27. Bibelkurs BK 27
Hindernisse überwinden
Beispiel: Israels Weg aus Ägypten durch die Wüste ins Gelobte Land.
(2. Mose 13-17)
Nach den dramatischen zehn Katastrophen, die über Ägypten hereingebrochen waren, musste Pharao nachgeben und ließ das Volk Israel ziehen. Gott hatte Seine Macht auf gigantische Weise offenbart. Nach über 400 Jahren Sklavendienst war Israel jetzt ein freies Volk. (ca. 1200 vor Chr.) Nun sind 600 000 Mann (dazu die Frauen und Kinder) unterwegs in das Land, das schon dem Stammvater Abraham verheißen war. Eine uralte Vision sollte in Erfüllung gehen. Aber bis dahin war noch ein weiter Weg. Es war zunächst ein Zug ins Unbekannte. Nach genau drei Monaten sollten sie am Berg Sinai ankommen - eine Wegstrecke von ca. 300 km. Gott führte das Volk wohlweislich nicht den kürzesten Weg an der Küste entlang durch das Gebiet der Philister - aus einem besonderen Grund: „Gott dachte, es könnte das Volk gereuen, wenn sie Kämpfe vor sich sähen, und sie könnten wieder nach Ägypten umkehren.“ (2. Mose 13, 17). Dieser Zug beginnt damit, dass Gott dem Volk eine eigenartige Orientierungshilfe gibt: die Wolken- und die Feuer-säule. Wegweisung ist in der Wüste sehr wichtig. Gott selbst hat sie übernommen. Einen besseren Lotsen gibt es nicht.
Was bedeuten die Wolken- und die Feuersäule?
· Gott selbst führt sie. ER wird den besten Weg zeigen. Es wird keine Fehlleitung geben. Auf Seine Führung kann man sich beruhigt verlassen. - Das gilt für alle Zeiten für die, die sich Gott anvertrauen. Das schreibt David in seinem berühmten Psalm 23: „ER führt mich auf rechter Straße...“ Das meint auch Jesus mit dem Bild vom Guten Hirten (Johannes 10). Unser Leben wird mit einer unsichtbaren Hand gesteuert von Dem, der den totalen Überblick hat.
· Gott selbst ist allezeit bei seinem Volk gegenwärtig. Auch diese Zusage ist sehr wichtig. Zu wissen, dass wir nicht allein sind - auch in der „Wüste“ nicht - und dass der Allmächtige jeden Augenblick in unserer Nähe ist, - das sollten wir nie vergessen. Diese Zusage gab Jesus Seinen Jüngern mit, als ER sie als Apostel unter die Völker schickte. (Matthäus 28, 20) Wir vergessen das oft sehr schnell, dass der Allerhöchste hinter uns steht.
· Gott übernimmt auch den Schutz des Volkes. In Krisenzeiten war die Wolkensäule wie eine Nebelwand, die das Volk den Blicken der Feinde entzog. - Auch die Gotteskinder stehen unter dem besonderen Schutz Gottes und Seiner Engel. Das unterstreicht vor allem der Psalm 121 mehrfach: „Der HERR behütet deinen Ausgang und Eingang - ab sofort und für alle Zeit.“
Am Schluss wird besonders betont: „Niemals wich die Wolkensäule (und die Feuersäule) von dem Volk“ (13, 22). Ein alter Ausleger schreibt: „Leider hatte sich das Volk allmählich an die Wolkensäule gewöhnt“ und sie wussten dann nicht mehr, was sie für das Volk bedeutet. - Wir vergessen auch sehr leicht die großen Zusagen Gottes - und werden dann unruhig.
Aber nun tauchen einige große Hindernisse auf, die Angst und Schrecken verbreiteten. Wenn man sie aufmerksam studiert, kann man eine Menge lernen, wie man Hindernisse nach göttlicher Anweisung überwinden kann.
I. Gottes große Machttat am Roten Meer. (Kap. 14)
Es begann gleich am nächsten Tag mit einer bösen Überraschung. Die Wolkensäule führte an einen See, aber nirgends war eine Furt zu entdecken. Und bevor man überlegen konnte, wie das Problem zu lösen sei, traf die Schreckensnachricht ein: der wütende Pharao verfolgt mit seiner ganzen Kriegsmacht das Volk Israel. Vor ihnen die Wassermassen, hinter ihnen die schwer bewaffnete Streitmacht eines Weltherrschers. Wie reagiert das Volk?
