Die
Bergpredigt - Teil 4/5 - Wie beurteilt uns Gott?
Fred
Colvin
Wir
wollen heute Abend lesen im Matthäus-Evangelium, Kapitel 6,
Matthäus
6,
1 Habt
acht, dass ihr eure Almosen[1]
nicht vor den Leuten gebt, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr
keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. 2 Wenn du
nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie es die
Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gepriesen
zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. 3 Wenn du
aber Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte
tut, 4 damit
dein Almosen im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, er
wird es dir öffentlich vergelten. 5 Und wenn
du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn sie stellen sich gern in
den Synagogen und an den Straßenecken auf und beten, um von den Leuten bemerkt
zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. 6 Du aber,
wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu
deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht,
wird es dir öffentlich vergelten. 7 Und wenn
ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden
erhört um ihrer vielen Worte willen. 8 Darum
sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr benötigt, ehe ihr
ihn bittet. 9 Deshalb
sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt
werde dein Name. 10 Dein
Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. 11 Gib uns
heute unser tägliches Brot. 12 Und
vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. 13 Und
führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist
das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit[2]
in Ewigkeit! Amen. 14 Denn
wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater
euch auch vergeben. 15 Wenn
ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater
eure Verfehlungen auch nicht vergeben. 16 Wenn
ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie
verstellen ihr Angesicht, damit es von den Leuten bemerkt wird, dass sie
fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. 17 Du
aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, 18 damit
es nicht von den Leuten bemerkt wird, dass du fastest, sondern von deinem Vater,
der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir
öffentlich vergelten. 19 Ihr
sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen
und wo die Diebe nachgraben und stehlen. 20 Sammelt
euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen
und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen! 21 Denn wo
euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein. 22 Das
Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so wird dein
ganzer Leib licht sein. 23 Wenn
aber dein Auge verdorben ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun
das Licht in dir Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein! 24 Niemand
kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen
lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt
nicht Gott dienen und dem Mammon![3]
25 Darum
sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr
trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben
mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? 26 Seht
die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch
nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr
nicht viel mehr wert als sie? 27 Wer
aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge[4]
eine einzige Elle hinzusetzen? 28 Und
warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie
wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen nicht; 29 ich
sage euch aber, dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet
gewesen ist wie eine von ihnen. 30 Wenn
nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen
wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen? 31 Darum
sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? oder: Was werden wir
trinken? oder: Womit werden wir uns kleiden? 32 Denn nach
allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass
ihr das alles benötigt. 33 Trachtet
vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit[5],
so wird euch dies alles hinzugefügt werden! 34 Darum
sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für
das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage.
In
Kapitel 5 haben wir einige lange Blicke auf unser eigenes Leben geworfen. Uns
ist gesagt worden, dass wenn unsere Gerechtigkeit nicht vorzüglicher ist, als
die der Pharisäer, wir nicht in das Reich der Himmel eingehen werden. Und
eigentlich ist die Gerechtigkeit, von der Jesus ab Vers 21 redet, nicht die Gerechtigkeit
Gottes, die wir durch den Glauben an Christus haben, sondern das gerechte
Leben, einfach dargestellt, lehrmäßig, die gerechten Rechtsforderungen des Gesetzes,
das Gott erfüllen wird in uns. Nicht dass wir unter dem Gesetz sind, nicht dass
wir nicht unter der Gnade sind, oder dass wir uns Gottes Gunst verdienen, durch
das Halten von Gesetzen, aber Christus führt uns lehrmäßig vor Augen, was Gott
wirklich im Sinne hatte, noch mehr was er wirklich im Sinne hatte, als er mit
seinem Fingern die 10 Gebote geschrieben hat. Er hat das Gesetz erfüllt, im
vollen Sinn gedeutet und dargelegt. Wir haben unser eigenes Leben gesehen, wir
betrachteten uns. Wenn Gott über sein Königreich redete, wenn Jesus sein
Regierungsprogramm darstellt, beginnt er damit, dass der Mensch, der Jünger
selbst sein eigenes Leben zuerst betrachten muss.
Heute
Abend werfen wir unseren Blick in eine andere Richtung, oder: wir werden
betrachtet, von einem unsichtbaren Wesen. Es ist nicht, dass wir uns selbst in
erster Linie urteilen, wir führen unser Leben in der Gegenwart eines Gottes,
der auch im Dunklen, im Verborgenen sieht, wo niemand sonst da ist.
Leben
im Hinblick auf einen Gott, der im Verborgenen sieht und dementsprechend
belohnt. Leben im Hinblick auf
unsichtbare Realitäten, Wirklichkeiten, wie das Reich Gottes und Gottes Gerechtigkeit,
und himmlische Schätze, an einem für uns unsichtbaren Ort. Das ist das Thema.
Heute Abend betrachten wir nicht so sehr unser eigenes Leben, wir sehen, wie
Gott unser Leben im Verborgenen betrachtet.
Morgen
Abend, im Kapitel 7 werden wir unseren Blick noch weiter werfen. Wir werden
sehen, wie wir andere Menschen beurteilen sollen. Richtet nicht, auf dass ihr
nicht gerichtet werdet, heißt das, dass wir andere Menschen nicht beurteilen?
Morgen
Abend werden wir das sehen. Der Prüfstein von christlichem Charakter ist was
der Mensch im Verborgenen tut, wenn niemand ihn sieht. Na ja, fast niemand.
Fast niemand. Was sangen wir als Kinder: passt auf, kleine Augen was ihr seht,
denn der Vater im Himmel schaut herab auf dich, passt auf, kleine Hände, was
ihr tut, passt auf, kleine Füße, wo ihr hin geht. Der Vater im Himmel schaut
herab, er sieht, was du tust. Leute, diese Lektion ist so grundlegend. Aber ich
habe nicht den Eindruck, dass viele Christen dieses Lied gelernt haben. Der
Prüfstein des christlichen Charakters ist, wie man im Verborgenen lebt.
Drei
Bereiche werden hier angesprochen, drei Bereiche; zuerst praktische
Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, vorzüglicher als die der Pharisäer. Gestern
haben wir nur flüchtig einige Verse angeschaut, wo diese Gerechtigkeit im
Hinblick auf den vollen Sinn des Gesetzes Gottes dargestellt ist. Heute Abend
sind es eher die religiösen Aspekte dieser Gerechtigkeit; Frömmigkeit, im
positiven Sinn. Unser religiöses Leben muss vorzüglicher sein, als das der Pharisäer.
Eine vorzügliche Gerechtigkeit. Und achte darauf, wie du deine Gerechtigkeit
ausübst, deine Gerechtigkeit und deine gerechten Taten. Tu es nicht wie die
Heuchler, das biblische Wort für „Heuchler“ heißt ganz einfach, sie reden
hinter einer Maske. Ein Wort, das aus der Theatersprache kam, als die
griechischen Schauspieler mit einer Maske, oftmals eine „Ganzkörpermaske“ von
irgendeinem Charakter (Löwe, Harlekin) sprachen, hinter einer Maske, sehr laut.
Du hast nur die Maske gesehen, nicht den Schauspieler selbst. Jesus warnte uns
davor, hinter einer religiösen Maske zu reden. Leben ist wie ein Eisberg. Dein
Leben ist wie ein Eisberg; etwa ein Siebtel deines Lebens wird von anderen
Menschen beobachtet, sechs Siebtel bleiben verborgen unter der Oberfläche. Und
wir Christen; wir religiösen Menschen wissen sehr schnell, wie wir uns oberhalb
der Wasserlinie zu verhalten haben. Das hat man schnell heraus. Sogar, welche
Lieder angebracht sind, bei gewissen Anlässen. Was wir sagen sollen, was nicht.
Welche Begriffe man meiden soll. Man weiß, wie man sich verhalten soll,
oberhalb der Wasserlinie. Aber diese „Eisbergpredigt“, ich bezeichne sie so,
behandelt in erster Linie, was unterhalb der Wasserlinie liegt.
