern Vorhang gesandt, hat er befohlen, daß man nicht mehr einen solchen, wie nämlich der vorige gewesen, in der Kirche aufhängen sollte, welches, sagt er, gegen unsere Religion und Glauben streitet 2c. P. J. Twisck Thron» 4. Buch, Psag 119, Col. 2 und Pag. 120, Col. I aus Boot-at. Hist· Trip.. Lib. 6 C: 10. Leonh.. LibY Z. Chr-on. Seh. Franclg Fo1. III. Tod. Tab» Fo1. 66, 67. Franz Alex» Pol. 22. Dein. Saat» Lib. l. Damals lehrte Epiphanius: Der Vater, Sohn und heilige Geist müßten angebetet werden, aber daß niemand Maria an- 10 Das; die Taufe von Sünden beschneide UWas aus den vorgemeldeten Reden des Evivhanius, angehend die Taufe, folgt. »Die Taufe mit dem Be- lenntnis ist keine Kindertaufe I« Warum er die Taufe eine Beschneidung nennt. »Das; solches bei den jungen Kindern nicht eintrifst. EEviphanius ist gegen den Bilde-Dienst. I« Wie er einen gemalten Vorhang von der Kirchentür abge- rissen. Von seiner Lehre gegen den Bilderdienst Siehe Sam. Veltius, in dem Geschlechtsregister der römischen Succesfiom die S. Aus-g» 1649, Weg. 120. Taufgeschichie Berg. 366. Richtigkeit der Kindertccufa der 2.» ck, Pag. 74. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 111 betete, noch»Frau, noch irgend ein Menfch, wer es auch sei; die« fes kommt alleinsGott zu; selbst die Engel mögen solcheEhre nicht fassen. » Desgleichen, daß die Frauen nicht sagen sollten: Wir eh- ren die Königin des Himmels. Tom. L, Häresia Buch Z. Häresia 79, in dem Geschlecht-Regi- sie-c, Brig. 129. - » - P. J. Twisck sagt in dem BeschIUsseU dieses vierten Jahr- hunderts also, mit welchen Worten wir auch dasselbe beschlies ßen wollen: Die Taufe wird des Jahres zweimal verrichtet, auf Ostern und auf Pfingsten, und das noch meistens an alten Gläubigen und Catechumenen 2c., in seiner Chronik nach dem Jahre »400, » Pag. 184. s 17 Beschluß der» vorgemeldeten Beschreibung. Ueber das, daß die wahre Taufordnung Jesu Christi in diesem Jahrhundert bei den rechtsinnigen Gläubigen in« der Uebung gewesen, haben auch viele,idie unter der römischen Kir- che standen, obschon sie in andern Stücken irrten, die Taufe ih- rer Kinder bis in ihr Alter aufgeschoben, wie an Constantinus Magnus zu sehen, der von Helena, seiner christgläubigen Mut- ter, von der Taufe ist abgehalten, hernach aber wieder zu der- selben ermahnt worden. Jtem, an Theodosius, der, von christ- lichen Eltern geboren, zu Mailand auf seinen Glauben getauft worden. Jtem, an Valens, wie oben gemeldet worden te« Siehe von der Taufe des Constantitius Adler, gednuckt 1642, P.ag. ZU, ex Cuseb und Soweit» von der Taufe der Theodosia, siehe Tractat von dem Laufe der Welt re» gedruckt 1611, in dem» Arti- kel von der Taufe. Jtem, die klare und gründliche Beweifung sc« be- treffend »die Taufe Va1ens, von der Taufe (sonst Valentinianus) ist « oben Anweisung getan aus Msontcmus re. Der blutige Scheins-lag, —« oder: — Märtyrer-Spiegel der Tanfgesinnten oder wehrlosen Christen, welche in dem fünften Jahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 400 an bis zu dem Jahre 500 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Märtyrern »dieses fünftenJJahrhundertG Zuerst-und hauptsächlich werden in diesem Jahrhundert die Tyrannen angewiesen, welche im, Anfange derselben Zeit über die wehrlo- sen Schafe Christi tyrannisiert haben; unter denselben werden Jsdigerdes und Geroranes, lsein Sohn, genannt. « Der blutige Befehl, den die zwei Kaiser Honorius und Theodosius gegen diejenigen, we che man Wiedertäufer nannte, abgefaßt und be- kannt gemacht haben, wird in verschiedenen Büchern beschrieben und ausführlich mitgeteilt. Der Vers des Prosperus worin den Täuflingenverkündigt wird, daß ihre Taufe drwch die Marter erfüllt werden sollte, wird umständ- licher beschrieben. Albanus, ein frommer Lehrer zu Mlainz, mit mehreren Andern gemarteriz Hierauf folgen die Die großen Bedrohungen des Nestorianischen Kais ers Thevdvsillsb gegen den recht-sinnigen Lehrer Chrillus Alexandriims Tyrannei des Theodosius, des Bischofs zu Jerusalem, gegen viele rechtsinnige Leute, aber besonders gegen einen frommen Lehrer der Gemeine Christi, welchen ·er geißeln und hernach enthaupten ließ. Benjamim ein Diacon wird, nachdemer «ele Tormente erlitten, mit einem knotigen Stocke in Persien getödtet( »· Die Grausamkeit des Honorius, des Arianischen Königs, gegen einige Bischöfe und Aelteste« die keinen Gid tun wollten, wird. aussicht- lich berichtet; desgleichen auch sein Untergasn . Hieran 9 » » . f wird angewiesen, daß ungefähr um diese Zeit in Afrika in verschiedenen Kirchenversammlungeii 506 GeseTe gemacht worden sind, worin manches von der Kindertaufe gemeldet wird; ferner von den Streiti keiten und Verfolgungenx diebei der« Tau e vorgefallen sc. Von »der blutigen Verfolgsluigder .Gläubigen, wie es scheint, zur Zeit des » · ·· eten, werden in einer gewissen Versammlun zu Carthago verdaut-at, wie angewiesen wird. Zwei Personen, welche dieKiiidertaufe l ulgentius . Doch lassen wir sie Gott befohlen sein-Spät cdtiszeafzcem letzten endigt sich die fünfhuiidertjährige eit. Nun T kommen wir dazu, dasjenige zu erfüllen, was wir an verschiedenen Plätzen unserer Beschreibung von der Taufe im fünften Jahrhundertversprochen haben, nämlich, daß wir angeben wollen, wie einige von denen, welche nach Christi. Ord- nung getauft, und welche dieselbe und ihre Lehre verteidigte1i, ihr Leben um dieser Ursache willen habenlassen müssen; an- dere welche dem Tode entgingen, hart verfolgt worden, oder leiblich gestraft worden sind. « Um« aber solches nach der Ordnung anzuführen, wollen IWir wollen nun unser Versprechen erfüllen und von der Marter derje- nigen, die nach Christi Ordnung getauft waren, fprecheik Isuerst wollen wir die Tyrannen dieser Zeit erwähnen, und später die Personen, welche unter denselben gelitten haben. wir zuerst von den Tyrannen dieser Zeit und deren Tyrannei Nachricht geben, gleichfalls welche Personen durch diese Tyran- nei unterdrückt worden sind und bis auf’s Blut gelitten haben. Nachricht von den Tyrannen dieser Zeitsund derselben Ty- rannei, nach der Beschreibung des fünften Buches, von dem Untergange der Tyrannen, gedruckt 161'7, auf das Jahr 401, Pay. 135. i Unter I die grausamen Bluthunde und Verfolger der Chri- sten können auch Jsdigerdes und Geroranes, sein Sohn, gezählt I Von der über alle Maßen großen Grausamkeit des Jsdigerdes und seines Sohnes Geroranes, an den unschuldigen und wehrlofen Christen ausgeübt. 112 werden, welche nicht allein die Christen lebendig geschunden und gebraten haben, sondern sie nahmen auch gespaltenes Rohr, schnitten ihnen die Seiten auf, banden dann dasselbe steif um den nackten Leib und rissen es mit Gewalt heraus, so daß ihre Leiber dadurch jämmerlich verstümmelt wurden. Auchk schlossen sie die standhaften Märtyrer nackend in Kämmerleim machten ihre Hände und Füße fest, jagten einen großen Haufen hungrigerrRatten«hinein, welche die Leiber der Christen zernagten und endlich »auffraßen; dessen ungeachtet konnten sie durch diese und andere dergleichen Grausamkeiten viele Christen nicht zur Berläugnung ihres Seligmachers zwi11- gen 2c. « » Dieses s alles wird deßhalb gemeldet, um die Grausamkeit der Tyrannei dieser. Zeit, welche gegen die Christen ausgeübt wurde, darzustellen Vergleiche mit dem oben angewiesenen Orte Chron. Leonh., Buch L. WiL Band. Denktv.. Buch S. Juli. Mag-i. Hist» Lid. 4, cap. Z. Theo- doretus Lib· s, card. 39. Von dem blutigen Befehle, welchen die zwei orientalischen Kaiser Theodosius und Honorius gegen zdiejenigeme die man Wiedertäufer und Wiedergetaufte nannte, ausgesetzt und bekannt gemacht ha- ben, im Jahre 413. Um von diesem blutigenBefehle die genaueste Beschrei- bung zu gebemwollen wir die verschiedenen Abschriften, die wir davon gefunden haben, genauvon Wort zu Wort mitthei- len, und hernach unsere Meinung derselben beifügen. Erste Bekamctmachungs Nach der Beschreibung des Sebastianus Frankus Wordensis, in seiner Kronik von den römischen Ketzerm welche sich von Petrus bis auf Klemens den 7ten erstreckt, ge· druckt im Jahre 1563, Fiel. 136, Kot. Z. Das! Merkwürdigste in dieser Verhandlung ist das kaiser- liche Recht, kraft dessen, Buch L, Kap. I, ein Befehl von dem kiaitser Theodosius und Honorius verfaßt, erlassen, welcher also au et: » tWenn etwa einer von den Dienern der christlichen Ge- meine angegeben oder ausgefunden wird, daß er Jemand wie- dergetauft, 2 so soll er mit dem Wiedergetausten, wenn derselbe anders überzeugt ist und Alters halber die Lästerung versteht, mit dem Tode bestraft werden. Zweite» Bekanntmachunxs Nach Anweisung des Martinus Bellius, in dem Traetate von . den Adern, und ob man dieselben verfolgen möge. (Dem Herzoge Christoph von Würtembergzugeeignet er» Brig. 53.) Wenn« wir nun, spricht er, von demselben kaiserlichen Rechte« sprechen, so wollen« wir hier Nachfolgendes erzählen, nämlich von dem Gesetze, aus dem ersten Buche, Kodex genannt, daß man nicht wiedertaufen soll. Das andere Gesetz aber lautet also. . Der Kaiser Honorius und Theodosius schreiben dem A. A. Antonius, Gerichtsvogt also: Wenn« man von Jemand ver- nehmen kann, daß er einen Diener der allgemeinen Religion wiedertaust, so soll derselbe mitdemjenigen, der ein strafwürdi- ges Laster begangen hat, welches er Alters halber, hat tun kön- ESie ließen die Christen, nebst andern Peinigungem lebendig von den Ratten zernagen und ausfressen. IZU welchem Ende das Borhergehende er- zählt worden. IBon der ersten Belanntmachung nach der Uebersetzung des Seh. Franck Wordensls -Beiden, dem Wiedertäuser und dem Wiedergetauftem wird mit dem Tode gedroht. sVon der zweiten Belanntmachnng nach der Uebersetzung des Martinus Bellius »Hier wird hauptsächlich demjenigen, der da wiedertauft, der Tod gedroht; doch ebenwohl derjenige, der da wiedergetauft wird, nicht freigespro- Der blutige Schaupcaiz nen und von der Sache überzeugt worden ist, mit dem Tode be- straft werden. « Wiederholung des vorgemeldeten Befehls, nach des Cardinals Cäsar Barronius Jahr-Beschreibung in seiner Chronik, im Jahre 413, Num. S. JnT demselben Jahre, schreibt er, hat der Kaiser Theodos sius einen Befehl gegen die Wiedertäufer erlassen, welcher ge« bot, daß sie sollten getödtet werden. Dieses « ist nochmals wiederholt worden von dem Ketzers meister zu Leeuwaarden in seinem Wortstreite gegen Jaques D’Auchi, in dem Jahre 1558. Siehe in dem Register das L. Buch, über den Namen Jaques re. Yenäockiigeitung über den Märthrerspiegeh Ausgabe von 1631, FoL Diese« verschiedenen Bekanntmachungen des Befehls von Honorius und Theodosius geben zugleich drei Dinge zu erken- neu: Crstlich, 4 daß in derselben Zeit (nämlich im Jahre 413) Leute gewesen, welche man Wiedertäufer und Wiedergetaufte genannt. Zweitens, « daß dieselben Leute um des Wiedertaufens willen, bei der Welt und besonders bei den Großen über die Maßen verhaßt gewesen. , Drittens Twird angewiesen, auf welche Weise sie gehaßt wurden, nämlich bis zum Tode; wie man dann Befehle aus- gehen ließ, dieselben mit dem Tode zu bestrafen. Den 7 Verständigen wird wohl bekannt sein, daß Christus, » unser Seligmacher, vor Zeiten geweissagt, daß solches seinen Jüngern und Nachfolgern widerfahren würde re. .Matt. 10, 22, und Gab. 24, S. Mark. is, 9. Lukas 21, 11. Joh is, und Kuh. le, 2 2c. « « Ueberhauph « daß vorgemeldete Leute, gegen welche der- selbe Befehl ausgegangen, keine fremde oder unbekannte Jrrs geister gewesen, sondern ein solches« Volk, das man auch in un- sern letzten Tagen mit dem Namen Wiedertäufer genannt: solches hat nicht allein der Ketzermeister zu Leeuwaarden im Jahre 1558 freimütig bekannt, wie an seinemOrte gemeldet worden, sondern auch alle Umstände der letztangeführten Auto- ren drücken dasselbe, welches beiden Römischgesinnten eine be- kannte Sache ist, fast so klar aus, als die Sonne auf den Mittag. Ja« es scheint, daß derselbe Befehl des· Honorius und Theodosius nicht allein im Jahre 413sund in einigen folgenden Jahren gegen die Wiedertäufeh welche damals waren, vollzo- gen worden sei, sondern daß es auch keine geringe Ursache der letzten großen Versammlung der Taufgesinnten gewesen, welche um das Jahr 1524 entstanden; und daß der Kaiser Karl der Fünfte durch das starke Antreiben der Was-isten, besonders der sogenannten Geistlichem allem Ansehen nach dazu bewegt wor- den,"die vorgemeldeten Befehle» des Honorius und Theodosius gegen die Wiedertäufer derselben Zeit zu erneuern, weil sie mit den vorhergehenden, die zur Zeit des Honorius und Theodosius gelebt, ein Volk und von einerlei Glauben gewesen. Gewiß I» ist es, daß viele papistische Obrigkeiten aus Kraft eben, sondern, so er alt genug und solches mit Wissen getan, soll er, als der da ein Laster begangen, mit demjenigen, der ihn wieder getauft hat, mit dem Tode gestraft werden. « 1 Cäsar Barronius wiederholt das dorgemeldete Platat Esdesgleichen auch die Wiederholung desselben durch den Ketzermeister zu Leeuwaarden. «Das dorgemeldete Plalat giebt drei Dinge zu erkennen. ODaß damals Wieder- täuser gewesen. IDaß dieselben sehr gehaßt wurden. CWie sie bis zum Iode gehaßt wurden. XWas Christus von seinen Nachfolgern geweissagt. lDaß vorgemeldete Leute keine fremde oder unbekannte Jrrgeister waren. IDaß das gemetdete Plaiat des Honorius und Theodosius nicht allein im Jahre.41s und kurz nachhe seine Kraft erwiesen, sondern daß es auch allem Anscheine nach eine Ursache der lebten großen Verfolgung, zur Zeit des Kaisers Karl des Fäusten, um das Jahr 1624 gewesen sei. VDaß viele vapistische Obrigteiten das Plalat vom Jahre 413 in diesem unsern leßten Tagen, um die Taufsgei sinnten zu tödten, mißbraucht haben, nach dem Zeugnis; verschiedener Autoren oder MärtyrerSPiegelder Taufs-Gesinnien. des gemeldeten alten Befehles von—dem Jahre 413 eine große Zahl frommer taufgesinnter Christen zum Tode gebracht ha- ben, solches erhellt klar aus verschiedenen Schreibern, also daß es mit Wahrheit nicht geläugnet werden kann. » Be lei e Seh. ranck in ronik tönt. K er, von etro bis ClemensrgdenchVII., Arussgctbe vonCkbsä Zool. 136e,tzCol. Z, nkit Mart. Bellius Tractat von den Kevern er· in der blutigen Zeit, zur Widerk- gung der Papistengedruckd Brig. 53 er. . " Damals wurde auch der Vers Prosperus erfüllt, nämlich, daß die Taufe den Täuflingen wohl etwas Heiliges beigebracht; aberz daß solches alles durch die Märtyrer-Krone sei erfüllt wor en. Dieses« hat zu einer andern Zeit «Jak. Mehrningus in· hochdeutscher Sprache also gesungen: Was Heikges bringt die Taufe schon, « Solch? ganz ersiillt der Märkrer Kronc Bein. Hist» 2. Theil, edit. 1647, Pag. 413, ex Prosp. in Epigru sie. Er « will sagen: Daß diejenigen, weIche damals getauft wurden, die Marter zu erwarten hatten. Wir wollen ferner melden, welche Personen um diese« Zeit, es sei aus Kraft des oben gemeldeten Befehls, oder um des Zeugnisses Jesu Christi willen gelitten"haben. Albanus, ein frommer Lehrer zu Mainz, mit mehrerenAndern » um des Glaubens willen gemartert, im Jahre 424. NachdemT im Jahre 413 der blutige Befehl der Kaiser Honorius und Theodosius gegen die also genannten Wieder« täufer ausgegangen war, ist in dem elften Jahre darnach, näm- lich im Jahre 424, ein frommer Lehrer, welcher den Namen Jesu Christi auszubreiten willens war und die Lehre des heili- gen, Evangeliums fortzupflanzem nach Mainz gekommen, aber mit noch Andern jämmerlich umgebracht worden. »Dieses 2 hat, nebst andern Autoren, P. J. Twisck mit die- sen Worten beschrieben: Als Albanus zu Mainz Christum predigte, ist er mit mehreren andern gemartert worden. Chronik von dem Untergange 2c., das b. Mich, gedruckt 1617, auf C das sah: 424,.P«:g. 149, Col. e, aus. Hist. Aue« 143. Von den großen« Bedrohnngen des Nestorianiskhen Kaisers « Theodosius womit er dem recht-sinnigen Lehrer Cyrils f lus Alexandrinus zugesetzh weil er sich nicht zu den « Nestorianischen Jrrtümern verstehen wollte, im Jahre 429. « Es 1 war dem Kaiser Theodosius nicht genug, daß er im Jahre 413 den zuvor genannten Wiedertäuferii den Tod ge: droht, sondern er scheint auch endlich so weit verführt worden zu sein, daß er die rechtsinnigenGläubigen zwingen wollte, den sehr ungereimten Jrrtümern der Nestorianer beizustimmen Unter 2 andern hat er Cyrillus Alexandrinus angegriffen, als einen der Vornehmsten, welche denselben Jrrtiimern ent- gågext waren, dessen reiner und rechtsinniger Glaube klar er- , ei . Diesem « hat er mit einem gewissen Befehle gedroht (ver- mutlich, u mihn mit Nachdruck zu strafen), wenn er von seiner Meirgung nicht abstehen und des Nestorius Lehre annehmen loür e. — Hiervon liest man in der Chronik von dem Untergange »der UDer Vers des Prosverus die Taufe und Marter betreffend. nach der hochdeutschen Uebersetzung »Was mit denr.vorgemeldeten Verschen damals zu erkennen gegevenswurde IVon des Albanus Leiden und.Marter. « Was ohne andere Autoren P. T. Twisck von Albanus geschrieben. , » tVon dem Zwange, welchen der Kaiser Theodosius an den Rechtsinnigeit ausgeübt, auf daßisie die Jrrthiimer der Restorianer annehmen möchten. « Die· ser Zwang wurde hauptsächlich an Cvrillus Alexandrinus ausgeübt. sWels ches durch einen Befehl voller Bedrohungen geschehen. 113 Tyrannen: Cyrillus, « ein berühmter Lehrer, hat sich der Ketzerei des Nestorius ernstlich widersetzt; aber weil der Kaiser Theodosius, der in vielen Sachen ein großes Lob erlangt, mit der Lehre des Nestorius einigermaßen besudelt gewesen, so hat er an Cyrillus einen Befehl gesandt mit großen Drohungen, wenn er des Nestorius Lehre nicht annehmen würde. « s Obengenmnite Chronik, das b. Buch auf das Jahr 429,Pag. 151, Col. e. aus Maule. For. 352 2c. l « « Von Theodosius, Bischofs zu Jerusalem, Tyrannei gegen viele rechtsinnige Glieder, besonders aber gegen einen i frommen Lehrerder christlichen Gemeine, welcher nach vorherbehender Geiszelnng » enthaupet worden, am Jahre 453. u Nicht! allein der Kaiser Theodofius, der ein weltlicher Richter gewesen, sondern auchein Theodosius, Vischof zu Jeru- salem, der ein geistlicher Richter, ja ein Hirte und Vorgänger der Heerde Jesu Christi hätte sein sollen, hat indiesem Jahr« hundert eine nicht geringe Zerstörung unter den rechtsinnigem gutmeinenden und lieben Freunden Gottes angerichtet. Von« dem weltlichen Richter und Kaiser Theodosius ist zuvor gesprochen worden; aber nun reden wir von dem Theodos fius von Jerusalem, welchem nichts anderes ·anbefohlen war, als das geistliche Recht; doch hat er nicht weniger als der erstere bewiesen, daß er ein Tyrann sei; denn er hatsznicht allein die Seelen und Gewissen« wegen des Gehorsams zu Gott, sondern auch die Leiber bis auf den Tod unterdrückt. Hiervon« wird unter andern ein gewisses Exempel von den alten Schreibern angeführt, nämlicht Daß er einen gewissen frommen Diener der Gemeine Christi geißeln und enthaupten lassen und seinen Leib, nachdem man ihn durch die Stadt geschleift, den Hunden vorgeworfen, blos darum, « weil er nebst andern» frommen Christen seiner Gottlosigkeit sich widersetzte - · Vergleiche nebst anderen Autorem Merulse Tiger. sie» Pol. 370, mik T. Twisck Chronik, das b. Buch aufs-das Jahr 4b3, Pag. 160, O . . — I Benjamim ein Diacon der Gemeine Christi, nach viel erlittener Peinigung »Um des Namens des Herrn Jesuwillen in Persien mit einem knotigen Stocke ge- tödtet, im Jahre «456. DieserT Benjamin war ein Diacon der christlichen Ge- meine in"Persie11, welcher gelegentlichs die Lehre des heiligen Evangeliums dem Volke vortrugp Solches wurde von dem persischen König Geroranes so übel aufgenommen, daß er ihn indasjGefängnis werfen ließ- Worin er zwei Jahre( verblieb. «Darnach T. ist ein gewisser Gesandter zu dem Könige ge- kommen, um einige Landsachen zu verrichten. Dieser, nachdem er· von Venjamin und seiner betrübten Gefangenschaft gehört, hat den König ersucht, ihn loszulassen. Dieses hat der König unter der Bedingung zugestanden, daß der Gefangene mit keinem von seinen »Magiern oder Prie- stern von der christlichen Religion sprechen, oder gegen dieselbe disputiren sollte. OBetrifst die Erklärung P. T. Twisck über des Chrillus Sache und den vorgemeldeten Befehl. s IDasI beide, der Kaiser Theodosius und Theodosius der Bischof zu Jeru- salem, eine Zerstörung unter dem Bolle Gottes angerichtet. EDaS der zweite Theodosius nämlich der Bischof zu Jerusalem, nicht besser als der erste gewesen, nämlich der Kaiserin seiner Tvrannei über die Gewissen, Seelen nnd Leiber der Christen. IEin Exempel von dem Vorhergehendem an einem» gewissen srommenDiener der Gemeine Christi uns-geübt, den er geißeln und enthaupten ließ. sBon diesem Lehrer haben wir nicht gesunden, daß er von den Alten eines Irrtums oder Mißschlags beschuldigt worden ist. IVon Benjamiry dem Martin, und von seiner zweijährigen Gefangenschaft. »Ein gewisser Gesandter ersucht den König um seine Befreiung, welchesder König unter Bedingungen zugestehh 114 Um nun des Königs Gebote nachzukommen, hat der Ge-. sandte solches dem Könige in Venjamins Namen versprochen. . Als er aber zu Benjamin selbst kam und ihn dazu er- mahnte, antwortete Benjamim Jch s will dasjenige, was du in meinem Namenversprochen hast, nichttunz ich kann mich nicht enthalten, die Lehre von dem Lichte des Evangeliums, welches ich von Gott encpfangen habe, andern mitzuteilen; denn ich habe aus dem Evangelium gelernt, wie schwer diejenigen ge- straft werden sollen, die ihr Pfund, welches ihnen zum Wuchern gegeben, in die Erde vergraben. . Unterdessen «« gebot der König, welcher nichts von der Ant- wort wuszte,» welche Benjamin dem Gesandten gegeben hatte, · daß man ihn aus dem Gefängniß loslassen sollte re. Als « nun Benjamin wieder frei geworden, ließ er nicht nach, auf vorgemeldete Weise das Volk zu. ermahnen, und das Licht des heiligen Evangeliums auf den Leuchter zu setzen. Als « dieses etwa ein Jahr gedauert hatte, nachdem er aus dem Gefängnisse— befreit worden, sind wieder neue Klagen gegen ihn« beidem Könige eingebracht worden, welcher ihn» holen ließ nnd ihm gebot, seinen Gott, demer diente, bei Leibesstrafe zu verläugnen « . s » . . Hierauf fragte Venjamin den König also: WelchelStrafe, lieber. König, hat der Mensch wohl verdient, welcher von dir und deiner Regierung abtritt, dieselbe verläugnet, und sich einem andern. Herrn unterwirft, und ihm. dient? Der «« König antwortete: Øolcher Mensch ist wert an Leib gnd Gütern, ja mit der schwersten Todesstrafe gestraft zu wer- en. . » Benjamin « fragte wiederum und sagte: Welche Strafe bat denn( der Mensch wohl verdient, der seinen Gott und Schöpfer aller Dinge verläßt, um einen von seinen Dienern zu einem Gott zu heiligen, und den Gottesdiensh den man Gott allein schuldig ist, dem Geschöpfe zueignets - . Diese «« Worte nahm der König so übel auf und ward dar- über dermaßen entrüstet. daß er feinen Trabanten befohlen; zwanzig Rohre vorn scharf zu machen. nnd dieselben als Split- terspani seinen Fingern und Reben zwischen das Fleisch und die Nägel zu ftecken, welches auch geschehen ist. Als U aber der König sah, daß dieses alles der fromme Märtyrer standhaft erlitt, ja. wenig achtete, hat er nach vielen andern Peiniaungen einen astigen und knotigen Stock von den Henkern zuriisten lassen; welcher seiner abaeschnittenen Aeste — wegen, so scharf als ein Dornstock war, denselben ließ er ihm in den Unterleib stecken und so lange hin-s und berziehen, bis dieser aetreue Diener« Christi als. ein wehrloses Lämmlein, das sich schweigend den Hals absrhneiden läßt, unter des Scharfrichters sssänden sein Leben geendigt. . Wir haben nicht erfahren, daß in Perfien, wo dieser Benjamin ei« Dis-non der. Gemeine Christi gewesen. der römifche Aberglaube eingerissen gewesen, vielweniger daran geglaubt wurde. Vergleiche Abt. Weil. Beschreibung. L. Buch der Verfolgungen re. mild, Folg L60. Col. II. L. genommen aus Tbeod.. Lib. s. Pagx 38 s: Mantel. Graus. Irr» vergleiche mit P. T. Twisck Anmerkungin seiner Chronik von dem Untern. re» gedruckt 1617, das b. Buch über das Jahr Wiss, Pakt. ils-il, Col. i, aus Hist. EccL Tripattz 2. Teil,"Li-b. U, 83. Hist. Anat. I-Ionciorfk. Pol. 20 sie. Issenjamins Antwort an den Gesandten, dor ihm die vorgemeldete Be· dtngung seiner Befreiung vorlegte CDer König läßt Penjamim ohne die Be» dingung zu vollziehen, los. «Benjamin, als er frei geworden, hört nicht auf, das Voll! zu ermahnt-n. sNachdem er ein Jahr frei gewesen, wird er abermals gefangen. VDie erste Frage Benjamins an den König. »Was der König hierauf geantwortet. JDie zweite Frage Benjamins an den König. »Der König wird hierüber entrüstet und läßt ihn grausam mißhandeln. UWie dieser fromme Märtyrer zuletzt mit einem knotigen Stocke auf eine jämmerliche Weise· getödtet worden ist. Der blutige: Schaut-laß, Von der Grausamkeit des Arianischeu Königs Honorius, sonst Hunncricus genannt, des zweiten Königs der Wenden oder Vandalem gegen einige Bischöfc der Aelteste, welche nicht schwören wollten, und andere Gran- samkeiten mehr, im Jahre 4771 Jm I 477. Jahre nach der Geburt Christi hat sich Hono- rius, ein König der Wenden oder VandaIen, welcher der Arianis schen Secte zugetan, denjenigen, welche seiner Meinung nicht beipflichten wollten, mit Gewalt widersetzt. Denn er hat die- selben grausam verfolgt und jämmerlich mißhandelt. Er ließ die ehrbaren Frauen und Jungfrauen aufhängen, ihre. Leiber mit Fackeln und Lampen brennen, die Brüste und Arme abhauen, mit heißem Pech ihren Rücken, Vrustund Seite begießen, sie zerkratzen, schwere Steine an die Füße binden 2c. Als er nun vielen einen. Eid abgefordert, so dachten etliche, solches wäre nicht gegen Gott; dieBischöfe aber und Aeltesten der Gemeine Christi wollten nicht schwören, sondern sagten: Daß solches im Evangelium verboten, weil Christus sagt: Jhr sollt nicht schwören. Hierüber sind sie gemartert, oder doch scharf gestraft worden. , Andere aber, die sich zum Schwören bewegen ließen, sind gleichfalls nicht frei ausgegangen, denn, nach dem Zeugnis; der alten Schreiber, strafte er sie alle gleich, diese, weil sie gegen das Verbot des Evangeliums geschworen, jene aber, weil sie nicht schwören wollten. unterdessen» war der Jammer und das Elend so groß, daß auchls kaum ein Haus gefunden wurde, das nicht mit jäm- merlichen Klagen und Heulen erfiillt war. Nachdem« nun dieser grausame Thron« Honorius mit die- sen und dergleichensVeinigungen eine unzählbare Menge Men- schen umgebracht und ins Elend vertniesen hatte, hat ihn Gott. nach vielen Plagen. mit welchen dasselbe Land heimgesucht worden, grausam gestraft. - « Sein Körper wurde von Würmern und Läusen zerfressen, und ging zuletzt in Fäulniß über, so daß seine Glieder sich ab- löften und stückweis begraben werden mußten. Also hat er ein schreckliches Ende genommenfiir die Tyrannei, die er an den unschuldigen Christen begangen. - Vergleiche P. T. Twisck Chronik. -das B. Buch. gedruckt Ist's, auf das Jahr 477, Bau. 166, Kol. L, mit chron -co.kionis. lud. Z. Pol. 293. Miso. Reciio in -dem Z. Teile, Ab. L. Kav. 18. 19, L0, L1, L5, 27. Chronik Leonh Kraut-i, Lib. 3, Fol 87. 89. Paul. Merul., ssol 381, 38L. Hist. Ariel» Pol. 180. sah. Crisp., Fol 139 re. Es wird ferner berichtet. daß ungefähr von dieser Zeit an bis auf das Jahr 495 und"später, in verschiedenen Concilien in Afrika gehalten, 505 Geseße (Canones oder Regeln genannt) gemacht worden, worin durch die von der römischen Kirche unter andern beschlossen wird: 1. Das; man die Kinder der Donatisteii fnämlich die Dongtisten. die von der Lehre des Donatus abge- wichen waren) nicht wiedertaufen soll. L. Daßl diejenigen, die da sagen, man soll keine Kinder zur Vergebung der Sünde taufen sc» verbannt sein sollen. Z. Art. L3. Daß man die Streitig- iFeJtten wegen der Taufe durch richterlichen Beistand unterdrücken o e re. Seh. Franks. Chronik der römischen Concilien von Petrus bis auf Clemens VII» gedruckt 15652 ital. 48, Kol L, s, 4 re. « Aus dem dritten Artikel erscheint, I. daß zu derselben Reit Leute gewesen, welche wegen der» Taufe Streitigkeiten erweckten, dos«ist, wegen der Kindertaufe denn dieselbe war damals bei der römischen Kirche gebräuchlich» L. Daß solche Leute durch richterlichen Beistand. das ist mit Gewalt unterdriickt wurden. IZu welcher Zeit, an welchen Personen und auf welche Weise der Tvrann Honorius feine Ivrannei ausgeübt bat. sDer Jammer und das Elend ift febr groß um der Tvrannei willen. »Wie der rot-genannte Tyrann Honorius von Gottes Hand jämmerlich gestraft worden. oder tsxärtiireisspiegcl derlTatifs-Gcfiiiiitcii. 115 Weis» aber ausser diesen! Stiicke diese Leiite fiir Meinungen gehabt haben,-solches:s habeii wir nicht vernehmen können, auch nicht aiif nielclie Bkeise dieselben niiterdriickt wordeii,szde-:"shalli wir solches unberührt lassen. Von der blutigen Unterdrückung der Gliiubigen in der Zeit, ioie es scheint, des Lehrers Fulgentiiiz um das Jahr 498. Um I diese Zeit, wie es scheint, hat die Verfolgung iiiid diedlkiirter derjenigen, die iiach Christi Ordnung getauft waren, noch ihren Fortgang gehabt, welches der gottesfiirchtige Lehrer fsiilxieiitiiis denjenigen 1neldet, welche damals lebten. " Taiifgesch., gedruckt 1647, 8. Teil, Brig. 464, Num. 12, aus Zsgcecoiiies Lib. Z. can. Z. ex Fuhr» Lib. de Ficle acl Petri-m, can. Dieses:- "·’ haltet für gewiß, schreibt er, und zireifelt keines- wegs:- daraii, das; diejenigen, welche uni des Nanieiis Christi willen in ihrem Blute getauft worden, ohne welche kein Mensch das:- eiiiige Leben empfangen wird, nämlich, der nicht zuvor von ieiiieii Siiiideii durch die Buszeuiid den Glauben bekehrt, und durch das Sacrament des Glaubens und der Bus3e, das ist, « durch die Taufe erlöst ist sc. Wenn « nun Fulgentius von denjenigen spricht, die um des 1 Fulgenlius Beschreibung der Unterdrückung der Gläiibigen zu seiner Zeit. »Von denjenigen, welche um des Namens Christ willen in ihrem Blute getauft iinirden. sErlliiriiiig der dorgeineldeten Reden des Fulgentiuä die Bluttause betreffend. jlianieiis Christi willen iii ihrem Blute getauft wurden sc» so giebt er damit nicht undeutliclf zu erkennen, das; damals Blut oergosseii wurde, sintenialdie Leute damit gleich als getauft wurden, uiiiiilich solche Leute, lionwelcheii er in seinen folgen- den Reden spricht, die diirch die Buße uiid den Glauben bekehrt, nnd durchxdas Sacranient des Glaubens und der Buße, das ist, durch die Taufe erlöst sind Je. · Sollteii aber die vorgemeldeten Reden des Fnlgeiitiiis ir-" ziend Jemand zu dunkel erscheinen, so überlassenwin in Bezug unseres Endzweckes, es dem iiiijgezwungenen Urteile der Leser. Jn dieser Zeit, nämlich um den Ausgang dieses Jahrhun- derts, waren diejenigen, welche der. Kiiidertaiife sich widersetzteiy so sehr verhaszt bei der römischen Kirche, das; auch in einem ge- wissen Koiieiliiini zu Karthago zwei Personen, deren Namen wir iim gewisser Ursachen willen verschweigenxverdanimt oder ohne Gnade veriirteilt wurden, lreil sie die Kindertaufe »ver- liiiigiiet hatten. · - « « · i · Siehe Taiifge-sch.. gedr. 1647. L. Teil Brig. 4-36, genommen aus dem 9. Nah. von den Taufgebräuchensder römischen Kirchk FoL 460 sc. — Was die Personen selbst betrifft, welche verurteilt wurden, lassen wir Gott befohlen-sein. Unser Vornehmen ist nur, zu melden, wiesselir man zu felbiger Zeit borgemeldete Meinung gehaßt und diejenigen, nielclie dieselbe behaupteten, unterdrückt, ja verurteilt nnd verdammt habe. Hiermitweiiden wir uns non der Beschreibung der Marter in. dem siinften Jahrhundert. Beschreibung von der heiligen Taufe der Märtyrer-im vierten Jahrhundert- " das ist: » « «. Von dem Jahresnach der Geburt Jesu Christi 400s bis zu dem Jahre 500. Kurzer Inhalt von der Taufe-tin fünften Jahrhundert. · Dieses« Jahrhundert haben wir lassen. B mit dem fünften Kapitel der Magdcliiirgifcheii Ceiiturieii angefangen, dessen Inhalt luir hie: folgen iuceiitiiis Victor widersetzt sich Augustinus iiiid der Kindertauf e. s Sniiciiiss Ciireiiiis wirid von Theovhiliis auf den Glauben getauft. « « - In dein vierten Conciliiini zu Carthago wurde befchlossem das; diejenigen, die da getauft werden wollten, zuvorgepriiftzund in dem isllaiiben untersucht werden sollten. ljrn dieje Zeit hat Sedulius behauptet. daß die Taufe eine Wied erfiebiirt»i·ei. uiid hierüber ermahnte er die Anlönimlinge zur Taufe. Hierauf folgt» Hilariusbon Shraciis welcher sagt es·«·wer-de ein -5li»iid, das da ohne die Taufe· stirbtspniclit verdammt- Lionoriiis und Theodpiius Befehl gegen die Wiedertaiifer ivird»iiiiedei«holt.ivovon hernarh eine umständliche Erklärung gegeben wird. Ein Conciliiim zu Carthagm gehalten unter Aureliiis gegen diejenigen. welche die Grbsüiida die »Kindertaufe, die Gnadenwahl er. liiiigiietein welches ganz. anders lautet als der vorgemeldete Beschluß des-·- bierteii Eoiiciliiims zu Carthagix Von den Befehlen des Honorius und Tkieodofius zur Verteidigung desselben Conciliiims Damals hat Nimtimlss W« de! TAUfE Christi— gekehrt. Eresroniii2«s» nnd die Jeiiien werden für Wiadertiiufer erklärt. Cyrillus Ale- ijaiidriiiiis redet gesund iiiid rechtsinnig von der Taufe, und loiderfetzt sich iinierdesseii den Jrrtiimern des Neftorius und Ralentiniis Oeriiach wird ans Socrates von vielen Personen zu Aleizandria lierichtet, welche zu der Tai1fe eilten und auf das Bekenntnis ihrer Ziiiideii getauft wurden. Desgleichen auch von einem kranken· Juden nnd einem Andern. der nach vielem Fasten die Taufe empfing. Faiistiis Negienfis lehrte, dafizur Taufe der Wille desjenigen erfordert werde. dei- da getauft wird. Evagriiis mldet von der Taufe der Candidatein nämlich derjeiiig«eii. die da imrder Taufe unterlriiesen waren. Eucheriiis behauptete. dass; der Gläubige recht getauft werde. wehlier der Sünde abstirbt ne. Licrnaili iiiird von den Carthagineusischeii Frauen gemeldet, die aiif die Taufe gewartet haben. » In dem Eonciliiim Arauficense wurden Regeln gemacht von der Taufe dcr Stummen« Schwachen und Eatechumenent Niizariiis. der Sohn der Pervetiicn einer christgläiibigeii Frau. inird nach viirhergekiender 1Interweifiing-getauft. J« der Zitasibc wird Do» einem Mvntluck berichtet. ivelcher verichiciiciic Echiiissc des— cronciiien gegen das Tödten de: ziehe: beibringt, kileiihivie auch Gelaiiiis Meinung von dem heiligen Abendmahle xfiieraiif folgt Calvianus M «iliensi-«-, welcher ooii der Ab » «.’iiitliiiniiiis. Ziiiuiiiiis iind Sociorus werden. nachdem sie iiebe saguiig der! Satans ivrickit sc» welche bei der Taufe zu "gefchehei·i» pflegte, n Tage iinteririieieii worden. getauft. Nolaiiiis nieldet von den Lobiesiingem diebei der Taufe gesungen «» werden fle ten. « . . . . . · O ,xii dein vierten Coiiciliiim zu Rom wird die Wiedertaiife verd amnit It. IIC Der blutige Schauplatz Hierauf wird von Vielen berichtet, die von der römischen Kirche.abwichen, und obwohl sie in ihrer Jugend getauft waren, sich doch auf ihren Glauben taufen ließen: desgleichen auch. was der Papst oder römische Bischof dagegen verordnete Primasius giebt eine Erklärung über l. Tini. s, 12 re» welche sich auf die erwachsenen Täuflinge bezieht. Fulgentius nennt die Taufe ein Sacrament des Glaubens und der Buße re. »» Von Leo wird in der Zugabe erklärt, wie sehr er-gegen die Bischö fe in Campanien und anderswo geeifert, welche, nach seinem Urteile, die Taufe nicht recht bwienten Der Beschluß ist aus P. T. Twisch welcher darstellt, daß die alte Kirchenhistorie ausgenommen andere Schreiber, bis in das fünfhun- dertste Jahr von der Kindertaufe nichts meldet: und hiermit ist die Beschreibung dieses Jahrhunderts beschlossen. Wir I wollen dieses fünfte Jahrhundert in Ansehung der Taufe mit dem fünften Kapitel der Taufgeschichte des Jakob Mehrning beginnen, welcher, da er die Umstände der Taufe zu selbiger Zeit beschrieben will, also anfängt (Centuria Z)- « Jn der Folge werden wir nicht mehr so sehr viele Zeug- nisfh welche von den Altvätern und Kirchengeschichten genom- men sind, mitteilen, welches in den vorigen Jahrhunderten nö- tigerweise geschehen mußte, um