|
Hans Peter Royer - ID 25206 - Energie 2 2013 - Teil 4/5 - Körper, Seele, Geist (Vortrag während 42. Alpinen Skiweltmeisterschaft vom 4. bis 17. Februar 2013 in Schladming, Tauernhof, Schladming)
1. Thessalonicher 5, 23 und 1. Mose 2, 7 und 1. Timotheus 4, 8-10 und Jakobus 5, 4 und Titus 1, 13 und 2. Mose 15, 26 und Johannes 5, 1-11
Ich möchte noch gemeinsam beten und dann schauen wir in das Thema rein für den heutigen Abend. Lieber Vater, wir danken dir, dass wir so viele Quellen haben, auch gute Quellen, von denen wir lernen können, wie wir leben mit dir und miteinander. Danke Herr, dass du ein Beziehungswesen bist, dass du ein persönlicher Gott bist, bereits in der Dreieinigkeit Beziehung lebst, und dass du uns geschaffen hast, um in Beziehung zu leben mit dir und miteinander. Vater, ich danke dir, dass es nicht nur Worte sind, sondern dass du uns hilfst, es ins Leben umzusetzen. Danke Herr Jesus, dass du derjenige bist, der uns Leben gegeben hat und dass wir lernen dürfen, im Alltag miteinander mit anderen Menschen und auch mit dir und mit uns selbst zurechtzukommen, zu gesunden und leben zu lernen. Dafür danke ich dir Herr. So segne uns auch den heutigen Abend, rede du in deiner Liebe und zeige uns, wer du bist, und ich bete, dass du uns lieber wirst jeden Tag. Und wir die Liebe zu dir ganz neu entdecken immer wieder. Darum bete ich in deinem Namen. Amen.
Im 1. Thessalonicher 5, Vers 23, das ist der Vers, auf den unser Motto gründet "Körper, Seele, Geist", eigentlich steht es umgekehrt drinnen. Ich lese es euch vor, da schreibt der Apostel Paulus an die Christen in Thessaloniki: 23 Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!
Er betet für diese Gemeinde, dass der Geist, Seele und Leib bewahrt bleiben. Das ist sein Gebet. Von hier haben wir auch diese Dreiteilung von Geist, Seel, Leib - Körper, Seele, Geist. Und es ist Gottes Wille offensichtlich, dass wir heil, dass heißt geheiligt werden an der gesamten Person. Wir sind überzeugt davon, dass Jesus Christus uns heilen möchte im umfassenden Sinne. Darum im Deutschen gibt es schönes Wort für Jesus, der Heiland. Heute ist der Heiland geboren, der uns heil machen will.
Warum brauchen wir einen Heiland? Weil wir krank sind in dem ein oder anderen Bereich: v es kann Stolz sein, v es kann Minderwertigkeit, v es kann Schuld sein oder Zorn, v ganz verschiedene Dinge, an denen Gott uns heilen möchte.
Wenn man die drei Dinge ansieht, Leib, Seele, Geist. Was ist es, was ist der Unterschied? |
1. Der Leib
Dass der Mensch aus Leib besteht, ist ziemlich offensichtlich. Zwick mal deinen Nachbarn oder hau ihm eine rüber, und du erkennst seine Leiblichkeit, ganz klar.
Die Bibel sagt ja, der Mensch wurde aus der Erde gemacht. Das heißt, die Materialien, aus denen das Stück Fleisch besteht, dass gerade neben dir sitzt, das findest du alle in der Erde. Jemand hat sich mal die Mühe gemacht, um das Material der Menschen zu studieren, es ist nicht so kompliziert. Rein materiell besteht der Mensch aus:
o Fett, ungefähr genug, um sieben Stück Seife herzustellen;
o Eisen genügend, um einen 100er-Nagel zu machen;
o Zucker ungefähr eine Zuckerdose voll;
o Phosphor genug für 2.200 Zündholzköpfe.
Dann bestehen wir noch aus Magnesium, Schwefel, Wasser und einigen anderen Dingen.