Nicht
nur Mord, sondern mörderische Gedanken und Aussagen die zornigen Herzen
entspringen, werden verurteilt. Nicht nur Ehebruch in der Tat, sondern
Ehebruch, der in der Brutstätte aller Sünde beginnt: in einem unreinen Herzen,
das nicht von ungeteilter Liebe für den Partner gekennzeichnet ist.
Ausübung
von Religion. Nicht nur die äußerliche Ausübung, sondern die innerlichen
Beweggründe werden von Gott beobachtet. Ja, die „Eisbergpredigt“ von Jesus. Es
ist so viel unterhalb der Wasserlinie.
Almosen
geben. Wenn ihr Almosen gebt, sollt ihr nicht posaunen lassen, wie die
Heuchler. Natürlich ist das übertrieben. Und du kannst mir nicht sagen, dass
Jesus nicht humorvoll war. Wenn er von einem Flecken im Augen des Nächsten, und
einem Balken im eigenen Auge, das ist humorvoll, und ihr seid nicht die
einzigen, die gelacht haben. Seine Zuhörer, die die Bergpredigt gehört haben,
haben auch gelacht, als Jesus predigte, aber es blieb nicht beim Lachen. Er
stellt eine sehr traurige Wirklichkeit dar.
Menschen,
die ihre religiöse Wohltätigkeit mit Hintergedanken ausüben, na ja, es ist von
uns gefordert, dass wir Wohltätig üben, und warum nicht so viel Kapital aus der
Sache schlagen, wie möglich? Ein bisschen Anerkennung von den Menschen auch
ernten, wenn es geht.
Menschen
suchen Anerkennung in zwei Welten: Anerkennung bei Gott und zugleich die
Anerkennung religiöser Leute. Es gab mal ein Kirchenblatt, in den USA von einer
Kirche, wo sie gebeten haben, dass die Gläubigen aufhören, die Knöpfe von den
Bänken abzupflücken und in die Kollekte rein zu werfen. Wenn die Kollekte kam,
das war es eine Metallschüssel, und bing, dann hat man gehört, dass was rein
getan wurde. Und niemand wollte das Ding vorbei gehen lassen, ohne etwas rein
zu tun und so haben sie die Knöpfe genommen. Bing.
Laut
jüdischer Tradition gab es im Tempel ein Kämmerlein, die „Kammer der
Geheimnisse“. Und das war ein Ort, wo man Gaben für arme Leute bringen konnte. Vielleicht
war das eine Anspielung auf diese Einrichtung. Man sollte nicht geben, um
Anerkennung von anderen zu bekommen. Die linke sollte nicht wissen, was deine
Rechte tut. Aber seien wir ganz ehrlich und realistisch heute. Es ist sehr
schwierig, wenn nicht unmöglich, heute anonym zu geben. Es ist manchmal
möglich, einen Briefumschlag mit einem Namen drauf – ich erlebe das öfters, es
war einmal interessant, wir sind nach einer Übersiedlung nach Hause gekommen; wir
hatten kein Geld mehr, meine Frau war hochschwanger, und wir haben um einen
bestimmten Betrag gebetet, genau was die Entbindung im Krankenhaus kostet, und
wir kamen einmal nach Hause, öffneten die Haustür und auf einmal flatterte
genau der Betrag durch die Luft, den wir brauchten, durch die Luft in den
Garten; jemand hat sie unter unsere Tür gesteckt. Ich meine, du kannst manchmal
so geben, aber oft ist es nicht möglich, so zu geben. Und Gott verurteilt
nicht, das Geben über Kanäle, wo Leute wissen, wer gegeben hat. Sondern Gott
verurteilt hier Geben aus dem falschen Beweggrund. Ich meine, du kannst
unmöglich Geld zu Leuten in manche Länder schicken, ohne das einzuschreiben. Weißt
du, was ich meine, ich will nur sagen, wir sollen das nicht übertreiben, was
der Herr sagt. Es geht ihm hier um unsere Beweggründe. Obwohl das eine schöne
Praxis ist, bei vielen Christen und wir üben das auch, wenn es geht, anonym zu
geben.
Vers
5-8 hier geht es um das Gebet. Ich meine nicht, dass die Pharisäer gewaltige
Gebetskrieger waren, aber sie dachten, ja, wir müssen beten und sie haben
gebetet. Sie versuchten das Beste von zwei Welten zu haben. Auf einmal siehst
du da einen Pharisäer stehen, und die Leute denken: ach ist der religiös, der
konnte nicht mal warten, bis er auf dem Tempelgelände ist, er steht einfach da
und betet auf der Straße. Und die Pharisäer waren klug, sie haben auf der Ecke
gestanden, und sie haben gedacht: Ja, warum nur vor einer Straße beten, hier
gibt es zwei, weißt du: zwei Straßen voll Menschen. Stehen auf der Ecke, auf
dass möglichst viele Leute sehen, wir heilig sie sind.
Nein,
wir würden das niemals tun, oder? Wie viele Beiträge bei verschiedenen Anlässen
sind eigentlich aus einem Gefühl der Korrektheit gemacht, oder um jemanden
einen auf den Deckel zu hauen. Es gibt ein Lied, das man benutzt, um anderen Leuten
auf den Deckel zu hauen: „Herr, bringe uns zurück nach Golgatha“ Weil der
Bruder zu weit weg vom Kreuz gebetet oder geredet hat, bei seinem Beitrag.
Ich
frage mich manchmal ob wir nicht tatsächlich nicht so sehr zum Herrn reden,
sondern zu unseren Nächsten, auch im Gebet. Ich hab das mal am Tisch erlebt,
ein Bruder hatte ein paar Ungläubige da am Tisch, das war wirklich eine
Seltenheit. Das ist für viele Christen eine Seltenheit. Sie haben diese Art der
Absonderung, sie essen nicht mit Ungläubigen. Und es ist faktisch so, wenn es
nicht lehrmäßig so ist, und fragen sich, warum sie keine Kontakte haben. Jedenfalls
war es eine Möglichkeit und es war das schönste evangelistische Gebet, was ich
je gehört habe. Das Problem ist, er hat nicht gebetet zu Gott, Gott braucht
sich nicht bekehren; sondern zu den Leuten am Tisch.
Warum
betest du? Mit wem redest du? Natürlich ist das, wovon wir hier reden, viel
schlimmer: das heuchlerische Gebet, um von Menschen als geistlicher Christ
erkannt zu werden, meine Güte, wie der gebetet hat. Weißt du, manchmal diese
Wolkenkratzer-Gebete, und man denkt, boa, das ist fantastisch, das ist wirklich
ein geübter Beter. Man muss auf diesem Gebiet aufpassen. Aber die Schrift ist
nicht gegen das öffentliche Beten. Die Frage ist nicht in erster Linie, wo man betet.
Natürlich im Kämmerlein, wenn du zu Gott redest, brauchst du das nicht zu tun auf
der Straßenecke. Der Herr Jesus gibt hier den Eindruck, dass die Leute lieber
in der Synagoge beten, als im Kämmerlein. Eigentlich in einem seiner Bücher, wo
er nie gewagt hat, denn er hat selbst die Erfahrung gemacht, dass manche Leute
in der Gemeinde mehr beten, als daheim. Davon redet der Herr Jesus hier. Er ist
nicht gegen das öffentliche Gebet. Es ist nicht so sehr eine Frage, wo wir
beten, sondern warum wir beten und zu wem.
Hier
wiederum die Kehrseite: Euer Vater, der im Verborgenen ist, der das Verborgene
sieht, wird dir vergelten. Wenn man betet, um von den Menschen als geistlicher
Christ betrachtet zu sein, zu stehen, dann hat man die Belohnung. Die Menschen
denken vorläufig, du bist ein geistlicher Christ. Aber das ist die Belohnung. Wir
wollen nicht nur das heuchlerische Beten ablegen, sondern auch das heidnische. Wenn
ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern, wie die Heiden. Das ist interessant,
in einer Übersetzung, in der syrischen Übersetzung (Syriac), ist das Wort „batalaba“,
ein Wort, das klingt, wie es gemeint ist.
Wie
das Zischen einer Schlange. „Zischen“ drückt aus, was eine Schlange tut. Und
dieses Wort drückt aus, was die Leute tun, sie plappern. Das inhaltlose Hersagen
von auswendig gelernten Gebeten. Ein Gebirgschristin hat mir erzählt, wie sie
früher in ihrem Dialekt den Rosenkranz gebetet hat. Ich hab geheult vor Lachen.