zu beweisen, daß « die Kinder- taufe in den ersten vierhundert Jahren nach Christi Geburt keinen beständigen Grund gehabt, weder in der heiligen Schrift, noch in glaubwürdiger Kirkhenlehrer Schriften, und daher we- der von Christo gestiftet, noch eine richtige apostolische Einse- tzung und Ueberlieferung wäre. f Ferner «« wollen wir uns mit solchen Zeugnissen und histo- rischen Anmerkungen begnügen, welche mit der Wahrheit der Tgufordnung Jesu Christi am meisten übereinstimmen, um uns dadurch in der Wahrheit und im rechten Glauben zu stärken. Taufgeschichtr. Pag. 394. Im Jahre 401. Jm « Anfange dieses Jahrhunderts ist gegen die Kinder- taufe und ihre Verteidiger gestrittten worden, unter welchen levteren Augustinus welcher doch, wie zuvor berichtet worden, selbst auf den Glauben getauft war, sich nicht als den geringsten gezeigt hat. Gegen diesen aber trat ein gewisser Bischof, Bin- centius Viktor genannt, auf. welcher ungeachtet von Augustinus Ansehen die voraemeldete Kindertaufe angefochten und, wie es scheint, mit trefflichen Gründen aus der Heiligen Schrift wider- legt hat· Wie es aber zwischen beiden Teilen endlich abgelau- fen, wird nicht beschrieben: doch von der Sache selbst wird Meldung getan in dem, was von Vicecomes « angezogen wor- den, wenn er Buch L, Pack. 1 sagt: Augustinus (in dem dritten Buche von der Seele und ihrem Ursprunge Kuh. 14,) gedenkt eines Bischofs, der Vincentiics Victor hieß, welcher mit ihm wegen der Kindertaufe gestritten. Siehe Tausaeschicbte iiber das fünfte Jahrhundert, Pag. 448. Vincentius hat gelehrt. daß in dem Ylhendmahle die Figuren des Leibes und des Blutes Christi bedient werden. New, daß das Wesen des» Brodes und des Weines bleibe. Jn dem Buche von zwei Naturen. Atem. Sara. Welt-ins in dem Gesrhlechtregister der römischen Succes- sion 2c., gedruckt 1649, Pack. 124 re. Im Jahre 402. Um « diese Zeit ließ sich der sehr alte und vortreffliche Red- ner Vietorinus auf das Bekenntniß seines Glaubens taufen, wovon in dem achten Buche des Bekenntnisses von Augustinus in dem zweiten Kapitel, diese Worte ausgedrückt stehen: O «« Herr, Herr! der Du die Himmel unter Deine Füße gebracht hast. Du bist hernieder gestiegen, Du hast die Berge ungerührt und sie haben getaucht: wie wunderbarlich hist Du schon nor lanaer Reif in das Sok- dieses Nietarinus aekommen tAnfana mit dem fünften Kapitel des Mel-winkt, sDaß die Kindertaufe in den ersten vierhundert Jahren keinen beständiger: Grund gehabt. kWas wir in diesem Jahrhundert anmcrlen werden. sVon Vinrentius Bictor und seinen! Streit mit Uugustinus wegen der Kinde-Taufe. sWas D. Vicecomes aus Augustini-s angemer!t. fsVon Victotinus und wie er sich auf seinen Glauben haben taufen lassen. sWas Augustinus hiervon geschrieben, als er noch nicht verfifbrt war. -Er las, wie mirSimpliciantcs gesagt, die Heilige Schrift »und alles was er darin von der christlichen Religion beschriehen fand, untersuchte und durchforschte er sehr fleißig und sagte zu Simplicianus nicht öffentlich, sondern im Verborgenen, gleichs wie ein Freund zum andern spricht: Wisse, daß ich nun ein Christ bin; worauf Simplicianus geantwortet: Jch werde es nicht glauben, ich werde dich nicht unter die Christen zählen, es sei denn, daß ich dich in der christlichen Kirche antrefse 2c. Ein wenig hernach: Er aber hat schnell und unvermutet zu Siniplicianiis gesagt, wie derselbe mich berichtet: Komm und laß uns nach der Kirche gehen, ich will ein Christ werden. Sim- Plicianus der vor Freude nicht wußte wo er war, ging mit ihm un. Als « er nun (n’cimlich Victorinus) in deni Hauptstiicken des Glaubens unterrichtet war, ließ er nicht lange hernach feinen Namen auszeichnen, um durch das Sacrament der Taufe wieder geboren zu werden. Endlich, als nun die Stunde gekommen, da er feinen Glauben bekennen sollte ( welches Bekenntniß zu Rom mit eini- gen dazu gebriiuchlichen Worten erlernt und an einem hohen Orte, in Gegenwart aller Christen von dem getan wurde, der sich zu der Taufe zubereitete), so ward ihm von den Afufseherm wie mir Simplicianus bekannt, anaeboten, ob er soltbes in der Stille tun wollte, wie es gebräuchlich war bei denieniaen, für welche man besorgt war, sie möchten aus Scham erschrecken und nerstummem aber er svrach, er wollte lieber seine Seligkeit be- kennen unter dem Anhören aller Christen. als anderswo Je. Als V er nun auf den erhabenen Ort gestiegen, um sein Be- kenntnis zu tun, haben sie sämmtlich seinen Namen mit einer himmlischen Freude genannt. Es war keiner da, der ihn nicht kannte, denn man hörte aus dem Munde aller derer, die da ge- genwärtig waren und sich unter einander mit ihm erfreuten, iauchzent Victorinus ! Victorinusl Hiervon wird auch eine kurze Nachricht in der Taufge- schichte iiber das fiinste Jahrhundert. Pag 461, gegeben. Zum I» wenigsten erscheint aus den zuvor erzählen Reden, welche wir aus dem achten Buche der Bekenntnisse des Ylitgustis uns, Kap. L, ausgezeichnet haben, daß in derselben seit. als Victorinus sich aus den Glauben taufen ließ, auch selbst in Rom, wo er getauft wurde. solche Gemeinen gewesen, ungeachtet der Llntischrist sich daselbst einigermaßen schon hervortatjdennoch die wahre Taufe Jesu Christi, welche auf den Glauben folgt, zu unterhalten sich bemüht haben. Denn U wenn hier gemeldet wird, daß in Rom. die Gemei- nen die Gewohnheit hatten, daß diejenigen, die sich zur Taufe vorbereitet, ihr Bekenntniß an einem erhabenen Orte mit eini- gen gebriiuchlichen Worten in Gegenwart aller Christen bersas aen mußten. so wird unstreitig damit zu erkennen gegeben, das; man daselbst die reine Lehre Jesu Christi erkannte. Matt. 10, IS: Wer mich, sagt Christus, vor den Menschen bekennt den will irb auch vor meinem Vater, der im Himmel ist, bekennen. Atem. Riini 10. 10r So man! von Herzen als-ruht. so sVictorinus ließ feinen Namen unter die Täuflinge auszeichnen. fein Bekenntniß öffentlich. Was aus den zuvor gemeldeten Reden von der Taufe erhellt. UWas es zu erkennen giebt, daß das Glaubensbekenntnis öffentlich getan wurde. VEr tut oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gesinnteii. 117 wird man gerecht, und so man mit dem Munde bekennt, so wird man selig 2c.; welcher Glaube und Bekenntniß bei der Taufe erfordert wird. — otel e i te 8, 36 und 22, 16. " , «. 459, Viceckrripieä F, Kuh. 24. Taufgeschlchte Pag Zur « Zeit des Augustinus (das war zur Zeit des vorge- meldeten Victorinus), als die Tugend und christliche Ehrlichkeit noch regierten, wurden die Untersuchungen der Täuflinge ganz genau und in großer Menge in sdsenNachstlvachen derIGläiibigeii unterhalten, gleichwie seine Worte bezeugen, in dem zweiten Buche von dem Glaubensbekenntnisse an die Täuflinge, Kap. 1. Jm Jahre 402. . Synesius Syrenus «, ein aufrichtiger frommer Mann, welcher sich vom Heidens zum Christentume begeben, ist von Theophilus getauft und hernach zueinem Bischofe in Ptolo- mais eingesetzt worden. - P. T. Twisck Chronik, b. Buch auf das Jahr 402, Pag. 138, Kot 1, aus Gvagrius, Buch. 1, Ksap. 15, Merul., Fol 334. »Was « nun diesen Synesius Syrenus anbetrifft, so ist wahr, daß auch von ihm berichtet wird, wie er in allen Teilen der christlichen Religion noch keinen vollkommenen Glauben gehabt, wovon bei den Geschichtschreibern ein besonderes Stück mit Nachdruck angeführt wird; dabei aber wird zugleich berich- tet, daß der Bischof Theophilus, welcher ihn getauft, gehofft, er werde mit der Zeit von diesem Artikel besser urteilen, welches auch, wie es scheint, geschehen ist, indem ihn Theophilus hernach zum Bischof in Ptolmais eingesetzt hat. Doch T« wollen wir dem nicht zustimmen, daß man Jemand ohne vollkommenen Glauben oder Bekenntniß insbesondere, wenn ein merkliche-s Stück davon gebricht, gleichwohl taufen sollte; aber dieses wollen wir rühmen, daß man nicht Kinder, sondern bejahrte Leute taufet, welche das Lob der Frömmigkeit haben und aus Heiden Christen werden wollen, gleichwie be- richtet wird, daß es hier geschehen sei. « Jm Jahre 406. Damals I« wurde zu Carthago beschlossen, daß die Täufs s, linge ihre Namen angeben sollten, und wenn sie zuvor lange genug untersucht und mit Auslegung der Hände ernstlich er- probt worden, getauft werden. Desgleichen, daß man einen Bischof, ehe man ihn dienen läßt, in der Lehre und Leben wohl untersuchen soll. Auch daß man die Gemeinschaft derer meiden soll, die in den Bann getan, und die Bußfertigeii wieder aufnehmen. P. T. Twisck Chronik. das 5. Buch auf das Jahr 406, Pag. 139, Kol L, aus Grundbew Lit. B. B. Valent Daher. Fol 603. stem- Bapt Hist» Brig. 447 aus Concil. Gurt. 4, Kuh. 88. Hier dient auch dasjenige, was P. T. Twisck in dem fünf- ten Vuche seiner Chronik, Pag. 153, Col. 1, angemerktt Jn « dem vierten Concilium zu Carthaga schreibt er, wurde veror·dnet, daß diejenigen, welche die Taufesempfangen wollten, zuvor lange untersucht und examinirt werden sollten, sich des Weines und des Fleisches eine Zeitlang enthalten, und nachdem sie mit Auslegung der Hände wohl probiert worden, ge- tauft werden. « Aus Seb. Franck Chronik von den lateinisrhen Concilien, in Afrika und Eurova gehalten. Lit. c. Die Zeit dieses Conciliums setzt P. J. Twifck aus Seh. Fuanck auf das Jahr 436, aber zuvor hat er dasselbe auf das Jahr 406 gesetzt. wobei wik es auch bewenden lassen: doch setzen Andere es in das Jahr 416. Geliebter Leser «, dieses ist ein ganz anderer Schluß als »Die-Untersuchung der Täuslinge wird ganz genau beobachtet. »Von Shnefius Shrenus. und wie er aus einem Heiden ein Christ und getauft wor- den ist. I« Doch hatte er von der Religion noch keinen vollkommenen Begriff. IS Was hiervon geurteilt wird. U Was damals zu Cartbago wegen der Taufe beschlossen worden. 17 Wie sich die Anldmnilinge zuvor zur Taufe bereiten mußten. I« Wie sebr dieser Schluß, zu Cartbago gemacht, verschieden von dem- jenigen ist, welcher zu Chvrianiis Zeiten auch zu Cartbago gemacht worden. wohl vormals zu des Cyprianus Zeit, ungefähr im Jahre 250, durch 66 Bischöfe auch zu Carthago gemacht worden, worin gegen Findum beschlossen worden, daß man die jungen Kinder alsobald taufen sollte. Gewiszlich, sagen wir, dieses ist ein an- derer Schluß, denn die Kindertaufe wird dadurch nicht befestigt, sondern vielmehr vernichtet, und also sehen wir, daß endlich einige verständiger geworden sind; nicht als ob es unsere Mei- nung gewesen wäre, unsere Lehre von der wahren Taufe, welche auf den Glauben geschehen muß, mit Concilien zu beweisen, keineswegs, denn wir haben an nichts weniger Wohlgefallen als an den Schliissen der Concilien, insoweit als dieselben mit dem Worte Gottes nicht überein kommen. So « bedarf auch dieser Artikel nicht, daß er durch Concilien bewiesen werde, weil der· selbe in der Heiligen Schrift klar ausgedrückt ist, sondern wir wollen hiermit allein unsrigen, daß auch zu derselben Zeit solche Personen gewesen, die selbst an dem Orte da man zuvor die Ki1idertaiife befestigt hatte, nun die wahre Taufe Jesu Christi, welche eine vorhergehende Untersuchung erfordert und ihren Grund in der Heiligen Schrift hat, behauptet haben. Ferner «, daß den Täuflingen befohlen worden, sich zuerst eine Zeitlang des Fleisches und des Weines zuenthalten 2c.,· solches lassen wir in seinem Werte stehen, und wollen es weder loben noch verachten, weil es eine Sache ist, die ohne Sünde ge- tan oder gelassen werden kann, wenn nur kein Aberglaube da- mit getrieben wird. Jm Jahre .410. i Taufgeschichte "Pag. 408, ·Sedulius, über Röm. Kap. 5: Es wird« schreibt er, Niemand unter den Menschen zur Ver- dammniß gezogen, ohne durch Adam, wovon die Menschen durch das Bad der Wiedergeburt erlöst werden. Was « ist aber das Bad der Wiedergeburt anders, als die Olbsterbung des alten Menschen und die Anziehung des neuen Lebens; welches durch die Taufe abgebildet wird? WSiehe Römer s, S. 4. Evhes S, 26. N. Tit. Z, Z. I. Petrus Jtemt Sedulius über das S. Kap. an die Römer: Er, nämlich Paulus, will «, sagt er, das; die Taufe so gewiß und so vollkommen, sein soll, so daß er, nämlich der Getaufte, nicht mehr sündigen können sollte. Denn damals als über uns die Gnade Gottes durch Christum kam und in uns durch den Glau- ben das geistige Wasserbad herrschte, da fingen wir an Gott zu loben, doch wir waren der Sünde abgestorben, das ist dem Teu- fel sc. So ist nun die Taufe ein Pfand und ein Bild der Aufer- stehung, und darum wird sie mit Wasser bedient, auf daß, gleich wie das Wasser die Unreinigkeit abwäscht. also werden auch wir, wie wir glauben, durch die Taufe, geistiger Weise, von allen Sünden gereinigt und gesäubert Ferner: Wisse «, daß du durch die Taufe mit Christo ge- kreuzigt bist, du, der du ein Glied seines Leibes geworden. Ei: hing an dem Kreuze mit unschuldigen Leibe, auf daß du den, welcher der Laster schuldig ist, an das Kreuz hängen möchtest. Jtem über 1. Kur. 5: Daß «« ihr doch ein neuer Teig sein möget, daß ihr mit der Gnade« der heiligen Taufe vermengt inerden möget, gleichwie das Mehl mit dem Wasser vermengt wird. Dieses redet er, wie es scheint, zu denen, die zu ihren Jahren kommen. aber dabei still gesessen und ihre Taufe sammt der Wiedergeburt zugleich aufgeschoben haben. U« Das; der Artikel der Taufe nach der Ordnung Christi des Beweises der Concilien nicht bedarf: die Ursache. warum wir Concilien anführen. »Was davon zu halten sei, daß die Tåuflinge sich des Weines und Fleisches enthalten mußten. «« Von dem Zeuanisse des Sedulius von der Taufe. EDaß die Taufe ein Bad der Wiedergeburt sei. CDasz man nach der Taufe nicht wieder sündi- gen möge. IODaß man mit Christo durch die Taufe gekreuzigt sein müsse. »Wie er die Anlönimlinge zur Taufe ermahnt. 118 Jtem über 1. Kur. 5: So «« Jemand an Chrstum glaubt, der ist eine neue Creatur; derjenige, welcher durch das Sacras ment der Taufe erneuert ist. » · Geliebter Leser, wir wollen dich nicht mit der Erklärung über die vorgemeldeten Reden « des Sedulius aufhalten, in- dem dieselben auch ohne Erklärung so klar sind, daß selbst der- jenige, welcher nur wenig Verstand von der Gottheithat offen- bar sehen, ja fühlen kann, daß solche Taufe wie sie Sedulius hier beschrieben hat nach der Kindertaufe weder rieche noch fchmecke, indem die Bedingungen, welche dabei erzählt werden, als Glaube, Wiedergeburh Kreuzigung des alten Menschen sc« von den jungen Kindern nicht können begriffen, vielweniger be- trachtet werden. Im Jahre 411. Taufgeschichte, Pag. 444, aus der Z. Centuria Magdeburi gensis, Fol. 664. Augustinus schreibt von HilariusÆ einem Lehrer zu Syracus, daß er geschrieben habe, wenn ein ungetauf- ies Kind stirbt, so kann es mit Recht nicht verdammt werden, weil es ohne Sünde geboren wird. Es sollte Jemand, der den. Zustand dieser Zeit nicht ver- steht, wohl meinen, daß dieser Hilarius von Syracus mit diesen seinen Worten wenig zur Vernichtung der Kindertaufe beitrage, wer aber Verstand davon« hat, wird bald sehen, daß er mit den- selben Worten die Kindertaufe gänzlich geläugnetund von ihrer Kraft entblößt habe. Es T« ist merkwürdig, daß zu derselben Zeit die Kinder- taufe auf die Erbsiinde gegründet wurde; in Vetrachtuiig, weil man urteilte, daß die Kindlein zur Hinwegnehmung derselben Erbsünde notwendig müßten getauft werden; woraus« dann folgt, daß die Kindlein, welche nicht getauft und überdas, nach ihrer Meinung, nicht voncder Erbsiinde gereinigt worden, müß- ten notwendig verdammt sein, gleichwie heutigen Tages noch von den Papisten gelehrt wird. - « Wenn nunJemand die Erbsünde, welche das Fundament der Kindertaufe ist, läugnet, derselbe läugnet auch die Kinder- taufe selbst, ja vernichtet dieselbe ganz und gar; solches hat dieser Hilariiis von Syracus getan, der zu derselben Zeit die Erbsünde in den jetztgebornen Kindlein geläugnet hat und da- her auch die Kiiidertaufe selbst; darum er, nach demZeugnisse des Augustiniis, freimütig spricht: Wenn ein ungetauftes Kind stirbt, so kann es mit Recht nicht verdammt werden, weil es ohne Sünde geboren wird, wie oben gemeldet worden. « Jm Jahre 412. Taufgeschichte Pag 407. Theodoretus «» (iii dem 10. Kap.): J1i dem Gesetze gebrauchten sie Besprengungeii und wuschen den Leib öfters; welche aber ihr Leben nach dem neuen Testanie1ite einrichten, die reinigen die Seele durch die heilige Taufe und befreien die Gewissen von den vorhergegangenen Vefleckungen Jtem: (in Epist Div. Decret.) Aber s! anstatt derselben Besprengungen ist denjenigen, die da glauben, die Gabe der heiligen Taufe genug, denn dieselbe schenkt nicht allein die Ver- gebung der alten oder vorhergegangenen Sünden, sondern sie pflanzt auch, nämlich in diejenigen, die also getauft worden, die cöoffiiung der verheißenen Güter; sie macht des Todes und der Lliiferstehuiig des Herrn teilhaftig, sie teilt die Gemeinschaft und Gaben des Heiligen Geistes mit und macht zu Kindern Gottes, und nicht allein zu Kindern, sondern auch zu Gottes («;"«"rbge1ioffen und Miterben Christi. I« Daß die gläubig Getauften neue Creaturen seien. »Die vorgemels deien Reden des Sedulius find klar und bedürfen keiner Eritis-rang. UVon Hilorius von Svrarus, und was ei· gegen die Kindertaufe geschriebeia »Wer- auf die Ftindertoufe gegründet gewesen, und das; Hilarius das Fundauient davon weggenommen. »Von Tbeodoretuz und was er von der Taufe geschrie- ben. stDaß man der Gabe der heiligen Taufe glauben müsse. Der blutige Schauplatp J szJtemF (Frag. 19, iiber das Z. Buch Mos.) Wer s« da an ghrfisstung de; Heiland glkiubh der wird guch, wenn er mit dem a er er eiligen Tau e geheiligt wir , von den Flecken der Sünde gereinigt. » - Jtem: (Frag. 1 in Jos.) Eben wie damals die Priester, welche die Arche trugen, zuerst in»den Jordan gingen, worauf dals tgaiizeglzwlk lijispiitszzgsuiä dlen Figrsteifi und Ptropxeteiåcdtaraig o g en; e en a o, a Joianne an ing zu au en, au Jesus, der Seligmacheiz die Natur des Wassers gleichsam ge- Heilig; »icilndodaå glaubige Volk ist durch die heilige Taufe zu em ei Je « o e eingegangen. « Wer « sieht 1iicht, daß dieser Theodoretiis, welcher im Jahre 412·und ferner geschrieben hat, mit allen Umstiindenzu gilsgiiicjn Yeebh dtatz er lzilne zinderedTåiufeBalä alle? djdejenizszte in e, i m1 em « au en-un er u e er u en i. Defitiii wezin er eckrxtliclidsagtt Die ikhr Fabeln åiaclcih däem neuen Te ame1i e einri sen, ie reinigen ie see e ur ie heilige Taufe 2c«.;« und darauf spricht: Statt derselben Befprengiiiigen ist-sur diejenigen, dieda glauben, die Gabe der heiligen Taufe kienugz uiid endlich hinzufugtt Das gläubige( Volk ist durch die heilige Taufe zu dein Reiche Gottes eingegangen 2c.; so drückt er» ja damit aus, daßsf er keineswegs von der Taufe der jungen— Fiinder spreihe, weil dieselben weder Erkenntniß noch Vermogen haben, um ihr Leben nach dei1i neuen Testamente einzurichtem oder zu glauben Fa, welches doch gleichwohlals eine gewisse Bedingung der Tauflinge hier gesetzt worden ist. » Diese: Theodoretus lehrte, daß die Zeichen «des Abendmahls ziamlich Brod und Wein nach der» Einweihung, sich keineswegs in ihrer Natur veranderm sondern in ihren; Wesen verbleiben. FOialog. å.zDSriicliciki.lkäilszitigagi. lkkgåchlechtäliegister der rom. Successiom der Im Jahre 413. Llls s« nun die Christen sehr zunahmen und allein die Taufe, welche auf den Glauben geschiehet, hochhielten und des- halb diejenigen, die von Ungläubigen oder in ihrer Kindheit getauft worden, als solche, die nicht recht getauft waren, wieder- tauften wenn sie zum wahren Glauben traten, so hat der Kaiser Theodosiiis in demselben Jahre 418 einen Befehl gegen die Wiedertäufer erlassen und befohlen, sie zu tödten. Siehe die Einleitung über den Märtyrerspiegeh gedruckt im Jahre 1631 zu Haarlem, Pagi 47, Col. Z, aus Chron., im Jahre 413, Num. 6, hiervon soll künftig der Befehl selbst angeführt werden. Aber, i« auf daß Niemand meinen möchte, daß diejenigen Menschen, denen der Kaiser Theodosius unter dem Namen der Wiedertäiiser mit dem Tode gedroht, eine andere Lehre gehabt, so viel diese Artikel angeht, als die heutigen Taufgesinnteiy die auch Wiedertiiufer genannt werden, so verdient dasjenige angemerktzu werden, was von ihrer Lehre durch den Ketzers meister von Leeuwaarden gegen einen unserer letzten Märtyrer, nämlich Jaqueks d’Auchi erklärt worden; denn als derselbe Jaques d’Auchi von dem Ketzermeistey der «« sich des Kaisers Befehl berief, zu beweisen begehrte, daß derselbe Befehl recht und in der Heiligen Schrift gegründet, hat ihm der Ketzermep sier also geantwortet: Jch s« glaube, du denkst, es seien alle un- sere Väter betrogen gewesen und deine Secte sei selig; was willst du sagen? es ist allbereits schon 1200 oder 1300 Jahre, « Daß man, wenn uian getauft wird, an Christum glauben müsse. »Daß das gläubige Vol! durch die Taufe zum Reiche Gottes eingehe »Was aus den vorgemeldeten Reden des Theodoretus von der Taufe folge. ssDali er daselbst keineswegs von der Kindertaufe rede, und warum. I« Von denjenigen, welche zu des Theodosius Zeit Wiedertäufer und Wiedergetaufte genannt wur- den. T« Daß sie in dem Artikel der Taufe mit den heutigen Täufern überein- tamen, und wer solches bezeugt habe. Iszbefestiaung des Vorher-gehenden. s« Dieses wird in der Beschreibung der Märtyrer dieses fünften Jahrhunderts auf das Jahr 413 weitläusiger ausgeführt, wohin wir den Leser anweisen. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. 119 daß der Kaiser Theodosius ein Plakat oder Befehl ergehen ließ, um die Keßer zu todten, nämlich die damals wiedergetauft wa- ren, gleichwie deine Seete . Siehe auf· das Jahr 15ö8, und in dem Register über den Namen Jaques d·Auch1. — . Da nun der Ketzermeister sagt, daß sie wiedergetauft wä- ren, gleichwie diese eure Seete, so giebt er ja damit zu erkennen, daß es solche Menschen gewesen, wie Jaegues d’Auchi war, und diejenigen Taufgesinntem die zu derselben Zeit, nämlich im Jahre ·1558 ihr Leben für dieselbe Wahrheit gelassen haben. Doch hiervon soll an einem andern-Orte umständlicher gehan- delt werden. Jm Jahre 415. - Taufgeschichte Pag. 407. Prosper, «» in der zweiten Ant- wort uber den Einwurf der Franzosen: Ein jeglicher Mensch, sagt er, der da an den»Vater, Sohn und Heiligen Geist glaubt, und in der Taufe wiedergeboren wird, der wird sowohl von eigenen Sünden, welche ermit eigenen Willen und Tat getan hat, als auch von der Erbsünde entbunden Je. " Pag 418. Prospey « in seinen Reimgedichten seßt die Märtyrer und Täuflinge zusammen, wenn er sagt: Was Heilig? bringt die Taufe schon, Solch? alPs erfüllt der Märkte: Kronc Wir «« sehen in den ersten Reden des Prospen das; Glau- be, Wiedergeburt Taufe, Verlassung der eigenen Sünden 2e., zusammengefügt werden, gleichwie auch in der Heiligen Schrift des neuen Testaments getan wird. Vergleiche Mark. 16. Its. Eph Z, 26. 27. "Tit. Z, Z. 1. Bei. .3, 21 mit Matt. Z, 6. Mark. I, S. Lukas Z, Z. Avostelgescks 2. 37. Bd. 6, 4 re» und daher. ist es auch ein schriftmäßiges Bekenntniß dabei wir es bewenden lassen wollen. g Jn « der zweiten Rede werden die Märtyrer und Täuf- linge mit einander verglichen; wer aber weiß nicht. das; die kleinen Kinder keine Märtyrer sein können, weil sie weder glauben noch bekennen können, svielwenigerkönnen sie ihren bekannten Glauben freiwillig mit dem Tode befestigen, welches gleiahwohl aller rechtsinnigen und getreuen Märtyrer eigenes Werk gewesen. Sind «« denn die Kindlein zur Taufe tüchtig? Urteilt selbst, ob dieses nicht in den Worten des Prosper ent halten sei, welche wir eben angeführt haben? , » . « Im Jahre 418. — — Nachdem «« vom Anfange dieses Jahrhunderts« her die Meinung von »der Kindertaufe öffentlich bestritten worden, weil das Fundament worauf sie gegründet, als die Erbsünde, ges» liiugnet und widerlegt wurde, so ist es in demsIabre 418 ge- schehen, daß die von der römischen Kirche in Afrika durch des Augustinus und seiner Nebenbischöfe Anhalten so viel erlangt haben, daß ein Eoncilium oder Svnodus unterAurelius, Vi- schof zu Carthago, veranstaltet wurde, welches aus zweihundert und vierzehn Bischöfen bestand, worin diejenigen, die in dem Eoneilium waren, als im Namen des Stuhles zu Rom, die Meinung derienigem welchen die Kindertaufe nicht zustand und v keine Erbsiinde in dem Kindlein erkannten, als auch diejenigen, welche die Gnadenwahl verwarfen und den freien Willen in dem Menschen behaupteten Je» ohne Ausnahme mit dem Anathema belegt oder verbannt worden, wovon i1i dem 112. Canon, die Erbsünde »und die Taufe betreffend. also beschlossen wird: LOVon Prospekt, und was er von der Taufe schreibt. OIWie er« die Mär« ihrer» und Tåuflinge zusammen gestellt. »Daß er Glaube, Wiedergeburt Taufe te. zusamntensligd »Was-Es bedeutet, daß er Töuflinge und Märtyrer zu- sammen seht. «Die vorgemeldeten Worte des Prosver sollen in dem Teile von den Märthrern aus dorgemeldete Iahrzahl angeführt und erklärt werden. «« Von dem Coneiliuan das gegen diejenigen gehalten worden, die die Erbsünde, Aindertaufe und Gnadenwahl laugnetem » Desgleichen «« ist auch für gut gehalten, daß ein jeglicher, der da leugnet, daß die kleinen und jetztgeborenen Kindlein, welche von ihrer Mutter Leib an getauft worden, zur Verge- bung der Sünden sollten getauft worden sein, und daß sie von der Sünde des ersten Vaters Adam befreit werden, wovon sie durch das Bad der Wiedergeburt gereinigt werden müssen, ein Anathema sei, das ist verflucht. » Es « ist zwar wahr, daß mit dieser Verfluchung haupt- sachlich Pelagius und Celestinus gemeint werden, weil sie die Vornehmsten gewesen, die sich in der Widerlegung der Kinder« taufe und der Erbsünde hervorgetan haben; denn sie sagten ohne Ausnahme, wie Seh. Francks Chron der röm. Ketzer, Lit. P» anmerkt: Es «« ist keine Erbsünde, darum ist-auch die Kin- dertaufe weder nötig, noch« ihnen nüizlich re. Jtem,»Artikel 7: Die Kinder werden ohne Erbsünde— geboren, die Taufe ist bei ihnen umsonst Je. Jtem, Artikel 13: Die Kinder, wennsie auch nicht getauft werden, haben dennoch das ewige Leben Je. Aber gleichwohl wurden zu derselben Zeit durch dasselbe Eoncilium (Canon 112) auch alle diejenigenmit dem Anathe- ma belegt oder verflucht, welche« der Meinung in Verwerfung der Kindertaufe und der» Erbsünde beistimmtenx denn dieses wird insbesondere mit den Worten ausgedrückt: Ein jeglicher, der da leugnet, daß die-kleinen, jeßtgeborenen Kindlein, welche von Mutterleibe an getauft werden, zur Vergebung der Sün- den getauft werden 2c., der sei Anathema re. Nachdem bekannt ist, daß unter dem Worte ein jeglicher, nicht allein eine Person insbesondere, sondern viele Personen überhaupt müssen ver« standen werden. Daher, «« scheint es, haben zu derselben Zeit sich viele Men- schen von der römischen Kirche wegen der Erbsünde und der Kindertaufe abgesondert. Unterdessen wollen wir der Ansicht des Pelagius und Celestinusüber einige andere Stiicke nicht beipflichtenx es ist genug, daß es in diesen Zeiten auch Leute gegeben hat, welche unerachtetdes päpstlichen Bannes und der Verfolgung der Coneilien, dennochc sich der römischen Kirche, ljauptsächlich in Verwerfung der Kindertaufe, widersetzd auch etlichec ihr Leben dafür gelassen haben, wie hernach an seinem Orte gemeldet werden soll. « Vom Jahre 419 bis zuinJahre 421. Als «« nun gemeldete Wiedertäuferdurch das vorherge- hende Coneilium noch nicht abgeschreckt waren, ihre oben ange- gebene Lehre von der Taufe, welche allein auf den Glauben ge« schiebt, zu behaupten: sfo ist,.um ihre Lehre zu dämpfen, die Autorität des genannten Conciliums im Jahre 419 durch die Befehle der Kaiser Honorius undTheodosius, und im Jahre 421 durch denZusatzkdes Befehls von Constantius gestärkt wor- den, wodurch dasselbe Concilium überall in dem ganzen römi- schen Reiche mit Gewalt durchgedrungen ist te. Siehe hiervon H; Minuten» Richtigkeit der Kindertaufe, L. Druck, Pag 79. . - Hieraus « erhellt, daß die Lehre von der Taufe, welche allein auf den Glauben geschieht, zu derselben Zeit von vielen » Menschen angenommengewesen sein müsse; denn sonst; wäre es nicht nötig gewesen, daß die Kaiser mitder ansehnlichen Macht ihrer Befehle denjenigen, welche H dieser Meinung verstanden, gedroht, und, wie es scheint, dieselben bis auf den Tod verfolgt hätten. wie an feinem Orte gemeldet werden soll. «« Der Canon dieses Eoneiliums von der Erbsünde und Taufe. « Gegen welche derselbe Canon gemacht worden. Epbschon hier Pelagius und Tele- stinus gemeint werden, so waren doch die Wiedertäufer schon zuvor verurteilt im Jahre its, und darnach im Jahre 470 und 487 te. "Siehe über dieselbe Jahreszahl. Obiermit wurden alle diejenigen, die gegen die Erbsünde und Kindertause waren, gemeint. »Wir wollen der« Meinung des Pelagius und Eelestinus in andern Stücken nicht beivflichtew IDas vorhergehende Coneis lium gegen die Wiedertäufer durch des Honorius, Thevdosius und Tonstantitts Befehle gestärkt. bsWoraus das Vorhergehende erscheint. 120 Im Jahre 425. Taufgesch., Pag 411. Maximuss«« sagt (Homil. 71, von der Taufe Christi): Jesus wird nicht für sich selbst, sondern sur uns getauft; nicht, auf daß er mit dem Wasser gereinigt werde, sondern, daß er selbst das Wasser, also zu reden, heilige; der neue Mensch« wird getauft, auf daß er das Geheimniß der neuen Taufe befestige. - « Wenn nun dieser Maximus die Taufe Christi (welche, als Er ungefähr dreißig Jahre alt war, geschah) allhier anführt und sagt, daß dieselbe nicht für Ihn, sondern für uns geschehen (nämlich um Jhm nachzufolgen), also, daß Er dadurch das Ge- heimnis des neuen Bundes bestätigte org, so gibt er ja damit zu erkennen, daß er nicht von der Taufe der jungen Kinder rede, weil Christus, der durch seine Taufe-die Taufe befestigt, selbst kein Kind gewesen, als Er getauft worden, sondern eine erwachs sene Person; überdies, weil von ihm in der heiligen Taufge- schichte keine andere und gegenstreitige Zeugnisse gefunden wer- den, so läßt es sichÄansehen, daß er auch von keiner andern Tau- se, und deshalb auch nicht von der Kindertaufe, etwas gewußt, oder wenigstens dieselbenicht unterhalten.habe. » Im Jahre 428. Jn «« diesem Jahre wurden viele Personen (in des Augu- stinus Schriften) beschuldigt, daß sie Wiedertäufer wären oder zum wenigsten der Wiedertaufe vorstündenx weil sie lehrten« daß die Taufezdie von Ketzern oder Ungläubigen verrichtet wor- den, für keine wahre Taufe zu achten sei, und daß deshalb dies« jenigen, welche von solchen getauft»worden, wiedergetauft wer- den müßten; kurz, daß es keine wahre Taufe, ohne allein in der wahren Kirche und aufden wahren Glauben gebe: Unter diesen war Cresconius nicht einer von« den Gering- sten, welcher in den Schriften des Augustinus nachfolgender Stücke beschuldigt wird: Taufgeschichte, Pag 416, daß «« es nicht mehr als eine rechte Taufe gebe; denn es steht geschrieben: Ein Gott, ein Glaube, eine Taufe, eine unbefleckte wahre Ge- 1lneBne; die nicht in derselben sind, können auch keine Taufe ja en. Jtemp Bei «« der Taufe wird auf die Gewißheit desjeni- gen gesehen, der die Taufe heilig bedient: aber die Gewißheit des Täufers wird gleichwohl nicht nach seines Herzens Aufrich- tigkeit beurteilt, welche man an ihm nicht sehen kann, sondern nach seinem guten Rufe und Ansehen. Jtem: Daß «’ geschrieben steht:« Des Sünders Oel soll mein Haupt nicht salben·: daraus folgt auch, daß Gott nicht will, daß ein offenbarer Sünder taufen möge. Jtem: Was «« kann es nun Ungereimteres geben, vermöge dieses vorgemeldeten Spruches, als daß ein Befleckter den an- dern reinigen solltes daß ein Besndelter Jemanden abwaschen sollte? daß ein Unreiner Jemanden reinigen sollte? oder daß ein Lästerer Jemanden unschuldig machen sollte? Jtem: Jhr,«« die ihr unsere Widersprecher seid, unter- scheidet nicht zwischen einem Gläubigen und Ungläubigen. Jtemt Wenn es unrecht wäre, was wir bekennen, und« daß: die Taufe nicht vernichtet oder verändert werden mögexsie sei auch von wem sie wolle verrichtet worden, so hätten die Apostel« nach Johannes auch nicht getauft. Ueber das Gegenteil siehe Apostelgeschichte 19, Z. s » » Jtem: Jn der Apostelgeschichte, Kap. Z, 38 befiehlt «« Pe- trus einem feden unter den Juden, sich taufen zu lassen auf oder ssVon Maxirnug und was er don der Taufe geschrieben. »Von Cress ionius und denjenigenkwelche mit ihm als Wiedertäufer beschuldigt wurden. »Das; nur eine rechte Taufe sei. »Das; da beider Taufe auf die Gewißheit desjenigen gesehen werden müsse, der die Taufe heilig bedient. »Daß ein« of· senbarer Sünde: nicht taufen möge. «« Es kann ein Befleckter den andern nicht reinigen. , «« Das; man den Gläubigen und Ungläubigen unterscheiden müsse. ODaß die Avostel nach Johannes wiedergetauft haben. IIDaß die Juden ge- tauft wurden, deren» Voreltern in dem Meere getauft waren. Der blutige Schaut-laß, in dem Namen Christi, deren Voreltern gleichwohl in dem roten Meere getauft waren. (Siehe I. Kor. 10, 2.) Deshalb mag man die erste Taufe, wenn sie auf eine unrechtmäßige Weise bedient worden, wohl vernichten oder verändern. Dieses «« sind die Worte oder ist die Meinung des Crescos nius und seiner Mitgenossen, wie sie von Augustinus beschrieben und in der heiligen Taufgeschichte angeführt worden sind, wo- raus man sehen«kann, daß auch in diesen Zeiten nur eine Taufe erkannt worden, welche notwendig in einer wahren Gemeine von unsträfllichen Lehrern und auf den wahren Glauben ge- schehen muß, wie anderswo gemeldet worden; womit wir von diesem scheiden und zu andern fortgehen wollen, die zur selbi- gen Zeit und später denselben Glauben bekannt, oder zum we- nigsten, so viel wir wissen, demselben nicht widersprochen haben. — Jm Jahre 429. Es «« wird angemerkt, daß zu derselben Zeit Cyrillus Ale- xandrinus, Bischof zu Alexandrim berühmt gewesen, welcher, unter andern Stiicken, von der Taufe geschrieben und davon einige heilsame Zeugnisse hinterlassenthat Jn der Taufgeschichte, Brig. 443, haben die Magdeburgis schen Centuriatores einige Auszüge aus Cyrillus Alexandrinus, Fol 613, angeführt, wo sie melden, daß er in dem S. Buche über Johannes, Kap. 14, gelehrt habe: Durch «« das Wasser der Sündflut sind die Sünden der ganzen Welt versöhnt oder geendigt, und die in der Arche ver- borgen waren, sind durch das Wasser« der Sündflut erhalten worden: solches ist ein Vorbild der Taufe gewesen, durch welche die Unreinigkeiten aller Sünden werden abgelegt, und das alte Leben weggenommen. Jtemt Ein «« Catechumen wird gesalbt, das ist aus Gottes Wort unterwiesen, auf daß er unterrichtet werde; denn das griechische Wort Catechumeniis ist im lateinischen so viel als ein Unterwieseney und welcher getauftswordem auf daß er das wahre Licht erkenne und die Vergebung aller Sünden emp- fangex darum soll man die Kraft oder die Bezeichung der Taufe nicht gering achten: weil sie die Dunkelheit der Seelen vertreibt und das himmlische Licht mitteilt. « Pag. 463«, Vicecomes, Buch L, Kapg 24. Cnrillus«« Ale- randrinus (Buch 7, gegen Julianus) schreibt: Wenn wir die Finsternis; unseres Gemiits abgelegt, die Menge des Satans zurückgeschlagen und all’ ihre Prachdund Dienst weislich ausge- speit haben, so bekennen wir den Glauben an Gott, den Vater- Sohn und Heiligen Geist, und lassen uns darauf taufen Je. Hiermit «’ sind nun alle Zeugnisse der Taufe, die ich von Evrillris Alerandriniis habe finden können, angeführt: worin ia keineswegs etwas gefunden wird, das eine Uebereinkunft mit der Kindertaufe hat: ja alles, was er von der Taufe beibringt, streitet dagegen. Denn wenn er erstlich sagt, daß durch die Taufe die Unreinigkeiten aller Sünden abgelegt werden und dasalte Leben weggenommen 2c., so erscheint ja daraus, daß er nicht von der Taufe der jungen Kinder redet, weil «« sich bei ihnen keine vorhergehenden Unreinigkeiten der Sünden finden, welche sie bei der Taufe könnten ablegen, auch in dem alten Leben nicht gewandelt, welches sie auch nicht verlassen oder wegnehmen können. Auch «« wenn er zweitens von den Catechumenen sagt (das ist Unterwiesenenl das: dieselben getauft würden, so erscheint lEWas aus dorgemeldeten Reden des Cresconiuz die Taufe betreffend, ersehen werden kann. ««- Von Chrillus Alexandrinus und was er don der Taufe hinterlassetm s« Daß Wasser der Sündflut ein Vorbild der Taufe gewesen. MZu welchem Ende die Eatechumenen oder Unterwiesenen getauft werden; »Daß die Neulinge zuerst dem Satan entsagen, hernach den Glauben bekennen mußten, und alsdann getauft wurden. »Daß in den Reden des Cvrillus Alexandriiius nichts ist, welches mit der Kindertaufeeinige Uebereinkunft hat. »Was es lehre, daß die Unreinigkeiten der Sünden durch die Taufe abgelegt werden. »Was es lehre, daß er von der Taufe der Catecbumenen handelt. