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Einzelbeter in der Bibel
- durch die Gott Großes wirkte -
1. Abraham betet ganz allein für Sodom und Gomorra (1. Mose 18). Er hätte mit seinem Gebet bewirken können, dass diese überaus sündigen Städte von dem Gericht Gottes verschont bleiben, wenn wenigstens zehn Gläubige in diesen Städten gewesen wären. – Ein einzelner Gottesmensch kann mit seinem Gebet das Schicksal einer gottlosen Stadt wenden.
2. Jakob ringt eine Nacht im Gebet mit Gott und bittet um Gottes Hilfe in großer Lebensgefahr (1. Mose 32). Er gibt nicht auf – bis die Morgenröte anbricht. Dieser Gebetskampf wird zu einer Wende in seinem Leben. Jakob erlebt einen inneren Zerbruch – aber Gott schenkt ihm einen großen Segen und einen neuen Namen: Israel. Das bedeutet für Jakob eine neue, eine ewige Perspektive.
3. Mose wendet sich zwei Mal in schicksalsschwerer Stunde im Gebet an seinen Gott, um die bereits von Gott beschlossene Vernichtung des Volkes Israel zu verhindern:
● Israels Götzendienst beim „Goldenen Kalb“ (2. Mose 32). Gott wollte Israel vernichten und mit Mose ein neues Volk beginnen (V.10). Moses Gebet (40 Tage lang) bewirkt, dass „Gott das Unheil gereut, das ER Israel zugedacht hatte“. (Vers14)
● Israels Versagen bei der Rückkehr der Kundschafter (4. Mose 14). Weil Israel kein Gottvertrauen hatte (im Blick auf die Einnahme des Gelobten Landes), ist Gott sehr zornig und will das Volk Israel vertilgen. Allein durch das Gebet des Mose (40 Tage lang) vergibt Gott diese schwere Sünde (V.20). Moses Gebet bewirkt zwei Mal, dass ein ganzes Volk, Israel, von dem Gericht Gottes verschont wird.
● Vier Mal wird berichtet, dass Mose 40 Tage auf dem Sinai mit Jahwe verbrachte – das ist eine lange Zeit des Gebets, des Gesprächs mit Gott: 5. Mose 9, 9.18.25 und 10, 9.
● Mose bewirkt beim Auszug aus Ägypten (2. Mose 7-10) durch sein Gebet die Beendigung von vier der zehn Plagen (2. Frösche, 3. Stechmücken, 7. Hagel, 8. Heuschrecken) und die zweimalige Bereitschaft des Pharao zur Buße (die er nicht durchhielt – bei der 7. und 8. Plage). -- Mose hat als einzelner Beter Großes für sein Volk erreicht.
● Mose betet auf einem Berg, unterstützt von Aaron und Hur, um den Sieg über die dämonische Welt der Amalekiter durch Josua zu erringen. Hier wird durch Gebet eine teuflische Macht überwunden (2. Mose 17). - Amalek war ein Nachkomme Esaus; der König Saul sollte das Gericht Gottes an Amalek vollziehen, war aber ungehorsam und scheiterte dadurch (1. Samuel 15). Der Letzte dieses Volkes war Haman, der die Vernichtung des Volkes Israel plante (Esther 3, 1) und schließlich am Galgen endete.
4. Hanna bittet im Gebet Gott jahrelang – unter Tränen - um einen Sohn. Nach der Geburt gibt sie ihm einen Namen, der ständig an die Erhörung ihres Gebets erinnert: Samuel = „vom HERRN erbeten“. Ihr Gebet wird später zum Muster für das Gebet der Maria (das „Magnificat“), als sie Gott lobte, weil sie den Sohn Gottes zur Welt bringen darf. (Lukas 1)
5. Samuel ist – wie Mose – ein treuer Beter für sein Volk. Im Blick auf die Philister bitten sie ihn: „Lass nicht ab, für uns zu schreien zu dem Herrn.“ (1. Samuel 7) Nach dem Versagen Sauls „schrie Samuel zum Herrn die ganze Nacht.“ (1. Samuel 15). In seinem Abschiedswort sagt er: „Es sei ferne von mir, das ich davon abließe, für euch zu beten.“ (1. Samuel 12)
6. Nehemia schickte ein Stoßgebet zum Himmel – und Gott bewegte das Herz des Perserkönigs Artaxerxes, so dass er Nehemia eine große Unterstützung für den Mauerbau in Jerusalem zusagte. (Nehemia 2)
7. David erlebt in Ziklag (1. Samuel 30) einen Tiefpunkt seines Lebens; durch einen Überfall der Amalekiter verlieren sie alles, seine eigenen Leute wollen ihn steinigen. David geht allein in der Stille ins Gebet und empfängt dadurch Stärkung von seinem Gott. (Vers 6)
8. Elia betet allein auf dem Berg Karmel im Wettstreit mit dem Beten der 450 Baalspriester und erlebt eine großartige Erhörung: Feuer vom Himmel durch sein Gebet! (1. Könige18). ? Elia betete, „dass es nicht regnen sollte und es regnete nicht drei Jahre und sechs Monate“ (Jakobus 5, 17). Und er betete noch einmal, da regnete es. – Elia hat also durch sein Gebet 3 ½ Jahre lang das Wetter bestimmt.
9. Der König Hiskia geht, als Jerusalem 701 v.Chr. vor der Einnahme durch die Assyrer unter Sanherib stand, in seiner höchsten Not in den Tempel und betet. Am nächsten Morgen liegen 185.000 Assyrer tot vor den Toren Jerusalems. (Jesaja 36+37) Gott hat sein Gebet sehr schnell erhört.
10. Daniel bewirkt als Beter Großes im babylonischen Weltreich. Er gestaltet durch seine Gebete die Politik des Königs Nebukadnezar und erhält von Gott im Gebet einen Blick in die Zukunftspläne Gottes für Jahrhunderte, ja sogar bis ans Ende der Geschichte der Menschheit.
11. Jesus betete immer allein – auf einem Berg, in der Wüste, in der Nacht, im Garten Gethsemane. ER war in ständiger Gebetsverbindung mit Seinem Vater. Sein längstes Gebet ist das Gebet für Seine Jünger (Johannes 17). Jetzt noch – auf dem Thron des Vaters – betet ER für alle, die zu Ihm gehören. (Hebräer 7, 25).
Pfr. Gerhard Hägel, Bobengrün – April 2005