Philosophie

Von Michael Mustun <[email protected]>, v0.90 (25. April 2004).

"Ich habe nichts gegen die Götter gesagt - ich habe nur Fragen gestellt."

"Ich denke - also bin ich." Der Philosoph setzt sich mit der Fragestellung auseinander. Er wirft sich sozusagen das Steinchen im Himmel und Hölle Spiel auf irgend eine Stelle und nun muss er versuchen, dort mit Gedankensprüngen hinzukommen.
Philosophie hiesst: Philo (Philo, Liebe) + Sophie (Sophi, Sofi, Weisheit), d.h. "Liebe zur Weisheit".

  1. Philosophie
    1. Sokratische Fragedialoge - Die Fragen nach der "Wahrheit" abtötet
    2. Die gesammte Philosophie zusammengefasst ist: Plato & Aristoteles.
      1. * Plato (429-347 v.Chr.): Zeigt in den Himmel. Die Welt der Ideen.
      2. * Aristoteles (384-322 v.Chr.): Zeigt auf die Erde. Die Welt der Begriffe. (Sein Lehrmeister war Plato!)
      3. Stoiker, Stoa, Platoniker (als Grundlage eher Platos)
      4. Epikoräer (als Grundlage eher Aristoteles)
    3. Paulus auf dem Jahrmarkt der Philosophieschen Eitelkeit
    4. Renaissance, Humanismus: (Neuer Geistiger Durchbruch)
      1. Rationalismus, (=Fortleben des Aristotelismus, Aristoteles)
      2. Empirismus, (=Fortleben des Platinismus, Plato)
    5. Frage: Wer bist DU eigentlich?
  2. Biblische Philosophie
    1. Paulus auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten in Athen (Apostelgeschichte 17,16-34)

Sokratische Fragedialoge - Die Fragen nach der "Wahrheit" abtötet

In der Schule wird man mit dem "System sokratischer Fragestellungen" bombardiert, das die Frage nach der Wahrheit aussperrt.
Viele Schüler wurden so unfähig gemacht (programmiert), dass die Frage nach der Wahrheit, Schuld, etc. nicht mehr auftaucht - sie ist tot gemacht worden.

Beispiel eines sokratischen Dialogs (muss im System emanent sein, d.h. evt. Gegenfragen müssen weiterführen):
A: "Ich sage nichts gegen Gott - ich frage nur, muss es die Schule geben?!"
B: "Ich glaube schon..."
A: "Warum muss es die Schule geben? Kann Gott nicht auch ohne die Schule auskommen?"
B: "Könnte er..."
A: "Siehst du?!"

Die gesammte Philosophie zusammengefasst ist: Plato & Aristoteles.


Plato und Aristoteles. (Plato zeigt in den Himmel - Aristoteles auf die Erde)


* Plato (429-347 v.Chr.): Zeigt in den Himmel. Die Welt der Ideen.

- "Nomina sund Realia." Namen von Dingen, die wir hier haben entsprechen Realitäten in der jenseitigen Welt der Ideen.
Beispiel: Ein Tisch (oder alles andere auch, Menschen, Tiere, Pflanzen, etc.) der hier im Zimmer steht, existiert in der unsichtbaren Welt der Ideen.
- Alles kommt von einer übergeordneten Welt der Ideen.
- Aurelius Augustins (hat es von Plato übernommen): "zwei Reiche"-Lehre. Siehe auch Martin Luther (fast 2000 Jahre später) (Kirchen-Reformation).
- ACHTUNG: Die Gedanken von Plato können SEHR Ähnlich den "Gedanken" des christlichen Glaubens sein!

* Aristoteles (384-322 v.Chr.): Zeigt auf die Erde. Die Welt der Begriffe. (Sein Lehrmeister war Plato!)

- "Nomina sund Nomino". Die Begriffe von Dingen, mit denen wir es hier zu tun haben, sind weiter nichts als Begriffe.
- Hat "oberer" Bereich von Plato gestrichen.
- Hat die jenseitige Welt von Plato verworfen (oder ihr eine andere Stellung beigemessen).
- Streicht die Welt der Ideen (Streicht "oberen" Bereich, ist leer, da ist nichts). Woher kommt aber die Erkenntnis her?
- Erkenntnis kommt durch Erfahrung und Kenntnis zustande.
- Vom "unteren" Bereich wird etwas in den "oberen" Bereicht hineinprojeziert. -> Künstlicher Himmel wird geschaffen.
- "oberer" Bereich wird hauptsächlich mit Kunst ausgefüllt. Kunst ist so wie sie ist: föllig verrückt, irre und wirr.
- Autonomes Denken. (Thomas von Aquin. Wurde von seinen Zeitgenossen als Heretiker angesehen.)
- Systematisierung der Philosophie. (10 Kategorien: Substanz, Beziehung, Qualität, Quantität, Ort, Zeit, Tun, Leiden, Verhalten und Lage.) Beherrscht seither die Europäische Philosophie (Denkweise).

