Den Trägen guten Rat
erteilen, heißt Wasser in ein Sieb gießen. Wer sie bessern wollte, könnte
ebenso gut versuchen, einen Windhund fett zu machen. Jedoch, wenn es diesen
faulen Leuten auch keinen besonderen Nutzen bringen sollte, wird es uns doch
auch nicht schaden, dass wir sie gewarnt haben. Denn wenn wir vernünftige
Lehren ausstreuen, so wird unser Korb darum nicht leerer. Wir haben freilich
ein hartes Stück Land zu pflügen, wenn wir Faulenzer schelten, und können uns
nur eine sehr kümmerliche Ernte davon versprechen. Doch wenn es nur gutes Land
zu bearbeiten gäbe, so würden die Ackerleute bald brotlos sein. Und so wollen
wir denn getrost den Pflug in die Furchen einsenken. Träge Leute sind weit
genug verbreitet und wachsen ungesät; und doch ist in sieben mit ihnen
bewachsenen Morgen Land nicht so viel Weisheitsweizen, dass sich auch nur das
Harken lohnte. Zum Beweis genügen ihr Name und ihr Charakter; denn wenn sie nicht
Narren wären, so würden sie nicht Faulenzer sein. Wenn auch
Salomo (Sprüche 26,16) sagt: „Ein Fauler dünkt sich weiser als sieben, die da
wissen, verständig zu antworten“, so dünkt doch jeden anderen ihre Torheit so
klar zu sein wie die Sonne am Mittag. Wenn ich sie mit meinen Reden ein wenig
scharf anfasse, so tue ich es, weil ich weiß, dass sie einen guten Knuff
vertragen können. Denn, wenn ich sie in meiner alten Scheune auf der Tenne
hätte, könnte ich sie wohl tagelang dreschen, ehe ich sie aus dem Stroh
herauskriegte.
Zunächst und zuerst
ist denn meine Meinung die, dass vor faulen Leuten ein großer Spiegel
aufgehängt werden sollte, in dem sie gezwungen wären, sich zu besehen. Denn
wenn sie überhaupt solche Augen haben wie ich, so würden sie es sicherlich
nicht aushalten können, sich lange oder oft zu besehen. Den hässlichsten
Anblick von der Welt bietet jeder dieser hartgesottenen Bummler für sich. Kaum
seine Schüssel würde er hinhalten, auch wenn es Brei regnete – jedenfalls
keinen größeren Topf, als für ihn selber ausreichen würde. Vielleicht, dass er
sich wenig mehr regen würde, wenn sich der Regenschauer in Bier verwandelte,
obwohl er sich nachher wieder desto mehr ausruhen würde. Das ist der Faule, von
dem es in den Sprüchen (19,24) heißt: „Er steckt seine Hand in die Schüssel und
bringt sie nicht wieder zum Munde.“ Mit Armut sollte jedermann Nachsicht und
Mitleid haben, nicht aber mit Faulheit. Eine Stunde in der Tretmühle, das würde
eine heilsame Medizin für alle Faulenzer sein. Aber es ist bei einigen von
ihnen nicht wahrscheinlich, dass sie eine volle Dosis dieses Heilmittels
bekommen werden, denn sie sind geborene Glückskinder, die schon mit dem
silbernen Papplöffel im Munde zur Welt kommen. Sie sind, wie das alte
Sprichwort sagt, „so faul wie Ludhams Hund, der seinen Kopf an die Wand lehnte,
wenn er bellen wollte“. Wie trägen Schafen macht es ihnen zu viel Mühe, ihre
eigne Wolle zu tragen. Wenn sie sich selber sehen könnten, das wäre für sie
vielleicht außerordentlich wohltuend. aber vielleicht würde es ihnen zu mühsam
sein, ihre Augen aufzumachen, selbst wenn man ihnen den Spiegel vor die Nase
hielte.
Alles in der Welt hat
sein Gutes; aber es würde einen Doktor der Theologie oder einen Philosophen
oder die weiseste Eule in unserem Kirchturm in Verlegenheit setzen, wenn sie
sagen sollten, was der Nutzen der Trägheit ist. Die scheint eine Art Widerwind
zu sein, der in niemandes Segel bläst, eine Art Sumpf, der keine Aale
hervorbringt, eine schmutzige Pfütze, in der nicht einmal ein Frosch leben kann.
