26. Bibelkurs BK 26
Was ist wichtig für ein geistliches Wachstum?
Die Apostel schreiben oft davon, dass bei den Christen ein geistliches Wachsen erfolgen soll. Petrus schließt seine Briefe mit der Mahnung: „Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres HERRN Jesus Christus!“ (2. Petrus 3, 18) - Paulus schreibt im Epheserbrief: „Lasst uns wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus!“ (Epheser 4, 15). Wir sollen also eine gewisse Reife erlangen, wie der Apostel es im Hebräerbrief ausdrückt: „Ihr solltet längst Lehrer sein, ihr braucht noch Milch und müsstet eigentlich schon feste Speise bekommen!“ (Hebräer 5, 12) Die Bibel steckt uns ein sehr hohes Ziel: „Ihr sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist!“ (Jesus in der Bergpredigt Matthäus 5, 48). - „Denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ICH bin heilig!“ (1. Petrus 1, 16) Diese Sätze sind von Gott ernst gemeint. Wir sollten sie nicht beiseite schieben oder für unerreichbar erklären sondern sie immer im Auge behalten. - Was kann uns dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen?
1. Wir brauchen geistliche Nahrung - reichlich und regelmäßig.
Das Wort Gottes ist die Speise für die Seele: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein sondern von einem WORT, das aus dem Mund Gottes geht.“ (Matthäus 4, 4) So wie wir täglich und regel-mäßig Speise einnehmen für unseren Körper, sollten wir das in ähnlicher Weise erst recht für unsere Seele tun. Nur dann ist ein inneres Wachstum und ein Kräftigwerden gewährleistet. Der Apostel mahnt: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen!“ (Kolosser 3, 16) Das bedeutet praktisch: sich genügend Zeit nehmen für die Bibel, - nicht nur kleine Pflichtabschnitte lesen sondern ganze Kapitel, - und dabei eine „heilige Mischung“: aus dem Alten Testament, aus dem Neuen Testament und den Psalmen. - ... und nicht vergessen: immer die Bibel betend lesen!
• ... dabei entdecke ich Gottes Größe, wenn ich Sein Handeln in der Geschichte studiere. Die Bibel erzählt uns eine Menge Beispiele, wie Gott in das Geschehen eingegriffen hat und Seine Macht gezeigt hat: angefangen von der Schöpfung über den Exodus (=Auszug aus Ägypten) und die Wunder Gottes bei der Wüstenwanderschaft des Volkes Israel bis zu den zahlreichen Wundern Jesu und vor allem Sein Sterben und Auferstehen. Einige Psalmen haben diesen Gedanken sogar als Hauptthema: Psalm 78; 105; 106; 135; 136; 147; 148. Israel sollte immer wieder daran erinnert werden, wie gewaltig Gott in der Geschichte eingegriffen hat. Fest überzeugt zu sein, dass wir einen großen Gott haben, ist sehr wichtig, wenn es gilt, große Schwierigkeiten zu überwinden.
• ... dabei lerne ich die Art von Gottes Denken kennen. Gott denkt anders als wir Menschen, - oft sogar ganz anders. - Als Jesus den Jüngern sein Leiden und Sterben ankündigte, war Petrus total dagegen. Jesus tadelte ihn hart und sagte: „... du meinst nicht, was göttlich ist, sondern was menschlich ist.“ (Matthäus 16, 23) Gott sagt beim Propheten Jesaja: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und meine Wege sind nicht eure Wege ... Meine Gedanken sind höher als eure Gedanken...“ (Jesaja 55, 8) Gott macht sich also bei allem Seine Gedanken, ER macht sich mehr Gedanken als wir, ER sucht nur die besten Wege für die, die IHN liebhaben. Darum sollen wir uns vor dem Anklagen und Rebellieren hüten. - Je mehr ich die Bibel lese, desto mehr lerne ich die Denkweise Gottes kennen. Das hilft uns sehr, das Geschehen in unserem Leben und um uns herum richtig zu beurteilen.