Stoiker, Stoa, Platoniker (als Grundlage eher Platos)

Beherrscht die Europäische Philosophie-Geschichte.
-> Zenon (von Zypern): Begründete die Schule der "Stoiker", "Stoa". Sehr hohe Aufffassung von Ethik und Weisheit. Naturgemässes leben, so wie es der Natur entspricht. Tugend. Distziplin.
- "Das tut man... oder das tut man nicht.": "Man tut das und dies.", "Man geht zur Arbeit.", "Man geht zur Schule.", "Man kommt nach Hause.", "Man hat Familie.", etc.
- Damit leben viele Menschen in einem Bewusst-losen Zustand. "Das Leben ist so wie es ist." (Keine Maxime Lebensmotivation.)
- Neue moderne Trinität der evangelischen Kirche: "Friede, Soziale Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung." (Nicht Vater, Sohn, Heiliger Geist). Christentum sei nichts anderes als "Moral-Ethische"-Vorderungen, als die Stoische Philosophie auch wolle.
Beispiel: Siehe CEVI-Slogan.
- Siehe Apostel-Paulus, Apostelgeschichte 17 (Bibel), Areopag-Rede, Rede mit den Stoikern und Philosophen.

Epikoräer (als Grundlage eher Aristoteles)

- Lust und Genuss ist das Höchste.
- Allerhöchste Lust ist die Geistige Lust (Wissenschaftliche Eros, etc.).
- Haben keine Gottesvorstellung.
- Es gibt keine Götter.
- Keine Auferstehung der Toten, weil das nur Götter könnten (die es ja nicht gibt).
- Ganz wichtig: "Die Ruhe", Aristokratische Grundhaltung ist wichtig. Die Josus haben das aufgegriffen: Verwirren ohne verwirrt zu werden. "Immer Cool bleiben".
- Spätantike: Neues Testament ist in der Spätantike entstanden.

Nächste Generation führt das System fort, Mixtum kompositum (Mix aus allem zusammengestellt).

Paulus auf dem Jahrmarkt der Philosophieschen Eitelkeit

Einen andern, neuen Weg.
Metanoia, Busse tun.

Nicht wieder in neue Denkgebäude flüchten!

Kirchenväter
- Tetolian hat Aristoteles den Vater der Heretiker genannt.

Renaissance, Humanismus: (Neuer Geistiger Durchbruch)

- Die Leute begannen erneut eigenständig und unabhängig abgelösst von den Philosophischen Grundmuster zu denken und reflektieren. "Ich denke, darum bin ich."
[40:00]
Plato und Aristoteles neu beurteilt.
Drei neue Grundprinzipien.
- Unendlichkeit der Welt.
Beispiel: Naturgesetze, Erfindungen (Fernrohr), etc.
- Die Einheit von Geist und Natur. Vernunftgemäss leben. -> Stoiker. Aristoteles.
- Emanzipation des Individuums.
- Universalgelehrte Männer (die sich mit allem und jedem beschäftigten).
Beispiel: Michel Angelo (Bauherr, Dichter, etc.) Leonardo Davintschi (Erfinder, Maler, etc.) -> Eros der Wissenschaft. Epikoräer.

-> Zack!: In Deutschland läuft paralles die Reformation. Martin Luther (fängt bei Adam und Eva wieder an... die Philosophen dachten: Sie hätten doch eigentlich schon gewonnen).
Philosophie dringt jedoch wieder ein. Erasmus von Rotherdam. Thomas von Aquin (Freiheit des Denkens: Entscheidungsfreiheit für Ja oder Nein.).

Rationalismus, (=Fortleben des Aristotelismus, Aristoteles)

* Dekat, Frankreich. "Kognito ergo som", Ich denke, also bin ich.

Empirismus, (=Fortleben des Platinismus, Plato)

Kant
Vernunft-Kritiken:
- Kritik der reinen Vernunft, Kritik der Praktischen, Kritik der Urteilskraft.
- Resultat: Böses im Menschen. (Er erntete Kritik von den Humanisten...)
- Bei der Kritik ist es immer die Kritik an den Andern - "Christ sein" aber bedeutet: Selbstkritik.

Frage: Wer bist DU eigentlich?

Die meissten Menschen müssten sagen: "Nicht ich denke, sondern ich werde gedenkt."
-> Frage: Wer bist DU eigentlich? Was ist vorprogrammiert, vorgestanzt?
- Niemand denkt selber. "Ich denke...?! Niemand denkt selber!"
- Wir, die gerade lebende Generation, ist ein Zwerg, der auf einer Schulter eines Riesen steht, der Vergangenheit heisst. Wir sind nicht wir, sondern wir sind das Produkt all derer, die vor uns waren.

Biblische Philosophie

* Die Basis für das Neue Testament ist das Alte Testament, und nicht die griechische Philosophie!