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 121 jaauch daraus, daß dieses die Kinder nicht angehe, weil diesel- ben keiner Unterweisung fähig sind. Die 79 dritte Rede ist so klar gegen die Kindertaufe, daß sie-keiner Erklärung bedarf, weil daselbst ausdrücklich gesagt wird, daß. man bekenne, an Gott den Vater, Sohn und Heiligen Geist zu glauben, und sich darauf taufen zu lassen, denn solches kansn keineswegs von jungen Wiegenkindlein getan werden. Einige andere Stücke über: den Glaubendes Cyrillus, nach P. T. Twisck Beschreibung, Chronik, das 5. Buch, Pag. 152, Col. 1. Eyrillus, 1 ein berühmter Lehrer, hat sich der Ketzerei des Nestoriiis mit Ernst widersetzt ge. Jtemz Cyrillus « sagt, der Antichrist soll kommen, wenn die Zeiten des -römischen Reiches ihr Ende erreicht haben werden. Man « soll ja außer der Heiligen Schrift nichts unbedachts sam von den Geheimnissen des Glaubens lehren; wenn ich euch von diesen Dingen etwas ohne irgend einen Beweis sage, so glaubt mir nicht, es sei denn, daß ihr davon Beweis aus der Heiligen Schrift empfangt, denn die Seligkeit unseres Glau- bens kommt nicht von einer wohleingerichteten Erzählung her, sondern aus dem Beweise göttlicher Schriften. Joh Polius, FoL 93. Und es ist nötig, daß wir der Heiligen Schrift folgen und von ihrer Vorschrift auf keinerlei Weise abweichen. " « Joh Polius, FoL 63. Valent Baum, Fol. 41. Cyrillusf gegen Valentinianus, in dem 7. Buche sagt auch von dem-geistigen Essen: Daß wiran der heiligen Tafel nicht allein auf das vorgelegte Brod und Wein sehen, und uns daran vergaffen sollen, sondern wir sollen mit erhobenem Her» zen und Glauben es fassen, daß auf diese heilige Tafel auch das Lamm gesetzt sei, welches :der Welt Sünden wegnimmt 2c.: Aber « dieses muß man geistiger Weise mit dem Glauben fassen und essen, und nicht mit den Händen. « Chron. Seb. Franch Fol 65· Jteuh Chronik röm. Ketzer von Petrus bis Clem., gedruckt im Jahre 1ö63, Fol 77, Col· Z« « Also « hat der obengenannte Cyrillus nicht allein von dem Artikel der Taufe, sondern auch über den Punkt von der Würde der Heiligen Schrift sehrgesund geschrieben; desgleichen auch, daß das Wesen des Abendmahls nicht der Leib und dasBlut Christi sei, sondern 7 Brod undWein, und daß man sich nicht daran vergaffen, das ist, daß man dasselbe nicht höher achten miisse, als es ist, doch daßiman das Lamm-Gottes, nämlich Christus, mit dem Glauben oder geistiger Weiseessen müsse re. Buch 8 über Esajas, in dem Gefchl.-Reg. der römischen Suc- cession durch Saat. Beliitus, gedruckt 1640, Pag. 123· Im Jahre 480. Taufgeschichtaiaus Sokrates, angeführt von Vicecomes (Buch 1, Kap. 27.) Socrates (in dem siebenten Buche der Kir- chenhistorie) schreibt: Ein -Jude, s der schwer krank und dem Sterben nahe war, begehrte getauft« zu werden, und ward zur Taufe in dieKirche getragen, daselbst hat ihn der Lehrer in den Artikeln des Glaubens unterwiesen, ihm die Hoffnung von Christo ausgelegt und ihn also in seinem Bette, worauf er her- beigebracht wurde, getauft. i « Pag 398 (aus Vicecomes Lib. Z, Kap. 5). Derselbe? So- WWas es lehre, das; man den Glauben bei der Taufe betet-tat. ICvrillus gegen Nestorius sBon des Antichrists Zukunft. den Glauben aus der Heiligen Schrift beweisen·miilfe. tinianus. Daß man das Abendmahl im Glauben fassen »ntilsse. Este-n, das; es geistiger Weise begriffen werden müsse. »was »in vorgemeldeten Reden des Cvrillus gelehrt wird. sDamals bat Cdrilllus gelehrt, daß diejenigen welche gestorben sind, demjenigen, was sie getan haben, nichts mehr hinzutun können, sondern daß sie folche bleiben müssen und den Tag des Urteils erwarten. Iso- erates Zeugnis; von einem Juden, der in seiner Krankheit getauft zu werden begehrte. »Von vielen Personen zu Alexandriiy welche zur Taufe eilten. s Daß man OJbidem gegen Valen- crates schreibt, (Lib. 9, Kap. 29) in der Stadt Alexandria eilten ihrer viele zur heiligen Taufe, und wurden auf das Bekenntnifz ihrer Sünden getauft. Jte1n, Vicecomes, Kap. 6 aus Socrates, Lib. 7, Kap. 17: Ein Jude T» kam zu dem Bischof Paulus und begehrte von ihm getauft zu werden, welcher sein Begehren gepriesen hat, die Taufe ihm aber verweigert, bis er zuvor in der Lehre des Glau- bens unterwiesen und viele Tage gefastet hatte; der Jude aber, weil er über seines Herzens Meinung zum Fasten genötigt wor- den, hielt um desto eifriger an und bat, daß er möchte getauft werden, welches ihm auch endlich widerfahren ist re. WeiteresU nun von demjenigen, was Pag. 393, nach Vice- comes Beschreibung Lib. Z, Kap. b, aus Socrates, Lib. 7, Kap. so, erzählt wird, wie die Burgundier nach einer Stadt in Frankreich gereist und den Bischof derselben Stadt gebeten, sie durch die Taufe zu Christen zu machen, und wie dieselben, als sie sieben Tage gefastet und indem Glauben unterrichtet wor- den, auf den achten Tag getauft und in Frieden entlassen wor- den, davon wollen wir gegenwärtig nichts mehr melden, weil diese Burgundier in einem gewissen Stücke, worin sie hätten unterrichtet werden sollen, noch keinen zulänglichen Unterricht empfangen hatten. Wir merken nur so viel an, daß sie auf ihren Glauben getauft worden, und daß an demselben-Orte die Taufe, welche auf den Glauben folgt, gebriiuchlich gewesen sei. z « Desgleichen, I« was zuvor aus Socrates von einem Juden gemeldet worden ist, der— auf seinem Krankenbette zur Kirche ge- bracht und auf seinen Glauben getauft worden, wollen wir uns nicht rühmen oder anpreisen, daß man Kranke möge taufen, wo mehr Furchtsdes Todes, als Hoffnung des Lebensistz o nein! dennes gebührt sich.die Taufe zu empfangen in solcher Zeit, wenn man. freiwillig-dem alten· Menschen absagen und den neuen anziehen kann, und fernerhin in einem neuen Wesen des Lebenswandeln (Röm. S, 4), welches kein-kranker, vielweniger todtkranker Mensch vollbringen katm, wiewohl es sin dieser Sache rühmlich ist, daß, nach der Lehre Christi, der Glaube vor der Taufe erfordert werde, gleich wie auch von dem andern Juden gemeldet wird, welcher gesund getauft worden; denn er hielt um die Taufe an, welche auch an ihm, nachdem er zuvor unterrichtet undviele Tage gefastet hatte, vollzogen worden ist. Nun I« wollen wir schweigen vondenen zu Alexandria, welche zur Taufe eiltenund auf das Bekenntniß ihrer Sünden getauftzwurdenz denn die Sache ist für dieTaufgesinnten so klar, daß es nicht nötig ist, eine Auslegung hiervon zu geben. JmJUhrc 434. Faustus « Regiensis, ein Bischof in Frankreich, lehrteit Daß zu der Taufe der Wille desjenigen, der dazu kommt, erfor- dert, wird. . » Libx 2 de· Lib. Akbsp can 8. Zur. PEehrn. Bapd Hist» Fug. 425. Jn i« derselben-Zeit wird auch Evagrius angefiihrhwels eher, da er von derTaufe schreibt, also spricht (Buch 2): Daß, nachdem das Wasser gesegnet, die Candidatem das ist diejeni- gen, die zuvoraxis Gottes Wort-in. dem Catechismus unter« wiesen und erleuchtet befunden waren, getauft wurden. » Bapt. Hist» Pag-. .421. Diese Zeugnisse des Faustus und Evagrius beweisen, daß die Taufe, wovon sie reden, von der Kindertaufe ganz verschie- den sei; denn wenn Faustus sagt, daß zur Taufe der Wille des· jenigemder dazu kommt, erfordert werde; und, wenn Evagrius fis und was er von der Taufe geschrieben. »Von einem, der nach vielem Fasten getauft worden. EVon der Taufe der Burgundier, nach siebentägigem Fasten. »Daß es nicht-löblich sei, die Taufe bis aufls Krankenbett aufzufchieben VDas Exempel der Töufltnae du Alexandria bestätigt die Meinung der Taufgestnntem »Von Faustus Regt-u« EWasEvagrius von der Taufe der Candidaten gelehrt. 122 erklärt, daß diejenigen, die zuvor aus Gottes Wort in dem Catechismus unterwiesenund erleuchtet, hernach aber getauft worden, so erscheint hieraus klar, daß solches die jungen Kind- lein nicht angehe, weil sie mit keinem eigenen oder geneigten Willen zur Taufe kommen können, überdas auch nicht vor der Taufe aus Gottes Wort in dem Catechismus unterwiesen, viel weniger erleuchtet werden können. Es wird berichtet, daß zur Zeit des Honorius, im Jahre 436, dieser Artikel selbst von denenzu Carthago beschlossen worden sei; welche da wollen die Taufe annehmen, die sollen zuvor lange probirt und verhört werden 2c. » Seh. Franc, Chronik kam. Conc.,ged:ucki1«573, For. 71, Cur. 4. Etliche sehen« dieses auf das Jahr 416, andere auf das Jahr 406, hier aber 436, der; Berständige mag hiervon urteilen. Im Jahre 438. Eucherius I« (über das 3. Buch der Könige) sagt: wir wer- den alle auf das Bekenntniß des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft. Bapt Hist. Pagx 403. . Jtem: «— Cucherius (in dem Z. Buche der Auslegung über die Könige) spricht von der Auslegung der Hände und sagt also: Das Opfer wird gewaschen, wenn ein Gläubiger mit dem Wasserder Taufe begossen wird 2c. s « . Buch 4 spricht er also: Wenn T« man zur Taufe herabsteigt, so stirbt derjenige, der an Christum glaubt, den urfprünglichen Sünden und allen Lästerungen ab 2c. Taufgeschichte, Pag 428. In« Wahrheit, dieses sind schöne Zeugnisse, welche den Worten der Heiligen Schrist nahe kommen, denn es wird hier von einem gewissen Bekenntniß der Täuflinge geredet, desglei- chen auch, daß« der Gläubige mit dem Wasser der Taufe begossen werde, ebenso »daß derjenige, der zur Taufe hinabsteigt, den ur- sprünglichen Sünden und aller Lästerung abstirbt 2c., welches auf so mancherlei Weise in der Heiligen Schrift dessneuen Testa- tnentes ausgedrückt ist, daß es unnötig erscheint, davon einigen Beweis beizubringen, weil es gemtgfam bekannt ist. Vergleichet unter anderem Matt. s, S, Mark. 16, 16, mit Röm. S, Z. 4. Im Jahre 446. Ungeachtet i« die zu Carthago, gleich einem wankenden Röhre, in dem Artikel der Taufe sich bald hier, bald dortinwens deten, wie aus ihren mancherlei Concilien ersehen werden mag, so haben sich gleichwohl viele Fromme daselbst, wie sich behaup- ten läßt, an die Einsetzung Christi und den Gebrauch seiner Apostel gehalten, indem sie auf den Glauben getauft haben, wo- von unter anderen Augustinus in dem 22. Buche von der Stadt Gottes, Kap. 8, Meldung tut. . Daß die Ostern vorhanden gewesen und daß die nämlich die sich, um getauft zu werden, angemeldet, auf die Taufe gewartet hätten 2c. ) « » « Was « aber an demselben Orte von einer sehr gottesfürchs tigen Frau, Jnnocentia, gemeldet wird, nämlich, daß dieselbe, als sie von« einem unheilbaren Krebse gequält wurde, sich zu der ersten Frau, die getauft wurde, verfügt,i um von derselben mit dem Zeicheii Christi gezeichnet zu werden, zu dem Ende, daß ihre Gesundheit wieder hergestellt werden möge 2c., solches alles lassen wir auf sich beruhen und ist es uns genug, daß« selbst in Carthago, wo man bereits »die Kindertaufeangenommen hatte, T« Encherius Zeugnis, die Taufe betreffend. 17 Der Gläubige wird getauft. I« Der Getauftestirbt der Sünde ab. UEucherius Zeugnisse sind den Worten der Heiligen Schrift sehr åbnlickx »Die Taufe wird von einigen zu Carthagss nach der Einseßung Christi bedient. »Die Geschichte von der Taufe der gottes- fiirchttgen Frau Jnnocentia wird tlbergangenss und warum? »Es ist uns genug. daß auch zu Carthago die Taufe von etlichen rechtsinnig bedient worden und aus welcher Ursache. « Frauen, « Der blutige Schauplatz » auch Menschen gewesen sind, welche die Taufe an erwachsenen Personen, oder zum wenigsten an Gläubigen bedient haben, und daß solches zu einer gewissen Zeit, nämlich auf das Osterfest ges— schehen. Wovon auch Meldung getan wird: Taufgeschichte, Pag. III, aus August» von der Stadt Gottes, Buch 22, Kap. s. Im Jahre 450. Es « läßt sich behaupten, daß etwa um die Mitte des fünf- ten Jahrhunderts selbst unter denen von der römischen Kirche eine Trennung entstanden von etlichen, welche dem Artikel der Kindertaufe nicht zugetan waren. Denn es wurden viele gefun- den, welche in ihrer Jugend nicht getauft waren, ob sie aber be- kannt oder unbekannt gewesen, solches finden wir nicht beschrie- ben, es scheint aber, daß sie zu ihrer Zeit bekannt geworden, nachdem « in Ansehung dieser Sache in dem Concilium Arun- sicense davon Meldung getan wird, und daß auch» gewisse Cano- nes oder Regeln gemacht worden, sauf welche Weise« man mit solchen Personen handeln müsse. . Baph Hist» pag. 440 aus centutia 5 Kiagdehurgensk Pol; 105, ex concilio Arausieauo. " . Canon 12. Und «« wer da plötzlich stumm wird, dem soll gleichwohl die Taufe oder Buße mitgeteilt werden, wenn näm- lich sein oder eines andern Zeugniß von seinem frühreren Wil- len vorhanden ist, oder wenn er denselben mit Winken an den Tag legen kann. . . Canon 14. Die ungetauften schwachen Menfchen,.die sich um ihre Reinigung bekümmern, sich auch geistiger Vorsorge iibergeben haben und ihre Ermahnung annehmen, mögen com- niuniciren, auf daß sie durch die Kraft des empfangenen Sacras ments gegen den Anlauf des Teufels gestärkt werden. Canon 15. Die «« schwachen Catechumenen, das sind Lehr- jiinger, die im Glauben unterrichtet werden, soll man, wie es« die Not und Gelegenheit erfordert, mit der Taufe versehen. Cs sind noch mehr Canones oder Regeln in demselben Concilium, woraus erhellt, daß zu derselben Zeit viele Men- schen ihre Kinder nicht taufen ließen) auch daß dieselben, als sie i ihre Jahre schon erreicht hatten, noch ungetauft waren. Can. is, 19, 20 2c. . Aber 27 es ist uns genug, daß wir solches-in der Kürze ge- zeigt haben, weil wir, vermöge unseres Versprechens nichts an- deres zu beweisen schuldig sind, als daß von Christi Zeit an durch alle Jahrhunderte immer einige Personen, oder auch viele gewesen, welche die Kindertaufe verworfen und die-wahre Taufe auf den Glauben nach der Cinsetzung Christi und dem Exempel seiner Apostel unterhalten haben. Im Jahre 454. Es «« wird gemeldet, daß Nazarius, ein Sohn der christli- chen Frau Perpetum noch sehr jung an Jahren, seinerMutter Religion nachgefolgt sei, und daß er sich, nach vorhergehender Catechisation oder Unterweisung, in diesem Jahre habe taufen la en. « ss Tract Gründlicher Beweis und Unterricht von der Taufe, ge- druckt imsJahre 1581. Ferner, kurzer Bericht von dem Laufe der Welt 2c., durch F. H. H» gedruckt zu Franecker im Jahre 1611, ver- oikiitg P. T. Twi ck Chronik, b. Buch auf das Jahr .454, Pag. Was den Lehrer, der diesen Nazarius getauft hat, betrifft, NVon einer Trennung etlicher von der römischen Kirche. Asdieses Con- citium wird auch Conciliutn Arauficense genannt, und wird auf das Jahr 441 gesetzt, worin auch sdurch desfAntichrists Befehl) verordnet wurde, den Cate- chumenen das Evangelium nicht vorzulesen und sie zu dem Taufvlatze nicht zuzulassen Siehe P. T. Twifct«Cbron., Buch Z, Pag. 1ss, Col. I. »Mit weichem Bedinge die "Stummen getauft werden sollen. AIBon der Taufe der Catechumenem wie es die Not und Gelegenheit erfordert. »Was uns zu be- weisen ob!iegt. EVon Nazarius dem Sohne Pervetum einer christlichen Frau, wie er nach vorhergegangener Unterweisung getauft worden. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. 123 so wird derselbe von den Schreibern auf verschiedene Weise ge- nannt, daher wir solches hier unberührt lassen wollen, und er- wähnen nur der Perpetua Glauben und ihres Sohnes Taufe, denn es läßt sich aus den Umständen schließen, daß diese Per- petua eine christliche Frau gewesen, welche sich zur christlichen Religion bekannt, und gleichwohl ihren Sohn ungetauft ge- lassen in seiner Kindheit, weil sie dem Anscheine nach die Kin- dertaufe entweder für unerlaubt, oder wenigstens für unnötig gehalten; daneben erhellt hieraus, daß Nazarius, ihr Sohn, die Taufe auf den Glauben als gut und nötig erwählt habe, obgleich er von einer christlichen Mutter geboren war, sonst hätte er sich, als er erwachsen, nicht taufen lassen. Jm Jahre 465 sagte» Montluch Bischof von Valence, vor dem Könige von Frankreich: Man sollte sich vor Augen stellen, daß in dem Concilium zu Niza 380 Bischöfe gewesen, 150 in dem Concilium zu Constantinopel und 200 in dem Concilium zu Cphesus, 300 aber in dem Concilium zu Calcedonien, welche gegen die Arianer, Macedoniey Nestorianer und andere keine andere Wa fen als das Wort Gottes«ge- brauchen wollten re. P. J. Tswi ck Chronik, 5. Buch auf das Jahr 450, Pag. 161,· Col. l, von dem tande der Religion. Jm Jahre 4ö6, damals lehrte Gelasius, daß indem Abendmahle die Figuren des Leibes und Blutes Jesu Christi feierlich bedient wurden, und daß wir der öttlirhen Dinge durch den Heiligen Geist teilhaftig werden, unan- gesegen Brod und Wein in ihren Eigenschaften verbleiben. Jn dem Buche von den zwei Naturen. Siehe Sam. Bebt-us, in dem Ge- schlechtregister der römischen Succession, gedruckt 1649, Pag. 124. Jm Jahre 458. Taufgeschichte, Pag. 448. Salvianus Massiliensis, «« in dem sechsten Buche der Vorsehung, sagt zu den Täuflingenx Jhr sprecht, ich entsage dem Teufel, seiner Pracht, seinemAns hange und seinen Werken, und was mehr ist, ihr sagt auch: ich glaube an Gott den Vater und Jesum Christum seinen Sohn 2c., also entsagt man erst dem Teufel, auf daß man an Gott glaube, wer aber dem Teufel nicht entsagt, der glaubt auch nicht an Gott, und wer sich wieder zum Teufel wendet, der verläßt Gott. Die Dinge können keineswegs, sagt der Anmerker, von den unmündigen Kindern gesagt werden. Aus s» der Formel, die zu jener Zeit die Täuslinge öffent- lich zu bekennen genötigt waren, ist mit Deutlichkeit zu ersehen, daß die Taufe, damals von ganz anderer Beschaffenheit war, als dies gegenwärtig bei einer großen Anzahl sogenannter Christen- der Fall ist, denn damals mußten die Täuflinge, ehe sie getauft wurden, selbst Bekenntniß vonihrem Glauben tun; nun aber wird an vielen Plätzen, wenn man die Kinder tauft," nicht einmal ein Bekenntniß erfordert; und wenn es geschieht, daß ein Bekenntniß erfordert wird, so wird dasselbe nicht von den Kindern selbst getan, weil sie dasselbe nicht tun können, sons- dern es geschieht von ihren Eltern, oder Gevattern oder Gevats terinnen, welche sie zur Taufe bringen; wenn aber den Kindern selbst ihr Bekenntniß abgefordert wird, so tun sie solches nicht vor der Taufe, wie solches gleichwohl die Heilige Schrift erfor- dert, sondern nach der Taufe während wohl zwanzig, dreißig, sechzig oder mehr Jahre vorbei gehen, ja daß oft zur Zeit des Bekenntnisses ihre Taufe ganz vergessen ist; etliche aber, die getauft worden, tun ihr Bekenntniß nimmermehr. Nun mag geurteilt werden, was von solcher Taufe zu hal- ten sei, aber wir wollen es dabei lassen, weil wir uns nicht vor- genommen haben, diesen Jrrtum zu widerlegen; wir « freuen uns deßhalb, zu sagen, daß es nach der Mitte dieses fünften Jahr hunderts noch Leute, ja vornehme Personen gegeben, YWas Saldianus Massiliensis don der Tause·,«don der Entfagung des Satans und von dem Glauben an Gott bei der Taufe geschrieben. »Es ver« hielt sich damals anders mit der Taufe als nun bei denjenigen, welche die jungen Kinder taufen. »Wie ungereimt die Kindertaufe sei. welche ungeachtet des päpstlichen Aberglaubens sich hinsichtlich der Kindertaufe an die Cinsetzung Christi gehalten, um allein auf den Glauben oder vorhergehende Unterweisung zu taufen. Jm Jahre 460. Die «« gottesfürchtigen und berühmten Personen, Anthhs muis, Sisinnius und Sociorus haben um diese Zeit, wie man aus der Beschreibung der Alten abnehmen kann, sich durch die Taufe zu Rittern und Dienern Jesu Christi unter seine fried- same Fahne übergeben, nachdem dieselben den Glauben be- kannt, und Jhn als ihren Herrn erkannt hatten; welches auch «geschehen, nachdem sie sieben Tage zuvor unterwiesen worden waren. Hierauf wird unter andern gezielt in der Taufge- schichte, Pag· 448, aus Viceconies, Buch Z, Katz. 8, aus dem Leben des Anthymius, Sisinnius und Sociorus, wo gemeldet wird, daß, als sie sieben Tage das Geheimniß « Jesu Christi, das ist den Glauben, gelernt hatten, sie getauft worden seien. « Jm Jahre 465. D. Vicecomes,"«.« Buch Z, Katz. 48, berichtet aus Nolauus von den Lobgesängem welche zu der Zeit die Christen über die gläubigen Neugetauften zu singen pflegten. Nolanus, sagt er, beschreibt auch. die außerordentliche geistige Freude in einem besondernsLiede, dessen sich die Christen damals bei den Neuge- tausten bedient haben. - Taufgeschichte,« Pag. 463. Es wird aber nicht ausgedrückt, was der Jnhalt dieser freudenreichen Lobgesänge gewesen sei, nicht» einmal, daß man sich derselben zu einer, sonderlichen geistigen Freude bedient, zweifelsohne hat man darin Gott zu loben, die Gemeine aufzu- bauen und die Neugetauften in dem angenommenen Glauben zu stärken gesucht, Gott ihre Gelübde« zu bezahlen, und allezeit an den Tag ihrer Erleuchtung zu denken, auf daß, gleichwie sie den Herrn Jesum Christum angenommen, sie also auch in Jhm wandeln, ja wenn es die Not erfordere, sie für Jhn das Leben lassen und den Glauben mit dem Blute bezeugen möchten, um auf diese Weise die unverwelkliche Chrenkrone zu erlangen re· Untersdessen habendie von der römischen Kirche die wahre· Tauf- ordnung Christi zu vernichten gesucht, wohin der»Canon m dem Calcedonischen Concilium, gehalten im Jahre469,» zielt, welche: also lautet: Diejenigen, die da nicht getauft sind, mogen auch von den Ketzern nicht getauft werden. Seh. Franch Chronik der- römi chen Ketzeiz von Petrus bis Clemens VII» gedruckt 1663, Fol. 71, Co . l. Im Jahre 470..« Vermutlichss hat man durch die päpstliche Gewalt iind Concilien zu derselben Zeit die Wiedertaufe undcfolglich auch die genannten Wiedertäufer zu verdammemdas ist, zu verur- teilen, zu verbannen und mit denselben wie Ketzern zu handeln angefangen, welches im Jahre 470 in dem vierten Concilium zu Rom, dem Berichte nach, bewerktelligt worden, wohin eine Anmerkung zielt, welche in dem fiinten Bucheder Chronik von P. T. Twisck, Pag. 164, Col. 1, aus Valentinus Bayer, Fol. 635, über das Jahr 470 gesunden wird. Jn dem vierten Con- cilium zu Rom wird die Wiedertaufe verdammt sc. Dabei « aber ist es nicht geblieben; denn siebenzehn Jahre später, nämlich im Jahre 487, bat der Papst Felix, dieses Na- mens der dritte, in dem Register der Päpste aber der fünfzigste, »Wir: erfreuen uns mit denjenigen. welche die Taufe recht bedient haben. »Von Antbvmiits Sissinnius und Sociorus, die sich durch die Taufe als Ritter Christo übergaben. IESie werden nach einer Unterweisung von sieben Tagen getauft. »Aus Nolanus, von den Lobgesängem welche die Christen bei den Neugetauften zu singen pflegten. »Von des Pavstes Gewalt gegen die Wtedertäuser und die Wiedergetauftem « Bei svlchem Aber ist es nicht geblieben. 124 Der blutige Schauplat»i- mit Hülfe eines Conciliums, welches damals gehalten worden. noch verschiedene Artikel gegen die Wiedertaufe und die Wie- dergetauften gestellt, ohne Zweifel, um dieselbe zu dünn-sen, wie an seinem Orte gemeldet werden soll. Im Jahre 487. Damals s« sind« von Zeit zu« Zeit Viele von der römischen Kirche abgewichen, haben den Aberglauben und die erdichteten Gottesdienste derselben verschmäht, und keine Gemeinschaft mit dem Geheimnise der Bosheit, welches damals trefflich unter den Römischgejinnten sich hervorzutun anfing, zu haben be- gehrt; in Folge hiervon haben sich nicht allein Viele von dem gemeinen Volke, sondern auch einige vornehme geistliche und gelehrte Personen von der römischen Religion abgesondert, haben sich, um solches darzutun, auf ihren Glauben taufen lassen, und zwar von denjenigen, welche man Ketzer oder Wie- dertäufer zu nennen pflegte, obgleich sie von den Römischges sinnten in ihrer Jugend getauft waren. Um «« dem vorzubeugen, hat der Papst oder Bischof zu Rom, Felix genannt, sich große Mühe gegeben, und zu dem Ende im Jahre 487 einen Synodus oder eine allgemeine Ver- sammlung in der Stadt Rom zusammenberufem wovon (in der Taufgesch., Pag. 442, aus den Magdeburgischen Centuriem Fol. 588) also geschrieben wird: Jn einem Synodus in der Stadt Rom im Jahre 487, vom Papste Felix gehalten, als der- selbe in Erfahrung gebracht, daß in Afrika einige Kirchendies net, Priester und Bischöfe nebst andern aus dem gemeinen Volke wiedergetauft worden seien, ist beschlossen worden, wie so gt: l. Wenn « die Wiedergetauften schmerzliche Reue tragen und Buße tun wollen, so sollen sie von den Priestern freundlich imd nach Gewohnheit aufgenommen werden. L. Die « Priester und Kirchendieney die gefallen und mit der Ketzertaufe getauft worden, sollen bis an ihr Lebensende Buße tun. . Geistlichen, als Mönche, Klosterjuiigs Z. Die « andern stauen und Weltliche, wenn sie gesallen und wiedergetauft wor- den, sollen drei Jahre lang unter den CatechismussSchiilerii und sieben Jahre unter den Büßenden sein, und innerhalb zwei Jahren nicht Opfern, sondern unter den Weltlichen beten. Wenn sie aber unter dieser Zeit von dem Tode iibereilt werden, so solltåzn sie von dem Bischofe oder von einem Priester absolvirt wer en. 5. Denjenigen, «« welche von Ketzern getauft oder wieder- getauft sind, soll man nicht zugeben, daß sie kirchliche Dienste empfangen, sondern sie sollen sich damit begnügen (niimlich, wenn sie wieder zuriickkehrew), daß sie in die Zahl der Katholis schen aufgenommen werden. Alle «« diese Artikel (von«welchen wir den vierten, weil er nicht hierher gehört, übergangen haben) drücken genugsam aus, daß diejenigen, die man Wiedertäiifer nannte, zur selbigen Zeit sehr zugenommen und ein nicht geringes Ansehen gehabt haben müssen, weil nicht allein die gemeinen Leute, sondern auch (wie in dem zweiten und dritten Artikel steht) die Priester, Kirchens diener und andere Geistliche, als Mönche, Klosterjiingfrauen :c., obschon sie in ihrer Jugend getauft worden, sich widertaus sen, das ist, auf den Glauben taufen ließen, was insbesondere ssDamals sind Viele von der gemeinen römischenKirche abgewichen und haben sich auf ihren Glauben taufen lassen, obgleich sie in der Kindheit getauft waren. s« Diese Bemühung des Pavstes und der Concilien gegen die Wieder- tziufer hat schon, wie es scheint, im Jahre 470 angefangen, welches 17 Jahre früher gewesen, denn damals wurden die Wiedertåufer zu Rom verdammt, wie oben aus P. T. Twisck Chronik, Z. Buch, Pag. 164, Col. I, gemeldet worden. « Wie man mit den Wiedergetauften handeln sollte. »Was die wiedergetauften Priester nnd Kirchendieiier tun mußten. ssWas gegen die wiedergetanften Wiönche und Klosterjungsrauen beschlossen worden. »Was gegen die Wieder- getausten insgemein beschlossen worden. Uålltas aus vorgemeldeten Artileln in Yinsebung der Taufe folgt. daraus h»ervorleuchtet, daß sich der Papst die Sache so sehr an- gelegen sein ließ, daß er auch, um den sogenannten Wieder- tauferu Abdruck) zu tun und die römische Kirche in ihrer Kraft zu erhalten, wie gemeldet worden, einen öffentlichen Synodus oder Versammlung zusammenberufem und gegen dieselben Ge- sehe und Regeln herausgegeben. Von diesem Werke tut auch P. T. Twisck in seiner Chronik von dem Untergange der Tyrannen Meldung, im S. Buche, Pag. 167, Col. Zäggiäiisaghl vier Jahre früher, als in Bapt. Hist» nämlich auf das Felix «« der Dritte, sagt er, der fiinfzigste Papst zu Rom, verordnete, daß die Kirchen von den Bischöfen eingeweiht wer- den mußten, und daß man jedes Jahr Kirchweihe oder Kirch- messe halten solle, rechte Bachusfeste Zu jener Zeit ist auch in einem Concilium beschlossen worden, daß diejenigen, die von szetzern getauft oder wiedergetauft worden, in keinen geistlichen Stand aufgenommen werden sollten; auch ward daselbst ge- handelt von denjenigen, die in Afrika wiedergeta1ift worden, hernach aber Buße zu tun begehrten; oder auch von den Vischö- sen, Priestern, Mönchen und Nonnen, die wiedergetauft waren, wie man mit denselben umgehen sollte. · P. I. Twisclg viele supra, ex Platineu Pol. 91. Fasc Temp., Pol. 112. Hist. Geer-g» Libj 3. J·m Jahre 494. » Damals «« ward Primasius berühmt, welcher den Spruch, l. Tini. 6, 12, da der Apostel spricht: »Du hast ein gutes Be- tenntniß getan vor vielen Zeugen,« also auslegt: daß solches von der Taufe zu verstehen sei. Stiche Taufgesch., Pag. 483, aus Jos. Vicec., Buch S, Kuh. 3·7. « Wie kann aber, geliebter Leser, dieser Spruch auf« die Taufe bezogen oder« durch dieselbe ausgelegt werden, es sei denn, daß man dabei verstehe, daß das Bekenntnsis, wovon der Apostel spricht, den Tauflingen werde zugeeignet, indem, wie Timotheus (von welchem er dies meldet) ein gutes Bekenntniß vor vielen Zeugen getan hatte, also auch noch heut zu Tage alle, die getauft werden sollen, ein gutes Bekenntniß vor vielen Zeugen tun mussen. Dieses konnten die jungen oder jetztges voreneii Kindlein nicht tun: deshalb geht auch die Taufe, wo- von Primasius hier spricht, die jungen, neugeborenen Kindlein 1iichts an. · Zu dieser Zeit wird Meldung getan in einem gewissen Concilium in Afrika von Menschen, welche wegen »der Taufe Æßkielligkeiten er- regt, und Ame man dieselben unterdrücken möge. Vergleiche Seh. Franck Chronik von römischen Ketzern von Petrus bis auf Clemens, Vlusg »von 1563, Fol. 48, Col. 4, mit dem Berichte, den wir über die Marthrer dieses fünften Jahrhunderts auf das Jahr 497 gegeben. Bei der Auslegung· der Offenbarung Johannes (in dem ersten Buche uber die Offenb.) sagt er: Derjenige « wird mit weißen Kleidern angetan, der in der Taufe mit Christo bekleidet wird, und stark ist in dem Glauben, der durch die Liebe tätig ist; so «« viele aber eurer getauft sind, die haben Christum angezogen. »Aus Gal. 3, 27, folgend der Taufgesch., Pag. 408, aus Pri- masius» » « » » · Nirgends wird in der Heiligen Schrift von dem Anziehen Christi zu den Kindlein, sondern durchgehends und allein zu den Gläubigen gesprochen. Siehe Röm. 13, 14, Gal. Z, 27, Eph 4, 24, Koloss Z, 10 ge» welche Schriften allein an Gläu- bige geschrieben und gesandt worden sind. Um 49 aber allen Zweifel hinweg zu nehmen, so erklärt sich dieser Primasius selbst, was er unter diesem Anziehen Christi verstehe, wenn er hinzusetzt: »und welcher stark ist in dem Glauben» 2c.; dieses ist gewiß kein Kinderwerk; und des- lialb ist auch die Taufe, welche er ihnen zueignet, keine Kinder- taufe. Wiss. J. Twisck vorhergehende Beschreibung wird belrästigh «« Von Pri- masius. und was er von der Taufe geschrieben « Wie Primasius die Offen- barung in seinem ersten Buche erklärt te. EDaß die Taufe ein Anziehen Christi. «« Wie sich Primasius über vorgemeldete Reden selbst erklärt. