Arthur
Ernest Wilder-Smith
Abschrift
eines Vortrages.
Meine
sehr verehrten Damen und Herren,
das
Thema ist also die Ursachenbehandlung der Drogenepidemie, und ich will da
gleich einsteigen, denn ich habe sehr viel zu sagen. Was ich heute Abend sage,
bildet einen Kursus von sechs Monaten bei medizinischen Studenten in der
Universität, und man sagt: ‘Ja, ja, Sie verstehen es, die schwierigen Sachen
einfach zu erklären. Das können Sie in einer dreiviertel Stunde machen, nicht
wahr?’ Nun, es kann dabei Ihr Kopf platzen, und deshalb will ich versuchen,
eine komplizierte Sache einfach zu erklären. Denken Sie nur nicht, dass das
Naivität ist von mir, denn ich weiß, wie kompliziert die Sache ist. Viele Leute
meinen, dass wenn man so redet, dass die Leute einen verstehen, dass man dann
einfach oder simpel redet. Das ist gar nicht der Fall. Der Mann, der sein Fach
versteht, auch wenn es ein kompliziertes, mathematisches Fach ist, ist der
Mann, der sich verständlich machen kann. Täuschen Sie sich nur nicht! Dass wenn
ich verständlich rede, dass das simpel ist, das ist gar nicht der Fall. Ich
könnte so reden, dass Sie alle in zehn Minuten eingeschlafen sind. Aber meine
Künste in Bezug auf die pharmazeutische Industrie, also die Herstellung von
Einschlafmitteln, will ich heute Abend nicht ausüben. Ich will Sie ganz wach
haben.
Ich
lese Ihnen ein sehr kurzes Wort vor, zum Eingang, damit Sie verstehen, um was
es geht. Es ist ein schreckliches Wort und soll eine Schockwirkung haben bei
Ihnen. Das ist der Sinn, durch eine Schockwirkung weckt man auf. ‘Offenbar sind
die Werke des Fleisches, welche sind Unzucht zuerst, d.h. Geschlechtsverkehr
zwischen Unverheirateten. Nicht schön. Unkeuschheit, geht in die gleiche
Richtung. Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit,
Eifersucht, Zornausbrüche. Also, Herr Wüterich, nicht wahr, der immer wütend
wird. ‘Ränke, Zwietracht, Parteiungen, Neid, Völlerei, Schwelgereien’, was dem
ähnlich ist.
Nun,
das Wort, das ich da aussuche, ist das Wort „Zauberei“. Als ich ein junger Mann
war, da habe ich gedacht: ‘Ja, Zauberei,’ wie Paulus schrieb vor zweitausend
Jahren, und da haben die Leute die Hexen gejagt, nicht wahr, und sie haben sie
verbrannt, weil sie gezaubert haben. Ich dachte: ‘Heute geht uns Zauberei gar
nichts an. Man jagt Hexen nicht, man jagt nur Kreationisten, nicht wahr? Wenn die
Leute an einen Schöpfer glauben und man macht sich lächerlich. Aber, Zauberei,
das ist heute nicht mehr unsere Sache.’ Bis ich mir die Mühe machte,
nachzugucken im griechischen Text, was das bedeutet. Luther, der das zuerst so
übersetzt hat, hat nicht verstanden, was es bedeutet. Das deutsche Wort ist
„Zauberei“ und das griechische Wort dafür ist „pharmakäa“ Also das Wort „Pharmazie“ kommt von „pharmakäa“. Und das
bedeutet „Zauberei“, die Erzeugung von Trance-Zuständen durch Drogen. Also,
darf ich es ganz modern übersetzen? Dass man „high“ wird durch Drogen. Nun das,
es ist eine Möglichkeit, zu erklären, wie man eine religiöse oder eine
pseudo-religiöse Erfahrung haben kann ohne Religion, durch eine Pille. Sehr
bekannt seit dem Anfang der Menschheit.
Die Menschen haben von
Anfang an Drogen, besonders pflanzliche Drogen, eingenommen. Sie haben es getan
und sie tun es immer noch in Amerika. Die Indianer dort, wenn sie eine
religiöse Erfahrung haben wollen… Passen Sie auf, wenn Sie in religiösen
Angelegenheiten das Wort „Erfahrung“ hören. Sie wollen eine religiöse Erfahrung
haben, sehr gefährlich. Wenn sie das haben wollen, fasten sie vierundzwanzig
Stunden, die Indianer, bis zum heutigen Tag. Und der Staat erlaubt es in
Amerika den Indianern, verbietet es aber den Weißen. Also, sie sind eigentlich
Rassisten, wenn man sich das richtig überlegt. Wenn man es zu ihnen sagt, sind
sie nicht sehr erbaut davon, aber es ist doch so. Und diese Leute fasten
vierundzwanzig Stunden, und dann kommen sie am Abend zusammen, ganz nüchtern,
also mit leerem Magen, und tun Gottes Fleisch auf die Zunge. Nun, Gottes
Fleisch ist ein getrockneter Pilz, Silosebä.
Und in diesem Pilz ist Silosebin,
und nach zwanzig Minuten kommen sie in einen Trance-Zustand. Wie sie meinen,
öffnet sich der Himmel, beziehungsweise die Hölle, und sie sehen Gott, wie sie
meinen, und die Engel, wie sie meinen, und den Teufel auch. Und sie bekommen
also eine Zauberei-Erfahrung durch diesen Pilz, den sie sich auf die Zunge
legen.
Nun, eine ähnliche Wirkung
hat LSD. Und Timothy Learly hat vor
Jahren LSD popularisiert in Amerika. Man braucht nur sehr wenig, einige
Mikrogramm sind genug, und wenn ein Mensch im richtigen Zustand ist, dann wird
er das erfahren, was di e Indianer erfahren, wenn sie ihr Gottesfleisch auf die
Zunge legen. Die Idee ist sehr alt, ganz alt, und in der Bibel strengstens
verboten. Auch Mohammed… Passen Sie auf! Er hat es verboten. Sie dürfen nicht
denken, dass diese Lust, dieses Begehren nach so einer Erfahrung neu ist. Ein
Unterschied ist da, und jetzt passen Sie auf! Der Unterschied ist, dass die
Drogenerfahrung damals und bis zum heutigen Tag endemisch war. Also, unter
kontrollierten Umständen, zu bestimmten Zeiten, haben die Leute Drogen
eingenommen für bestimmte Zwecke. Also kontrolliert und geordnet.
Heute ist die
Drogenepidemie eine Epidemie geworden. Es bricht aus wie die Grippe, nicht
wahr, und in Ihren Schulen… Bedenken Sie, wie viele Leute letztes Jahr in der
kleinen Schweiz an Drogen gestorben sind. Ich selber habe viele gesehen, die
absolut abhängig sind von Drogen. Ich sah in der Ostschweiz vor einiger Zeit
einen jungen Mann. Und er kam rein und ich dachte: ‘Ist das ein Bub oder wer
ist denn das?’ Und zwei Leute, kräftige Schweizer Buben, haben ihn begleitet,
und ich habe gesehen, dass die ihn geschubst haben, denn er wollte nicht… Und
sie haben ihn hinein geschubst, und nachher haben sie mit ihm geflüstert. Er
soll mit mir reden, und er wollte nicht. Aber sie haben ihn gezwungen, zu mir
zu kommen. Und ich guckte ihn an. Nun, ist er vierzehn Jahre alt oder ist er
vierzig? Ich konnte es nicht unterscheiden. Aber er hatte graue Haare und er
hatte die Haut eines alten Mannes. Nur war er irgendwie kein Mann. Sein
Geschlecht war gar nicht entwickelt.
Und ich fragte ihn: ‘Ja,
warum kommen Sie zu mir?’ Ich versuchte, freundlich zu sein, denn er war
furchtbar ängstlich. Und nachdem ich ihm freundlich zugeredet hatte, sagte ich
zu ihm: ‘Warum kommen Sie eigentlich zu mir?’ Und er sagte: ‘Ich habe Angst zu
sterben. Ich werde sterben.’ - ‘Ich weiß es’, sagte ich, ‘mein lieber junger
Mann. Sie werden sterben, ich auch. Aber warum diese Panik?’ Er sagte: ‘Ich bin
durch dreizehn Entzugskurse gegangen, vom Staat verordnet. Und der Staat, der
Schweizer Staat, hat mir jetzt eine Pension gegeben, als hoffnungslos
drogensüchtig, und ich bin ständig „high“‘. Er konnte nichts lernen, konnte
nichts tun und war in ständiger Angst. Das war nicht weit weg von hier. Ich
sagte: ‘Wann haben Sie angefangen?’ - ‘Oh’, sagte er, ‘mit dem Spritzen habe
ich angefangen, als ich zwölf Jahre alt war.’ - ‘Wo haben Sie es bekommen?’
Gut, das ist ja leicht, dabei gab es…wenn jedes Jahr, mit zwölf Jahren.
Da schrieb mir eine Mutter
aus Zürich, vor einigen Monaten, und sagte: ‘Ich habe einen Sohn, und der ist
gerade achtzehn Jahre alt geworden. Er spritzt, seitdem er elf Jahre alt war.
