23. Bibelkurs BK 23
Die Flucht nach Ägypten (Matthäus 2, 13-15)
(Ein Beispiel, wie Umwege sehr sinnvoll sein können)
I. Ein großer Schrecken - für Maria und Josef.
Eben war hoher Besuch an der Krippe von Bethlehem: die Weisen aus dem Morgenland brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe (Matthäus 2, 1-12). Kaum hatten sie sich verabschiedet, traf plötzlich eine böse Nachricht ein: Maria und Josef sollen sofort - bei Nacht und Nebel - mit dem Jesuskind Bethlehem verlassen und nach Ägypten fliehen, denn der König Herodes trachtet dem Kind nach dem Leben. Ein Engel brachte die Botschaft, - also ist es eine göttliche Bestimmung. - Werden da nicht seltsame Fragen bei Maria und Josef aufgetaucht sein? - Das Kind ist der Sohn des Höchsten, sind so die göttlichen Wege? Mit einem Baby sollen sie über 400 km ins Ausland fliehen, - wie Asylanten, um ihr Leben zu retten. Soll das der Wille Gottes sein? Warum müssen schon am Anfang so große und so viele Schwierigkeiten stehen? Es begann ja gleich mit der Geburt in einem Stall. Das Baby mitten im Dreck und Gestank von Tieren. „So ein Mist!“ - hätte heutzutage sicher mancher gesagt! - Wäre nicht der große Gesang und die Botschaft der Engel gewesen, - Maria hätte fragen können: Was ist jetzt eigentlich göttlich an der ganzen Sache? Mist, Stall, Gestank, Abweisung - und das Baby mittendrin - sollen so die Pläne Gottes sein? Mancher von uns hätte da gleich zu Beginn alles hingeworfen und gesagt: Das kann unmöglich der Weg Gottes sein! - Aber es war doch ganz nach dem weisen Plan Gottes!
Was hat Maria in dieser Situation geholfen? - Sie hat sicher niemals die Stunde vergessen, als der Engel Gabriel ihr die Geburt ihres Kindes angekündigt hatte. Sie bewegte in ihrem Herzen immer wieder die letzten Worte des Engels: „..denn bei Gott ist kein Ding unmöglich“ (Lukas 1). Sie gab damals zur Antwort: „Siehe, ich bin des HERRN Magd. Mir geschehe, wie du gesagt hast.“ - Das bedeutet für Maria: „Ich stehe im Dienst des Allerhöchsten. ER kümmert sich um mich, ER lenkt meine Wege, ER sorgt für mich (wie ein guter Herr auch treu für sein Gesinde sorgt). ER wird auch schwierige Situationen meistern, denn ER ist ein großer HERR, ER ist der Allerhöchste, - bei IHM gibt es nichts Unmögliches. Es wird alles so geschehen, wie ER will. Und Sein Wille ist immer gut! “ - Dieses eine Sätzchen hat also Maria Tag und Nacht bewegt: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich!“ - Das hat ihr Ruhe und Zuversicht vermittelt. Wenn ihr eine Sache sinnlos erschien, - wenn sie nicht mehr „durchblickte“, - wenn sie und Josef völlig ratlos waren, dann sagte sie leise vor sich hin: „Aber bei Gott ist kein Ding unmöglich.“ Sie dachte viel über Gott nach, über Seine Größe und Seine Kraft. - Schon nach dem Bericht der Hirten an der Krippe über die Engelsbotschaft heißt es von Maria: „Sie behielt alles diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“ (Lukas 2, 14)
