Verheißung und Hoffnung
Die Verheißungen Gottes sind für die Gläubigen ein ständiges
Festmahl.
Gott öffnet uns seine ganze Fülle. Wir sitzen nicht am Tisch eines
Geizhalses.
Was Gott je zu irgendeinem Heiligen gesagt hat, das geht alle an.
Wo er dem einzelnen einen Born erschließt, sollen sich alle daran erquicken. Ob
er das Wort der Verheißung Mose oder Abraham gegeben hat, bleibt sich gleich:
er hat's auch dir gegeben, denn du gehörst auch zum Samen des Bundes.
Verlass dich nicht auf deine Gefühle, dann werden sie dich auch
nicht zu Boden drücken. Halte dich glaubend an den Herrn! Traue ganz auf die
Verheißungen Gottes, und wenn Geist und Herz matt werden, so bleibt doch Gott
die Kraft deines Lebens und dein Teil für Zeit und Ewigkeit.
Du kannst bei Tag die Sterne nicht sehen, außer wenn du tief
drunten in einem Schacht bist. Du siehst ebenso die Sterne der Verheißung oft
nur, wenn Gott dich tief in den Schacht des Leidens versenkt hat.
Unterwirf dich der Hand Gottes, so verliert die Trübsal ihre
Schärfe! Wenn du aus den Tiefen der Trübsal dich herauszuringen hast, so blicke
nicht auf das gegenwärtige Leid, sondern auf dessen künftigen Segen!
Wir dürfen uns auf seine Verheißung berufen, dass er in allem
Nötigen für uns sorgen will.
Wir hoffen nicht deswegen auf Schutz, weil wir vollkommene
Menschen sind oder bei Menschen in hohem Ansehen stehen. Wir hoffen auf Schutz,
weil der ewige Gott selber unsere Zuflucht ist und weil unser Glaube gelernt
hat, sich unter den ewigen Flügeln des Allmächtigen zu bergen.
In dieser Welt bin ich ein irrender Wanderer, aber in Gott habe
ich eine gewisse Zuflucht.
Die Treue und Zuverlässigkeit Gottes sind die Grundlagen und der
Eckstein für unsere Hoffnung auf Bewahrung bis zum Ende.
Die Kinder Gottes bauen nicht auf ihre eigene Treue, sondern auf
die Treue des Herrn.
In Erwartung ruhig sein, in Hoffnung geduldig sein, im Vertrauen
unbeirrbar sein - das sind leuchtende Wesenszüge des Gläubigen.
Vertraue dem Herrn, dass er dich bewahren kann, wie lange du auch
lebst und wie vielen Versuchungen du auch ausgesetzt sein magst.
Vergiss nicht, was dein Gott für dich getan hat! Wende die
Gedenkblätter seiner Wohltaten um und schaue zurück in die vergangenen Tage!
Ist auch jetzt alles dunkel, so zünde doch die Lampen der Vergangenheit an.
Die werden die Nacht erleuchten, und du wirst auf den Herrn vertrauen, bis der
Tag anbricht und die Schatten fliehen.
Wir können keine Stunde voraussehen; aber der Herr will uns bis an das Ende unserer Reise geleiten.
Wolken mögen sich sammeln, aber der Herr kann sie hinwegblasen.
Gott führt seine Pläne mit unendlicher Ruhe durch und liebt einen
Glauben, der geduldig ist.
Trotz aller Widerstände verwirklicht er seine heiligen Absichten und lässt sie zum Heil heranreifen.
Gott hat immer noch Mittel und Wege, Trost und Erquickung zu
schenken, wenn wir nicht mehr trösten und erquicken können.
Durch sein Wort und seinen Geist kann der Herr die Zitternden
tapfer, die Kranken stark und die Niedergeschlagenen mutig machen.
Dieselbe Hand Gottes, die uns niederbeugt, wartet darauf, uns zu
erheben, sobald wir den Segen tragen können.
Wenn eine Not kommt, kommt auch die Kraft, die du brauchst.
Wenn der Gläubige in gefährlichen Lagen ist, kommen ihm nicht nur
die Engel zu Hilfe, sondern auch Gott selbst. Wenn das Herz dem Herrn gehört,
ganz von ihm erfüllt ist und mit ganzer Liebe am Herrn hängt, wird der Herr den
retten, der ihn so liebt.
Der Herr Jesus kam nicht in die Welt, um Güte und Gerechtigkeit
unter den Menschen zu suchen, sondern um Güte und Gerechtigkeit zu bringen und
sie solchen Menschen zu verleihen, die keine haben.
Wenn die Erde voll der Güte des Herrn ist, wie muss es erst im
Himmel sein!
Nur der Herr kann alles neu machen.