· „Warum hast du uns das angetan, Mose, dass du uns aus Ägypten geführt hast?“ Sie denken sofort an die Zeit in Ägypten (wo sie einigermaßen in geordneten Verhältnissen lebten) - aber sie denken nicht an die zehn Katastrophen, mit denen Gott Seine Größe gezeigt und Pharao zum Nachgeben gezwungen hatte. è Wir vergessen auch oft sehr schnell, dass ein allmächtiger Gott uns zur Seite steht und träumen von der „guten alten Zeit“ statt von der Herrlichkeit des uns umgebenden Gottes und den Engelscharen, die uns begleiten.
· „Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.“ Das Volk denkt gleich an das Allerschlimmste, ans Sterben. è Wenn wir bei unseren Sorgen an die Zukunft denken, dann geraten wir oft in die gleiche Gefahr, dass wir das Bevorstehende in den schwärzesten Farben uns ausmalen. Wer so denkt, tut so, als habe er keinen Gott, der ihm Fürsorge und Führung fest versprochen hat. Das ist eine „Majestätsbeleidigung“ des Allmächtigen, so hat es Heinrich Kemner genannt.
Wie soll man sich in solchen Situationen verhalten? Mose gibt klare Anweisung:
· „Fürchtet euch nicht!“ - das heißt: Habt keine Angst! - weil Jahwe stärker ist als Pharao, weil der Weltenschöpfer auch die Meere regiert. Spurgeon sagt: „Die Angst überlassen wir denen, die keinen Vater im Himmel haben.“
· „Steht fest!“ Sie sollen fest auf dem Boden der göttlichen Zusagen stehen. Was Gott versprochen hat, das ist absolut zuverlässig. Wenn das Gottesvolk nach Kanaan kommen soll, dann können sie nicht unterwegs in der Wüste sterben. è Es ist so wichtig in Krisenzeiten, dass wir die göttlichen Verheißungen kennen und sie uns einprägen, dass sie fest in unserem Denken verankert sind. Sie werden in Erfüllung gehen. Gottes WORT ist ein Fels!
· „Der HERR wird für euch streiten“ - das heißt: der HERR wird handeln, der HERR wird in das Geschehen eingreifen. Gott bleibt nicht untätig. Nicht Schicksal und Zufall regieren die Welt sondern unser HERR lenkt den Verlauf der Ereignisse.
· „... und ihr werdet stille sein.“ è Psalm 46: „Seid stille und erkennt, das ICH Gott bin.“ Wir sollen nicht voller Nervosität tausend Möglichkeiten in Erwägung ziehen sondern in der Stille über Gott nachdenken, über Seine gewaltige Kraft, über Seine Weisheit, über Seine große Liebe zu uns. Solches Nachdenken bringt uns Ruhe und das Gefühl der Geborgenheit.
Dass Gottes Macht viel größer ist als das Volk dachte, das wird deutlich herausgestellt:
· Das Volk geht auf dem Trockenen (nicht durch Morast stapfend!) mitten durch das Rote Meer hindurch.
· Das Wasser steht wie eine Mauer zur Rechten und zur Linken. „Wind und Meer sind IHM gehorsam“ sagten die Jünger nach der Stillung des Sturmes (Markus 4).
· Nicht einer von den Ägyptern blieb übrig (V.28), alle sind sie tot. Sie sahen sogar die Toten.
Diese Fakten sollen verdeutlichen, dass Gott ein Problem gründlich anpackt und grandios löst. Sicherlich war das Volk Israel sehr beschämt, als sie glücklich am andern Ufer angekommen waren und die Macht ihres Gottes miterlebt hatten - nachdem sie vorher so gezweifelt hatten. Gott ist größer als wir denken - an diesem Punkt haben wir viel zu lernen!
