1.
Ich
hab ihn treu erfunden, könnt ich nur sagen wie! Ich möcht die Knie beugen und
immer nur bezeugen: „Es mangelte mir nie, es mangelte mir nie!“
2.
Seitdem
er seine starke und treue Hand mir lieh, dass ich ihm trauen sollte, weil er
mich führen wollte: „Es mangelte mir nie, es mangelte mir nie!“
3.
Trotzdem
ich ihm gekostet unendlich große Müh, ihn manchmal noch betrübet, der mich so
treu geliebet: „Es mangelte mir nie, es mangelte mir
nie!“
4.
Sooft
aus dunklen Nächten mein Herze zu ihm schrie, er wusste stets Erquickung, er
brachte mir Beglückung: „Es mangelte mir nie, es mangelte mir nie!“
5.
Ich
mochte zu ihm kommen des Abends oder früh, verwundet oder schuldig nie ward er
ungeduldig: „Es mangelte mir nie, es mangelte mir nie!“
6.
Sooft
ich in Gedanken mein Leben rückwärts zieh, in all den tausend Fragen, in all
den schweren Lagen: „Es mangelte mir nie, es mangelte mir nie!“
7.
Und
könnt ich je nicht reden die Worte, schwänden sie, dann sollt ihr immer wissen,
ich ruh zu seinen Füßen: „Es mangelte mir nie, es mangelte mir nie!“
Text: Anni
von Viebahn 1884-1931
Melodie: Ursula
Hausmann