Arthur
Ernest Wilder-Smith
Abschrift
eines Vortrages.
Guten
Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren,
das
Thema heute Abend ist: „Warum lässt Gott es zu?“. Das ist ein sehr wichtiges
Thema, und da möchte ich Ihnen zwei Bibelworte zum Geleit vorlesen. Sie werden
am Ende verstehen, warum ich das mache, aber Sie müssen das zuerst in Ihr Herz
hineinschreiben, was ich jetzt vorlese, und nachher wird die Aha-Reaktion
kommen. ‘Deshalb hat er das getan.’ Aber nur, wenn Sie aufgepasst haben, und
nicht, wenn Sie geschlafen haben.
Nun,
das Erste ist in Römer 8, 18, und ich bitte Sie sehr freundlich, hier
aufzupassen, denn der Zusammenhang liegt nicht an der Oberfläche. ‘Ich halte
dafür’, sagt Paulus, ‘dass die Leiden der Jetztzeit,’
und wenn wir an „Warum lässt Gott all das Böse zu?“ denken, denken wir unter
anderem an Leiden, nicht wahr, an Sachen, die wir nicht verstehen, an Leiden.
Nun, Paulus sagt: ‘Ich halte dafür, dass die Leiden der Jetztzeit’, also jetzt,
hûte-sorbique, nicht wahr, die verschiedenen
Sachen, die wir haben, ‘nichts bedeuten’. Da fühlt man sich nicht so, dass sie
nichts bedeuten, wenn sie da sind, nicht wahr, aber die bedeuten nichts im
Vergleich, er macht eine Gegenüberstellung, im Vergleich zu der Herrlichkeit, die
an uns geoffenbart werden soll. Also, er sagt, wenn man bedenkt, dass Leiden
einen Weg zur Herrlichkeit bedeutet, dann ist es kein Vergleich. Zeitliche
Leiden und ewiges Glück. Wenn man durch zeitliche Leiden das ewige Glück hat,
dann hat man ein gutes Geschäft gemacht, wenn man es so banal ausdrücken will.
Wenn die beiden zusammenhängen… Ich werde heute Abend auch zeigen, dass sie
zusammenhängen. Das ist das Erste: Römer 8, 18.
Das
Zweite befindet sich im 2. Korinther 5,
17–21. Da heißt es: ‘Ist jemand in Christus’, und Sie müssen bedenken: Christus
war der Mann der Leiden. Warum ließ Gott das Kreuz zu? Bedenken Sie, was
Kreuzigung bedeutet. Wenn Sie an ein Kreuz geschlagen werden, und Ihre Kleider
als nicht mehr benutzbar vor Ihren Augen verteilt werden. ‘Ist jemand in
Christus’, dem Mann der Leiden, ‘so ist er ein neues Geschöpf. Das Alte ist
vergangen, er ist neu geworden’. Nun, wenn durch Leiden Neues kommt, dass man
eine neue Schöpfung wird, dann hat man eigentlich einen guten Fang gemacht. Nur
im Augenblick ist das Bezahlen von den paar Pfennigen gegen die Millionen, die
man bekommen wird, etwas schwierig, weil die Pfennige loszuwerden, die Rappen
und die kleinen Münzen, die man nimmt, ist schwierig.
Nun,
das sind die beiden Bibelworte, die ich Ihnen vorlesen wollte. Wenn ich darf,
bete ich mit Ihnen, denn Sie erwarten von mir heute Abend etwas Unmögliches.
Nämlich, dass ich dieses Thema ausführlich behandle. In einer Stunde kann ich
das nicht. Und wenn ich zwei ‘Stunden, drei Stunden, vier Stunden, rede, nicht
wahr, dann fließt das Blut aus Ihren Köpfen und sie schlafen, und ich habe
meine Aufgabe immer noch nicht erfüllt. Deshalb muss ich die Weisheit haben,
dass so schnell wie möglich zu sagen.
Wir beten zusammen. ‘Wir bitten Dich, Herr Jesus, öffne Du uns allen, auch mir,
den Verstand, denn Du hast uns den Verstand gegeben. Öffne mir die Augen, und
uns allen die Augen, denn Du hast uns die Augen gegeben, dass wir das sehen und
verstehen, was Du uns heute Abend zu sagen hast. Wir danken Dir dafür, dass Du
Gebete erhörst. – Amen.’
So,
meine lieben Leute, zu diesem Thema gibt es, wie gesagt, sehr viel zu sagen.
Und ich muss es, wie gesagt, in einer Stunde tun. Und da bekomme ich vorher
Angina pectoris, das krampft sich zusammen, nicht wahr? Ich habe so viel zu
sagen in so kurzer Zeit. Aber wir werden mal sehen. Wenn ich zufälligerweise
und in meiner Weisheit nicht alles sage, was zu sagen wäre, dann, bitte,
erbarmen Sie sich meiner. Es ist zu viel. Aber nehmen Sie das kleine Büchlein
„Warum lässt Gott es zu?“ mit, dann können Sie alle Lücken ausfüllen. Wir haben
von diesem Buch jetzt bald eine Million Exemplare im deutschsprachigen Raum
verkauft. Die Leute lesen das, denn es ist eine zentrale Frage. Wer eine
Dissertation darüber lesen will, nicht einfach ein Résumé,
so die A-B-C-amerikanische Lösung, nicht wahr? „Warum lässt Gott es zu?“, sehr
kurz gesagt. Sehr einfach gesagt.
Wer
eine Dissertation lesen will, wer den Kopf zwei Zentimeter größer machen will
oder mehr, der lese die Dissertation drüber, und der Text heißt „Ist das ein
Gott der Liebe?“ Und da habe ich es wirklich ausführlich gemacht, und beide
Bücher, obwohl sie das gleiche Thema behandeln, verkaufen sich sehr gut, denn
die Leute haben Probleme mit dieser Frage. Nicht nur die Theologen haben
Probleme, auch die Wissenschaftler haben Probleme auf diesem Gebiet.
Ich
will schnell direkt ins Thema einsteigen. Ich sah vor einiger Zeit folgendes
Inserat in der Zeitschrift „Der Spiegel“. Ich lese den „Spiegel“ sonst nicht so
oft, die Zeitschrift „Der Spiegel“, aber das habe ich gesehen. Und da stand
folgendes. Wer die genaue Referenz haben will, der soll nachher zu mir kommen
und ich gebe sie Ihnen. Da stand das so: ‘Todesanzeige’, fett gedruckt und
unterstrichen, und dann kommt der Text: ‘Wie wir hören’, es war zur Zeit des
Vietnamkrieges, ‘hält der Krieg in Vietnam mit unverminderter Härte an.’ Heute
könnten Sie sagen: ‘Der Krieg im Irak’, nicht wahr, denn das ist ein blutiger
Krieg, der da stattfindet. Oder Sie könnten sagen: ‘Die Kämpfe in Angola’. Da
herrscht ein ganz blutiger Krieg. in Angola, zwischen der Unitá
und den Leuten von Kuga. Oder in Nicaragua, da
ist ein ganz schrecklicher Krieg im Gange. In Südafrika, wo die Neger sich
gegenseitig verbrennen, mit Neklosin.
Sie wissen, was das ist. Ich komme später darauf zu sprechen. Also,
Vietnamkrieg oder diese anderen Kriege.
‘Da
fallen Napalm-Bomben auf die Zivilbevölkerung, wird Hitler-Anhänger Kee weiter von Amerika unterstützt, sterben täglich
mehr Soldaten. Wie wir lesen, verhungern immer noch mehr Menschen in Indien,
China und Algerien.’ Heute ist es der Sudan, und natürlich Äthiopien. Aber die
Menschen verhungern. ‘…verfault in westlichen Getreidesilos der Weizen.’ Heute
las ich in der Zeitung, dass sie so viel Millionen Tonnen von Butter und so
viel Millionen Liter von Milch und so viel Tonnen von Fleisch haben. Sie wissen
nicht, wohin mit dem Zeug, und sie haben wiederum den Preis von Milch hier
erhöht. Und sie haben so viel Milch, dass sie nicht wissen, wohin mit dem Zeug.