Noch zwei Mal steht in der Bibel dieser Satz. Einmal bei Abraham, als er und Sara schon in hohem Alter waren und der Engel kam und ihnen die Geburt eines Sohnes ankündigte. Wissenschaftlich, medizinisch, statistisch, geschichtlich gesehen war das einfach nicht möglich. Als Sara es hörte, musste sie sogar lachen, - weil sie diese Nachricht beim besten Willen nicht ernst nehmen konnte. Aber der Engel sagte: „Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein?“ (1. Mose 18, 14) Darf man Gott nicht auch mal das Außergewöhnliche zutrauen? - Das zweite Mal taucht es bei Jeremia auf. Der Prophet befand sich im belagerten Jerusalem. Draußen warteten die Babylonier jeden Moment auf das Signal, die Stadt einzunehmen. Da bekommt Jeremia von Gott den Befehl, sich außerhalb Jerusalems ein Grundstück zu kaufen. Der Kaufvertrag wurde sogar am Stadttor öffentlich abgeschlossen. Die Leute sagten: „Das ist doch blanker Unsinn!“ Aber Jeremia betete in großer Gewissheit: „Ach HERR, du hast Himmel und Erde gemacht durch Deine große Kraft...und es ist kein Ding vor Dir unmöglich.“ (Jeremia 32, 17) Es ist alles so gekommen, wie es Gott gesagt hatte, - wenn es auch lange gedauert hat. Jerusalem wurde zerstört, blieb über 70 Jahre ein Ruinenfeld, die Einwohner wurden nach Babylon (1000 km) verschleppt - zu Sklavenarbeit. Aber Gottes Versprechen hat sich erfüllt. Wo Menschen alle Hoffnung auf-gegeben hatten, hat Gott plötzlich doch eine Lösung gefunden, - eine Lösung, an die kein Mensch dachte. Bei Gott ist eben kein Ding unmöglich!
II. Gott geht oft sehr seltsame Wege - der große Umweg über Ägypten.
Ägypten hat schon oft im Plan Gottes eine Rolle gespielt. Es war mehr als einmal ein Werkzeug in der Hand Gottes.
1. Abraham zieht nach Ägypten mit seiner Frau Sara, - wegen einer Hungersnot, nicht lange nach seiner Berufung (1. Mose 12). Schon am Anfang seines Weges mit Gott musste also Abraham erkennen, dass nicht immer alles glatt verläuft und dass oft manches die Quere geht. Die Erfüllung der großen göttlichen Versprechungen waren noch in weiter Ferne. Abraham musste zunächst einmal lernen, einfach Gott zu vertrauen, auch wenn manches sich nicht nach seinen Vorstellungen gestaltete.
2. Joseph wird nach Ägypten verkauft. Als seine Brüder ihn eigentlich töten wollten, sich dann aber doch anders entschlossen, kam „zufällig“ eine Karawane vorbei, an die sie Joseph als Sklaven verkauften. Diese Karawane zog nicht nach Norden sondern ihr Ziel war Ägypten.
3. Jakobs Familie (70 Personen, darunter die 11 Söhne!) zieht - auch wegen einer großen Hungersnot im Land - auf Einladung Josephs hin nach Ägypten. Wieder einmal ist Ägypten die Rettungsstation für Israel.
4. Das Volk Israel entsteht in Ägypten. Über 400 Jahre lang lebt Israel in Ägypten. In dieser langen Zeit wird es ein Volk. Die gute Versorgung in diesem sehr fruchtbaren Land mit vor-bildlicher Verwaltung - das sind günstige Voraussetzungen für das Wachstum eines Volkes. Beim Auszug aus Ägypten zählt Israel 600 000 Männer.
5. Mose erhält seine vorzügliche Ausbildung in Ägypten - 40 Jahre lang. Die Pyramiden sind heute noch ein Beweis für die hervorragenden Mathematiker und Architekten dieser hohen Kultur des Landes, in der Mose lebte. Die Cheops-Pyramide von Giseh (sie ist die höchste!) ist 146m hoch (4 mal so hoch wie der Geroldsgrüner Kirchturm!), besteht aus 2, 3 Mio. Stein-blöcken (einer 50 Zentner schwer!), Grundfläche: 6 Fußballfelder. Jahrzehntelang haben Arbeiterheere daran gebaut - vor 4500 Jahren.
6. Ägypten ist aber auch für Israel das Symbol für Knechtschaft und Sklaverei. In diesem Land erreichten die Leiden Israels ihren Höhepunkt: nur mit Stoppeln (statt Stroh!) sollten die Israeliten die doppelte Zahl von Ziegeln herstellen, alle männlichen Babies sollten im Nil ertränkt werden. In dieser dunklen Stunde Israel berief Gott Mose als Retter des Volkes (2. Mose 1-4).