II. Der große Lobgesang Mose’s: Unser Gott ist ein handelnder Gott. (2. Mose 15)
Das ist ein sehr wichtiges Lied. In der Offenbarung wird sogar noch einmal darauf hinge-wiesen (Offenbarung 15). Da ist von dem Lied des Mose und von dem Lied des Lammes die Rede und am Anfang heißt es: „Groß und wunderbar sind Deine Werke, HERR, allmächtiger Gott!“ Mo-se beginnt: „Ich will dem HERRN singen, denn ER hat eine herrliche Tat getan...“ Das bedeutet: unser Gott ist aktiv, ER ist ein handelnder Gott, ER macht Geschichte, ER greift ein ins Leben der Völker und der einzelnen Menschen. - Viele denken bei Gott an ein höheres Wesen, das weit weg ist und ziemlich hilflos dem turbulenten Treiben auf der Erde zuschaut. So sieht es die Bibel nicht! Jahwe ist ein äußerst dynamischer Gott, der mit Blitz und Donner und Erdbeben arbeitet und bei dem Wunder zum Handwerk gehören. An der Weltmacht Ägypten hat das Gott klassisch gezeigt. Und das will Mose in seinem wunderbaren Lied groß herausstellen - an einzelnen Punkten:
· Gott hat unendlich viel Kraft. „Jahwe ist Sein Name“ (V.3) das heißt: ER ist unsere Stärke, ER ist ein Kriegsmann (V.3), ER hat die Feinde zerschmettert, wie Steine sind sie im Meer in die Tiefe gegangen (V.5). Der HERR ließ den Wind blasen und die Wasserwogen über die Ägypter zusammenschlagen. è Wir sollten uns mehr mit der großen Kraft Gottes beschäftigen als mit dem Umfang und der Größe unserer Probleme - dann fällt es uns auch leichter, von Gott Großes zu erwarten. Psalm 37, 5: „...hoffe auf IHN, so wird ER handeln!“
„HERR, wer ist Dir gleich?“ (V.11) Das ist eine wichtige Frage. Sie kommt oft in der Bibel vor (über 15 mal in den Psalmen und bei den Propheten). Der Name des obersten Erzengels lautet Michael - und dieser Name bedeutet: „Wer ist wie Gott?“ Das ruft der Erzengel immer wieder ins Weltall hinein - und es kommt keine Antwort. Unser Gott ist unvergleichlich, in Seiner Macht, in Seiner Weisheit, in Seiner Liebe. Wohl dem, der zu Ihm Vater sagen kann! Wir haben einen wunderbaren HERRN, niemand kann sich mit Ihm messen.
· Der mächtige Arm Gottes. Darauf weist Mose mehrmals hin: „HERR, Deine rechte Hand tut große Wunder, ... hat die Feinde zerschlagen, ...vor Deinem mächtigen Arm erstarrten die Feinde.“ - „So sah Israel die mächtige Hand Gottes.“ (14, 31). Mit dem Bild vom starken Arm sollen wir leichter erfassen, dass Gott eingreift, die Probleme anpackt und mit Stärke regiert. - Wer einen starken Arm hat, kann leichter einen Fels wegwälzen als ein Schwacher.
· Die totale Vernichtung des Feindes. Sie wird drastisch geschildert: „Gott hat die Widersacher gestürzt, ER verzehrte sie wie Stoppeln, sie sanken wie Steine in die Tiefe...“ Wer einen grimmigen Feind total vernichten kann, der beweist damit seine Stärke.
Alle diese Sätze und Bilder sollen unterstreichen, wie mächtig Jahwe ist. Auf mehrfache Weise rühmt Mose die unvergleichliche Herrlichkeit und Kraft unseres Gottes. Er tut es in einem Lied, damit wir es uns leichter einprägen und immer wieder singen - und damit immer wieder an unseren mächtigen Gott erinnert werden. Diese Erinnerung brauchen wir jeden Tag!
III. Das bittere Wasser von Mara. (2. Mose 15, 22-25)
Nach diesem großen Lobgesang zieht das Volk Israel weiter - und nach drei Tagen begegnet ihnen schon das nächste Hindernis: sie finden Wasser - zu ihrer großen Freude - aber es nicht genießbar, es ist bitter. Und im Nu sind die alte Unzufriedenheit und der Missmut wieder da. Alles vergessen: das Loblied, der Durchzug durchs Rote Meer, die grandiose Befreiung aus Ägypten. Niemand sagt: „Der die Wasser des Roten Meeres geteilt hat, der kann auch bitteres Wasser gut machen!“ So sind wir Menschen! Sehr schnell „fällt uns das Herz in die Hosentasche“, sobald plötzlich ein Hindernis auftaucht. Und kaum einer erinnert sich an die Großtaten Gottes in alter und neuer Zeit! - Welch schädliche Folgen hat unsere Vergesslichkeit! Wie schlimm, dass wir uns sofort von einer neuen Situation gefangen nehmen lassen und nicht mehr auf den HERRN schauen können. - Wie kommt die Wende zustande?