Und die Leute auf der anderen Seite der Welt hungern. Die Kinder haben nicht
genug Milch, ihre Knochen werden nicht gebildet. ‘In westlichen Getreidesilos
verfault der Weizen, und die Kirchengemeinden sammeln für einen neuen Anstrich
ihres Friedhofszaunes.’ Schön, nicht wahr? ‘Wie wir sehen, werden im Reich
Gottes immer mehr Menschen gefoltert, ermordet und vergewaltigt. Man lässt sie
verhungern, ersticken, verbrennen’.
Ah,
da muss ich was sagen. Das hat man schon in Vietnam getan, nicht wahr, mit den
Napalm-Bomben. Aber heute haben die Neger eine patente, billige Methode
gefunden, um Neger zu töten. Die fesseln ihnen die Hände auf den Rücken und
fesseln ihnen die Füße bei vollem Bewusstsein. Und dann hängen sie ihnen einen
Autoreifen um den Hals, binden ihn fest, und dann gießen sie Benzin darüber und
zünden es an. Und das nennen sie Neklosin, und
Neklos ist eine Kette, nicht wahr, für Damen. Neklosin nennen sie das, und das machen sie mit ihren
eigenen Leuten. Da sagen die Südafrikaner: ‘Einem solchen Terrorismus und
solchen Terroristen geben wir die Macht nicht.’ Und da üben sie ihre eigene
Macht aus. Alle gegen alle. Schrecklich, was die Menschen dort in diesen Tagen
durchmachen, während Sie so friedlich hier sitzen.
Nun,
jetzt kommt die Folge von diesem Zitat. ‘Wie wir meinen, zwingt sich jedem, der
gründlich nachdenkt, eine Folgerung auf: Der Gott, der einst alles so herrlich
regierte, den meine Seele lobte, der mich auf grüner Aue führte, ist abwesend,
krank, verreist oder tot. Einen Gott, der alles auf das Beste bestellt hat in
Auschwitz, im Warschauer Ghetto, in Vietnam und im New Yorker Negerviertel, gibt es nicht. Er hat seine Arbeit nicht
erledigt, seine Stelle ist offen, er muss vertreten werden, die Zukunft ist
offen. – In stiller Trauer. Gezeichnet Ingbert Lindemann, studierter Theologe,
Hermann Rademann und Wilfried Kullmann.’
Ich
habe vor einigen Tagen einen jungen Pfarrer aus Bremen wieder gesehen, der vor
einigen Jahren zu einem lebendigen Glauben an Christus gekommen ist. Er hat
Theologie studiert und ist jetzt Pfarrer, und er hat jetzt vor einigen Tagen
geheiratet. Und er ging mit diesen Dreien zur Schule, also mit Lindemann,
Rademann und Kullmann, er ging mit denen zur Schule.
Und da habe ich zu ihm gesagt: ‘Lieber Herr Sowieso, was ist aus denen
geworden? Sie waren Ihre Schulkameraden dort oben in Bremen.’ Und er sagte: ‘Ja’,
und da lief ein Schatten über sein Gesicht. Er ist sonst ein sehr fröhlicher
Mann, und er sagte: ‘Ja, der Eine, der Theologie studierte, hat Selbstmord
begangen. Der Andere ist derart gewalttätig gegenüber seiner Frau und den
Kindern geworden, so dass er geschieden und vollkommen unglücklich ist.’ Und er
hat mir gesagt, was aus dem Dritten wurde. Aber wissen Sie, ich war so
erschüttert. Ich weiß nicht mehr, was er gesagt hat, aber es war erschütternd.
So denken die Leute, die wirklich Denkenden, im Angesicht der tatsächlichen
Lage, sie lebten im Schlaraffenland. Sie wissen nicht, was geschieht. Es ist
furchtbar.
Ich
hatte vor einiger Zeit einen Brief von einem jungen Engländer bekommen. Ich
kann Ihnen schon den Namen sagen, denn ich kann ihn entfernen, wenn ich es
nicht wollte, aber ich sage es Ihnen jetzt gleich, damit Sie wissen, wie er
hieß. Und er ist zum lebendigen Glauben an Christus gekommen, und in seinem
Feuereifer hat er sich gemeldet, um nach Bangladesch zu gehen, um in der
Hungersnot, die dort damals herrschte, zu helfen. Und nach einigen Monaten, er
war wirklich ein Missionar von Herzen, nach einigen Monaten schrieb er mir
einen ganz, ganz langen Brief über die dortige Situation, nicht wahr? Er
schrieb: ‘Hier bin ich. Ich stecke in den Reisfeldern hier. Wir stehen
teilweise unter Wasser, aber es gibt kein reines Wasser. Kein Trinkwasser,
nichts zum Trinken, das Wasser ist verseucht. Die Meisten hier sind
cholerakrank. Ein ganz hoher Prozentsatz. Sie sterben um mich herum wie die
Fliegen. Ich habe keine Decken für sie, ich habe keine Zelte für sie. Ich habe
kein Wasser für sie, ich habe kein Essen für sie. Ich habe keine Medikamente,
und doch, als Missionar muss ich sagen: Gott hat euch lieb!’
So
ein Widerspruch. Wissen Sie, der Mann hat einen Nervenzusammenbruch gehabt. Ein
ganz stabiler junger Mann angesichts dieser Frage „Warum lässt Gott das zu?“.
Schrecklich. Wissen Sie, was er getan hat? – In dem Zustand konnte er nicht
weitermachen. Er war nur eine Belastung für die sterbenden Leute, und er ist
nach England zurückgekommen, und hat mich gefragt, ob ich ihm dabei helfen
könnte, eine Stellung als Maurer zu finden. Nur, um das zu vergessen. All das
Schreckliche, was er gesehen hatte.
Das
ist das zweite Beispiel, und das Dritte: Ich war fünf Jahre lang, wie einige
von Ihnen wissen, in einem Krankenhaus der Londoner Universität, der
Universitätsklinik, wo wir eine Krebsabteilung hatten, wo ich für die humunale Behandlung von krebskranken Patienten
verantwortlich war. Und wir hatten viele, alle Betten waren voll. Und eines
Tages bekam ich eine neue Aufgabe. Wir bekamen eine Frau eingeliefert, die im
sechsten oder siebten Monat schwanger war, und es war das erste Kind. Und ich
habe sie mir angeschaut: Sie hatten einen fulminierenden
Krebs, schnell wachsend, fulminierend, an der
linken Körperhälfte. Und sie war hochschwanger. Wir haben versucht, das mit
Hormonen zu stoppen, aber wissen Sie, wenn man mit Hormonen behandelt und ein
Baby im Bauch ist, das ist schon heikel. Denn wenn man das tut, und das Baby
ein Mädchen wird, wird das Kind mit ziemlich hoher Sicherheit Vaginalkrebs bekommen, wenn es sechszehn, siebzehn, achtzehn, neunzehn Jahre alt ist. Und
da muss man also sehr, sehr vorsichtig sein, bei dem, was man tut.
Nun,
wir haben sie behandelt, aber sie fing an, rapide abzubauen. Und da habe ich
innerlich mit ihr gesprochen. Sie hat mich gebeten, das zu tun, denn sie
wusste, dass sie stirbt. Und sie sagte zu mir eines Tages: ‘Herr Doktor, Ihre
Worte helfen mir mehr als Ihre Medikamente.’ Nun, ich wusste nicht, ob es ein
Kompliment oder etwas anderes war. Sie sagte: ‘Ich brauche jetzt Ihre Worte
neben den Medikamenten.’ Ich sagte: ‘Mädchen.’ Sie sagte: ‘Ich bin Ihnen sehr
dankbar für das, was Sie innerlich gesagt haben, aber äußerlich gesehen will
ich nicht, dass mein Körper der Sarg meines Babys wird.’ Denn das Baby war am
Leben, jede Mutter weiß das in diesem Stadium. Ich sagte: ‘Ja, was wünschen Sie
sich denn?’ Sie sagte: ‘Gehen Sie bitte zum Professor.’ Sie hatte Angst vor dem
Professor. ‘Und sagen Sie ihm, dass er mir einen großen Gefallen tun kann.