Man durchsiebe einen Faulenzer Korn für Korn, und man wird nichts als Spreu an
ihm finden. Ich habe Leute sagen hören: „Besser nichts tun, als Böses tun.“
Aber auch das leuchtet mir nicht recht ein; diese Rede glänzt schön, aber ich
glaube nicht, dass sie von Gold ist. Auch diese kleine Prise Lob gönne ich der
Trägheit nicht, ich sage, sie ist durch und durch schlecht. Denn seht, ein
Mensch, der Böses tut, ist ein Sperling, der das Korn plündert – aber ein
träger Mensch ist ein Sperling, der auf einem Nest voller Eier sitzt, aus denen
allen in kurzer Zeit wieder Sperlinge hervorgehen und unberechenbaren Schaden
anrichten werden. Sagt, was ihr wollt, ich bin gewiss: Das üppigste Unkraut
wächst nicht in den Gemütern derjenigen, die bemüht sind, Übles zu tun, sondern
in den Gedankenwinkeln fauler Menschen, wo sich der Teufel nach Art der alten
Schlange, die er ist, ungesehen verstecken kann. Ich kann es nicht leiden, dass
unsere jungen Leute Unfug treiben, aber ich möchte sie lieber bei ihren tollen
Streichen bis an den Hals im Dreck stecken sehen, als dass sie umherschlendern
und nichts zu tun haben. Wenn das Übel des Nichtstuns heute kleiner zu sein
scheint, so wird es morgen also desto größer offenbar werden – der Teufel legt
Kohlen auf das Feuer, und deshalb flammt es nicht auf. Aber verlasst euch
darauf, schließlich wird die Flamme nur desto größer sein.
Ihr Trägen, ihr müsst
schon selber euer eigenes Lob singen, denn niemand anders kann etwas Gutes an
euch entdecken, das zu loben wäre. Auch durch die größte Brille im Lande würde
sich an euch nichts erkennen lassen, was der Rede wert wäre.
„Wie Essig den Zähnen
und Rauch den Augen“ (Sprüche 10,26), so ist der Faule einem jeden der im
Schweiße seines Angesichts sein ehrlich Stück Brot verdient, während diese
Burschen sich das Gras bis an die Knöchel wachsen lassen und nur dastehen und
das Land hindern, wie die Bibel sagt (Lukas 13,7).
Ein Mensch, der seine
Zeit und seine Kraft mit Nichtstun vergeudet, stellt sich selbst dem Teufel als
Zielscheibe hin, der ein ganz vortrefflicher Schütze ist und den Müßiggänger
über und über mit seinen Schüssen durchlöchern wird. Mit anderen Worten: Träge
Menschen versuchen den Teufel sie zu versuchen. Wer spielt, wenn er arbeiten
sollte der hat einen bösen Geist zum Spielkameraden, und wer weder arbeitet
noch spielt, macht sich zu einer Werkstatt des Satans. Wenn der Teufel einen
Menschen beim Müßiggang trifft, so stellt er ihn an die Arbeit, gibt ihm
Werkzeug in die Hände und bezahlt ihm auch bald seinen Lohn. Ist das nicht die
Quelle, aus der die Trunkenheit kommt, die Stadt und Land mit Elend erfüllt?