Gott ist allwissend.
Er besitzt ein vollkommendes Wissen über alle Dinge.
Es gibt nichts, was er nicht weiss, er braucht niemals etwas hinzuzulernen, er kann es auch nicht.
Es genügt nicht zu sagen: Er könnte alles wissen, wenn er es wollte. - Nein, er weiss tatsächlich alles!
Er war immer allwissend und wird es immer sein.

Das Gegenstück von Kunst ist: "Gut gemeint." - Es war daneben gegangen, es war eben keine Kunst.
Die Bibel spricht anders: Er ist der allmächtige und er handelt geschichtlich.
- Der Bezug auf das Alte Testament ist der Bezug auf das Gesetz (Gesetz heisst: ge-setzt), Gottes Wort. (Nicht auf die Natur!).
- Die Bibel spricht von "Sein oder nicht sein". Von dem Seiende. (Nicht: das Sein.) "Ich bin der ich bin." Jahwe, der Ewige: "Ich bin". Siehe Johannes-Evangelium. "Ich bin das Leben, die Tür, das Brot, etc..." (Jahwe des Alten-Testamentes).

FRAGE: Gründen wir uns auf "den Seienden" oder auf "das Sein"?
"Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes." 1. Korinther 2, 14 (Bibel)
- Der "normale" Mensch, Homo-Psychikos, der psychische, seelische Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes.
- Hier prallen zwei Welten aufeinander!

Paulus auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten in Athen (Apostelgeschichte 17,16-34)

Nach Schlachter 2000.
- - -
 16 Während aber Paulus sie in Athen erwartete, wurde sein Geist in ihm erregt, da er die Stadt voll von Götzenbildern sah.  17 Er unterredete sich nun in der Synagoge mit den Juden und mit den Anbetern, und auf dem Markte an jedem Tage mit denen, welche gerade herzukamen.  18 Aber auch etliche der epikuräischen und stoischen Philosophen griffen ihn an; und etliche sagten: Was will doch dieser Schwätzer sagen? andere aber: Er scheint ein Verkündiger fremder Götter zu sein, weil er [ihnen] das Evangelium von Jesu und der Auferstehung verkündigte. [1Kor 4, 12]  19 Und sie ergriffen ihn, führten ihn zum Areopag und sagten: Können wir erfahren, was diese neue Lehre ist, von welcher du redest?  20 denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren. Wir möchten nun wissen, was das sein mag.  21 Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas Neues zu sagen und zu hören.

 22 Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Männer von Athen, ich sehe, daß ihr in jeder Beziehung den Göttern sehr ergeben seid.  23 Denn als ich umherging und die Gegenstände eurer Verehrung betrachtete, fand ich auch einen Altar, an welchem die Aufschrift war: Dem unbekannten Gott. Den ihr nun, ohne ihn zu kennen, verehret, diesen verkündige ich euch.

 24 Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, dieser, indem er der Herr des Himmels und der Erde ist, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, [1Kö 8, 27]  25 noch wird er von Menschenhänden bedient, als wenn er noch etwas bedürfe, da er selbst allen Leben und Odem und alles gibt. [Ps 50, 9-12]  26 Und er hat aus einem Blute jede Nation der Menschen gemacht, um auf dem ganzen Erdboden zu wohnen, indem er verordnete Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, [5Mo 32, 8]  27 daß sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von einem jeden von uns. [Jes 55, 6]  28 Denn in ihm leben und weben und sind wir, wie auch etliche eurer Dichter gesagt haben: "Denn wir sind auch sein Geschlecht".  29 Da wir nun Gottes Geschlecht sind, so sollen wir nicht meinen, daß das Göttliche dem Golde oder Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen, gleich sei. [1Mo 1, 27] [Jes 40, 18]

 30 Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle allenthalben Buße tun sollen*1), [Apg 14, 16] [Lk 24, 47]  31 weil er einen Tag gesetzt hat, an welchem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat allen den Beweis davon gegeben, indem er ihn auferweckt hat aus den Toten. [Apg 10, 42] [Mt 25, 31-33]

 32 Als sie aber von Totenauferstehung hörten, spotteten die einen, die anderen aber sprachen: Wir wollen dich darüber auch nochmals hören.  33 Also ging Paulus aus ihrer Mitte hinweg.  34 Etliche Männer aber schlossen sich ihm an und glaubten, unter welchen auch Dionysius war, der Areopagit, und ein Weib, mit Namen Damaris, und andere mit ihnen.
- - -
*1) Busse tun: Umdenken, einen ganz anderen Weg einschlagen, Hat nichts mit Philosophie zu tun, sondern mit einer Person!
Liegt nicht in einem neuen Denkschema oder Denkgebäude, sonder in einer Person!


Vorträge:
Gottfried Meskemper: "Philosophie - Grundkurs", http://www.sermon-online.de/search.pl?lang=de&id=5366

EOF.