Machen Sie doch, sobald Sie können, einen Kaiserschnitt, damit ich wenigsten
das Baby sehe, ehe ich sterbe.’
Ganz
nüchtern, ganz klar, und so haben wir das gemacht. Und das Glück auf dem
Gesicht dieser sterbenden Frau, als sie ihr Baby im Arm hielt. Sie war zum Tode
verurteilt, das Baby zum Leben. Das ist etwas, was man nicht vergisst. Aber die
Seele des jungen Vaters, dass seine Frau so stirbt, und ein mutterloses Kind
hinterlässt. Nun, mein Professor, der nicht gläubig, aber ein lieber Mann war.
Er hat zu mir gesagt: ‘Wilder, was sagst du dazu?’ Ich wusste, was er meinte.
Sie auch. ‘Was sagst du zu dem?’ - ‘Ich habe keine Antwort.’ Was konnte ich ihm
sagen? Ich habe ihm das Einzige gesagt, was ich in jenen Tagen wusste. Ich habe
ihm gesagt: ‘Es heißt in der Heiligen Schrift: „Was ich jetzt tue, wirst du
nicht verstehen. Aber hernach wirst du es verstehen.“ Das heißt: Gott legt Wert
darauf, dass wir verstehen. Auch im Leid, dass wir verstehen. Und dann sagt er,
dass es Zeiten gibt, wo der Glaube unterstützt werden muss durch das Verstehen.
Dass aber eine Zeit kommen wird, in der man versteht. Aber man muss ausharren
bis zu dieser Zeit, denn man sagt: ‘Sollte der Herr des ganzen Universums nicht
recht tun?’, und das habe ich dem Vater gesagt, und da machte er ein
bedenkliches Gesicht und ging davon.
Ich
komme zum letzten Beispiel, denn ich will Ihnen sagen, dass ich keine
A-B-C-Lösungen, keine leichte Lösungen, habe. Die habe ich nicht, aber ich will
Sie dazu bringen, mit mir zu denken. Denn denken Sie nicht, dass ich alle
Antworten habe. Einige habe ich, die aber gebe ich Ihnen. Vor einiger Zeit kam
ich mit einem Geschäftsmann zusammen, ein netter Mann, und er war gerade frisch
zum Glauben gekommen an Christus, was sehr selten geschieht bei Leuten über
Fünfzig, wissen Sie? Wenn Sie über Fünfzig sind, ist es sehr, sehr schwierig,
die Lebensgewohnheiten, die Denkgewohnheiten, zu ändern, aber er hat es getan,
und nach einiger Zeit der Unterhaltung mit ihm, ein netter Mann, geradeheraus,
mit leuchtenden, blauen Augen, ein sehr netter Kerl. Und er sagte zu mir: ‘Ich
möchte getauft werden.’ Er war nie getauft worden, vollkommen ohne Christus
erzogen worden, und er wollte das haben. Da habe ich gesagt: ‘Gut.’ Wir legten
eine Zeit fest, mit einigen Anderen, dass seine Gemeinde das tut, und ich
sollte die Predigt halten.
Aber
an dem Tag, an dem er getauft werden sollte, musste die Ambulanz kommen und ihn
ins Spital einliefern. Und dort haben sie festgestellt, dass er einen schnell
wachsenden Tumor hatte, in dem Rektum, dass er sofort operiert werden musste.
Da haben sie ihn operiert, einen künstlichen Darmausgang gelegt, und ihn
entlassen. Sie haben ihn mit einer Chemotherapie behandelt und mit Bestrahlung,
es hat nichts gebracht. Und da haben sie ihn nach drei, vier Monaten nach Hause
entlassen, und dann bat er darum, doch als Christ getauft zu werden. Das habe
ich getan, dort oben in der Gemeinde, und das Letzte, was ich höre, ist, dass
er die zweite Operation hat. Den zweiten künstlichen Ausgang. Da bin ich in
letzter Zeit hingegangen, um ihn zu sehen. Und seine junge Frau, eine nette
junge Frau, mit zwei jungen Kindern, und die pflegen ihren Vater zu Tode. Jeden
Tag baut er mehr und mehr ab. Warum? – Denn die Welt braucht ihn, er ist ein
Geschäftsmann und zum Glauben gekommen. Solche Leute sind rar gesät, nicht
wahr? Die brauchen wir. Da musste ich mit denen reden. Er ist innerlich ganz
getröstet, aber die Familie, die Not der Seele in der Familie. Das ist etwas…
man muss sich sehr beherrschen, um dorthin gehen zu können, verstehen Sie? Die
meisten gehen nicht gerne dorthin in solchen Fällen. Das belastet sie zu sehr.
Und dann werden Sie allein gelassen.
Nun,
was sollen wir dazu sagen? Hören Sie mal zu! Wir wollen ernsthaft miteinander
reden. Wenn ich die Macht hätte, den Krieg in Südafrika zu stoppen, in
Nicaragua zu stoppen. Wenn ich die Macht hätte, die Hungersnot im Sudan zu
stoppen und in Äthiopien zu stoppen. Wenn ich die Macht gehabt hätte, die
Cholera damals in Bangladesch zu stoppen, glauben Sie mir, ich hätte es sofort
getan. Sie auch. Sie sind doch alle Menschen, Sie sind doch alle immer
Schweizer gewesen, gute Menschen, gediegen und bieder und alles, was man sich
nur wünschen kann. Natürlich würden Sie Gutes tun. Sie haben den Ruf dafür.
Aber die Freud-Frage ist die: Gott ist allmächtig! Warum stoppt er das nicht?
Das ist das Problem. Ich würde es stoppen, wenn ich es könnte, jetzt auf der
Stelle, damit wir ein bisschen Frieden haben auf Erden. Sie auch. Sagen Sie
doch ‘Ja’ oder irgendwie ‘Amen’ zu dem, damit ich weiß, dass Sie nicht vor
lauter Kummer eingeschlafen sind, in Bezug auf all diese schrecklichen Fragen.
Aber Sie würden das doch tun, nicht wahr? – Ich auch. Aber natürlich, ganz
richtig. Ich darf Sie nicht darum bitten, ‘Amen’ zu sagen, aber es bedeutet das
Gleiche, nicht wahr?
Das
ist die altmodische Sprache. Gott könnte es tun, bitteschön. Liebt er uns
nicht? Will er uns bestrafen? Oder interessiert er uns nicht? Was ist denn los?
Der Allmächtige, und Sie beten alle ab und zu das „Vaterunser“, nicht wahr, der
allmächtige Vater könnte es tun, tut es nicht. Also, die Schlüsse. Welches sind
die Schlüsse, die ich daraus ziehen soll? Der Allmächtige tut es nicht und ich,
als der Nicht-Allmächtige, ich würde es tun, wenn ich es könnte. Ich kann es
nicht. Hier stehe ich machtlos da, ich tue, was ich kann. Aber das ist nicht
sehr viel. Ich gebe mir sehr viel Mühe, aber, ihr lieben Leute, sehr weit komme
ich nicht. Ja, was sollen wir dazu sagen? Warum führt er nicht sein Reich ein?
Nun,
es sind vier Möglichkeiten, die ich mit Ihnen besprechen möchte, um zu
erklären, warum der allmächtige Gott, und ich bin absolut überzeugt, dass er es
ist. Und dass er die belohnt, die ihn suchen. An einem allmächtigen Gott
zweifle ich nicht. Die Wissenschaft hat mich längst dazu gebracht, und die
Bibel hat es bestätigt. Wenn es einen allmächtigen Gott gibt, der mich lieb
hat, wie kann ich erklären, dass er nichts tut? - Das ist die Frage. Jetzt gebe
ich Ihnen die Fragen, die überlappen sich ein wenig, aber das macht nichts. Ich
werde das Problem besser erläutern und sie getrennt durchnehmen.