„Müßiggang ist aller Laster Anfang.“ Man hat einen doppelten Magen zum Essen
und Trinken, wenn man keinen Magen zur Arbeit hat. Jenes kleine Loch gerad'
unter der Nase verschlingt in trägen Stunden das Geld, welches den Kindern
Kleider verschaffen und Brot auf den Tisch liefern sollte. Gottes Wort spricht
es als eine allgemeine Regel aus, dass „die Säufer und Schlemmer verarmen“, und
um die Verbindung zwischen diesen beiden Dingen anzuzeigen, heißt es in
demselben Vers: „und ein Schläfer muss zerrissene Kleider tragen“ (Sprüche
23,21). Wie auf alten Dächern Moos wächst, so gehen Ausschreitungen und
Trunkenheit aus müßigen Stunden hervor. Ich möchte auch Mußestunden haben, wenn
ich sie bekommen kann, aber das ist etwas ganz anderes. Faule Leute haben keine
Mußestunden; sie sind immer in Hast und Eile, und weil sie es unterlassen, zur
rechten Zeit zu arbeiten, so haben sie immer eine Menge zu tun. Eine Stunde
nach der anderen mit Nichtstun verträumen, heißt Löcher in der Hecke machen, wo
die Schweine hindurchlaufen können. Die Verwüstungen, die sie anrichten, kennen
nur die, deren Aufgabe es ist, nach dem Garten zu sehen. Der Herr Jesus sagt
uns selbst, dass, als die Leute schliefen, der Feind Unkraut säte, und das
trifft den Nagel auf den Kopf. Denn durch das Tor der Faulheit zieht, wie mir
scheint, das Böse viel öfter ins Herz hinein als durch irgendein anderes. Unser
alter Prediger pflegte zu sagen: „Ein Faulenzer ist ein schönes Rohmaterial für
den Teufel; er kann alles, was er will aus ihm machen.“ Ich bin nicht der
einzige, der den Trägen verdammt. Unser Prediger fragte mich einmal nach einem
unserer Leute. Ich war im Begriff, ein ziemlich langes Register von seinen
Sünden aufzuzählen und fing mit den Worten an: „Er ist schrecklich faul.“ „Das
reicht“, erwiderte da der alte Herr, „alle Arten von Sünden stecken in dieser
einen; das ist das Merkmal, an dem man einen ausgewachsenen Sünder erkennen
kann.“
Ich habe meinen
Söhnen immer den Rat gegeben: Geht dem Müßiggänger aus dem Wege, oder er wird
euch mit seiner Krankheit anstecken, und ihr werdet sie nicht los werden. Ich
fürchte immer, dass ich auf den Weg der Trägheit geraten könnte und ich passe
immer sehr auf, etwas Derartiges im Keim zu ersticken; denn ihr wisst, es ist
am besten, den Löwen zu töten, wenn er noch ganz jung ist. Unsere Kinder, das
ist sicher, tragen unsere ganze böse Natur in sich herum, denn man kann sie von
selber wachsen sehen, wie Unkraut in einem Garten. Unsere Kinder werden mit
„lustigen Gesellen“ zu nichtsnutzigen Dingen fortlaufen, wenn wir es nicht noch
„lustiger“ für sie machen, in ihrem Zuhause zu verweilen, und wenn wir sie
nicht so erziehen, dass sie die Gesellschaft der Müßiggänger hassen. Lasst sie
nie ins Wirtshaus gehen. Lasst sie lernen, sich selber einen Groschen zu
verdienen, während sie noch jung sind. Lasst sie Rosen in ihres Vaters Garten
ziehen. Erzieht sie zu Bienen und sie werden keine Drohnen werden!
Man hört heutzutage
viele Klagen über schlechte Herren, schlechte Herrschaften usw., und ich glaube
wohl, dass viel Wahres daran ist, denn es gibt jetzt allerlei Arten von
Schlechtigkeiten, wie es sie zu allen Zeiten
gegeben hat. Ein andermal – wenn es mir
vergönnt ist – will ich auch über diesen Gegenstand meine Rede halten.
Aber ich bin gewiss, dass es auch genug Ursache zur Klage über einige aus der
Arbeiterklasse gibt, insbesondere, was die Trägheit betrifft. Gewiss, wir
müssen mit solchem Zugvieh pflügen, wie wir es gerade haben. Aber was einige
Menschen betrifft, mit denen ich manchmal arbeiten muss, so möchte ich mir
ebenso gern ein Paar Schnecken vorspannen oder mit einem toten Frettchen auf
die Kaninchenjagd gehen. Und doch schwadronieren sie immerzu von ihrem Recht.
