Werden schlussendlich doch alle gerettet?

 

 

Die Lehre von der Allversöhnung oder Wiederbringung aller Dinge bewegt immer wieder Teile der wahren Gemeinde Jesu Christi. Es stellt sich von Zeit zu Zeit immer wieder neu die Frage, ob diese Lehre denn richtig ist. Zu diesem Thema stand D. Zimmer aus Wilgersdorf im Briefwechsel mit einem Bruder aus dem süddeutschen Raum. Wegen der Wichtigkeit der Fragestellung geben wir sein Schreiben vom 26. März 1994 an dieser Stelle wieder:

Werter Bruder F! Ich danke Ihnen noch einmal für die Übersendung Ihrer Schriften. Hut ab für einen Mann in Ihrem Alter, der sich noch die Mühe macht, zu forschen und Schriften abzufassen! In Ihren Werken habe ich manches Interessantes gefunden, aber auch einiges Bedenkliches, das unbedingt der Korrektur bedarf! Lassen Sie mich einen Punkt herausgreifen, der mir besonders wichtig erscheint. In Ihrer Schrift: Die Tragödie der christlichen Kirchen zitieren Sie Karl Weckerle mit folgenden Sätzen und vertreten dann im Verlauf Ihrer Abhandlung die gleiche Auffassung: „Die Lehre von der ewigen Verdammnis hat Satan erfunden, um uns Menschen vorlügen zu können, der Sieger wäre er selbst und nicht Christus... Wenn einmal ‚alle Knie sich beugen’..., dann wird ‚auch Satan einmal den höchsten Lobgesang Gottes anstimmen’ (S.105).

Es wäre schön, wenn Weckerle Recht hätte. Dann aber könnten wir unsere Füße gelassen auf unserem Sofa ausstrecken, uns ausruhen und unsere Missionare getrost von den Missionsfeldern zurückziehen. Dann würden ja doch alle Menschen irgendwann, wer weiß nach wie vielen Äonen, gerettet. Warum sollten wir uns dann in dem Bemühen, Menschen für Jesus zu gewinnen, weltweit von Moslems, Hindus, Kommunisten u. a. verfolgen lassen? Wozu? Das wäre doch dann alles überflüssig! Dann würde uns auch eines Tages Hitler, Göbbels, Stalin, und Mao Tse Tung im Himmel Gesellschaft leisten, ja sogar unser Erzfeind, der Satan selbst. Ist dies alles aber wirklich biblisch? Oder entstammt es nur dem Wunschdenken einiger frommer Leute, die ihre Schwierigkeiten damit haben, dass ein Gott der Liebe Menschen für immer und ewig in die Hölle stößt? Ist die Hölle nur ein protestantisches Fegefeuer, aus dem man nach Äonen wieder herauskommt? Was lehrt die Bibel wirklich über die sog. Allversöhnung oder Wiederbringung aller Dinge?

 

Das ewige Leben und die ewige Schmach und Schande in Daniel 12

 

Schauen wir zunächst in das Alte Testament. Bitte gestatten Sie mir, nach der Lutherbibel und nicht nach der von Ihnen so geschätzten Konkordanten Übersetzung zu zitieren. Die Konkordante Übersetzung mag, was die Widergabe des hebräischen bzw. griechischen Grundtextes betrifft, sehr genau sein, aber einige Formulierungen sind doch für den Normalverbraucher ungewohnt und fremd. Deshalb zitiere ich nach der allgemein verbreiteten Lutherbibel.