Die
Antwort der Atheisten, d. h. der Marxisten, Kommunisten und Materialisten, ist
sehr einfach. Sie sagen, dass alles durch Zufall zustande kam, aus der Ursuppe.
Die organischen Verbindungen, die nötig sind, um das Leben zu formen, die
entstehen durch chemische Reaktionen, die nichts mit dem Willen oder etwas
Ähnlichem zu tun haben. Die sind zufällig oder stokastisch,
wie man bei uns im Laboratorium sagt. Nun, deshalb, sagen sie, steckt kein Gott
dahinter. Und diese Frage, warum Gott es zulässt, ist eigentlich eine dumme
Frage, denn man kann die Welt viel besser dadurch erklären, dass es keinen Gott
gibt. Wir wissen, dass die chemischen Reaktionen, die hinter dem Leben stecken,
teilweise von selber geschehen können, und deshalb nehmen sie an, dass alles
durch Zufall geschehen ist. Sie sagen ‘Ja’, aber ich glaube nicht, dass der
Zufall es machen kann. Ich glaube, dass Gott das Sagen haben muss.
Lassen
wir diese Frage, stellen wir uns gleich die andere, die zweite Frage. Warum
sagt man, dass es der Zufall gemacht hat? Haben Sie sich das jemals überlegt?
Wenn Sie in der Bio-Stunde, in der Schule oder in der Universität, lernen, dass
zufällige, stokastische Reaktionen dafür
verantwortlich sind? Haben Sie sich je überlegt, was die ideologische
Begründung dafür ist? - Die ideologische Begründung ist so raffiniert, die
Meisten sind nie auf die Spur gekommen. Denn wenn eine Sache durch Zufall
geschieht, kann das Resultat von diesem Zufall nie moralisch sein, weder gut
noch böse.
Sagen wir, ich stehe bei der Autobahn, und es
steckt ein Stein in dem Reifen eines vorbeifahrenden Autos, und es fährt
zweihundert Kilometer in der Stunde, nicht in der Schweiz, sondern nebenan,
nicht wahr? Und der Stein löst sich von diesem Reifen und trifft mich, gerade
als ich mich umdrehe, hier am Kopf und tötet mich. Sie würden nie sagen, dass
das eine böse Tat ist. Ich habe, wie viele Leute sagen würden, Pech gehabt,
nicht wahr? Ich stand gerade da, als der Stein flog, und der Autofahrer, der
den Stein in seinem Reifen hatte, wusste nichts davon. Und er flog los und
tötete mich.
Aber
wenn Sie den gleichen Stein nehmen, und sagen: ‘Den Wilder-Smith, von dem habe
ich genug.’ Sie nehmen den Stein, legen ihn in eine Schleuder, wie David es
getan hat, und Sie können sehr gut zielen. Sie treffen mich genauso wie der
Stein von dem Reifen mich getroffen hat, und Sie töten mich. Das ist Mord. Das
ist böse. Es ist nicht gut, Wilder-Smith zu töten, nicht wahr? Ja, es ist auch
nicht gut, Sie zu töten. Aber sehen Sie: Es ist die Absicht oder die Planung
hinter einer Tat, die die Tat gut oder böse macht, verstehen Sie? Das ist es,
was es tut.
Und
deshalb: Wenn eine Ideologie in dieser Welt entsteht, die besagt, dass alles
durch Zufall geschehen ist, ohne Planung, gibt es in dieser Welt weder Gutes
noch Böses. Alles ist letzten Endes dem Zufall zuzuschreiben, und da lösen sie
es auf. Man sagt das nicht, wenn man die Stochastik
des Lebens als Ideologie voraussetzt. Man sagt nicht, was man wirklich will.
Ideologisch und moralisch gesehen, was man wirklich will, aber das ist es, was
es ist. Sie machen alles zufällig und sie machen alles weder gut noch böse,
alles ist neutral. Und der arme Mann, der an Krebs stirbt, das ist nicht eine
Sache von Gott. Seine Moleküle haben sich falsch getroffen, und er hat Pech
gehabt. So erklären sie das. Und das ganze Problem, die ganze Problematik, ist gelöst
durch diesen Schlüssel, der überall Fuß gefasst hat, und fleißig und mit einem
Monopol vertreten wird in allen Universitäten, in Schulen hier in der Schweiz
und auch sonst in der ganzen Welt.
Diese
Theorie allein, dass wir durch Zufall entstehen, hat die Basis der Moralität
kaputtgemacht. So ist es. Und die Antwort der Materialisten ist ganz einfach:’
Hören Sie mal. Der Zufall macht es genauso gut wie Gott es tun könnte. Nur ohne
Absicht. Und deshalb, dass irgendjemand getötet wird vom Krebs, dass irgendeine
Mutter Krebs bekommt, während sie ein Kind austrägt, das ist alles einfach
Zufall.’ Und sie gehen vorbei und sagen: ‘Pech und fertig.’ Eine billige
Lösung, denn wie ich Ihnen gestern Abend sagte, ist nie eine
Stoffwechselmaschine oder sonst irgendeine Maschine, wie wir es sind, jemals
entstanden. Eine unwissenschaftliche Lösung, die die ganze Moralität, gut und
böse, kaputt macht. Und das tut man, und die Wissenschaftler verstehen sehr
wenig von der Moralität. Die verstehen ihre Wissenschaft besser.
Aber
das Volk versteht die Konsequenzen, mit dem Resultat, dass die Moralität aller
Völker, die an diese Lehre des Zufalls, als Basis des Lebens aus einer Ursuppe,
glauben… Die Moralität sinkt auf diese Weise wie der Blutdruck unter Aderlat. Sie wissen, wie das ist, wenn Sie einen
hohen Blutdruck haben. Es geht runter, nicht wahr, und so sinkt auch die Moral.
Das moralische Empfinden jedes Volkes, das daran glaubt, dass der Zufall es
gemacht hat. Nun, das ist das Erste, was ich Ihnen sagen wollte. Die erste Idee
zu „Warum lässt Gott es zu?“. Man leugnet Gott. Der plant, der moralisch ist,
der gut ist. Gott, der die Liebe ist und geduldig ist. Man leugnet das einfach,
sagt: ‘Wir schneiden den gordischen Knoten durch. Es gibt keinen Gott.’ Und das
Ergebnis ist, dass wir in dem Zustand sind, in der Gesellschaft, die Sie heute
kennen. Gucken Sie mal nach Südafrika, das ist Beweis genug.
Nun,
das ist das Erste. Jetzt kommt die zweite Theorie, um zu erklären, warum Gott
es zulässt. Die Erste ist atheistisch, sie leugnet Gott. Die Zweite ist: Gott
ist unverständlich, denn er macht und konzipiert das Gute. Man sieht, dass es
das Gute in dieser Welt gibt. Jede Tat der Liebe, jede Tat der Almosen für die
Armen ist sicher gut. Aber Gott macht nicht nur das Gute, man sagt, es sei
sogar sehr gut in Bezug auf die Menschen. Er macht auch das Böse. Gott macht
das Gute und Gott macht das Böse. Nun, wenn Gott das Gute macht, dann heißt
das, dass er das gut geplant hat, nicht wahr? Ich bin sehr vorsichtig mit dem,
was ich sage. Das heißt auch, dass er das Böse auch geplant hat, wenn er Gott,
der Allmächtige, ist. Nun, wenn Gott das Gute und das Böse plant… Es gibt sehr
viele Christen, die das glauben, wissen Sie das?
Es
ist eine Grunddoktrin der Mohammedaner. Ich habe ja unter den Mohammedanern mit
Freuden gelebt. Zwei Jahre, und habe entdeckt, dass Allah unverständlich ist.