Der Mann, der das gemacht hat, hat gesagt: Das Ganze kannst du kaufen auf dem Baumarkt für ungefähr 20 Euro. Das heißt, rein materiell, das, was jetzt leiblich neben dir sitzt oder ob du es selber bist, ist ungefähr 20 Euro wert. Und eines Tages wird irgendein Pfarrer auch über dich sagen: Erde zu Erde, Staub zu Staub. Und wir werden wieder das, wovon wir gekommen sind. Das ist der Leib.
2. Die Seele
Jetzt ist die nächste Frage: Aber was ist die Seele? Das wird es schon ein bisserl komplizierter, weil die Seele, die findest du nicht im Menschen. Es gibt ja auch unter Atheisten, die berechtigterweise das sagen. Sie sezieren einen Leichnam, einen Menschen, der gerade gestorben ist, und sie zerschneiden den Menschen in alle Einzelheiten, forschen nach. Aber sie finden keine Seele.
v Schlussfolgerung: Es gibt gar keine Seele, der Mensch ist nur Materie.
Das hat eine gewisse Logik. Aber du kannst auch anders das anschauen. Zum Beispiel. Wir hatten vor kurzem einen hier, das war ein Orgelbauer. Es gibt auch nicht allzu viele von denen. Du kannst auch eine Orgel - da gibt es ja gewaltige Orgeln, die alten - in allen kleinen Teile zerlegen: die Tasten, die Hämmerchen, die Pfeifen, jedes Schräubchen. Ich kann dir eins versprechen, wenn du so zerlegst, du wirst Musik nicht finden.
v Schlussfolgerung: Es gibt keine Musik.
Die Seele im Menschen ist so etwas wie die Musik in der Orgel. Die Musik drückt das aus, was in der Orgel ist. Oder die Orgel drückt das aus, was leben wird.
Und die Seele ist das, was unsere Persönlichkeit ausdrückt, unsere Lebendigkeit.
Ich versuche jetzt Worte zu verwenden und zu beschreiben, was die Seele ist.
v Die Seele beschreibt unsere Wünsche, unsere Bedürftigkeit, die wir haben.
v Sie beschreibt unsere Sehnsucht nach Leben.
v Die Seele ist das, was wir hoffen, was wir glauben, was wir denken.
In Psalm 42, Vers 6 schreibt der Psalmist, er betet eigentlich gar nicht, er redet zu sich selbst und er sagt:
6 Was bist du so unruhig in mir, meine Seele.
Da ist eine Seele in mir, die ist unruhig, die hat ein Verlangen, eine Bedürftigkeit und es wird nicht gestillt. Genau so, wie du die Musik der Orgel nicht in einem Reagenzglas einfangen kannst, kannst du auch die Seele nicht einfange. Aber sie ist der Ausdruck des Lebens.
In Genesis 2 (1. Mose 2), Vers 7 lesen wir: Gott füllte den Menschen. Er wurde eine lebendige Seele. Ich lese euch das jetzt vor, Genesis 2, ganz am Anfang der Bibel, als Gott den Menschen schuf, es ist so beschrieben:
7 Da bildete Gott, der Herr, den Menschen aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens. Und so wurde der Mensch ein lebende Seele.
Übrigens, es ist ein wunderschönes Bild: Gott hauchte in die Nase des Menschen .
v Du kannst so etwas beschreiben wie der erste Kuss.
v Das beschreibt bereits die Intimität.
v Er will Beziehung mit den Menschen und er haucht ihm Leben ein.
v Er beseelt den Menschen.
Darum, im Alten Testament steht Seele oft synonym für das Leben an sich, das ist die Seele. Es gibt ja dieses Notsignal auch am Berg, SOS. Wisst ihr, was das heißt? „Save our souls“, rettet unsere Seelen. Die fragen nicht nach dem Pfarrer, die fragen nach dem Bergrettungsdienst. Sie wollen, dass ihr Leben gerettet wird, ihr ganzes Leben.