Betrachten wir Daniel 12, 2. Dort heißt es: „Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.“ Hier ist von einer klaren Scheidung nach dem Tod die Rede. Die einen sind ewig gerettet, die anderen ewig verloren. Fällt Ihnen der Parallelismus zwischen ewigem Leben und ewiger Schmach und Schande auf? Das ewige Leben nehmen Sie doch gerne für sich in Anspruch. Vom ihm erwarten Sie, dass es immer und immer fortdauert. Wo bleibt da die Logik, wenn die ewige Schmach und Schande nicht ewig sein soll? Wenn die hier erwähnte ewige Schande nicht ewig ist, dann behaupte ich, dass das ewige Leben auch nicht ewig ist. Das gleiche hebräische Wort, das die Lutherbibel mit „ewig“ wiedergibt, kann nicht im ersten Satzteil etwas anderes bedeuten als im zweiten. Wenn wir aber in einer solchen Weise mit der Bibel umgehen, wie Sie und Weckerle es tun, verlieren wir sämtlichen Boden unter den Füßen. Wenn „ewig“ hier nicht ewig ist, dann frage ich Sie: Was kommt denn nach dem ewigen, oder wie Sie es gerne mit dem griechischen Begriff bezeichnen, nach dem äonischen Leben? Etwa das Nirwana? Oder die Auslöschung allen Seins? Was denn?

Analog zu Daniel 12, 2 ist auch Matthäus 25, 46 zu sehen: „Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.“ Auch hier bedeutet „ewig“ in beiden Satzteilen das Gleiche, nämlich einen immer fortdauernden und unveränderbaren Zustand.

 

Der reiche Mann und der arme Lazarus

 

Verweilen wir ein wenig im Neue Testament! In Lukas 16, 19-31 finden wir die Geschichte von dem reichen Mann und dem armen Lazarus. Bei dieser Begebenheit handelt es sich nicht um ein Gleichnis, sondern um tatsächliche Ereignisse. Der Text gibt uns keinen Hinweis, dass der Abschnitt gleichnishaft zu verstehen ist. Außerdem kommen in Gleichnissen nie Menschen mit ihrem Namen vor, was hier bei Lazarus aber der Fall ist. Beide Männer sterben. Der eine befindet sich nach seinem Tod direkt am Ort der Glückseligen, „in Abrahams Schoß“ (V.22), der andere „in der Hölle“ und er hob „seine Augen auf in seiner Qual“ (V.23). Für unsere Fragestellung ist nun der Vers 26 der Schlüsselvers. Abraham spricht vom Ort der Glückseligen aus zu dem reichen Mann auf der anderen Seite: „Und überdies besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüber will, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber.“ Wir sehen: Die Trennung ist messerscharf, und was vor allem wichtig ist, sie ist unwiderruflich und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Sie wird auch nicht nach vielen Äonen aufgehoben. Davon spricht die Bibel mit keiner Silbe! Es kann „niemand von dort zu uns herüber!“ Wollen wir das anerkennen? Oder wissen wir etwa mehr als Gott selbst? Wer sind wir eigentlich, dass wir uns anmaßen, über das Wort Gottes hinauszugehen? Wir werden von Gott eindringlich aufgefordert zu lernen, „was das heißt: Nicht über das hinaus, was geschrieben steht!“ (1. Korinther 4, 6).

 

„Äon“ und „In die Äonen der Äonen“

 

Sie legen großen Wert auf den griechischen Begriff „Äon“. Sie haben Recht: In manchen Zusammenhängen bedeutet das Wort einen zusammenhängenden Zeitraum, der irgendwann zum Abschluss kommt und von dem nächsten abgelöst wird. So in Matthäus 28, 20: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage heoos sünteleias tou aioonos (bis an das Ende des Zeitalters).“ Luther übersetzte den Schluss mit: „bis an der Welt Ende“. Hier ist wirklich nur das Zeitalter der Gemeinde Jesu gemeint, während dem der Herr bei den Seinen ist. Diese Formulierung genügte auch, denn am Ende dieses - jetzt noch andauernden - Zeitraumes kommt der Herr sowieso wieder und holt uns heim in sein ewiges Reich, wo wir für immer bei ihm sein werden und er bei uns. Nach der Gesamtaussage der Bibel kommt nach dem Zeitalter (Äon) der Gemeinde Jesu Christi das Zeitalter des tausendjährigen Reiches und danach das Zeitalter der immerwährenden Ewigkeit (vgl. Offenbarung 21-22), für die einen im Himmel, für die anderen in der Hölle.