• ... dabei wird in meinem Inneren Positives gespeichert. Viele Menschen leiden darunter, dass sie so sehr von negativen Gedanken geprägt sind, - dass das negative Denken immer zuerst kommt, wenn wir vor einer Wahl stehen. Es gibt nichts Positiveres als das Wort Gottes. Paulus schreibt: „In Christus ist das große JA, in dem alle göttlichen Zusagen und Versprechungen gebündelt sind.“ (2. Korinther 1, 20) Je mehr die Worte und Taten Christi in uns Wohnung bekommen, desto mehr müssen die Negativ-Momente weichen, - desto stärker wirken die positiven göttlichen Kräfte. - Wenn Juden sich unter der Woche in der Synagoge zur Morgenandacht versammeln, dann wird am Anfang das sog. „Große Hallel“ gelesen, das sind die letzten Psalmen (145 bis 150). Da drin ist kein Notschrei enthalten, da wird nur die Größe und Herrlichkeit Gottes beschrieben - und jeder Psalm (außer Psalm 145) beginnt und endet mit einem Halleluja! Das hat den Juden in der jahrhundertelangen Verfolgung sehr viel Kraft und Zuversicht in dunkelsten Stunden vermittelt. - Zu Beginn eines jeden Sabbat-Gottesdienstes werden sechs Psalmen gelesen (Psalm 95-99 und Psalm 29, die jeder Jude aus-wendig kann). Auch sie beschreiben in farbigen Bildern die Macht und Größe Gottes. Auch dadurch sollte den Frommen innere Kraft zukommen. - Man bedenke, dass wir jeden Tag eine Unzahl von Daten und Informationen aufnehmen und speichern, aus Zeitungen, Magazinen, Fernsehen, Gesprächen, Neuigkeiten. Im Journalismus gilt die Faustregel: „Bad news are best news.“ ( = „Schlechte Nachrichten sind die besten Nachrichten“) Das heißt: Schlechte Nachrichten lassen sich am besten verkaufen, werden am begierigsten aufgenommen. Kein Wunder, wenn dann unser Kopf voll von irdischen und negativen Gedanken ist, wenn so wenig Hoffnung und Zuversicht uns erfüllt, - wenn kein Platz mehr da ist für die göttlichen Gedanken. - Wenn das Göttliche fehlt, dann breitet sich das Negative unaufhaltsam aus und beherrscht uns schließlich. Dem allen muss man das WORT Gottes entgegen setzen. Das ist das beste Gegenmittel.
2. Wir brauchen zum geistlichen Wachstum Gemeinschaft mit Gläubigen.
Paulus war fast nie allein auf Reisen. Er hatte immer andere Christen dabei: Lukas, Timotheus, Silas, Markus, Barnabas...
• ... zur gegenseitigen Stärkung. Jesus sagte: „Wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich mitten unter ihnen.“ Wenn Jesus anwesend ist, dann bedeutet es sehr, sehr viel. Seine Gegenwart bringt Kraft, bewirkt eine göttliche Atmosphäre. Darum ist das Zusammensein mit Brüdern und Schwestern so wichtig. Das stärkt uns in jeder Hinsicht.
• ... das dient auch zur gegenseitigen Korrektur. Auch das ist sehr wichtig. Wir machen weniger Fehler, wenn Christen um uns herum sind. Vier Augen sehen mehr als zwei Augen, sagt das Sprichwort. Allein fällt es uns schwerer, Gefahren oder eigene Schwächen zu erkennen.
• In der Gemeinschaft lernt man lieben. Das ist sehr nötig. Denn von Natur aus ist jeder Mensch ein Egoist. Und Liebe ist etwas Göttliches. Jesus hat die Liebe vom Himmel auf die Erde gebracht. Wo Jesus nicht ist, da fehlt auch die Liebe. Man hört jeden Tag von Liebe, aber die göttliche Liebe ist von ganz anderer Qualität. Liebe ist das Kennzeichen der Christen. In 1. Korinther 13, 1-13 ist sie beschrieben. Liebe im biblischen Sinn bedeutet:
• die Nöte des andern mittragen
• die Interessen des anderen achten
Durch die Fußwaschung (Johannes 13, 1-20) wollte Jesus seinen Jüngern sehr plastisch durch Sein Vor-bild zeigen, wie wichtig es ist, dass wir einander dienen, einander helfen - und eben nicht unsere eigenen Interessen diplomatisch durchsetzen. Liebe fragt immer nach dem Wohl-ergehen des anderen. (In München sind die Einzelhaushalte in der Mehrzahl. Viele jungen Leute ziehen daheim aus, weil sie ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen wollen, - haben dann aber Schwierigkeiten, in der Ehe ein gutes Zusammenleben zu realisieren. Sie haben das „Trainingslager“ daheim in der Familie nicht absolviert.) - Thomas war ein Einzelgänger unter den Jüngern - und er wäre deshalb beinahe am Glauben gescheitert. (Johannes 20, 24-29) - Christliche Gemeinschaft ist notwendig und hilfreich für unser geistliches Wachstum.