· Mose betet. Das ist das erste, was wir in einer Notsituation tun sollten: beten! Das Volk treibt die Not ins Murren, den Gottesknecht treibt sie ins Gebet. - Im Psalm 107 werden vier Bei-spiele berichtet von Menschen in verzweifelten Notlagen - und jedes Mal heißt es am Schluss: „Die zum HERRN riefen in ihrer Not und ER half ihnen aus ihrer Not....“
· Gott zeigt einen Weg. „Der HERR zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, da wurde es süß.“ è Gott antwortet oft nicht gleich mit einer Lösung des Problems sondern ER zeigt einen Weg. Wer betet, erhält oft von Gott Fingerzeige, die uns auf die richtige Spur bringen und die uns anzeigen, was wir nun tun sollen.
III. Gott speist das Volk mit Wachteln und Manna. (2. Mose 16)
Sechs Wochen nach dem Auszug aus Ägypten taucht ein Problem auf, das wir alle gut kennen und das auch Jesus in der Bergpredigt (Matthäus 6) anschneidet: „Woher nehmen wir zu essen und zu trinken?“ In der Wüste hat diese Frage natürlich eine besondere Brisanz. Das Volk rebelliert gegen Mose (es „murrt“) sehr heftig: „Wären wir doch in Ägypten, da hatten wir die Fleischtöpfe und Brot die Fülle.“ Die Knechtschaft in Ägypten erscheint ihnen begehrenswert, weil sie etwas Sicheres darstellt gegenüber der Unsicherheit des Glaubensweges mit Gott. Zehn Jahre nach der Wende ergab eine Umfrage, dass viele Bürger im Osten immer noch mit der alten DDR liebäugeln, weil sie da durch das System mehr Geborgenheit spürten und weniger Selbst-verantwortung und Risiko zu tragen hatten. - Auch die Gläubigen tun sich oft schwer, einem unsichtbaren Gott zu vertrauen und verlangen nach irdischen Sicherheiten. Das ist eine generelle Schwäche des Menschen. Aber irdische Sicherheiten zerbrechen oft schneller als man denkt. Absolute Stabilität bietet nur Gott und Sein WORT. Wer darauf sein Vertrauen setzt, steht auf einem Fels, - alles andere gibt doch irgendwann einmal nach. - Gott verspricht Seinem Volk die Gaben, die sie von Ägypten erwarteten: Fleisch und Brot (= Wachteln und Manna) und gibt es ihnen mitten in der Wüste, und zwar reichlich, so dass kein einziger Mangel leidet. Mit diesen Gedanken beginnt David seinen berühmten Psalm: „Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ è Wer unter der Führung des HERRN steht bekommt von Gott alles, was er
braucht - auch mitten in den Wüsten und Durststrecken des Lebens.
IV. Massa und Meriba: Gottes Volk hadert mit Gott. (2. Mose 17, 1-7)
Zum dritten Mal wird Israel irre an Seinem Gott. Sie hatten kein Wasser und rebellierten wieder gegen Jahwe. Massa (=Prüfung) und Meriba (=Hader, Streit) (mit diesen beiden Worten benannte Mose den Ort des Geschehens) sind klassische Stichworte und haben eine exemplarische Bedeutung für eine große Sünde Israels, die oft in der Bibel erwähnt wird: Psalm 95, 8-11; Psalm 81, 8; 5. Mose 6, 16 und 5. Mose 9, 22; vgl. Psalm 78, 19-22 + Psalm 106; Hebräer 3, 7-9;vgl.1. Korinther 10, 1-12. Israel „versucht“ Jahwe, das heißt: stellt Ihn auf die Probe. Das Volk sagt: „Kann Gott Wasser geben auch in der Wüste? Ist Gott unter uns - oder ist ER nicht unter uns?“ - das heißt: ER soll einen Beweis liefern, dass ER wirklich da ist. - Ähnliche Sätze hört man oft im Alltag, wenn wieder einmal von einem Erdbeben, einem Flugzeugabsturz, einem tragischen Unglücksfall berichtet wird. Dann heißt es: „Wenn Gott allmächtig ist, dann hätte ER das verhindern müssen“ - oder (auch bei Gläubigen!): „Wenn Gott ein Gott der Liebe ist, dann müsste ER mein Gebet beantworten!“ „Gott müsste...