Doch was ist nun, wenn das Wort „Äon“ im Neuen Testament nicht allein steht? Und tatsächlich steht es dort oftmals nicht allein, sondern in der Kombination „eis tous aioonas toon aioonoon (in die Zeitalter der Zeitalter oder: in die Äonen der Äonen)“, Luther: „von Ewigkeit zu Ewigkeit“. Es müsste doch zu denken geben, dass das Neue Testament das Wort manchmal isoliert gebraucht und manchmal in der obigen Zusammenstellung. Das muss doch eine Bedeutung haben! Aber was ist der Unterschied zwischen dem zweifachen Gebrauch dieses Wortes?

Wie weiter oben bereits dargelegt, bedeutet das Wort isoliert benutzt oft einen zusammenhängenden Zeitabschnitt, der zu seinem Abschluss kommt und von einem anderen abgelöst wird. Bei der Formulierung „in die Äonen der Äonen“ ergibt sich aber ein völlig anderes Bild. Ich habe dazu einen griechischen Pastor in Siegen gefragt, der die griechische Sprache als Muttersprache hat, also am besten weiß, was der Begriff bedeutet, und der gleichzeitig wiedergeboren ist. Seine Antwort ist so einfach wie vielsagend: „Eis tous aioonas toon aioonoon (in die Zeitalter der Zeitalter) ist vergleichbar mit den Wellen des Meeres, die sich fortpflanzen und fortpflanzen und immer weiter fortpflanzen und nie zu einem Ende kommen.“ Demnach ist die Ewigkeit eben doch ewig und nicht, wie Sie meinen, zeitlich begrenzt. Bitte betrachten Sie in diesem Licht einmal Offenbarung 20, 10: „Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Der Teufel wird tatsächlich in der Hölle in alle Ewigkeit gequält und nicht, wie Sie meinen, nach Äonen aus dem Feuer herauskommen und „den höchsten Lobgesang Gottes anstimmen“.

 

Der lebendige Gott: von Äon zu Äon

 

Und wie steht es mit Jesus Christus selbst? Er sagt von sich: „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Offenbarung 1, 20), und in Offenbarung 4, 10 heißt es von den 24 Ältesten: Sie „beteten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit“, also Gott selbst. Sind Jesus und Gott nicht ewig? Was wäre das für ein Gott, der nur äonisch in Ihrem Sinn, also zeitlich begrenzt ist auf ein paar Äonen? Merken Sie, wo man hinkommt, wenn man die Allversöhnung konsequent auf die Bibel anwendet? Dann kommt man zu solchen Absurditäten! Natürlich hat es Gott schon immer gegeben, und es wird in auch in alle Ewigkeit unverändert geben.

Nun muss auch noch ein Wort zu dem Adjektiv „ewig (äonisch)“ gesagt werden. Wenn in Matthäus 25, 46 „die Gerechten in das ewige Leben“ gehen, so bedeutet dies Ihrer Meinung nach der Eintritt in einen anderen Äon, der seinerseits irgendwann wieder zu Ende geht und von noch einem anderen abgelöst wird, usw. Mit anderen Worten: Ewig ist eben nicht ewig. Was halten Sie in diesem Zusammenhang von 2. Korinther 4, 18: „Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig (äonisch)“? Hier steht das Wort „zeitlich“ in deutlichem Gegensatz zu dem Wort „ewig“. Dass „zeitlich“ etwas Begrenztes ist, ist klar. Wenn aber „ewig“ auch zeitlich begrenzt ist, dann hätte Paulus so nicht schreiben können. Dann wäre seine ganze Argumentation hinfällig. Es bleibt dabei: „Ewig“ ist in Bezug auf die jenseitige Welt etwas zeitlich Unbegrenztes!