Und hat’, sind Sie mit mir, sind Sie noch wach, ‘er hat schon 30.000 Franken
Schulden. 30.000 Franken Schulden, um seine Fixe zu bekommen. Und so schrieb
sie mir: ‘Was kann ich überhaupt machen? Der Bub kommt nicht los von den
Drogen. Er entwickelt sich nicht, er bleibt zurück. Er entwickelt sich nicht
wie ein Mann.’ Was soll man da machen? Sie dürfen nicht denken, dass das harmlos
ist, was ich jetzt mache, denn wenn die Menschen, und die Mutter war eine
Witwe…
Wenn die Menschen hundert
Franken am Tag verspritzen müssen, und dann ihr Wille dabei gebrochen ist,
können sie nicht arbeiten. Und dann brechen sie ein und stehlen. Sie werden
gewalttätig. Schulden machen einen desperat, die machen einen verzweifelt, die
Schulden, auch der Staat, wie ich gestern Abend sagte, ist verzweifelt darüber,
dass es Schulden gibt. Und die Drogenkriminalität kommt nicht nur von dem
Brechen des Willens, sondern auch von den hoffnungslosen Schulden, die die
Dealer den Leuten aufzwingen, weil sie diese Substanzen verkaufen. Also, es ist
epidemisch geworden, die Drogenepidemie, und die Menschen sind anfällig dafür
wie bei einem Virus oder einer Infektion, und man muss versuchen, die Menschen
zu immunisieren.
Was mache ich heute Abend?
– Ich versuche, Sie zu immunisieren. Aber wenn man immunisiert, muss man
Antikörper entwickeln, und ich will versuchen, Ihnen die Daten zu geben, damit
Sie wissen, wann Ihre Kinder anfangen. Das erste Zeichen, dass Ihr Kind damit
angefangen hat, Drogen zu nehmen, ist, dass seine Noten sinken. Die sinken so
ab, und eine Lehrerin oder ein Lehrer soll aufpassen, wenn das geschieht. Mal
sehen, was daraus wird.
Nun, Noah hat sich
betrunken. Alkohol ist eine Droge, und Alkohol ist eine abhängigkeitserzeugende
Droge. Wenn Sie Alkoholiker sind, dann dürfen Sie nicht herabsehen auf die
Menschen, die heroinsüchtig sind. Beides führt in die Sucht und in die
Abhängigkeit. Und wenn Sie zigarettenabhängig sind, sind Sie süchtig, und Sie
dürfen nie herunterschauen auf die, die andere Drogen einnehmen. Wenn man von
irgendetwas abhängig wird, ist man ein Drogenabhängiger. Ich rede jetzt nicht
von Drogen, die für medizinische Zwecke genutzt werden. Alle Drogen können
richtig benutzt werden. Heroin wird in England immer noch bei terminalen
Krebsfällen benutzt, und es ist keine Droge wie Heroin für einen Menschen, der
mit dem Tod ringt. Als sie Churchill sagten, nach dem zweiten Weltkrieg, dass
England jetzt so sein sollte wie alle andere zivilisierten Staaten und das
Heroin verbieten sollte, stand der alte Mann mannhaft auf und sagte: ‘Ihr
lieben Leute, ich bin schon Politiker, aber Arzt bin ich nicht. Lasst die Ärzte
das entscheiden, denn sie sagen mir, dass wenn ein Mensch sterben muss, dass
die beste Hilfe Heroin ist.’ Es ist mit das stärkste Mittel, das man nehmen
kann. Ich würde es nicht selber tun, wenn nicht der Tod bevorsteht. Denn die
Sucht, die dadurch verursacht wird, ist schlimm genug.
Also, meine Freunde, das
ist es, womit ich anfangen will, damit Sie sehen, wie wichtig es ist, dieses
Problem zu verstehen, denn Ihre Kinder sind gefährdet. Wenn es nicht Heroin
ist, und wenn es nicht Hasch ist, ist es Alkohol. Und vor allen Dingen hier in
der Schweiz Nikotin. Und Nikotin bringt den schlimmsten Tod, den es gibt. Wenn
man am eigenen Blut, durch Lungenkrebs, stirbt… Ich habe es so oft gesehen, als
ich in der Krebsforschung tätig war, an der Universität London. Auf einmal gibt
es einen Bluterguss und der Mensch erstickt an seinem eigenen Blut, und das
Blut spritzt zum Mund hinaus wie bei einem Wal, wenn er atmet. Ist es nicht
schrecklich, das zu sehen? Und die Frauen sind empfindlicher als die Männer.
Männer sind empfindlich für Lungenkrebs. Als ich in der Krebsforschung war, war
er relativ rar. Er kam bei denen vor, die während des ersten Weltkrieges
ständig geraucht hatten. Aber jetzt, wo die Frauen nach dem zweiten Weltkrieg
kamen und gelernt hatten, zu rauchen… Weil ihr Gewebe Frauengewebe ist, und
empfindlicher ist bei Nikotin und Teer, bekommen es die Frauen viel eher und
viel schneller und viel schlimmer als die Männer. Und wenn ein Lungenflügel
krebskrank geworden ist, dann muss man den Lungenflügel rausnehmen. Und wenn
beide Lungenflügel krebskrank sind, und man beide Lungenflügel rausnimmt, ist
man übel dran, weil man nicht atmen kann, und man lässt sie einfach sterben.
Passen Sie auf! Die beste Verhütungsmethode in dem Fall ist, dass man nicht
damit anfängt.
Nun, lasst uns jetzt drangehen.
Man hat, und man benutzt es immer noch in Indien, Bhangtee. Das ist eine Art Haschisch, und die Leute trinken es,
weil es die Wirkung von Haschisch hat. Das ist Haschisch selber, das ist Gottes
Fleisch, Silosebin, und epidemisch
habe ich es da aufgeschrieben. Jetzt probieren wir aus, ob sie teleskopische
Augen haben. Können Sie erkennen, was da steht? – Wenn nicht, dann helfe ich
Ihnen. Es sind fünf Arten von Drogen. Jetzt fängt die Pharmakologie-Stunde an
und wenn ich Ihnen die Pharmakologie-Stunde aufokturiert habe, dann können wir anfangen, miteinander zu reden.
Aber bis Sie die Daten haben, werden wir nur schwatzen. Wenn Sie die Daten
haben, dann können wir miteinander reden. Es sind fünf Arten, prinzipiell, fünf
Kategorien von Drogen, über die wir heute Abend sprechen müssen.
Die erste Art, das sind die
Anästhetika. Hier sind sie, wenn Sie es sehen können. Die Anästhetika. Tut mir
leid, dass das Ding so schwach ist. Das sind Substanzen wie Alkohol. Alkohol
ist ein Anästhetikum. Wenn Sie zu viel davon trinken, werden Sie anästhesiert.
Und das heißt, dass Sie bei der zweiten, dritten Flasche Wodka unter dem Tisch
liegen, und nicht merken, was um Sie herum geschieht durch die Augen. Sie sind
im Koma, okay? Sie hören nicht, was die Leute sagen. Man stößt Sie mit dem Fuß
an, in einem Koma-Zustand unter dem Tisch, und Sie merken es gar nicht. Sie
riechen nicht mit der Nase und Sie schmecken nicht mit dem Mund und die Propreroseption, das ist die
Selbstwahrnehmung. Das Wissen, ob Sie auf dem Kopf stehen oder auf den Füßen
stehen oder auf der Seite liegen. Die Selbstwahrnehmung, die verbunden ist mit
dem Tastgefühl, die ist auch ausgeschaltet, wenn man unter dem Tisch liegt,
nicht wahr, in einem Koma.
Jetzt passen Sie auf! Die
Anästhetika, die generellen Anästhetika, das sind Substanzen, die, sind Sie mit
mir? Das sind „Downers“. Sie wissen, was „down“ heißt im Englischen? Es heißt
„ab-, herunterdrückend“, „Downers“. Und Anästhetika wie Alkohol, die… Jetzt
muss ich mischen, die „downen“ die fünf Sinne. Das Sehen vergeht. Sehen und
Hören vergehen. Riechen vergeht, Schmecken vergeht, das Tastgefühl vergeht. Sie
sind fünfmal. entschuldigen Sie, „gedownt“. Also, sie drücken und ich habe es
hier schon gezeigt durch diese fünf Pfeile, die nach unten zeigen. Sehr wichtig.
Die drücken alles nach unten. Nun, es gibt eine andere Art von Anästhetika. Und
das sind die lokalen Anästhetika. Wenn man Kokain nimmt, und auf das Auge tut,
früher hat man es getan, jetzt tut man es nicht mehr, weil es giftig ist, und
eine Nekrose hervorrufen kann. Also, das heißt Tod des Gewebes. Wenn man,
wollen wir sagen, in die Hand hier ein Lokalanästhetikum richtig injiziert,
kann man die Nerven, die das Gefühl in der Hand den Arm hinauf leiten,
blockieren. Die Schmerzen, wenn man Sie schneidet, sind da, aber weil sie nicht
den Arm hinauf geleitet werden, bemerkt man sie nicht. Also, das ist ein
„downer“ für die Leitung der Nerven, die Nervenleitung wird blockiert. Silokain
ist so eine Substanz, Kokain ist so eine Substanz, alle „downers“. Das ist die
erste Kategorie.