Also, er kann von meinem Computer hier oben nicht verkraftet werden. Er ist
unverständlich, weil er gut und böse ist. Also, er hat das Gute gemacht, und er
hat auch das Böse gemacht. Gott hat alles gemacht, was es gibt, weil er alles
gemacht hatte, und alles, das Böse und das Gute in sich schließt, ist er der
Autor von beidem. Nun, ich weiß es nicht, was Sie dazu sagen. Das ist eine
harte Nuss zum Knacken, nicht wahr? Denn wenn ich glaube, dass Schwarz weiß ist
und Weiß schwarz, und Gut böse ist und Böse gut ist. Wissen Sie, das tranziliert, das annuliert
die Funktion meines Gehirns. Wenn ich glauben soll, dass Eins gleich Null ist,
Null ist gleich Eins, Schwarz ist weiß und Weiß ist schwarz, komme ich ins „Downen“. Dann kommen Sie ins Schwimmen, wie es auf der
Autobahn heißt, nicht wahr? Das ist die Geschwindigkeit. Sie denken, das ist zu
hoch für mich, ich kann nicht durchkommen. Was sollen wir dazu sagen?
Wenn
ein Gott… Hören Sie jetzt zu, was ich Ihnen sage. Wenn ein Gott unverständlich
ist, wird er automatisch der Ferne, er ist mir fremd. Denn ich bin gebaut als
Homo Sapiens Sapiens. Das heißt: Der Mensch, der
versteht. Und 33 Prozent meines Blutes geht in den Kopf, gepumpt durch mein
Herz, all diese Jahre, damit ich verstehe: Ich bin gebaut, um zu verstehen.
Nun, es gibt Sachen, die ich nicht verstehe, noch nicht, das weiß ich. Aber ich
bin fundamental, prinzipiell gebaut, um zu verstehen. Gott will unseren Verstand
öffnen, weil er den Verstand gebaut hat. Nun, wenn sein Wesen so ist, dass es
das Wesen des Verstandes leugnet, wo bin ich dann? – Dann stecke ich vollkommen
in der Sackgasse. Es annuliert mein
Denkvermögen. Und wenn Gott mein Denkvermögen annuliert,
und das Denkvermögen hat er gemacht, bitteschön, das kann ich nicht
akzeptieren. Denn wenn er mir einen Arm gemacht hat, damit ich greifen kann,
und Beine gemacht hat, damit ich laufen kann, und Augen gemacht hat, damit ich
sehen kann, und dann leugnet, dass die Funktion von all diesen Fähigkeiten annuliert wird, dann komme ich, hören Sie zu, zum
Nihilismus.
Es
gibt Wissenschaftler, Philosophen, heute, die argumentieren, dass das Denken
nichts wert ist. Nun, ich weiß, dass das falsche Denken nichts wert ist, aber
wenn ich sage, dass das Denken prinzipiell nichts wert ist, dann leugne ich das
Werk Gottes. Denn ich bin, anatomisch gesehen, neurologisch gesehen, gebaut, um
scharf überlegt, zu denken. Und wenn ich zum Nihilismus komme, leugne ich diese
Fähigkeit. Es gibt Philosophen, die diese Fähigkeit leugnen und sagen: ‘Also,
wir sind Nihilisten.’ Ich sage: ‘Also gut, das Einzige, was Sie tun können und
tun müssen, ist, mit dem Denken aufzuhören, denn alles, was Sie tun, ist
bedeutungslos.’ Also, warum sind Sie Philosophen, wenn die Philosophie keine
Bedeutung hat? Wo sind wir gelandet? – Wir gehen in kleinen Kreisen herum und
davon wird einem schwindlig, auch im Bezug auf das Denken. Also, meine lieben
Freunde, das kann ich nicht schlucken.
Ich
glaube, dass Gott sich, entschuldigen Sie… Entschuldigen Sie, ich glaube, dass
Gott sich uns verständlich gemacht hat. Er nennt sich den Logos, und der Logos
ist Fleisch geworden. Mensch und Bruder, wie wir. Damit wir ein Verhältnis zu
Gott haben, weil er ein Mensch war wie wir. In allen Dingen hat er gelitten wie
wir, damit ich ihn verstehe. Denn nur wenn ich ihn verstehe, liebe ich ihn. Je
mehr ich in der Ehe meine Frau und meine Kinder verstehen lerne, desto tiefer
liebe ich sie. Geht es Ihnen auch so? - Wenn er in der Ferne ist, weil er alles
Denken leugnet, bitteschön, das ist kontraproduktiv. Wir sind gebaut, um zu
verstehen, zu lernen, damit wir lieben, aber natürlich müssen wir zuerst die
Vergebung der Sünden haben, damit wir näher zu ihm kommen und nicht getrennt
sind durch die Feindschaft der Sünde. Das ist das sehr wichtige an diesem
Punkt, das man nicht vergessen darf.
Also,
ich kann das nicht akzeptieren, dass Gott das Gute und das Böse gemacht hat,
und deshalb ist der Allmächtige der Ursprung des Bösen. Es führt zur Verwirrung
aller gedanklichen Prozesse, und vor allen Dingen zur Verwirrung in der
Auslegung der ganzen Heiligen Schrift und der Wissenschaften noch dazu. Also,
die zweite Lösung, liebe Freunde, gebe ich auf, ich kann das nicht. Das dritte,
die dritte Lösung, ist folgende, und die ist viel subtiler.
Da
heißt es: ‘Gott war einmal.’ Denn wie die Physiker sagen, muss die Welt einen
Anfang gehabt haben. Und wer hat den Anfang gemacht? – Wir waren nicht dabei.
Und wenn der Anfang kam, dann muss da irgendwie eine causa sein von diesem
Anfang. Aber sie sagen: ‘Wir müssen philosophisch gesehen annehmen, dass es
einen Anfänger oder einen Schöpfer gab. Okay, wir geben zu, dass es einen
Schöpfer gibt, aber jetzt sehen wir, dass Gott sich nicht um seine Schöpfung
kümmert. Dass ihm seine Schöpfung gleichgültig ist.
Es
gab damals zwei Bischöfe, die das glaubten. Der eine hieß Bischof Pike, und der
andere hieß Bischof Robinson. Und beide haben proklamiert, dass Gott tot ist.
Sie leugneten Gott nicht. Sie sagten: ‘Wir brauchen einen Gott, um die Welt und
den Kosmos zu verstehen.’ Sie wussten, dass die Wissenschaftler das einfach
akzeptieren mussten, das wussten sie. Und deshalb sagten sie: ‘Aber er kümmert
sich nicht. Wie sollen wir das erklären? Dass der liebe Gott, der alles gemacht
hat, nichts tut? - Also nehmen wir an, dass er gestorben ist. Er ist verreist,
abwesend, vergesslich und ist gestorben. Und deshalb lässt er die Welt im
Stich.’
Nun,
was soll ich dazu sagen? – Es ist ganz subtil, nicht wahr? Die haben das
durchdacht. Denken Sie nicht, dass sie so dumm sind. Man kann mit einem Gegner
nicht fertig werden, wenn man meint, dass er dumm ist. Man muss annehmen, dass
er doppelt so intelligent ist, wie man meint, dann wird man mit ihm fertig. Was
können wir da machen? – Also, ich als Wissenschaftler kann auch das nicht
schlucken, denn die Frage für mich ist: Wer hat die Gesetze gemacht, die sehr
unwahrscheinlich sind in der Natur? Die Informationen gemacht, die sehr
unwahrscheinlich sind? Wer hat all das gemacht, und wer hat es erhalten? – Die
Physiker sagen: ‘Es gab einen Anfang’, und sie sagen, ‘einen großen Knall,
einen Urknall’. Aber wer erhält das dann? Und all die Gesetzmäßigkeiten, die
die Materie und das Leben, bedingen. Wer erhält das in diesen Tagen? Und die
Bibel sagt das Gleiche. Die Bibel sagt, mit der Wissenschaft übereinstimmend,
dass die Welt von Gott erhalten wird. Nun, wenn die Welt und Sie erhalten
werden… Sehen Sie, wie unwahrscheinlich es ist, chemisch gesehen, dass Sie den
ersten Gedanken denken. Überlegen Sie, wie kompliziert das ist und dass das
haarscharf sicher da raufgeht in den richtigen
Bahnen, damit ich das richtige Wort finde. Es ist unwahrscheinlich, dass Sie
leben. Absolut unwahrscheinlich. Wer erhält Sie am Leben? – Die Bibel sagt:
SEINE mächtige Hand tut das. Nun, dann ist er nicht tot. Wenn seine mächtige
Hand mich erhält, und nach den Gesetzmäßigkeiten kann diese mächtige Hand nicht
tot sein.