3. Wir müssen die Wachstumshindernisse erkennen und beseitigen.
In der biblischen Sprache heißt das: Sünde erkennen und frei werden von Sünde. Die Sünde ist eine große Macht, größer als die meisten denken. In Römer 7 wird sie beschrieben - bis hin zu dem Satz: „Das Gute, das ich will, tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“ - Und in Römer 8 (schon ab Römer 7, 24) wird der Sieg über die Sünde beschrieben. - Wo Sünde da ist und nicht erkannt und auch nicht vergeben ist, da besteht immer eine Blockierung des geistlichen Wachstums. Wenn „Sand im Getriebe“ ist, arbeitet die Maschine schlecht und geht allmählich kaputt. Darum ist es für das geistliche Vorwärtskommen so bedeutsam, dass ungöttliche Dinge und Verhaltensweisen erkannt, bekannt und vergeben werden.
Hier hat die Beichte ihre große Bedeutung und deshalb ist sie auch von Gott angeordnet worden. (Johannes 20, 23) Zu einer Beichte im biblischen Sinn gehören: 1. Sünde erkennen 2. Sünde bereuen 3. Sünde bekennen 4. Glauben, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist 5. Die zugesprochene Vergebung in Jesu Namen annehmen. - Die zweite Hälfte jeweils der Apostelbriefe beschäftigt sich immer mit Problemen, Blockierungen und Schwierigkeiten im praktischen Leben der Christen, - wie sie anzugehen sind und überwunden werden können. Den Aposteln lag sehr am Herzen, diese Bremskräfte zu erkennen und zu beseitigen. Sie wollten helfen, das Ziel zu erlangen, - nämlich Christus ähnlich zu werden. (Römer 8, 29: „...dass sie gleich sein sollten dem Bild Seines Sohnes...“)
4. Die Verbundenheit mit Christus hilft uns sehr, geistlich zu wachsen.
Im Gleichnis vom Weinstock und den Reben sagt Jesus: „ICH bin der gute Weinstock, wer in mir bleibt und ICH in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne Mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15, 5) Ohne die innige Verbundenheit mit Jesus geht es bei uns nicht vorwärts. Christus lebt in uns (Galater 2, 20). Durch IHN wohnen göttliche Kräfte in uns. Das sollten wir täglich bedenken. Und diese Verbindung mit Jesus sollten wir auch sehr pflegen und festigen. Das geschieht durch das Zwiegespräch mit IHM - im Gebet! - durch das fleißige Hören auf Seine Stimme, die in der Bibel zu vernehmen ist. Ein Hobby kann uns total ausfüllen („...er ist mit Leib und Seele dabei“), ähnlich sollte es bei uns mit Jesus sein. Wir sollten in unseren Gedanken und Träumen (wie bei einem Hobby) uns viel mit Seinen Worten und Taten beschäftigen.