Ich wünschte sie würfen auch einmal einen Blick auf ihr Unrecht und ständen
nicht da und lehnten sich auf den Griff des Pfluges. Faule Schlendriane sind
gar keine „Arbeiter“, ebenso wenig wie ein Schwein ein Stier ist oder eine
Distel ein Apfelbaum. Nicht alle, die einen grünen Rock tragen, sind darum auch
Jäger, noch verdienen alle, die sich so nennen, den Namen Arbeiter. Ich wundere
mich manchmal, dass einige unsrer Arbeitgeber sich so viele Katzen halten die
ihnen keine Mäuse fangen. Ich wurde eher mein Geld in den Brunnen werfen, als
einige Leute für ihre so genannte Arbeit bezahlen, über die man sich nur
ärgert, dass einem die Haut juckt, wenn man sieht, wie sie einen ganzen Tag auf
einem Kohlblatt herumkriechen. Leben und leben lassen, so sage ich auch, aber
ich schließe keine Faulenzer in dieses Recht mit ein, denn wer nicht arbeiten
will, der soll auch nicht essen.
Vielleicht ist hier
der rechte Ort für die Bemerkung, dass einige Personen aus den so genannten
höheren Klassen in dieser Beziehung ein sehr trauriges Beispiel geben. Denn von
diesen unseren „großen Herren“ sind einige so faul, wie sie reich sind, und oft
noch mehr. Die großen Murmeltiere schlafen ebenso lange und so fest wie die
kleinen. Mancher Pastor kauft sich oder borgt sich seine Predigt, um sich dadurch
die Mühe des Selbstdenkens zu ersparen. Ist das nicht eine abscheuliche
Faulheit? Viele von unseren Edelherren haben nichts anderes zu tun, als ihr
Haar glatt zu kämmen. Und viele von den hohen Herrschaften in London, sowohl
Damen als Herren, so habe ich gehört, haben nichts Besseres zu tun, als die
Zeit totzuschlagen. Nun gibt es ein Sprichwort: „Je höher der Affe klettert,
desto besser kann man seinen Schwanz sehen.“ Und so ist es auch bei diesen
Leuten: Je größer sie sind, desto mehr kann man ihre Trägheit wahrnehmen – und
desto mehr sollten sie sich deren schämen. Ich sage nicht, dass sie pflügen
sollten, aber ich sage, sie sollten etwas für die Allgemeinheit tun und sich
nicht damit begnügen, wie die Raupen auf dem Kohl zu sitzen und sein Gutes zu genießen,
oder wie die Schmetterlinge zu sein, die mit ihren Farben prangen, aber keinen
Honig machen. Lieber will ich hier auf dem Felde müde und abgemattet wie meines
Herrn alter Gaul niedersinken, als Brot und Käse essen, das ich nicht verdient
habe. Besser ein ehrenvoller Tod als ein Leben, das keinem Menschen Nutzen
bringt – ein Mensch, dessen Leben ein leeres Stück Papier ist.
Übrigens bekommen die
trägen Menschen doch nicht viel Ruhe mit all ihrer Schlauheit, denn schließlich
haben sie sich immer am meisten zu mühen. Sie wollen das Dach nicht ausbessern,
und so müssen sie sich ein neues Haus bauen. Sie wollen das Pferd nicht vor den
Wagen spannen, und so müssen sie ihn selber ziehen. Wenn sie weise wären so
würden sie ihre Arbeit gut machen, damit sie sie nicht zweimal zu machen
brauchten, tapfer ziehen, wenn sie im Geschirr sind, und sie sich damit, vom
Halse schaffen. Wer daher keine schwere Arbeit liebt, dem rat' ich: Greife dein
Werk mutig an und mache es schnell ab, so hast du nachher auch wieder desto
mehr Ruhezeit! Ich wünschte, dass alle frommen Leute diesen Gegenstand genau
betrachteten. Denn einige, die sich zu den Gläubigen zählen, sind erstaunlich
träge und geben dadurch den Zungen der Gottlosen viel Stoff zum Lästern. Ich
denke mir, ein gottesfürchtiger Pflüger müsste der beste Arbeiter auf dem Felde