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Geiinnt«eu. Im Jahre 498. Der vortreffliche Lehrer Fulgentius hat, dem Berichte nach, zu dieser Zeit gelebt und geschrieben, welcher, da er unter andern von der Taufe schreibt, also sagt (in dem Buche von dem Glauben, an Petrus, Kap 30): Von Fulgentius Es scheint, daß zu dieser Zeit im Jahre 493 die Meinung von dem Taufen auf den Glauben bis zu dem päpstlichen Stuhle, welchen wir do nicht erkennen, durchgedrungen sei; solches ist zu schließen aus der aufgesch., Pag. 463. Papst Leo I. ei ert in seinem Briefe sehr gegen die Bischöfe in Sicilia Campanim Samnia und Picenæ weil sie nicht allein auf Ostern und Pfin sten, sondern auch auf Epiphania und an andern heiligen Tagen tausgten &c. Mer- tet’s, dieses ist ganz gegen die Kindertaufm wie wir anderswo erklärt haben, Pag. 64. Papst Leo in deiner ersten Rede (von der Geburt des Herrn, Kaki. 4) ermahnt die etauften also: Seid standhaft in dem Glauben, welchen ihr vor vielen Zeugen bekannt habt, und in welchem ihr wieder eboren seid. Jtem, Leo schreibt in dem vierten Briefe an einen Bis f in Sicilien, Kap S: Jhr erkennet es klar, daß man zwei Zeiten beobachten müsse, in welchen die Auserwählten, das ist die Gläubigen, getauft werden sollen 2c. Siehe, geliebter Leser, so kräftig ist die Wahrheit. daß sie se bst der Mund des Lügners und des Anti- christs bekennen mu . Aber ob nun schon apst Leo solches von der Taufe bekannt, so aben doch« andere Päp te diejenigen, die solches bekannten, für Ketzer erklärt, verflucht, verfolgt und getötet, wie an seinem Orte gemeldet werden soll. Damals lehrte Fulgentius daß die Heilige Schrift alles in sich begreift, was zur Seligkeit nöti , und eine Speise sowohl für die Kinder, als auch für die Grwa senen sei. An Hermog., sie-he S. itiåem Geschlechtregister der röm. Successiom Ausg von Haltet dieses für das AlIergewisseste, und zweifelt keines- wegs daran 2c., und im Verfolg spricht er: Daß kein Mensch das ewige Leben empfangen möge, der nicht zuvor von seinen Sünden durch Buße und Glauben bekehrt, und durch das Sa- crament des Glaubens und der Buße, das ist durch die Taufe, erlöst sei; solches ist fürwahr den Alten, oder den Erwachsenem nötig, daß sie wegen ihrer Sünden Buße tun und auch den ge- meinen Glauben wissen nach der Regel der Wahrheit, und das Sacrament der Taufe darüber empfangen. Siehe Taufgesch., Pag 446, aus D. Josephus Vicecomes, Buch Z, Kap 3, aus Fulgentius Dieses ist das einzige Zeugniß, welches wir in Ansehung der Taufe bei Fulgentius haben finden können; woraus man uichts anderes schließen kann, als daß die Taufe auf den Glau- ben bei ihm müsse sehr hoch geachtet gewesen sein, ja daß er die- selbe und keine andere für die rechte Taufe gehalten; denn wenn er von der Taufe spricht, -so fügt er den Glauben und die Buße dazu, daher er dieselbe auch ein Sacrament des Glau- bens und der Buße nennt und hinzusetzh daß solche den Alten oder den Erwachsenen nötig sei 2c.; wie sollte man klarer und deutlicher von der wahren christlichen und apostolischen Taufe, welche den Gläubigen und Bußfertigen eigen ist, sprechen kön- nen? Darum wollen wir es auch dabei lassen, weil es von Fulgentius selbst genügend erklärt worden. Im Jahre 500. Nachdem nun P· J. Twisck seine Beschreibung über dieses fünfte Jahrhundert bis an das Jahr 500 zu Ende gebracht, so schließt er damit, daß er über die Verwüstung klagt, welche so- wohl in geistlichen als auch in bürgerlichen Sachen, hauptsächs lich durch die Macht des Papstes von Rom, fich hervorgetan, wenn er also sagt: Jn dieser Zeit und noch lange hernach sind durch die Verwüstung, welche in den Ländern fich zugetragen durch den Einbruch verschiedener Heerlager und durch andere Verderber, gleichwie auch durch böses Leben und Ketzerei die besten Leute und vornehmsten Schreiber zu Grunde gegangen; die Gottesfurcht und Gelehrtheit ist verringert worden, und 125 wo noch etwas Gutes übrig war, solches wurde später auch ver- darben. Es wird gemeldet, daß ungefähr im Jahre 600 Clodius und die Seinen fich auf den Glauben oder das Bekenntniß desselben haben taufen lassen von Remigius, dem Bischofe zu Rheims er. Taufgesch., Pag 435. Wiewohl er sich nicht in allen Stücken als ein Christ er- triefen, welches wir nicht rühmen wollen über das, wie Blondius ge- denkt, so wurden feine beiden Söhne vor seiner Bekehrung getauft, Ab. Z, Der. 1. Jtem, B. H» Pag. 436, ungeachtet ihre Mutter Clodildsis eine christgläubige Frau gewesen, wie bei B. H» Brig. 435, gemeldet wird, woraus zu ersehen, daß zu der Zeit auch selbst bei den Nömischgesinnten es keine gemeine Gewohnheit gewesen, die «ungen Kinder zu taufen, sondernsdaß etliche dieselben bis zu den ahren ihrer Erkenntniß haben aufwachsen lassen, ehe sie getauft wurden, wiewohl an andern Orten des römischen Gebiets die Kindertaufe scharf unterhalten wurde. Unterdessen ielten sich die wahren Christen still, Zu? nbedgenten fich der Taufe au den Glauben, wie genugsam gcmc c O! en. Denn obschon damals die Taufe erst bei heranwachsenden Jahren vollzogen wurde, und die Kirchenhistorie vonChristi Zeit an bis.auf diese Zeit, so viel mir bewußt, von der Kinder- taufe nicht die geringste Meldung tut; so hat doch gleichwohl, wie die andern Schreiber berichten, dieselbe das Haupt (und das zwar mit dem Papsttume besudelt) immer mehr und mehr heåtaotkkgkgthobenz sie wurckdketdurch ein Gebot befestigt, und zur S ig ei no wen ig era &c. P. J. Twisck Chronik von dem Untergan e der Tyrannen, der Beschluß des b. Buchs, Pag. 174, auf das Jagr b00. Hierauskannman abnehmen, was wohl die Ursache sei, daß zu Zeiten so wenig rechtsinnigeund gute Schreiber gefun- den werden, und daher, wie es zu geschehen pflegte, daß in den ersten Zeiten oft in vielen Jahren nur Einer oder Einige mehr gewesen, welche den Artikel von derTaufe auf den Glauben, und andere heilsame Stücke des Glaubens mehr, öffentlich be- hauptgez hakbendwxohvoiz swir weiter niähts mehz meldTn bwolleftk as ie ir en i orie, wovon ier gere et wir , etrif , daß sie von Christi Zeit an bis fast auf diese Zeit (im Jahre 500) von der Kindertaufe &c. nicht die geringste Erwähnung tue, so giebt uns dies eine starke Vermutung, daß die Schreiber, welche· lange vor dem Jahre 500 von der Kindertaufe geschrie- ben zu haben scheinen, von einigen ihrer Nachfolgey welche die Kindertaufe behauptet haben, seienverfälscht worden wovon wir zuvor bei den Schriften des Dionysius Areopagita Justi- nus, srcihgkzies unsdAnderehn einigte ålsirobenß anckgexiihrytk hgbeiki o em eywieimwoeomu i Ieawe mit vorgemeldeten Schriften behelfen; gleich wie wir es tun müssen, und «! ist also nach ihrem. Berichte die Kindertaufe zu derselben Zeit und schon lange zuvor bei denen von der römi- schen Kirche unter vielen Gemeinen in Gebrauch gekommen, obschon viele fich davon geschieden hielten; also daß vorge- meldetes Stück, nämlich die Taufe der unmündigen Kinder, selbst unter ihnen bis ungefähr in das neunhundertste, ja bei- nahe bis in das tausendste Jahr insgemein nicht aufgenommen gewesen ist, gleich wie wir an seinem Orte zu zeigen hoffen und auch bei verschiedenen berühmten Schreibern gesehen wer- den kann. Jndessen « haben wir erwiesen, womit wir uns auch be- gnügen wollen, nämlich, daß die-es fünfte Jahrhundert nicht ohne solche Männer. gewesen, deren etliche die Kindertaufe an- gefochten und die Taufe auf den Glauben (nach der Lehre lCclkistd behauptet und mit Lehren und Exempeln befestigt ) en. »Wir müssen uns mit der Kindertäuser Schriften behelfen. sDasz die Kindertause bei denen von der römischen Kitche bis ins Jahr wo. ja bis ins tausendste Jahr insgemein nicht aufgenommen gewesen, solches soll an seinem Orte gemeldet werden. »Von Männern, welche in diesem fünften Jahrhun- dert die Kindertaufe bestritten und die Taufe auf den Glauben befestigt haben. « von der Marter. Der blutige Schaut-lag, — oder — Märtyrer-Spiegel der Taufgesinntcn oder tvehrlosen Christen, welche in dem sechsten Jahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 500 an bis zu dem Jahre 600 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Mårtyrern dieses sechsten Jahrhunderts. Das Verschen des Alcimus welches zum Anfange der Beschreibung der Taufe auf dieses Jahrhundert versvart worden ist, ist nun das erste, welches zum Beweise der Marter, die sich in dieser Zeit zugetra gen haben, angeführt und umständlich erklärt wird. Es wird von verschiedenen schweren Verfolgungen, welche um dieselbe« Zeit entstanden, Nachricht gegeben; deren unter andern fünf- zehn gez hlt werden; daneben wird berichtet, in welchen Königreichem Fiirstentümern oder Landschaften dieselben sich zugetragem desglei- chen auch. durch welche Tyrannen solches alles gegen die Christgläubigen ausgeführt worden sei. Hierauf· wird angemerkh daß es nicht wohl glaublich sei, daß alle diese Landschafteii wo die vorgemeldeten Verfolgungen stattfanden, unter den romischen Stuhl gehort haben sollten, wovon mehrere Erlauterung gegeben wird, und was hieraus zu folgern sei. Der Lehrer des Evangeliums, Arnoldus der in einem Walde m Frankreich gemartert und von seiner Frau begraben worden, wird auf das Jahr 611 alsein frommer Märtyrer angeführt. Jn der Inschrift, an dem Orte, wo von Arnoldus gemeldet wird, wird von einer schweren arabisrhen Verfolgung gesprochen, in dem Jahre sö20; daneben-wird auch angeführt, was hieraus geurteilt wer den kann. Die Unterdriickung der Kirche und! der DienersGottes unter Gran us, des Königs von Frankreich Sohn, wird auf das Jahr 562 verstellt, wobei indem Busche, im Jahre bös» von vierzig christgläubigen Bauern gemeldet wird, die unter den Longobarden gelitten haben; diese werden aber von uns um Ursachen willen nicht ohne Beding angenommen. Danach, in dem Jahre 566, wird von andern vierzig Personen Meldung getan, von welchen die meisten, weil sie nicht Abgötterei trei- ben oder von Christo abfallen wollten, mit dem Schwerte getötet word en sind; hiervon wird zugleich in der Zugabe eine Anmerkung gegeben, und werden diese von uns als rechtsinnige Märtyrer erkannt. Golauduclx eine christliche persisthe Frau, wird von den persischen Priestern um das Jahr 698 zu Tode gemartert. ben re. Von« Evagrius," der die vorgemeldeten Marter beschrieben, wird, »was die Zeit betrifft, worin er gelebt hahumständliche Nachricht gege- Hiermit endigt sich unsere Beschreibung von den Märtyrerm welche in diesem Jahrhundert gelitten haben. Hier« findet nun der blutrote Vers-des Alcimus Raum, wovon wir zu einer andern Zeit Meldung getan haben, daß er mit einem betrübten Herzen gesungenwerden kdnnex Den1i der Schreiber der heiligen Taufgeschichte beginnt dieses Jahr- hundert mit Alcimus, welcher Ordnung uns auch nicht mißsällt Er drückt sich aberiinterdessen in hochdeutscher Sprache über die . Verfolgung der Christen zu seiner Zeitin einem Trauerliede mit diesen Worten aus und sagt: »Der« Kriegsknecht stach in Christi Seit, Wasser sprang aus den Wunden weit, Den Völkern, das die Buß’ bedeuth Der Märkrer Blut auch so fließt heut’·«« Alcimus Lib. de Origitr Man» welchem die Magdebutn centuin nachfolgem cent. 6· can. 4. Pol. 1I2. Hernach auch Jacob Mehrn in Bat-i. Hist» der zweite Teil, gedruckt 1647, Cap. Fol. 461 Dieses ist in das holländische also übersetzt worden: «Als« Christi Zyde wierci com-stecken, Quam Watek uyt »die Wende lecken, «t welclc act: bei: Volclc den, Doop beduydem Soo vloeyt der Mattlaers Bloet oolc hin-dein« Nun« kommt es auf den Sinn dieses Verses an, und was zu seiner Zeit Alcimus damit· gemeint habe. Er« handelt von zwei Dingen, 1. von der Taufe, L. von IBon dem blutroten Vers des Animus, und daß es damals Zeit gewesen, solchen als ein Trauerlied— adzusingen IDer Vers in hocbdeutscher Sprache nach J. Mebrnings Uedersehung sDer Vers im Niederdeutschen OVon dem Sinne des Verses IDaß er von zwei Dingen handle: i. von der Taufe; L. der Marter, wozu er sich des Wassers als Gleichnis bedient, welches aus der Seite Christi floß, als dieselbe von einem Kriegsknechte mit einem Speere durchstochen wurde. « Folgendes betrifft das erste, was von der Taufe gemeldet worden. Hiervon! wollen wir nur etwas weniges anmelden, weil von dieser Sache in unserer vorhergehenden Beschreibung in Ansehung der Taufe, wie sie in diesem Jahrhunderte gebriiuchs lich gewesen, genug gesprochen worden; gleichwohl um ordent- lich zu handeln und von dem vorgemeldeten Verse nichts aus- zulassen, melden wir dieses: . Daß« das Gleichnis, welches Alcimus hier beibringt, von dem Wasser, welches aus der Seite Christi floß, und welches ferner enthält: »Daß dasselbe bei dem Volke oder den Völkern die Taufe bedeutet habe« 2c., auf die Kindertause nicht könne oder möge bezogen werden, oder daß er die Kinder damit nicht gemeint habe; denn nicht allein der Sinn des Verses, sondern aiich die Worte selbst würden der Sache widersprechen. Was« die Worte betrifft, so sagt er nicht, daß dieses Was- ser an den Kindern die Taufe bedeute, welches er jasagen müß- te, wenn er damit die Kindertaufe verstanden hätte, sondern er sagt, daß dasselbe bei dem Volke oder den Völkern die Taufe bedeutet habe, unter welchem Wort Volk oder Völker, sowohl lDaß wir von dem ersten wenig Erläuterung geben wollen, und want-n. Islngehend das WortspVolt oder Völker, so will solches sich nicht zu jungen Kin- dern schicken ssdeweisgrund des Vorhergehendety nach der Redensart der Hättst. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnten. 127 in der Heiligen Schrift, als auch bei weltlichen Schreibernx Erwachsene oder zum wenigsten verständige Personen, welche man etwas lehren oder bedeuten kann, insgemein verstanden werden; als (zum Exempel) Christus sprach zu seinen Jüngern: «Gehet hin, und lehret die«Völker, und taufet sie 2c·« Matth. 28, 19. » , Ueberdiest sind junge Kindlein nicht einmal imstande, die Bedeutung geringer und kleiner Dingezu verstehen, geschweige denn große Geheimnisse undnHeinilichkeiten der Taufe 2c., sol- ches ist so klar, daß mit Wahrheit der Sache nicht widersprochen werden mag. , Ferner das zweite, nämlich das, was von der Marter gemeldet worden. « « Dieses! ist das vornehmste, welches wir zu unserem Au- genmerke gehabt haben; denn er sagt zu Ende des vorgemelde- ten Verses also: »Der Märkrer Blut auch so fließt heu ’-.« Gewiß» gibt er damit zu erkennen,«daß in derselben Zeit, als er diesen Vers geschrieben, der gläubigen Märtyrer Blut vergossen worden, denn solches gibt das Wort »Heute« zu er· kennen, welches insgemein von dem gegenwärtigen Tage ge- nommen wird, eigentlich aber die heutige oder gegenwärtige laufende Zeit bedeutet. . Danebens was die Personen betrifft, die Alcimus als Märtyrer bezeichnet, und von welchen er sagt, daß ihr Blut heute fließe, solches kann· und mag mannicht anders verstehen, als von solchen Märtyrern, welche in ihrer Lehre richtig und rechtsinnig gewesen sind; oder wenigstens von solchen, welche mit ihm einerlei Verstand und Lehre gehabt; denn die ersten, alten und rechtsinnigen Christen pflegten« keine andere als ih- re eigenen Glaubensgenossen Märtyrer zu nennen, wenn näm- lich dieselben um des vorgemeldeten Glaubens willen gelitten haben oder getötet worden sind; hiervon scheint der alte Spruch, der beiuns noch heute gebräuchlich ist, hergekommen zu sein: »Nicht'- das Leiden, sondern die gute Ursache des Leidens macht jemand zum Märtyrer« Von der rechtsinnigen Meinung des Alcimus und daher auch derjenigen, die er Märtyrer nennt, insonderheit über den Artikel der Taufe, ist zuvor gesprochen worden, wovon wir eben jetzt einige Erläuterung gegeben haben, wobei wir es auch ge- genwärtig lassen; ein Unparteiischer mag hierüber urteilen. Jnzwischens müssen wir untersuchen und (wenn es mög- lich ist) nachweisen, in welcher Zeit, an welchem Orte und um welcher Ursache willen, solche« Personen und auf welche Weise diese Märtyrer gelitten haben. » Wenn« wir aber solches nicht treffen können, um des Man- gels der alten Schreiber willen, so wollen wir uns mit demje- nigen Vergnügen, was wir davon finden; und wollen uns un« terdessen bestreben, den richtigsten und treuesten Verhandlungen nachzufolgen. « - z » Von verschiedenenskhwereii Verfolgungen, die in und um diese Zeit gegen die Christen, in vielen Königreichem Fürsten-« tümern, Provinzen und Landschaften ausgeübt wars« den, sowohl durch Juden-und Heiden, als, auch durch falsche und abgefallene Christen, wo· von wir in der Kürze die vornehm- sten anweisen wollen. Wir! shaben alleinaus Abr. Mellinus, ohne die vielen als» ODie jungen Kindlein verstehen nicht das Geheimnis der Taufe. lVon dem zweiten Stücke. EDasZ der gläubigen Märtyrer Blut selbst zu derselben Zeit vergessen worden, wie solches das »Heute« ausweist. IBetrisft die Personen, die damalsgemartert worden, und wie die alten frommen Christen nur allein ihre getöteten Mitbrüder mit dem Namen Märtyrer szu belegen pflegten. « Betrisft die rechtsinniae Meinung des Alcimus »Von der Zeit, dem Platze, den Ursachen, Personen er. der Märtyrer. ·Dasz wir den Irichtigsten Ak- ten nachsolgen wollen. - » « IDaß wir cellein aus Abraham Mellinus fünfzehn Verfolgungen gezählt, welche in diesem Jahrhundert geschehen sind. ten Schreiber, die von ihm angeführt werden, und welche die Beschaffenheit des Märtyrertums aus derselben Zeit umständli- cher angemerkt haben, in diesem Jahrhundert 15 Verfolgungen gezählt, welche mit aller Macht in verschiedenen Landschaften it. sich gegen diejenigen, welche Christen waren, erhoben. Um« aber solches auf das kürzeste zusammenzufassen, wol« len wir nicht der Beschreibung des vorgemeldeten Schreibers von Wort zu Wort nachfolgen, damit solches dem Leser nicht zu lang oder zu verdrießlich fallen möge, sondern wir wollen nur das Mark und den Sinn desselben herausziehen und aufs klarste nach bestem Vermögen zu erkennen geben. . Jns dem zweiten Buche der Geschichte der Verfolgung 2c., unter dem Titel: Nähere Erklärung von der tausendjährigeii Bindung des Satans 2c.,« Fol 29Z, Col. I, L, Z, 4, werden un- ter andern Umständen dieivorgenannten Verfolgungen inner- halb der Grenzen des sechszehnten Jahrhundertsnämlich vom Jahre 518 bis ans Ende derselben hundert Jahre beschrieben Dessen Jnhalt wir also kürzlich zusammengefaßt haben: »» Zuerst« und vor allen Dingen wird von vielen Unter« druckungen Meldung getan, die sowohl von Juden und Heiden, als auch von andern bewerkstelligt wurden, wodurch die gan- ze Welt von Constantin Magnus Zeit an bis auf das Kaiser- tum von Justinus Magnus in Bewegung gesetzt worden. FoL 293, Col. 2. Da aber diese Unterdrückungen vor der Zeit des Justinus Magnus, das ist, vor dem Jahre 518 sich zugetragem so wollen wir davon ablassen, weil sie nichtzu der Zahlders jenigen gehören, davon wir gemeldet haben. s Von den Verfolgungen, welche nach der Zeit des Justinus Magnus vom Jahre 518 bis zum» Ausgange die- ses Jahrhunderts vorgefallen sind. i , Es! wird erstens berichtet, daß abgesehen von der Verfol- gung, welche im Anfange der Regierung des Justinus Magnus, von Theodoricus dem Arianer gegen die Christen, die man Orthodoxe oder Rechtlehrende nannte, ins sWerk gesetzt wurde im fünften Jahre der Regierung des Justinus, ein gewisser ju- discher Tyrann, Dunan geannnt, die Christen in der StadtsNag- ra gewaltig verfolgt habe. Abt. Mellinus, Fol. 29Z, Col. Z. 2. Von« Amalaricus, dem Könige der Westgothen in Frankreich, wird berichtet, daß er seiner Hausfrau Clotildis gro- ße Schmach angetan habe, weil sie in Ansehung der christlichen Religion rechtsinnig gewesen. Aus französischer Geschichte und Jsidorius in seiner Chronik &c. Z. Jms dritten Jahre des.Justinianus,- eines Neffen des vorgemeldeten Justinus Magnus, ist dem Berichte nach eine Verfolgung gegen die Christen durch die samaritischen Juden in Palästina ent-tanden· Jbidem, Col. L. » « 4. Eine« pätere Verfolgung der Vandalen gegen dei Christ« gläubigenin Afrika ist nur von kurzer Dauer gewesen. Jbidem, Col. 2. , Z. Die« arianische Verfolgung, welche unter Justinianus in Italien-gegen die Christen durch Totillas, siehe an demsel- ben Orte, stattgefunden haben soll 2«c. · S. Die! Verfolgung, welche die Juden und Samariter zu « Cäsarea in Palästina zum zweiten Male im neunundzwanzigs sten Jahre des Kaisertums von Justinianus vorgenommen ha- ben. Siehe oben. · » » 7. Es’ wird ferner berichtet, daß zur Zeit des zweiten Ju- sDasz wir in der Kürze nur den Sinn aus Abt. Mellinus ziehen wollen. s Er fängt an mit dem Jahre 518, und endigt »sich nach demselben Jahrhundert. « Wir übergehen die Versolgungem die vor dein Jahr 518 bis zu dem Anfange desselben Jahrhunderts sich zugetragem mit Stitlschreigen « IVersolgungen durch einen jüdischen Tyrannen in der Stadt Magra. IDurch Amalaricus gegen seine Hausfrau. sDurch die Sauiaritanischen Juden in Pa- lästina. sDurch die Vandalen in Afrilm sDurch Totillas in Jtalien· » «Dur-h die Juden und Samariter zu Cåsarea in Palästina· sDurch Chosreos in Pec- sisch-Armenien. 128 stinus die christlichen Gemeinen in Persisch - Armenien von - Chosroes, dem persischen Könige, unterdrückt worden seien. Sie- he den oben angeführten Ort. c 8. Im« dritten Jahre desselben Iustinus hat Alboinus, der erste König der Langobarden, einen Einfall in Italien ge- macht, dieser hatte geschworen, alle Christen mit dem Schwerte zu vertilgen. Idem ibidem. ; 9. - Um« diese« Zeit hat auch Manucha eine Verfolgung durch die Saracenen gegen die Christen angeordnet 2c. In der oben angeführten Pag. und Col. i 10. Später« hat Chilperius, ein Christenfeind, große Grausamkeiten gegen die Christen ausgeübt. Abt. Mellinus, Fol 94, Col. 1, oben angeführt. , » « 11. Im« ersten Jahre des Kaisers Mauritius, des Cap- padociers, haben die Persier in« Armenien eine Verfolgung mit Feuer und Schwert vorgenommen. Idem ibidem. l 12. In« dieser Zeit haben die Langobarden die Verfol- gung gegen die rechtgläubigen Christen in ganz Italien fortge- setzt. Siehe an eben demselben Orte. , · is. Damals« ist auch eine Verfolgung in Frankreich entstanden 2c. » 14. Desgleichen« auch in Spanien. 15. In« England haben die Heiden dieChristen auszu- rotten gesucht. « , Von diesen drei letzten Verfolgungen siehe gleichfalls Abt. Mellik aus, Fol. 294, Col. 1,· -aber von diesen allen sämtlich siehe denselben Schreiber und in demselben Buche, Fol 293, Col. 1—4 bis an Fol 294 2c.; ferner siehe von denselben Verfolgungen, insbesondere von dem letzten angewiesenen Folio an bis FoL 303 re. ;- AusU den aufgezählten fünfzehn Verfolgungen, die in die- sem Jahrhundert vorgekommen, haben wir ersehen, daß zwölf derselben in Königreichem Fürstentiimern und andern Land- ’ schaften stattgefunden, welche nicht sowohl -in Europa odersgar in Italien (welches zwar auch als einLandschaft angesehen werden kann, wo die römischen Bischöfe ihren Stuhl und ihr ungöttliches Regiment besonders hatten), sondern größtenteils ins den von Italien weit entfernt gelegenen Weltteilen Asien und Afrika gelegen sind. l Die genannten Landschaften, wie sie aufeinander folgen, sind diese: i 1. Nagra, « ein Platz oder Landschaft in Arabien. L. Frankreich Z. Palästina. 4. Ein gewisser Ort in Afrika 5. Italien. 6. Cäsarea. 7. Persisch-Armenien. 8. Eine gewisse Landschafh wo Chilperius tyrannisierte. 10. Armenien. 11. Spanien. 12. England re. - Dieses sind die genannten Landschaften, ohne diejenigen, die verschwiegen worden, und gleichwohl den Verfolgungen un- terworfen gewesen sind. X Wer« sollte nun glauben, daß alle diese Landschaften zu dem römischen Reiche gehört haben sollten? Ia, was mehr ist, wer solltesdenkem wenn er sonst einen klaren Verstand hat, daß alle diese dem römischen Stuhle angehangen und daß alle Per- sonen, welche in diesen erwähnten fünfzehn Verfolgungen in diesem Jahrhundert ihr Leben eingebüßt, sich zu der römischen Religion bekannt haben sollten . Gewiß, solches ist nicht wahr- scheinlich, sondern das Gegenteil ist mit Sicherheit anzunehmen; sAbermals in Jtaliendurch Alboinus Christen. DDurch Chilverius re. DDurch die Persier in Armeniem 12 Durch die Langobarden re. UVersolgung in Frankreich. »Ja Spanien. IIJn Eng- land· I« Jn vorgemeldeten 15 Verfolgungen werden zwölf Landschaften genannt, in welchen die Verfolgungen entstanden, und was damit zu erkennen gegeben wird. »Die Namen vorerwäbnter Landschaften. DDaß es nicht wohl zu glau- ben sei, daß die oben angeführten Landschaften, worin die vor-genannten fünf- zehn Verfolgungen entstanden, alle unter dem römischen Stuhl gestanden haben sollten, wovon der erste Grund angeführt wird. Der blutige Schaut-lag, Erstens, weil man nicht findet (bei glaubwürdigen Schrei« bern), daß das Ansehen und die Machtdes römischen Bischofs oder Papstes zu der Zeit so groß gewesen, daß nicht allein Euro- pa, sondern auch Asien und Afrika, die ganze damals bekannte alte Welt-sich vor ihm gebeugt haben sollte, welches zuvor bewie- sen werden müßte, denn in diesen drei Weltteilen, Europa, Ast- en und Afrika, liegen die obengenannte Königreicha Fürstentü- mer und Landschaften, und nicht allein innerhalb, sondern auch außerhalb deren Grenzen, find die vorgedachten Verfolgungen entstanden. Zweitens« weil inverschiedenen Gegenden zu dieser Zeit Menschen gelebt, die sowohl von der Taufe als auch von andern Stücken der Religion eine ganz andere Ansicht und Meinung ge- habt, als die von der römischen Kirche. Aus« Obigem folgt, daß allem Anscheine nach in den obengenannten fünfzehn Verfolgiingen nicht wenige, oder doch wenigstens einige rechtsinnige Personen als wahre Märtyrer getötet worden sind; denn solche sind von jeherden Verfolgun- gen am meisten ausgesetzt gewesen. s Deshalb« wollen wir aufsuchenund nachforscheiy welche Menschen zu der Zeit als fromme Zeugen Iesu »die Wahrheit ihres Seligmachers standhaft bekannt und» mit ihrem Blute ver- siegelt haben. . « « « Arnoldus, ein Lehrer des Evangeliums unddes rhristlicheu Glaubens, wird in einem Walde bei Paris « gemartert, im Jahre 511. . Anfangs! des elften Iahres dieses sechsten Jahrhunderts hat, idemBerichte nach eingottessürchtiger Lehrer, namens Ar- noldus, der seine ihm von Gott verliehenen Talente nicht ver- graben, sondern um Christo, seinem ISeligmachey einigen geist- lichen Gewinn zu erwerben, womit derselbe wuchern wollte, das Evangelium gepredigt. »Aus diesem Grunde ist» der elbe in ei- nem Walde Frankreichs zuTode gemartert und nachher unter die Zahl der frommen Märtyrer aufgenommen. Hiervon« gibt P. I. Twisck auf das Jahr 511 nachstehen- den Bericht: . . »Als Arnoldus das Evangelium von Christo und von dem christlichen Glauben in einem französischen Waldebei Paris ).1redigte, wurde er gemartert und ist daselbst von seiner Frau begraben worden-« « . Chronik von dem Untergange &c» Ausg von 1617, das 6. Buch, im Jahre 511", Pag 177, Col.«2, aus Nie. Gellem· Ehren. Fol. 44. Alle Umstände des vorerwähnten Arnoldus geben die Auf- richtigkeit seiner Person und seiner Meinung ganz klar zu er« kennen, als auch, wie weit er von dem Aberglauben der römi- schen Kirche, welcher bereits sehr hoch gestiegen war, entfernt ge- We en. Es läßt sich ansehen, daß ungefähr 9 Jahre nach dem Tode des oben erwäHUtenMärtyrers Arnoldus, nämlich im Jahre 520, in Ara- bien eine große Verfolgung gegen die Christen entstanden, wovon P. I. also schreibt: Im Jahre 520 hat ein aurührerischer Sude, der sich für einen zweiten jMxoses ausgab, ein grausames Blutbad un- ter den Christen zu Nagra in Arabien angerichtet, unter der Regierung des Kaisers Justinusz er erwürgte den frommensBischof Areta und viele tausend Christen. ron. von dem Untergange der Tyrannen, u. sahrliche Ge chichte, Bu S, Ausg 1617, Pag. .180, Col. 1, aus N1ceph., Bu 16, Cap. 6 re. Weil wir aber über diesen Bischof Areta keinen zuverlässigen Bericht haben erhalten können, ausgenommen dasjenige, was wir angeführt haben, ob er auch ein wahrer und recht- sinniger Bischof gewesen sei; desgleichen auch nicht über die viel tau- sDurch die Saracenen gegen die s d en genannten Christen, welche mit ihm erwürgt sind, ob sie auch ein gutes Glaubensbekenntnis getan haben, woran wir sehr zweifeln, so 1Von Arnoldus, einem chriftlichen Lehrer, und von seiner Marter. symp- richt aus P. J. Twiskh wie der vorerwäbnte Arnoldus in einem französischen Walde gemartert und von seiner Frau begraben worden. IVDer zweite Grund zum Beweise unserer obengedachten Ansicht. D Was aus vorerwähnten Reden folgt. Wir wollen den frommen Zeugen Iesu, die in diesem Jahrhundert gelitten haben, nacbforschem oder Märtyrer-Spiegel der Tauss-Gesiitnten. 129 nehmen wir uns derselben nicht an. Desgleichen ist zu bedenken, ob unter einer so großen Anzahl Menschen zum weni sten hier und da nicht sollten einige gewesen sein, welche auf den wagren Glauben ge:- -torben, nachdem dieselben zu Zeiten in verschiedenen Gegenden zer- treut gewesen, welches wirsdemUrteile des gutwilligen Lesers über-« assen wollen. , . n Besonders wird das Letztere aus verschiedenen Umständen ar. Erstens, weil« berichtet- wird, daß er nicht die Kirchensatzuns zen und Lebensbeschreibungen der Heiligen unter den Römischs gesinnten, sondern das Evangelium gepredigt. Zweitens-»weil angeführt wird, was er aus dem Evan- gelium gepredigt, nämlich von Christo und dem christlichen Glauben, nicht aber von» der Macht des römischen Bischofs, oder von dem römischen Glauben Je. Drittens, weil berichtet wird, alten Schreibern zufolge, daß er um seines Glaubens willen gemartert, und daselbst, näm- lich wo er getötet, auch von seiner Fraubegraben worden sei, nährend das Ehelichen schon lange zuvor bei den Römischgesinns ten allen Lehrern und Diaeonen bei Verlust ihres Amtes verbo- ten gewesen Te. Hiervon lautet der Artikel, welcher in einem« gewissen· päpstlichen Concilium, im Jahre 495 gestellt worden, al o« Daß die Priester, nämlich welche auch predigten, und die Diaeonen sich des Ehelichen enthalten sollten, und wenn sie dem sticht nachkommen würden, sollten sie ihres Amtes entsetzt wer- en. Seb. Franck, Chronik der römischen Coneilien, von Petrus bis Clemens VII» gedruckt 1563, Fol 4, ex conciL Apek etc. Viertens, weil wir in den alten Registern, worin die Na- men der vorzüglichsten alten Lehrer und Märtyrer aufgezeich- net stehen, keineswegs gefunden, dessen er beschuldigt worden wäre, es betreffe den Aberglauben oder etwas anderes, wiewohl wir fleißig darnach gesucht, und auch andere haben suchen lassen. Von der Verfolgung, welche die Kirche und die Diener-Gottes unter Granus, dem Sohne des Königs von Frank- reich, erlitten haben, im Jahre 562. Das; die Gläubigen und Vorsteher der Gemeinen Christi um diese Zeit viele Verfolgungen haben leiden müssen; solches hat unser» geliebter Bruder und Mithelfer in Christo P. J. Twisck sel. seinen Zeitgenossen zu erkennen gegeben durch folgen- de Worte: »Um diese Zeit (nämlich im Jahre 562) wurden die tfsirchen und Diener Gottes von Granus, einem Sohne des Kö- nigs von Frankreich sehr geplagt, welcher ein böser, unartiger klliensch geladen« 2e. - · Jn dem folgenden Jahre, nämlich bös, wird von vierzig christ- gläubäzen Bauern berichtet, welche» durch die Langobarden gefangen und ötzenopfersveise zu essen genotcgt worden. Als sie aber dessen sich weigerten, wurden sie um des Glaubens willen an den einigen Gott und seinen Sohn Jesum Christum mit einander enthauptet. Ver- gleiche P. J. Twisck Chronik, auf das Jahr bös, Pag. 192, aus Mari- ano Scoto, Lib. 4 2e., mit Abr. Wiellinus in dem zweiten Buche der Verfolgung re» Fol. 299, Col. 4, aus Gregor. Mal» Lib. 6,-Cap. 27, von glaubwiirdigen Zeugen, welche es selbst gesehen haben re. Doch dürfen wir dieselben gleichwohl nicht unter die wahren wehrlosen Märtyrer z"hlen, weil wir zweifeln, ob sie, als man sie ge- fangen, sich auch sanftmütig gezeigt haben. « In dem 6. Buche von dem. Untergange 2c., gedruckt im Jahre 1617, auf das Jahr 562, Pag. 192, Col. 1, aus Paulus Merulus, Fol 431. Hist. Wem» Fol. 78. - » Ungefähr vierzig fromme Christen werden von den Langobar- den in Jtalien gefangen, von welchen die meisten, weil sie nicht Abgötterei treiben wollten, ungefähr im Jah- re 566 mit dem Schwerte getötet worden sind. « Kurz! nach dem Tode der Bauern, deren wir kurz zuvor Erniälinung getan. als die heidnischen Langobarden, ihrem Ge- TVon ungefähr vierzig frommen Christen, welche von den Langobarden ge« lanaen worden. sdruckt 1619, Fol 301, Cap. 1 &c. brauche zufolge, dem Satan den Kopf eines Geisbocks opferten, wurdenungefähr vierzig sanftmiitige und fromme Christen ge- sänglich eingezogen. i Als« es sich aber zutrug, daß sie (nämlich die sie gefangen hatten) dem Satan zu Ehren, ihre Opfer umkreiseten und die- selben mit ihren zauberischen Beschwörungenund Gesängen ein- weihten, desgleichen auch das Haupt vor ihm beugten und ihn anbeteten: haben sie die gefangenen Christen genötigt, den er- wähnten Kopf eines Geisbocks mit ihnen anzubeten. Aber« der größte Haufe. der gefangenen Christen wollte lieber sterben und auf diese Weise nach dem unsterblichen Le- ben trachten, als leben bleiben und den Abgott anbetenj daher sie sich geweigerh ihr Häupter, die sie stets Gott, ihrem Schöp- fer, zu Ehren gebeugt hatten, vor einem nichtigen und vergäng- lichen Geschöpfe zu beugen. Hierüber« haben sdie Feinde Gottes und seines Gesalbten Croelche sich nicht gescheuet haben,«gegen den Herrn zu streiten und ihre Füße an den Stachel zu stoßen) alle vorgemeldeten Christen, die sie gefangen hatten und welchesmit ihrereAbgöt- terei keine Gemeinschaft haben wollten, mit dem Schwerte getö- tet, welche alle um Jesu Christi willen ein seliges Märtyrertum erlangt haben. Vergleiche Abt. Mellinus in dem L. Buche der Verfolgung 2c., ge.- druckt 1619 ,Fol. 299, Col. 4 aus Lib. S, Dialog. Cap. 28 re. Golauduch, eine christgläubige persische Frau, wird um des Zeugnisses Jesus Christi willen— von den persischen Priestern sehr gepeinigt und bis zum Tode gemer- tert, ungefähr im Jahre 598. . Ungefähr! im Jahre 59»8, zur Zeit des Kaisers Mauritiuå ist Golauduch, eine persische Frau, welche vormals der persischen Religion zugetan war, nachher aber zu Christo bekehrt und auf ihren Glauben getauft worden, in ihrem Glaubensbekenntnis bis an ihren Tod treu geblieben. Hiervon« gibt Evagrius Kunde (den wir für denselben hal- ten, von dem wir an einer andern Stelle gesprochen haben) « und berichtet: Daß er die Taufe der Kandidatem nämlich der- jenigen, welche auf das Bekenntnis ihres Glaubens getauft wor- den, beschrieben und als eine löbliche Sache vorgestellt habe. « Unterdessen schreibt er von der erwähnten Golauduch also: s Zu« derselben Zeit, nämlich unter der Regierung des Mau- ritius) hat die gottselige Märtyrerin Golauduch unter uns ge- lebt, welche, als sie viele Peingungen erlitten und von den per- sischen Magiern oder Priestern hart gepeinigt wurde, zuletzt die Märtyrerkrone erlangt hat: ihr Leben hat der alte Stephas uns, Bischof der Gemeine zu Hierapolis,» beschrieben Vergleiche Eva-N» Lib. 6, Cap. 19, item Niceplk Lib. 18. can. 25, ex Actis sabulosis mit Abt. Mellinus große Christ. Mart. B» ge- Wennt A. Moll. und J. Mehrning in Ansehung der Zeit, zu welcher Evagrius (der, wie es scheint, obenerwähnten Bericht von der Marter der Golauduch geschrieben) gelebt haben soll, nicht übereinstimmen, indem J. Mehrning dessen Leben etwa in sDiejenigen, die sie gefangen, beteten den Kopf eines Geisbocks an und begehrten dasselbe von den Gefangenen. sDaß sich der größte Teil der Gefan- genen dessen geweigert habe. «Es werden alle, die sich dessen weigerten, mit dem Schwerte getötet. Was die dorerwähnten Märtyrer angeht, so haben wir über dieselben, wie oben von Arnoldus berichtet worden, in Ansehung ihres rechtsinnigen und standhaften Glaubens, weder Beschwerde noch Beschuldigunw noch sonst etwas. was gegen die Lehre der Taufgesinnten streitet, gefunden, da- her wir ihnen in der Zahl der treuen Blutzeugen Jesu Christi Platz gegeben haben. » « . « IVon Golauduch, einer christgläubigen persischen Frau, und ihrer Marter. «« Was Evagrius, von welchem wir, wie es scheint, zu einer andern Zeit gemeldet haben, von ihr berichtet. sSie hat, nachdem sie von persischen Magiern ge- peinigt worden, endlich die Märtyrerkrone erworben, nach dem Zeugnis des Stevhanus des Bischoss zu Hieravolis OR. Weil· und J. Mehl-n. Streit in Ansehung der Zeit, zu welcher Evagrius, der Geschichtschreiber, gelebt. 130 die Mitte des fünften Jahrhunderts verlegt, während A. Mell solches ans Ende des sechsten Jahrhunderts seht, so wollen wir diese Streitigkeiten in Ansehung der Zeit ihnen zu verantworten überlassen. Nichtsdestoweniger« halten wir dafür, daß es eben dieselbe Person sei, von welcher sie beide geschrieben, daß ferner Evagris us ein guter Geschiehtsschreiber gewesen und kirchliche Sachen mit Zuverlässigkeit aufgezeichnet « Derselbe« nun, nämlich Evagrius, nachdem er von der Taufeder Kandidaten wie oben angeführt, die zuvor in dem Glauben unterwiesen waren, löblich gesproche"n, redet nachher, Der blutige- Schauplatp Golauduch und nennt sie seine Schwester in dem Glauben und ein Mitglied seiner Gemeine. s « Denn’ wenn er, wie oben berichtet worden, sagt: Zu dieser Zeit hat die gottselige Märtyrerin Golauduch unter uns gelebt 2e., was will er damit anders zu erkennen geben, als daß die- selbe Frau unter und in eben dieselbe Gemeine gehörte, auch in derselben gelebt und sich aufgehalten, von welchen erein Mit- glied gewesen, oder wenigstens deren Lehrer er geliebt und. der ei« zugetan gewesen. - Außerdem« haben wir, wie auch von den vorhergehenden Märtyrern berichtet worden, in Ansehung ihres Glaubens und guten Wandels keine Unrichtigkeit gefunden, weshalb wir auch die obengenannte Märthrerinlanerkennen wollen. wie es «scheint, von der Marter der vorerwähnten Miirtyrerin « Er wird dennoch von uns für eben« dieselbe Person gehalten. s Daß er löb- lich von der Taufe der Tandidateiy welche zuvor unterwiefen wurden, geschri- ben. Siehe J. Mebrn., Z. Teil, Weg. 421, wie er: von Golauduch meldet re. »Was er init der Erzählung von Golauduch zu erkennen zu geben scheint »Daß wir keine Beschwerde in Ansehung ihres Glaubens »und guten Wandels gefunden, daher wir dieselben als Märtyrer anerkennen. Beschreibung tionder heiligen Taufe der Miirtyrerr im « seihstenIahrhundert, das ist: Von dem Jahre nach der Geburt Jesu Christi 500, bis zu dem-Jahre 600. Karzer Inhalt von der Taufe im sechsten Jahrhundert. Kurz nach dem Eingangedeser Beschreibung-wird Aleimus angeführt, welcher behauptet, d ß d· T · d L «d C «ti v - bildet worden, wiewohl sein Zeugnis« hiervon auf einen andern Platz verspart wird. a w auf« m em U e« hns arge Auf Alcimus folgt Cassiodorusx welche: sagt, daß in der Taufe d ie Gläubigen zu neuen Creaturen wiedergeboren werden re. Diesem folgt Fortunatus nach, welche: von der Kraft und dem Nutzen der Taufe redet, und erklärt, daß die Getauften wiedergebore- ne Kinde: Gottes werden re. Nachher kommen Leute, die zu erkennen geben, daß die Kindertaufe mit der heiligen Schrift nicht übereinstimme re. Das bietet, mit enselben zu essen re. rdenfische Cvttcilium it! Spmlietl mttcht wehte-TO CCUOUSZ und Regeln gegen die Wiedertäufer und die Wiedergeburh und ver- Jn dem Concilium Agathense wird beschlossen, daß jeder Sude, der die Taufe begehren würde-zuerst acht Monate unter den Lehrjüm gern des Glaubens unterwiefen und belehrt werden sollte re. Sieh man das Glaubensbekenntnis denen predigen soll. »welche die Taufe Zugabe bei dem Jahre 530. Jtem indem Texie wird gesagt, daß begehren. Jn der ersten Versammlung zu Constantinopel wird der Eutcomi aner und Montanisten erwähnt und« gesagt, daß sie zuerst sich eine ge- raume werden. « » Von einigen Menschem welche Schwarmer genannt worden und Justns Origelitanus führt über »das hohe Lied schöne Reden an, von Zeit in der Gemeine. aufgehalten und die Heilige Schrift hören mußten, nachher aber, wenn sie reehtsinnig erkannt wurden, getauft die kaiserliehen Räte bewogen, die Kindertaufe abzuschaffen re. der Eigenschaft und Wirkung der Taufe re. Einer, Petrus und sein Mitgesell Zorodras verteidigen die Wied ertaufe re. Aus Gregorius werden einige Juden angeführt, von welchen einige auf Ostern, andere auf Pfingsten nach vorhergehendcr Unterwei- sung getauft worden. Vincentius gibt zu erkennen, daß man vor der Taufe aller Pracht -und der Art des Satans zu entsagen pflegte re. » xVon den weißen Kleidern, welche den Neugetauften angetan wurden, und von den Geschenken, Wie sich Brunechildis des Arthangildiis Tochter, wiedertaufen ließ. welche man ihnen zu geben pflegte re. Von Enthhmius,· aus Cnrillus Monakhus welcher einige Getaufte vierzig Tage bei sieh behielt. und wie er dieselben ermahnt re. Betrifft ein gewisses Gebet, welches uber die Taufl nge getan wurde, worin sehr anmutige Reden von der Würde und dem Nutzen der Taufe enthalten sind. » » · » » Theophilus Alexandrinus erklart sich, wie man urteilt, in dem die Bekenner der römischen Kirche. . Artikel der heiligen Taufe und des Heiligen Abendmahl-s anders als Die Nachfolger des Donatus werden wiederholt aufgefordert und in verschiedenen Dingen entschuldigt re. Die Neulinge unter den Christen werden» vor der-Taufe in zwei Haufen geteilt re. Außerdem wird etwas von Verfälschungen der Schriften der Alten angeführt re., jedoch so. daß«von dem Artikel der Taufe noch gu- te Zeugnisse übergeblieben sind. — Hiermit haben wir diese sechshunde rtjährige Zeit abgekiirzt und geendrgst Wemkgrsichs die kismische Finsternis« i» dem sechste» Jahr— hunderte in dem Stücke von Verfälschung des Ciottesdienstes sich mehr und mehr entn)ickelte, und die Sonne der göttlichen IVon der römischen Finsternis in diesem Jahrhundert, verglichen mit einem vielen Ramir. « « und evangelischen Wahrheit aus Rücksichten sich zu Zeiten ver- bergen mußte, weil der römische Bischof und andere, welche ihm« b.