5. Wachsen durch Prüfungen und Anfechtungen.
Abraham, der als das Vorbild für alle Gläubigen gilt, hatte zehn Prüfungen zu bestehen. Die zehnte war die schwerste (die Opferung Isaaks - 1. Mose 22, 1-19). Abraham hat in diesen Prüfungen sehr viel gelernt. Er ist aus der „Schule Gottes“ nicht ausgestiegen. Er ist drin geblieben und hat das Gottvertrauen nicht aufgegeben. In den Anfechtungen ist es wichtig, niemals „das Handtuch zu werfen“. Als Abraham mit seinem Sohn Isaak drei Tage unterwegs war zum Berg Morija, wo er ihn opfern sollte, war er in Gedanken nicht von Wehmut, Verzweiflung oder An-klage erfüllt („Wie kann Gott so etwas Schreckliches von einem Vater verlangen!!“) sondern er dachte ganz anders als die meisten von uns. Er war überzeugt: wenn er seinen Sohn tötet, dann wird ihn Gott bestimmt wieder auferwecken, denn die Verheißung, die Gott ihm gab, dass nämlich er - Abraham - viele Nachkommen erhalten werde, kann nur auf diese Weise in Geltung bleiben. Was Gott verspricht, das wird auch absolut eintreffen, so dass im Notfall sogar Unmögliches geschieht, - in diesem Fall also eine Totenauferweckung. So dachte Abraham über Gott, - so groß stellte er sich IHN vor. Im Laufe seiner vielen Prüfungen hatte das Abraham allmählich gelernt. In Hebräer 11, 19 heißt es: „Abraham dachte: Gott kann auch Tote auferwecken...“. Dieses „Gott kann“ fest im Herzen zu behalten und immer groß vor Augen zu haben, das ist sehr wichtig in Stunden der Anfechtung. Je früher das unser Denken regiert, um so leichter können wir Schwierigkeiten überwinden.
Große Leute im Reich Gottes sind alle durch Prüfungen, oft sogar durch schwere Prüfungen gegangen. Es ist wie bei den Astronauten: sie müssen schwerste Tests mitmachen, weil man Großes mit ihnen vorhat. Aber sie machen gerne mit, weil ihnen das Ziel das wert ist. - So sind die göttlichen Werkzeuge durch manche Dunkelheiten geführt worden, - aber sie waren überzeugt: Gott führt uns, Gott hilft uns, ER lässt uns nicht im Stich, ER begleitet uns und ER bringt uns auf alle Fälle ans Ziel. „Nichts kann uns von der Gemeinschaft mit dem allmächtigen Gott trennen“ schreibt der Apostel Paulus am Ende des 8. Kapitels im Römerbrief.
Ein Liederdichter hat es schlicht und klar formuliert:
„Wie ER mich durchbringt, weiß ich nicht,
doch eines weiß ich wohl:
dass ER, wie mir Sein Wort verspricht,
mich durchbringt wundervoll.“
Martin Luther hat in einer schweren Prüfungszeit, als er auf 1530 sich auf der Veste Coburg befand und auf dem Reichstag in Augsburg alles auf dem Spiel stand, in einem Brief an Philipp Melanchthon einen gewichtigen Satz am Schluss geschrieben, in dem sein starkes Gottvertrau-en zum Ausdruck kommt: „Wenn nicht geschieht, was wir wollen, dann das, was besser ist.“ - Wer viele Prüfungen durchmacht, ist auch ein guter Seelsorger und ein Prediger, der die Herzen der „Mühseligen und Beladenen“ erreicht.
David war am Ende seiner fast 12 Jahre dauernden Verfolgungszeit durch den König Saul
einmal an einen absoluten Tiefpunkt gelangt: weil sein Lager in Ziklag durch einen Überfall der Amalekiter zerstört war. Dadurch wurde selbst die Schar seiner Getreuen so erbittert, dass sie ihn steinigen wollten. Was tat David in dieser gefährlichen Situation? „David ging in die Stille
und stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott.“ (1. Samuel 30, 6) - In Prüfungszeiten ist es wichtig, dass wir die Stille mit Gott und Seinem Wort suchen, - damit die vielen anklagenden und Selbstmitleid erregenden Stimmen unser Herz verlassen und die göttlichen Gedanken in uns Platz nehmen. Das kostet oft eine gewisse Zeit, aber auf diese Weise können wir den Satan mit seinen bösen Gedanken vertreiben. Jesus machte es so, als Er vom Teufel versucht wurde. (Matthäus 4, 1-11)