Es ist auch interessant, mir ist das selber schon passiert. Wie gesagt, ich war schon bei vielen Begräbnissen inzwischen. Und wenn du dann am Sarg stehst - bei uns zum Teil hat man die Särge noch offen, vor allem bei Hausbeerdigungen, da ist der Sarg noch offen, zumindest einen Tag lang - kannst du den Toten anschauen. Es hat mich oft fasziniert, wenn ich den Toten da sah, da sagte ich zu mir selbst: Das ist nicht mehr die Person, das ist nur noch die Hülle, aber es ist nicht mehr die Person. Das heißt, die Seele fehlt, das Leben fehlt.
Das Problem jetzt bei unserem Denken ist, wir sind ja vom griechischen Denken geprägt.
Im griechischen Denken, da wird Körper und Seele getrennt,
als ob es zwei Substanzen wären. Man nennt das den Dualismus.
Im Dualismus im religiösen Denken ist dieses in uns immer noch behaftet,
v dass der Leib, das ist das Bösartige, das Minderwertige, das Ungeistliche und
v die Seele, das ist das Unsterbliche, das ist das Geistliche, das ist das Göttliche.
Im griechischen Denken wird das so unterschieden und das hat sich auch in das Christentum hinein geprägt, dass zum Beispiel der Martin Luther sich selbst gepeitscht hat, weil der Körper, der muss ja geschlagen werden. Der Körper, der ist böse, der ist schlecht, der ist minderwertig und die Seele, das ist das Wichtige, ist aber völlig unbiblisch. Das ist griechisches Denken.
In der Bibel wird Körper, Seele, Geist nie getrennt,
sondern die Bibel sieht den Menschen immer als Ganzes.
Du trennst nicht, sondern der Mensch als Ganzes. Und vor allem in der Bibel wird der Mensch in seinen Beziehungen gesehen, nicht in Körper, Seele und Geist. Natürlich ist das unterschiedlich, wie soll ich es sagen, der Körper ist das, was ich angreife, die Seele greife ich nicht an, aber ich lebe als ganzer Mensch mit meinem Körper. Und es ist nichts mehr oder weniger wichtig. Einmal sagt Paulus:
Leibliche Übung ist zu wenig nütze.
Das steht im 1. Timotheus 4, Verse 8-10. Das gebrauchen oft jene, die dann sagen, Sport ist Mord und Sport ist ungesund. Leibliche Übung ist zu wenig nütze, aber da musst du den Satz fertig lesen, warum:
weil dieses Leben in diesem Leib vergänglich ist.
Wir kriegen einen neuen Leib. Das ist das gewaltige. Wenn du stirbst, lebst du nicht nur in der Erinnerung Gottes weiter, sondern du kriegst einen neuen Leib. Und der Grund, warum dieser Leib jetzt nicht gleichwertig in dem Sinne ist, weil, den geben wir wieder ab, das heißt, wir ändern ihn.
Aber solange ich in diesem Leib lebe, ist der extrem wichtig. Wenn ich jetzt tot umfalle, ja dann könnt ihr mit meiner Seele auch nichts anfangen. Der Leib ist wichtig.
Darum, diese Leibfeindlichkeit ist nicht biblisch. Das kommt aus dem griechischen Denken, das nur nebenbei.
3. Geist
Was ist dann der Geist? Es wird jetzt noch ein bisserl interessanter - weil, von der Seele findest du schon nichts, vom Geist findest du überhaupt nichts, wenn du die Leiche sezierst. Was ist jetzt der Geist im Menschen? Nun der Geist im Menschen beschreibt die Beziehungsfähigkeit.
Ich nenne das mal so:
v die vertikale Beziehung zu Gott und
v die horizontale Beziehung zu anderen Menschen.
Diese Beziehungsfähigkeit, das ist der Geist im Menschen. Der Mensch ist ein Gegenüber Gottes und das geschieht im Geist. Das ist der Mensch als Geist, das Ebenbild Gottes.
Was da faszinierend ist, dass die moderne Medizin erkannt hat, dass der Mensch viel mehr ist als Leib. Der Mensch ist eben nicht nur Materie. Das hat man auch insofern gesehen: Wenn wir körperlich krank sind, dann genügt es nicht immer, die körperliche Krankheit zu heilen, so wichtig das ist. Soma, der Leib, der Körper, ich bin dankbar für moderne Medizin. Ich bin dankbar, dass der Leib geheilt werden kann. Aber das genügt sehr oft nicht.
