Jesus - der König der Schmerzen

Winrich Scheffbuch

Gehalten am 21.04.2000 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart

Johannes 19, 17-21

 

16 Sie nahmen Jesus aber

17 und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha.

18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.

19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden.

20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache.

21 Da sprachen die Hohepriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern, dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Ein ganz sicherer Hinweis, dass Jesus das mehrfach gesagt hat, auch wenn wir kein originales Zitat im Evangelium haben. Sonst wäre das nie so gewesen, das hat er doch immer gesagt.

22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

 

Immer, wenn man die Passionsgeschichte liest, fällt auf, wie nüchtern, sachlich, knapp das alles erzählt wird. Nur ein paar wenige Worte. Und das ist ganz wichtig. Wenn wir heute am Karfreitag eine Totenfeier abhalten würden, dann wären eine Menge mitfühlender, sentimentaler Worte nötig. Das Evangelium gibt uns dazu keinen Anlass. Und wenn manchmal unter Christen das auch missverstanden wird mit dem Karfreitag, und sie das in die Nähe rücken einer Demonstration für die geknechteten und unrecht behandelten Menschen zu einer Menschenrechtsaktion. Achten sie einmal darauf, im Evangelium kein Wort der Anklage, wie wir es kennen aus den politischen Demonstrationen. Das Evangelium will uns etwas ganz ganz anderes sagen. In diesem Passionsbericht wird wie im ganzen Evangelium unser Blick immer nur auf Jesus gerichtet. Und da ist nicht bloß einfach das Opfer, das sie schlagen und das sie höhnen, sondern der erste Satz in unserem Abschnitt: Und sie nahmen ihn und dann: Und Jesus schreitet mit einer Würde, wie ein König in dieses Leiden hinein und er handelt, das ist ja unübersehbar im ganzen Passionsbericht. Da heißt es: Er hat sein Leben selbst hingegeben, sie haben es ihm nicht bloß genommen, Jesus handelt! Und ich hab das heute überschrieben: Der König der Schmerzen. Ich möchte Ihnen das königliche an Jesus zeigen, wie er herrscht, wie er regiert. Gerade da, wo es so aussieht, wie wenn die Menschen nach ihrem Gutdünken nach ihrer Laune und Lust einfach handeln. Jesus herrscht als der König. Ich habe immer noch vor Augen das Bild, das ich in meinem Leben oft gesehen habe, 1971 – Sie kennen das wahrscheinlich, dieses Bild, als Wilhelm I. von Preußen im Spiegelsaal von Versailles als König ausgerufen wurde. Ein berühmtes Bild, da stehen die Adligen Deutschlands zusammen, kurz vor dem donnernden Hurra. Ich glaub, der badische Großherzog hat das erste Hoch auf den Kaiser ausgebracht. So eine festliche Versammlung, und all die Würdenträger drumherum, kann man das vergleichen. Die Kreuzigung Jesu und der Jubel, der ihm entgegenschallt, das sind doch bloß Leute, die spotten, die hassen. Die neugierig gaffen. Es ist ganz wichtig, dass wir auch das andere mithören, wie es einmal in der Offenbarung steht. Und ich habe mich gefreut, wie der Chor heute auch unseren Gottesdienst eröffnet hat. Wie der Johannes dort am Ende seines Lebens die ganze Schau in diese wirre und dunkle und unheimliche Weltgeschichte hinein bekommt und dann eine laute Stimme plötzlich ruft: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden, und die Macht seines Christus, seines Messias, denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, die sie verklagte Tag und Nacht vor unserem Gott, und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod. Karfreitag ist ein Siegestag, ein Freudentag. Weil Jesus, natürlich ist er Priester, der die Welt versöhnt. Aber er handelt in königlicher Vollmacht. Und wenn in unserer Welt so viele nicht verstehen, und wenn noch so wenig ihm zugejubelt wird, so wollen wir umso lauter das heute tun. An diesem Karfreitag, und ihm die Ehre geben. Und ihm danken, dass er eine Versühnung für uns geschaffen hat, die wirksam und gültig ist.

Jetzt muss ich zuerst darüber reden: Jesus will herrschen. Jesus will herrschen.