«istanden, die hellscheinenden und durchleuchteiideii Gebote Je- su Christi, dahin gehört der Artikel der Taufe, des heiligen Abendmahls das Verbot des Eidschwurs und anderesmehtz mit oder Märtyrer-Spiegel der Jovis-Definition. einer schwarzen Wolke des Aberglaubens schändlich und jäm- 1nerlich zu verdunkeln anfingen; so daß die Taufe auf den» Glauben in eine Kindertaufe, das Abendmahl Christi in eine abergläubige Messe, das Verbot des Eidschwurs in eine Zuläs- sung des Eidschwörens verändert, und auch andere Stücke sehr verfälscht worden; so sind doch noch Menschen gewesen, unter denen sich sogar vornehme Personen befunden,· und selbst zu Zeiten solche, die in der Stille gelebt und zu der römischen Kir- che gezählt wurden, durch welche jene Finsternis erleuchtet, der Aberglaube hinweggenommen und die reine Wahrheit des hei- ligen Evangeliums als eine hellscheinende Sonne -an den Tag gebracht wurde. , Dadurchf daß sie der Kindertaufe widersprachen, und die Taufe auf den Glauben nach der Einsetzung Christi anpriesen, daß sie die« Messe oder Transsubstantiation abschafftem und das einfältige Abendmahl Jesu Christi lehrten; den Eidschwur und das Schwören nach Christi und Jakobi Lehr verworfen, und dem Volke verboten, den Eid zu gebrauchen, oder nur irgend zu schwören re. s »Da« es zu viel Zeit erfordern würde, alle diese Stücke zu verhandeln und anzuweisen, so wollen wir, unserer angefange- nen Gewohnheit gemäß, besonders den Artikel von der Taufe verhandeln, und, wenn gleich in der Kürze, uns darüber aus- sprechen, auf welche Weise dieselbe nach der Regel Christi und dem Gebrauche seiner Apostel bedient und sowohl mit der Leh- re als Exempel befestigt worden ist. In« in der S. Centuria Magdeb 4, steht von der Lehre »der Taufe, Fol. 112, Folgendes: Daß die Taufe in dem Leiden Christi vorgebildet sei, schreibt Alcimus in dem Buche von dem Ursprunge der Welt. s » Hierauf wird ein gewisser Vers von Aleimus angeführt, worin die Taufe mit dem Wasser verglichen wird, welches aus der Seite Christi floß, ferner mit dem Blute der Märtyrer, wo- von wir jedoch gegenwärtig nichts mehr sagen 7 wollen, da wir solches an einem andern Orte, wo es sich besser fchicken wird, zu tun beabsichtigen. . s .Diesen Vers führt Jacob Mlehrning im Anfange des sechsten Jahrhunderts in der heiligen Taufgefehichte, Pag. 467, an. Im Jahre 508. Oder« zur Zeit des Kaisers Anastasius, mit dem Zunamen Flavius Valerius hat, dem Berichte nach, der hocherleuchtete und geschickte Cassiodorus gelebt und geschrieben, welcher, wenn eCr von) der Taufe schreibt, also spricht (über das hohe Lied, up. 7 : Daß» die Taufe ein göttlicher Brunnen sei, in welchem die Gläubigen zu neuen Creaturen wiedergeboren werden. i J. Mehrning heilige Taufgeschichte, Pag. 467. Was ist dieses anders als eben-dasjenige, was auch un- ser Seligmacher selbst spricht (Mark. 16, 16), nämlich: Daß die Gläubigen getauft werden müssen, und (Joh. Z, 5) daß man aus Wasser und Geist wiedergeboren werden müsse 2e., welches mit den Worten Pauli übereinkommt (Tit. Z, 5), wo er die Taufe ein Bad der Wiedergeburt nennt re» weil« die Gläubi- gen, wenn sie getauft werden, das salte Leben verlassen müs- sen, um in einem neuen Leben wiedergeboren zu werden.- Siehe Röm. S, 4. Taufgesch., Pag. 468, daß alle Gläubigengetauft werden 131 sollen oder müssen, lehrt Cassiodorus über das hohe Lied, Cap. 4. Es« kann, sagt er, kein Gläubiger ohne das Wasserbad der Taufe sein, nämlich kein wahrer Gläubiger kann vor Gott und seinem Worte ohne Taufe bestehen, denn derjenige, welcher den låilauben befohlen, der hat auch die Taufe befohlen. Jtem über « up. 7. « " » Niemand kann zur Kirche oder Gemeine eingehen, es sei denn, daß er zuvor mit dem Taufwasser abgewaschen und mit dem Brunnen der heilsamen Lehre getränkt»werde. Welches mit den Worten des Apostels übereinstimmh der von sich selbst und der eorinthischen Gemeine also bezeugt (1. Cor. 12, 13):. Denn« wir sind durch einen Geist alle zu einem Leibe getauft 2e., wir sind alle mit einem Geiste getränkt. Womit der Apostel, wie auch Cassiodorus, zu erkennen gibt, daß alle diejenigen, welche wahre Mitglieder der Gemeine Christi sind, an zwei Dingen Gemeinschaft haben müssen. l. Daß sie durch die Taufe ein Leib mit einander geworden sein müssen. L. Daß sie durch den Geist oder die Lehre des göttli- chen Wortes getränkt sein müssen; welches, wie ein jeder Ver- ständiger beurteilen kann, Dinge sind, welche keine jungen Kindlein, sondern nur erwachsene, verständige Personen ver- stehen können. Pagx 469— Cassiodorus« über Pf. 22 sagt: »Das Wasser der Erquickung ist das Wasser der Taufe, in welcher die Seelen, die durch die Dürre der Sünden unfruchtbar geworden sind, mit göttlichen Gaben begossen werden, um gute Früchte her· vorzubringen. « Fernerst die Seelen der Auserwählten oder Getauften haben in derTaufe die Unreinigkeit des alten Menschen ver- lassen und sind in Christo»erneuert. i Endlichfs gleichwie das Volk Jsrael durch das Rote Meer, worin Pharao unterging, erhalten worden ist, so ist die Kirche der Heiden durch die Taufe von der Dienstbarkeit des Teufels erlöst und in das wahre verheißene Land, die evangelische Frei: heit, eingefiihrt worden; und ebenso ist sie, nämlich die Gemei- ne der Heiden, die zuvor eine Dienstmagd der Lästerungen ge- wesen, nun eine Freundin Christi und durch die Taufe von dem Unflate der Sünden abgewaschen worden. Geliebterls Leser! Siehe und merke auf diese drei letzten Sprüche des Cassiodorus mit Andacht, und du wirst wahrneh- men, daß ihr Jnhalt uns zeigt, daß die Taufe, wovon er spricht, keineswegs die Kindertaufe, sondern eine solche Taufe sei, wel- che Christus auf den Glauben zu geben befohlen. Denn« wenn er in dem ersten Spruche sagt: Daß die Seelen, die durch die Dürre der Siinden unfruchtbar geworden waren, und welchen nun in der Taufe oder durch dieselbe Gaben mitgeteilt worden Cnämlich von Gott zur Stärkung des Glaubens), um gute Früchte zu bringen; welches, wie jeder weiß, von niemand als von bejahrten und tugendliebenden Personen getan werden kann. Wenn« er nun in dem zweiten Spruche sagt, daß die See- len der Auserwählten oder Getauften in der Taufedie Unrei- nigkeit des altenMenschen verlassen, und in Christo erneuert seien, so drückt er abermals aus, daß die Personen, von welchen er handelt, in der Unreinigkeit des alten Menschen gelebthats « Ja welchen Stücken die erwähnte Finsternis sich geäußert. s Doch find im· mer Menschen«gewesen, welche die Finsternis erleuchtet haben. OJn welchen Srücken und wie sie diese Finsternis erleuchtet haben. kDoch haben wir uns vorgenommen, hier asllein von der Taufe zu sprechen. »« Von dem Zeugnisse Al- ciinus «« Von einem Verse aus Alcid-ins. « Cassiodorus Zeugnis von der Tau- fe. DE: schreibt die Taufe den gläuhigen Wieder-gebotenen zu. VDaßsalle Glaubt-se aetauft werden müssen. ». »Das; man ohne» die Taufe nicht in die Gemeine eingehen könne. »Das; die Mitgliedes: der Gemeine durch den Geist oder das Wort getränkt werden müssen· »Daß man nach der Taufe gute Früchte hervorbringen müsse. UDafZ die Getauften die Unreinigkeit des alten Menschen verlassen hohen. »Die Taufe» wird mit dem Untergange des Pharaoim Roten Meere— verglichen. »Was in den drei lehten Sdrüchen des Cassiodorus gelehrt wird. N Anmer- kung üher den ersten Sdruch UAnmerkung üher den zweiten Spruch. 132 Der blutige ten; daher es ihnen nötig gewesen, in der Taufe solche zu ver« lassen, und ferner durch ein gottesfürchtiges Leben inChristo erneuert zu werden, wie aber solches auf die jungen Kindlein passe, kann ein jederselbst beurteilen. Wir« kommen nun zum dritten Spruchex in diesem führt« er das Volk Jsrael an, welches durch das Rote Meer gegangen; diese vergleicht er mit denjenigen, die aus den Heiden bekehrt und getauft worden sind; das Rote Meer, wodurch das Volk Jsrael erlöst worden, vergleicht er mit der Taufe, durch welche diejenigen, die aus den Heiden bekehrt wurden, ihre Erlösung, der Seele nach, erlangt hatten, indem sie auf dem Verdienste Christi beruheten· Pharao, der mit seinem Volke in dem Roten Meere ertrunken, vergleicht er mit der Dienstbarkeit des Teu- fels, wovon in der Taufe durch die Gnade des Sohnes Gottes die Gläubigen erlöset werden. Den Eingang Jsrgels in das Land Canaan vergleicht er mit dem Eingange der gläubigen getauften Christen in das wahre verheifzene Land der evangeli- schen Freiheit er. Endlich sagt er. in demselben Sprüche: Also ist diejenige, welche zuvor eine Dienstmagd der Lästerung war, nun eine Freundin Christi, und durch die Taufe von dem Un- flate der Sünden gbgewaschen worden. Alle« diese Sachen streiten klar gegen die Kindertgufe und befestigen die wahre Taufe auf den Glauben nach der Einset- zung Christi, so das; es mir nicht nötig zu sein scheint, in An- sehung dieses Cassiodorus noch etwas hinzuzufügen: ein Un- varteiischer wird hierin ein richtiges Urteil fällen. In das Jahr 515, oder« eigentlich nach Cassiodorus, wird tin der heiligen Tauf- geschichte) der verständige, wiewohl durch seine Widersacher, wie es scheint, allzusehr beschuldigte Fortunatus gesetzt, aus dessen Schriften der Schreiber der genannten Taufgeschichte einige Sprüche anführt, deren er in dem Zusgtze des Buches erwähnt, indem er sagt: »Alle diese Lobspriiche müssen, von der Taufe Christi. die nach seiner Ordnung empfangen wird, und die in Wort, Geist und Wasser besteht und in oder auf den« Glauben erlangt wird, allein verstanden werden, und nicht von einer selbsterdichteten Kindertaiise &c· « Ferner« zeigt er (Pag. 468) in seiner Beschreibung, was ders ocäengenannte Fortunatus selbst darüber geschrieben, wenn er. a, : . . Von der Kraft und dem Nutzen der Taufe lehrt Fortuna- tus in dem 10. Buche in der Auslegung des Gebets des Herrn: Der Mensch, indem er durch die Taufe wiedergeboren wird, wird zu einemKinde Gottes gemacht, das zuvor durch die Uebertretung seines Feindes ( Eigentum) und verloren gewesen. Der« Mensch, sagt er ferner, wird vor« der Taufe als fleischlich beschrieben, nach der Taufe aber geistig gemacht » In einem Briefe der Morgenländer an Symachus steht geschriebent Christus« unser Seligmachen hat am Kreuze unsere Handschrift ausgelöscht damit wir nicht mehr nach dem Reini- gungsbade der Wiedergeburt (das ist der Taufe) den Siinden unserer Bosheit ferner unterworfen sein mögen. Diese« Reden passen allein für Bejahrte oder doch -nur für Verständige: keineswegs aber für diejenigen, welche weder zu Jahren noch zu Verstande gekommen sind: denn, in der Tat, es will etwas sagen, durch die Taufe wiedergeborem ja zu ei- nem Kinde Gottes gemacht zu werden Je» welches dieser Fortu- ssAnmerkung über den dritten Spruch. »Daß die erwähnten Sprüche» des Eassiodorus mit der. Kindertaufe streiten. UBon dem Zeugnisse des Fortuuqtys in Ansehung der Taufe. YDaß die getauften Wiedergeborenen Kinder Got- ·tes werden. sIDaß sie »vor der Taufe fleischlickz nach der Taufe aber geistig be- schrieben werden. s« Daß sie nach der Taufe den Sünden nicht mehr unterworfen seien. »Aus welche Personen dorerwähnte Reden zielen. Samt-Platz, nat-us in seinem ersten Satze ausdrücklich bekennt . Was« die Wiedergeburt aus Wasser und Geist anbetrifft so hatte Christus dieselbe nicht den unverständigen, sondern selbst einem Meister in Jsrgel anbefohlen, Ich. Z, 5, und wel- che durch die Taufe Christum angezogen hatten, davon redet der Apostel. . Daß sie durch den Glauben Kinder Gottes geworden sind, Gal. Z, 26.« 27. Ferner ist auch eine wichtige Sache, vor der Taufe fleischs lich, nach der Taufe aber geistig zu sein, welches er ebenfalls hinzufügt. DennA was ist, geliebter Leser, fleischlich zu sein anders, als nach den Lüsten des Fleisches leben? Dieses, sagt unser Schreiber, geschieht vor der Taufe; hieraus folgt, daß er von solcher Taufe redet, vor welcher jemand, ehe er dieselbe emp- fängt, nach dem Fleische leben kann. « Dagegen: Was ist geistig zu sein anders, als nach der Nei- gung des Geistes zu leben? Das ist, nach der Regel, die mit dem Geiste und dem Worte Gottes übereinkommts dieses aber geschieht nach der Taufe, wie er selbst berichtet; hieraus folgt ferner, daß die Taufe, von welcher er handelt, so beschaffen sei, daß derjenige, welcher dieselbe empfangen hat, nach dem Geiste leben kann. Ob« nun diese zwei Dinge (es sei vor der Taufe nach dem Fleische, oder nach der Taufe nach dem Geiste leben) bei jun- ges; Kindern Raum haben, darüber mag ein Erfahrener ur- ei en. Dasjenigefs was in dem Briefe der Morgenländer an cymmachus geschrieben wird, faßt ganz das nämliche in sich: denn daselbst wird von wiedergeborenen Getauften gesagt, daß sie nach dem Reinigungsbade der Wiedergeburt (das ist nach der Taufe) den Sünden der Bosheit nicht mehr unterworfen seien. Diese Llertskeruiig gibt genügend zu erkennen, daß er von solchen Menschen handele, welche zuvor, ehe sie getauft worden, den Sünden der Bosheit unterworfen gewesen, aber, durch die Gnade Gottes und einen heiligen Vorsatz, nach der Taufe da- von befreit worden: in der Tat, dies läßt sich auf junge Kind- lein nicht beziehen. Im Jahre 520. Daß« nicht allein zu der Zeit und nachher einige Perso- nen gewesen. welche die Taufe auf den Glauben nach der Ord- nung Christi gelehrt, sondern auch bisweilen sich sder Kinder- taufe widersetzt, wird beides von dem wohlgeiibten Aar. Mehrmi lder Heiligen Schrift Veflissenenl und dem hoch-gelehrten Montgnus übereinstimmend, auf folgende Weise behauptet: Wie« aber die Wahrheit nicht lange unterdrückt werden kann, so haben sich auch in den folgenden Reiten wieder einige gefunden. die, da sie gesehen. daß die Kindertastfe mit der Sei« ligen Schrift nicht übereinstimme solches freimiitia bekannt ha- ben. Aus dem vierten Cgnon des Gerundinensisclsen Concili- um. inksispania gehalten im Jahre 520. geht klar hervor. das; in dem genannten Jahre, und auch noch einige Jahre später. viele solche Personen gelebt, und das; von den Cotechumenen das ist von denen, die in der christlichen Religion eine Reitlang nnterwiesen worden, beschlossen wurde. dafk sie auf das Oster- oder Pfingstfest wenn sie aber schwach und krank würden. auch auf andere Tage sollten getauft werden: ausgezogen aus dem, was die Cent. Magd. Cent. 6, Cap. 9, von den Svnoden ange- führt haben. NWeIGen die Wiederaeburt aus Wasser und Geist angeht. Ali-Leichen das sleischtiche und geistige Leben angeht. UOb diese zwei Dinge bei jungen Kind- lein Platz haben können. »Von demjenigen, was in dem Briefe der Morgen- lönder geschrieben. UJae Mehrn und H. Markt. Zeugnis, die Taufe der Zeit betreffend. UVon einigen, die bekannten, daß die Kindertaufe mit der Hei- ligen Schrift nicht iibereinstimme oder Märtyrer-Spiegel der Danks-Gemeinen. 133 DaßZZ diejenigen, wie die oben erwähnten Schreiber be« richten, die von christlichen Eltern geboren und von Jugend auf in der christlichen Religion auferzogen worden, auch mit unter die Catechuineiieii gezählt wurden, geht aus dem Exempel des Ambrosius und feines Bruders Satyrus, beide Söhne ihrer christlichen Eltern, Symmachus und Marcellina, hervor. Man findet dies in der Rede des Ambrofius über den Tod des er- wähnten Satyrus Es wird auch bezeugt durch die Exempel des. Theodosius Ambrosius, Hieronymus, Bafilius, M. Augusti- nus selbst, feines unehelicljeii Sohnes Adeodatus und Alipius Je» welche, von christlichen Eltern geboren, wie oben berichtet worden, bis auf den Tag unter die Catechumenen gerechnet wurden, an welchem sie nach vorhergegange11er Unterweisung getauft worden. Siehe Jacob Mehrning Taufgeschichte über das S. Jahrhundert, Pag 480. H. Montanus, Richtigkeit der Kindsertaufh L. Auflage, Pag 79 und 80. » Es möchte« aber jemand fragen, auf welche Weise in den vorhergehenden Worten der Kindertanfe widersprochen wird? welches gleichtrohl von Jacob Mehrniiig und H. Montanus so offen geschieht. Hierauf antltsorteii wir, daß sie solches nicht mit klaren Worten ausdrücken, sondern daßfie solches durch die Umstände, welche sie anfiihren, an den Tag legen. Denn« wenn erstlich von ihnen angeführt wird, das; in dem vierten Canon des Gerundineiisischen Conciliums in Spa- nie11 über die Cateclsiiineiien beschlossen wurde, daß sie auf das Ofters oder Pfingftfest getauft werden sollten 2c., so geben sie damit zu erkennen, daß daselbst die Taufe der jesztgeborenen Kindlein nicht im Gebrauche gewesen sein konnte, weil dieselben nicht gerade auf das Osterfest oder Pfingsten, sondern das ganze Jahr hindurch geboren werden; und an einem andern Orte wird berichtet, daß» nicht gerade die Catechumenen allein, sondern auch sonst niemand, außer aus Ostern und Pfingsten, getauft werden möchte. · « Ferner« wenn· sie berichten, daß die Catechumenem von welchen an diesem Orte gesprochen wird, nicht nur solche Jüng- linge oder Schüler bedeuten, welche von den Heiden abstammen, sondern auch, die von christlichen Eltern geboren waren, wie aus den Exempeln des Ambrosius und Satyrus er. erwiesen ist, so ist daraus zu schließen, daß auch viele Christen zu der Zeit ih- re Kinder ungetauft gelassen haben, bis dieselben nach genügen- der Unterweisung, welche bei den Catechiimenen zu geschehen pflegte, auf eines der zwei Feste, es sei auf Ostern oder Pfing- sten, sich selbst taufen ließen. Sebastian« Franck nennt die Catechumenem von welchen das erwähnte Concilium spricht, Schüler des Glaubens; er führt den Schluß dieses Conciliums und die Zeit, in welcher dasselbe gehalten worden, mit nachfolgenden Worten an: Das Gerundinensifche Concilium, sagt er, gehalten im sie- benten Jahre des Königs Theodoricus, hat unter neun Rat- schliiffeii auch das bekannt: Daß man die Catechumenew das ist, Schüler des Glaubens, nur auf Ostern oder Pfingsten taufen sollte, es wäre denn, daß die Todesnot eines andern erfordern würde. Seb. Franch Chronik der römischen Conciliem gedruckt in! Jah- re 1563, FoL 73, Col. l. Im Jahre 252, oder« eigentlich im fünfzehnten Jahre des Theodoricus, des » Königs von Frankreich, sind die Anhänger der römischen Kir- che der sogenannten Wiedertäufer wegen, abermals sehr in Ver- legenheit geraten: die Sache schien ihnen so wichtig, daß sie es . für ant fanden. abermals ein Concilium isider dieselben zu ver- sammeln, wie dies im Jahre 497 zu Rom, auf Befehl des Pap- ftes Felix der Fall gewesen. So ist denn im Jahre 525 das zweite Concilium gegen die Wiedertäufer gehalten worden, je- doch nicht in Rom, wie das erste, sondern in Jlerden in Spani- en. Zu diesem wie es insgemein zu geschehen pflegt find viele der erbittertsten Bischöfe unter den Papifteiy um die Ketzered wie man sie nannte, aus dem Grunde auszurotten, oder um sie wenigstens im Zaume zu halten, versammelt worden, welche nicht nur gegen die Wiedertäufer selbst, sondern auch gegen die- jenigen, die von der römischen Kirche abgewichen waren und sich von ihnen wieder taufen ließen, verschiedene Regeln und Gesetze gemacht, von welchen unter andern die nachftehenden ausgezeichnet find. Canon 9. Von« denjenigen, welche durch Uebertretung sich haben wiedertaufen lassen und aus eigenem Antriebe gefal- len find, gefällt es uns, daß man mit ihnen die Satzungen des Nicenischen Conciliums beobachte welche ohne Zweifel solchen Uebertretern bekannt gewesen, das; sie nämlich sieben Jahre un- ter den Catechumenen beten sollen, und zwei Jahre unter den Katholischen und nachher &c. Canon 4.« Mit-«« den Wiedergetauften sollen die gottseli- gen Gläubigen nicht essen. Taufgeschichte Pag. 477, 478 aus der s. Centur. Magd-eh. Cap. ZEISS. 240, aus den Ratsschlüssen der geistl. Versammlung zu Iler- iDer 13. Canon derselben Versammlung, der an denisels ben Orte angezogen wird, scheint durch eine verftellte Hand abgeschrieben zu sein: da dies aber hier unwichtig ist, so mag es auf sich beruhen bleiben. »Daß« aber der 14. CanonJrelcher nur von den Wiederge- tauften spricht, die genannten Wiedertäufer selbst angehe, geht aus der Anmerkung Seh. Franck Wortensis (in dem dritten Teile feiner Chronik, von Petrus bis auf Clemens, gedruckt im Jahre 1563, Fol. 73, Col. i) hervor, welcher diesen Canon auf folgende Weise übersetzt: Mit den Wiedertäufern sollen die täljeistigeu und Gläubigen die Speise nicht nehmen; aus dem Concilium zu Jlerden im 15. Jahre des Theodoricus 2c. Aus« diesen Worten läßt sich ersehen, in welchem Grade diejenigen, die man mit dem Namen Wiedertäufer belegte, von jeher-von den Römifchgefinnten geachtet gewesen, daß man sie ciicht einmal wiirdig erkannt hat, mit ihnen zu essen; sie standen in derselben Achtung wie früher die Samariter, Zölliier und Sünder bei den Juden. Wir wollen nicht so genau untersuchen, ob die genannten Wiedertäufer zu der Zeit auch mit denifelben Namen belegt worden und ob sie in allen Stiicken dieselbe Meinung gehabt ha- ben; wir wollen auch, wenn sie etwa in einigen Stücken nicht recht gelehrt haben, oder geniigend erleuchtet gewesen sind, ih- nen nicht das Wort führen, vielweniger sie rühmemsondern es genügt uns, daß sie außer andern guten und heilsamen Stiiks ten, die wir an einem andern Orte angeführt haben, auch dies mit den heutigen Taufgesinnten gemein gehabt haben, nam- lich: . « Daß« sie die Taufe, die bei den Römischgefinnten mit den jungen Kindern vorgenommen wird, nicht für gut erkannt, son- dern dieselbe verworfen haben. g Daß sie diejenigen, »die zu ihren Jahren gekommen waren und ihren Glauben angenommen hatten, wiedertauftem oder ihnen doch die rechte Taufe gaben. « Auch das ist an ihnen zu rühmen gewesen, daß sie des väpftlichen Bsannes und der Conciliem ja aller Verfolgungew Leiden und des Todes ungeachtet. wie an seinem Orte aelaat »Das; diejenigen, welche von christlichen Eltern geboren und auferzogen worden, nach unter die Catechumenen gerechnet wurden. VJn welchen den dor- bergehenden Worten der Kindertaufe widersvrochen wird. »Der erste Grund. sDer zweite Grund; ssSebastian Franck«-S Anmerkung über dieses Stück »Von den: Concilium zu Jlerden in Spanie- gegeu die Bis-ersäufen gehalten xssDie Wiedergetauften mußten. sieben Jahre unter dencatechunienen be- ten. »Daß man mit den Wiedergetauften nicht essen soll. »Daß der 14. Ca- non selbst gegen die Wiedertåuferkgemacht worden. UWie wenig damals die Wiedertäuser bei den Römifchgefinnten geachtet gewesen. EWorin die derge- nannten Wiedettäufer mit unsern heutigen Tmxfgelitinten einig gewesen. 134 werden soll, ihre Meinung behauptet und mit männlichem Sin- ne verteidigt haben. Wir könnten uns hierüber noch weiter aussprechen (aus glaub-würdigen Schreibern), wollen sie aber, sowie auch uns, Gott und seiner Gnade Befehlen. Wie« man in späteren Jahren mit ihnen« verfahren und gehandelt, ferner wie sie sich dabei betragen haben, wollen wir berteffenden Ortes und auf die Zeit, zu welcher es geschehen, gehörig berichten. s » Jm Jahre 530. » » « Taufgeschichtw Pag. 482. D. Josephus Vicecomesii führt auf dieses sechste Jahrhundert in seinem Tractate nachfolgende Zeugnisse an: ; . - « » Aus dem Schlusse der Christen zu Agathen um das Jahr 530 sagt er alsoCBUch 3, Cap 1).: Es hat allen Kirchen gefal- len, daß das Glaubensbekenntnis auf den achten Tag vor Ostern öffentlich in der Gemeine denen, welche die Taufe begehrten, gepredigt werde. — » · » Was die Juden. die den Glauben annahmeiu betrifft, so ist die Regel gemacht: Einen Juden soll man achtiMoiiate unter den Schü- lern des Glaubens untersuchen, und dann, wenn er dazu willig ist, tkctåufxel Ich. Franks, Chronik der rön1. Conciliem gedruckt 1568, Fol- , «U . . . Einige Schlüsse der Coiicilien finden nicht unsern Beifall, doch lrenn dieselben mit der Richtschnur des göttlichen Wortes iibereinkomncen,- so nehmen wir sie an, nicht weil solches von illienschen gesagt, sondern weil es zuvor in dem Worte Gottes verkündigt worden ist. · Wenn« nun hier von allen Kirchen oder Genieitietn die zu derselben Zeit gewesen sind, gesprochen wird, daß es ihnen gefallen, das Glaubensbekenntnis auf den achten Tag vor Ostern öffentlich predigen zu lassen; ferner, wenn hinzugefügt« wird, welchen Personen man alsdann das Glaubensbekenntnis predigensollte, nämlich denen, die die Taufe begehrten 2c.; so finden wir nicht allein, daßsolches mit dem Worte Gottes« "(Mark. 16,«16) wohl iibereinkonunw sondern außerdem, das; nicht allein einige wenige Personen, sondern alle Gemeinen, welche nämlich mit der gemeinen römischen Kirche nicht einstim- mig gewesen, dieselbe Meinung gehabt, nämlich» nach vorherge- hender lliiterlveisring zu taufen. » ," Ferner,«« wenn hier von denjenigen Personen geredet wird, welche die Taufe begehrten und hinzugefügt wird, das; man ihnen und nicht jungen Kindlein predigen sollte Je; so folgt daraus ganz klar, daß die Tiiufliuga von welchen an dem- selben Orte gesprochen wird, selbst die Taufe begehren, ja daß sie das Bekenntnis des Glaubens, das ihnen gepredigt wurde, selbst bekennen mußten, sonst wäre keine Ursache, ihnen das- selbe zu predigen, vorhanden gewesen Pag 483. Vicecomes, Buch L, Gast. B, dieser« führt aus dem siebenten Kapitel des ersten Conciliums zu« Constaiitinos pel folgende Worte an: » Alle« diejenigen, die von den Eunoniianerii und Monta- nisten zu den: Glauben treten wollen, nehmen wir an wie die Griechen: Am ersten Tage nehmen wir sie im Christertunie auf, am zweitenTage machen roir sie zu Lehrjüngerin am dritten Tage segneiixvir sie (oder fordern ihiieii die Gntsagung des Satans ab), dann unterkaeisen wir sie und tragen Sorge, daß sie eine geraume Zeit in der Gemeine wandeln, und die Heilige Schrift hören und endlich, wenn sie rechtsinnig befunden wor- den, taufen wir sie. « « · Dieses erste Concilium in Constaiitinopel roird in der Toufgeschicklte nach Joseph Vier-contes Ordnung, kurz nach »Daß wir an seinem Orte simständlicher von ihnen reden wollen. stVon den! Schlusse der Christen zu Agathetn ISDaß man denen, welche die Taufe be- gehrten, das Glaubensbekenntnis predigen solle· Øübos aus dorgemeldeten Worten, die Taufe betreffend,»folgt. «« Von dem Schlusse des ersten Tone-i- IIIMII St! Cvtlstmltitlvpsks CDAB die Tåufliiige erst eine geraume Zeit in der Gemeine gewohnt und die Heilige Schrift gehört haben aussen. Der blutige Schritts-lag, dem Agathensischen Concilium, welches ungefähr im Jahre 530 gehalten wurde, gesetzt: wir aber haben die rechte Zeit dessel- ben nicht ausfindenkönnem wiewohl wir lange darnach ge- forscht haben: deshalb wollen wir es bei dieser Ordnung las- sen. Diesem4" läßt D. J. Vicecomes das sechste Concilium zu Consitantinopel folgen, worin ebenfalls einige Aufklärung in« Ansehung der Taufe auf den Glauben gegeben wird; da« wir aber aus andern Schriften entnommen haben, daß diese Ver- sammlung nicht in diesem Jahrhunderte, sondern viele Jahre später gehalten worden sei, und daß sich D. J. Vicecomes hier- in sehr geirrt hat, haben wir nicht weiter in die Sache einge- hen mögen, sondern wollen unsere Beschreibung hierüber bis zu dem passenden Orte versparen - Wir« wenden uns nun zu demjenigen, was aus dem sie- benten Kapitel des Conciliums zu Constantiiiopel entlehnt wor- den ist, wo von denjenigen geredet wird, die sich etwa von den Montanisten und Eunomiaiiern zu der Gemeine bekehren woll- ten oder drei Tage unterwiesem ja wenn sie eine geraume Zeit in der Gemeine gewandelt und die Heilige Schrift gehört hätten ge. Diese Sache, wie sie auch genommen wird, gibt zu erken- nen, daß die Lehrer zu Constantinopel keine andere Taufe er- kannten als diejenige, iixelche in ihrer eigenen Gemeine, näm- lich noch vorhergegangener l1nterweisung, geschehen ist, wie- wohl die Eunomianer und Montanisten hätten vorwenden mö- gen, das; sie in ihrer Kindheit getauft worden; doch dieses ist nach unserer Meinung ohne Konsequenz und von keineni Ge- wichte Je. Im Jahre 538. · Zur« Zeit von Justinus und Justinianus, zweier römi- sehe-r Kaiser, haben, wie berichtet, Menschen gelebt, dievon ih- ren Widersachern Schwärmer genannt wurden; diese hatten die kciiserlichen Räte und Diener dahin bewogen und durch Gründe überzeugt, daß man die Kiiidertaiife abschasfen sollte; allein beide, Kaiser Justinus sowohlals Justinianus widersetzten sich dem und suchten ihnen Einhalt zu« tun. · Hiervon gibt Jaa Mehrniiig Nachricht (Taufgeschichte, Pay. 487) aus M. Rulis chius und M. Glaneus, wenn er sagt: M. Rulichius, Pag. 249, welchem auch M. Glaneus, Pag OR, folgt, bekennt, daß« zu derselben Zeit« viele seltsame Schwärmer vorgekommen seien, nie er diejenigen nennt, wel- che vielleicht frömmere Lehrer und Christen gewesen, ols Rulis cltsius und Glaneus, welche die bei der Kindertaufe eingeschliche- nen Miszbräuche aus der Taufordiiung Christi bestraft haben, und welche die kaiserlichen Diener und Röte eingenommen und iiberredet haben, daß man die Kindertaufe abschaffen solle. Justinus aber und andere Kaiser haben solches durch ihr Ansehen und Verbot zu verhindern gesucht &c. » Dann erzählt er·.uns des Kaisers Justinus und Justinia- nus Satzungen, von welcher Beschaffenheit das Verbot oder doch die Verordnung, welche genannte Kaiser hierüber erlas- sen haben, gewesen» sei; man kann hieraus ersehen, daß nicht allein diese Menschen, welche man lierächtlich Schtväriner zu nennen pflegte, die Kindertaufe verworfen und gering geachtet haben, sondern das; die Sache auch selbst bei den Anhängern der» römischen Kirche so gestanden, daß sie die Kindertaufei nur als eine zugelassene Sache angesehen, obwohl zu andern Zeiten durch Verordnung der papstlicheii Eonciliety man abermals hierin sehr weit gegangen ist. — »Das; das sechste Concilium zu Constantinopel zu derselben Seit nicht ge- halten worden. »Was aus dem Schlusse des ersten Conciliums zu Constantis novel folgt. »Von einigen Menschen, die Schwfirmer genannt wurden, und welche die Kindertaufe adzuschaffen gesucht· III-Daß sie die taiserlichen Räte de- reils dazu über-redet oder davon überzeugt hatten. « Daß sie erst getauft werden sollten, wenn sie einen, zwei · oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gefinnten. 135 Von der Kindertaufe dieser Zeit (um das Jahr 538), welche selbst von der römischen Kirche nicht aus ein ausdrückliches Gebot, son- dern nur admittencie durch Zulassung des Justinus und Justinianus welche uber die Taufgeschichte über das sechste Jahrhundert, Pag. 487, angeführt werden. Inzwischen« ist es uns angenehm, daß selbst unsere Wi- dersacher, welche solche heftige Verteidiger der, Kindertaufe ge- · wesen, als M. Rulicliius und M. Ganeus, bekennen, daß auch zu derselben Zeit, um das Jahr 588, Menschen gelebt, welche die Kindertaufe abzuschaffen gesucht; denn es geht daraus her- vor, daß die Wahrheit des Artikels von der Taufe auf den Glauben nicht dermaßen hat unterdrückt werden können, daß sie nicht bei Gelegenheit das Haupt wieder emporgehoben, während aber die Unwahrheit des Artikels der Kindertaufe nie- mals so sehr triumphiert, daß sie nicht zu Zeiten ihre Wider- scicher gehabt: Also blühet dielRose unter den Dornen. Hohe Lied L, Z. Gott bleibtgetreu in seinen Verheißungen Pf. 33, 4. Christus bei seiner Gemeine bis an der Welt Ende. Matth 28, 50. Jm Jahre 542. » Taufgeschichte, Pag. 469. Justusst Origelitanus sagt über das Hohe Lied, die in dem Namen Christi getauft sind, die werden mit dem Heiligen Geiste erfüllt. Ohne« Zweifel zielt solches auf dasjenige, das man liest, Apg. Z, 87. 38, da Petrus zu denjenigen, die gefragt, loas sie tun sollten, gesagt: s Tut-Buße, und ein jeglicher lasse sich taufe1i auf den Na- men Jesu Christi, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heili- gen Geistes er. « Dieses wird in Wahrheit nicht zu den jungen Kindlein« gesprochen. . Dies« schöne Kirche Christi, sagt derselbe Justus weiter, ist durch das Wasserbad gereinigt, das ist, durch die Taufe. Ebenso spricht auch Paulus, Cph b, 26, daß Christus sei- ne Gemeine durch das Wasserbad-im Worte gereinigt habe 2c.; has, womit er zu erkennen gibt, daß die Gläubigen, von welchen er handelt, nicht allein durch das Wasserbad, das ist die» Taufe, sondern auch durch das Wort, das ist die Lehre des Evangeli- ums, gereinigt seien 2e.; auf diesen Spruch hat Justus seine Reden gegründet, obgleich er, wie es scheint, der Kürze wegen, des Wortes nichtgedenkt Sie sind, sagt er weiter, ausdem Wasserbade herausgestiege1i, als sie, nachdem sie durch die Tau- ke Vergebung der Sünden erlangt, in Christo zugenommen ha- en. . »— Wenn« er hier von dem Aufsteigen aus dem Wasserbada und von dem Zunehmen in Christo redet, so erscheint klar, daß er« nicht von jungen Kindlein, sondern von solchen Menschen f handle, die das Vermögen haben, aus dem Wafserbade der Tau- fe heraufzusteigen und in Christo zuzunehmen, welches allein . von Gläubigen gesagt-werden mag. »Dann gibt er an demselben Orte (über das Hohe Lied) noch mehr Zeugnissa welche gleichfalls auf unser Augennierk hinzielen;· da aber diese Zeugnisse fast mit denselben Worten wie die vorhergehenden ausgedrückt werden, so wollen-wir sie, uin Wiederholungen zu vermeiden, unberührt lassen. Im Jahre 545, oder bald nach Justus Origelitaiius wird Olympiodorus ge- setzt, welcher, da er von der Taufe redet,- also spricht: sDaß die Wahrheit von der Taufe nach der Ordnung Christi, wenngleich zu Zeiten unterdrückt worden, denn das Haupt immer wieder.eaihokgehovesk· »Von dem Zeugnisse des Justas Origelitanusz wegen» der Taufe. PEr sieht auf die«Worte. Abg. 2, M. AS. tut Buße« KCCr zielt auch auf Stab. s, 2·6, das; . die Taufe ein Wasserbad im Worte sei. »Was er. mit den Worten: Sie sind aus dem Waffen-bade aufgestiegen, sagen will. Die geistige Geburt, die durch das Wasserbad der Wieder- aeburt geschieht, wird mit dem Tode Christi verglichen; denn die in dem göttlichen Bade wiedergeboren werden, die sind mit Christo in der Taufe begraben. - TaufgeschichtexPa . 