Das Gebet ist der himmlische Hafen, in dem wir uns vor den Stürmen
des Lebens bergen.
Es ist das Merkmal des wahren und lebendigen Gottes, dass er die
Bitten seines Volkes hört und darauf antwortet. Die Götzen hören nicht und
antworten nicht. Aber Gott ist der Gott, der Gebete erhört.
Weil Gott der lebendige Gott ist, kann er erhören; weil er der
liebende Gott ist, will er erhören.
Wie barmherzig ist der Herr, dass er treu bleibt, auch wenn wir
nicht glauben! Er erhört unser Gebet selbst dann, wenn wir uns mit Zweifeln
quälen und seinem Namen Unehre machen.
Gott beugt sich von der Höhe seiner Herrlichkeit herunter, um auf
meine Gebete zu hören. Er ist wie ein behutsamer Arzt oder liebender Freund,
der sich über den Kranken beugt, um jedes schwache Flüstern zu verstehen. Wenn
unser Beten so schwach ist, dass wir es selbst kaum vernehmen, neigt Gott doch
sein Ohr zu uns und achtet auf unser leisestes Flehen.
Wir dürfen nicht erwarten, dass Gott uns alles gibt, worum wir
bitten. Wenn wir aber im Glauben bitten und nicht zweifeln und wir nicht genau
das empfangen, was wir meinten, so empfangen wir etwas anderes und Besseres
dafür.
Unsere Hilfe steht allein bei Gott; so lasst uns nicht träge sein,
ihn anzurufen.
Wenn wir aufhören zu beten, verzichten wir auf die Tröstungen, die
wir brauchen.
Eine Seele ohne Gebet ist eine Seele ohne Heiland.
Wer Gott nicht anbetet, betet sich selbst an.
Versäume doch nicht, deine täglichen Sorgen dem Herrn zu bringen!
Einem Vater ist nichts klein, was sein Kind quält. Der große Gott,
ohne dessen Willen kein Sperling zur Erde fällt, wird dich nicht für
zudringlich halten, wenn du deine täglichen Nöte vor ihn bringst.
Wenn du deine Sorgen auf Gott geworfen hast, so hüte dich, dass du
sie nicht wieder auf dich nimmst!
Dein Seufzen kann das Herz Gottes bewegen. Dein Gebet kann seiner
Hand Stillehalten gebieten. Dein Glaube kann seinen Arm bewegen.
Wahre Beter ringen mit Gott. Gottes Kinder haben Macht bei Gott und siegen.
Keine Sorge, sondern Gebet! Keine Angst, sondern freudige
Gemeinschaft mit Gott!
Wieviel oder wie schwer wir gesündigt haben, wir dürfen stets um
Vergebung flehen und darauf rechnen, dass sie uns zuteil wird.
Christus betete für die Bösen, für die Unwissenden, für seine
Verfolger.
Gemeinde Gottes, du hast sittlich Verkommenen und Haltlosen zu
dienen. Wenn niemand sich ihrer annimmt, die Gemeinde muss es tun. Wenn es
Menschen gibt, für die sie zuerst betet, dann sind es diese, denen meist unser
letzter Gedanke gilt.
Gemeinde Gottes, bitte für die Sache Christi. Lass dein Gebet
umfassend und weitreichend sein und schließ die ganze Welt mit ein. Bitte
darum, dass alle Gottfernen Gotteskinder werden. Flehe darum, dass die
fernsten Enden der Erde vom Lobpreis des Herrn widerhallen mögen.
Lasst uns eifrig beten um das große Gut des Friedens! Ein
gewaltiger Beter ist eine feurige Mauer um sein Vaterland her.
Sorge dafür, dass du alle deine Lieben in die Hand Gottes legst.
Niemals bist du so reich, wie wenn du alles, was du hast, in die Hand des Herrn legst.
Mit unsern Sorgen und Ängsten verunehren wir Gott, als ob er nicht
mächtig, weise und gnädig wäre. Gläubiges Gebet und eifrige Arbeit sind
vernünftig, aber die Angst ist wertlos.
Verzweifle nicht, sondern komm zum Herrn mit all deinen offenen
Wunden, deinen Schmerzen und Krankheiten. Er allein kann heilen, und er freut
sich, es tun zu dürfen. Es ist unseres Herrn Amt, die zerbrochenen Herzen zu
verbinden.
Erhörte Gebete verbinden unsere Herzen mit Gott. Wenn Gott Gebete
beantwortet, erwächst daraus Liebe.
Unser himmlischer Vater hat seine besonderen Gründe, wenn er uns
warten lässt.
Deine Gebete werden im Himmel alle aufbewahrt. Werden sie auch nicht sogleich erhört, so werden sie doch nicht vergessen.