Weil sie das „Vater unser“ als Kind nicht verstanden hat. Sie hat das „Vater
unser“ erst als Erwachsene verstanden Und sie hat gemeint, dass sie betete für
den Bürger „Franz“, ein kleiner Mann, der wohnte in der gleichen Straße, aber
jeden Freitag musste sie den ganzen Rosenkranz 45 Minuten lang durch beten.
Das
ist katholisches Heidentum! Beten, plappern wie die Heiden. Die endlose
Wiederholung von auswendig gelerntem Gebet, auf dass man irgendwie von Gott
gehört wird, als ob Gott schlummert, als ob Gott schläft, und wenn er irgendwie
im Büro ist, auf dass er das Telefon hört, dann lässt du das Telefon läuten.
Wie
einer, der seine Frau dabei hatte, und gemerkt hat, dass sie um zwei Uhr in der
Nacht das Kassettengerät angeschaltet hat. Er fragte was sie tue. Sie hatte
gebetet auf Kassette, und weil sie morgens 2 Uhr nicht so gut drauf war, hatte
sie das Gebet aufgenommen und weil sie nicht so gut beieinander war, hat sie
das aufgenommen und in der früh hat sie das Gebet abgespielt, während sie
schlief. Das war wie eine evangelikale Kerze in der Kirche. Als wir das erste
Mal einen großen Dom besuchten, ich glaube, es war in Salzburg, ging mein
kleiner Bub herum auf allen Altären der Kirche und hat alle Kerzen ausgeblasen.
Das war für die Leute furchtbar. Warum ist das furchtbar? Weil diese Heiden
meinen, sie können ein Gebet sagen und eine Kerze anzünden und solange diese
geweihte Kerze brennt, ist dieses Anliegen vor Gott. In Sizilien ist es jetzt
so, ich habe das bei meinem letzen Besuch gesehen, ich ging in eine Kirche um
das anzuschauen. Und da waren keine Kerzen, es war ein Gerät da, du tust 100
Lira rein, und dann kommt eine elektrische Kerze, die brennt und du hörst es
„tick, tick, tick“ und du bekommst fünf Minuten für deine 100 Lira. Leute, das
ist Heidentum, das ist reinstes Heidentum. All diese Dinge. Aber wisst ihr was,
wenn der Christ, der es besser wissen soll, entdeckt, dass in seinen Gebeten
gar nicht so bei der Sacht ist, und er fragt sich, was hab ich gerade gebetet,
und er kommt drauf, dass es die gleichen Phrasen sind, die er immer aus seinem
Mund spuckt, das ist genauso Heidentum. Deshalb betet nicht so. Warum? Weil
euer Vater weiß, was ihr braucht, ehe ihr betet. Wir haben nichts zu tun mit
einem Gott, der irgendwie teilnahmslos da oben sitzt, und man muss kommen, mit
einem großen Gong, damit er wach wird und zuhört; so ist es nicht. Wir haben
einen Vater, der sehr, sehr, besorgt ist um uns und er weiß, was wir brauchen,
ehe wir beten.
Ich
habe eine Hausaufgabe für euch: im Laufe des Tages morgen, möchte ich, dass ihr
diese rhetorische Struktur benutzt und ihr merkt hier, dass wir drei formen der
religiösen Gerechtigkeit haben: Almosen geben, Beten, Fasten. Bei dem zweiten: Er
warnt uns vor heidnischem Gebet und dann sagt er viel über Gebet, er sagt wenig
über Almosen geben, wenig über Fasten, er redet fast in dem gleichen Kehrreim
beim Gebet. Aber einmal macht er einen Exkurs über Gebet. Er unterbricht den
Lauf der Gedanken, es ist so wie bei einer Einschaltung.
Wir
haben drei Geschichten hier, darüber, wie wir andere Menschen beurteilen, in
Kapitel 7, in dem ersten großen Abschnitt. Und gleichfalls bei der zweiten
Geschichte, wo es um das heidnische (Hunde) und das unreine (Schweine) ist dann
auf einmal unterbricht er seine Gedanken und aus heiterem Himmel redet er
wieder über Gebet.
Wiederum
eine Einschaltung in der zweiten Geschichte. Eine Frage: wenn man nicht viel
beten soll, wie die Heiden, - weil der Vater eh weiß, was wir brauchen, bevor
wir beten, warum brauchen wir dann überhaupt zu beten? Die Antwort ist hier. Versuch
das auf einen Nenner zu bringen, bis morgen: eine kleine Lektion in
rhetorischer Kritik oder Struktur.
Wir
haben einen Vater, der weiß, was wir brauchen. Wie sollen wir beten? Betet: „Unser
Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name.“ Einmal hat ein
Katholik mich gefragt: betet ihr das Vater unser? Ich sagte ja, ich bete das
Vater unser, aber wir tun’s nicht in unserer Kirche, wo wir immer wieder
aufstehen und das „Vater unser“ beten. ER sagte: wieso nicht? Jesus hat gesagt,
ihr sollt also beten: unser Vater…. Ich fragte: welches Vater unser betest du?
Er
sagte, welche Version? Ich sagte, die katholische Version. Ich fragte, welche
Version aus der Bibel betest du? Matthäus Kapitel 6 oder betest du Lukas,
Kapitel 11? Meine Güte, er war durcheinander. Das war meine Absicht.
Ist
das eine Schablone? Wir sollen das beten: „Unser Vater, der du bist im Himmel!
Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im
Himmel, so auf Erden.“ Ist es das, wie wir es tun? Und versuchen; wenn es geht,
andächtige Gedanken dabei zu haben. Ist es das, was wir tun? Nein. Weil er uns
gerade gesagt hat: wir beten nicht wie die Heiden. Und das ist, wie Heiden
beten. Das ist ein Muster-Gebet. Der Adressat, der Vater, unser Vater, der du
im Himmel bist. Ist das nicht wunderbar? Lies dieses 6. Kapitel einmal und
schau, wie oft Gott unser Vater genannt wird. Unser eigener Vater. Zu dem reden
wir. Und unser erstes Anliegen, die erste Priorität in unserem Gebet, was ist
das? Unsere Einkaufsliste? Weißt du, was wir brauchen? Ein Einschreiben bei der
Agentur; und das, ich will gesund werden, und dass wir in Urlaub fahren können,
und dass die Mutti gesund wird? Ist es das, wie wir unser Gebet beginnen? Wie
eine Einkaufsliste vor Gott? Nein, das erste Anliegen, das erste Anliegen, das
wichtigste Anliegen: „geheiligt werde dein Name“. Das erste Anliegen des
Jüngers ist die Verherrlichung Gottes. Die Heiligkeit seines Namens. Wisst ihr,
dort, wo Gottes Name entweiht wird, wo Gottes Name heruntergezogen wird, von
den Menschen, da spürt man das Verderben auf jeder Ebene in der Gesellschaft. Denn
Gottes Name ist das Absolutum. Gottes Name ist irgendwie der Fixpunkt in diesem
moralischen Universum. Du entweihst Gottes Name, und du bekommst es zu spüren
in der Schöpfung. Weil die Menschen Gott nicht Dank darbrachten, und ihn nicht
verherrlichten als Gott, sondern ihn heruntergezogen haben als Gott, auf das
Niveau von einem sterblichen Menschen, oder von einem Tier, oder von einem kriechenden
Lebewesen. Gott hat Menschen dahin gegeben zu den furchtbarsten moralischen
Auswüchsen in der Gesellschaft. Wenn du nicht würdige Gedanken über Gott hast,
kannst du unmöglich würdige Gedanken über den Mensch in SEINEM Ebenbild
bewahren.
Und
das erste Anliegen, das allerwichtigste in unserem Leben sollte sein: „oh, Gott,
dass du in dieser Welt, dass du in meinem Leben, dass du in der Versammlung
Gottes, auch in dieser Zeit, auch an diesem Ort verherrlicht wirst. Geheiligt
werde dein Name.