469, aus Olymp-ibid. über Saales» Cap. S. Olhnipiodorus in ccl·, Cato. O, spricht: Es sind uns auchweisze Kleider durch das Bad des; Wiedergeburt gegeben. welche zweifelsohne so lange rein bleiben, als wir uns des Uebels der Sünden enthalten. B. H» Pag. 474. » « Derfs vorstehende Satz in seiner richtigen Auffassung ent- hält dasselbe, wieder Apostel, wiewohl in anderen Worten, den aläubiaen Römern zu bedenken gibt. tRöm. S, Z, wo er fragt: ob sie nicht wüßten, daß alle, die in Christum getauft sei- en. in feinenTod getauft seien? Ja, das; sie mit ihm durch die Taufe in seinen Tod begraben seien? Damit, gleichwie Christus von den Toten durch die« Herrlichkeit des Vaters er- weckt worden, sie auch ebenso in einem neuen Wesen des Lebens wandeln sollten? Es ist nicht nötig, hierüber mehr zu sprecheiy nachdem die Sache Cvon welchen Personen und von welcher Taufe hier geredet"wird) durch sich selbst klar ist. Im Jahre 548, oder» um das Jahr 550 wird berichtet, daß ein gewisser Petrus und ein gewisser Zoroaras die Wiedertaufe verteidigt haben; wie undauf welche Weise sich solches aber zugetragem ob sie die Kindertarife verworfen, oder ob sie keine andere Taufe, als·die auf den Glauben folgt, erkannt, und ob solches in seiner eige- nen Gemeine oder anderswo geschehen, darüber finde ich keine Auskunft, dasjenige ausgenommen, was in der Taufgeschichte, Pag; 472 aus Nicephorus angeführt ist, two gesagt wird: Ni- ephorus schreibt Buch 17, Cap.»9: Die—Wiedertaufe haben verteidigt’«) Petrus, ein Bischof zu Apamea in Syrien und Zoroaras, ein syrischer Mönch re. V) Von diesem Petrus scheint P. J. Twisck aufdasJahr 586 Meldung zu tun, wie wir solches auch aufdasselbe Jahr angegeben MSOllteUCO diese Menschen aberin andern Punkten. geirrt, haben, was in diesen dunkeln Zeiten leicht geschehen konnte, - so wollen wir solches nicht verteidigen; essgenügt uns, daß sie in diesem Stücke sich gegen die allgemeine Lehre derromischen Kirche haben aufwerfen dürfen; was ohne Lebensgefahr, oder wenigstens ohne gelästert und geschmähetzu werden, nicht wohl geschehen konnte. i Im Jahre 551. - · Daßskman zu der Zeit auf Ostern und Pfingsten zu tau- fen pflegte, wird aus Gregorius angeführt. · · Nämlickn Daß einige Judenfaiif Ostern und einige auf Pfingsten getauft worden seien. » Taufgeschichtm Pag. 472, aus Gregor. Buch b, Cap. 11.. « Daß die Gewohnheit des Taufens aus Ostern und Pfing- sten nur den Gläubigen und Bußfertigew 1iicht»»·aber den Kin- dern zukomme, haben wir zuvor genügend erklart und wollen» den Leser darauf hinweisen. , » i s , Um aber jeden Zweifel zu beseitigen, so wird an demselben Orte in der heiligen Taufgeschichte auch von der Predigt oder Lehre des Glaubens geredet, welche man damals »den Neulin- gen, die getauft werdenfolltem vorzulegenpflegtex ein Exem- pel wird von SigibertUsU Hausfrau angeführt, welche, als sie »Er folgt dem Sinne des Avostels,«Röni. O, Z: Oder wisset iIIr nicht, daß wir alle, die-in Jesuin Christum getauft sind, in seinen Tod getauft sind sc. s« Von zwei gewissen Personen, Petrus und Zoroaras, die dietlliiedertaufe ver- teidigt binden. Uisntschuldigiing des schreit-ers, wenn die vor-erwähnten Leu- te etwa in andern Punkten sich geirrt baden möchten. CDaß die Taufe damals· aus Ostern und Pfingsten geschebeiy und zwar an den Gläubiger: und Buszfertb . ge. »Von Sigibertus Hausfrau, welche nach vorhergehende: Unterweisung ge- tauft worden. 136 Der blutige durch solche heilige Predigt in dem Glaubenrecht unterwiesen war, sich endlich taufen ließ. Taufgesrhichta Pag 472, aus Gregor. Turms» Buch 4, Tau. M. Im Jahre bös. » Wie« es scheitit ist die alte gute Gewohnheit von der Ent- sagung und Absagung des Satans, welche man neben dem Glaubensbekenntnis bei der Taufe ösfentlich auszusprechen pflegte, damals entweder ganz inVergesseiiheit geraten, oder we- nigstetcs nur nachlässig verhandelt worden; deshalb ist sie durch den Lehrer Vincentiusst wieder erneuert und in Anwendung gebracht: worden, wovon in der Taufgefchichta Pag. 478, nach- gehende Bemerkung gefunden wird (aus Bitte» Buch 21, Cap. ). Man pflegte vor der Taufe aller Pracht und was dem Teufel» angehört, zu entsagen, das ist, abzusagem dieses ist in Wahrheit kein Kindernserk i Im Jahre 556. . , Zu dieser Zeit wurden nach der Taufe den Nengetaufteii weiße Kleider angetan: also sagt Gregorius Triroir (Buch Z, End. 11.) " Daß« zu Avernio fiitifhundert Juden auf einmal ge- tauft worden seien, welche nachher in weißen Kleidern nach Hau- se gegangen seien. Desgleichen wurden Jauch den Getauften Geschenke gege- ben: so hat z. B. Guntlieraitius dem Clotharius, als er getauft wurde, Gaben verehrt. g — Baut- Hist.« Pay. 474. ex Toren. Lib. 10, case. 27. , Das« Anziehen der weissen Kleider nach der Taufe hat di Bedeutung, daß die Okeugetaiiftem da sie den Rock der Siinden auszogen, das reine ireiße Kleid der wahren Gerechtigkeit und Heiligkeit anhaben miiszten, wohin man »die Worte, Pred 9, 8 deuten kann: l l , Laß deine Kleider inuner weis; fein. Und Offenb Z, it: sie sollen-in weißen Kleidern wandeln Jc.; desgleichen Offenb 19, s: Und es ward ihr gegeben, sich anzutuii mit reiner und schö- ner Seide: die Seide aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen ge. Was« die Geschenke betrifft, welche den Dkeicgetaicsteti ge- geben wurden, so wird dadurch zu erkennen gegeben, das; Gott also seine himmlischen Ciaben und seinen Segen ihnen unt-teile, wiePetrus es« denen gesagt, die er er1nahnt, sich taufen zu las- sen: So werdet ihr (spricht er) die Gabe des Heiligen Geistes empfangen Je· Mag. L, 88. « Sollte aber mit dem Anzieljeit der weißen Kleider, oder mit den Geschenken, die sie empfingen, einiger Aberglauben ge- trieben worden sein, wovon wir jedoch nichts wissen, so wollen wir solches nicht rühmen, sondern vielmehr demselben wider- sprechen »Was« wir in dieser Beziehung zu bemerken haben, be- schränkt sich« darauf, das; diese Ceremonienaii jungen Kindern weder stattgefunden, noch haben stattfinden können, da solches sowohl mit ihrem Verstande, als auch mit ihrer körperlichen Beschaffenheit in klaretn Widerspruche steht. i » Hieraus folgt, dasz solche Taufen zu dieser Zeit nicht an jungenjKindleiiu sondern nur an erwachfenem verständigen und gläubigen Personen vollzogen worden. , Im Jahre 560 wird bezeugt, aus Adon Act 4, und Turm« Buch -t, Tau. 26: Daß« Brunechildis,»eine Tochter des· Arthaxiagildns von OVon der Abfassung des Teufels bei der Taufe. OCDieseJI Vincentitts muß man von einemfViiicetttius Bitten: unterscheiden, don welchem a.n einem an- dern Orte gefprochen wird. »Das; die Reugetausten mit weißen Kleidern ange- tan wurden, daß ihnen auch Geschenke gegeben wurden. «« Was es bedeute, das; man ihnen Geschenke gegeben. UDaß solche Zeremonien nicht an jungen Kind- lein vollzogen werden rannten. « s Schctttplatz den Ärianeru (vermutlich in ihrer Kindheit) getauft worden: als sich aber dieselbe nachher mit Sigibertus verehelichte ist sie idn dem Namen der heiligen Dreieinigkeit wiedergetauft wor- en. Diese Sache wird ausführlicher und rimständliclser erzählt von J. M. in der Taufgefchichte Pag. 475. Ob« aber diese Brunechildis, als sie zum zweiten Male ge- tauft worden sei, in den wahren Fuszstapfen des Glaubens fort- gegangen sei, finden wir nicht» aufgezeichnet; es genügt uns zu wissen, das; sie zuerst von den Arianerm tiermutlich in ihrer Kindheit getauft worden sei, daß sie hernach, als sie zu ihren Jahren gekommen, aus ihr Glaubensbekenntnis wiedergetauft worden oder wenigstens die wahre Taufe empfangen habe, da die frühere Taufe keine Kraft gehabt. : » Im Jahre 562. Joseph Vicecomesfl Z. Buch, Cap 53, hat aus Cyrillus Monachus in dem Leben des Altvaters Enthyiiiius angeführt: Daß, nachdem derselbe einige Getaufte vierzig Tage lang bei sich behalten, er dieselben wiederholt ermahnt, sie in der Gottseligkeit fleißig unterrichtet, und ihnen alles dasjenige nach-· drücklich eingeprägt habe, was ihnen zur Seligkeit nötig gewe- sen, sie auch nachherim Frieden entlassen habe-B. H· Pag. 448. An welchem Orte, auf welche Weise und unter nielchen Um« ständen vorgenannte Personen getauft worden, wird nicht er- zählt, deshalb müssen wir uns mit demjenigen, was angeführt worden, zufrieden stellen: aus allem« läßt sich aber ersehen, das: die Personen in der Lehre des Glaubensiund der Gottfeligkeit befestigt wurden, und läßt sich hieraus schließen, daß die Sit- te, auf den Glauben zu taufen, an dem Orte, wo solches ge- schehen, gebräuchlich geniesenx Im Jahre 570. Buch 4, Cap 12, führt D. Josephus Viceconies7s ein ge- krisses Gebet ans Severus Alexandriiius an, welches zu dieser Zeit der Lehrer über diejenigen, die getauft tvurden, auszuspre- chen pflegte: - O GottLH ziehe ihnen den alten Niensclseii aus, der sie durch Lüste der Jrrtün1er verdirbt, und ziehe ihnen den neuen Men- schen an, der sich täglich in deiner Erkenntnis» erneuert. Desgleichen Buch 5, Cap. 27: O Herr GottFs der Du uns durch Jesum Christum die« Erlösung geschenkt und durch das Wasser in dem Heiligen Geiste diesen Deinen Dienern die Wiedergeburt gegeben hast, Du o Herr! der Du das Licht liebst, stärke und unterhalte sie in der Heiligkeit, damit sie mit dem Lichte deiner Erkenntnis erleuchtet Iverdeii mögen, und, indem sie vor Deinem Tische stehen, Deiner ewigen Seligkeit niürdig gemacht werden mögen sc. » Ferner, Cap. 38 erzählt er, due« die Täufliiige unmittel- bar nach der Taufe zumlheiligen Abeiidniahle gebracht und mit Kränzen gekrönt wurden, und nsie sie alsdann der Lehrer ange- redet nnd sie zur Freude und Heiligkeit des Lebens in nachste- henden Worten ermahnt habe: » Liebe Vriider!" siiiget einen Lobgesang dem Sohne des Veherrschers aller Dinge, der euch mit königlichen Kronen— ge- krönt hat Ja; ihr habt nun, meine Geliebte! aus dem Flusse des Jordan-k- durch dieKraft des Heiligen Geistes die Kronen einp- fanaen, welche nicht verweilen. »Von Bmnchiidis, der Tochter« des Urthanagildus, die sich wieder taufen ließ. DOH die ebener-wähnte Oruuechildis im Glauben verharrt, wird nicht auf- gezeichnet sBvn Enthymisxs Caus Crhllus Monachuskder einige Getaufte vierzig Tage bei sich behielt. »Was cuss obiger Gefchichte folgt-· »Von dem Siedet, welches über die Täuflinge gehalten« worden, aus Sedexus Alexandris aus. « Daß de: alte Mensch ausgezogen und der neue angetan werden müsse. TDaiz die Wiedergeboreneti in der Heiligkeit gestärkt wer-den »mtissen. »Das; die Neugetauften zum heiligen Abendmahl gebracht und mit tkrätczen getrdnt wurden. «'«· Das; sie ennahnt’wurden, dem Sohne Gottes Lodgesänge zu singen. 137 oder Märtyrer-Spiegel der Taufsusestuntetr. Liebe Brüder! heute habt ihr die Herrlichkeit der Taufe des himmlischen Adams angezogen 2c. Endlich fügt er den Wunsch des Lehrer zu Gott Der« Heilige Geist gebe euch Heiligkeit mit diesem Siegel, damit ihr versiegelt seid, und zeichne euch mit dem Ringe der Salbung des angenehmIiclJsten Geruchs, mit dieser Taufe, da- mit ihr getauft seid! Er mache euch seines Himmelreichs wür- dig, und kröne euch, statt mit der vergängIichen Krone, mit der Krone der Gerechtigkeit und aller guten Werke te. s tJae Mehrning, nachdem er alle diese Stücke angeführt, ag : Dieses« alles reimt sich gar nicht mit der Kindertaufe Taufgeschichte Pag 486. i Es« wird angenommen, daß Theophilus Alexandrinus um diese Zeit gelebt habe, welcher, wie es sich ansehen läßt, in dem Artikel der Taufe sowohl als des Abendmahls eine andere Lehre als die römische Kirche gehabt. Denn er.hat nicht nur gegen die vielfachen Beschwörungeiy die, um das Taufwasser zu heiligen, vorgenommen zu werden pflegten, sondern auch gegen die Transsubstantiatiom oder die wesentliche Verwandlung des Brotes in den Leib Christi in folgenden Worten geschrieben: i Ein« falscher Christ nämlich der die Beschwörung über das hinzu und sagt Taufwasser für nötig hält, gedenkt nichtjdasz das Wasser in der, heiligen Taufe durch das Wort Gottes, welches zu den Täuflini gen, die ihren Glauben bekennen, gesprochen zu werden pflegte und durch den Zutritt des Heiligen Geistes geheiligt wird, und daß das Brot des Herrn, wodurch der Leib unseres Seligma· chers vorgestellt wird, und welches wir zu unserer Heiligung brechen, durch die Anrufung des Herrn geheiligt werde; Er sagt nicht transsubstantiierh sondern geheiligt. Siehe Band Hist» Pagy486 ex Tracd D. Joseph. Vicec.. Lib. —l. can. 14 ex Theophilo A1exanc1rino. Im Jahre 586. Wir« haben bereits früher (nämlichauf das Jahr 317 Do« natus angeführt und nach dem Zeugnisse Seh. Franck Chronik der römischen Ketzey Lib. D.) bemerkt, daß er ein sehr gelehrter Bischof zu Carthago gewesen, der in Numidia geboren war und lehrtei Daß der Papst smit seinen Anhängern keine christliche Kirche und« daher auch keinewahre Taufe hätte und daß er des- halb dafür halte, daß man diejenigen, welche von der römischen Kirche getauft worden waren, wiedertaufen solle; er fügt hinzu: Es sei nur eine Kirche, eine Taufe, ein Glaube, ein Evangelium sc» ferner, daß man kein Kind taufen sollte, sondern nur die er- wachsenen Gläubigen, welche die Taufe begehrten sc. Dieser. hat im Anfang fast ganz Afrika auf seiner Seite gehabt 2c. siehe eben an der bemerkten Stelle. Die Nachfolger des Donatus, von welchen wir hier reden, find von jehervon ihren Feinden wegen grober Jrrtümer und Tyrannei hart beschuldigt worden ec·, aber von andern berühmten Schreibern davon freigesprochen. Siehe unsere Beschreibung über die heilige Tau- fe über das vierte Jahrhundert auf das Jahr 317, Pag. 136, Col. L, über den Namen Donatus; doch wollen wir diese Leute nicht in allem Fctuljfåeläntckeixiå sondern nur in demjenigen. wo sie gut und rechtsinnig ge- Doch ist diese Lehre uicht mit ihnen ausgestorbem denn lan- ge nachher, nämlich im Jahre 586, wird von seinen Nachfolgern erzählt: daß sie diejenigen wiedergetaust, die zuvor in der or· thodoxen (oder allgemeinen) Kirche getauft waren; ihr Vorgän- ger ·-·-·ar ein gewifleriPetrus, damals Bischof zu Apamea »Was die Lehrer denen, die getauft wurden, zu wünschen pflegten« «« Daß solches nicht auf die Flindertause paßt. · »Von der Lehre des Theovhiluö Ale- xandrinus, die Taufe und das heilige Abendmahl betreffend. STWas er von dem Wasser der Taufe redet, ist etwas dunkel, deshalb kann hierüber ein jeder frei urteitem was er aber von dem Brote des Abendmahls sagt, ist Unter. s- Von den Nachfolger-i des Donatus » Siehe hiervon P. JpTwisck Chronik, Buch S, Pag. 201, Col. l, auf das Jahr 586 aus Greg., Lib. 8, Merul., FoL 440; gleichfalls siehe diese unsere Beschreibung auf das Jahr 548 2c. H· Bullingerus vergleicht dieselben stets mit den Taufge- sinnten oder Täuferm wie er sie nennt, wenn er sagt: · Hier« geben unsere Täufer wieder ihre Unwissenheit zu »er- kennen, wenn sie lehren, daß man niemand» zu dem Guten oder zum Glauben zwingen soll 2c.; und weiter unten sagt er: Sie sind den alten Täufern, den Donatistem in allem gleicher. « Diese« (schreibt er ferner) hielten dafür, daß» man die Ket- zer ungezwungen und ungestraft in ihrem Glauben leben lassen sollte, nämlich ohnesVerfolgung oder Blutvergießem welchem sich Augustinus widersetzt hat 2c. H. Bulling., Buch b, Fol. 216, 222. . Was« die Beschuldigungen betrifft, womit sie von jeher sowohl in Ansehung ihres Glaubens als auch ihres Lebens be· legt worden sind, so werden solche von verschiedenen berühmten Schreibern widerlegt. Ja« es wäre zu wünschen, schreibt P. J. Twisck, daß man ihre Schriften, ihre Lehre, ihr Tun und ihre Taten sich selbst zur Richtschnur dienen ließe, denn wenn sie in allem den Täu- fern gleich sind und in Glaubens-fachen keinen Zwang zugeben wollen, wie Bullingerits sagt, so ist es offenbar genug, dasz sie mit Unrecht beschuldigt werden &c. Chronik, S. Buch. Pag 147. Col. L, hiervon ist auf das Jahr 317 umständlicher gesprochen worden. » Im Jahre 600. Wir« wollen die Beschreibung dieses sechsten Jahrhunderts in Ansehung der Taufe abkiirzen, denn wenn wir nach mehr Schreiber zur Bestätigung dieser Sacheanfiihren wollten, so fürchten wir, daß zu der Zeit viele Schreiber nicht treu und aufrichtig genug gehandelt; abgesehen davon, daß viele ihrer Nachkommen, um der Kindertaufe und andern dergleichen Stüt- ten das Wort zu reden,deren Schriften verfälscht zu haben scheinen, worüber viele treffliche Wiänner geklagt haben. Jacob Mehrning, in »seiner Erinnerung über die Taufe dieses vorhergehenden Jahrhunderts sagt also: i « So« müssen die Magdeburgischeii Centurienschreibey des- gIeichen die zwei. Doktoren Calixtus und Brantanus Detrius in ihren Streitschriften von der Taufe selbstbekennen, daß auch noch in diesem sechsten Jahrhundert und noch lange Zeit nachher die Ankömmlinge unter den Christen· förmlich wie in der ersten Kirche in zwei Haufen geteilt gewesen, welche den Unterschied zwischen den Catechismusschülern und den Gläubigem welche die Taufe begehrten, oder Auserwählten, wie sie von den Alten ge« nannt werden, beobachtet haben er. Jm Nachfolgenden aber schreibt Her von. der. Verfälschuiig der Schriften der» rechtsiiiiiigen Lehrer also: » Hierbei« hat man auch! zu bedenken, was die Centuriens schreiber von Magdeburg, D. Calixtus, D. Meissnerus, D. Jo- hann Gerhardi. D. GuiL Perkiiisius und viele andere in der verbesserten katholischen Religion so oft beklagen, daß man die Schriften der Väter und der ersten Kirchenlehrer so außeror- dentlich mißhandelt, auf mancherlei Weise verfälscht und dieses und jenes dazugesetzt oder davon genommen habe &c. Ei Lieber! SSie lehrten, daß man niemand zum Glauben zwingen müsse. »Daß man die sogenannten Kever ungestraft leben lassen solle. VDaß dieselben Personen von ihren Feinden mit Unrecht beschuldigt werden. »Die Reden des Bullingcrus gegendie vorerwähnten Leute sind an einem andern Orte um· siöndlicb erklärt spart-est. »Wir müssen aus Not unsere Beschreibung abbre- aien, um des Vetdachts willen, welchen wir aus einige Schreiber haben. UDie Acktömmlinae der Christen vor der Taufe werden in zwei Hausen geteilt. »Das; einige ungetreue Menschen der Alten Schristen verfälscht haben. 138 « Der« blutige wer will uns Biirge sein und dafür einstehen, daß Augustinus und andere Väter alles das von der Kindertaufe gelehrt und ge- schrieben haben sollten, was man vorg1bt te. . die Schriften nur Uebrigens» haben wir verhältnismäßig xreniger Väter und "K-irchenlehrer im Besitze; würden aber die Schriften, Bücher und Zeugnisse der zahllosen übrigen Kirchen- iehrer, Vischöfe und in Gottes· Wort wohlerfahrenen Christen, die aus den verschiedensten Teilen der Welt gegen« die Kinder- tckufe geschrieben, gelehrt, gepredigt und gesprochen haben ans Licht gefördert und hätten wir noch die eigenhändigen Schrif- ten der Väter, die dagegen geschrieben, in Händen, so. daß man im Stande wäre, das eine mit dem andern zu vergleichen, so würden wir zwar sehen, daß zu allen Zeiten die Wahrheit tapfer verfechten worden, das; sie aber von den Neulingeii der Taufe. (nämli"ch den Kindertäufern) unterdrückt worden sei. UJämmerliche und betrübte Sachen, die Schriften der Alten betreffend. Der blutige Schattsilalzj NichtsdestowenigeriI sind in der Väter Schriften, wie gebrechlich oder verfälscht man sie auch hat, von der wahren Taufordnung Christi noch treffliche,- dagegen aber von der Kindertaufe viele verwirrte Zeugnisse zu finden und aufzuweisen, weshalb man Gott insbesondere und allein zu danken schuldig» ist, der uns hierdurch in der Wahrheit kräftig stärkt. « Taufgeschichte über das S. Jahrhh der «2. Teil, Pag 481 u. 482. Deshalb« sind nicht wir, sondern diejenigen, welche hier und da mit der Väter Schriften untreu gehandelt haben, die Ur- sache, »daß wir in unserer Beschreibung in Ansehung der Taufe dieser Zeit hier abbrechen; doch soll in der Aufzeichniiiig späte- rer Jahrhunderte, wo niir größere Zuverlässigkeit der Schrei- ber antreffen, dieses Thema um desto bestimmter und ausführ- lkcher abgehandelt werden. » «! Das; gleichwohl viele treffliche Zeugnisse von der wahren Taufordnung Christi darin zu finden· IICnde der Beschreibung. Schauplatz — oder: — Märtyrer-Spiegel der Taufgcfiiintcn oder wehrlosen Christen, welche in dem siebentenJahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 600 an bis zu dem Jahre 700 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt von den Märtyrern dieses siebenten Jahrhunderts( Daß nach der Verfolgungder Christen durch die Heiden und Ari aner der römische Papst um diese Zeit auch angefangen, die rechtsinni- gen Christen mit seinem Stachel zustehen. » Der Bischof Adrianus, von welchem wir Leben gestraft. Jm Jahre 606. Was dasKapitel von der Todesstrafe Tat an Leib oder Leben gestraft worden sei. oben erzählt haben, daß er den jungen Kindlein die Taufe verweigert, wird um diese Zeit am betrifft. so werden einige Dinge genauer angemerkt; desgleichen, ob gemeldeter Adrianer in der Hierauf folgt eine Erinnerung, welche die folgenden Märtyrer be trifft, welche P. J. Twisck auf das Jahr 614 und 628 aufgezeichnet hat, und die wir ebenfalls aufgezeichnet haben. Viele Christen werden von den Longobardengefangen genommen, und weil sie keine den Götzen geopfert-e Speise zu Ehren des Abgotts essen wollten, getödtet. Jm Jahre 614. Von den Leiden der Christen in Persien, und auf welche Weise vie le derselben aus« dem Gefiingnisse erlöst worden seien, wird auf das Jahr 628 zu erkennen gegeben. Dann wird von acht schweren Verfolgungengeredet welche in diesem JTHVhUUdekk- vom Jahre 622 an bis ZU dem Ausgange desselben Jahrhunderts gegen die Christgläubigenveranstaltet worden si Zuletzt ihrer dieses Jahrhunderts beschlossen wird. - Als 1 zuerst die Heiden und dann die Llrianey und zwar die Crsteren durch offenbare gottlose Gewalt, die Letzteren aber · durch heimliche thrannische Scheintugend eine lange Zeit die Heerde Christi nicht allein zerstreut, sondern auch vieleunschuls dige und wehrlose Schäflein derselben gleichsam mit Wolfszähs nen aufgezehrt hatten, so hat fiel) nachher -in diesem Jahrhun- derte, wovon man früher fast nichts gewußt hatte, der römische Bischof, der nun Papst genannt wird, als ein Vorbote des Anti- christs zu erheben angefangen, indem derselbe nicht nur mit Verfluchem Veislbaiineti und schrecklichen Drohungen, welche schon das Herzs zätten mit Schauder erfüllen mögen, sondern 1Daß itachs der Verfolgung der Christen durch die Heide« und Atianer auch der Pavst zu Rom die siiechtsinnigen mit seinem Stachel zu stechen anfing. ; dabei werden auch die»Plätze».ckngegeben, wo diese Verfolgungen stattge- funden, und die Namen einiger Tyrannen, welche sie angestellt haben « « wird eine speciellere Bemerkung von den erwähnten Ver folgungen und Märthrern geinacht, womit die Beschreibung der Mär- auch wie es scheiur mit peiurichek und— wikkticher Strafe, die gewöhnlich Leib und Leben betroffen, die Leute, welche gegen« die römische Kirche waren, zu verderben getrachtet hat. Hiervon i« werden wir bald ein Exempel anführen, welches einen Maßstab für seinen boshaften Charakter giebt. » Adrianus, ein christlicher Bischof oder Lehrer, wird, weil er die Kindertaufe vermissen, peinlich gestraft, um das Endcdcs Jahres 606. Wir Thaben in unserer Beschreibung der Taufe über das Jahr nach der Geburt Christi 60(3, von dem beriihniten Lehrer IDavon können Exempel angeführt werden. lVon dem Bifchof Adrianus und von seiner Gerinaachtung oder Ver« längnung der Kindektaufe oder Märtyrer-Spiegel der. Jovis-Erstaunen. und Bischofe Adrianus erzählt, und aus einem Briefe des Gre- gorius Magnus an den— obengenannten Johannes, Bischof -von Larissa gesandt, angeführt, daß er, nämlich Adrianus beschul-« digt werde: daß er den jungen Kindern die Taufe verweigert ge. « Gent. Magdeb.. Gent. S, Kuh. 4," Pag· 141· Item H. Mond Richtigkeit der Kindertaufe L. Auflage. .1648, Pag 80 re. Aber, « wie es scheint, ist es nachher nicht bei der vorer- wähnten Beschuldigung geblieben, sondern man ist allem An- scheine nach weiter gegangen, und ist schärfer, ja grausamer ge- gen ihn verfahren; denn man bürdete ihm die Verweigerung der Kindertaufe als ein Crimen, das ist, eine schwere Sünden« schuld undMissetat auf. - » Daher ist auch peinlich gegen ihn verfahren worden und wird hierbei bemerkt, daß die Strafe bisweilen an den Gütern, meistens» aber an dem Leibe, ja an dem Leben vollzogen wurde. Wenn gleich diese Strafe nur gegen schwere Missetaten und Wiissetäter verordnet war, so ist doch, wie man annehmen kann, gegen Adrianus nur deßhalb peinlich verfahren worden, weil er die Kindertaufe gering geachtet und verworfen hat; dieses er- hellt aus einem Passus des Briefes von Gregorius Magnus, ge- sandt an Johannes, wie oben berichtet, welcher also lautet: Nach « dem Artikel von peinlichen Sachen hat man gegen Bischof Adrianus vorgebracht, oder zur Bestrafung hergestellt: daß Kinder auf seinen Befehl von der Vollziehung der Taufe abgehalten worden und ungetauft oder ungewaschen von dem Kote der Sünden in der Finsterniß gestorben seien. Verglichen mit der Beschreibung des Jakob Mehrning in der hei- ligen Taufgeschichta der 2. Teil, gedruckt zu Dortmond im Jahre 1646 und 1647, Pag 546 &c. Wollte «« nun Jemand dagegen einwenden, daß sich der Ar- tikel von den peiulichen Sachen 2c. nicht so weit erstreckt habe, oder nicht so streng gewesen sei weil der obengenannte Adrianus, auf Grund desselben eigentlich nicht an Leiboder Leben hätte ge- straft werden sollen 2c.: so sind wir nicht gesonnen, mit solchen uns in einen Streit einzulassen. i " Es E genügt uns, daß wir zunächst die Ueberzeugung er- langt, daß dieser Lehrer Adrianus, der schweren Strafe unge- achtet, sich nicht gescheut habe, der Taufe zu widersprechen, ja, was noch mehr ist, auch die Kinder von der Taufe abzuweisen, und sie ungetauft, »als solche, die unter der Gnade Gottes sind, sterben zu lassen, und «« daß sich ferner die von der römischen Kirchehierüber im höchsten Grade« beschwert gesunden, so daß über diesen guten Mann kzin peinliches Gericht gehalten, und derselben vor das Gericht gezogen sei, entweder um ihn, auf vor- hergegangenen Bann, ins Elend zu verweisen, oder umsihm alle seine Güter zu entziehen, oder die Todesstrafe über ihn zu ver- hängen. · « » « Ob 7 aber dieses Urteil in der Tat an ihm vollzogen worden sei, wird nicht mit Bestimmtheit angegeben; deßhalb wollen wir die Gewißheit hiervon Gott anbefehlen. l Jnzwischen s erhellt hieraus doch, was wir zuvor angeführt haben: daß nämlich der Papst, oder die römische Kirche sich nicht gescheut habe, ihre Widersacher, besonders die sich der Kinder- taufe ioidersetzteiy nicht nur, wie es zuvor zu geschehen pflegte, zu verflucheih sondern auch auf eine peinliche Weise (oder nach Art eines Halsgerichts) gegen dieselben zu verfahren. Wenn» nun wie vorsieht, gegen den erwähnten Lehrer TDasZ ihm solches als Crimen oder schwere Todslinde aus-gelegt und das; dabcr vcinlich gegen ibn gehandelt wird, nach dem Schreiben des Gregorius! Magnus sBetrisst das Kapitel oder den peinlichen ArtileL welcher gegen ihn vorgebracht wurde« Ujlntwort auf gewisse Eins-dürfe. »Was uns zunächst in dieser Sache genügex »Was uns ferner in dieser Sache geistige. 7Ob das:- Urteil in der Tat an ihm vollzogen worden. sWas aus dieser Sache za schließen. »Daß. wir von des Adrianus Ausgang »die beste Hoffnung haben. es sei. dasz er eines natürlichen oder gewaltsamen-Todes gestorben. 139 Adrianus verfahren worden ist, so wollen wirvon seinem Tode das beste hoffen, er sei nun eines natürlichen oder gewaltsamen Todes gestorben. Der Herr kennt die Seinen und wird diesel- ben nach diesem Leben,-die da gelitten haben, weil sie der Un- wahrheit widersprochen, nicht unbelohnt lassen. Erinnerung wegen der folgenden Märtyrer, welche P. J. Twisck auf- das Jahr 614 und 628 setzt, und von welchen toir Nachricht geben. Wir I haben über das Glaubensbekenntniß der getödteten Personen, von denen wir jetzt reden werden, keine zuverlässigen Otachrichten erhalten können, weshalb wir sie nicht alle unter die wahren und rechtsinnigen Vekenner des reinen Glaubens zählen dürfen und zwar um deswegen, da das Schtvert der Verfolgung damals über allen denjenigen, die mit dem christlichen Namen belegt wurden, geschwebt hat, wie dies früher öfters an den Orten, wo diese Verfolgungen vorkamen, zu geschehen pflegte. Man 2 prüfte auch die Leute nicht so genau über diesen oder jenen streitigen Glaubens-Punkt (ich rede von denjenigen, die von den Heiden gefangen wurden), denn die Verfolger waren dazu wegen ihrer Unwissenheit nicht fähig, während es sich mit den- jenigen, welche den Päpstlichgesinniem von welchen wir oben ge- redet haben, in die Hände fielen, anders verhielt, denn man hielt unbedingt den Menschen vor: Ob sie den Götzen zu opsern und Christo abzusagen be- nehrten re. ? Daher Z kommt es, daß-in dem Bekenntnisse der Märtyrer, die unter den Heiden gelitten haben, nicht so viel streitige Glau- benssachen berührt worden, als dies gegenwärtig unter den Christen der Fall ist; doch hiervon ist an einem andern Orte susführlicher gesprochen worden. Auch hat die Nachlässigkeit der Schreiber, die in der Zeit gelebt haben, der Mangel der Buchdruckerkunst und die Gewalt der Verfolgung, welche die Menschen zu flüchten und umher- zuirren nötigte, keine geringe Veranlassung gegeben, daß jetzt so wenigevon den Bekenntnissen der Märtyrer beigebracht werden können; hierüber ist bei der Abhandlung über die Taufe aus- führlicher geredet aus Gründen der. christlichen Liebe. Daher «« halten "wir dafür, daß unter den Märtyrern, wel- che wir anführen werden, wenn gleich nichtszalle, doch wenigstens einige gewesen seien, welche in ihrer Lehre richtig gewesen und durch ein gutes Bekenntnisz die Veranlassung zu ihrer Marter gegeben haben; sie aber alle aufzunehmen oder uns hierüber mehr zu verbreiten, finden wir aus oben angeführten Ursachen nicht ratsam. . Um «. aber die Sache auf das Kürzeste »und Einfachste dar« zustellen, wollen wir P. J. Twiscks Angaben zufolge in Weni- gem zusammenfassen, was die Alten in früherenZeiten hiervon aufgezeichnet haben. »Von vielen Christen, welche von den Langobarden gefangen genommen und getödtet sind, weil sie keine den Götzen l geopferte Speise, dem Abgotte zu Ehren, essen wollten, im Jahre 614. Die! Langobarden, schreibt P. J. Twisck, nahmen viele Christen gefangen und wollten sie zwingen, Fleisch zu essen, das IBetrifft das Glaubensbekenntnis; der getausten Personen, von welchen später auf das Jahr 614 und 628 geredet werden soll. EDaß die Märtyrer, die unter den Heiden getödtet worden, nicht so genau in streitigen Glaubens- fachen geprüft wurden. »Aus diesem Grunde kann von den streitigen Glau- benssachen nicht viel gesagt werden. OWaH wir aus Gründen der christlichen Liebe don den Miirtbrern halten, soll gesagt werden. sJn der Ordnung der- selben wollen wir P· J. Twisck folgen· « JBetrifst die Christen, welche von den Langobarden-gefangen und getödtet worden, weil sie das Göhenodferisleisch nicht essen wollten. 140 Der blutige sie ihren Götzen geopfert hatten; als sie sich aber dessen weiger- ten, find sie von ihnen getödtet worden, auch haben sie ferner vierhundert, welche ihre Götter nicht anbeten wollten, getödtet. C l P. J. Twisck Chronik, das 7. Buch auf das Jahr 614, Brig. 216, o . 1 sc. Was 2 nun dasjenige betrifft, was von dem Glaubensbe- kenntnisfe dieser getödteten Menschen etwa sollte beigebracht werden können, und in wie weit sjrir dieselben als Märtyrer an- nehmen, davon siehe unsere obige Erinnerung 2c. Von den Leiden der Christen in Persien und wie viele derselben nachher aus ihren Gesängnissen erlöset worden, um das Jahr 628. Der « obengenannte Schreiber kommt im Verlaufe seiner Veschreibung zuletzt auf das Jahr nach der Geburt Christi 628, wo er im Anfange die Worte anführt: »Um diese Zeit haben die Christen in Persien Vieles erlei- den müssen 2e.« « s Nachher 2 erzählt er, daß der Kaiser Heraclius, als er durch Persien gezogen, viele gefangeiielChristen erlöst habe; wie viele derselben aber gelitten haben und wie viele aus dem Gefängnisse erlöst worden 2c., darüber haben wir keine Nachricht und können deshalb keine nähere Auskunft erteilen. Siehe P. J. Twisck Chronik, das 7. Buch auf das Jahr 628, Pag. 221, aus Hist. Bartes. Heclio Lib. s, Cato. is. Item Kuh. 19 von der Tyrannei der Langobarden &c. s Was Z nun noch in Ansehung der Gefängnisse und der Lei- den der vorerwähnten Christen in Persien zu sagen wäre und was wir von diesen Leuten halten, muß man in der oben ange- führten Erinnerung aufsuchen. Vonacht schweren Verfolguugcm die in diesem Jahrhunderte c vom Jahre 622 an bis zum Schlusse desselben Jahr- « hunderts gegen die Christgläubigeii stattgefunden. Wir 1 müssen hier bemerken, das; in diesem Jahrhunderte vom Jahre 622 an bis zum Schlusse desselben Jahrhunderts noch verschiedene Verfolgungen und schwere Unterdrückungen solcher, die man Chriftgläubige nennt, entstanden, unter wel- chen, aller Wahrscheinlichkeit nach sich einige befunden, welche ein reines Cslaubetisbekeniitnifz getan haben und auf dasselbe gestor- ben sind; von diesen Verfolgungen und Unterdrückungen der Chriftgläubigen werden unter andern acht namhaft gemacht, die wir in der Kürze aus A. Mellinus anführen wollen. Nachdem « er, nämlich A. Riellinus von der Zeitrechnung der Türken oder Niahoniedaner gehandelt, so gehter auf das Jahr 622 über und sagt: « i. Jn s Jtalien ist unter« dem arianischen Könige der Lon- gobardeii eine neue Verfolgung der Christen, die daselbst wohn- ten, entstanden. » » B. Jn «! Frankreich find auch einige, nämlich christgläubige Menschen, Märtyrer getrordeii Je. « Z. Nachdem « Constantinus, der Sohn des Heraclius, vier und Heracleonris sechs Monate regiert hatte, ist Constans, der Sohn des Constantinus, siebenundzxranzig Jahre Kaiser gewe- sen; dieser folgte den Fußstapfen seines- Großvaters Heraclius sBetnerlung zu der vorerwähtcten Erinnerung» Xibetrisst das Leiden der Christen in Persien »Daß viele derselben nachi her durch den Kaiser Heraclius aus den Gefängnissen erlöst worden. sDaß man die oben angeführte Erinnerung hier beriicisichtigeic müsse» 1Betrisst acht besondere Versolgungem welche gegen die Christgläubigen cmgesaiigcn und ausgeführt worden sind. EVon vorerwähnten acht Verfol- gungen. DJn Italien durch die Langobarden. «Jn Frankreich. Dlln ver- lchiedenen Orten. « s Schauplatp und verteidigte die Secte der Monoteleten, deshalb wurde dieser Secte wegen eine schwere Verfolgung gegen diejenigen Christen unternommen, welche eine andere Lehre hatten. 4. Jn ·« diesen achtundzwaiizig Jahren, nämlich in der Zeit der drei obengenannten Kaiser, haben die Arabier oder Sara- cenen viele Länder oder Städte eingenommen und eine unzähl- FaåetMenge Christen, die unter dieser Regierung standen ge- o e · Auch ist eine nicht geringe Unruhe in Frankreich und Eng- land der christlichen Religion wegen entstanden. Darauf sagt er: Z. Jn 7 Frankreich sind gleichfalls in den siebenzehn Jahren seiner Regierung einige gemartert worden. « . . · · Nachdem er dieses gesagt, redet er von den Verfolgungem dieninerhalb fechsundzlvanzig Jahren unter der Regierung des Kaisers Justinianus des jZweiten und zur Zeit des Leontius, Tyber, Aphsimatus 2c., sowohl von den Langobarden als Sara- cenen gegen die Christen stattgefunden und schließt damit: S. Desgleichen « sind auch in Frankreich und England, 7. Deutschland V und Spanien I« um dieselbe Zeit viele zu Märtyrern geworden 2c. - « Siehe in dem zweiten Buche der Berfolgungen und Märtyrer, ge- druckt im Jahre 1619, Fol. 303, Col. 1, L, unter dem Titel: Kurze Angaben über den Inhalt des siebenten Jahrhunderts, welcher mit dein Jahre 620 anfängt er. Eben U dasjenige, was bei der Marter der vorerwähnten Leute, die in dem Jahre 614 und 628 getödtet worden, bemerkt ist, mag auch bei den acht genannten Verfolgungem welche in diesem« Jahrhundert entstanden, berücksichtigt werden; siehe hierüber gleichfalls die obige Erinnerung sc. Nähere Anmerkung von den obigen Miirtnrcrm Wir « sind genötigt, hier unsere Beschreibung der Märtyrer dieses Jahrhunderts abzukürzen da uns die Schriften der Alten in dieser Beziehung keine näheren Nachrichten hinterlassen ha- ben; wenigstens ist uns darüber nichts bestimmtes in die Hände gekommen. . Nichtsdestoweniger « mag das Obige zur Verteidigung der Kreuzeskirche der Taufgesinnten und wehrlosen Christen genü- gen, denn, obwohl wir von einer großen Anzahl Märtyrer gere- det haben, unter denen sich nur wenige Bekenner des wahren Glaubens befunden, so kann dies doch weder dem Ansehen noch der Wahrheit der »kreuztragenden Kirche Abbruch tun, nachdem wir nachgewiesen, dasz in diesem Jahrhunderte viele Bekenner jenes Glaubens eristirt, denen man bald durch diese.bald durch jene Mittel Einhalt zu tun sich bemüht hat. Siehe in der Taufbeschreibung auf die Jahre 610, 682, 699 er. Außerdem s scheint es nicht wohl möglich zu sein, daß alle diejenigen, welche, wie es fiel) annehmen läßt, im fünften Jahr- lncndert in großer Menge unter dem Namen Wiedertäufer ange- führt werden und gegen welche blutige Befehle erlassen worden sind, im Jahre 418, ohne daßJemand übriggebliebeii wäre, ge— tödtet und ausgerottet sein sollten. « Wir sagen, dies scheint nicht wohl möglich zu sein, weil selbst bei den fchwersten Versolgungen, die Verfolgten, deren es eine große Anzahl gab, nicht so genau ermittelt werden konnten, daß Niemand der Verfolgung hätte entgehen, oder daß sich nicht der Eine hierhin, der Andere dahin hätte verbergen können. «Jn vielen Ländern und Städten 7Jn Frankreich. SJn England. »Ja Deutschland. 