Weil der Mensch ist sehr oft krank an seiner Seele. Darum braucht es heute eine Psychosomatik. Die Psyche, der Mensch wie er lebt, ist krank und der muss geheilt werden, sowohl wie der Leib, um gesund zu sein. Man hat inzwischen aus erkannt, es genügt nicht nur, den Soma, den Leib, zu heilen, es genügt auch nicht, nur die Psyche, die Seele, zu heilen, sondern der Mensch besteht aus noch etwas, nämlich: er kann in seinen Beziehungen gestört sein.
Und wenn ein Mensch in seinen Beziehungen gestört ist, ist er auch krank. Das nennt man in der Medizin heute die Pneuma-Psychosomatik.
v das Pneuma, der Geist, das sind die Beziehungen;
v die Psyche, das ist unsere Seele, wie wir leben in unseren Bedürfnissen, in unseren Erwartungen; und
v das Soma, der Leib.
Alle drei gehören zusammen, das fasziniert mich, es ist so schön an der Bibel.
Übrigens, ihr müsst nie Angst haben, Psychologie zu studieren oder Pädagogik. Ich habe schon Christen getroffen, die haben gesagt, das ist alles nicht gut, weil es uns die Bibel sagt. Natürlich brauchen wir die Bibel, aber ich bin so dankbar für manche psychologischen Bücher, die ich gelesen habe, weil, die haben es anders aufgeschlüsselt und für mich verständlich gemacht. Und ich sehe die Wahrheit dann in der Bibel.
Das heißt, mir hat oft ein anderes Buch geholfen, die Bibel recht zu verstehen. Und darum sollten wir da lernen. Wir Christen brauchen keine Angst zu haben. Manche, die haben so viel Angst, dies darf du nicht tun, jenes darfst du nicht tun. Lass dich ein, prüfe alles, das Gute behalte.
Manche Brüder und Schwestern meinen leider, prüfet alles und das Schlechte kritisiere, die kritisieren dauernd. Behalte einfach das Gute und freue dich am Guten. Was nicht so gut ist, dann vergiss es halt. Aber gehe weiter mit dem Guten.
In der Bibel kannst du nicht übersehen, dass Jesus, unser Heiland, Menschen geheilt hat.
v Er hat sie körperlich geheilt.
Da gibt es viele Geschichten in den Evangelien. Die meisten von euch kennen die: der blinde Mann, verkrüppelte Menschen, die hat er geheilt.
v Er hat Menschen seelisch geheilt.
Zum Beispiel die Frau am Brunnen, die war körperlich total gesund, soweit wir wissen, aber ihre Seele war krank und er hat sie geheilt.
v Er hat Menschen am Geist geheilt.
Zum Beispiel Nikodemus, der war körperlich gesund, der war auch seelisch gesund. Er hatte ein gutes Umfeld. Er war ein anerkannter Mann. Aber sein Geist war krank, er musste am Geist gesund werden.
Und so hat Jesus die Menschen geheilt an Körper, Seele und Geist.
Ich durfte das auch in meinem eigenen Leben erfahren. Ich habe es euch gestern erzählt. Was meine seelische Sache anbelangt mit den Minderwertigkeitskomplexen, wo ich über die Jahre mit der Beschäftigung mit dem Wort Gottes einfach festgestellt habe, ja, da ist was heil geworden.
Ich habe auch eine körperliche Heilung erfahren. Bevor ich zum Tauernhof kam, war ich hauptberuflich Bergführer. Und da war ich viel auf Hütten unterwegs, auf Gletscher usw. in meiner Tätigkeit. Und in einem Sommer, das war, bevor ich zum Tauernhof kam, bekam ich eine totale Sonnenallergie. Aber es war keine Allergie, es war etwas anderes, und die Ärzte wussten es nicht. Ich bin zu vielen Ärzten gefahren. Kortison war das einzige, was so ein bisserl gelindert hat. Aber nichts konnte es heilen.