Wir müssen dies alles
ausnutzen, um zu besprechen, was wir… es ist nicht schlimm, jemand von hinten
kann nicht hören, wenn man von Nerven redet, wie sehr viele Leute nicht hören
können oder nicht sehen können, wenn Blut spritzt, nicht wahr, es ist eine ganz
natürliche Reaktion. Die zweite Art von Drogen…, man muss mir frische Luft
geben, dann ist es gut, kaltes Wasser ist sehr gut. Die zweite Art von Drogen,
die ich besprechen muss, und diese brauche ich alle, sonst sitzen Sie da, und
gaffen mit offenem Mund, und verstehen nicht, was ich nachher sage. Passen Sie
jetzt auf! Es wird Ihnen gut gehen, und es wird Ihnen nicht schlecht werden. Anagetika , das sind die Drogen, die
die Schmerzempfindung unterdrücken. Sie sind „downers“ in Bezug auf
Schmerzempfindung. Diese Drogen wie Opium, Morphin, Heroin und Kotein, und andere noch dazu, die
synthetischen Drogen auch. Wenn man diese Drogen gibt, bleiben die Schmerzen,
wie sie immer waren, aber die Schärfe, die Unerträglichkeit des Schmerzes, wird
unterdrückt, wird „gedownt“. Sie können sie ertragen, die Schmerzen werden nie
weggenommen, aber man kann sie ertragen. Wenn man ein Kind bekommt, eine Frau,
fühlt sie die Wehen immer noch, auch wenn sie ein Anästhetikum oder ein Anagetikum einnimmt. Aber die
Schmerzen, mit denen kann man fertig werden. Das sind die Anagetika.
Dazu gehört Methadon, und
Methadon gilt als das Mittel, um Heroinsucht und Morphinsucht zu bekämpfen. Es
ist ein Anagetikum, das zu den Opiaten gehört. Deshalb habe ich hier bei diesen
Anästhetika, bei diesen Anagetika, einen Pfeil dazugegeben und einen Pfeil nach
unten, weil es spezifisch ist für die Schmerzempfindung. Wenn sie von dem zu
viel geben, werden die anderen Nerven, die anderen Sinne, mit blockiert. Aber
wenn Sie die richtige Dosis nehmen, wirkt es spezifisch auf den einen Fall, auf
die Schmerzempfindung. Dazu zählen noch Aspirin, und die Salizilathe, aber die sind keine Opiate. Die haben eine andere
Wirkungsweise und Aspirin soll man nicht zu viel einnehmen. Es hat eine böse
Wirkung auf den Magen und auf andere Organe im Körper. Aber Aspirin dämpft auch
die Schmerzen, also auch ein „downer“.
Jetzt kommen wir zu etwas,
wo Sie alle aufmerken müssen, und das sind die Tranquilizer, die Tranquilizer.
Hier habe ich geschrieben, T-R-A-N-Q-U-A-L-I-S-E-R auf Deutsch, Z ist
amerikanisch, entschuldigen Sie. Ich habe viele Jahre in Amerika gelehrt und da
rutscht die amerikanische Buchstabierung mit hinein. Tranquilizer. Man sagt im
Deutschen „Beruhigungsmittel“, und das ist falsch, denn sie sind in erster
Linie keine Beruhigungsmittel. Es sind Einschlafmittel. Wenn man sie einnimmt,
schläft man ein, aber wenn dann Ihre Frau sich Bett herumdreht und Sie gerade
mit einem Tranquilizer eingeschlafen sind, sind Sie wieder wach und können dann
nicht wieder einschlafen. Sie haben eine Fähigkeit, den Schlaf zu katalysieren,
dass man einschläft, wenn man Mühe hat, einzuschlafen.
Sehr nützlich, denn wissen
Sie, wenn ich vor der Universität Oxford von sechs Uhr abends bis zwei Uhr
morgens debattiere, dann überlegt man, was man Falsches gesagt hat. Dann
überlegt man, was man hätte sagen müssen, und was man nicht gesagt hat und man
überlegt sich allerlei noch dazu. Und der Schlaf flieht vor einem, nicht wahr?
Nun, unter solchen Umständen, wenn ich dann am nächsten Tag in die Schweiz
zurückfliegen muss, und wieder in Luzern anfangen muss, dann denke ich: ‘Ja,
was ist schlimmer? Ein Einschlafmittel einzunehmen oder in den Tag
hineinzugehen mit einem schlimmen Schlafdefizit, wo ich dann „accident proom“ bin.’ Wissen Sie, was
das bedeutet? - Also, man ist anfällig für Unfälle, wenn man ein Schlafdefizit
hat. Also, wenn man vor Schlaflosigkeit herum torkelt. Dann schneidet man sich
ins Fleisch, wenn man das Brot schneidet, nicht wahr, und dann bekommt man eine
Scheibe Finger ab anstatt einer Scheibe Brot, nicht wahr? Also, diese Dinge
können einem sehr leicht passieren.
Nun, meine sehr verehrten
Damen und Herren, die Tranquilizer sind Substanzen wie Lybrium, Valium, Chlophomazin
oder Thorazin und Resapin. Resapin benutzt man heute für
andere Dinge, aber es ist ein Tranquilizer. Was bewirken sie? Habe ich jetzt
Ihre hundertprozentige Aufmerksamkeit mit 110 Prozent Ihres IQ? Sie wissen, was
Ihr IQ ist, nicht wahr? Macht man das hier an der Schule? Tödliche Stille. Sie
wissen, was der IQ ist? – Der Intelligenzquotient, nicht wahr, und man schätzt
die Kinder ein, nicht wahr? Wenn sie unter 80 sind, sind sie arme Tröpfe, aber
wenn sie 150 haben oder 160 wie Einstein, dann sind sie ganz brillante Leute.
Der IQ hier bei den Tranquilizern muss benutzt werden, um Ihnen das
klarzumachen.
Ein Tranquilizer, jetzt
gebe ich Ihnen eine Definition. Den Tranquilizers werden auf dem Schwarzmarkt
Haschisch und Heroin und LSD beigemischt, um die Wirkung von diesen Drogen, die
schwarz verkauft werden, zu potenzieren, zu verstärken, okay? Deshalb ist es
wichtig, dass Sie verstehen, was diese Substanzen bewirken, denn wenn die
Kinder sie auf dem Schwarzmarkt kaufen, können sie allerlei bekommen, wovon Sie
keine Ahnung haben. Und wovon der, der die Drogen einnimmt, keine Ahnung hat.
Und wenn er dann plötzlich bewusstlos niederfällt, weiß nicht einmal der Arzt,
was er eingenommen hat. Und wenn der Arzt nicht weiß, was er eingenommen hat,
wie soll der arme Kerl ihn behandeln? Das ist das Schlimme. Deshalb gebe ich
Ihnen all diese Daten am Anfang, damit Sie orientiert ins Leben hineingehen.
Die Tranquilizer
funktionieren folgendermaßen: Sie sind Einschlafdrogen, aber sie schläfern ein,
indem sie die gelernten Reflexe dämpfen. Das sind „downers“, sie dämpfen. Aber
was sie dämpfen, ist das, was Sie gelernt haben. Wenn Sie zum Beispiel Auto
fahren gelernt haben, und dann einen Tranquilizer einnehmen, sitzen Sie pro
forma hinter dem Steuerrad als Autofahrer, und Sie haben die Fähigkeiten eines
Autofahrers nicht. Die sind gedämpft, die gelernten Reflexe, die gelernten
Handfertigkeiten sind weg. Deshalb ist ein Mensch unter dem Einfluss von
Tranquilizern, ist er, ich benutze das Wort noch einmal, „accident proom“. Er ist anfällig für Unfälle. Kleine oder große.
Der passt nicht so gut auf, und seine Handfertigkeit ist schlimm, und er wird,
wie soll ich das sagen, linkisch, wenn ich das sagen darf. Er macht Dummheiten,
weil er eben ungeschickt ist… Sehen Sie, wie mühsam es ist, das zu übersetzen? Er
wird ungeschickt in seinen Handlungsweisen, ohne dass er es weiß.
Ich muss Ihnen schnell
sagen, was in letzter Zeit getan wurde. Man hat fünfzehn Ärzte genommen, und
allen Ärzten Pillen gegeben. Und die Ärzte, die die Pillen bekommen haben,
haben nicht gewusst, was in der Pille ist. Nun, einige Ärzte sind sehr schlau,
und sie können schmecken, wenn sie die Pille auf die Zunge bekommen, was in der
Pille ist. Und sie dürfen nicht wissen, was in der Pille ist. Deshalb hat man
den Geschmack aller Pillen mit Chemie überdeckt. Also, ganz, ganz, ganz bitter,
nicht wahr? So bitter, dass man gar nichts mehr schmecken kann. Ich rate Ihnen,
tun Sie nicht Chinin auf die Zunge, wenn Sie Ihr Glöckli essen wollen, denn es wird nach nichts schmecken, wenn Sie
das tun.
Diese fünfzehn Ärzte haben
teilweise Zuckerpillen bekommen, nur mit Chinin drin, und Chinin verdirbt nur
den Geschmack, sonst macht es nicht viel aus. Es ist aktiv gegen Malaria, aber
das spielt hier keine Rolle. Ich bin froh, dass Sie nicht eingeschlafen sind,
das ermutigt mich kolossal. Denn wissen Sie, normalerweise gebe ich so einen
Kursus in sechs Monaten, hier gibt man mir fünfundvierzig Minuten, um es zu
tun. Oh, er wird es schon machen, nicht wahr? So naiv sind die Menschen. Das
Einzige, was ich zu tun habe, ist, Sie am Leben zu erhalten, bis ich fertig
bin, nicht wahr? Also, dass Sie nicht eingeschlafen sind. Wenn man Leute vor
sich hat, die schlafen, nimmt es einem den letzten Mut, den man hat.