10 In Spanien. »Hier muß abermals die mehrerwähnte Erin- nerung in Obacht genommen werden. sWarums wir genötigt sind, unsere Beschreibung abzukürzen EDoch ist genug zur Verteidigung der Kreuzeslirche der Tausgesinnten und webrlosen Christen, worauf sich diese Angaben beziehen. angegeben worden. sEs scheint nicht wohl möglich zu sein, daß alle die Leute, welche in dem vorigen Jahr« dunderte Wievertåuser genannt worden, ohne daß Jemand über-geblieben wäre, ganz auögerottet worden sein sollten. oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnteii. Dieser « Annahme zufolge haben die der Verfolgung Ent- gangenen (wie es nicht anders sein konnte) den lebendigen Glau- ben, der in ihnen war, in seiner vollen Kraft wirken lassen, um den Vienscheii jener Zeit. und besonders ihren Kindern und Nachkommen, diejenige Lehre und» diejenigen Grundsätze einzu- pragen, zu denen sie sich selbst bekannten und in Vetreff welcher sie zwar ihr Leben in Gefahr gesetzt hatten, aber durch Gottes Gnade dem Tode entgangen waren. Das s wenigstens ist gewiß, das; auch im nachfolgenden sech- sten Jahrhunderte Leute gelebt, die nach jenen Prinzipien ge« handeln-und daß es auch solche gegeben, die sich nicht gescheuet haben, Christo, ihrem Seligmachey zu Ehren, als wahre Wiärs threr ihr Blut wie Wasser zu vergießen &c. Hierüber, sowohl in Ansehung des Bekenntnisses, als auch der Marter, magdie Anmerkung nachgesehen werden, welche wir über das sechste Jahrhundert gemacht haben. sDaß die übergebliebenen Gläubigen derncutlich ihre Kinder und Nach« kommen in der rechten Erlenntnisz unterwiesem sDaß in dem sechsten Jahr- hundert auch iolche Menschen gewesen. 141 Kann « man sich wohl wundern, wenn wir für gewiß hal- ten, daß dieses siebente Jahrhundert auch nicht ohne solche Men- schen gewesen sei, die ein gutes Glaubensbekeniitniß getan ha- ben, und darüber den Tod erleiden mußten? Jn Wahrheit, wir haben keine Ursache daran zu zweifeln; es mußte denn sein, daß sie ihre Zeitgenossen und Nuchkommen m dem Glauben nicht gehörig unterrichtet hätten, oder es müß- ten in diesem Jahrhundert keine Verfolgungen stattgefunden haben. Das Erstere müssen wir aus Gründen der christlichen Liebe bezweifeln, das Letztere ist aber bereits genügend wider« legt, als wir von verschiedenen Verfolgungen in derselben Zeit Nachricht gegeben haben. Wir’ wollen jetzt mit dieser Abhandlung schließen, nach« dem wir die Gründe unserer Abkürzung oben genügend erklärt haben; die von uns in großer Anzahl erwähnten Glaubensbe- tenner und Märtyrer werden unsere ausgesprochene Ansicht unterstützen. »Es ist wohl anzunehmen, das; auch das siebente Jahrhundert seine Glau- bensbelenner gehabt. Ubeschlusz unserer Beschreibung, die Märtyrer, welche in diesem Jahrhunderte angeführt worden, betreffend. Beschreibung von der heiligen Taufe der Märtyrer im siebenten Jahrhundert, Von dem Jahre nach der Geburt das ist: Jesu Christi 600, bis zu dem Jahre 700. Karzer Inhalt von der Taufe im siebenten Jahrhundert. Der erste Bekennen der in diesem Jahrhundert sich gegen die Kindertaufe erklärt. nicht nur durch Worte. sondern durch die Tat, wird Adrianus genannt: auf welche Wei werden. e aber die Römischgesiiinten mit ihm verfahren, soll an einem andern Orte aussiihrlicher angeführt Damit die Kindertaufe nicht ganz außek Brauch lommqhaben die Papisten dieselbe auf dem Bracerensischen Conciliutn befestigt. Die Frommen bleiben bei der wahren Taufordnung Christi, Conciliums ungeachtet der Macht des Papstes und des Schlusses des erwähnten Unterdessen ließen sich taufen (nämlich als sie zu ihren Jahren gekommen) Anastasius, ein Perser; Theodorus oder Theodusz viele hundert Juden; einige Ober- und Niedersachsem einige in E Die Prüfungen oder andern Amandus. Birinus und andere Lehrer getan. ngland. Untersuchungen des Glaubens sind zu dieser Zeit bei den Rechtsinnigen gebräuchlich gewesen; dieses haben unter Von dem indischen Volke ließen sich zu derselben Zeit einige der christlichen Gemeine einverleiben, welche, nachdem sie ihr Glaubens- bekenntnis abgelegt, die Taufe begehrt haben. Die Anrede des Zeno Veronensis welche er an die Täuflinge zu richten-pflegte, wird angegeben und genau erklärt. Dem Exempel der egyptischen Gottesgelehrten, welche die Lehre des Glaubens von der Taufe den Ankömmlingen vredigtem folgen zu dieser Zeit auch andere nach. Die gern auf jeden beliebigen Tag gesetzt. Auch be Zeit der Taufe, welche auf Ostern und Pfingsten gesetzt war, wird, um die Kindertaufe zu begünstigem von des Papstes Anhän- fiehlt der Papst, »dem Volke während der Messe den Kuß des Friedens anzubieten. damit dieselbe, die, wie es scheint, bei vielen nicht hoch geachtet wurde, desto mehr Ansehen bekommen möchte. Die Gläubigen werden durch den obigen päpstlichen Befehl nicht von ihrem Glauben abwendig gemacht; ja, wie es scheint, haben sich einige. selbst von der römischen Kirche, gegen den papistischen Aber glauben gesetzt: l. Jsidorius Z. Cärarius, Z. Adelheimius 4. um«-ins, s. Julianus Pomorius er. denen, welche die Taufe begehrten. Unter diesen wird auch Jsidorus Hispalensis genannt, und was derselbe von der Taufe geschrieben, nämissii rot-«. Die christgläubigen Eltern Lutgerus und Libuga ließen ihren Sohn LUkgSUIs ungetauft, bis et EU FtMktsich de« GIAUEIM M N« «« - men und darauf getauft worden. Endlich wird auch der Unterschied angegeben zwischen denen von dsk lömischstl Kkkchth und denen, welche die Taufe auf den Glauben bedienten er» und dieses ist der Beschluß der Beschreibung der Taufe im siebente« Jshkhllvdekks JnI diesem Jahrhunderte erhielt der Stuhl des Antichrists die höchste Macht, indem der Kaiser Phocas im Jahre 606 dem römischen Bischofe den Namen Papa, das ist Papst, oder ober- ster Vater, gegeben, zu welchem Namen sich Vonifazius der Dritte zuerst gebrauchen ließ, wenn er in seinen Gesetzen, welche er, um ihm zu gehorsa1nen, erliefd also schreibt: XJn diesem Jahrhundert ist der rötnische Bischof durch den Kaiser Phoeas zum Papste erklärt worden. »Wir wollen, wir verordnen, wir befehlen, wir gebieten Je» also will ich,—also verordne ich’s, also befehle ich, also gebiete ich« 2c". Nebenbei wurde dem Volke viel Aberglauben und Men- fchenerfiiidung als Gottes Wort»vorgetragen: Als von dem Vil- derdienste,. das Sakrament zu begrüßen, us. daß es zur Seligkeit nötig sei, die Kindertaufe beizubehalten. Nichtsdestoweniger- « Gleichwohl haben sich viele Fromme geweigerh ihm zu gehorchen. 142 - Der blutige haben viele fromme Leute nicht allein sich geweigert, den obi- gen Verordnungen des Papstes zu gehorchen, sondern es ha- ben sich auch einige geradezu dagegen aufgelehnt, und sowohl den römischen als päpstlichen Aberglauben in manchen Stücken tadeln, verwerfen und geringachten dürfen; dies ist unter an- dern auch mit dem Artikel der Kindertaufe nd was dazu ge- hört, geschehen. Jn dieser Beziehung habe sich nicht allein einige geringe Leute, sondern auch einige angesehene und ge- lehrte Männer unzufrieden erklärt, so daß sie ganz davon« ab- ließen, und sowohl mit Worten als mitTaten zu erkennen ga- ben, daß sie derselben entgegen wären; dies ist selbst in Rom liekantct geworden, wie an seinem Orte angezeigt werden soll. Jm Jahre 605. Zu dieser Zeit schreibt Gregorius «Magnus, wenn ein Bischof, wer er auch senallgemeiner Bischof oder Papstge- ilnsttsmt wird, so besudelt derselbe-die ganze Kirche. Jn Reg. B. s, C. Ferner: »Ich sage freimütigxdaß ein jeder, der sich einen allge- meinen Bischof nennt, oder so genannt zu werden begehrt, in seiner Erhebung des: Vorläufer des Antichrists sei. Buch 4, Einst. So, Sam. Welt. in dem Geschlechtregister der römischen Successiom gedruckt 1o49, Pack. 125. Im Jahre 606. Jns diesem Jahre, als der Papst durch Phocas als Haupt der allgemeinen lateinischen Kirche ausgenommen worden war, hat sich der berühmte "Lehrerund Bischos Adrianus öffentlich der Kindertaufe widersetzt; denn er wollte die Kinder weder selbst taufen, noch zugeben, daß dieselben getauft würden, son- dern hat ihnen die Taufe gänzlich verweigert; deshalb ist er cuch von Gregorius Magnus, dem Vischofe zu Rom, bei Jo- hannes, dem Bischofe zu Larissa, angeklagt worden, wie dies ekn Brief, den Gregorius an Johannes gesandt, ausweist; in Fesem wird unter anderm gesagt: Der zweite Beschuldigungspunkt gegen den Bischof Adrias uns, schreibt er, ist der: Daß er den jungen Kindlein die Taufe verweigert und sie ohne diese hatte hinsterben lassen 2c. cent. Magcleh Leut. 9, cap. 4, pag. 141, nach der Anweisung it! sägt. Bist. Pag. 296 et H. Mont- Nichtigkeit der Kivndertaufm Z. Aufl. g. . Ja« es scheint daß der vorgenannte Adrianus wegen die- ser seiner Ansicht gegen die Kindertaufe, und weil er die Kind- lein ungetauft hat hinsterben lassen, peinlich gestraft wordemsei. wie von den Alten berichtet wird, und in unserer Beschreibung der Märtyrer ausführlicher angegeben werden soll. Jm Jahre 608. Damals lehrte Theophilactus daß ein jeder, der die Kindlein in den Worten des Herrn über Cap. 6, Cph (Sam. Veltius, gedruckt 1649, Pag. 125), recht unterrichten wolle, die Hei- lige Schrift fleißig lesen müsse. , Im Jahre 610. , Nachdem« nun, allem Anscheine nach, die Kindertaufe bei Vielen gering geachtet wurde, es sei des oben genannten Adris anus Lehre, oder anderer Ursachen willen, indem dieselbe als unnütz und unnötig zur Seligkeit erkannt wurde; so ist es ge:- schehen, daß sich die von der römischen Kirche dieser Meinung öffentlichwidersetzt haben, entweder um dieselbe. ganz auszu- rotten, oder um sie wenigstens durch den päpstlichen Bann zu verbannen Daher wurde in dem zweiten Coiicilium Bracerens si unter anden Stücken im Jahre 610 festgestellt, beschlossen und bekannt gemacht: Daß es zur Seligkeit der jungen Kindlein nötig sei, sie zu taufen re. . « Seh. Franck Chronik der römischen Ketzer. von Petrus bis Cle- mens, gedruckt 1563, Fol 73, End. Z. P. J. Twisck Chronik, 7. Buch, Pag. 213, Col; Z. Wie aber die wahren Christen, »welche die Taufordnung sBon dem Bischofe Adrianus der sich damals der· Kindertaufe widerselztcn OGr wird darüber peinlich bestraft. sDaß wegen der Geringachtung der Kin- dertause damals beschlossen wurde, daß die Kindertaufe zur Seligkeit de: Mk» der nötig fei- . Schllttplccth Christi recht beobachten, sich hierin betragen, und ob sie einige Verfolgung dieserhalb erlitten haben, wird nicht mit klaren Worten gesagt; soll jedoch betreffenden Orts einvMehres davon berichtet werden. « l Jm Jahre 620. « · Obgleich« damals durch das Ansehender römischen Pap- stes, welcher zum obersten Haupte der Kirche erwählt worden, und durch den Schluß des Conciliums Bracerensis die Kinder- taufe trefflich befestigt wurde, so daß niemand, der ein Mit: glied der römischen Kirche bleiben wollte, ein Wort dagegen hätte einwenden dürfen, so haben dessen ungeachtet diejenigen, . die Christum lieber hatten als den Papst, und das Evangelium in größerer Würde hielten als die päpstliche und die Würde der Concilienschlüsse denwahren Glauben und die wahren-Ord- nungen Christi, und vorzüglich das Stück der Taufe beihiels ten. Hierüber würden wir viele Beweise liefern können, wenn nicht die Bücher und die Schriften der Frommen von den Lili- hängern der römischen Kirche auf tyrannische Weise vernichtet wären. » - . Wir haben jedoch aus den Schriften glaubwürdiger Schreis ber so viel in Händen, als uns zur Bestätigung dieser Sache nötig ist. Daßs die Taufe damals an bejahrten, verständigen und er- wachsenen Personen von denjenigen, welche dem Schlusse der rö- mischen Kirche in dem Artikel der Kindertaufe entgegen waren, vollzogen worden, ist aus drei Umständen zu ersehen, nämlich 1. aus der Zeit, wann man tauste, S. aus dem Orte, wo man tauste, Z. aus den Personen, die getauft wurden. Was« die Zeit betrifft, wann man»taufte, so wird diese in der Antisidiorensischen Versammlung mit klaren Worten auf Ostern angegeben (als Gegensatz, derjenigen Personen, welche die neugeborenen Kindlein an jedem beliebigen Tage tauften). Jn jener Versammlung ist festgestellt, daß man, Ostern ausgenommen, niemand taufen sollte, es sei denn in Todesnot 2c. (Siehe in den Antisidior Schlüssen) Um jene Zeit pflegte man dann gewöhnlich die Ankömm- linge in dem Glauben zu unterrichten, wie. oben genügend be- irichtet worden. . Was» den Ort betrifft, wo man tauste, so war weder ein Taufstein noch ein Waschiaß zur Hand, sondern die Taufe ge- schah in den Wüsten an den Strömen, wohin, wie jeder leicht ur- teilen kann, neu geborene Kindlein nicht gehen, sich auch der Sit- te nicht unterziehen können, welche damals bei dem Taufen ge- bräuchlich genesen, nämlich, daß man, wenn mangetaust wur- de, niederknieem und in oder unter das Wasser hinuntersteigen mußte. Von dieser Sitte jener Zeit in denwarmen Ländern werden unten Beispiele erzählt; unter andern schreibt Bedo, Buch Z, Cap. 16: « Daß Paulinus an dem Mittage viele Personen bei der Stadt Trovulsinga im Flusse Trehenda getauft habe ge. Diese« Art zu taufen, welche bei den Alten Cintauchung oder Untertauchung genannt wurde, ist sehr lange, ja bis auf unsere gegenwärtige Zeit beibehalten worden, besonders von den Völkern in» den Morgen- oder Mittagsländerw welche das griechische Wörtchen Baptisma, Taufe, oder baptizo, taufen, also verstanden haben, daß damit lediglich eine gänzliche Einkau- chung oder Untertauchung in das Wasser zu erkennen gegeben werde; man hat aber gefunden, daß nach dem Sprachgebrau- che der Griechen mit diesen Wörtern nicht nur eine Cintauchuiig ·« Daß die Frommen bei der Ordnung Christi in den· Artikel de: Taufe der isäpstiichen Macht und des Schlusses des vorhergehenden Conciliums unbeachtet geblieben. 7Vou drei Umständen, woraus hervorgeht, das; die Taufe an bejaht- ten Personen vollzogen worden sei. sJn welcher Zeit man taufte. »An welchem Orte man taufte. 10 Parentbefis von der Taufe· welche Eintauchung oder Unter. tauchung genannt wurde. 143 oder Märtyrer-Spiegel der. Taufs-Gefinnten. oder Untertauchung, sondern auch Waschen und Besprengen mit Wasser verstanden werde. « « Zum Exempel Baptisma, Baptismo wird durch Besprew gnug, Waschen, Taufen übersetzt 2c. Siehe das Wörterbuch von vier Sprachen, worin aiIe lateinischen Wörter mit dergriecgischem französischen und holländischen Bedenk tungzu finden sind. msterdam in der Revensteinianifchen Druckerec im Jahre 1634, Lit. B. » Doch lassen wir die vorerwähnte Art zu taufen in ihrem Werte; es genügt uns, daß wir nachgewiesen haben, daß sie bei jungen Kindlein zu der Zeit nicht angewandt werden konnte, und das; diejenigen, die sich auf solche Weise taufen ließen, er- wachsene und verständige Personen sein mußten. « Was« nun das« Dritte betrifft, nämlich welche Personen damals getauft wurden«,"so folgt solches aus den zwei vorherge- henden Umständen der Zeit und des Ortes zu« Genüge; doch wol- len wir zum Ueberflusse einige Anweisungen von den Verse-· nen beifügen. Damalsif ward zu Jerusalem Anastasius, ein Perser ge- tauft; zu Constantinopel ließ sich die berühmte persische Frau Cäsarea mitihrem Manne und- vielen ihren Nachfolgern taufen; in Bayern ließ sich Theodorusss sonst Theodo oder Theodus genannt, mit einer großen Anzahl Volkes taufen; in Spanien sind« viele hundert Juden auf den Glauben getauft worden; einige Schreiber haben ihre Anzahl auf einige Tausend angege- ben, welche Zahl wir aber, um die Wahrheit nicht zu umgehen, nicht annehmen mögen; auch in Ober- und Niedersachsenfi in England« und andern Gegenden ist, dem Berichte nach, damals eine unzähligelMenge Menschen zu dem Glauben gekommen undd darauf getauft worden, wie unter andern nachgewiesen wir . Tn Ba t. it., a . 491, aus o . Ma us, aulus Diaconus, Bedafshist eciswgelche mit einkngersvegnglichek werden müssen. Jm Jahre 632. ZUU dieserZeit waren die Prüfungen und Untersuchungen des Glaubens bei den rechtsinnigen Lehrern im Gebraucheins dem diejenigen, die sich zur Taufe meldeten, sie mochten ·von jüdischen, heidnischen oder christlichen Eltern gewesen sein, zuerst geprüft und in dem Glauben untersucht wurden; diese Unter« suchung pflegte sechs- oder siebenmal in der Woche vor Ostern oder Pfingsten zu geschehen, damit solche Ankömmlinge wenn sie ein gutes Bekenntnis getan und sie in dem Glauben befestigt worden, auf die bevorstehende hohe Zeit getauft werden niöchs ten» Hierüber wird von vielen Schreibern berichtet, wovon wir ums! dieses wenige aus der Taufgeschichte «Pag. 492, anführen wo en: · . Der« Bischof oder Lehrer Amandusls machte des Dagober- i tus Sohn, ehe er ihn taufte, zu einem Catechumenus (das ist, Lehrling des Glaubens), Regi., Buch 1, und in Niedersachsen hatte Birinus eingeführt, daß er das Volk nicht taufte,-« bevor fes catechisiert,— das ist unterwiesen war; aus Bedo, Buch 4., Cap.» 16· Ein anderer; Lehrer unterwies zuerst eine jüdischeJung- Frau, ehe er sie taufte, wie Metaphrastes angibt. Von« Arnulphus bezeugt Vinentius, d sß einer, der kör- perlich ungesundlgewesew von ihm, nach vorhergegangener Uns« terweisung getauft worden sei, nnd daß dieser kurz darauf. seine Gesundheit wieder erlangt hat. Buch 23, Cap. 76. « « U Jn Ansehung der Personen, die getauft worden, EVonder Taufe des Anastasius. eines Persers UTheodorus, Tbeodo oder The-ums. I« Viele hundert Juden. IEEinige in Ober- und Niedersachfem I« Jn England auf den Glauben. unterdessen haben die Papistenjunge Kindlein ganz gegen die Taufe auf denGlauben getauft. 17 Zu diesen Zeiten waren die Prüfungen oder Untersuchungen des Glaubens bei den« Rechtsinnigen im Brauche. IIWie die Tiiuflinge zuerst im Glauben unterrichtet wurden. VI« Durch Anmut-us, Biris nus und einen Andern. WVön einem Kranken, der durch Arnulphus getauft worden. . . s Wir« wollen damit; keineswegs zu erkennen geben, daß die Taufe einige Kraft auf die Gesundheit des Leibes äußere, son- dern nur, daß sie an verständigen Personen vollzogen worden, 1 nd das auf den— Glauben, nach der Ordnung des Herrn. Jm Jahre 646. « . Alls« nun die Lehre von dem. Glauben an Jesumsich sehr ausbreitete, und die Gläubigen an vielen Plätzenzunahmem so daß die Gemeine, die eine Zeitlangspder Verfolgung wegen in Höhlen verborgen zu leben-pflegte, nun hier und da das Haupt wieder anfing zu erheben, gleichwie zur Friihlingszeit das Gras aus der Erde aufzuschießen pflegt; so hat man auch ihr Wachs- tum wahrgenommen, und zwar nicht. allein durch den Zu- tritt derjenigen, die von christlichen Eltern geboren worden und den Glauben annahmen, der Heidemdie sich zu dem Glauben bekehrten, sondern hauptsächlich durch das jüdische Volk, wel- ches doch zuvor gegen die Christen sehr erbittert war: dieses kam nun in Haufen, wie dies auch vornicht langer« Zeit geschehen ist, um in dem Namen Christi auf den Glauben getauft zu wer« den; hiervon wird ein Exempel angeführt bei Gregorius Turn- nensis, in dem 5. Buche der Chronik von Franc, Cap. 11. Als« einige Juden, welche die Taufe begehrten, einstim- mig zu dem Lehrer sprachen: Wir glauben, daß Jesus der Sohn des lebendigen Gottes sei, der unszu einem Prophetenund Messias verheißeniistzdeshalb bitten wir, daß wirdurch die Taufe abgewaschen werden möchten, damit wir nicht in unseren Sünden siegen bleiben re· Der« Lehrer freute sich über dieses Bekenntnis, und ging in der Psingftnachh wo man. zu wachen und zu beten pflegte, nach dem Taufplatz, welcher außerhalb der Stadt gelegen; da- selbst fiel die ganze Menge vor ihm nieder und hielt um die Taufe an. · « » » · Taufgeschichte Pag-. 499, aus Steg. Türen. Je. » . « Im Jahres-IS. . D. J. Vicecomesks führt uns aus Zeno Veronensis eine ge- wisse Ansprache an, mit welcher dieser—Zeno die Täuflinge, wenn dieselben getauft werden sollten, anzuredenpflegte Seine An« rede lautete also; ; l Erfreut euch, geliebte Freunde, es ist zwar wahr, ihr wer« tdet in der Taufe von Kleidern entblößt; aber ihr sollt mit himm- lischen Kleidern geziert, aus dem Wasser schneeweiß wieder her- aufsteigen, wer nun· dasselbe nicht verunreinigen wird, der soll iasHimmelreich besitzen. . — j B. H» Pag. 501, aus Vicecomes Buch 4, Cap. «10, aus der zwei- ten Predigt von »der«Taufe des Zeno Veronensisee » · . Dieses« sind Reden, welche den Verständigen zukommen, welche aber keineswegs— sich für junge Kindlein eignen; wenn hier erstlich gesprochen wird, freut euch 2c., so ist dies der Be- trübnis entgegengesetzh welche die Täuflinge um der Mengefihs ;rer Sünden willen, welche sie beweinten und bereuten, zuvor zu empfinden pflegten; nun aber hatten sie Ursache, sich um des Glaubens willen zu freuen,«und weil sie durch das Blut Christi inder Taufe abgewaschen waren, wie jener Kerkermeister, der, als er getauft wurde, sich mit seinem ganzen Hausefreute Apg. IV, und ; jener Mehr, der nach der Taufe« fröhlich seinen Weg sortsetzte, Apg. 8 te. . . »— Das« Ausziehen der leiblichen Kleider vor der Taufe und das Anziehen des schneeweißen Kleides der Gerechtigkeit in« der EWas wir hiermit zuerkennetrgeben wollen. LDatnals haben sich die Lsxläubigen sehr vermehrt, nicht allein durch diejenigen, welche von« christlichen Eltern geboren, oder von heidnischer Hertunft gewesen, sondern vorzüglich durch das iüdische Volk. Mson einigen Juden, die um die Taufe anhielten. ssDer Lehrer freute sich hierüber und ging nach dein Laufs-lade« »Von der Anrede des Zeno Beronensis an die Iäuflinge «« Was mit der obigen Anrede des Zeno, die Taufe betreffend, zu erkennen gegeben wird. »Was mit dem Ausziehen der Kleider bei der Taufe zu erkennen gegeben wird. 144 Taufe, ferner die Sorge, dasselbe nach der Taufe nicht durch Sünden zu verunreinigen, wie in obiger Anrede an die Tauf- linge gesagt worden ist, ist kein Werk für junge Kinder, sondern allein für bejahrte und erwachsene Personen, daher ist die Tau- fe, von welcher an demselben Orte gesprochen wird, kenie Kin- dertaufe, sondern eine»Taufe, welche allein den Verständigen und Bejahrten zukommt. — , « , - , Im Jahre 670. « » Zu« dieser Zeit war die heilige Taufordnung Christi ·in Egypten noch in« ihrem richtigen Gebrauche, es wurde— namlich die Lehre von dem Glauben vor der Taufe denAnkömmliiigeis gepredigt, ja es stand dieselbe daselbstin einem solchen Ansehen, daß auch einige in andern Ländern in diesem Stücke von der rö- mischeni Kirche sich abgesondert und sich vorgenommen hatten, diechristliche Religionsnach dem Exempel der Christen in Egyps ten wieder herzustellen, daher wurden sie Anfänger der christlii chen Religion genannt; hierauf deutet dasjenige, was D. Jose- phus Vieeeomes aus Jacobus Pamelius Buch über Tertull. an- führt, wenn er sagt, Buch L, Cap. 3: e " « Daß die Anfänger der christlichen Religion, nämlich die sich ison der-römischen Kirche abgesondert, und die Religion wieder iach dem ersten apostolischen Grunde hergestellt hatten, von den egyptifchen Gottesgelehrten die« Gewohnheit angenommen hat- ten, die Catechismuslehre das ist dieLehre vom Glauben«-or der Taufe zu lehren. l « B. H» Pag. 601, aus D. J. Biceconx und Jacsbus Pamelius übe: Tertullianus « Jm Jahre 682. Als« nun, wieIleicht einzusehen ist, in vielen Landfchaftem ja selbst auch« in dem römischen Reiche, die Gläubigen, welche — die wahre Tausordnung Christi aufs Genaueste beibehielten, sich sehr bei-mehrten, so daß sie auch in Ansehung der Zeit, wenn man taufen sollte, hie und da ein Fasten fest angeordnet hatten, daß solches nämlichi auf eine der zwei hohen Zeiten, Ostern oder Pfingstensgehalten werden- sollte, und daß man zu dem Ende die Ankömmlinge zuerst warnen und in den Wochen vor den hohen Zeiten in dem Glauben unterweisen sollte, so sind die von der römischen Kirche, wie man leicht denken kann, hierüber sehr unzufrieden gewesen, da jenes nicht nur ein Mittel gewesen, die Kindertaufe ganz abzuschaffem sondern auch jeden Aberglauben und Menschensatzungem die mit großer Mühe und Kosten durch die Coneilien, und auf andere Weise in der römischen Kirche, gleichsam um des Bessern willen eingeführt waren, gänzlich zu vernichten, deshalb hat man denn, wie es scheint, um sich vorzu- sehen, für gut befunden,--den Sinn desjenigen, was zuvor im Jahre 610 in dem zweiten Braeerensischen Concilium war be- schlossen worden, zu erneuern und wieder« bekanntzu machen, tiätnlich: « « . l i « i Daß« man die jungen Kindlein taufen müsse, als nötig zur Seligkeit: das ist bei Strafe der Verdammnis Te. e Was« in dieser Beziehung geschehemdarüber haben wir et- was Näheres nicht auffinden können,-nur so viel steht fest, daß der Papst Leu, der zweite dieses Namens, aber der ·zweiund- achtzigste nach der römischen Ordnung, welcher damals auf dem iömischeii Stuhle saß, verordnet: T « · Daß« dem Volke unter der Messe der Kuß des Friedens angeboten derden, und daß man sie Alle taufen sollte 2e. . . Twi ck ronik, das 7. Bu , au das »»alr 682, a . 233, Tau? Jus dex II. Geer-g» Lib. Cchlxhroftiik Fell? Je. »Von den egvdtischen Gottes-gelehrten, welche die. Lehre des Glaubens durch die Taufe den Anlönimxingen vredigten und daß andere diesem Exem- pel nachgefolgty UWie die Römischaesinnten der Gewohnheit, auf Osten-c und Pfingsten zu taufen, toelchess allein die Gläubigen betrifft, sich widersedt und befohlen, an jeden( beliebigen Tage zu taufen, welches die jungen Kindlein an- ging. »Von des Papstes Schlusse siehe in diesem Jahrhundert auf sdassabr Mo. das der Papst Leo der Zweite in Anfehungdessen verordnet- Der blutige Schauplatk Hieraus« mag ersehen werden, daß es hauptsächlich dem Papste darum zu tun gewesen, die Messe und die Kindertaufe nicht ganz aufgeben zu müssensbeide waren die mächtigsteii Stützen, woraus die römische Kirche (gleich dem Tempel Da- gons auf zwei Säulen) ruhete, welchen bald von diesem, bald von jedem Simson mit den Armen des Geistes und des Wortes Gottes gedroht wurde, ja die in Gefahr standen, aus ihrem. Fundamente gerissen und zertrümmert zu werden. Wasssttit nun der Papst, um dem vorzubeugen? -Jn Ve- treff der Messe hat er verordnet, daß dem Volke unter der Mes- se der Kuß des Friedens angeboten werden sollte. Aber wie hätte er liebreicher und sanfter das gemeine Volk an den Aber- glauben der Messe binden können, als daß er ihm den Kuß des Friedens anbot? Wo aber die Löwenhaut nichtzureichte, ward das Fuchsfell hinzugezogen. Was« hat er aber behufs Beibehaltung der Kindertaufe verordnets Daß man an jedem beliebigen Tage-taufen möge. Es möchte vielleicht jemand denken, daß dieser Erlaß die Kinder- taufe nicht betreffe und sie dnrch solches Gebot nicht befestigt werde ge. Wir antworten darauf, daß der-Papst sie gleichwohl dadurch zu befestigen gesucht hat, denn da die Kindertaufe da- durchseinen bedeutenden Stoß erhielt, daß zu der Zeit die Glän- bigen ihre Ankömmlinge nur auf Ostern undPfingsten tauften, so gab eskein anderes Schutzmittel für die Kindertaufe als zu verordnen, daß dieselbe an jedem beliebigen Tage vollzogen wer· den könne. Dies fand aber auf die neugeborenen Kinder volle Anwendung, denn da diese nicht gerade auf Ostern« und Pfing- . sten, sondern zu allen Zeiten des Jahres geboren werden; und, nach seiner Meinung, alsdann auch getauft: werden mußten. « Im Jahre 699. » « « Es« hatte aber das Gebot des Papstes Leodes Zweiten, das zur Befestigung der Kindertaufe und der Messe dienen soll- te, worüber auf das Jahr 682 Auskunft gegeben ist, noch nicht die Wirkung gehabt, daß die Gläubigem welchesich von der römischen Kirche abgesondert hatten und die Taufe aus den Glauben verteidigten, auf irgend eine Weise von ihrem Glau- benund Uebung abgewichen wären, sondern im Gegenteil es sich annehmen läßt, da «« einige, worunter gelehrte Männer in obigen Punkten von der römichen Kirche abgewichen und dem kleinen Häuflein Christi zugefallen seien, und daß einige von ihnen, -welche zuvor den Artikel der Kindertaufe, der Messe, der Traditionen oder Kirchensatzungem des Verdienstes der guten Werke und dersieben Sakramente behauptet hatten, nun von ihrer früheren Lehre aufgewichen und sich dem Papste- hierin widersetztem Von« diesen werden fünf Personen in den Chroniken ge- nannt, welche P. J. Twisck in seinem 7. Buche von dem Unter- gange der Tyrannen auf das Jahr 699 aufgezeichnet hat; er sagt nämlich: » JsidoriusÆ Cäsarius, Adelheimius,« Agatho und Julius« nus Pomorius haben gegen den Papst gelehrt: von der Heili- gen Schrift, Rechtfertigung, von den guten Werken, daß nur zwei Sakramente seien, von dem Namen der Kirche, welche nicht auf Petrus, sondern auf Christus gegründet sei-l « Pag 238, Col. 1,« aus Joh. Miinst., Fol 121."— Vor« allen aber wird bei andern Schreibern Jsidorus Hi- spalensis angeführt, welcher zwar kurz zuvor ein eifriger Ver« teidiger der Kindertaufe gewesen, nun aber solche Dinge gelehrt »Daß es dein Papste nicht nur darum· zu tun gewesen, die Kindertaufe beizubehalten, sondern auch die Messe. ssWasær in Ansehung der Mesle ver« ordnet. »Was er in Bezug der Kindertaufe verordnet Osslion dem Gebote des Palastes Leo des Streifen, welches die Gläuhigen nicht abwendig gemacht. hat. DIE-Sondern dasz selbst einige von der rdncischen Kirche abfielen und sichdem Papste widersetztem » Von fünf Personen, welche sich dem Papste widersetzt ba- ben. «Jsidorus, Cösarius AdelbeiuiiuT Agathe, Julianus Bonn-aus. Was« Jsidorus hisvalensQ ’versteht. · kel übergeben wurden. UWaS aus obigen Worten in Ansehung des-Taufe sol- oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gcsiiinten. 145 u11d geschrieben hat, welche keineswegs bei richtiger Durchschaus ung damit in Einklang gebracht werden können. Denn wenn er von Johannis Taufe redet, von welcher selbst unsere Widersacher bekennen, daß -sie allein an den erwach- senen, bußfertigen Sündern vollzogen worden, so vergleicht er dieselbe mit der Taufe aus seiner Zeit und sagt: JchW halte dafür, daß alle, die von Johannes zur Buße ge- tauft worden, das Vorbild der Catechismusjünger getragen ha- ben. « « DE Beet. Hist» Fing. 498, ex Vicecomes Lib. Z, cap. 4, de Divino cl0. Was« aber solche Catechismusjünger für Personen gewe- sen, und wie dieselben vor der Taufe in der Lehre des Glaubens, welche man den Catechismus nannte, unterrichtet worden, ist oben zur Genüge angegeben worden »und braucht deshalb hier nicht wiederholt zu werden; zum Ueberfluß aber wollen wir des Wkcannes eigene Worte anführen, wie ich dieselben in »der heili- gen FaIufgescIJichte von J. Mehrning, Pag. 492,» übersetzt gefun- en» a e: . « Den« Catechismusjüngern folgten diejenigen, sagt er, welche die Taufe begehrten und im Gebete mit waren, das sind diejenigen, welche nach der Lehre des Glaubens und» der Mäßig- L: keit des Lebens trachten, um die GnadeChristi in der Taufe zu empfangei , und darum wurden sie Mitbittende genannt, das ist, die um die Gnade Christi baten 2c. . Wie aber endlich mit solchen Taufbegehrenden zu seiner Zeit verfahren worden, gibt er durch folgende Worte zu erken- neu: Ex IsicL Hisxx Lib.» 2, de Divirio Officin, can 21. Auf« den Palmsonntag das ist derSonntag vor Ostern, wurde den Taufbegehrenden das Symbolum, das sind die zwölf Artikel des Glaubens, des herannahenden herrlichen Osterfestes wegen übergeben, damit sie, die darnach trachten, die Gnade "Gottes, das ist, die Taufe zu empfangen, erst den Glauben, den wir bekennen, lernen sollten. - s Bapta I-Iist., Fug. 299, ex Isid., Lib. Z, de Diviuo 0t1ieio, cap. 27. - Aus« obigen Worten, verglichen mit den vorhergehenden, ist deutlich zu ersehen, welche Formalien zu der Zeit in der Ges meine, von welcher er redet, üblich gewesen, daß man nämlich die Jünglinge oder wenigstens die Ankömmlinge zunächst in dem Catechismus, das ist, in der Lehre des Glaubens bis dahin unterwiesen, daß man sie zur Taufe tüchtig hielt und daß sie von der Zeit an Taufbegehrende auch xMitbittende genannt wur- den, weil sie die Taufe begehrten und darum baten 2c.,—gewiß dies ist keine Aufgabe für ein neugeborenes Kindlein gewesen? Dasjenigefs was wir aus Jsidorus (aussseinem Buche von- dem höchsten Gute 2c.) an einem» andernOrte angeführt finden, · daß nämlich Jsidorus eineandere Meinung von der Taufe ges, habt haben sollte, können wir nicht» als von ihm ausgehend ans» sehen; wir haben hierzu gegründete Ursache, wollen aber zur Vermeidung von Weitläufigkeiten unsere Gründe verschweigen; es möchte übrigens vielleicht sein, daß er solches geschriebem ehe ei« bekehrt und in diesem Stücke erleuchtet worden. Im Jahre .700. Wir« kommen an den Schluß dieses Jahrhunderts und wollen hier bemerken, daß nicht nur die von Juden und Heiden, sondern auch die von Christen Geborenen in dem Glauben unter- wiesenwurdew ehe man sie zur Taufe aufgenommen hat, denn die Christen, welche ihrer Kinder Seligkeit suchten, ließen sie ungetauft, bis sie tüchtig waren, ihre Sünden selbst zu bekennen, das Glaubensbekenntnis zu tun und, darauf die Taufe behuf de- ren Anerkennung zu begehren. « . Unter diesen wurden die zwei fromme Christen Lutgerus und seine Hausfrau Libuga besonders geachtet, von ihnen wird gemeldet: i i «· Daßissie ihren Sohn Lutgerus ungetauft gelassen, bis er m Frankreich den Glauben an ’Jesum gelerntiund angenom- men und darauf in dem Jahre 700getauft worden sei. " ·t J. Twisck Chronik, Buch '7,,Pag. 239, Col. 1, aus Grundb re. Wir« wenden uns jetzt von der Beschreibung« der Taufe in diesem siebenten Jahrhunderte, in welchem dieunterdrückten Gläubigen die wahre TaufordiiungtChristi auf den Glauben ausgeubt haben, wahrend die römische Kirche, welche dieselben verfolgte, hiervon immer mehr abgewichem so daß sie-den Befehl Christi, daß-man lediglichsauf den Glauben taufen sollte, nicht allein«nur,«verlassen, sondern auch bestritten hat. - E . Dagegentsl ist die Kindertaufe und sonstiger. Aberglauben so sehr begünstigt und befestigt worden, daß fast niemand» sich dagegen auflehnen durfte, ohne« sich dem piipstlichen Banne und dem Tode auszusetzen . » « , . s Man mußsich darüber wundern, was P. J. Twisck mit Wahrheit hiervon in seinem Beschlusse über das siebente Jahr— hundert sagt: «« c — Der« Papst von Rom-schreibt er, nachdem er von dem Kai- ser Phocas zum Haupte aller Kirchen erklärt, worden ist, hat nach und nach die Grenzen seiner Macht, Hohheit und Herr- schaft. nicht allein über ganz Italien, sondern auch über Euro- pa mit großem Hochmute ausgedehnt: seine Hohheit und Pracht ward unerträglich 2c.,»ja der Geiz der. Geistlichen war oft so groß, daß sie kirchliche Aemter diirch Geschenke an sich zogen, um zeitlichen Gewinn daraus zu ziehen, auch ohne Belohnung kei- ne jungen Kindlein( taufen wollten. , Und dieses möge Ivondieser »Sachegenügeii; wir« wollen uns jetzt zu den Märtyrern wenden, welche zu dieser Zeit um der äsahrheit Jesu Christi, ihres Seligmachers willen, gelit:ten ha- en. » i DE: vergleicht die Taufedes Johannes, welche allein die But-fertigen bei traf, mit der Taufe aus seiner Zeit. »Von welchen Catechisiiiussschülern hier gesprochen wird. »Was er unter dein Worte Taufvegehrende und Mitbittende ODaß den Taufbegehrenden das Svoiboluui oder die Glaubens-Carit- ge. - KVon eine: andern Meinung des Isidor-is« wegen des slrtlleks von der Taufe, und was davon zu i « Csdasz damals nicht nur diejenigen von jüdischer oder heidnischeiz sondern auch« von christlicher Herlunst waren, vor der Taufe unterwiesen wurden. »« Exempel des Untat-ais, des Sobnesdon Lutgerus und Libuga,"der zwei Christen it. « Von dein Unterschiede zwischen der röiiiischen Kinde und denjeni- gen, welche die Taufe aus den Glaube-i bedienten.