Und ich konnte dann, als im Tauernhof war, einen Winter lang nicht mehr aus dem Haus gehen ohne Gesichtsmaske. Es hat so geschmerzt die Haut, es war viel Wasser drin, es war extrem unangenehm. Es war dann so nach zwei Jahren, ich habe immer Jakobus 5, 4 gelesen:
4 Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, und sie mögen über ihm beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn.
15 Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten.
Aber ich habe nie Frieden darüber gehabt. Nach zwei Jahren schließlich habe ich gedacht, das tue ich jetzt. Und dann habe ich die Ältesten gerufen, sie haben gebetet und zwei Tage später war es weg. Ich habe auch körperliche Heilung erfahren. Ich bin sehr dankbar für dieses Erlebnis.
Das geistliche Leben, was ich erfahren durfte, das ist das größte Geschenk. Wo ich als 15jähriger durch einen Jugendwart, der uns von Jesus erzählt hat, erkannt habe, Jesus ist die Wahrheit. Ich weiß nicht, warum ich das erkannt habe. Aber ich wusste, was er sagt, es ist wahr.
Darum für euch, die ihr Jugendarbeit macht, bitte macht weiter.
Es ist eins der wichtigsten Dinge. Gebt euch rein in Jugendarbeit, in Kinderarbeit. Erzählt ihnen einfach von Jesus. Es ist eine der größten Chancen, die es überhaupt gibt. Und das ist eine schöne Sache, die ich erlebt habe.
Krank machender Glaube und Heilung
Aber ich habe über die Jahre auch das Gegenteil erlebt.
v Ich habe nämlich erlebt, dass liebe gläubige Menschen, obwohl sie glauben, nicht gesund wurden.
v Ich habe erlebt, dass gläubige Menschen auch an der Seele, die leiden an gewissen Dingen, nicht unbedingt geheilt wurden.
v Und noch mehr, was ich auch erlebt habe. Ich habe Christen erlebt oder die sich Christen nennen, die krank wurden wegen ihrem Glauben.
Es gibt krank machenden Glauben. Man nennt das in der Psychologie religiöse Neurosen, und die gibt es tatsächlich. Ein falscher Glaube kann dich krank machen, auch ein falscher christlicher Glaube kann dich krank machen an Körper, Seele und Geist.
o Und darum ist es nicht nur so, wie man oft hört, ja, wenn du nur genug glaubst, dann wirst du geheilt.
o Es kann auch das Gegenteil der Fall sein, du musst geheilt werden von einem falschen Glauben.
o Es kann sein, dass dein Glaube geheilt werden muss, da wo er ein falscher Glaube ist.
Du kannst das nachlesen im Timotheusbrief und im Titusbrief. Ich gebe euch eine Stelle, Schlagt mal auf Titus 1, Vers 13, da spricht der Apostel Paulus genau darüber.
13 Dieses Zeugnis ist wahr. Aus diesem Grund weise sie streng zurecht, damit sie im Glauben gesund werden.
Hier waren falsche Lehrer oder christliche Lehrer, die etwas falsch propagiert haben, und Paulus sagt, bei euch ist der Glaube krank. Hier muss der Glaube gesund werden.
Nun, wir wissen von der ganzen Bibel, Altes und Neues Testament, dass es Gottes Anliegen ist, uns gesund zu machen. Eine meiner Lieblingsstellen ist 2. Mose 15, Vers 26. Da stellt Jesus sich seinem Volk Israel vor und sagt zu ihnen:
Ich bin der Herr, euer Arzt.
Ich bin der Herr, Jahwe Rapha, ich bin euer Arzt.
Oder eine andere Übersetzung sagt:
Ich bin der Herr, der euch heilt.
Im Neuen Testament, als Jesus geboren wird, lesen wir:
Heute ist euer Retter geboren.
Gott ist unser Arzt und unser Retter. Und darum können wir mit Gewissheit sagen, dass es Gottes Anliegen für uns ist, das wir gesund werden und gerettet werden.
Nun, was hier auch ganz klar ist.
v Warum beschreibt sich Gott als unser Arzt?
Aus einem ganz einfachen Grund, weil wir krank sind.
v Warum muss der Retter geboren werden?