 

Die angebliche Schuld der Lateiner und der Aufbau der Offenbarung

 

Sie irren sich auch, wenn sie meinen, die deutsche Übersetzung „Ewigkeit“ oder „ewig“ für die Worte „Äon“ oder „äonisch“ sei auf die Schuld der Lateiner zurückzuführen, die fälschlicherweise „aeternum“ übersetzt hätten. Hieronimus, der große Bibelübersetzer für die lateinische Sprache, hatte lateinisch als Muttersprache. Dazu war zu seiner Zeit sowohl hebräisch wie auch das Altgriechische lebende Sprachen. Wie Sie sicherlich wissen, begab sich Hieronimus für die Übersetzung des Alten Testamentes sogar extra nach Israel, um richtig übersetzen zu können. Sollten sich die Brüder damals wirklich geirrt haben? Warum hat dann zu jener Zeit niemand den vermeintlichen Irrtum aufgedeckt und angegriffen? Die Antwort ist einfach: Es hat ihn niemals gegeben! Sowohl die lateinische wie auch die deutschen Übersetzungen der Bibel geben den Sinn der Wörter „Äon“ und „äonisch“ richtig wieder!

Um langsam zum Ende zu kommen, verweise ich noch auf das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung. Sie zeigt uns das Ziel aller Dinge. Bitte beachten Sie ihren Aufbau: Kapitel 1-3 die sieben Gemeinden (der Äon der Gemeinde Jesu Christi), Kapitel 4-5 der Blick des Johannes in den Himmel, sozusagen als Zwischenschub zu dem, was dann kommt. Darauf folgt in den Kapiteln 6-19 die Beschreibung der großen Trübsal, die mit der Wiederkunft Jesu in Kapitel 19 zu ihrem Abschluss kommt. Kapitel 20 beschreibt uns den Äon des tausendjährigen Reiches und die Kapitel 21 und 22 den letzten Äon, die Ewigkeit (ein neuer Himmel und eine neue Erde). Danach kommt nichts neues und nichts anderes mehr, weil dann Ewigkeit ist. Und nun beachten Sie bitte inmitten der Beschreibung des neues Himmels die folgenden ernsten Worte: „Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt: das ist der zweite Tod“ (Offenbarung 21, 8). Wo sind die hier beschriebenen Sünder? In der himmlischen Stadt? Nein, sie sind in dem Feuer- und Schwefelsee! Genau so Offenbarung 22, 15: „Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.“ Sie sind alle draußen und nicht im Himmel! Dort kommen sie auch nicht mehr hinein, denn die Kluft zwischen den beiden Bestimmungsorten ist unüberbrückbar, wie wir weiter oben im Zusammenhang von Lukas 16 bereits gesehen haben.

Natürlich werden sich nach Philipper 2, 10 einmal alle derer Knie vor dem Namen Jesu beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind. Unter ihnen wird dann auch tatsächlich der Satan sein, aber werden sie alle ihre Knie freiwillig vor Jesus beugen? Niemals! Sie werden es mit Zähneknirschen tun, ähnlich wie die besiegten Könige des Altertums im Staub vor ihren Siegern lagen und ihnen huldigten und im Triumphzug mitgeführt wurden. Freiwillig geschah so etwas nie! Genau so wenig wird der Satan freiwillig „den höchsten Lobgesang Gottes anstimmen“, wie Weckerle irrtümlich meint. Er wird als besiegter Feind gezwungenermaßen seine Knie vor Jesus beugen. Und auf diesem Weg erfüllt sich 1. Korinther 15, 28: „damit Gott sei alles in allem“. Das schließt aber das Heil Satans und der Verlorenen nach vielen Äonen aus!