- ssDek Papst Igkgsxkgt U« Kinder-ims- und »an.derii,slberglauben.» . Ftssdeschluß und Wschied von des( Artikel der Taufe in dieses! sites-stet- JCHGIIWQ « Befehle erlassen, die Christen zu verfolgen. Z . Der blutige Schandtat;- sp —- oder: — · Märtyrer-Spiegel der Tanfgesinntcn oder wehen-sen Christen, welche in dem achten Jahrhundert gelitten haben, von dem Jahre 700 an bis zu dem Jahre 800 nach Christi Geburt. Karzer Inhalt! von den Märtyrern dieses achten Jahrhunderts; Den Anfang haben wir mit der schweren Verfolgung der Christen in den Mlorgenläirdern gemacht, welche Hauman cenem Um das Jahr 718 angestellt hat. - der« König der Sara- Hierauf folgt eine sveziellere Anmerkung in Ansehung der erwähnten Verfolgung: ferner wird gemeldet. wie siih die Morgenländer schon lange zuvor von den Abendländerny » das kst VIII» He! tZmiskheU«Kirche. abgesondert; dann wird von der Thessalonisclien Gemeinen er· wähnt. das( sie von Zeit der Apostel an in der Religion unverändert geblieben sein sollen: hieraus wird» beschlossen, dasi in der erwähnten morgenländischen Verfolgungen vermutlich auch rechtsinnige Menfchetl um des wahren Glaubens willen getötet worden seien. Die Awße Grausamkeit des mohttmmedttttlschen Glvellds gegen ekle christaläubiae Gefangenen in den Moraenländerin welche im Jah- re 739 ausgeübt wurde, und wo sie um des christlichen Gottesdienstes willen ohne Gnade getötet wurden, wird kurz erzählt: dann folgt eine Nota worin das Vorhergehende genauer. angegeben wird; endlich wird in. Guts-virus. Petrus von Dame-bis. Petrus» von Mavimenus und andern, die gegen Morgen, « weshalb sieihres Dienstesentsetxt wurden-c. im Jahre 748. «« Albertus aus Gallia, und-Clemens aus « gen, den « er hervorgerufen- insvndethekk ZU DMU0skUs- Um des EVEN! eliums getötet worden, niihere Nachricht aeaeben sc. Derthuinus Bertherius Anobertus Hunoredus und andere wide rsetzten sich dem Aberglauben des väpstlichen Gesandten Bonifazius, Schottland sind auf die erwähnten Leute aefolat und haben» Bonifaziiis des Aberaslaiibens we- bestrast: nachher wird wohl von Albertus als auch von Clemens. und zwar von iedem derselben aenaue Nach- richt gegeben. wie es ihnen um deswillen gegangen und wie ihr Tod gewesen. nach dem nächsten Reimnisse unaefähr im Jahre 748. Unter- « dessen« wird eine Verschiedenheit angeführt. welsbe bei den Schreibernin Ansehung der Zeit, zu welcher Albertus und Clemens getötet wor- denfsind, vorkommt; dann auch. wie iene Verschiedenheit sichvereini aen lasse. Zwei Nachfolger der erwähnten Märtyrer, namens teidigen dieselbe Lehre gegen die Pävstliihgesinnten und Samsomund Sidoniics nebst einigen andern. welche nizht genannt werden. ver- vorzuglich g eaen Bonifazius den mehrgedachten pävstlichen Gesandten; ob die- « selben aber dieserhalb gemartert und cietötet worden, wird nicht angegeben. — Eine schwere und schreckliche Verfolgung, welche Mady, der Konig der Araben unter den Christglätibigen gegen Morgen um das Jahr «s780 angestellt bat, wird mit ihren Umständen beschrieben. Hierauf folgt wieder eine sveniellere Bemerkung über diese Verfo les-trug: ferner. wie die Iraher auch an andern Plätzen fortgefahren, die Christen zu verfolgen, und endlich, was aus unserer Taufbeschreibitnadieses Jahrhunderts senwerden könnte. in dem Artikelvon der Marter nachgewie- cHierniit schließen wir die Beschreibung der Märtyrer dieses achten Jahrhunderts. Schwere Verfolgung in den Morgenländerm ungefähr im » Jsahre 718 te. , s Jn den Landschaften gegen Abend war es ziemlich still, in den Morgenläiidern dagegen brachen Unruhen aus» denn um das Jahr 718 re« hat s Haumay König der Saracenen, blutige ipsui Dis-c. Lin. 21. Hist. Rom. i« Les-m- tssuko es» verglichen mit Abt. Mellinus Hist» edit. 1619,» Pol. 305, Col. 2 sie. Er hat, nach Mohatnmeds Gesetzen, den Wein verboten (woran«zwar nicht viel gelegen war): aber das drückendste von allem.war, jdaß er die Christen« zum Abfalle zwingen wollte, und von ihnen verlangte,»Christiim zu verläugnem er verhieß denjenigen-Freiheit von allen Schatzungew Schutzgeldern und « - Auslagem welche Christum verlassen und» deincMohammed an- hiingen wollten; dagegen drohte er, alle diejenigen· an Leib undLeben zu strafen, welche bei Christo standhaft bleiben wur- den: unterdessen beschwerte er sie mit unerträglichen Lasten, hat auch einige durch verschiedene Peinigungen töten lassen. Jm Jahre 720 sind die Saracenen oder Araber auchin Spanien eingefallen, wo sie viele fromme Christen hart verfolgten und zu Mär- threr gemacht. sigibert cbronic Todes« item Abt. Mel1inus, Pol. 328, Co. I sie. Doch wollen wir hiervon weder das eine noch das an- dere bestimmen. · Ferner machte er auch ein Gesetz: daß ein christliches Zeug- nis; weder etwas gelten, noch gegen einen Saracenen angenom- men werden sollte. - Es wird in der Kürze berichtet, das( in Folge dieser Befeh- le viele (der unschuldigen und wehrlosen Christen) zu Märty- rern geworden seien: doch bei dem Mangel treuer Geschickotschreis her aus dieser Zeit sind uns die Namen dieser Märtyrer nicht z1i5iinden«gekommen, einige wenige ausgenommen, wie gezeigt Vor! allen Dingen muß man bei der» Beschreibung der morgenlöndischen Märtyrer dasbemerkew drin, was die offen« « werden soll. baten Kirchen und Gemeinen betrifft, die Morgenländer sich von den Abendländerm das ist von der römischen Kirche, lange zuvor abgesondert hatten. weil sie sich der Macht und Herrschaft der· römischen Piivste nicht unterwerfen wollten, welcher im Fahre 606 nach Christi Geburt zum Haupte aller Kirchen er« klärt worden, wofür sie ihn weder erkennen noch annehmen wollten. Mit dieser Scheidung ist es endlich so weit gekommen, das; sie auch, so viel uns bekannt ist, bis auf den heutigen Tag noch nicht wieder vereinigt sind. IDaB sich die Morgenlänver lange zuvor von den Gent-tandem, das ist von der römischen Kirche abgesondert oben, oder Märtyrer-Spiegel der Taufs-Gesinnien. . Dabei» wird von verschiedenen Schreibern behauptet, daß außer der obengenannten abgesonderten Kirche, welche man die Griechische nennt, noch andere Gemeinen, besonders in der Laudschaft Thessalonicm gewesen seien, welche in allenTeilen mit den heutigen Tausgesiimten übereingestimmt und diesen Glauben und Lebenswandel von der »Apostel Zeit an, stets bei- behalten haben; doch hiervon in dem sechszehnten Jahrhunderte bei dem Artikel der Taufe ausführlicher gesprochen werden. lliiters diesen Umständen ist es ikein Wunder, daß in der obigen Verfolgung der Christen in den Morgenländern nicht nur diese oder jene Person, sondern, was mehr sagen will, sehr viele Leute, die in ihrer Lehre rechtsinnig gewesen, um des wah- ren Glaubens an Jesum Christum willen und weil sie dem hei- ligen Evangelium richtig nachfolgtem gemartert und getötet worden seien. « Gleichivohk können wir nicht mehr mitteilen, als uns die alten Schreiber hiervon hinterlassen haben; wozu wir uns dann schicken wollen, und wo es nötig sein wird, unser eigenes Urteil in besonderen Bemerkungen auszusprechen. Von der großen Grausamkeit des mohaminedanischeic Elvelids « gegen alle gesangene Christgläicbige in den Morgenläns dcrn, welche er ohne Gnade um der christlichen Reli- gion willen im Jahre 739 töten ließ. EsT wird berichtet, daß imJahre unseres Herrn 739 der niohciiniiiedaiiische Fürst Elvelid in dem dreiundzwanzigsten Jahre Leo Jsaiiriis alle gesungene Christen in allen Städten, um der christlichen Religion willen, habe tötenlassen 2c., unter denen sich Eutichiiiss befunden; dieser ist nach Kanns, in Meso- potaniien geschleppt, und zu derselben Zeit, als die vorerwähnd ten gefangenen christgläubigeii Leute getötet und gemartert wurden, ebenfalls um desselben Glaubens und Zeugnisses wil- len für seinen Seligmacher Jesum getötet worden. Vergleiche Paul. Diac.. I«ib. 21 See» mit Abt. Me11inus, Lib. Z, gedruckt 1619, Fol 305, Col. L, 3 sie. « Von« dem vorgenannten Eutichius finden wir weiter keine Angaben in Lliisehiiiig seines Glaubensbekenntnisses, als daß derselbe, da die andern Märtyrer getötet wurden, ebenfalls um Christi Inillen geopfert worden seijwas auch auf mehrere ande- re bezogen werden muß. Siehe die oben angeführten Schreiber verglichen mit demjenigen, Irsas wir im Anfang-e« dieses Jahrhunderts angeführt haben. lieber« Petrus, Bischof der Gemeine zu Damaskus Petrus klliavimentis und Andere, welche zu dieser Zeit in den Morgen- ländern, und besonders zu Damaskus um des Zeugnifses des Fkkkerrn Jesu willen, um das Jahr 942 getötet worden sind, Idol- len wir schweigen, da die alten Schreiber uns in Ansehung il)- rer besonderen Glaubensbekenntnisfe nichts Näheres hinterlas- sen haben, ein. allgemeines Zeugnis ausgenommen, daß sie näm- lich um Christi und der christlichen oder evangelischen Wahrheit Hallen« gelitten haben &c. Dahers ist es gekommen, das einige, die sich Christi· sGriiitierung von den. Tbessalonischen Gemeinen, welche von der Apostel Zeit an unverändert in dem Gottesdienste geblieben sein sollen, wovon im is. Jahrhunderte ausfübrlicher geredet werden soll. sDasz es daher kein Wun- der, wenn in diesen Gegenden viele Recbtsinnige geinartert worden sind. ODockI können wir hiervon nicht mehr beweisen, als uns die Alten hinterlassen haben. TVon der Tvrcinnei des inobanunedanifchen Elvelids der alle gelungene CToristen in denMorgenländern mitbringen ließ. IFerner auch von dem Tode und der Marter Eutichius der zu Karras inxlliesopotamien aufgeovsert wurde. s Das; wir von dem obenerwäbnten Eutichixis keine nähere Nachricht haben, als; das; er sich um Christi willen bat aufopfern lassen &c. Ulus Not sind wir« ge- zwangen, von Petrus von Damaskus PetrusMavimenus und Andern zu schweis . gen, weil wir nichts nåheres, sondern nursein Glaubensbekenntnis von ihnen gefunden. sAus diesem Grunde haben viele, die sich mit Unrecht Christi rühm- ten, die heiligen Märtyrer aus ibre Seite gezogen, und dieselben als ihre Glau- bensgenossen angegeben. 147 seines- heiligen Evangeliums mit dem Mund rühmten und gleichwohl mit ihren Auslegungen, Taten und Werken davon sehr weitientsernt waren, sich nicht gescheut haben. solche Leute anssich zu ziehen, und als Zeugen ihres, in vielen Teilen un- christlichen und tinevangelischen Bekenntnisses anzugeben, von welchen wir doch, wie aus einigen Umständen, die von ihnen bei den alten Schreibern angefiihrt werden, hervorgeht, als ge- wiß annehmen dürfen, daß sie vollkommen und nach dem wah- ren Jnhalte des« heiligen Evangeliumssgeglaubt und gelebt, und dessen zur Versiegelung solches mit ihrem Blute und stand« haften Tode bezeugt haben. Wie« sehr aber ist es zu beklagen, daß uns die Alten keine bestimmte und deutlichere Nachrichten hierüber hinterlassen ha- ben. Wir haben das Vertrauen, daß viele gutmeinende Herzen erquickt und in dem Glauben um so mehx bestärkt werden wür- denn wenn sie sehen, daß in den früheren aufrührerifcheii Zeiten viele ihrer Mitbrüder und Schwestern solche Liebe zu Christo Jesu, ihrem geliebten Bräutigam, und zu seiner himmlischen Lehre, die sie mit ihnen einstimmig bekannten, gehegt, daß sie sich nicht gescheut hatten, dereine im Feuer, der andere im Was- ser, einige unter den Zähnen und Klauen der wilden Tiere, andere unter dem Schwerte und» in Todesstrickem oder auf an- dere Weise solches zu bezeugen. . « « : . « Doch’ haben wir betreffenden Orts und an nianchen an- dern Stellen, wie roir hoffen, soviel Nachricht und Erklärung gegeben, als zur Erquickung einer wahren christlichen und gut- willigen Seele dienen möchte; es kann nicht alles an demselben Orte verhandelt werden. Wir« wollen nunhiervon unsern Abschied nehmen, und uns vom Morgenlande wovon wir bisher gesprochen« haben, nach dem Llbendlande wenden, wo wir klarere und deutlichere Erläuterungen in Ansehung einiger besonderer Glaubenspunks te, niimlich solcher Personen, welche nicht unter den Heiden, Mo— hammedaneriy Saracenen usw» sondern unter dem Papste zu Rom, oder der« römischen Kirche »("xoo manum einiger besonderer Artikel des Gottesdienstes willen die Leute. zu verurteilen pfleg- te) gelitten haben, zu finden hoffen. - : » «« - Bevor» wir» uns aber zu den Märthrern wendemwelche peinlich am Leben gestraft worden sind, halten wir es für« zweck- n1äßig, vor allen Dingen zur Einleitung und Vorbereitung die- ser Sache zu zeigen, wie sie stufenweife ihren Anfang genom- men, nämlich wie zuerst einige Personen, »welche wirnennen wollen, sich um diese Zeit« einempästlichen Gesandten, sowohl mit Worten als mit Angriffen widersetzt, als derselbe einige abergläubische Stücke einzuführen suchte, und was-ihnen des« halb von dem Papste widerfahren sei. » T — Von DerthninxisxBertherius Anobertttsk Hunoredus und Andern, irelche ihres— Dienstes entsetzt wurden sc» weil sie den Aberglauben des päpstlicheiiiGes sandten nicht annehmen wollten-· nnges T fähr in dem Jahre 748. · . Zur! Zeit, als ein gewisser Bischof zu Mainz, namens Bo- nifazius, von dem Papste Zachariusdeni Erstemals ein Apo- stel, Ambassadeur und Gesandter abgeschickt wurde, um die Hei- den zu dem römischen Stuhle (wie man sagte) zu bekehren, und denjenigen, die sich bereits dazu bekannt hatten, die römischen Ceremonien und den römischen Aberglauben einzupflanzen und IIDaß die Nachlässigkeit einiger alter Schreiber. eine Ursache des vorherge- henden sei, was sehr zum-klagen. 7Doch hoffen« wir zur Erquickung der gutmei- nenven genug angeführt zu haben. Uns-erben, da wir uns nun nach Westen wenden, glauben. wir an verschiedenen Orten deutliche und klare Erläuterungen: der Gkatxbensbekeiintnisfe zu finden. »Was wir anführen wollen. ehe wir zu den Märthrern kommen, die peinlich an Leib und Leben gestraft worden sind. iVxm Devise-ists, dem pas-stricken Gesandten, der den rdmtscku Los» glauben fortpflanzen wollte, dem sich aber· viele wild-erschien. — 148 sie zu deren Ausübung anzuhalten, geschah es, daß sich viele Bi- schöfe, Aufseher oder Lehrer, sowohl in Deutschland und Bayern, als auch in Frankreich mit geistigen Waffen, nämlich mit Be- strafen aus Gottes Wort, dagegen ausgelehnt, und hierin weder dem Papste noch seinem Gesandten gehorchen wollten. Unter« denjenigen nun, die sich dessen geweigert haben, werdetn Derthuinus, Bertherius, Anobertus und Hunoredus ges— nann . Diese« wurden bei dem Papste angeklagt, und nicht nur je- ner Sache wegen, sondern aus Neid, daß sie geizig und hoffär- tig seien, und viel Gewinn suchten sc« Deshalb« sind sie sämtlich durch des Papftes und seines Gesandten Gewalt ihrer Dienste entlassen worden; was« aber nachher mit ihnen geschehen, darüber haben wir« keine Nach- richten, wiewohl zu vermuten ist, daß darauf ein kirchliche Ab- sonderung, ein Bann, oder eine Verflachung erfolgt sei; da wir ckcillilelr hierüber ohne Nachweisung sind, so können wir kein Urteil en. . Jnzwischenti leuchtet aus obigem auf der einen Seite die Freimütigkeit obiger Personen in den Angriffen des römischen Aberglaubens hervor, auf der andern Seite aber die unver- schätnte Verwegenheit des Papstes und seines Gesandten, in- dem er diejenigen absetzte und aus dem Wege räumte, welche das Gute lichten, das Böse aber (nach der Lehre des Wortes Gottes) anzugreifen nicht unterlassen konnten ge. Siehe hiervon in dem L. Buche der Historie der Verfolgung und Marter. gedruckt Ists, Fol. 3L8. Col. L, verglichen mit Aveatini Arius. Ray» Lib. 3 Er. Wie Albertus aus Gallia und. Clemens aus Schottland sich gleichfalls dem römischen Aberglauben widersetzt haben, ungefähr im Jahre 50, weshalb sie gentars « tert worden sind, wie bald nach die« sem Berichte folgen soll. Daß« dem Papste-zu Rom das Vorrecht oder die Herr- schaft über die Kirche nicht gebühre Desgleichen« von der Messe für die Toten, von dem Fege- feuer 2c., daß nämlich dies erdichtete Dinge seien. Vicelius setzt hinzu: Von der Auslegung der Hände, der« Bezeichnung mit dem Kreuze, der Firmung, von allen solchen Dingen, welche im Papsttume zur Befestigung der Ksindertaufe gebraucht zu werden pflegen, daß er auch diese Ceremonien als unnötig und abergläubisch verworfen habe Je. Es« wird angeführt, daß um das Jahr Christi 750 zwei sehr berühmte Männer, der eine Namens Albertus, mit dein Zunamen Gallus (das ist in Gallia oder Frankreich gebiirtig), der andere genannt Clemens mit dem Zunamen Schotus (das ist aus Schottland) gelebt haben Je. Beide« haben sich in verschiedenen Stiicken dem gemeinen päpstlichen Aberglauben widersetzt, womit Albertus in einer von den zu Frankreich gehörenden Landschaften den Anfang ge« macht, und ist ihm erwähnter Clemens, der aus Schottland zu ihm kam, hierin nachgefalgt ge. . Beide haben dieserhalb das Stechen des päpstlichen Sta- chels auf folgende Weise leiden müssen: Um« aber das Schicksal dieser beiden Männer mit den das« selbe begleitenden Umständen auf das Faßlichste zu erzählen, wollen wir von jedem derselben besonders handeln, und zunächst Der blutige Schaut-lau, mit Albertus anfangen, indem derselbe die Sache begonnen und sich in derselben besonders ausgezeichnet hat. Albertus von Gallia, weil er sich dem römischen Aberglauben widersetzt» wurde nach Fulda in das Gefängnis gebracht, und ist daselbst, aller Wahrscheinlichkeit nach, ge- storben und zu Grunde gegangen, im Ausgang des Jahres 750. Als« Albertus, der durch den himmlischen Glanz der Lehr- re der Apostel erleuchtet war, sowohl durch die Rede als auch durch Schriften die Jrrtiimer und den Llberglauben der römi- » schen Kirche bisweilen bestraft hatte: nämlich: « Daß« man den Priestern oder Lehrern die Ehe nicht ver« bieten sollte. · Daß« man die Ueberbleibsel osderGebeine der Heiligen nicht ehren sollte. « " Daß« man die Bilder weder anbeten, noch auf gottes- dienstliche Weise begrüßen sollte. Darum« hat ihn der Päpstliche Gesandte Bonifazius bei dem Papste verklagt und viele erdichtete Lästerungengegenfihtc vorgdebrachh welche mit bitterer Galle gegen ihn ausgespieen wor en. Der« Papst zauderte nicht lange, sondern hat ihn auf diese falschen Beschuldigungen und auf die obigen Artikel sofort un- verhört verurteilt, in den Bann getan und das Urteil des Ban- nes dem genannten falschen Llnkläaer Bonifaz-ins, seinem lie- ben Gesandten, zugeiandh um dasselbe durch ganz Frankreich - gegen Lllbertiis bekannt zu machen. Aus« diesem Grunde haben ihn die Papisten unter die Ket- -.er gezählt, aber dabei nicht angegeben, welcher Ketzerei wegen er verurteilt und so schmählich verbannt worden sei. Dies muß aus andern Schreibern genommen Herden· das Zeugnis ausge- nommen, welches oben aus Vicelius angeführt ist, nach A. M. Anmerkung Je. Qllssp nun Bonifaziiis diesen Briefmit dem Bannspruche über Albertiis von dem Papste empfangen hatte. hat er jenen nicht allein durch ganz Frankreich bekannt machen lassen und ihn ·eines Dienstes entsetzt, sondern hat ihn außerdem in das Klo- ster zu Fulda gefangen legen lassen, in welcher Gefangenschaft er vermutlich vor Hunger, Durst und sonstigem Mangel verdor- ben und gestorben ist. Llnaehend diese ganze Geschichte. so vergleiche Wil1ibalcl. in Vita Bonifacii. Aventin. Annal Lilx Z. Neue. Cent. 26. Vol. Z. Balaeus cent. 14. can. sc. 31 in Apnecct Einst. Zackr. ad Faust-sc. Tom Z. concil List-sub. Rast-sei. in Vitn Faust. sie. mit Abt. Mellinits in dem großen Marterbuch gedruckt 1619, das L. Buch. Fiel. 8L8, Col. s. Ferner sah. Glis. über das Jahr 1657, Fol 30, Col. L. 3 re. Speziclle Angaben von der Zeit der obigen Geschichte. Die« meisten alten Schreiber, wie es scheint, mit welchen A. Mellinus auch übereinstimmt, setzen die Zeit, wenn Albertus in den Bann getan und gemartert worden, ungefähr auf das Jahr 750 in seiner Historie Je» gedruckt 1619, Fol. 3L9, Col. 1 2c. Seh. Franck seht dieselbe ziehn Jahre früher. nämlich auf das Jahr 740 in der Chronik der römischen Ketzer von Petrus bis Clemens VII,. gedruckt 1563, Fol. 64, Col. L über den Namen Albertus re. Dieser« Streit ist jedoch leicht zu schlichten, wenn ein Un- Itlnter diesen waren Derthuinus BertheriuQ Anweisung, Hunoredas re. »Sie wurden bei dem« Papste verklagt. CDann ihres Dienstes entfedt IDoch finden wir ihr Ende nicht beschrieben. ·Wie aus obigen Such-i zwei Dinge folgen — IBon Ubert-is aus Gallia nnd Clemens aus Schottland. Ithetde haben sich gegen den Aberglauben in dem Padsttume aufgelehnt und sind deshalb don dem pävltltchen Stachel gestochen worden. Itsir fangen zuerst bei Albertus an, und warum. Itzon Albertus Lehre gegen die aus dem Bat-säume. Itlon dem Ehelichtdm sVon der Verehrung der Gebeine. Oson dem Pil- derdienstr. »Von des Papftes Oberstelle. sVon der Messe und dem Fegefeuer se. Ullbertus wird von Bonifacius bei dem Papste angeklagt, «Der Papst der- urteilt ihn unberbörter Sache und tut ihn in den Bann. Das Urteil des Banns wird an Bonifaztus gesandt re. »Die Pol-isten zählen Albertus unter die. Ueber te. VBonifazius läßt den päpstltchen Brief von dem Banne gegen Albertus durch ganz Frankreich bekannt machen. Des gleichen, daß er ihn absetzen und in ein Kloster zu Fulda gefangen legen ließ. Man glaubt, daß er daselbst aus Mangel verdorben und gestorben set. 1 Von einigen, welche die Zeit des Albertus auf das Jahr 750 sehen. «« Nach· weifung, wie der erwähnte Unterschied der Zeit gehoben werden kann. oder Märtyrer-Spiegel der Tanfs-Gefinuten. 149 zarschied zwischen der Zeit, zu welcher Albertus seine Lehre ge- gen des; Es« « «"! und die römische Kirche angefangen, und der Zeit, da er von· dem Papste in den Bann getan und zuletzt in- dem Gefanguisse zu Fulda seines Lebens beraubt ist und auf diese Weise seinen Lauf volleiidet hat, gemacht wird. Denn es kann leicht sein, das; zwischen den beiden Perioden zehn Jahre ver- ftrtchen, und daß S. Franck die Zeit, wann seine Lehre angefan- gen, der andere Schreiber aber, nebst Mellinus, die Zeit sei- nes Todes beriicksichtigt Außerdem« scheint Joh Gysius (es sei, daß er verfälschte Olutoren gehabt oder aus andern Ursachen) sehr bedeutend ge- zsrtßlzabem wenn er die Zeit dieses Märtyrers auf das Jahr - e . · Siehe in der Anmerkung des oben angeführten Orts, aus Gysio m Hist. Mart. sie. Dieses dient zur Nachricht. Clemens ans Schott-kund, ein Gehilfe des erwähnten Albertukkh wird ans derselben Ursache, nämlich, weil cr sich dem rö- mischen Aberglaubcn widersetzt und denselben ver- worfen bot, nach vorheraegangencr Verbannnng durch die Römischgesinntem wie die Alten berichten, als ein Ketzer verbrannt in dem Llicsgange des. Jahres 750. Nachdem! nun dieser Clemens, welcher aus Schottland ge- kommen, sich zu silbernes, von welchem wir zuvor gesprochen ha- ben, als ein Gehilfe gesellt und sich, was die Lehre betrifft. mit« ihm genau vereinigt hatte, so hat er nicht allein angefangen. sondern auch lrie sein Freund, den er gefunden hatte, nicht nach- gelassen, den Papst und die römische Kirche in mehreren Stiiks ten, welche grösztenteils die Ceremonien derselben betroffen, mit geistigen Waffen zu bestreiten, und wenn es möglich wäre, auf eine evangelische Weise zu überwinden. » Deshalb? ist er gleichfalls angeklagt und getötet worden, wie· wir bald erzählen werden. Die» Beschuldignngem welche gegen ihn vorgebracht wur- den, waren ganz dieselben, wie sie gegen Albertus, seinen Ge- hilfen, aufgestellt worden: dies kann uns nicht Befremden, da er sich nicht nur als Freund und Mitgenosse sondern auch als ein Jiinger und Lehrling dem Albertus untergeordnet hatte, weshalb dieser ebenfalls von dem Papste auf des päpstlicheii Ge- szandtefn Bonifazius Anklage mit demselben Banne belegt wor- en it. Als« er sich aber stellte, um sich in einer geistlichen Versamm- lung zu— verantworten, hat ihm Bonifazius hierzu den Weg ver- legt und« das Volk überredet, daß es nicht erlaubt sei, einen Ketzeu welcher excommuniciert oder aus der Kirche verbannt worden, den Zutritt zu dem Gotteshause oder der geistlichen Versammlung zu gestatten, ja daß man den Keizern keinen Vor- teil, es sei auf welche Weise es wolle, vermöge der Kirchenrechte und Satzungem gewähren müsse. , Clemens« nun, als er sah, daß durch diesen Einwurf der Mund ihm trefflich gestopft worden, hat, um sich selbst gehörig zu verteidigen, seine Zuflucht zu der Schreibfeder genommen und ein Buch über jene Sache gegen Bonifazius gefchrieben. Endlich« wird bemerkt und für gewiß gehalten, daß dieser standhafte Zeuge Jesu Christi von den Römischgesinnten als Lieder, selbst gegen des Papstes Zacharias Willen, ungefähr im sBetrisft einen Irrtum von Juli. Ghsius in der Nachweisung obiger Zeit.- sVon Clemens Lehre gegen den Papst und die vävstlichen Ceremonien und Aberglauben. DE: wird deshalb angellagt sSeineBeschuldigung trifft mit der Beschuldigung seines Gehilfen Alberti-s zusammen. OGr stellte sich vor ei« ner vollen Shnoda um fich zu verantworten, solches aber wird ihm nicht erlaubt. sbiertiber schreibt er ei! Buch gegen Bonisaziusu · sMan hält für ausgemacht. das: er zuleht von den Römilchgelinnten als Ketzer verbrannt worden, selbst gegen den Willen des Papstes Zachariask Jahre nach der Geburt Christi 750 oder kurz nachher verbrannt worden sei. Vergleiche in dem Stücke dieser ganzen Beschreibung des Handels und Todes von Clemens die Anmerkung des Willibaldus Nauclerus Aventius Baläus und anderer. Item AnnaL Ray. Lib. Z. Bernh. l.utz. in cataL I-Iaeres. Tom. Z, conci1. see. Item Abt. Wbellinus in dem L. Buche dek Hist· der Verfolgung und Marter, gedruckt 1619, Fsol 328, Col. Z, 4, und Fol. 329, Col. 1; Hist· Mart. J. S., edit. I645. Fol. ZU. Col. l. 2 sie. Nähere Amcrkung iiber des Albertus und Clemens Handel« nach Seh. Frau-Es Berichte von Wort zu Wort. JmI Jahre 2e. zogen diese beiden in Frankreich viel Volks an sich, gaben sich für Nachfolger der Apostel aus und redeten non hohen Dingen der göttlichen Geheimnissa auch von des Menschen Leben und Sitten Je. Bonifaziusf der Erzbischof in Frankreich, berichtete dies alles dem Papste Zacharias, der es den Bischöfen in einem Con- cilium vorlegte. Des« genannten Ketzers Meinung haben sie aus der Ge- meine hinausgeworfeii Je. und zuletzt sagt er, daß sie einstimmig abgesetzt und in den Bann getan worden seien. , Jn der Chronik der römischen Ketzer &c» gedruckt 1563, Fol 64. aus Lit. A. Sie. Von des Clemens Handel, besonders nach P. I. Twisck Beschreibung. « Clemens Scotusf aus Schottland, ein getreuer Jünger des Bischofs Albertus, hat in Frankreich und Deutschland, be- sonders aber in Bayern und Frankenland, mit großem Eifer ge- lehrt, daß dem Papst nicht so viel Gemalt gebiihre und daß der Papst unerlaubter Weise den Priestern und Lehrerns das Che- lichen verbieten wollte, daß er viele neue und unbekannte Cero- smonien in der Kirche einfiihre und lügenhafte Lehren zu ver- breiten suchte. . Eh« nämlich Clemens, wurde ohne Verhör oder Untersu- chung verdammt und seine Schriften oder Bücher verbrannt. Siehe in der Chronik von· dem Untergange 2c., das s. Buch, ge- druckt Ist's, Pag Abs, Col. Z, und Pag 259, Col. l, genommen aus Ins: Klar-ist» Pol. 125, Avend Lib. Z, Chrotr Seh. Francltz Pol. ’c. Von zwei Nachfolgern der erwähnten Märtyrer, namens Sam- son nnd Shdonins, welche mit mehreren andern ihre Lehre gegen das Papsttitny vorzüglich gegen den päpstlichen · Gesandten Bonifazius, Erzbischof von Maus; behaupteten, ob. aber dieselben deshalb gemartert nnd getötet wurden, wirdnicht angegeben. SamsonI war ebenfalls ein Schottländer und ist ein Ael- und Gehilfedes zuvor genannten Clemens gewesen. Dieser« war mit Shdonius Bischof in Bayern und andern, die gleiche Cndzwecke und Meinungen hatten, ein Herz nnd eine Seele, um sich dem päpstlichen Gjesaiidten Bonifazms, der die Leute mit Aberglauben und Lasten zu beschweren suchte, mit Csbottes Wort zu widersetzenz nicht nur Samsom sondern auch Sydonius und Andere haben dies herzhaft getan. . Sie« lehrten sowohl mit Worten alsSchrifteu, daß des Bischofs Bonifazircs apostolische Cstesandtschafh wie man sie nannte, dem Heidentume oder Anticlsristeiitunie ähnlicher set, IDaß Albertns und Clemens in Frankreich viel Vol! an sich gezogen. Tsbos nisazius bat solches dem Palaste berichtet. OSie wurden einstimmig abgesetst und in deu Bann getan. Icslemens bat in Frankreich, Deutschland und Bayern gelehrt· Etwas sei«- ne Lehre betrifft-« DE: wird ohne Verlust: und Untersuchung verdammt. TVon Samsons Hort-mit. IDaß er mit Shnodius und andern in dem Bestrafen des väpstlichen Gesandten Bonifazius ein Herz und eine Seele gewe- sen· sBetrisst die Lehre gegen Bonifazius nämlich: das; seine Gescmdtschast mehr dem Heidentume als dem Christentume ähnlich gewesen te. tcister 150 »Der· blutige als dem Christentume, und daß er Frankreich und Deutschland riehr deformiert (geschändet) als reformiert (gebessert) habe. Ferner, daß er ein Fuchsschwänzler und Schmeichler des Pap- stes zu Rom sei, welchem er sich, als ein geschworener Sklave, nicht nur verbunden, sondern sogar verkauft habe. · Dieses« konnten sie dadurch bezeugen und erweisen, weil derselbe mit einem schweren Eide sich den beiden Päpsteih Zachas riaå dem Ersten und Gregorius dem Zweiten dahin verbunden ha e: »Daß er alle Personen, die er mit seiner Lehre an sich zie- hen würde, auch unter den Gehorsam des römischen Stuhles bringen wollte" 2c., und waren diese Dinge aus. seinen eigen- "’2 ändigen Schriften und Urkunden, die den vorgenannten Päp- sien eingehändigt wurden, Izu-ersehen. Ferners griffen sie ihn auch der bösen Gebräuche wegen an, welche er bei der Bedienung der Taufe (nämlich der Kindertow se) eingeführt hatte; diese bestanden in Spriichem welche nach Art einer Beschwörung in gewisse Worte eingekleidet waren 2c.; wobei gewöhnlich auch einige Fragen an die Kindlein, die doch feinen Verstand hatten, getan zu werden-pflegten, als: Glaubst du auch? worauf denn die Gevattersleute in des Kindes Namen geantwortet: Ja, ich glaube Je» welche Dinge in Wahrheit straf- wiirdig gewesen, ohne irelche jedoch die Kindertaufe wenig Kraft ider Ansehen hatte. , « So« mißbilligten sie auch sehr, daß er ihnen zu ehelichen verbieten wollte 2c., welches doch mit« der Einsetzung Gottes stritt, 1. Mose 1, 27. 28, ja eine Lehreder Teufel sei. 1. Tim Cl, 1——-3. « ZuletzF wird gemeldet, daß die vorgenannten Personen und andere so wenig in Deutschland als Frankreich mit ihrer Lehre gegen Bonifazius irgend etwas ausrichten konnten, weil sie durch-die Tyrannei der römischen Päpste und durch die Ge- walt der Könige in Frankreich sehr unterdrückt, jas in öffentlichen geistlichen Versammlungen verdammt, ihrer Dienste entlassen, in Gefängnissen und Kerkern gefangen gehalten und so ver- wahrt worden sind, daß sie ihre Freiheit nicht erhalten konnten. Was« aber diese Personen, welche jene Lehre gehabt, für ein Ende genommen, haben die römischen Geschichtschreiber ( nach dem Bericht von A. Mellinris) zu bekennen sich ge- schämt &c. Vergleiche Avenini s Annai. Gent. Balaei 14, cap. 31 et in Ap- nend. Tom. Z. Cur-c. in Decn Steg. 2. Epist BoniL acl Zaclm citante Balaeo lässt. Bozk Lib. 3 See» mit Abt. Mellinus großem Christen- Ndarterbuclx gedruckt 1619, das L. Buch. FoL 329», Col. 1, 2 re. Eine schwere und grausam-z Verfolgung, welche Mndy, der König der Arccbey gegen die Christglätibigen in den Morgenländern um das Jahr 780 angestellt» hat. Ungefähr! im Jahre nach der Geburt Christi 780, in dem fünften Jahre Leo des Täter-text, des Sohnes von Constantin Co- ;«1«onymus, hat Mady, der König der« Oktober, die Kirche Gottes in den Morgenländern sehr erschüttert, indem er die wehrlosen und unschuldigen Christen, besonders die Dienstkneclste und Sklaven, zum Ahfalle gezwungen 2c. Thesianus Zelotes erhielt von ihm die Vollmacht, den Fbristen irgendxxsie zu schaden. Diesen« als er nach Cmasas ge- Owas Bonisazius den zwei Pävstw Zachaxias und Gregorius mit einem Give zugesagt. IWesche böse Gebrauche er bei der: Bedienung der Taufe ein- geführt. Worin ihm Samsom Svdonius und die Andern widersprochen. «Er verbot den frommen Leuten zu ehrlichen, welches sie auch angriffen JsDaß die vorgenannten Leute endlich durch die römischen Pävste und französischen Könige unterdrückt und eingelerlert worden, welchem Ende sie nicht entkommen sind. « Was ihr Ende gewesen, davon wird berichtet, daß stch die vävstlichen Schreiber solches zu bekennen geschänrt , — EIN-ihn, derarahische König, verfolgt die Kirche hart in den Vtorgenläns der-Its sVon dem falschen Versvreshen des Ihr-Kanns, welches er den Tbrbsten gehe M. « getan hatten. Stint-platz- kommen, hat vorgegeben, daß er niemand zum Llbfalle zwingen oder mit dem Kennzeichen Wiohamnieds zeichnen lassen wollte, mit Ausnahme der Juden und derjenigen, welche zuvor keine Christen, sondern Ungläubige gewesen waren. Als« aber die Juden und Christen von einander abgeson- dert waren, hat er die Christen viel grausamer zu peinigen ange- fangen, als früher die Statthalter Lysias oder Agricola unter den heidnischensKaisern getan hatten, und hat viele derselben, sowohl Männer als Weiber, um des Namens Jesu Christi wil- len, getötet. . - Hiert ist inzwischen etwas Merkwürdiges geschehen. Eini- ge Frauen haben durch die Gnade unseres Herrn Jesu Christi seinen Grimm mit beharrlicher Geduld iibervsundem er hat sie xnit mannigfachen Peiniguiigeii versucht, seiner Gottlosigkeit nachzugehen, allein dieselben sind standhaft geblieben. Nach- her hat er ihnen tausend Schläge geben und sie bis auf den Tod geißeln und peinigen lassen, bis sie von Christo die Siegeskros ne erlangt haben. Dann« hat er durch ganz Snrien bis nach Dgmaskus hin alle Versammlungshäiiser der Christen zerstört, die Gemeinen herwiistet und so die Zusage gebrochen. welche die Araber den Syriern gegeben hatten: daß sie nämlich unter ihrer Regierung ein stilles und ruhiges Leben führen und ungehindert in ihrer Neligionsfreiheit gelassen werden sollten. Aber« es ist hier auch ergangen. wie der Apostel sagt, daß derjenige. der nach dem Fleische geboren, denjenigen der nach dem Geiste geboren, verfolge « Siehe Abt. Mcsllinus in dem zweiten Buche der Historie der Ber- folgnna und Marter, gedruckt 1619. Fol 306. Col. l. verglichen mit Paul. III-sc. I-ib. 23, Hist. Rom. in I-c-on. 4, Sigih Chr-on. Anna 781: doch andere setzen es auf das Jahr 780 2c. Sveziclle Anmerkung iibcr die obiae Versolguncr. Wir« haben beim Beginne dieses Jahrhunderts unsern An- fang in den Moraenländern genommen: von da« haben wir uns nach den Abendländerji gewandt: nun aber sind mir. wieder nach dem Morgenlande zurückgekehrt, und zwar nach denjenigen Landschaftem welche von Jtalien ostwärts und außerdem sehr nseit von dem römischen Stuhle, der pädstlichen Herrschaft, ge« legen waren. Was« nun die obigen Verfolgungen und Gemeinen, die sich in den Morgenliinderm vorzugsweise in den Thessalonischen Landschaften gebildet hatten, und die Mär-ihrer, welche daselbst abgefallen sind. anbetrifft: ferner, was nnd wieviel von densel- ben zu halten sei: kann aus unserer Erklärung, welche wir im Plnfatiae gegeben haben, abgenommen werden, weshalb wir den Leser darauf hinweisen wollen. Diese« Llraber haben ihre Verfolgungeii und Unterdrückun- gen iiher viele Christgläubige in andern Landschaften ausge- dehnt: saber aus oft angeführten Gründen vermeiden wir, uns hierüber ( oder zum wenigsten insbesondere von einer jeden Person, die daselbst könnte gemartert worden sein) näher zu äußern; UnereW Beschreibung der heiligen Taufe 2c., welche wir über die es Jahrhundert gegeben haben, könnte uns gleichfalls aute Gelegenheit darbieten; diese hundert Jahre bis ans Ende — sEr veinigte die Christen grausamer als Lhsias oder Agrieola dar Zeiten tsbetrifft die Standhaftigleit einiger Weiher in der Marter. IDie Versammlungs-Häuser der Christen werden durch ganz Syrien bis nach Da- mastus zerstört. IIGaL 4, W. 7Daß wir im Osten angefangen, und nachdem wir bis nach Westen fortgegangen, kehren wir nun wieder nach Osten zur-da. sWas und wie viel von der obigen Verfolgung und Marter zu halten re. s Diese Araher haben noch mehr Verfolgung und Druck angerichtet. I« Unsere Bei« fchreibung der Taufe über dieses« Jahrhundert möchte uns Materie genug an die« Hand geben, um diese hundert Jahre mit rechtsinnigen Glcnlhensbekennern an- znfüllem auch mit solchen, welche dem Anscheine nach sich nicht gescheut haben, ihr Leben für die Wahrheit Christi zu lassen re» aber es find uns ihre Namen sticht bekannt worden.