Und
das zweite Anliegen: die Interessen Gottes: „dein Reich komme“. Das ist die
Sehnsucht nach Gerechtigkeit, die Sehnsucht danach, dass Gottes Reich, das real
ist und existiert, eine Wirklichkeit ist; dass sein Reich in diese Welt kommt;
dass der König zurück kommt und mit ihm seine Beamten, und seine Regierung und
das einmal auf dieser verdorbenen Erde Gerechtigkeit inthronisiert wird, dass Gerechtigkeit
in dieser Welt regiert.
Natürlich
hat dieses Gebet um das Kommen des Reiches eine zweite, eine sekundäre
Bedeutung. Das Reich Gottes wird sichtbar kommen, aber Gott übt seine Herrschaft
jetzt aus, über freiwillige Untertanen des Exil des Königs. Möge, o Gott, möge deine
Herrschaft noch mehr in meinem Leben ausgestreckt werden, möge mein Leben wirklich
deine gute und gerechte Regierung darstellen; möge mein Leben Gerechtigkeit und
Frieden ausstrahlen. Oh, Gott, möge dein Reich in dem kleinen Stück Erde, das
ich bin: belebte Erde, möge es kommen. Aber natürlich ist in erster Linie das
Gebet um das Kommen seines Reiches, seiner Regierung, sein sichtbares Kommen in
diese Welt. Und was wird passieren, wenn sein Reich kommt? Das Gebet sagt das,
umschreibt das Kommen des Reiches. Dein Reich komme; anders gesagt: dein Wille
geschehe, so wie im Himmel so hier auf Erden. Wisst ihr, wenn Gott einem Engel etwas
im Himmel ansagt, wird es getan. Seine Engel sind wie Windstöße so schnell,
feurige Botschafter, um seinen Willen auszuführen, und der Tag wird kommen,
wenn die jungen Leute so sind wie der Psalmist sagt: wie der Tau, der die Wiese
bedeckt. So viele junge Leute werden bereit sein, und ihr Wunsch: ich möchte
deinen Willen tun, oh, König, ist das nicht gewaltig? Eines Tages auf dieser
Erde.
Wir
werden vielleicht die Ruine vom Brandenburger Tor sehen, umgeben von jungen
Leuten, deren Anliegen es ist, Gottes Willen zu tun, auf dieser Erde. Dein Wille
geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Das soll unser zweites Anliegen sein. Aber
auch wirklich im sekundären Sinn, auch in meinem Leben. Oh, Gott, möge dein
Wille in meinem Leben, in unserer Versammlung geschehen. So wie im Himmel, so
auf Erden. Oh, wenn die Brüder in der Brüderstunde so regieren würden; Für
Gott. An seiner statt.
Unser
Brot für morgen gib uns heute. Unser tägliches Brot, das tägliche Bedürfnis.
Und beachte die Reihenfolge: Zuerst Gottes Name, zweitens Seine Interessen in
dieser Welt, und drittens meine Interessen, meine Bedürfnisse. Mein tägliches
Brot. Das ist wie man betet, und das ist, was man betet. Einmal hat ein junger
Mann gefragt, was er tun sollte (er war in einer ganz schwierigen Situation),
wenn er gerecht handeln würde, würde er seine Arbeit verlieren und er sagte dem
Kirchenvater, aber wissen sie, ich muss leben, ich muss leben. Die Antwort war:
musst du? Müssen wir leben? Nein, wir müssen nicht leben. Frag die Apostel,
hier stehen sie Menschen gegenüber, die bald Stephanus steinigen würden, die
Leute, die die Drahtzieher waren, hinter der Kreuzigung ihres Herrn, und sie waren
die Machthaber in Jerusalem und sie sagten jedermann, ob es vor Gott recht ist,
auf Euch mehr zu hören als auf Gott, müsst ihr urteilen, aber wir können nicht
anders: wir müssen davon zeugen, was wir gesehen haben. Für sie gab es nur ein
existenzielles Muss, und das war das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit.
Viertens:
Der Name Gottes, der Name Gottes, das Reich, seine Anliegen, meine täglichen
Bedürfnisse, das vierte etwas, was wir auch täglich gebrauchen: Vergebung. Vergib
uns unsere Schuld, wie wir auch unseren Schuldnern vergeben. Verse 14 und 15:
denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehen vergebt, so wird euer himmlischer
Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehen nicht
vergebt, so wird euer Vater auch Euch nicht vergeben.
Ein
tägliches Bedürfnis, väterliche Vergebung. Hier wird uns gemessen nach dem Maß,
wie wir anderen Menschen messen. Wenn wir andern nicht vergeben, wird uns nicht
vergeben. Oh, Leute, das heißt nicht, dass wir verloren gehen, dass wir nicht
in den Himmel kommen, dass wir unsere Vergebung vor Gott einbüßen, die Rede
hier ist nicht von richterlicher Vergebung, oder rechtsmäßiger Vergebung eines
Menschen, der durch Christi Blut gewaschen wurde. Hier ist die Rede von dieser
täglichen väterlichen Vergebung. Hier ist nicht unser Verhältnis zu Gott auf
dem Spiel, aber der Genuss unserer Gemeinschaft mit Gott. Unserer Beziehung,
unserer Gemeinschaftsbeziehung zu Gott wird unterbrochen dadurch, dass wir
anderen nicht vergeben. Zum Beispiel sagt Gott in Kapitel 5 im Bezug auf Mord
und Hassgedanken und Zorn, er sagte: Schau mal, wenn ihr kommt, mit eurer Gabe
zum Tempel, oder im übertragenen Sinn zum Abendmahl; und ihr kommt, um
anzubeten, und euch fällt ein, dass jemand etwas gegen euch hat, dann lass die
Gabe da (sag: bitte halte meine Ziege für ein paar Minuten), steig in den Autobus,
besuch den Bruder, und versöhne dich mit ihm und dann komm, und opfere deine
Ziege.
Weißt
du was es heißt? Gott kriegt keine Anbetung aus dem Mund eines Menschen, der in
Streit lebt, mit seinem Bruder, Überleg das mal. Von wem kriegt Gott überhaupt
Anbetung? Nur von Gläubigen Leuten. Die Ungläubigen haben ihre Gottesdienste
und singen ihre schönen Lieder, aber richtige Anbetung hat er nur von seinen
Kindern und richtige Anbetung hat er nur von Menschen, die im Reinen leben, mit
ihren Mitmenschen. Die Priorität Gottes ist wichtiger als die Anbetung; dass du
in geordneten Beziehungen mit deinen Brüdern lebst. Väterliche Vergebung: Ich
erzähle manchmal von meinem Schoßkind, der wird immer älter, aber er mag meinen
Schoß nicht weniger, er ist 8 Jahre alt. Und er kommt und egal, was ich mache,
er ist da und plumps, da ist er da. Und es gibt Zeiten, da kommt er in mein
Zimmer, sagt nichts, und er geht an der Wand entlang, durch das Zimmer und verschwindet
in eine andere Richtung. Und mein Schoß ist nicht so attraktiv. Ich weiß nicht,
was er angestellt hat, aber ich weiß, dass er etwas angestellt hat. Wisst ihr: Jesus
sagt: wenn ihr meine Gebote haltet, dann bleibt ihr in meiner Liebe. Was heißt
das? Heißt das, wenn du die Gebote nicht hältst, dass er dich nicht liebt.
Nein. Du kehrst der Sonne den Rücken, scheint sie auf deinen Rücken. Er liebt dich
genau so sehr, aber du bleibst nicht in seiner Liebe. Du wirst seine Liebe
nicht genießen. Er sagte, ich sage euch dies, auf dass eure Freude völlig sei,
er will, dass wir die Freude seiner Gemeinschaft und seiner Liebe genießen. Ein
Mensch, der Sünde in seinem Leben duldet, oder dem, der nicht geordnete
Beziehungen hat mit anderen Christen und in Streit lebt, der kann die Liebe Gottes
praktisch nicht genießen in seinem Leben. Gott liebt ihn genauso! Aber er kann
das nicht so empfinden. Denn die Gemeinschaft mit Gott ist unterbrochen. Und er
braucht Vergebung. Wenn ich meinem Schuldner nicht vergebe, der mir so wenig
schuldet, oder so wenig angetan hat, kann ich unmöglich im praktischen Genuss
der Vergebung Gottes sein.