Auch in dieser Passionsgeschichte. Äußerlich sieht man es überhaupt gar nicht. Darum waren die anderen auch blind dafür. Sie hatten nur das Bild des stummen Lammes, das hingeführt und geschlachtet wird. Und in diesem ganzen Passionsgeschehen wird uns gezeigt im Evangelium, steht, dieses, wie Jesus bis zum Schluss mit dem Vater ringt: Ist es nötig, Vater, muss ich diesen Weg gehen? Ja, Vater, ich will den Weg gehen. Eine Frage in der Passionsgeschichte, es geht nicht um's Unrecht der Menschen, nicht um die Bosheit der Herzen, es gibt keinen anderen Weg der Welterlösung. Wenn's das geben würde, dass irgend ein Mensch durch eigene Willensanstrengung, durch Kasteiung, durch seine Moral sich da vor Gott angenehm machen könnte und seine Versäumnisse und seine Schuld büßen könnte, wenn das möglich wäre, hätte Jesus nicht sterben müssen. Und Jesus will herrschen, er will dieses große Wunder der Welterlösung erringen. Und darum geht er diesen Weg. Und er gibt sein Leben her, er trägt diesen Balken des Kreuzes und Johannes zeigt das so schön in seinem Evangelienbericht. Sie nahmen ihn aber, Jesus geht und trägt diesen Balken. Eine Erinnerung für uns, es ist nötig, ganz dringend nötig. Ludwig Hofacker hat ja drastische Bilder in seinen Predigten und da sagt er einmal: Dass Jesus auferstanden ist, ist kein Wunder. Das ist doch selbstverständlich. Wenn Jesus die Welt geschaffen hat durch sein Wort, er sprach und es geschah, wie soll Jesus im Grabe bleiben können. Und Jesus, der das Leben ist, kann doch nicht vom Tod eingeschlossen werden, ganz selbstverständlich, dass Jesus aufersteht. Aber das, was am Karfreitag geschah, sagt Hofacker, das ist ein Wunder. Da hat Jesus freiwillig sich so weit erniedrigt. Für wen eigentlich? Für lauter Leute, die Gottes Ehre mit Füßen getreten haben, die seine Gebote missachtet haben, die Gott nicht gedient haben, aus lauter Liebe zu den Verlorenen geht er hinunter, und trägt diese üble Menschenexistenz, stellvertretend für uns um uns zu erlösen. Fürwahr er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen. Jesu will die vielen zur Beute haben. Darum ist Karfreitag geschehen. Dass viele Menschen an Jesus, ihren Heiland glauben, dass viele Menschen erkennen: Meine Sünden hat er getragen. Für mich ist er gestorben. Gehören Sie dazu? Ich hab Ihnen vorhin erzählt von dieser Geschichte, als der Philippus an dieser Straße, der Wüstenstraße, so heißt es extra noch in der Bibel, diese Kutsche sieht und dem Kämmerer lauscht, wie er da drin aus dieser Rolle liest. Ein armes Lebensschicksal. Er hat ja sicherlich in Jerusalem gesucht nach dem Heil, und ihm war der Tempel gesperrt, er durfte nicht hinaufgehen. Nun kehrt er wieder heim und hat nur diese Schriftrolle dabei. Eigentlich war es eine freche Frage, die der Philippus da stellt. „Verstehst du auch, was du liest?“ Ich weiß nicht, wie der hochgestellte Herr das ertragen würde, wenn es ihn im Eisenbahnabteil irgendein Zeitungsleser gegenüber fragen würde: Verstehen Sie auch, was Sie lesen? Der würde fragen: Sind Sie verrückt? Das geht Sie einen Dreck an! Und der Kämmerer sagt: Wie soll ich verstehen? Es gibt nur eine Erklärung für dieses wunderbare Prophetenwort. Dieser Abschnitt, der seit Jahrhunderten in keiner Synagoge der Welt mehr gelesen wurde. Ganz früh hat es angefangen, dass es aus den Lesungen der Synagoge gestrichen wurde. Diese Schlüsselstelle des Alten Testaments. Wer ist das denn? Es gibt keine andere Lösung. Wir können alles andere einsetzen. Das ist Jesus Christus, gestorben am Kreuz. Als der Philippus das dem Kämmerer erklärt, da gibt es bei dem Kämmerer, bei dem Afrikaner, eine spontane Reaktion: Darf ich mich taufen lassen? Ich möchte dem Jesus gehören. Das soll für mich geschehen sein. Und ich habe nur den Wunsch, dass Sie sagen: Ich will auch zu dieser großen Schar gehören, die ihren König Jesus anbetet. Und das, was Jesus so wichtig war, dass er Gerechtigkeit schafft: Jetzt will ich brechen mit den dunklen Dingen meines Lebens. Das ist ja der Schritt zu der Königsherrschaft Jesu: Er soll der König, Gebieter meines Lebens sein. Ich möchte ihm folgen, mich von ihm leiten lassen, in seine Spuren treten, ihm nachfolgen.

