von Gottfried Meskemper
Der Name des ersten, in der Bibel erwähnten Technikers, Thubalkain (1. Mose 4, 17-24), des "Meisters in allerlei
Erz", steht in der Unheilslinie der Weltgeschichte. Der Gedanke an einen
universalen Schöpfer schien den Menschen zunehmend entbehrlich.
Der Direktor der französischen Pulverfabriken und Anhänger der Französischen
Revolution, de Lametrie, meinte, man bedürfe der
"Hypothese Gott" nicht mehr. Der Fortschrittsoptimismus kannte keine
Grenzen. Aber den grandiosen Ingenieurleistungen stehen gigantische
Zerstörungspotentiale gegenüber.
Im ersten Weltkrieg waren es die Materialschlachten, die das Kriegsgeschehen
grundsätzlich veränderten. Der zweite Weltkrieg potenzierte diese Entwicklung
und schloss mit dem Schock des Einsatzes der Atombombe. Deren Bau hatten die
großen europäischen Physiker Einstein und Fermi
gefordert, weil sie fürchteten, Hitler könne mit einer solchen Waffe zum
Weltdiktator werden.
Im 18. und 19. Jahrhundert grassierte die Vorstellung von der "technischen
Weltbeherrschung". Bald würde es keine Krankheiten, keine Sorgen der
Nahrung und der Wohnung mehr geben.
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1758 konnte Abraham Darby kohlearmes Eisen
großer Festigkeit erzeugen,
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1796 konstruierte James Watt die Dampfmaschine,
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1820 gab es mechanische Webstühle.
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1861 ersannen Philipp Reis und Alexander Graham Bell das Telefon, Edison
die Glühbirne, den ersten funktionierenden Telegrafen und den Vorläufer des
Grammophons.
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Carl Benz und Gottlieb Daimler bauten 1885/86 den vom Kölner Ingenieur
Otto 1885 entwickelten Motor in eine Kutsche ein, das Zeitalter der
Motorisierung begann.
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Marconi und Braun entwickelten 1897 die drahtlose Telephonie und das
Radio.
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1932 baute Hans v. Bredow die ersten Fernsehsender und -Empfänger, die
ihre Bewährungsprobe bei der Olympiade 1936 bestanden.
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Otto Lilienthal konstruierte 1891 den ersten flugfähigen Apparat.
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1906 bauten die Brüder Wright einen Doppeldecker mit Motor und
eröffneten damit das Zeitalter der Luftfahrt.
· Wilhelm Röntgen
entdeckte 1895 die Wirkung der Kathoden-Strahlen, den menschlichen Körper zu
durchstrahlen und Mme. Curie erkannte 1895/96 den Zerfall des Radiums in
leichtere Elemente und musste ihre Entdeckung mit dem Leben bezahlen.
Es folgten Entdeckungen im Mikrokosmos mit Hilfe der Elektronenmikroskope und
des Makrokosmos mit den Riesenteleskopen auf dem Mt. Palomar.
1888 erkannte Heinrich Hertz die Wellennatur elektromagnetischer Energie, dies
wurde bald zum Motor gigantischer Entwicklungen. Man konnte mit ihrer Hilfe
Flugzeuge im Luftraum orten (Radar) und Daten zu Raumstationen senden.
Aus der Kriegswaffen V2 (1941) entwickelten Werner v. Braun und seine
Mannschaft in Pasadena die amerikanischen Saturnraketen, die Astronauten zum
Mond brachten. Amerika wurde angestachelt durch die russischen
Raumfahrterfolge, die als erste den Kosmonauten Gagarin in den Weltraum
schossen. Als .Neil Armstrong 1969 als erster Mensch den Mond betrat, verkündete
er; "Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer
Schritt für die Menschheit."
Aber der Christ James Irwin, der mit Apollo 15 zum Mond flog, erklärte;
"Es ist wichtiger, dass Jesus Christus seinen Fuß auf die Erde setzte, als
der Mensch den seinen auf den Mond!"
Die uns alle inzwischen unmittelbar betreffende Erfindung ist die des
Computers, dessen Prototyp 1941 von Konrad Zuse entwickelt wurde und dessen
Siegeszug mit der Entwicklung der Halbleitertechnik durch Shockley
1947 begann. Ohne den Computer ist unsere Zeit nicht mehr denkbar.
(Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!)
Gottfried Meskemper
Erschienen am: 01.08.2000