Und
führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Das ist ein
scheinbarer Widerspruch zu Jakobus, Kapitel 1, 13. Gott versucht niemanden, nein,
er versucht niemanden, aber er führt in Versuchung. Und du sollst beten, dass er
dich nicht in Versuchung führt. Einmal hat Jesus zu Petrus gesagt, er würde in
Versuchung geführt. Er sagte: Du wirst mich verleugnen. Und was war seine Reaktion?
„Du brauchst um mich keine Angst haben, der Matthäus ist eh ein verderbter
Pragmatiker, und der Thomas zweifelt alleweil, und Johannes, der ist ein Donnersohn,
und sein Bruder Jakobus ist fast so schlimm. Aber wegen mir, Herr, brauchst du
keine Angst… .ich stehe“. Aha.
Was
hat der Herr getan? Er hatte ihn in Versuchung geführt? Wie hat er das getan?
Es war sehr kalt an diesem Abend, und es gab ein Feuer. Petrus wollte auf Distanz
gehen. Aber es gab ein Feuer und der Herr führte ihn mit dem Kohlenfeuer ein
bisschen zu nahe an andere Leute. „Kenn ich dich nicht von irgendwo?“ Auf
einmal, ein Stück Holz hat sich bewegt im Feuer, und die Flammen sind hoch, und
man sieht sein Gesicht, ach, den kenne ich! Jetzt hat sein Gesicht ihn
verraten. Und wenn irgendein Zweifel bestanden hat, dann hat der Galiläer
seinen Mund aufgemacht und seine Mundart hat ihn preisgegeben. Und das
Kohlenfeuer. Es führte ihn in Versuchung. Passt mal auf, ein dringendes
Gebetsanliegen: oh Herr, führe uns nicht in Versuchung! Wir werden erprobt.
Ein
guter Freund von mir betet jeden Tag dieses Gebet: oh Herr, lass die Versuchung
und die Möglichkeit zur Sünde nicht zusammen treffen. Wieso? Er misstraut sich
und das ist es, was dieser Vers uns einreden will. Sei nicht selbstsicher.
Meine nicht, dass du stehst. Denn wenn du meinst zu stehen, pass auf, dass du
nicht fällst. Es ist nicht so schlimm zu fallen, wen du sitzt, aber wenn du
stehst, hast du einen größeren Abstand zum Boden.
Satan
musste um die Möglichkeit bitten, um Petrus zu versuchen. Jesus sagt in Lukas
22, Satan hat begehrt, oder erbeten, euch zu sichten, wie Weizen. Ich habe aber
für dich gebeten, Petrus, dass dein Glaube nicht aufhöre.
Erster
Korinther, Kapitel 10, 13 sagt: Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung
betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer
Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den
Ausgang schaffen, so dass ihr sie ertragen könnt.
Nicht
„über Vermögen“! Es gibt eine Grenze an Versuchung. Das sieht man in Hiob,
Kapitel 1. Satan hat um die Möglichkeit gebeten, Hiob zu versuchen. Und Gott
sagt ja, du kannst ihm alles nehmen, was er hat, aber taste ihn nicht an! Und
Satan hat ihm alles weggenommen, Gott hatte eine „Hecke“ um ihn getan. Satan
sagte: ja, gut so. Aber Hiob hatte immer noch seine Gesundheit und es ging ihm
doch schließlich um seine egoistischen Haut. Ok, sagt Gott, ich nehme diese
Schranken weg, du kannst auch seine Gesundheit antasten, aber es gibt wiederum
eine neue Schranke, du darfst sein Leben nicht nehmen. Ist es nicht wunderbar,
liebe Geschwister, zu wissen, dass um uns eine Hecke ist? Und Gott hat
versprochen, uns nicht über Vermögen versuchen zu lassen. Satan kann hin und
wieder heran kommen. Aber er kann nur alltägliche, menschliche Versuchungen
benutzen, die gleichen Versuchungen, die du erlebst, haben hundert andere am
gleichen Tag erlebt in deinem Bundesland. Und Satan kann nur so weit gehen.
Aber unsere Reaktion: Ich bin nicht so sicher, Gott ich misstraue mir, hilf
mir, führe mich nicht in Versuchung. Ich glaube, dass es wichtig ist. Meine
Frau und ich sind überein gekommen, ich rede nicht allein mit Frauen, ich fahre
grundsätzlich mit Frauen nicht allein irgendwohin, ich bin, sofern wir es
einrichten können, niemals allein mit einer anderen Frau, nicht weil meine Frau
mir misstraut, sondern weil es in unserer Gesellschaft so ist, dass Menschen
schwach sind und wer weiß was passiert oder dieses Phänomen, dass einem eine
Falle gestellt wird, das passiert. Aus dem Grund hat Billy Graham wenn er in
der Öffentlichkeit redet, ist, was er sagt, oftmals der Anfang einer Kampagne,
er sagt, ich bin so froh, in eurer schönen Stadt zu sein, und meine Frau Ruth
ist mit mir. Und ich bin so froh, dass Ruth auch bei mir sein kann. Wieso? Er
will alle warnen, dass ihn keiner versucht: versucht nicht, mir eine Falle zu
stellen. Das ist weise. Wir sollten weise umgehen mit unseren Trieben. Wenn wir
getrunken haben, oder Probleme haben, wenn wir Gefahren auf sexuellem Gebiet
ausgesetzt sind, wenn wir streitsüchtig sind, sollten wir gewisse Dinge
vermeiden, und einen Heiligen-Respekt vor Versuchungen haben: Herr, führe uns
nicht dahin.
Fasten:
Wenn ihr aber fastet, sehet nicht düster wie die Heuchler, weißt du sie haben wahrscheinlich
ein bisschen dumm geschaut, ein bisschen Dreck die Haare nicht gewaschen, nicht
gekämmt, und die Leute werden meinen: oh, wie geistig ist der Fred, offensichtlich
fastet er. Oh, wie schaut er aus, er leidet so sehr um der Gerechtigkeit willen.
Gut, du hast deinen Lohn dahin. Jetzt wieder zurück.
Vers
19-24: Zwei Anlagemöglichkeiten, zwei Augen und zwei Herren. Sammelt euch nicht
Schätze auf der Erde. Ein deutliches Verbot. Sammelt euch aber Schätze im
Himmel, ein deutliches Gebot.
Wesley
hat gesagt, Schätze zu sammeln auf der Erde ist genauso eine Sünde, wie Mord
und Ehebruch. Und er hatte recht. Jesus hat es verboten. Leute suchen ihre
Sicherheit im Reichtum, in Geldanlagen, in Immobilien (weißt du Immobilien
heißt Unbeweglichkeit – sie sind immobil, du kannst es nicht bewegen) Was sind
letzten Endes Immobilien? Der Schreiber an die Hebräer sagt, dass alles vom
Herrn erschüttert wird. Sicherheit suchen in diesen Dingen. Und was sagt
1Timotheus, Kapitel 6: Sicherheit(ja, ich weiß, die Banken sagen: eine sichere
Zukunft ist heute nur in unserer Bank zu bekommen) aber 1Timotheus 6, 17 sagt:
den Reichen in der gegenwärtigen Zeit gebietet nicht hochmütig zu sein, noch
auf die Ungewissheit, die Unsicherheit des Reichtums Hoffnung zu setzen. Ist
das nicht interessant? Das was man mit Sicherheit bezeichnet nennt die Bibel
Ungewissheit.