 

Die Folgen der Allversöhnungslehre

 

Was ist nun die Essenz aus all dem Festgestellten? Es gibt nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift keine Allversöhnung oder Wiederbringung aller Dinge! Die Hölle ist auch nicht so etwas wie ein protestantisches Fegefeuer, aus dem die Verlorenen nach Äonen wieder herauskommen. Weder Hitler noch Göbbels noch Stalin noch Mao Tse Tung noch irgend ein anderer Verlorener wird uns im Himmel einmal Gesellschaft leisten! Nur die Erlösten, die sich zu Lebzeiten zu Jesus bekehrt und sein Blut für die Vergebung ihrer Sünden in Anspruch genommen haben sowie die während des Alten Bundes im Glauben Gestorbenen werden dort sein!

Ich bitte Sie, Ihre Position noch einmal zu überdenken und aus dem biblischen Gesamtzeugnis die entsprechenden Schlussfolgerungen und Konsequenzen zu ziehen. Bitte pressen sie die griechischen Wörter nicht wie ein Stück Zitronenschale aus in der Hoffnung, es könnte noch etwas Saft herauströpfeln. Man kann es so weit treiben, dass die geistlichen Sinne trotz aller vermeintlichen Genauigkeit benebelt werden. Festus meinte dies von Paulus auch: „Als er aber dies zu seiner Verteidigung sagte, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du bist von Sinnen! Das große Wissen macht dich wahnsinnig“ (Apostelgeschichte 26, 24). Ich hoffe stark, dass Sie durch Ihr Forschen und Wissen nicht „von Sinnen“ kommen noch „wahnsinnig“ werden!

Die Allversöhnung ist keine biblische Lehre und verändert das schlichte biblische Evangelium in einer gefährlichen Art und Weise; gefährlich möglicherweise nicht für Ihr persönliches Seelenheil, aber für das unzähliger ungläubiger Menschen, denen diese Lehre zu Ohren kommt. Für diese Menschen heißt das dann so viel wie: Dann lasst uns lustig so weiter machen wie bisher und am Ende unseres Lebens in die Hölle gehen. Dort ist es wenigstens warm, und unsere Saufkumpanen werden bei uns sein. Dann feiern wir dort mal eine Partie und trinken unser Bierchen, denn am Ende werden wir ja doch alle noch selig.

Bei der Allversöhnungslehre ist es ganz ähnlich wie mit der falschen Säuglingstauf- bzw. Taufwiedergeburtslehre. Von dieser schreibt der Wissenschaftler Werner Gitt: „Sollte je ein Gewissen beunruhigt sein - sollte je ein Mensch auf den Gedanken kommen, er müsse umkehren wie der verlorene Sohn - sollte je der Geist Gottes ein Herz erwecken -; dann wird es sofort narkotisiert mit der Botschaft: Du bist ja getauft“ (oder hier: Es werden am Schluss ja doch alle selig). „Es ist alles gut. Da legt sich das erwachte Gewissen wieder zur Ruhe. Die weitverbreitete Lehre der sogenannten Taufwiedergeburt“ (auch die der Allversöhnung) „gehört somit zu den folgenschwersten Irrlehren unserer Tage“ (Werner Gitt, ...und die anderen Religionen? Bielefeld: Christliche Literatur-Verbreitung e. V., S.88).

Ich muss in diesem Zusammenhang auch deutlich auf das erste Kapitel des Galaterbriefes hinweisen. Dort schreibt der Apostel Paulus: „Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem anderen Evangelium, obwohl es doch kein anderes gibt; nur dass einige da sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht“ (Galater 1, 6-8). Zu der hier beschriebenen Sorte von Menschen wollen Sie doch hoffentlich nicht gehören! Sie wollen doch hoffentlich kein verändertes Evangelium unter die Leute bringen oder dieses verkehren! Sonst würde auch Sie der hier ausgesprochene Fluch treffen. Gott bewahre Sie und uns alle davor! Wollen wir doch der Schrift keine ihr unbekannten Lehren hinzufügen, aber auch nichts von ihren Aussagen wegnehmen! Möge Sie unser treuer Herr Jesus Christus segnen!