Jetzt möchte ich noch ein Wort sagen zu den Schmerzen und zu den Leiden. Der König der Schmerzen will herrschen, aber jetzt, aber warum gerade mit Schmerzen und mit Leiden? Schmerzen sind das Schwerste, was man in diesem Leben ertragen muss. Schmerzen sind wahrscheinlich noch schwerer zu ertragen als der Tod. Und weil wir Menschen so eine Angst haben vor Schmerzen, haben ja die Folterer sich immer zum Prinzip gemacht, dass man einen am schlimmsten unter Druck setzen kann, indem man ihm Schmerzen androht und dann wird einer ganz weiß. Schmerzen, das ist durchaus, Schmerzen sind sinnlos. Wenn Schmerzen zur Genesung beitragen, dann kann man sie leicht ertragen, aber Schmerzen sind so einfach nur zermürbend. Und Jesus hat die Schmerzen getragen, und er hat da Leiden ertragen und er hat in seinem ganzen Weg seiner irdischen Existenz gelitten. Weil so viel in dieser Welt gelitten wird und so viel Schmerzen ertragen werden. Ich sag das auch oft bei Kranken und Leidenden. Niemand kann dich so verstehen wie Jesus dein Heiland, der die ganzen Tiefen des Leidens ausgehalten und getragen hat. Und das sagen wir ja manchmal, wenn so etwas Schweres kommt: Warum gerade ich? Warum muss ich das gerade ertragen? Da können wir umgekehrt fragen: Warum gerade er? Warum hat gerade Jesus diese Schmerzen getragen? Weil das mein natürlicher Lebensweg ist. Sie können Gott nur danken, wenn Sie heute keine Schmerzen haben. Es ist ein Geschenk, wenn man schmerzfrei sein kann, ein Wunder. Weil Leiden und Schmerz zu unserer Welt gehört, zu unserer irdischen Existenz. Und Jesus hat diese unsere Todesexistenz auf sich genommen. Wenn man's Leben so überdenkt, muss man ja sagen, es ist ja wie so ein Warten auf den Tod. Und wenn man so in den Frühling heute hineingeht, empfindet man das nicht so. Aber die alten Menschen empfinden das stärker, oder die Kranken. Ja, was muss ich jetzt noch leiden, was steht vor mir? Ich hab schon Leute getroffen, die meinten: Das darfst du nicht so drastisch sagen, da löst du bei Leuten eine Psychose aus. Wenn wir so sitzen wie vor der Hinrichtung, wir warten, wir warten, wann läuft die Stunde meines Lebens ab? Aber in Wirklichkeit ist Menschenleben so. Voller Schmerzen und Krankheit und dann begrenzt vom Todestor. Und Jesus ist da hineingetreten und sein Kreuz ist doch gerade das Hoffnungszeichen, dass es nicht dunkel bleibt, dass ich keine Todesexistenz mehr bin, sondern dass ich die Hoffnung des ewigen Lebens habe durch Jesus. Er ist auferstanden und lebt, weil er meine Todesexistenz aufgebrochen hat. Und darum ist nicht bedrückend, wenn ich lebe in dieser Zelle und warte auf mein Ende, sondern ich habe eine Hoffnung und ich will jeden Tag meines Lebens heute schon darbringen im Morgenglanz der Ewigkeit. Und ich freu mich. Einzige Hoffnung, die ich in dieser Welt hab, dass ich mit Jesus hinausblicken kann über die Grenzen, dieser vergehenden Welt, und darum hat Paulus, wo er nur hinkam, ein Thema gehabt, er hat vom Kreuz Jesu gepredigt. Dass alle Evangeliumspredigt Christuspredigt sein soll, ist klar. Aber alle Christuspredigt muss Kreuzespredigt sein. Nicht ein Thema unter vielen. Sondern dass ich euch Christus vor die Augen gemalt habe, als den Gekreuzigten. Wie er unsere Todesexistenz nimmt, unser verfehltes Leben, und abschließt: Jetzt leg das weg. Christus lebt in dir, so steht's im Galaterbrief. Oder wenn im Korintherbrief Paulus sagt: Das ist eine Torheit für die Griechen, für die Denker. Und für die Juden ist es ein Ärgernis. Und hat doch immer wieder von dieser Predigt des Kreuzes anfangen müssen. Weil darin göttliche Weisheit und göttliche Kraft steckt. Da kommt die Kraft Gottes in deinem Leben. Da wo du merkst, mein irdisches Leben, das ich selber nicht ändern kann, gefangenliegst unter so dunkle Verstrickungen, wird freigemacht durch die Vergebung des Blutes Jesu und Christus kommt in mein Leben und macht aus mir einen neuen Menschen. Ich darf das erfahren und erleben. Wir hatten eine liebe Frau in unserer Gemeinde, sie gehörte zu den ganz treuen Mitarbeitern, vor Jahren hat sie der Herr heimgeholt, und die war sehr schwer leidend. Und das vergesse ich nicht, wie sie, als sie nur noch im Schlafzimmer gepflegt worden ist, gebeten hat, ich soll doch ihr ein Bild des Gekreuzigten, ein Kruzifix auftreiben, aber ich bin so ein Feind von Symbolen, ich bin so ein Freund von Realität, und deshalb liegen mir die Symbole nicht so, und ich hab dann lange in der Kirche gesucht und irgendwo im Keller ein altes Kruzifix gefunden und habe es ihr dann gebracht. Und sie hat gewollt, dass man es auf den Schlafzimmerschrank oben drauf stellt: Ich will den ganzen Tag, wenn es dunkel wird, und das Licht angeht, ihn sehen. Er, der für mich starb, das ist der Trost, weil ich mich selber nicht lösen kann. Ich sehe überall nur meine Todesexistenz. Aber da ist garantiert: Jesus starb für mich, damit wir leben und das war nicht umsonst, und das hat er geschaffen für dich und für mich. Der König der Schmerzen und der Leiden. Der König, der will herrschen und er will uns herausreißen aus unseren Leiden und Schmerzen.