Also, diese fünfzehn Ärzte,
ich habe sie noch nicht vergessen. Die fünfzehn Ärzte… Man hat sie dann alle…
Einige haben Zuckerpillen mit Chinin darin bekommen, einige haben Thorazin bekommen, Chlophomazin. Einige haben Resapin
bekommen, einige haben Lybrium und
einige haben Valium bekommen in therapeutischen Dosierungen. Dann hat man sie
vor einen Autosimulator gesetzt. Sie wissen, was ein Autosimulator ist? Wo man
Auto fahren lernt, aber ohne sich auf der Straße fortzubewegen. Damit man
niemandem wirklich weh tut, wenn es eine Kollision gibt, nicht wahr? Und man
setzte sie vor diese Autosimulatoren, und konfrontierte sie mit verschiedenen
Situationen im Verkehr, okay? Und dann sah man, wie sie reagierten, ob sie eine
Kollision zu bieten haben oder nicht. Und da hat man sie eingestuft, ob sie den
Test bestanden haben oder nicht. Aber ehe man sie einstufte, ja, man hat sie
schon eingestuft, aber man hat denen nicht verraten, wie sie eingestuft worden
waren.
Man ging zu jedem Arzt und
sagte: ‘Herr Doktor, wie haben Sie diesen Test nach Ihrer Einschätzung
bestanden?’ Diejenigen, die Zucker mit Chinin bekommen hatten, die haben alle
gesagt: ‘Oh, der Test war furchtbar. Ich bin ganz bestimmt durchgefallen. Ach,
so viele Fehler, so viele Male bin ich beinahe in den anderen reingefahren. Ich
hoffe, dass ich sechzig, siebzig Prozent bekommen habe, aber glänzend war es
ganz bestimmt nicht.’ Dann ging man zu denen, die Lybrium, Valium und Chlophomazin
bekommen hatten, und sie wussten nicht, was sie bekommen hatten. Sie wussten es
gar nicht. Und man hat gesagt: ‘Herr Doktor, wie schätzen Sie Ihre Chancen ein,
Ihren Führerschein zu bekommen?’ Und da haben sie alle, die Tranquilizers
bekommen haben, sie haben alle gesagt: ‘Ach, das war so spielend leicht. Ich
habe alles tadellos bestanden, ich habe ganz bestimmt 115 von 100 Punkten
bekommen. Ganz bestimmt war das so leicht.’ Dann hat man sie ein bisschen in
ihrem eigenen Saft schmoren lassen, in der Angst, nicht wahr, dass sie nicht
durchgekommen waren. Und dann hat man denen verraten, was sie bekommen hatten.
Sehr wichtig bei Ärzten, dass man so etwas tut.
Diejenigen, die Lybrium,
Valium und Tranquilizer bekommen hatten, hatten alle ihre Fähigkeiten, ihre
angelernten Reflexe verloren, ohne dass sie es merkten, okay? Ohne dass sie es
merkten haben sie sie verloren, und deshalb fuhren sie so sportlich, nicht
wahr? Ich fahre mein Auto sportlich durch die Stadt. Sie wissen, wie man das
macht. Es sind immer die Dummköpfe, die das tun. Denn sie wissen nicht, was der
andere Mann tut. Das ist die Kunst des Autofahrens, was der andere Dummkopf
tut. Man macht selber Dummes genug, nicht wahr, aber wenn der andere zur
gleichen Zeit das summiert, ist das schlimm. Sie haben all das nicht gesehen,
weil sie… Sind Sie mit mir? Weil sie jegliche Selbstkritik verloren haben, und
diese Drogen nehmen einem die Selbstkritik, weil man vergisst, dass man die
gelernten Reflexe verloren hat. Die Anderen, die Zucker eingenommen hatten,
waren zu selbstkritisch und zu ängstlich, das ist auch nicht gut, aber auf alle
Fälle besser als das Andere. So nehmen die Tranquilizer einem die Fähigkeit,
selbst eine Nähmaschine zu fahren, denn das muss auch gelernt werden,
Nähmaschine fahren, nicht wahr? Und man näht sich den eigenen Finger in den
Stoff, nicht wahr, anstatt dass man den Stoff näht. Immer, immer kleine Unfälle.
Jetzt, haben Sie das begriffen?
Jetzt habe ich etwas für
Sie. Passen Sie auf! Wir wollen das anwenden, was wir gelernt haben. Wenn ein
Mensch einen Tranquilizer einnimmt, und der Chef aus dem Zimmer geht, und der
Mensch allein ist, fleißig bei der Arbeit, wird er in zwei Minuten einschlafen.
Er versteckt sich hinter seinem Buch und ist weg. Es ist ein Einschlafmittel,
okay? Wenn der Chef aber kommt, und man hört ihn im Gang draußen, da sind Sie
sofort wieder voll da und man würde meinen, dass Sie der fleißigste Mitarbeiter
des ganzen Betriebs sind. Es ist ein Einschlafmittel, aber es ist nicht wie
andere Schlafmittel. Man kann geweckt werden. Man schläft ein, und kann geweckt
werden. Ganz interessante Substanz, pharmakologisch gesehen. Nun, jetzt frage
ich Sie. Sie haben den Tag verbracht, vielleicht sind Sie um elf Uhr oder Zwölf
Uhr ins Bett gegangen, und Sie mussten um halb sechs aufstehen. Als Sie allein
waren, haben Sie mit dem Schlaf kämpfen müssen? Denn wenn man ein Schlafdefizit
hat, schläft man gern ein. Aber wenn der Chef kommt, da ist man nicht so dumm,
dass man weiterschläft. Man ist schon wieder da, nicht wahr? Sehen Sie,
Schlafdefizit wirkt tranquilisierend. Diese Substanzen produzieren ein
künstliches Schlafdefizit, dass man sich benimmt, als ob man nicht genug
geschlafen hat. Nun, das ist das Erste. Sehr gefährlicher Zustand. Wenn man im
Auto auf der Autobahn einnickt… Deshalb sagt die Polizei mit Recht: Drei
Stunden Fahren, und dann ein bisschen rausgehen. Frische Luft tanken, sonst
wird man tranquilisiert und schläft ein. Das ist die Gefahr.
Aber jetzt kommt das
Zweite, das ich Ihnen beibringen will über die heutige Drogenepidemie und warum
unsere Zivilisation so schlecht funktioniert. Die Menschen sind „accident proom“. Wenn ein Mensch einen Tranquilizer
einnimmt, verliert er nicht nur die erlernten Reflexe, er kann auch keine Neuen
dazulernen. Es nimmt ihm die Fähigkeit zu lernen. Ich kannte einen Buben in
einer Schule in Amerika, und der war hyperaktiv. Überhaupt schrecklich aktiv.
Er konnte nicht still sitzen… Einen Moment, ich gebe Ihnen das englische Wort
dafür, wenn Sie wollen. Es ist ein nützliches Wort. Solche Menschen, die
hyperaktiv sind, nennt man im Englischen „regal
bridges“. Nun, „bridges“ bedeutet „Hose“, nicht wahr, „Bridge“, „Bridges“
sind Hosen. Aber „regal“ heißt „rutschen“. Also, sie sind „Rutschhosen“, sagt
der Engländer. Und jede Lehrerin weiß, was eine „Rutschhose“ ist in ihrer
Klasse und wird dabei verrückt werden, nicht wahr?
Nun, die Mutter und die
Lehrerin von diesem Buben, die gingen zum Arzt und sagten: ‘Wir haben einen
„regal bridges“ hier. Er stört sich selbst, stört andere, lernt nichts. ‘ Und
da hat der Arzt gesagt: ‘Also, dann müssen wir ihn beruhigen. Am besten mit
etwas, das wie Gemüse aussieht’, denn jetzt ist er unmöglich wie ein Spatz auf
dem Dach, nicht wahr? Es geht nicht. Und da hat der Arzt, ein junger Arzt, der
wenig Erfahrung hatte, da hat er dem Buben Valium gegeben. Und der Bub wurde zu
einem Blumenkohl, nicht wahr? Er saß da und war ganz still. Aber am Ende des
Jahres, was hatte er gelernt? – Nichts, gar nichts. Er konnte nicht lernen, es
ging nicht.
Denn das Gelernte wird
einem genommen durch diese Substanzen, und sie verhindern, dass man lernt, wie
es funktioniert. Und diese Substanzen werden als Verstärkungsmittel auf dem
Schwarzmarkt LSD und Haschisch beigemischt, um ihre Wirkung zu verstärken. Und
man bekommt das und weiß nicht, was man bekommt. Und dann setzt man sich hinter
das Steuer eines Autos, hat einen schrecklichen Unfall, jemand ist tot und so
endet die Geschichte. Was soll man damit machen?
Den dritten Punkt
besprechen. Das ist es, was wir tun sollten. Ich habe Ihnen gesagt, dass ein
Tranquilizer eine Wirkung hat wie Schlaflosigkeit oder Schlafdefizit,
Schlafmangel. Wenn ein Mensch, ein Kind oder ein Mann oder eine Frau, zu wenig
Schlaf hat, schläft er sehr gern ein. Aber er ist physiologisch tranquilisiert.