Also,
ihr lieben Leute, so eine Suppe ist zu dünn, ernährt mich nicht und diese
dritte Theorie kann ich nicht erhalten, kann ich nicht annehmen. Sie ist
unlogisch, sie leugnet das, was ich weiß, ich weiß es von der Wissenschaft und
von der Bibel her. Dann kommen wir jetzt zur letzten Antwort auf die Frage
„Warum lässt Gott es zu?“ Der Allmächtige tut nichts, das ist das Problem.
Warum? – Also, die vierte Lösung ist folgende, passen Sie auf.
Es
gibt einen allmächtigen, unterstrichen, aber auch lieben, unterstrichen, aber
auch geduldigen, interessierten Gott hinter der Schöpfung. Also, allmächtig,
aber lieb, uns zugeneigt. Geduldig. Geduld, muss ich das erklären? – Die Männer
sind immer sehr geduldig, nicht wahr? Sie wissen, was Geduld heißt. Dass man
„Nein“ zu sich selbst sagen kann, wenn man aufgeregt ist, stimmt es oder stimmt
es nicht? - Wenn einen der Jähzorn überkommt, und, nicht wahr, die Schlagadern
fangen an zu pumpen an beiden Seiten, dass man sagen kann: ‘Oh ja…’ Also, man
sagt es nicht, aber Geduld… Nun, Geduld und Liebe gehen zusammen. Wenn man
Menschen lieb gewinnen will, von sich aus, und das ist nötig, um zu lieben.
Gut, Gott hat uns sehr gut gemacht, aber er hat uns so gemacht, dass wir lieben
können. Nun, ich habe, wie gesagt, Erfahrung auf diesem Gebiet. Ich weiß, dass
ein Mensch sich durch Liebe gewinnen lässt. Stellen Sie sich vor, sonst hätte
keine Frau mich geheiratet. Verstehen Sie das? – Die sind eine Hand voll, diese
Engländer, nicht wahr, die sind… und man kann Menschen durch Liebe gewinnen.
Aber Liebe setzt voraus, dass man sich in Geduld übt. Das muss so sein. Liebe
ist nicht immer stürmisch, das Handeln und all das. Es ist ein langes Verfahren
von Liebe und Geduld.
Nun,
bedenken Sie diesen einen Punkt. Die lieben, frommen Leute von Luzern und hier
in der Gegend. Der allmächtige Gott wollte die Menschheit erlösen, und er hat
gesagt, dass der Sünde Sold der Tod ist. Wenn ich etwas Böses tue gegen meine
Frau, wenn ich ein unbedachtes Wort sage… Das kann passieren, nicht wahr, jedem
von uns. Wenn ich das tue, dann trennt das diese… Ich weiß nicht, wie ich es
sagen soll. Es trennt dieses Fluidum der Gemeinschaft, das zwischen zwei
Menschen in der Ehe besteht, und das
Schöne in der Ehe ausmacht, dass man sich lieb hat. Wenn sie etwas gegen mich
tut, das würde sie nie, aber wenn sie etwas gegen mich täte, nicht wahr? Das
würde sie nicht tun, das ist eine… Entschuldigen Sie, ich wollte nicht, dass
jemand das falsch versteht… Das geht nicht. Das würde die Gemeinschaft zwischen
uns trennen. Wenn ich lügen würde zum Beispiel… Eine Frau weiß es. Die Frauen
wissen das, stimmt’s? Die wissen es viel besser als
die Männer. Die Männer ahnen es vielleicht vier Wochen später, aber die Frau
weiß es sofort.
Nun,
wenn etwas in die schöne Gemeinschaft zwischen Mann und Frau und in der Familie
eingedrungen ist, muss die Sünde, die die Gemeinschaft stört, aus dem Weg
geräumt werden. Sie können es nicht schmälern. Das macht es nicht gut. Wenn Sie
das abtun , werden Sie zum Heuchler. Und Heucheln ist
nicht sehr gut für die Erzeugung von Gemeinschaft. Heuchelei, verstehen Sie? Und deshalb, wenn
ich etwas tue, oder zwischen einem Ehepaar, das sich lieb hat, etwas geschieht,
dann gibt es nur das Eine: Dass man mit sich ins Reine kommt und sagt: ‘Bitte,
vergib!’ Stimmt es oder stimmt es nicht? – Wenn Sie nicht bereit sind, zu
sagen: ‘Herr Jesus, du hast mir all meine Sünde vergeben. Deshalb vergebe ich
den Menschen, die gegen mich sind.’ Dann wird die Atmosphäre wieder
durchsichtig, und die Gemeinschaft flammt wieder auf.
Aber
wissen Sie, der Herr Jesus hat gesagt: ‘Der Sünde Sold’, Sünde ist die
Übertretung des Gesetzes, ‘ist der Tod’. Und damit meint er den Tod in der
Gemeinschaft. Deshalb ist nur ein Tod möglich, um Sünde zu vergeben. Deshalb
ist das ganze Alte Testament vorhanden. Die haben die Tiere geopfert.
Schrecklich, wenn man Tiere opfert, um als Schattenbild zu zeigen, dass die
einzige Methode, um Sünde zu vergeben, das vergossene Blut ist, denn das Blut
bezeugte den Tod. Und wie Störungen in der Gemeinschaft durch Sünde die
Gemeinschaft töten, so ist die Gemeinschaft mit Gott durch alle Sünde getötet.
Das ist einfach eine Tatsache. Wenn ich etwas tue, was unrecht ist… Wissen Sie,
ich habe Mühe, zu beten. Ich bete wie gegen eine Mauer.
Aber
wenn ich zu Gott sage: ‘Hör mal, lieber Heiland, ich sehe ein, aber du bist…
Ich danke Dir sehr herzlich dafür, dass du für mich gestorben bist, auf dass
alle meine Sünden mir vergeben werden. Ich bitte dich: Vergib du mir.’ Dann
kommt dieser Frieden Gottes, der höher ist, über mich, und ich habe wieder
Leben mit Gott. Nun, überlegen Sie. Um das zu erreichen, musste man einen Tod
finden, der bereits stark genug war, um alle Sünden der ganzen Welt zu
vergeben. Wie macht man das? – Das einzige Leben, das unendlich viel wert ist,
und das ohne Sünde ist, ist das Leben Jesu. Aber Jesus sagte: ‘Ich und der
Vater sind eins. Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen.’ Nun, Jesus
sagte: ‘Ich und der Vater sind eins. Der Vater ist allezeit bei mir.’ Er sprach
allezeit mit ihm.
Überlegen
Sie, was das bedeutet. Mensch zu werden als allmächtiger Gott. Denn ein Mensch
wie Jesus hat seine Allmacht eingeschränkt. Er sagte am Kreuz: ‘Ich könnte’,
als sie dabei waren, ihn zu kreuzigen, ‘ich könnte’. ‘Denkt ihr nicht’, sagte
er zu seinen Jüngern, ‘dass ich zwölf Legionen Engel haben könnte, um mich aus
der Hand dieser Meuchelmörder zu retten? Ich könnte das tun, und sie wären
gekommen, auf ein Wort’, sagte Jesus. Aber weil er sterben wollte, um den Preis
meiner Sünde zu bezahlen, verzichtete er auf die Allmacht. ‘Er wurde wie ein
Mensch, ein Diener, und erniedrigte sich, ja, bis zum Tode am Kreuz erniedrigte
er sich.’
Der
allmächtige Gott, der wirklich allmächtig ist, weil er uns lieb hat,
verzichtete und lestringierte seine Allmacht.