7. Ägypten hat eine vielfache Bedeutung im Blick auf das Handeln Gottes.
· Gott bezieht oft sehr große Umwege in seine Pläne ein und nützt auch diese Umwege für seine Ziele (es sind keine „sinnlosen Maßnahmen“!): das Volk kann wachsen, Mose erhält eine großartige Ausbildung.
· Gott plant oft sehr lange Wartezeiten ein, die aber auch nicht sinnlos sind. (Gott handelt immer mit großer Weisheit, so dass bei Ihm immer ein Sinn dahinter steckt, auch wenn wir ihn nicht erkennen!). Die Wartezeit hat sich sehr lange hingezogen, aber am Ende stand eine grandiose Demonstration der Allmacht Jahwes: der Auszug aus Ägypten (2. Mose, Kap. 7-14) - das größte Ereignis für Israel nach der Erschaffung der Welt. è Wer lange warten muss, darf mit großen Taten Gottes rechnen. - Auch Jesus musste relativ lange warten, bis Er „an die Arbeit gehen“ konnte. Bei Jesus waren es 30 Jahre Wartezeit für drei Jahre Wirkungszeit. (In Ägypten verbrachte er mehrere Jahre).
· In der größten Not, die wirklich zum Himmel schreit, greift Gott ein - auf sehr drama-tische Weise, durch gewaltige Katastrophen (die sog. 10 Plagen und der Zug durchs Rote Meer). Gott demonstriert äußerst eindrucksvoll, dass ER der Größte ist, - dass ER stärker ist als die zerstörerischen Mächte dieser Welt. „Wenn die Not am größten, ist Gott am nächsten!“ - ein häufig zitiertes Sprichwort, das aber nicht so häufig auch geglaubt wird - besonders, wenn man wirklich in großer Not steckt!
· Aber Ägypten ist nicht die Heimat! Israel hat sich im - Nachhinein - in Ägypten im Allgemeinen sehr wohl gefühlt (sonst wäre nicht der kräftig geäußerte Wunsch „zurück zu den Fleischtöpfen Ägyptens!“ so oft vom Volk geäußert worden!). Aber seine Heimat sollte nicht Ägypten sondern das verheißene Land Kanaan werden!
III. Äypten ist nicht die Heimat!
„Aus Ägypten habe ICH meinen Sohn gerufen, - spricht der HERR!“ (Hosea 11, 1) - das gilt für Israel und später für das Jesuskind. Gott sagt zu Mose: Wenn du vor den Pharao trittst, dann sprich zu ihm: „So spricht der HERR: Israel ist mein erstgeborener Sohn und Ich gebiete dir, dass du ihn ziehen lässt, dass er Mir diene!“ (2. Mose 4)
· Israel hatte Ägypten sehr viel zu verdanken (Gott hat Ägypten als Werkzeug benützt, um Israel viel zu geben), - aber Israel sollte in Ägypten nicht heimisch werden.
· Das ist schon bei Jakob offenbar geworden. Als er in hohem Alter (147 J.) in Ägypten starb, ordnete er an, dass sein Leichnam in der Höhle Machpela (bei Hebron), wo auch Abraham, Sara, Isaak, Rebekka und Lea beerdigt wurden, zur Ruhe gebettet werden solle. Die Groß-familie Jakobs zog also zur Beerdigung Jakobs mit einer großen Totenklage über 400 km nach Kanaan und kehrte dann wieder zurück nach Ägypten. - Die Familie scheute diese großen Umstände nicht; ein göttliches Gebot muss unbedingt eingehalten werden.
· Mit Joseph ist es ähnlich: er ist in Ägypten im Alter von 110 Jahren gestorben und wurde auch dort beerdigt (er hätte sicherlich eine große Pyramide verdient gehabt!), aber er nahm unter Eid seinen Brüdern das Versprechen ab, dass - wenn sie in das verheißene Land kommen werden - seine Gebeine mitnehmen sollen, um sie dort zu beerdigen. Sie sollen nicht in Ägypten ruhen!
