Nach eigenen Aussagen war Blaise Pascal seit seinem 18.
Lebensjahr nie ohne Schmerzen. Man vermutet, dass er viele Jahre an Tuberkulose
litt; hinzu kamen starke nervliche Spannungszustände. Blaise Pascal konnte
jedoch die Krankheit als Gabe Gottes annehmen, als ein Mittel, wodurch Gott das
menschliche Herz zu sich zieht. Er nannte seine Meditationen „Gebet zu Gott um
den rechten Gebrauch der Krankheit".
Zu wem soll ich rufen, Herr,
zu wem meine Zuflucht nehmen,
wenn nicht zu dir?
Alles, was nicht Gott ist,
kann meine Hoffnung nicht erfüllen.
Gott selbst verlange und suche ich;
an dich allein, mein Gott, wende ich
mich,
um dich zu erlangen.
Du allein hast meine Seele
erschaffen können,
du allein kannst sie aufs neue
erschaffen;
du allein hast ihr dein Bildnis
einprägen können,
du allein kannst sie umprägen
und ihr dein ausgelöschtes Antlitz
wieder eindrücken,
welches ist Jesus Christus,
mein Heiland, der dein Bild ist
und das Zeichen deines Wesens.
Vater im Himmel,
ich bitte weder um Gesundheit
noch um Krankheit,
weder um Leben noch um Tod,
sondern darum, dass du über meine
Gesundheit
und meine Krankheit,
über mein Leben und meinen Tod
verfügst
zu deiner Ehre und meinem Heil.
Du allein weißt, was mir dienlich
ist.
Du allein bist der Herr,
tue, was du willst.
Gib mir, nimm mir,
aber mache meinen Willen dem deinen
gleich.
So gib
denn, Herr,
dass ich, wie ich auch sei,
mich in deinen Willen einordne;
und dass ich als Kranker
dich verherrliche in meinen Leiden.
Vereinige mich mit dir;
erfülle mich mit dir und deinem
heiligen Geiste.
Gehe ein in mein Herz und in meine
Seele,
um meine Leiden darin zu tragen,
damit ich, ganz erfüllt von dir,
nicht mehr selbst es bin, der lebt
und leidet,
sondern damit du es bist,
der lebt und leidet in mir,
o mein Heiland!
Blaise
Pascal