Wenn
du Sicherheit im Reichtum suchst, wie viel ist genug? Und wo sollst du dein
Geld anlegen? Wenn wir unser Haus zwei Jahre früher gekauft hätten, hätten wir
es zum halben Preis bekommen. Reden wir nicht über Geld, sondern über Gold. Der
Wert ist nach oben gegangen. Und dann Brillanten und Diamanten. Und was wird
mit ihnen passieren? Was ist eine sichere Anlagemöglichkeit? Und wie viel ist
genug? Mein Vater hat sehr viel gespart! Er hat alles geglaubt, was die
Sparkassen sagen. Und er hat gespart und gespart. Und dann ging er in die
Frührente. Leider lebte er zu lange. Und weißt du, jetzt geht das Geld aus,
jetzt ist er so alt, und er hat alle seine Sicherheit in finanzielle Dinge
getan. Wie viel ist genug? Was, wenn große, unerwartete Rechnungen kommen? Wenn
du Sicherheit suchst in materiellen Dingen; wie viel ist genug? Der Herr Jesus
sagt: „Leute bringt eure Schätze in Sicherheit! Ich kenne einen Ort, eine
Anlagemöglichkeit, wo die Hunde, die Diebe, die Motten, der Rost, alle draußen
sind.“ Wisst ihr was: Es gibt keine Diebe im Himmel! Nicht einen einzigen! Ein
paar ehemalige, Reformierte! Aber nicht ein einziger, der auf deine Krone
schaut, wenn du sie herumliegen lässt! Die sind von diesem Gebrechen geheilt da
oben. Du kannst nichts mitnehmen, aber du kannst es voraus schicken. Du kannst
investieren in eine andere Anlagemöglichkeit.
Es
gibt eine bessere Geldanlage. Ich werde nicht vergessen: Ein gegossener
Grabstein, darauf stand: Alois Schmidt Brauerei-Kassierer in Ruhe. Und neben
ihm war die Adolfine Schmidt, Brauerei-Kassierers-Gattin. Und dann unter ihrem
Namen stand: HB: Hausbesitzer. Das ist kein helvetisches Bekenntnis, das heißt
Hausbesitzer. Das ist nicht häufig auf Grabsteinen aus einer bestimmten Ära
nach dem Krieg. Hausbesitzer. Freunde, sie besitzen überhaupt nichts. Es sind
keine Hausbesitzer. Du kannst es nicht mitnehmen. Alexander der Große hat
verordnet, dass sie ihn tragen auf offener Bahre mit ausgestreckten Händen, auf
dass die Welt sieht, wie viel er aus diesem Leben mitnahm: nichts. Stell dir
vor, du hättest eine Milliarden Dollar - es wäre besser, wenn du zwei hättest,
weil es mit dem Dollar rapide bergab geht – aber wenn du eine hättest: Weißt
du, du kannst in Wirklichkeit nur 3-5 mal am Tage essen und du schläfst nur in
einem Bett. Du kannst auf einmal nur ein Auto fahren, du kannst vielleicht drei
paar Unterwäsche anziehen, aber ein paar reicht. Warum brauchst du Milliarden
Dollar? Und wenn der Mensch eine Milliarde hat, will er zwei. Das ist Torheit.
Jesus sagt: Leute, bringt euer Geld in Sicherheit. Investiere in die richtige
Bank! Die Bank des Himmels. Paulus fährt fort im 1 Timotheus 6,19 sie sollen Gutes
tun, reich sein in guten Werken, freigiebig, mitteilsam, in dem sie sich selbst
eine gute Grundlage auf die Zukunft sammeln, auf dass sie das wirkliche Leben
ergreifen. Und hier ist das wirkliche Leben, ein zukünftiges Leben in diesem
Zusammenhang. Reiche Leute, hier sind wahrscheinlich Unternehmer gemeint in
Kapitel 6, die wissen, dass etwas sehr entscheidend und wichtig ist, und das
ist Startkapital. Du kannst eine gute Idee haben, du kannst ein ausgezeichnetes
Produkt haben, wenn du aber nicht genug Geld hast, das herzustellen, Vertreter
zu bezahlen, und die notwendige Werbung; Was kannst du damit tun?
Du
brauchst Startkapital. Und Paulus ist nicht dumm, er ist sehr klug, er redet zu
Leuten, die gewohnt sind, an solche Dinge zu denken. Und er sagt: Wollt ihr ein
bisschen Startkapital im wirklichen Leben?
Die
Firmen rüsten sich in Deutschland rüsten sich auf die Binnenmarktlage in ein
paar Jahren! Oh das wird gewaltig! Du musst in der richtigen Stellung sein,
damit du wirklich wirtschaften kannst, wenn Europa eins ist. So redet Paulus!
Das wirkliche Leben kommt. Die Zukunft kommt. Möchtest du oben im Himmel
ankommen, und wirtschaften können? „Jetzt kannst du beginnen“ und du bist
ausgebrannt, weil du hier alles verbraucht hast! Vergiss nicht die zehn
Knechte. Sie alle bekamen einen Pfund, wirtschafteten für den abwesenden König.
Einer hat 10 Pfunde dazu gemacht, und er bekam Regierungsprivilegien über 10
Städte. Einer hat fünf erreicht, er hat fünf Städte bekommen.
Einer
hat sein Pfund nicht investiert für seinen Herrn. Und was sagt der Herr? Er
sagt: nimm das Pfund von ihm, und gib es zu demjenigen, der 10 Pfunde hat. Und
die Leute haben protestiert, der hat schon 10 Pfunde. Hast du das nicht auch
empfunden? Er hat schon 10! Warum braucht er elf? Freunde, im wirklichen Leben
hat dieser fleißige Knecht 10 Städte, 10 Pfunde Vorrat. Das ist Startkapital.
So
denkt Gott. Das wirkliche Leben kommt! Wir meinen vielleicht, wir sind im Lande
der Lebendigen unterwegs zum Land der Toten. Es ist umgekehrt! Wir sind im
Lande der Toten unterwegs zum Lande der Lebendigen. Und mit erstrangigem Eifer
laufen viele von uns zu zweitrangigen Zielen.
Sammelt
nicht Schätze auf dieser Erde. Warum sagt er das? Erstens, weil er nicht will,
dass wir alles verlieren. Und zweitens, weil er unser Herz will. Er sagt nicht „Reichtum“,
er sagt Schatz. Ein Schatz ist etwas, was du schätzt. Schatz kann verschiedenen
Werte habe. Meine Tochter ist drei Jahre alt, und sie mag Käfer. Für sie ist
ein Käfer ein Schatz! Würmer mag sie nicht. Aber Käfer mag sie schon. Weißt du
wie sehr unsere Herzen an Dingen hängen? Wir kommen auf die Welt mit geballten
Fäusten und gehen mit leeren Händen. Du musst alles zurück lassen!
Oh
wie traurig, wenn dein Herz an etwas hängt, was du schließlich zurück lassen
musst. . Gott will dein Herz! Und wenn du investierst, was du kann, in das Kommende
Reich, und wenn du investierst, was du kannst, um das Evangelium zu verbreiten
in dieser Welt, dann ist dein Schatz im Himmel wie ein Magnet an deinem Herz
und es zieht dich himmelwärts.
Eine
reiche Familie hat ihren Vater gefragt, was sie für ihn tun kann, zum 70.
Geburtstag. Und sie wollten was Großes machen, eine Weltreise oder so was. Und
er sagte: ich will, dass ihr für eine Veröffentlichung des Neuen Testaments in
dieser Sprache bezahlt. Das war sein Geschenk. Das ist die Währung des Himmels.
Macht euch Geldbeutel, die nicht veralten. Investiert euer Geld in die
Schwachen und Armen und vor allem in die Verbreitung des Evangeliums.
Ich
denke an eine Glaubenskonferenz in Österreich. Wir sammelten für die Zwecke,
die Unterkunft und alles. Wir sagten: alles, was darüber hinaus ist, geht in
die Mission. Ich glaube an die 200 Tausend Schilling sind zusammengekommen.
Wisst ihr was das heißt? Ich glaube: „Training in Christentum“. Wir haben
russische und polnische Christen unterstützt/finanziert. Das ist es, was es
heißt.