“ Die Leute wissen eine Menge aufzuzählen, was Gott alles tun müsste. Auf eine ähnliche Tour wollte auch der Teufel Jesus in der Versuchung zu Fall bringen. Zwei Mal verlangt er von Jesus: „Wenn du Gottes Sohn bist, dann müsstest du eigentlich...“ (Matthäus 4, 1-11) Christus antwortet ihm: „Du sollst Gott nicht versuchen!“ (= auf die Probe stellen!) (5. Mose 6, 16) Wer also viel mit Sätzen arbeitet wie „Gott müsste eigentlich...“, der merkt gar nicht, dass er einem teuflischen Geist folgt. Da-hinter steckt verborgen die massive Forderung: Gott müsste sofort etwas tun und Seine Gottheit beweisen. Das nennt die Bibel „versuchen“ (= auf die Probe stellen) - und das ist nach der Bibel eine große Sünde. Drum wird so oft „Massa & Meriba“ und das Thema „versuchen“ in der Bibel zitiert. è Wir sollen von Gott nicht Beweise Seiner Allmacht fordern sondern wir sollen Gott einfach vertrauen. - Als Abraham auf den Berg Morija schritt, um dort seinen Sohn Isaak zu opfern, da hat er unterwegs nicht gedacht und gesagt: „Eigentlich müsste Gott jetzt eingreifen...“ sondern sein Herz war erfüllt von dem e i n e n Gedanken: „Gott kann einen toten Isaak wieder lebendig machen.“ (Hebräer 11, 19) Abraham forderte nicht von Gott - er vertraute Gott. - Jahwe er-wartete von Seinem Volk Israel ein großes Gottvertrauen, weil ER beim Exodus aus Ägypten ei-nen sehr deutlichen Beweis Seiner Macht und Seiner Größe geliefert hatte. Das Volk machte den Fehler, dass sie immer wieder Mirakel (=Wunder) von Gott ertrotzten, um sich der Macht Gott je-weils neu zu vergewissern. Das Erlebnis des Exodus (=Auszug) hätte Israel ausreichen müssen, um getrost durch die Wüste zu ziehen - in dem Wissen: mit uns ist ein großer Gott. è Für uns Christen ist die Auferstehung Jesu der Beweis für die mächtige Kraft Gottes. Das sollte uns zu der Einstellung bringen, die Kierkegaard treffend formulierte: „Es muss ja alles gut werden, weil Christus auferstanden ist.“ - Gerade in der Geschichte von „Massa & Meriba“ lässt Gott mitten in der Wüste Wasser sprudeln aus einem Felsen - und dieser Felsen war Christus, sagt Paulus (1. Korinther 10, 4) Welch eine große Kraft und welch ein Reichtum ist in Christus: ER versorgt uns in dürren Wüstenzeiten reichlich mit dem Lebenswasser! - und die IHM vertrauen, von denen fließen „Ströme des lebendigen Wassers“ zu anderen Menschen, sagt JESUS. (Johannes 7, 38)
V. Sieg über die Amalekiter. (2. Mose 17, 8-16)
Die Amalekiter waren das einzige Volk (sie stammen von Esau ab), das auf kriegerische Weise Israel den Weg versperren wollte. Sie wollten einen großen Plan Gottes vereiteln. Das ist gefährlich. Es verwundert deshalb nicht, dass 800 Jahre später der König Saul den Befehl von Gott bekommt, die Amalekiter auszutilgen. Haman im Buch Esther (3, 1) der die Juden ausrotten wollte, war der letzte Amalekiter! - Hinter den Amalekitern steckt also ein besonders böser, dämonischer Geist. - Wie wurde dieses Hindernis bewältigt? Entscheidend war das Gebet!
· bei dämonischen und hartnäckigen Widerständen ist Gebet sehr wichtig, - entscheidend!
· Mose wurde im Gebet von Aaron und Hur (der Mann von Mirjam) unterstützt, weil die Gefahr groß ist, dass wir im Gebet ermüden. Oft braucht es das Gebet von zweien oder dreien. Jesus hat dafür sogar eine große Verheißung der Erhörung gegeben. (Matthäus 18, 19)
· Auch geistliche Leiter (hier Mose) brauchen sehr Gebetsunterstützung.
· Echtes, anhaltendes Gebet wird große Siege erleben (wie hier über die Amalekiter).
16. September 2000 Pfr. Gerhard Hägel, Bobengrün