6. Wachstum in der Erkenntnis.
„Wachset in der Erkenntnis!“ schreibt Petrus in seinem zweiten Brief (2. Petrus 3, 18) - das heißt: wir sollen immer mehr den „Durchblick“ bekommen in den Wirrungen des Lebens und auch im Weltgeschehen. Wir sollen immer mehr die Pläne Gottes erkennen, - in unserem eigenen Leben wie auch mit Israel, die göttlichen Gesetze im Leben und in der Geschichte. Wir sollen auch in die Geheimnisse Gottes eindringen. - Viele verstehen nicht, warum es so viel Leid in der Welt gibt. Das ganze Buch Hiob beschäftigt sich mit diesem wichtigen Thema der Welt-geschichte und gibt uns eine klare Antwort: wir sollen nicht Antworten auf unsere Fragen suchen sondern wir sollen die Nähe Gottes suchen. Die Gemeinschaft mit Gott ist am Ende dem Hiob mehr wert als die Antworten auf seine viele Fragen, die ihn am Schluss gar nicht mehr interessieren. Paulus betet in Epheser 1 darum, dass die Christen in Ephesus erleuchtet werden
und erkennen, zu welcher Hoffnung sie berufen sind und welch großes Erbe in der Ewigkeit auf sie wartet. - Es braucht also göttliche Erleuchtung, damit wir mehr die großen Themen Gottes erkennen: den Missionsauftrag der Christenheit für alle Völker, die Aufgaben in unserer nächsten Umgebung - ganz allgemein gesagt: dass wir erkennen, was in Gottes Perspektive wichtig und was unwichtig ist. - Was hilft uns, um in der Erkenntnis weiterzukommen?
Hören, Lesen, Seelsorge, Unterweisung in der Heiligen Schrift.
7. Wachsen durch Übernahme von Aufgaben im Reich Gottes.
Es ist eine allgemeine Lebensregel: man wächst an seinen Aufgaben. Jesus hat oft die Arbeit im Reich Gottes mit der Arbeit in einem Weinberg verglichen. Im Weinberg gibt es immer viel zu tun und oft haben die Arbeiter, besonders bei der Ernte, gefehlt, so dass in einem Gleichnis der HERR auf dem Marktplatz fragt: „Warum steht ihr so müßig herum?“ (Matthäus 20, 6) Es fängt an, dass wir „mit dem Munde bekennen“ (Römer 10, 10) Es ist so wichtig, dass wir den Mund auftun und laut sagen, was Gott in unserem Leben getan hat und jetzt noch tut. Auf diese Weise erfährt unsere Umgebung, dass es einen lebendigen Gott gibt, der auch heute noch im Leben eingreift, - der Gebete erhört und zu uns spricht. - Dann gibt es in der Gemeinde und um uns herum viele, viele Aufgaben, große und kleine - und die kleinen Aufgaben soll man nicht unterschätzen. Sie sind in den Augen Gottes größer als wir denken. Es gibt vielerlei Möglichkeiten: von den Kinderstunden angefangen bis zu den Alten- und Krankenbesuchen, Schriften verteilen, bei praktischen Aufgaben mit anpacken..... Im Reich Gottes mitzuarbeiten, das ist eine große Ehre - und das wird der HERR reichlich segnen!
Was ist das Ziel? Wir sollen zur Reife gelangen... im Gebet; ... im Umgang mit der Bibel; ... im Umgang mit der Stille... im Umgang mit der Zeit ... im Umgang mit unserem Geld, ... im Umgang mit unseren Mitmenschen. Es gibt in allen diesen Bereichen verschiedene Stadien: man kann ein Anfänger sein, aber man sollte nicht Anfänger bleiben! Man kann zu den Fort-geschrittenen gehören, - aber das Ziel ist die Reife. - Als die Oberin Eva von Tiele-Winckler einmal zum Urlaub in der Schweiz war, traf sie dort zufällig den bekannten China-Missionar Hudson Taylor (der im selben Haus Erholung suchte) und war oft mit ihm zusammen. Als sie nachhause kam und davon berichtete, wurde sie gefragt: „Ist Hudson Taylor wirklich so ein heiliger Mann, wie man hört?“ Ihre Antwort: „Ja, er ist wirklich ein Heiliger. Er hat bei Tisch nie etwas Schlechtes über andere und nie etwas Gutes von sich selbst gesagt.“ - Das ist Reife!
8. Juli 2000 Pfr. Gerhard Hägel, Bobengrün