Das ist der Zustand, in dem er die Unfälle hat. Da ist er „accident proom“, okay? Daher kommt das. Aber wenn ein Bub oder ein
Mädchen in der Klasse sitzt, und vier Stunden geschlafen hat anstatt acht
Stunden, die er braucht… Viele Menschen brauchen acht Stunden, viele Menschen
brauchen neun Stunden, einige können mit vier Stunden auskommen. Aber die
meisten Leute müssen ein bestimmtes Maß an Schlaf haben, und wenn sie das nicht
bekommen, dann sitzen sie in der Klasse, und sie können nicht lernen, wie sie
optimal lernen sollen, denn Schlafdefizit macht nicht nur „accident proom“,
dass man Unfälle hat, sondern das man unfähig ist, zu lernen. Die meisten
Kinder, wenn ihre Eltern nicht so spät mit den Kindern fernsehen würden, würden
die Eltern Kinder haben, die besser in der Schule abschneiden als es der Fall
ist. Die meisten Kinder können es besser machen als wie sie es machen und dann
müssen ihr Leben lang darunter leiden, weil ihre Eltern nicht dafür gesorgt
haben, dass sie nicht tranquilisiert waren durch Schlafdefizit, okay?
Und diese Substanzen werden
auf dem Schwarzmarkt in rauen Mengen benutzt, um die Wirkung der raren
Substanzen, die diese Leute verkaufen, zu verstärken, und dann stehen die
Eltern da und rätseln: ‘Warum ist mein Kind so schlecht in der Schule?’ Okay? –
Lassen wir das, ich muss schnell weitermachen. Gehen wir jetzt zu der vierten
Kategorie. Das sind die Amphetamine. Hier, ich weiß nicht, ob Sie es lesen
können. Hier, Amphetamine oder Weckamine, das ist das deutsche Wort. Das sind
die Appetitzügler.
Also, wenn eine Dame die
schöne Linie beibehalten will, dann sagt sie: ‘Meine Hüften stehen zu sehr vor,
und andere Teile meiner Anatomie noch dazu.’ Ich muss weniger essen, nicht
wahr? Und um das zu tun… Ich meine, ich sage nur, wie es ist. Man hat
Übergewicht, das ist eine schlechte Sache. Wenn das so ist, hat man Mühe, wenn
man Hunger hat, weniger zu essen. Diese Substanzen bewirken es, aber es sind
höchstgefährliche Substanzen. Ich habe selber schon einige Todesfälle in meinem
Freundeskreis erlebt. Die werden auch hinzugefügt auf dem Schwarzmarkt,
besonders um LSD zu potenzieren, zu verstärken, mit den bekannten Auswirkungen.
Ich habe noch das Wort „leising“
geschrieben. Das ist das englische Wort für die Beimischung von zweiten Drogen,
um die erste Hauptdroge zu verstärken. Das nennt man im Englischen „leising“.
Und diese Drogen werden für diese Zwecke benutzt. (…) habe.
Sie haben den Käfig
gesehen. Einen sehr kleinen Käfig hatte ich und in diesem Käfig hatte ich
fünfzig Mäuse. Fünfzig weiße Mäuse. Und diesen Mäusen habe ich in den Bauch,
mit Anästhesie, damit sie es nicht merken, damit es ihnen nicht weh tut, habe
ich ihnen etwas Amphetamin injiziert. Und man sperrt die Mäuse in einen Käfig,
wo sie keinen Platz haben, um allein zu sein. Die liegen aufeinander,
übereinander, sie treten einander, viel zu viel Mäuse in einem kleinen Käfig.
Nach zehn Minuten fängt es an. Zuerst, ich habe es getan im Fernsehen, ich habe
ein Mikrofon angebracht. Die Mäuse fangen an zu quietschen, und dann fangen sie
an zu laufen. Die laufen und laufen und laufen. Und dann fangen sie an, sich
gegenseitig zu beißen. Und in zehn Minuten ist es eine Masse von beißenden,
quietschenden, laufenden kleinen Mäusen. Sie bewegen sich so schnell, dass man
sie gar nicht sehen kann. Nun, wenn sie so weitermachen, und ihre Energie so
schnell verschwenden, müssen sie sterben. Und es dauert ungefähr zwanzig Minuten,
wenn man sie das machen lässt, bis sie sterben. Nun, ich quäle und töte Tiere
nicht.
Ich habe meine Offiziere
bei der NATO, wo ich sieben Jahre die Offiziere und auch die Soldaten in diesen
Dingen ausgebildet habe. Ich habe sie gefragt: ‘Hören Sie mal, wir haben
fünfzig Mäuse. Sie sind wertvolle kleine Tiere. Ich habe Ihnen gezeigt, was
Amphetamine bewirken. Sie sind „upper“ und sie „uppen“ alles. Alles, was es
gibt. Die Mäuse denken wie der Blitz, sie laufen wie der Blitz, sie beißen wie
der Blitz, bis sie alle vom Speichel nass sind, dass sie so beißen und
aggressiv sind. Es „uppt“ die Aggressivität. Was sollen wir tun, um diese Tiere
zu retten?’ Und einige sagten: ‘Wir geben denen Tranquilizer.’ Wenn man das
tut, ich habe es gewöhnlich gesagt… ‘Wenn man das tut, sterben sie gleichwohl.’
Einige sagten: ‘Geben Sie denen ein Barbiturat.’ Einige sagten: ‘Geben Sie
denen Äther, damit sie in ein Koma kommen.’ Aber sie sterben alle gleichwohl.
Dann sage ich: ‘Ja, wie
können Sie sie dann retten? Denn wenn Sie es in den nächsten zwei Minuten nicht
tun, sind sie tot.’ Und wissen Sie, die Lösung ist absolut verblüffend. Das
müssen Sie wissen, wenn Sie mit Drogen umgehen müssen. Denn diese werden
benutzt, um Haschisch und LSD zu verstärken. Was macht man? Man nimmt den
Käfig, den Kleinen und man füllt diese laufenden Tiere in einen riesengroßen
Käfig um, wie man Wasser umfüllt. Also, man kippt diese Mäuse in einen ganz
großen, durchsichtigen Plastikkäfig. Und wenn sie ankommen, hocken sie nicht
mehr aufeinander. Jede Maus ist allein für sich, und die kämmen sich ein
bisschen, gucken sich um, wedeln ein bisschen mit dem Schwanz, sie sind ganz
ruhig, sie laufen nicht mehr, und keine Maus stirbt. Keine Maus stirbt. Wenn
man einer einzelnen Maus in einem Käfig eine tödliche Amphetamin-Dosis gibt,
stirbt sie nicht. Wenn man aber zwanzig Mäusen die gleiche Amphetamin-Dosis
gibt… In einem kleinen Käfig sterben sie alle.
Warum ist das so? – Die
Droge setzt die Empfindlichkeitsschwelle herunter. Und eine Maus unter dem
Einfluss von Amphetaminen… Wenn sie aus Versehen auf eine andere Maus tritt,
springt die untere Maus zwanzig Zentimeter. Normalerweise, wenn eine Maus auf
eine andere springt, gehen sie einander aus dem Weg, nicht wahr? Ganz ruhig.
Darf ich es so machen? Normalerweise, wenn ich hier stehe und Sie mit einer
Nadel kommen, und Sie mit dieser Nadel, mit einem Gewicht von zwei Gramm, in
meinen Schädel hineinbohren, sage ich: ‘Was machen Sie denn da? Was tun Sie
denn da?’ Aber wenn Sie mir vorher, ehe Sie den Versuch machen, es
auszuprobieren… Wenn Sie mir vorher ein Amphetamin gegeben hätten, würde ich
buchstäblich an die Decke gehen, wenn Sie das tun würden. Ich zeige eine
Überreaktion. Wissen Sie, es gibt sehr viele Menschen hier heute Abend, die
sehr leicht beleidigt sind. Sie überreagieren. Sie reagieren, als ob sie
Amphetamine eingenommen hätten.
Und deshalb, wenn man die
Mäuse trennt, und in einen großen Käfig setzt, reizen sie sich gegenseitig
nicht. Jede Maus hat genug Platz. Und wenn sie sich nicht reizen, reagieren sie
nicht. Und wenn sie nicht reagieren, verlieren sie ihre Energie nicht, und
deshalb sterben sie nicht an Energieverlust. Denn eine Maus, die stirbt,
während sie läuft und hetzt und beißt und aggressiv ist, wird sofort beim
Aufhören des Herzschlages steif. Und das nennt man „rigor mortis“. Weil die Muskeln voller Milchsäure sind und die
Milchsäure wird nicht schnell genug ausgewaschen aus den Muskeln durch das
Blut. Und deshalb: Sofort, wenn das Tier tot ist, werden die Muskeln hart und
das Tier ist steif wie ein Brett. Und deshalb findet man bei sehr vielen
Menschen, die an Amphetaminen sterben, dass kaum, dass sie aufgehört haben zu
atmen, sie steif wie Bretter sind. Ein schreckliches Bild ist das. Diese Drogen
bewirken das.
Und wenn ein Mensch tranquilisiert
stirbt, dauert es lange Zeit, bis der Körper steif wird. „Rigor mortis“ setzt
ein als Resultat von Erschöpfung, und Amphetamine töten. „Speed Kills“ nennt man das, weil es die Menschen physiologisch
kaputt macht. Was muss man tun? – Bei Menschen, die unter dem Einfluss von
Amphetaminen stehen, und die die Polizei mehr fürchtet als alles andere, weil
sie so aktiv sind. Was muss man tun, um ihnen zu helfen? – Man muss sie
trennen, man muss die Gang auflösen. Wenn sie zusammen sind, wenn sie mit der Polizei
zusammen sind, werden sie auch die Polizisten reizen. Wenn man sie in
Einzelhaft steckt, und sie dann allein sind, und die Gang auflöst, dann gibt es
noch Hoffnung. Dann kommen sie zurück, weil sie sich nicht so verausgaben. Aber
viele Leute leben auch so, wissen Sie? – Sie sind ständig, ständig, ständig
unterwegs, ständig aktiv, jeden Sonntag fressen sie tausend Kilometer, nicht
wahr? Und die sind erschöpft, und das Ergebnis ist, dass der Mensch dann nicht
mehr leistungsfähig ist.