· Der große Exodus (=Auszug) aus Ägypten war ein Markstein für die Geschichte des Volkes Israel (2. Mose 4-14). Damit verbunden ist das bedeutendste Fest Israels: das Passa-Fest. Der große Lobgesang des Mose (nach dem Durchzug durch das Rote Meer und dem Untergang der ägyptischen Armee gesungen) (2. Mose 15) wird in der Offenbarung mit der Anbetung des Lammes verknüpft: Tausende stimmen diesen Dankchoral - von Harfen begleitet - am gläsernen Meer an („das Lied des Mose und das Lied des Lammes“): „Groß und wunderbar sind deine Werke, HERR, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind die-ne Wege, du König der Völker.“ (Offenbarung 15) - Die Rettungstat durch Mose wird kombiniert mit dem Rettungswerk am Kreuz. - Prof. Michael Wolfssohn (als Jude aus Israel nach Deutsch-land eingewandert) von der Universität München, ein bekannter Historiker, schreibt in einem Artikel zum Holocaust: Gott hat in der Geschichte seines Volkes Israel - auch wenn es durch schweres Leid ging - immer ein positives Ziel verfolgt, angefangen beim Exodus aus Ägypten über Babylon bis in die Gegenwart. Dieses göttliche Prinzip gilt auch für den Holocaust. - Dr. Thießen wies oft darauf hin, dass durch den Holocaust die Juden den letzten, sehr starken Impuls von Gott bekamen, in ihr von Gott verheißenes Land zurückzukehren.
· Dass es für Israel eine große Gefahr war, in Ägypten für immer heimisch zu werden, er-kennt man leicht daran, dass während des Wüstenzuges - schon bald am Anfang - immer wieder der Ruf laut wurde: Lasst uns doch zurückkehren „zu den Fleischtöpfen Ägyptens“! Es fiel ihnen schwer, das Vertrauen ganz auf Jahwe zu werfen, in der Abhängigkeit von IHM zu leben (ohne die Rückendeckung eines Landes, das für alles gesorgt hatte).
· Dasselbe gilt in ähnlicher Weise für die Christen. Die Apostel betonen immer wieder in ihren Briefen: Wir sind nur Fremdlinge, Pilger, Durchreisende auf dieser Erde. Wir dürfen nicht zu sehr heimisch werden in dieser Welt. „Unsere Heimat ist im Himmel“ (Philipper 3, 20). - Wenn die große Busch-Verwandtschaft in Hülben auf der Alb in Württemberg zu Familienfesten beisammen war, dann wurde am Ende immer ein bestimmtes Lied gesungen, - das war dann der Abschluss des Festes: „Himmelan, nur himmelan, soll der Wandel gehn...“ Diese Zeile war der Anfang eines jeden Verses dieses Liedes, das zehn Strophen hat. Diese Gedanken sollten jeden nach Hause begleiten. Sie sollten jeden Tag dran denken: Es ist schön auf dieser Erde - aber das Schönste liegt vor uns: der Himmel, wo wir JESUS schau-en werden und bei IHM sein werden allezeit. - Kirche heißt auf griechisch: ekklesia, das heißt wörtlich: die Herausgerufene. Christen sind Menschen, die herausgerufen sind aus der Welt (wie Israel aus Ägypten herausgerufen wurde) - und denen man das auch an-merken soll.
· Auch die sog. „Entrückung“ deutet in dieselbe Richtung. In den beiden Briefen an die Gemeinde in Thessalonich schreibt Paulus ausführlich über das destruktive Wirken des Antichristen in der Endzeit: die Macht des Bösen wird überhandnehmen, - Lüge, Missachtung der Gesetze und Verführung werden dominieren, der Böse wird sogar durch Zeichen und Wunder die Menschen beeindrucken (2. Thessalonicher 2). Im Blick auf diese letzte Zeit schreibt aber der Apostel auch davon, dass die Gläubigen bei der Wiederkunft Jesu „entrückt werden auf den Wolken in die Luft“ und dann „bei dem HERRN allezeit sein werden.“ (1. Thessalonicher 4). Die Gläubigen werden also durch Christus „herausgerufen“ aus den Turbulenzen auf dieser Welt und auf ganz außergewöhnliche Weise an ihr himmlisches Endziel gebracht. Die „Posaune Gottes“ wird wie ein himmlisches Signal diese letzte „Rettungsaktion“ einleiten.