Und wenn man so mit Menschen umgeht… Wissen Sie, es ist nicht immer gut, mit
den Argumenten wie mit dem Holzhammer zu kommen. Es ist nicht gut. Man stößt
die Menschen ab, wenn man mit dem Holzhammer kommt. Man kann den Holzhammer
auch in der Wissenschaft benutzen, man kann die Leute zerschmettern. Aber in
Wirklichkeit erreicht man nicht sehr viel. Man muss sich zurückziehen, wie
Jesus es tat, und auf die vollen Akkorde, die man ziehen könnte und spielen
könnte, verzichten, um die Menschen nicht mit Gewalt zu überwinden, sondern um
sie zu werben, sie zu gewinnen. Deshalb glaube ich, dass Jesus als die Verkörperung
der allmächtigen Gottheit, um uns zu gewinnen, auf unsere Lage, auf unser
Niveau herunterkam, und auf die Allmacht verzichtete. Der Vater erhörte ihn
allezeit. Er hätte ihm allezeit das getan, was er sagte. ‘Tut allezeit’, sagte
er, ‘was ich sage.’ Aber er sagte: ‘Um euretwillen habe ich es nicht getan.’
So
ist das Wesen der Liebe. Das Wesen, erstens, der Geduld, und zweitens, der
Selbstverleugnung. ‘Und Jesus war geduldig bis zum Tode am Kreuz und
verleugnete sich selber, ja, bis zum Kreuz.’ Das ist ein Ausdruck der Liebe
Gottes für uns. Und weil er das getan hat, hat er die Fähigkeit, uns zu
gewinnen. Sehen Sie, wenn Gott, der Allmächtige, mit all den Erzengeln und
Engeln und mit den Milliarden von Geistern, den vollendeten Geistern, gekommen
wäre, wäre uns Hören und Sehen und Denken vergangen. Wenn wir die Herrlichkeit
Gottes in seiner Allmacht und seiner Pracht sehen würden, würde ich aufhören.
Das blockiert mich.
Aber
wenn ein Mensch kommt und leise mit mir redet, das verstehe ich, und ich kann
so gewonnen werden. Und so ist die Hauptsache der christlichen Botschaft die,
dass der allmächtige Gott, der alles tun kann, eine Zeit lang auf seine
Allmacht verzichtet, und er tut das aus Liebe. Dass er sich auf unser Niveau
begibt, mit uns redet wie mit Menschen. Der uns versteht, der in allen Dingen,
ohne Sünde, gleich war wie wir, und doch blieb er ohne Sünde. Ich betone das
zweimal, um das klar zu stellen. Deshalb, glaube ich, haben wir den Grund,
warum Gott nichts tut. Ich glaube, dass Gott auf Wunder in unserem Zeitalter…
Er kann sie natürlich tun. Ich glaube, dass er im Großen und Ganzen auf sie
verzichtet, weil er uns für sich gewinnen will. Er will auf unser Niveau
herabkommen, damit er uns, wo wir sind, gewinnt durch den Verstand, den er uns
gegeben hat. Und deshalb duldet er. Er duldet, denn Liebe und Geduld gehen
zusammen.
Nun,
das heißt gar nicht, dass er nicht sieht, was geschieht. Aber er sagt: ‘Was ich
jetzt versuche: Ich habe den Menschen den freien Willen zum Entscheiden
gegeben. Die Menschen sind so geworden wie sie sind, weil sie anstatt das Gute
zu wählen, das Böse gewählt haben.’ Das Wunderbare an dem Menschen ist, dass er
lieben kann. Ein Automat kann nicht lieben. Probieren Sie es. Sie tun ihre
Rappen rein, und die Schokolade kommt heraus. Aber es ist keine böse Maschine,
wenn keine Schokolade herauskommt, nicht wahr? Sie können nicht werben über
eine programmierte Maschine. Das können Sie nicht tun. Aber wir sind Maschinen,
der Körper ist das, mit der Fähigkeit, umworben zu werden, weil wir tatsächlich
lieben können. Das setzt die Fähigkeit zu Wählen voraus. Wir müssen mit dieser
Fähigkeit wählen, damit wir lieben können.
Nun,
ich mache Ihnen das jetzt mit zwei Beispielen klar, und dann bin ich fertig für
heute Abend. Es war einmal in der Heiligen Schrift, ich hoffe, dass Sie die
Heilige Schrift gut kennen, ein Mann namens Amnon, und er war ein Königssohn.
Hübsch und feurig. Es war in dem gleichen Hof von König David eine hübsche
Königstochter, und sie hieß Tamar. Und eines Tages
fiel das Auge von Amnon auf die schöne Tamar und Hals
über Kopf verliebte er sich. Das kann einem Mann passieren, nicht wahr? Das
kann, soweit ich weiß, auch Frauen passieren. Und nach einiger Zeit, weil es
bei König David nicht erlaubt war, dass unverheiratete junge Männer mit
unverheirateten jungen Frauen Umgang hatten, litt er so unter dieser Liebe,
wenn ich das sagen darf, zu dieser Frau, dass er nichts aß. Es nahm ihm den
Appetit. Das kann auch passieren.
Und
sein Freund kam zu ihm und sagte: ‘Du nimmst immer ab, hast du die
Schwindsucht?’ - ‘Nein, sagte er, ‘Schwindsucht habe ich nicht.’ Und sein
Freund sagte: ‘Ja, was ist es denn?’ - ‘Och’, sagte Amnon, ‘Liebeskummer.’
Sehr, sehr böse Krankheit. Nun, da sagte der Freund zu ihm: ‘Liebeskummer,
Mann? Wir sind in einer freien Welt, wir sind in einer freien Welt hier. Ist es
Tamar?’ Er sagte: ‘Ja, es ist Tamar.’
- ‘Hm, sagte der Freund, da müssen wir Abhilfe schaffen. Das können wir tun.
Stell dich krank, und wenn du krank bist…’ König David hat immer die Kranken
besucht. Liebe Christen hier, denken Sie daran! David hat es getan. Kaum war
der junge Mann krank, da tauchte der König auf und sagte: ‘Ach, mein Sohn
Amnon, was fehlt dir?’ Und er sagte: ‘Ja, ja, Verdauungsschwierigkeiten.’ - ‘So,
Verdauungsschwierigkeiten? In dem Zeitalter?’ - ‘Ja, ja, ich hatte nichts
unten.’ - ‘Ja, was können wir tun?’ Männer sind ahnungslos in diesen Dingen,
Frauen hätten es in zwei Minuten herausbekommen. Aber David nicht, das war ein
typischer Mann. Er sagte: ‘Gut, was können wir machen?’ - ‘Ach, sagte er, ‘lass
Tamar zu mir kommen, und in meiner Wohnung hier mir
einen Spezialkuchen backen.’ - ‘Würde dir das helfen?’ - ‘Ja.’ - ‘Also gut, sie
ist ein gutes Mädchen, das wird sie tun.’
Ahnungslos
schickte er die hübsche Tamar zu diesem bösen Wicht
auf seinem angeblichen Krankenbett, und da musste sie, er schickte natürlich
alle Leute hinaus, da musste sie für ihn backen. Und als er allein war, ich
schäme mich, es zu sagen, hat er sie vergewaltigt. Es ist passiert. Das arme
Mädchen, sie lief schreiend hinaus, denn sie war ein ehrenvolles Mädchen. Sie
hatte ihre Ehre ja verloren. Und es heißt: In dem Augenblick, wo er Gewalt
anwendete, wo er Gewalt ausübte, und sie vergewaltigte… Die Philosophie und die
Psychologie und die Psychiatrie der Bibel sind unübertrefflich. Es heißt: In
dem Augenblick, wo er Gewalt ausübte, wandelte sich seine Liebe in einen noch glühenderen Hass. So eitel ist die Liebe, und sie verträgt
Vergewaltigung nicht.
Auch
Psycho-Terror von gewissen Evangelisten gehört in die gleiche Kategorie. ‘Du
wirst heute Abend von einem Auto überfahren werden, und vielleicht kannst du
dich nicht mehr entscheiden, wenn du von hier weggehst.’ und solche Methoden,
die die Leute innerlich vergewaltigen, die darf man nicht anwenden. In dem
Augenblick geschah das. Man muss zur Liebe Freiheit haben, und deshalb, weil
Gott uns überwältigen würde mit seiner Majestät, kommt er als Mensch und Mensch
in Schwachheit und stirbt am Kreuz für uns, damit er um uns werben kann und uns
die Freiheit geben kann, Ja oder Nein zu ihm zu sagen. Stellen Sie sich vor,
was das für eine Ehre ist! Dass Gott uns ernst nimmt. Ernst nimmt. Er wirbt um
uns, und wenn man um einen Menschen wirbt, nimmt man ihn ernst, und das tut der
Gott der ganzen Welt, er bittet um Ihr Ja zu seiner Gabe des ewigen Lebens.