Einfacher Grund, weil wir verloren sind.
Ich bin im Bergrettungsdienst. Den Bergrettungsdienst gibt es nur aus einem Grund, weil es am Berg Verlorene gibt. Wenn es da oben keine Verlorenen gebe, dann könnten wir einen Pfeifenclub machen oder sonst was. Dann braucht man keinen Bergrettungsdienst. Wenn Jesus als unser Retter kommt, heißt das, wir sind verloren . Wenn Gott sagt, ich bin der Herr, euer Arzt, dann heißt es, das wir krank sind und Genesung brauchen. So ist die Geschichte der Menschheit, eine gefallene Menschheit, wo Sünde uns krank macht, und Gott kommt und uns heilen will.
Ich treffe immer wieder Menschen, die sagen zu mir:
o Weißt du was, Hans Peter, ich kann an Gott nicht mehr glauben, weil all das Böse, was in dieser Welt geschieht oder was an mir geschehen ist, wenn es einen Gott geben würde, dann würde das nicht geschehen.
o Diesen Menschen kannst du ganz ehrlich sagen oder ich sage ihnen, das ist der Grund, warum ich an Gott glaube, denn der Gott, der in der Bibel beschrieben wird, beschreibt, dass diese Welt böse ist.
Das beschreibt ja die Bibel.
Die Bibel beschreibt nicht, das diese Welt okay ist.
Die Bibel beschreibt auch nicht, das es Christen immer gut geht.
Das steht nicht in der Bibel.
In der Bibel steht, dass die Menschen krank sind und Gott als unser Heiland
gekommen ist, um uns gesund zu machen.
Das steht in der Bibel und darum glaube ich an Gott, weil so viel Böses in der Welt ist.
Und ein wunderbares Beispiel, und das möchte ich noch kurz ein bisserl - da erwachen vielleicht noch einmal die Geister - beschreiben in einer Geschichte, wo Jesus einen Menschen heilt. Das heißt, in der Geschichte sieht man die Realität eines kranken Lebens. Und man sieht die Realität eines lebendigen Heilers, nämlich Jesus. Schlagt bitte alle auf Johannes Kap. 5, und ich möchte lesen die Verse 1 - 5:
1 Danach war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
2 Es ist aber in Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der auf Hebräisch Bethesda genannt wird, der fünf Säulenhallen hat.
3-4 In diesen lag eine Menge Kranker, Blinder, Lahmer, Dürrer.
Da gibt es einen Vers 4, der ist nicht in allen Bibeln drinnen, aber in einer Fußnote steht er. Ist es so bei deiner Bibel? Da steht im Vers 4 dann:
4 Die auf die Bewegung des Wassers warteten, denn ein Engel des Herrn stieg zu bestimmten Zeiten in den Teich herab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, wurde gesund, mit welcher Krankheit er auch behaftet war.
Dann lesen wir weiter in Vers 5:
5 Es war aber ein Mensch dort, der 38 Jahre mit seiner Krankheit behaftet war.
Hier war ein Mann in Bethesda zu diesem Zeitpunkt, der lag 38 Jahre krank darnieder. Freunde, das ist lange. Die meisten von euch sind noch nicht einmal so alt. Es ist die Hälfte eines Lebens. 38 Jahre lag dieser Mann krank darnieder, und das war seine Realität, mit der er jeden Tag lebte. Man fragt sich, - ich habe es gestern angeschnitten - , wo nimmt ein solcher Mann überhaupt den Willen her, noch einen weiteren Tag zu leben. Ein verkrüppelter gelähmter Mann liegt 38 Jahre da. Wieso will der überhaupt noch einen weiteren Tag leben?
Das fragt man sich bei vielen Menschen.
o Wo nimmt der die Kraft her, überhaupt noch weiterzuleben?
Wisst ihr, es ist glaube ich die Hoffnung. Auch Menschen, die extrem verzweifelt sind über Jahre, sogar Jahrzehnte, haben noch eine Hoffnung, wo sie irgendwie denken, es muss doch der Tag kommen, wo es besser wird. Und dieser Mann hat vielleicht gedacht, vielleicht bin ich einmal der erste und ich werde tatsächlich geheilt in diesem Wasser. Ich meine, nach 38 Jahren war die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering. Wenn du 38 Jahre nicht dran kommst, wieso willst du jetzt reinkommen.