Zwei
Anlagemöglichkeiten. Zwei Arten. Die Frage der Wahrnehmung: ist dein Auge
gesund (einfältig) oder schielst du in zwei Richtungen zugleich: die kommende
Welt und die jetzige Welt. Ist deine Perspektive, deine Wahrnehmung im Bezug
auf materielle Dinge gesund oder krank? Welche Perspektive hast du? Die Worte
Jesu. Nimmst du sie ernst? Oder sagst du: das ist nicht praktisch, die
Bergpredigt gehört Gott sei dank zu einer anderen Haushaltung. Wirklich? Wenn dein
Auge böse ist, krank ist… Das Problem ist, dass dein Auge dein
Wahrnehmungsinstrument ist, das Organ, wo du Licht in deinen Körper aufnimmst. Wenn
dein Auge krank ist, dann ist es finster drin. Wenn das vermeintliche Licht in
dir Finsternis ist, wenn du die falsche Perspektive für diese Dinge hast, sagt
Jesus, oh wie groß ist die Finsternis.
Niemand
kann zwei Herren dienen, denn er wird entweder den einen hassen und den anderen
lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt
nicht Gott dienen und dem Mammon.
Ein
Mensch hat finanzielle Unabhängigkeit oder er hat genug Geld, dass er von
niemandem abhängig ist. Und das ist für viele Leute ein Ziel :finanzielle
Unabhängigkeit. Oh Leute, wie viele Menschen werden Sklaven auf der Suche nach
Freiheit, Sklaven von einer Bank, Sklaven von einer Firma, Sklaven von ihren
finanziellen Verpflichtungen, die sie haben. Die Interessen des Reiches sind
hier: Gott will, dass sie das machen, aber sie sind nicht frei, sie sind
gebunden an den Erwerb oder die Erhaltung von ihrem Besitz.
Freunde,
Gott will nicht, dass du eine arme Kirchenmaus bist, das ist nicht seine
Absicht, und wie viel genug für dich ist, kann nur er beurteilen. Es ist nicht
meine Aufgabe, dich zu richten. Aber es geht Gott um zwei Dinge. Es geht Gott
um deinen Dienst, es geht Gott um deine Freiheit ihm zu dienen, und es geht Gott
um Deine Zuneigung. Und er weiß, wenn du so viel Zeit und Energie in materielle
Dinge investieren musst, dass dein Herz unweigerlich daran hängen wird. Du
wirst die Interessen der materiellen Dinge lieben und du wirst hassen oder weniger
übrig haben für seine Anregungen. Übermäßiger Einsatz von Zeit und Energie in den
Mammon macht dich zum Sklaven. Das was uns dienen soll wird uns zum Herrn und
Gott will das nicht. Weshalb (Vers 25) sollen wir nicht besorgt sein, um unser
Leben, was wir essen und trinken, und unseren Leib, was wir anziehen sollen. Deshalb,
weil Gott nicht will, dass wir durch unsere Sorgen um die Sicherheit und Sorgen
um die Zukunft, um das, was wir brauchen, Sklaven des Mammons werden. Er will
unser Herz, er will unseren Dienst, er will nicht, dass wir eine falsche Perspektive
im Leben; auf unser Leben haben. Es ist eigenartig, aber du wirst im Laufe der
Zeit, wenn du dafür offen bist, rhetorische Argumente, solche Phänomene, in der
Bibel sehen. Wir sollen nicht beten wie die Heiden, wieso, weil Gott weiß, was
ihr bedürft, bevor ihr bittet. Und hier sollen wir nicht trachten nach Dingen,
wie die Heiden. Wieso? Weil Gott weiß, was ihr braucht.
Warum
arbeitest du? Ja, ich brauche Geld. OK. Du Heide. Das ist, warum ein Heide
arbeitet. Er arbeitet für Geld, er arbeitet für Geld zum Essen, damit er
arbeiten kann. Er braucht Kleidung, er arbeitet für Geld für Kleidung, damit er
arbeiten kann. Ein Heide hat auf seiner Zielscheibe, wenn er arbeitet, seinen
Lohn. Und mit seinem Lohn kauft er Kleidung, Essen, die Bedürfnisse des Lebens,
auf dass er arbeiten kann.
Aber
jetzt weiß ich, wir sind heute nicht mehr so dumm. Heute haben wir eine
Freizeitgesellschaft, damit er sein Geld, seine Zeit, vertrödeln kann. Aber das
Leben ist mehr sagt die Bibel. Das Leben ist mehr als Kleidung, als Essen und Trinken
und so weiter. Gott will nicht, dass ich in meinem religiösen Leben heidnisch
bin. Er warnt mich vor heidnischem Beten. Gott will auch nicht, dass ich in
meinem Arbeitsleben heidnisch bin. Wir sollen nicht heidnisch beten. Wie sollen
wir denn beten? Nach dieser Priorität: zuerst Gottes Name, zweitens seine
Interessen und drittens meine Bedürfnisse. OK. Wie soll ich arbeiten? Nicht wie
ein Heide! Wenn ich arbeite, arbeite ich zuerst für das Reich Gottes, zweitens seine
Gerechtigkeit und drittens meine Bedürfnisse. So wie in deinem religiösen Leben;
Verse 1-18, so in deinem Arbeitsleben; Verse 25-34, und so in deinem Umgang mit
dem Ertrag der Arbeit; Verse 19 bis 24.
Sei
nicht heidnisch in deiner Arbeitsmoral. Gott will uns eine Menge Sorge
ersparen. Weißt du, was Sorgen sind? Sorgen sind ein Wirbelsturm von
ineffizienten Gedanken, die kreisen um ihren Kern aus Angst. Das sind Sorgen.
Sorgen ist eine Menge von Fragen: Was werde ich essen, was werde ich trinken?
Wenn es losgeht im Golf und die Ölpreise hoch gehen. Was ist mit meiner
Arbeitsstelle, was ist mit dem was ist mit jenem? Sind wir Heiden? Nein. Wir
haben einen Himmlischen Vater, und er weiß, was wir brauchen, und er verspricht
uns: du trachtest nach meinem Reich, du trachtest nach meiner Gerechtigkeit und
dass was du brauchst, wird dir beigelegt, etwa wie eine Beilage, ist was der
Text sagt. Beilage. Denk an die Vögel, die Vögel haben keine Sorgen. Hast du je
einen Vogel mit einem Nervenzusammenbruch erlebt? Es gab drei
Nervenzusammenbrüche in den vorherigen Versen. Weißt du was? Diebe, Motten und
Rost. Das sind drei Nervenzusammenbrüche, oder Ursachen dazu. Hast du je einen
Vogel gesehen mit einem Nervenzusammenbruch? Sie säen nicht, sie ernten nicht,
sie sammeln nicht in Scheunen, und euer Himmlischer Vater ernährt sie. Das
heißt nicht, dass wir nicht arbeiten sollen. Sie arbeiten. Du, der Vogel
arbeitet viel mehr als ein Mensch! Er sucht etwas, er findet etwas, ist immer
auf der Suche, er findet immer etwas. Aber was Gott sagen will ist folgendes:
Ein Vogel ist nur ein kleines Tierchen. Säen: planen auf die Zukunft, ernten:
Scheune bauend, um etwas zu sammeln, das ist ihm zu hoch. Das ist über seine
Würde als Geschöpf. Ihr seid Geschöpfe in der Biologie, eine viel höhere Gattung
als Vögel, aber mehr als das.
Mehr
als biologische und Intelligenz-Unterschiede. Ihr habt einen Vater, den die
Vögel nicht haben.
Der
kleine Bub mit seiner Steinschleuder schießt so einen Vogel ohne Überlegung. Und
der kleine Spatz fällt in den Straßengraben. Wer bemerkt das überhaupt? Der Bub
freut sich, er hat ihn erwischt. Der Straßenkehrer kommt und kehrt den Vogel
weg. Macht das irgendjemand etwas aus? Das macht Gott etwas aus. Er hat das bemerkt.
Er sieht den kleinen Spatz, wenn er zu Boden fällt, aber das ist ein Spatz! Er
kann nicht säen, er kann nicht ernten, eine Scheune.. da baut er sein Nest,
wenn der Bauer nicht aufpasst. Aber er weiß nichts von diesen höheren Dingen
des Lebens. Aber er hat keine Sorgen, und du brauchst auch keine, denn du bist
um so viel wichtiger, wertvoller als ein Vogel. Und Salomo, das war ein schöner
König, der wahrscheinlich sogar die Bienen angezogen hat, er hat so süß
gerochen, mit seinem Parfum, und schöne Kleider, hui, er war angezogen, niemals
das Gleiche zweimal getragen, aber selbst der König Salomo mit all seiner
Herrlichkeit, vergleiche ihn mit einer Blume auf der Wiese. Und damals aus
Holzmangel in Ägypten hat Israel die Blumen verwendet.