IV. Die Feindschaft der Welt - gegen Jesus.
· Der König Herodes will das Jesuskind - kaum, dass es geboren ist, - töten. (Matthäus 2)
· Pharao gibt den Befehl, alle neugeborenen Knaben aus dem Volk Israel gleich nach der Geburt im Nil zu ertränken. Die Hebammen aber gehorchen Gott! (2 Mose 1)
· Der König Saul verfolgt David aufs hartnäckigste, um ihn zu töten. (1. Samuel 18-31)
· Alle Völker versammeln sich zum Kampf gegen Israel (Sacharja 14)
· Die Verfolgung der Christen dauerte über 200 Jahre, - bis 313 n.Chr. ein Toleranzedikt durch Kaiser Konstantin erlassen wurde.
· Auch von Seiten des Islam wird von Anfang an ein sehr aggressiver Kurs gegen die Christen gesteuert - bis hin zu blutigen Verfolgungen in unserer Zeit.
V. Kein Platz für Jesus!
Diese immer wieder zu beobachtende Feindschaft gegen Jesus, die sich also schon sehr bald nach dem Erscheinen Jesu auf dieser Erde zeigte und zur Flucht der heiligen Familie nach Ägypten geführt hat, hat der Apostel Johannes in seinem Evangelium gleich am Anfang im ersten Kapitel deutlich formuliert: „Das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht er-griffen. ... ER kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen Ihn nicht auf.“ Jesus kam in sein eigenes Land, in seine Heimat - aber Er wurde in seinem eigenen Volk nicht angenommen.
Kein Platz für Jesus
...in Bethlehem, wo Maria und Josef überall Abweisung erfuhren, nicht einmal in einer Herberge Platz bekamen, so dass es dann endlich ein Stall war, in dem der Gottessohn zur Welt gebracht wurde.
... in Seinem Land Israel. Sein eigener Landesherr (der König Herodes) trachtet Ihm nach dem Leben.
Leider muss man diese Linie weiterziehen bis in die Gegenwart, - weil die Menschen durch die Jahrhunderte die gleichen geblieben sind.
Es ist oft kein Platz für Jesus ...
· ... im Tageslauf. Es sind viele wichtige Dinge zu erledigen, es ist auch oft viel Hektik, die man gar nicht vermeiden kann - sollte nicht doch ein Platz für Jesus sein?
· ... am Sonntag: wir brauchen ihn dringend zur Erholung und für unsere Familie. Manche merken es aber gar nicht, wenn Jesus dabei oft ganz vergessen wird. ER sollte einen Ehrenplatz an diesem Tag bekommen.
· ... und das kann man fortsetzen: kein Platz für Jesus ... im Urlaub, ... bei den Kindern, ...in der Jugendzeit, ... im Alter, ... bei der Freizeitgestaltung, ... beim Reden...
Was bei der Flucht nach Ägypten Kopfschütteln und Verwunderung hervorruft - dass kein Platz für Jesus ist - das ist heute genau so da, nur merken wir’s oft gar nicht mehr.
Johannes bringt aber in seinem ersten Kapitel dann einen wichtigen Satz: „Wie viele IHN aber aufnahmen, denen gab ER Kraft, Gottes Kinder zu werden, die an Seinen Namen glauben ... und die von Gott geboren sind.“ (Johannes 1, 12) - Wer Platz für Jesus hat, wer IHN also aufnimmt und annimmt, der erhält von Gott eine überirdische Kraft, die sein Leben umgestalten wird. Das Wort für Kraft ist dasselbe Wort, das verwendet wird, wenn Jesus die Befreiung eines Besessenen durchführt. Seine Kraft ist stärker als alles Böse. Wenn wir Christus aufnehmen, dann nehmen wir Seine Kraft auf. Mit dieser Kraft können wir alles ertragen und alles überwinden. - Deshalb schreibt Paulus: „In allen Situationen erringen wir die glänzendsten Siege durch Christus, der uns liebhat.“ (Römer 8, 37)
22. Jan. 2000 Pfr. Gerhard Hägel, Bobengrün