Das ist so ähnlich, wie man auch auf einen Lottogewinn hofft. Das wird sich auch ganz schwer erfüllen.
In Römer 4, Vers 18, steht ein Bibelvers von Abraham. Da steht:
18 Abraham hat gegen Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt
Das ist ein wahnsinniger Vers, gegen Hoffnung glaubte er auf Hoffnung hin. Im spezifischen Fall war es so, da sollte er noch ein Kind kriegen. Aber er war 100 und sie war 90, die Sarah. Da hat er die Sarah angeschaut und gesagt: Das schaut hoffnungslos aus, wenn ich dich anschaue. Und sie hat ihn angeschaut und hat gesagt: Ja, dasselbe gilt für dich, es ist hoffnungslos. Wenn die sich angeschaut haben, das war gegen Hoffnung. Sie haben gesagt, aber wir hoffen gegen Hoffnung auf Hoffnung.
So muss dieser Mann gelebt haben. Er hat gegen jede Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt. Und dann kommt die Frage Jesu an diesen Mann im Johannes Kap. 5, Vers 6
6 Als Jesus diesen daliegen sah und wusste, dass es schon lange Zeit so mit ihm steht, spricht Jesus zu ihm - Das ist ein Hammersatz -: Willst du gesund werden?
Was ist das für eine Frage? Der liegt da 38 Jahre krank und Jesus fragt ihn: Übrigens, willst du gesund werden? Aber wisst ihr was, die Frage ist eigentlich sehr berechtigt. Ich erlebe das oft in der Seelsorge, dass ein Mensch extrem leidet und ich kann ihm vom Wort Gottes zeigen, wie Gott gesagt hat, wie er mit diesem Problem umgehen soll und wie sein Lebens anders werden könnte. Manchmal wollen die Menschen gar nicht. Die Menschen, die haben Selbstmitleid, sie baden so in ihrem Selbstmitleid. Ich glaube, die könnten rauskommen, aber irgendwie wollen sie drinnen bleiben. Es ist zwar ein miserables Leben, es ist nur negativ. Aber sie wollen nicht gesund werden.
Und es ist faszinierend. Hier fragt Jesus diesen Menschen: Willst du gesund werden? Was willst du, das ich eigentlich bei dir heile? Manchmal wissen wir gar nicht genau, was uns fehlt. Und dieser Mann - und das ist für mich das Herausragende in der ganzen Geschichte - der 38 Jahre krank daliegt, gibt Jesus zwei Antworten.
Die erste Antwort ist so gewaltig, da kannst du nur schlucken, denn die stimmt heute für extrem viele Menschen. Jesus fragt ihn in Vers 7: Willst du gesund werden?
7 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen.
Das war sein Problem. Herr, ich habe keinen Menschen. Ich habe niemand. Da ist niemand der mich zum Wasser bringen würde. Was war das wahre Problem dieses Menschen, gar nicht mal in erster Linie seiner körperliche Krankheit. Sein wahres Problem war seine Einsamkeit. Ich habe keinen Menschen. Es ist niemand, der wirklich zu mir steht bis zum Ende. Und Jesus, das gefällt mir hier so, weil Jesus das natürlich weiß, spricht er diesen Kranken an und fragt ihn: Was willst du eigentlich, dass ich dir tun sollte?
Wenn du so bist wie ich, wenn ich manchmal so einen Bettler am Straßenrand sehe. Ich bin eher so, das ich mir denke, da gehe ich schnell vorbei. Manchmal wäre es vielleicht besser, wo man sich sagt, okay, was ich zu tun habe, ist vielleicht nicht so wichtig. Aber man fragt mal vielleicht jemand: Gibt es etwas, was ich für dich tun kann?
Jesus hat es getan. Er hat es nicht bei jedem getan, aber bei ihm hat er es so gemacht. Er sagt: Herr, ich habe keinen Menschen. Er war einsam. Und Jesus spricht ihn an. Die zweite Antwort des Kranken war:
7 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, dass er mich, wenn das Wasser bewegt worden ist, in den Teich werfe; während ich aber komme, steigt ein anderer vor mir hinein.