Du
siehst, wie die Araber ihr Brot backen bis zum heutigen Tag, sie gehen raus an
die Felder, sie sammeln die verdorrten Blumen zusammen, sie bauen ihr Feuer, es
dauert etwa 30 Minuten, der Ofen wird heiß, das Feuer wird entfernt und das
Brot wird gebacken, mit wunderschönen Blumen, deren Schönheit nur vorübergehend
ist, eine Tagesdauer währt ihre Schönheit, aber ihre Schönheit war um so viel
schöner als Salomon. Meinst du wirklich, wenn Gott dein Vater ist, wenn er an
dich dachte vor Grundlegung dieser Welt, wenn er diesen Planeten geschaffen
hat, um dich zu haben, wenn er an dich dachte, um dich zu haben, dass er nicht
weiß, dass du ein Kleid oder eine Blue-Jeans brauchst? Dass du dir Sorgen
machen musst oder deine Prioritäten ordnen musst, dass du mit Sicherheit mit 65
Jahren immer noch eine Blue-Jeans hast? Ich glaube nicht, dass ich mit 65 noch
Blue-Jeans tragen werde.
Oh,
Ihr Kleingläubigen, ihr seid um so viel mehr wert. Warum seid ihr besorgt? Weil
ihr in eurem Denken ein Haufen Heiden seid. Das ist der Grund, das ist, was
Jesus sagt: Seid nicht besorgt wie die Heiden. Die Heiden trachten nach etwas
zu tragen, nach etwas zu essen, nach etwas zu trinken. Sie haben Angst um ihre
Existenz. Aber ihr braucht so nicht zu tun, denn euer himmlischer Vater weiß,
dass ihr dieses bedürft. Trachtet aber nicht nach täglichen Bedürfnissen,
trachtet aber nach erstens seinem Reich, zweitens seiner Gerechtigkeit, und das
was du brauchst wird von diesem euren gewaltigen Vater euch beigelegt. Die
Beilage sozusagen.
Was
heißt das? Trachte nach seinem Reich? Ich möchte zwei Auslegungsvorschläge
anbieten: Montags, Mittwochs und Freitags glaube ich das erste und Dienstags,
Donnerstags und Samstags glaube ich das zweite und am Sonntag rede ich nicht
darüber. Das erste: Gottes Reich, zuerst nach seinem Reich zu trachten, würde
für mich bedeuten, Priorität. Gottes Reich und seine Gerechtigkeit an erster
Stelle, und meine Bedürfnisse an zweiter Stelle. Ich habe versucht, so zu leben
in meinem Leben, mit meiner Frau.
Ich
hatte eine Ausbildung als Krankenpfleger, mit Spezialisierung für Lungen, ein
spezieller Beruf, den es hier nicht gibt. Ich ging in eine Gegend, wo viele
Ausbildungsstellen sind und Universitäten, und da gibt es überhaupt keine
Arbeitsstelle zu bekommen. Ich ging von Krankenhaus zu Krankenhaus, ich redete
nicht mit dem Personalchef, das ist eh Blödsinn, sondern mit dem Chefarzt und
solchen Leuten. Ich sagte ihnen, ich sang immer das gleiche Lied: ich stehle
nichts, ich arbeite eine Stunde für einen Stundenlohn, ich mag diesen Beruf,
ich möchte möglichst viel lernen und möglichst viel Verantwortung tragen und
ich arbeite niemals am Sonntag. Wenn du das als Krankenschwester sagst, schau,
was passiert ist: Der erste sagt: ich habe keine Arbeitsstelle, aber ich rufe
meinen Freund an, in einem anderen Krankenhaus. Und er ruft ihn an und sagt:
du, so einen habe ich lange nicht gesehen, kannst du ihn anstellen, kannst du
zumindest mit ihm reden, na ich empfehle ihn herzlich. Ich wurde so von Krankenhaus
zu Krankenhaus geschickt, bis ich in einem Krankenhaus landete, wo ich nie
geträumt hätte, dort eine Arbeit zu finden. Von Patientenbetreuung her das
zweitbeste Krankenhaus in den USA. Die Patienten essen von silbernem Geschirr, tatsächlich!
Und ich gehe dort hin, mit meinen vier Dingen (Vorsätzen): Ich stehle nichts,
ich arbeite fleißig ich möchte möglichst viel lernen und ich arbeite nicht am
Sonntag. Ich habe mit verschiedenen Ärzten geredet, ich habe viele Gespräche da
geführt, ich hatte die gleiche Qualifikation wie die anderen Bewerber, nahezu
keine Erfahrung, im Gegensatz zu vielen anderen, die bereit waren, sonntags zu
arbeiten, und ich bekam die Arbeitsstelle. Ich habe mit Vorliebe zu Ostern gearbeitet,
zu Neujahr und so weiter. Ich achtete das für eine Möglichkeit, ihnen entgegen
zu kommen, ich arbeitete jeden Samstag, aber das Reich Gottes, das Dabeisein beim
Brechen des Brotes und der Verkündigung des Wortes Gottes, wo ich auch eine
Verantwortung trug, das war mir wichtiger als mein Beruf. Und ich sagte den
Leuten, ich fahre lieber einen Lastwagen, ehe ich Sonntags arbeite.
Das
heißt nicht, dass du das tun musst. Ich weiß, die Christen sind mit Vorliebe
Krankenpfleger. Ich glaube, es sind nicht mehr als 10 – 15 Christen im
Schwabenland, die nicht Krankenpfleger sind.
Die
sind so viele, sie lieben diesen Beruf, und sie sind immer abwesend am Sonntag
im Gottesdienst. Und ich sah einfach: Das Reich Gottes ist mir wichtiger. OK.
Das ist eine Auslegungsmöglichkeit und ein praktisches Beispiel.
Aber
es gibt ein zweite Möglichkeit: Dass ich das Reich Gottes und seine
Gerechtigkeit an meiner Arbeit lerne. Petrus oder Elias, wo haben sie gelernt,
dem Herrn zu dienen? In seiner Tagesarbeit. Petrus hat die Bergpredigt gehört
und andere Dinge. Er kam sich nicht sonderlich sündig vor, und dann hat der
Herr gepredigt und hat sein Boot als Kanzel benutzt. Petrus ist dagesessen,
halb schläfrig wahrscheinlich, hat zugehört, ist sich nicht sonderlich sündig
vorgekommen. Und dann hat der Herr Jesus gesagt: Wirf deine Netze aus für einen
Fang. Er sagte: Herr, wir haben die ganze Nacht gefischt, aber auf dein Wort
will ich es tun! Und er hat es getan. Und da warf er sich zu den Knien Jesu,
steht so im Text: nicht zu den Füßen, denn er war knietief im Fisch; Und er
warf sich zu den Knien Jesu und sagte: Geh weg von mir, ich bin ein sündiger
Mensch.
Weißt
du, der Ort, wo du lernen kannst, was für ein Sünder du bist, ist deine
Arbeitsstelle oder deine Ehe. Da wirst du deine eigene Sündhaftigkeit kennen
lernen. Und es ist Gottes Wille für dich, dass du dort das Reich Gottes und
seine Gerechtigkeit suchst.
Amen
[1] Almosen waren Gaben der Barmherzigkeit, wie sie das mosaische Gesetz gebot: Die Wohlhabenden sollten die Armen und Bedürftigen unterstützen (vgl. 5. Mose 15, 7-10) oder „Gerechtigkeit“
[2] griechisch Doxa; dieses Wort wird vielfach von der Gott, dem Vater, und dem Sohn Gottes eigenen Herrlichkeit, Vollkommenheit und Vorzüglichkeit gebraucht; es kann auch mit »Ehre / Ansehen« übersetzt werden
[3] »Mammon« ist ein aramäisches Wort für Reichtum und Besitz
[4] Andere Übersetzung: Leibesgröße
[5] d.h. nach Gottes Gerechtigkeit