Jetzt muss ich etwas
anderes tun. Die letzte Art von Drogen, das sind die Psychodelika. Das sind
Substanzen wie LSD, wie Haschisch, wie Zylosebin,
wie Adernokom, und das sind die
Substanzen, die einem zu einer religiösen oder zu einer pseudo-religiösen
Erfahrung verhelfen. Das sind die Substanzen, die nicht süchtig machen. Sie
machen nicht abhängig, aber die Menschen nutzen sie gern, weil es ihnen
gefällt, und diesen Menschen eine Erfahrung gibt, die sie gern hätten. Aber sie
wissen nicht, wie man die religiöse Erfahrung ohne Drogen bekommt. Und deshalb
nennt man diese Drogen „Instant-Religion“. Wie Instant-Kaffee, nicht wahr?
Nesquick oder Nescafé oder so etwas ähnliches. Instant, da ist man eine sehr
religiöse Person. Also, das sind diese Drogen. Wir haben sie alle fünf behandelt.
Jetzt dürfen Sie ein wenig verschnaufen. Ich komme gleich auf diese
Psychodelika zurück.
Ich muss Ihnen jetzt sagen,
warum Menschen drogenabhängig werden. Ihr lieben Leute, es ist beinahe
fünfundzwanzig nach neun. Die Uhren laufen nicht wie in Bern, sie laufen
langsamer dort als in Luzern, aber ich gebe mein Bestes. Warum ein Mensch
abhängig wird, und dann mache ich schnell das, und dann… Mal sehen, ob wir
nachher einschlafen können ohne die Drogen. Wenn man eine Maus nimmt, und der
Maus vierzig Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht Morphin gibt, guckt einen
die Maus an, ihr Schwanz geht hoch, und sie wedelt mit dem Schwanz, wie ein
Hund das macht. Der Schwanz reicht bis zu den Ohren, und wedelt hier, nicht
wahr, weil die Maus sehr erregt ist. Und sie läuft und sie läuft, das Laufen
ist anders wie bei Amphetaminen, aber die sind unter Morphin überaus aktiv.
Also, Maus, M, plus Morphin, M, ist gleich hohe Aktivität. „Up“. Aber haben wir
nicht gesagt, dass Morphin „down“ ist? Also, Morphin bewirkt das in der Maus,
es macht die Maus aktiv, weil… Sind Sie mit mir?... Morphin in der Maus die Infibitionen inibiert. Also, auf
Deutsch heißt das: Weil es die Hemmungen hemmt. Nun, wenn die Hemmungen gehemmt
werden, dann wird man aktiv, nicht wahr? Wenn ich hemmungslos bin, und meine
Hemmungen weg sind, bin ich aktiv. Und das bewirkt Morphin bei der Maus, und
Morphin plus Maus ist „up“, okay?
Ich nehme jetzt mein
Kaninchen, meinen Küngel, drei Kilo schwer, und ich gebe dem Küngel fünf
Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht Morphin ins Ohr, und das Kaninchen sitzt
da und guckt mich ganz treu an. Und ich zwicke das Tier an der Zehe, ganz fest.
Keine Reaktion. Es empfindet keine Schmerzen. Das Kaninchen ist im
Küngel-Paradies. Es passiert ihm nichts mehr, es hat keine Sorgen. Das Tier ist
„down“. Nun, haben Sie das verstanden? – Bei der Maus wirkt Morphin „up“, und
bei dem Kaninchen wirkt Morphin „down“. Bei den Menschen… Ich bin wie eine
Maus. Wenn man mir Morphin gibt, werde ich sehr aktiv. Ich kann dann nicht schlafen,
denn morbikulin kann ich nicht
schlafen. Bei mir wirken diese Substanzen „up“, aber bei meiner Frau wirken sie
„down“. Sie ist ein Kaninchen, nicht wahr, sie wirkt einfach… Entschuldigen
Sie, dass ich wie ein Pharmakologe rede. Es liegt mir fern, das so gesagt zu
haben, aber ich wollte es Ihnen klar machen. Die Menschen reagieren auf
zweierlei Art und Weise, aber das eine Substanz…
Sind Sie jetzt mit mir? –
Wenn eine Substanz eine paradoxe Wirkung hat, ist diese Substanz nach unserer
Erfahrung abhängigkeitsbildend. Wenn eine Substanz „up“ und „down“ macht,
können Sie Abhängigkeitserzeugung erwarten. Nun, wenn man Kokain einnimmt,
Kokain ist heute sehr populär, kommt in rauen Mengen aus Südamerika. Wenn man
Kokain auf die Zunge tut, wird die Zunge anästhesiert. Wenn man Kokain auf das
Auge tut, wird es anästhesiert. Das heißt, dass Kokain stark „down“ macht. Wenn
man aber ein Koka-Blatt mit Kokain darin kaut, und es unter der Zunge schluckt…
absorbiert… Wenn es resorbiert wird, wird man „geupt“. Man wird groß und stark
und aktiv wie bei einem Amphetamin. Und deshalb hatte ich unter den
Amphetaminen Kokain dahin geschrieben, um Ihnen das zu zeigen. Kokain bewirkt
das. Kokain hat also eine starke „Up-Wirkung“ und eine starke „Down-Wirkung“.
Und Kokain bildet ganz starke Arten von Sucht, von Abhängigkeit.
Nun, passen Sie auf! Ich
gehe logisch vor. Wenn Sie Morphin und Kokain einnehmen, was die Dealer sehr
oft tun, nehmen Sie das ge (…) „Down-Wirkung“ und Morphin, und Kokain macht
auch eine „Down-Wirkung“. Und da haben Sie die stärksten „Uppers“ , die es
gibt, und die stärksten „Downers“, die es gibt. Und die schlimmste
Suchtbildung, die fast nicht zu heilen ist… Wenn Ihre Kinder das einnehmen… Es
ist nicht nur die schlimmste Abhängigkeit, es macht den Willen absolut kaputt.
Denn gegen diese Suchtbildung kann man kaum vorgehen. Das ist das gefürchtetste
Gemisch von Drogen, das es gibt, diese „Up-Wirkung“ und diese „Down-Wirkung“.
Aber jetzt muss ich das
schnell anwenden, und dann mache ich das Letzte. Wenn ein Mensch zum Essen
geht, im Johanniterhof… Da trinken Sie, wenn Sie hineingehen, etwas Alkohol,
oder sonst in einem Restaurant. Ich weiß es nicht, ob Sie dort Abstinenzler
sind oder nicht, ich habe es nie probiert. Was ist die erste Wirkung, wenn Sie
Alkohol trinken? Wie wirkt er sich bei Ihnen aus? „Up“ oder „Down“? – „Up“. Ich
bin mit Ihnen. „Up“, denn es löst die Zunge. Und wenn Sie von einem
Geschäftsmann erfahren wollen, was seine besten Geschäftsgeheimnisse sind,
gehen Sie mit ihm ins Restaurant und Sie geben ihm vorher tüchtig zu trinken.
Und seine Zunge löst sich, und er plaudert alles aus, was er nicht ausplaudern
soll, weil seine Hemmungen gehemmt sind, nicht wahr? Und er ist aktiv, er wird
„geupt“.
Nun, im Laufe des Essens
trinkt er etwas über den Durst, und nach einiger Zeit hat er die starke Neigung
einzuschlafen. Er ist „gedownt“, okay? - Alkohol „upt“ und Alkohol „downt“.
Alkohol ist also suchtbildend. Alkohol macht dadurch abhängig. Die kleinen
Mengen von Alkohol, das muss gesagt werden, die ersten Schlucke, die wirken
tranquilisierend. Die wirken wie Valium, und da wird man „accident proom“. Und man verliert, ohne es zu wissen, die
Fähigkeit, die gelernten Reflexe auszuüben. Alle diese Substanzen sind sehr
kompliziert. Ich sagte es bereits: Man braucht sechs Monate, um diesen Kursus
richtig zu machen. Aber Alkohol wirkt „up“, und Alkohol wirkt „down“. Alkohol
ist suchtbildend. Bei einigen mehr, und bei einigen weniger, je nach
Veranlagung. Aber dann trinkt der gute Schweizer im Restaurant, er trinkt dann
seinen Mokka am Ende, nicht wahr, Kaffee. Kaffee ist „upper“ oder „downer“? –
„Upper“? - Ja, Sie können nicht schlafen, direkt nachdem Sie Kaffee getrunken
haben. Aber wenn die Wirkung von Kaffee, sie hält nur zwanzig, dreißig Minuten
an, sie ist nicht sehr stark, nicht sehr stark. Nach zwanzig, dreißig Minuten
überkommt Sie die Müdigkeit, und Sie sind „gedownt“.