sein, und kein Gespann müsste es mit dem seinigen aufnehmen können. Wenn wir
bei der Arbeit sind, so sollten wir auch unsre ganze Aufmerksamkeit darauf
verwenden und den Pflug nicht anhalten, um zu plaudern, auch wenn sich unser
Gespräch um geistliche Dinge bewegte. Denn dann bestehlen wir unsre Arbeitgeber
nicht nur um unsre eigene Zeit, sondern auch um die Zeit der Pferde. Ich habe
Leute sagen hören: „Halte nie den Pflug an, um eine Maus zu fangen.“ Ebenso
töricht ist es, anzuhalten, um eitles Geschwätz zu führen. Außerdem ist
derjenige, der saumselig ist, wenn der Heu fort ist, ein Augendiener, was, so
viel ich weiß, das gerade Gegenteil von einem Christen ist. Wenn einige von den
Mitgliedern in unserer Gemeinde ihre Arme und Beine etwas schneller bewegen
wollten bei ihrer Arbeit und ihre Zunge etwas langsamer, so würden sie für
unseren Glauben ein besseres Zeugnis ablegen, als sie es jetzt tun. Die Welt
sagt, die größten Schurken seien die frommen Schurken. Und ich bedauere, sagen
zu müssen, dass einer der größten Faulenzer, die ich kenne, ein gläubiger Mann
von der Art der „Schwätzer“ in Bunyans „Pilgerreise“ ist. Sein Garten ist so
mit Unkraut überwachsen, dass ich oft Lust habe, es statt seiner auszujäten, um
unserer Gemeinde die Schande zu ersparen, die er ihr macht. Wäre er ein junger
Bursche, so würde ich ihn darüber zur Rede stellen und ihn eines Besseren
belehren, aber wer kann bei einem sechzigjährigen Kinde Schulmeister spielen?
Er ist ein rechter Dorn im Auge für unseren guten Prediger, der ganz bekümmert
darüber ist und bisweilen sagt, dass er sich eine andere Stelle suchen wolle,
weil er ein solches Betragen nicht ertragen könne. Ich sage ihm aber, dass,
wohin man auch geht, man sicherlich einen Dornenbusch neben seiner Tür haben
wird, und dass man Gott danken kann, wenn es nicht ihrer zwei sind.
Nichtsdestoweniger ist es mein ernstlicher Wunsch, dass alle Christen fleißige
Leute sein möchten, denn das Christentum hat durchaus nicht den Zweck, uns
träge zu machen. Jesus übte eine außerordentliche Tätigkeit aus, und seine
Jünger dürfen sich nicht vor harter Arbeit scheuen.
Was Kälte des Herzens
und Schläfrigkeit im Dienst des Herrn betrifft, so hat es zu viel davon
gegeben und ist mit dafür verantwortlich, dass das geistliche Leben zugrunde
geht. Die Menschen reiten auf Hirschen, wenn sie nach Gewinn jagen, und auf
Schnecken, wenn sie auf dem Wege zum Himmel sind. Der Prediger langweilt die
Gemeinde, träumt und schaukelt sich auf dem Sorgenstuhl, und die Gemeinde fängt
an zu gähnen und die Hände zusammenzufalten, und dann heißt es, Gott habe den
Segen vorenthalten. Jeder Taugenichts bejammert das Unglück, das ihn getroffen
hat, und einige Gemeinden haben denselben bösen Kniff zu gebrauchen gelernt.
Ich glaube, dass, wenn Paulus pflanzt und Apollos begießt, Gott das Gedeihen
gibt, und ich habe keine Geduld mit denjenigen, welche die Schuld auf Gott
wälzen, während sie sie bei sich selber zu suchen haben. Jetzt habe ich meinen
Flachs angesponnen. Ich fürchte freilich, dass ich einen vertrockneten Stamm
begossen habe. Allein, ich habe mein Bestes getan, und kein König kann mehr
tun. Eine Ameise bringt es nicht zum Honigmachen, wenn sie auch ihr Leben
daransetzt, und ich werde meine Gedanken nie so zierlich ausdrücken können, wie
es die gelehrten Herren Bücherschreiber verstehen. Doch was wahr ist, das ist
wahr, sei es auch in einen Leinwandkittel gekleidet, und damit basta!