Vergebung der Sünden, Kraft des Todes Jesu für mich. Das ist es, was der
Allmächtige tut, aber er zieht sich ganz zurück und wird ganz klein, indem er
das tut.
Ich
gebe Ihnen ein zweites Beispiel, und dann bin ich mit diesem Thema für heute
Abend fertig. Sie kennen die Geschichte von Ilese
von Damaskus. Er war das Faktotum von Abraham, nicht wahr, und Abraham hat
gesagt: ‘Es sind böse Frauen in meiner Gegend, die taugen nichts für Isaak.’
Und Isaak war sein einziger Sohn, und er hat zu Ilese
von Damaskus gesagt: ‘Du gehst hin zu meinen Genossen, zu meinen Geschwistern,
nach dem Osten, nach Euphrat, und da suchst du in Labans
Stadt eine Braut für meinen Sohn.’ Nun, ich möchte nicht so eine Aufgabe haben,
nicht wahr, eine Braut für einen anderen zu suchen. Das ist bei den eigenen
Kindern schon schlimm genug, nicht wahr? Aber für einen anderen… sehr, sehr
schwer. Und dieser Mann, er hat Abraham einen Eid geschworen, und er ging hin
und er betete ein Gebet, als er ankam in Labans
Stadt, an dem Wasserbrunnen, und er sagte: ‘Oh Herr, wie soll ich das tun? Wie
soll ich hier, unter all diesen Mädchen, die hier in der Stadt sind, die
Richtige finden?’
Die
Wahl eines Ehepartners ist der nächstmögliche, wichtigste Schritt im Leben nach
der Bekehrung, nicht wahr, und da soll er es für einen anderen tun. Sehr
schlimm, und er sagte: ‘Lass es so sein, lieber Herr. Ich bin nur ein Diener.
Lass es so sein, dass das erste Mädchen, das aus der Stadt herauskommt, und zu
mir sagt: ‘Ich gebe dir zu trinken, denn du hast keine Gefäße dabei, und ich
gebe auch deinen Kamelen zu trinken.’ Das soll sie sein.’ Und gerade in dem
Augenblick, kaum hatte er zu Ende gebetet, kam Rebecca heraus. Sie ging auf ihn
zu und sagte: ‘Du kommst von der Wüste, du hast ja Durst. Hier.’ Sie nahm ihr
Gefäß auf den Arm und gab ihm zu trinken, genauso wie er wollte. Er stand da
und war verwundert. So ein hübsches Mädchen bot ihm Wasser an, und dann sprang
sie auf und sagte: ‘Ach, deine Kamele, die zehn…’ Und er hatte allerlei
Kostbarkeiten an Bord, nicht wahr, für die Frau. Aber sie wusste nichts davon,
dass sie für sie waren. Sie sagte: ‘Ich tränke auch deine Kamele.’ Und Kamele
können entsetzlich viel Wasser trinken. Das wissen Sie, nicht wahr, und das
musste sie herausschöpfen und diese leeren Biester, nicht wahr, mit Wasser
versorgen. Und nachdem sie mit dem letzten Kamel fertig war, und auch er mit
Trinken fertig war, da fing er an anzubeten und sagte: ‘Oh Gott, das ist sie.’
Und er legte ihr gleich, er war auch stürmisch, nicht wahr, einen goldenen Ring
an die Nase, denn die haben sie getragen, diese Nasenringe, nicht wahr? Auch
schön, so sagt man.
Und
sie ging heim und sagte ihrer Familie in Laban, dass
ein Mann hier sei, der ihr diesen goldenen Ring gegeben hätte. Und sie sagten
zu ihr, ihr lieben Leute: ‘Du kommst so nach Hause? Wo ist der Mann?’ Und sie
sagte: ‘Den habe ich ganz vergessen.’ Und sie holen ihn herein mit dem Segen
des Herrn… Passen Sie auf! Ich übersehe nicht, dass Sie amüsiert sind. Der
Mann, als er sah, dass Gott mit ihm war, er hat gesagt: ‘Also gut, ich habe
jetzt alles gesagt, was mir auf der Seele liegt. Lass mich mit dem Mädchen
gehen.’ Nun, in so ein weites Land zu gehen, ohne den prospektiven Bräutigam
gesehen zu haben, das ist doch ein Wagnis. Aber Laban
hatte eine gute Antwort. Er sagte: ‘Auch wenn der Herr mit dir ist, auch wenn
er deine Gebete erhört hat, das ist nicht genug. Wir müssen zuerst das Mädchen
fragen.’ Und er hatte das vergessen, dass man das Mädchen fragen muss. Sie
musste eine freie Wahl haben. Als sie all die Kostbarkeiten sah, und sie hörte,
was über Isaak gesprochen wurde, da haben sie sie gerufen und gesagt: ‘Willst
du oder willst du nicht?’ Und sie ging das Wagnis ein. Sie sagte, aus freien
Stücken: ‘Ich will.’ Es heißt, sie kam nach Hause, zu Isaak, und Isaak gewann
sie lieb, und sie gewann ihn lieb, und sie hatten eine glückliche Ehe.
Aber
die Basis aller Liebe ist die freie Wahl. Und ich persönlich, jetzt bin ich
nicht so sicher, aber ich glaube es. Ich glaube, dass Gott sich so
zurückgezogen hat, in seine Allmacht hinein, um die Allmacht hier zu dämpfen,
die für uns zu viel wäre, so dass wir keine freie Wahl mehr hätten angesichts
der Gewalt der Herrlichkeit Gottes. Dass Gott in seiner Geduld um uns wirbt,
durch das, was Christus gesagt und getan hat. Und wenn wir die Wahl treffen,
dann gibt er uns die Gemeinschaft mit ihm, und wir können das pflegen, Christus
in unserem Herzen, wie er es will. Deshalb glaube ich, dass bis zu der Zeit, wo
der Herr kommt, um sein gerechtes Gericht durchzuführen auf Erden… Ich glaube,
dass Gott uns die Freiheit lässt, Ja oder Nein zu ihm zu sagen. Er präsentiert
Rebecca alles von einem fremden Land wie Ilese
von Damaskus es getan hat. All die Güte und die Liebe Gottes für ewige Zeit
durch die Kinder Gottes und durch das Wort Gottes, die zu Ihnen reden. Und dann
sitzt er da, ohne Sie irgendwie mit Psycho-Terror zu behandeln. Das Evangelium
ist leider sehr vermischt worden mit dieser Art von Terror. Dass wir Ja oder
Nein zu ihm sagen können. Das wäre es.
Eines
Tages wird er kommen, um sein Reich aufzurichten in Majestät und Vollmacht. Und
die, die jetzt Nein zu sich selber sagen können, die ihre Macht zurückhalten
können, die geduldig sein können, die sein Heil annehmen, weil sie sehen, dass
Gott sie lieb hat. Die Leute, die diese Gesinnung haben, die werden von Gott
eingesetzt werden, um sein Reich zu verwalten. Deshalb bin ich nicht so sehr
dafür, dass ich zu viel Zeit verliere mit dem Versuch, diese Welt, die gegen
Christus gestimmt hat, zu verbessern. Ich tue alles, was ich kann, an lieben
Sachen, um die Not zu lindern wo ich kann. Aber ich glaube nicht, dass ich die
Menschen politisch bessern kann. Was es braucht, ist ein Herz, das erfüllt ist
mit der Liebe Christi, um Menschen neu zu machen und dann retten wir diese
Menschen, heraus aus dieser Welt, bis Christus kommt, und dann seine Allmacht
zeigt.