Jeder Berg hat ein
entsprechendes Tal. So ist es pharmakologisch gesehen. Sie werden „geupt“, und
dann werden Sie „gedownt“. Sie kommen ins Tal nach dem Berg, wie auf den Tag
die Nacht folgt. Also, Sie haben Alkohol getrunken und sind „up“, und Alkohol
getrunken und sind „down“. Und jetzt haben Sie Kaffee getrunken und sie sind
„up“, und jetzt geht die Wirkung vorbei, und sie werden „gedownt“. Und jetzt,
was tut jeder Schweizer? Was machen Sie alle? – Sie zünden eine Zigarre oder
eine Zigarette an. Nun, eine Zigarre, eine Zigarette, also Nikotin, wirkt
tranquilisierend. Es beruhigt die Nerven. Aber eins ist klar: Bei Nikotin regt
es die Gedanken an. Das Gehirn wird angeregt. Viele Autoren können nur
schreiben, wenn sie die Pfeife im Mund haben. Also, „up“ vom Nikotin und „down“
vom Nikotin.
Und da haben Sie drei
Substanzen, die „uppen“ und „downen“, und da haben Sie alle Elemente einer
Sucht. Schauen Sie sich mal die Kaffeetanten und die Zigarettenherren an. Sie
können es nicht lassen, das können Sie nicht lassen. Die sind „gehooped“ wie die Engländer sagen, an
dem Haken, eines Fischerhakens, nicht wahr? Sie kommen nicht mehr davon los.
Schimpfen Sie nicht über die anderen, schimpfen Sie über sich selbst, dass Sie
so ungerecht sind. Andere Menschen zu verdammen, wenn Sie selber im Prinzip das
Gleiche tun. Drei Soft, weiche Drogen, zusammengenommen, ergeben eine harte
Droge. Morphin ist eine harte Droge. Soft-Drogen sind diese drei, die ich
genannt habe. Jetzt muss ich das abschließen, sonst werde ich nicht fertig.
Wir kommen jetzt zurück zu
den Psychodelika. Wenn ein Mensch LSD einnimmt, dann muss ich Ihnen zeigen, wie
das im Kopf funktioniert. Sehen Sie alles, was ich Ihnen sagen wollte und Ihnen
nicht gesagt habe, weil ich eine dreiviertel Stunde zur Verfügung habe anstatt
sechs Monate. Hier haben wir George, also Georg, und da haben wir seine fünf
Sinne. Die Augen… Ich hoffe, dass Sie es einigermaßen sehen können. Das sind
seine Augen, das sind seine Ohren, das ist sein Gehirn. Das ist die Propreroseption, damit er weiß, was um
ihn herum geschieht. Das sollte sein Mund sein und das war seine Nase. Nun,
wenn man sein Bewusstsein analysiert, kommen die Fotonen vom Licht in seine
Augen. Und die Fotonen vom Licht werden umgewandelt in Elektronen, und dann
werden sie entcodiert und
dechiffriert im Gehirn, und dann leuchtet das Bild von der Außenwelt in Fotonen
in der Innenwelt auf, auf dieser Mattscheibe.
Nun, Sie haben keine Mattscheibe im Gehirn,
das weiß ich, aber ich muss Ihnen klarmachen, wie das funktioniert, denn was da
geschieht, ist elektronisch. Die Ohren sind genauso. Die Druckwellen fallen auf
die Ohren, dort werden die Druckwellen in Elektronen umgewandelt, und hier
werden sie dechiffriert. Und da sieht man mit den Ohren. Die Delfine machen
das. Die haben auf dem Kopf ein Organ, das man eine Melone nennt. Und mit
dieser Melone nehmen sie von den Ohren die Elektronik und machen sich ein Bild im
Kopf. Und ein Delfin jagt mit den Ohren. So ist das entwickelt. Die Nase
funktioniert auf die gleiche Weise. Ich rieche Seidelbast, die Moleküle von
Seidelbast fallen auf meine Nase, werden in Elektronen umgewandelt, und ich
sehe…Nein, ich weiß ganz genau, wie Seidelbast riecht. Ich könnte es Ihnen
nicht sagen, aber ich weiß, wie es ist, und erkenne es. Sie auch. Oder wenn es
nicht Seidelbast ist, dann ist es der Flieder, nicht wahr? Der Mund und die Propreroseption funktionieren auf die
gleiche Weise.
Nun, wenn man LSD einnimmt,
kommt das LSD in die Nervenscheiben, die diese Elektronik verdrahten. Und die
Leitungsfähigkeit der Nerven wird beeinträchtigt. Und das, was hinter den Augen
stattfindet, dringt nicht ins Gehirn durch. Und der Mann, der LSD nimmt,
besonders wenn es potenziert ist mit Amphetaminen, oder mit den Tranquilizern…
Das kommt nicht ins Gehirn und er sitzt da nach zwanzig Minuten und guckt in
die mittlere Ferne. Er ist nicht anästhesiert, aber es ist eine Blockade des
Nervensystems. So sitzt er da, er sieht einen und er sieht einen doch nicht.
Das geschieht hier. Wenn in diesem Zustand die Meldungen von dem Tastgefühl die
Arme und die Beine hinauf geleitet werden, kommen die Meldungen nicht an. Und
er fühlt sein eigenes Gewicht nicht, und er sagt in diesem Zustand: ‘Mein Arm
hat kein Gewicht. Ich brauche meine Arme nur wie Flügel zu benutzen und dann
werde ich wegfliegen.’ Und die wedeln oft mit den Armen, weil sie
hundertprozentig davon überzeugt sind, dass sie kein Gewicht haben, weil die Nerven
blockiert sind.
In einem Fall hatten wir
einen jungen Mann, der das zum ersten Mal ausprobierte, und auf einmal sagte
er: ‘Du, ich bin leichter als ein Vogel.’ Und dann hat die Freundin, die bei
ihm war, ein böses Mädchen, sie hat gesagt: ‘Also gut, dann flieg.’ Und er
sagte: ‘Gut, ich zeige es dir, ich weiß es. Ich habe kein Gewicht.’ Und er
stieg auf den Kirchturm und flog hinunter. Das Mädchen flüchtete, die Polizei
hat sie nach einigen Tagen gefasst. Aber der Bub war tot. Und so ist es bei
sehr vielen dieser Menschen, weil sie diese Art von Halluzinationen haben. So
viele sterben, weil sie tatsächlich davon überzeugt sind, dass sie kein Gewicht
haben. Und mit den anderen Nerven ist es genauso.
Nun, nach einer gewissen
Zeit fängt die Substanz an, hinaus zu diffudieren
aus den Nervenscheiben, und einige Nerven verlieren die Substanz schneller als
andere. Und die Nerven fangen an, teilweise zu leiten und teilweise nicht zu
leiten. Und das bedeutet, dass die Signale, die Impulse, die das Gehirn erreichen,
verzerrt sind. Wenn man denen in dem Zustand ein Glas Wasser gibt, werden die
sagen: ‘Aber hör mal, du, das ist der beste Wein oder der beste Nektar, den ich
je getrunken habe.’ Und die sind hundertprozentig überzeugt davon, dass es so
ist. Ich habe Fälle gehabt, wo Menschen in diesem Zustand waren. Bei denen war
das Bild im Kopf verzerrt. Sie sind zwei, drei Stunden mit den teuersten
Kameras auf dem Boden herumgekrochen und sie haben versucht, das Muster auf dem
Teppich zu fotografieren. Weil sie davon überzeugt waren, dass das weitaus
besser sei als Picasso. Und die probierten von allen Seiten dieses schöne
Muster zu fotografieren, weil die Wahrnehmung in ihren Köpfen vollkommen
verzerrt war. Ich habe Fälle gehabt von Menschen, die zwanzig, dreißig Tassen
in der Küche gesehen haben. Wenn man sie ausgewaschen hat, stehen die Tassen
ineinander, nicht wahr? Diese Leute werden in dem Zustand sagen: ‘ Das ist aber
ein Kunstwerk.’ Die Tassen. Wie einige andere Kunstwerke, die ich gesehen habe,
die sehen aus wie Luftseilbahnkabinen, die abgestürzt sind, nicht wahr, und das
nennt man Kunst. Aber diese Leute haben keine Entschuldigung, denn sie stehen
nicht unter dem Einfluss von halluzinatorischen Drogen, nicht wahr? Nur das
Publikum, das es sieht, erkennt es.
Nun das, liebe Freunde,
nennt man, und Sie können die wissenschaftlichen Daten in meinem Buch
nachschauen, das nennt man Halluzination Nummer Eins. Das ist meine eigene
Bezeichnung. Die Wirklichkeit wird verzerrt, okay? Jetzt kommt die Zweite und
dann bin ich fertig, ich brauche nur noch zwei Minuten. Wenn man einen Menschen
wie George in eine Raumkapsel setzt, schwimmt er in lauem Wasser auf Erden,
nicht wahr, diese Testraumkapseln, die man ausgenutzt hat. Und er bekommt keine
Propreroseption. Er schwimmt im
Wasser, er ist schwerelos. Er hört nichts, es ist ganz still in der Kapsel. Er
sieht nichts, in der Kapsel ist es dunkel. Er isst nichts. Keine Elektronen
kommen von der Zunge herauf, und er riecht nichts. Die Nase ist lahmgelegt.