Und das kann niemand mehr ungeschehen machen. Das kann niemand mehr ungeschehen machen.

Pilatus hat ja einen Titulus hat man damals gesagt, eine Tafel oben anbringen lassen, damit die Kreuzesfrage richtig abschreckend gewirkt hat, hat man das noch einmal oben hingeschrieben, und das ist ja wie so typisch, wie es das Evangelium erzählt, die Menschen wissen nicht, was sie tun. Sie handeln alle nach ihrer bösen Fantasie und Gott macht daraus Heil. In der ganzen Passionsgeschichte wunderbar. Darum eignet sich das gar nicht als so eine Geschichte, wo man über die Bosheit der Menschen redet. Wie Gott das alles umwandelt, und in Segen umdreht. Da steht also darauf: Jesus von Nazareth, König der Juden. Und die wollen, dass er da Anführungszeichen hinmacht und sagen: Das war doch nur ein Zitat von Jesus. Er sagt: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. Das ist ja das erste Mal in der ganzen Passionsgeschichte, dass der alte Militär und Offizier Pilatus wieder Format hat. Vorher war er ja ein Weichei. Der hat ja gemacht, was die Leute wollen, sorum und sorum und überall. Der hat ja gar nicht den Mut gehabt, irgendwo zu stehen und Position zu beziehen aus lauter Angst vor den Menschen. Jetzt hat er endlich. Festigkeit. Und sagt: Es bleibt dabei und das gilt. Ich wüsste nicht, was der Pilatus geschrieben hat, das ist ja kein Gesetz der Meder und Perser, wie man sagt, das auch nicht umgestoßen werden kann, viel viel Mehr gilt das von den großen Worten Gottes. Und das schlimmste Verbrechen der Christen ist es, dass sie dauernd am Wort Gottes rumrütteln. Wo Jesus sagt: Die Schrift kann nicht gebrochen werden, was wir gelesen haben von Jesaja 53, das ist gültig bis in alle Ewigkeit. Das kann die Hölle nicht, das können Sie nicht in Ihren Zweifeln außer Kraft setzen. Das kann nicht die versammelte Theologenschaft und der Hohe Rat, wer da kommt, es gilt, alle Gottesverheißungen sind Ja, in Jesus, Ja in ihm, Gott zu Lobe, für uns. Sind sie erfüllt und das ist in Kraft, noch viel mehr, als ein Pilatus sagt: Ich hab‘s geschrieben, gilt das für die Verfügung Gottes. Was ist jetzt mit Jesaja 53 – damit wir Frieden hätten. Damit wir leben Gott zur Ehre, etwas zum Lob seiner Herrlichkeit, damit unser Leben erneuert wird durch Christus, damit das geschieht vom Kreuz Jesu sollen Wirkungen ausgehen, große Wirkungen. Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, in der Welt können Dinge passieren, dass uns Hören und Sehen vergeht, aber eins, das geht überhaupt nie, dass Gottes Gnade von dir weicht, die Gnade, die im Kreuz Jesu dir gilt. Dass er sein Hand von dir lassen will, so sehr Jesu die Tiefe deiner Versäumnis und deiner Schuld sieht, er lässt dich nicht los, O Gnade Gottes wunderbar, amazing grace. Wie groß ist die Gnade. Und Menschen, die das erkannt haben, waren verändert und erneuert und beglückt. So groß, dass wir an der Passionsgeschichte jubeln dürfen, danke, Herr, dass das gilt unumstößlich. Und wenn so viele Spötter und Zweifler daran rumkritteln, wir wollen uns an deinem Kreuz festhalten. Und in Ihrer Todesstunde dürfen Sie sagen: Es soll nichts mich mehr beschweren von den alten Dingen, in Jesus vergeben und vergessen und auf ewig selig. Amen.