Wenn man ihn so in Sinnesentzug bringt, das hat die NASA entdeckt, dann
halluziniert er. Aber es ist nicht die Wirklichkeit wie Halluzination Nummer
Eins. Diese Halluzination hier ist ganz anders. Er sieht transzendente Sachen,
wie er meint. Er sieht Sachen mit einem sechsten Sinn übersinnlicher
Wahrnehmung. Das, was er jetzt erfährt, kommt nicht von den Augen, den Ohren,
der Nase, dem Mund oder dem Tastgefühl, sondern er sieht Visionen von Teufeln,
von Engeln, von Gott. Und der Sinnesentzug bewirkt das.
Wenn man dieses System von
den fünf Sinnen blockiert, öffnet sich der sechste Sinn. Ich sage nicht, dass
das gut ist. Ich sage nicht, dass das böse ist. Meines Erachtens ist es
neutral. Denn jeder Mensch hat übersinnliche Wahrnehmungen, die Damen sind ganz
stark dabei. Männer haben sie auch, wenn sie still werden. Es ist so: Es ist
wie ein Radio. Wenn ich versuche, „Radio Chicago“ mit meinem Kofferradio zu
empfangen, zu Hause, auf dem Kurzwellensender… Ich kann während des Tages und
während des frühen Abends die Station nicht bekommen, denn ich werde
weggeschwemmt von dem Geschwätz von „Beromünster“, nicht wahr? Ich kann es
nicht hören. Aber wenn „Beromünster“ ins Bett geht und aufhört, zumacht, kommt
„Chicago“ durch, klar wie eine Glocke. Ich habe einmal die Rede von meinem
Präsidenten der Universität in einigen Ausschnitten gehört, nur mit meinem
Kofferradio, mit so einer Antenne, weil „Radio Beromünster“ still war. Und so
ist der Kopf. Wenn man dieses System blockiert, dann öffnet sich die
übersinnliche Wahrnehmung.
Sie wissen, dass Elia
einmal auf dem Berg gewesen ist, als er flüchtete vor dieser bösen Königin da,
Isebel, erinnern Sie sich noch? Und als er auf dem Berg war, gab es ein
kräftiges Gewitter, und es heißt, Gott war nicht in dem Gewitter. Er suchte
Gott. Und dann gab es Blitze, und es heißt, Gott war nicht in den Blitzen. Und
dann gab es den Lärm von einem Erdbeben, und Sie wissen, wie ein Erdbeben ist,
und es heißt, Gott war nicht in dem Erdbeben. Und dann ging Elia nach hinten in
die Höhle, in der er war, und da war es ganz schrecklich still. Und in der
Stille, wo die fünf Sinne durch die Einsamkeit lahmgelegt waren, heißt es: Da
kam das stille, leise Säuseln, und Elia fiel auf sein Angesicht, und Gott
sprach zu ihm: ‘Elia, was machst du hier?’ Solang Elia von Lärm umgeben war,
hat er die Stimme Gottes nicht gehört. Solange seine Augen überlagert waren,
hat er nichts von Gott erfahren. Solange seine Propreroseption durch das Erdbeben voll besetzt war, hörte er
nichts.
Was die heutigen jungen
Menschen tun… Wir haben alle diesen Sinn für Gott oder auch für den Teufel, für
die Transzendenz. Und wenn ein Mensch ständig mit den fünf Sinnen aktiv ist,
kann er nie zur Ruhe kommen. Und Jesus hat gesagt, dass wenn ein Mensch ein
Interview mit seinem Schöpfer haben will, da muss er nur das Eine tun, nicht
eine Pille schlucken. Er sagt: ‘Geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür.’
Und wenn man die Tür schließt, schließt man den Lärm aus. Und wenn man ins
Gebet geht, schließt man die Augen. Ich weiß nicht, das ist bei mir automatisch
so, wenn ich bete. Ich schließe die Augen, und da stoppe ich den ganzen
elektronischen Verkehr meiner Augen, der Hauptstörung im Körper. Und dann bete
ich zu meinem Vater, der mich im Stillen sieht. Alle Menschen brauchen das,
alle. Wir sind alle gebaut von unserem Schöpfer, und für die innere
Gemeinschaft mit ihm. Und wenn wir uns nicht disziplinieren können, zu stoppen,
und zu sagen: ‘Jetzt muss ich still sein.’, erfahren wir Gott vor lauter Krach
nicht.
Nun, die jungen Menschen
sind ausgehungert, und sie sehnen sich nach der Gemeinschaft mit Gott, obwohl
sie es nicht wissen. Und weil sie sich nicht disziplinieren können, stille zu
werden… Paulus hat zu Timotheus gesagt: ‘Studiere, wie du stille wirst, und
deine eigenen Geschäfte machst.’ Weil sie das nicht tun können, und diesen
Hunger haben, den sie nicht beschreiben können, nehmen sie eine Pille. LSD,
Haschisch und all die anderen, um künstlich Sinnesentzug hervorzurufen. Und
wenn sie diesen künstlichen Sinnesentzug hervorrufen, halluzinieren sie. Sie sehen
durch übersinnliche Wahrnehmung, was sie sonst nicht sehen. Aber das Schlimme
ist: Genau wie LSD schon das „normale“ Bild verzerrt, so verzerrt LSD auch die
ÜSW, die übersinnliche Wahrnehmung, und man bekommt eine verkorkste Vorstellung
von Gott und den Mächten im Himmel.
Das Schlimmste ist, das man
durch eine Pille in die Gegenwart Gottes kommt, ohne dass man die Reinigung
hat, die man braucht, um Gott zu sehen. Denn niemand wird Gott sehen ohne
Heiligung. Wenn man das tut, ist es eine schreckliche Erfahrung. Gott zu sehen
ohne vorbereitet zu sein durch die Vergebung der Sünden, durch Reinwaschung von
all der Schuld und der Sünde, die ich in mir trage. Und die LSD-Erfahrung ist
ein Versuch, das Transzendente zu erfahren. Ohne die innere Vorbereitung zu
haben, die man braucht, denn ohne Heiligung wird niemand Gott sehen. Und die
Heiligung, die ich habe, meine Heiligung ist Jesus Christus im Herzen. Und
solange ich das tue, brauche ich keine Pille, um mit ihm Erfahrungen zu haben.
Das kommt automatisch in meinem stillen Kämmerlein, wenn ich das Knie beuge vor
ihm, und die Augen schließe und sage: ‘Vaterunser, der du bist im Himmel.’
Vielen Dank für Ihre Geduld mit mir heute Abend.
Wir beten zusammen. ‘Herr
Jesus, wir danken Dir, dass Du uns alles gegeben hast, auch den Verstand
gegeben hast, diese Dinge ein wenig zu verstehen. Aber hilf Du uns, einem jeden
von uns, die Erfahrung Deiner Gegenwart zu bekommen, weil Du unsere Heiligung
bist, und uns bereit machst für diese Dinge. So geh Du mit einem jeden von uns
nach Hause, und gib Du uns deinen Segen. – Amen.’ Ich muss mich sehr
entschuldigen. Ich habe zu lange gesprochen. Tut mir sehr, sehr leid. Ich kann
die Zeit nicht so gut komprimieren.
Hier finden Sie den Text
von dem, was ich heute Abend gesagt habe. Ausführlicher, als ich es in
anderthalb Stunden sagen konnte. Er heißt „Das Drogenproblem“ und ist durch das
Schweizer Fernsehen gekommen. Ich habe schnell einige Exemplare kommen lassen,
weil sie gestern weg waren. Zweitens: Ich habe heute Morgen mit dem Verlag
telefoniert. Viele von Ihnen wollten „Geistesblitze“ haben, weil ich darin auf
lustige Art und Weise gezeigt habe, wie dumm es ist, nicht an Gott zu glauben.
Ich habe es auf witzige Art und Weise gemacht. Es heißt „Geistesblitze“, das
letzte Buch, das ich geschrieben habe. Und jetzt liegen, glaube ich,
fünfundzwanzig Exemplare auf dem Tisch da.
Nun, für alle anderen hier…
Dieses Buch habe ich für meine Kollegen an den Universitäten geschrieben, aber
jeder, der die Zeitung lesen kann, kann das auch lesen. „Wer denkt, muss
glauben“. Und es ist eine Unterhaltung zwischen einer Rasse von Neandertalern,
die in Papua wohnten, und da gab es ein Flugzeugunglück und moderne Menschen,
„homo sapiens sapiens“, die vollkommen gottlos sind, sind mit diesen frommen Neandertalern
zusammengekommen. Und da gab es Funken und da gab es interessante
Unterhaltungen. Und die Neandertaler haben gewonnen, so dass eine liebe Dame
aus einem Nachbarland mir schrieb und sagte: ‘Herr Professor, würden Sie mir
bitte sagen, wo diese Neandertaler wirklich wohnen, denn ich möchte mit denen
reden. Die haben so viel Vernünftiges zu sagen.’ Nun, sie hat nicht ganz
begriffen, was ich sagen wollte. Es ist ein Witz, und dieses Buch hier ist für
viele, die auch unter uns sind…
Ich weiß es von der
Seelsorge und von den Aussprachen von heute… Viele Leute haben gesagt: ‘Wenn es
einen guten Gott gibt, warum haben wir so eine schrecklich böse Welt? Warum
lässt Gott das zu?’ Wir haben beinahe eine Million Exemplare von diesen Büchern
im deutschsprachigen Raum verkauft, und jetzt geht es in Amerika los. Das sind
die Bücher für heute Abend. Vielen herzlichen Dank, dass Sie so lieb und still
waren, und dass Sie nicht eingeschlafen sind und keine Tranquilizer geschluckt
haben. Vielen Dank.