Das heißt, der Kranke sagt zu Jesus, Jesus, ich habe schon Beziehungen in dieser Säulenhalle. Da gibt es schon andere Typen, die liegen auch schon jahrelang da. Aber es ist keine Beziehung der Liebe, die wir haben, es ist eine Beziehung der Rivalität, Jeder schaut nur, dass er der erste ist.
Übrigens Bethesda heißt Barmherzigkeit. Und in diesem Haus Bethesda war niemand, der barmherzig genug war, um diesen Mann hineinzutragen.
Wie ist es bei dir in der Firma, in der Familie?
o Hast du Menschen, wo du sagen kannst, hast du einen Menschen, von dem zu sagen kannst, der liebt mich um meinetwillen 100-prozentig?
o Oder sind deine Beziehungen eher, ja, wenn ich das und das erfülle, dann wird er auch ein bisserl zu mir stehen, d. h. leistungsabhängig.
o Hast du Beziehungen, wo du wirklich geliebt wirst um deinetwillen. Das ist es, worum es geht.
Und dann sagt Jesus zu diesem Mann im Vers 8.
8 Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett und geh umher!
Was mich hier auch fasziniert, Jesus sagt zu diesem Mann, der 38 Jahre krank ist: Steh auf, nimm dein Bett und geh. Was besonders ist an Jesus, bitte merkt euch das, es ist kein Appell.
Hans-Joachim Eckstein hat einmal gesagt, es gibt im Neuen Testament keinen einzigen Appell, wo Gott zu dir sagen würde, tue das, reiß dich zusammen. Sondern wenn Gott sagt: Steh auf, nimm dein Bett und gehe. Dann befähigt er dich, aufzustehen und zu gehen.
Seht ihr, wie als Christen wir haben oft Appelle, wir sind ziemlich schnell.
o Jemand ist depressiv und wir sagen, du reiß dich zusammen, so schlimm kann es ja nicht sein.
o Jemand kämpft mit sich selbst und wir sagen, da, ja tu halt mal ordentlich beten, lies halt ein bisserl mehr in der Bibel und geh halt in den Gottesdienst, dann wird es schon wieder werden.
o Jemand ist krank und wir sagen, glaubt halt ein bisserl mehr und bete halt ein bisserl länger, es wird schon wieder werden.
o Jemand hat Beziehungsprobleme, ja tu halt das und das, und es wird schon.
Und weißt du was? Viele dieser Menschen haben keine Muskeln mehr, die liegen schon 38 Jahre am Boden, sie können nicht aufstehen. Das ist der Unterschied bei Jesus. Wenn er sagt, steh auf, dann befähigt er dich aufzustehen. Das schätze ich so an ihm.
Ich habe gerade vorgestern ein Zitat gelesen von Dr. Benedikt Walter (kenne ich nicht). Er hat geschrieben:
Eine Person, die wöchentlich 60 oder 70 Stunden arbeitet, mag am Sonntag nicht mehr hören, was man noch alles tun sollte. Sie brauchen in der Kirche Leute, die ihnen helfen zur Ruhe zu finden, die Gedanken zu ordnen, und mitten im Stress Gott zu erkennen.
Und seht ihr.
Jesus ist nicht gekommen, um uns noch zusätzliche Aufgaben zu geben,
damit unser Leben noch schwerer wird, als es ohnehin schon ist.
Sondern Jesus ist gekommen und er will die Kraft sein in uns,
um die Aufgaben des Lebens zu meistern.
Aber sehr oft glauben wir, jetzt muss ich sowieso schon so viel tun, meine Karriere, meine Familie, meine Frau usw., da hört man dann oft:
v Gott ist Nummer 1, Frau ist Nummer 2, Kinder sind Nummer 3,
Arbeit ist Priorität Nummer 4.
Jetzt beginnst du mal beim Vierer, weil die Arbeit, die musst du ja tun; und dann bei den Kindern, ja da schaust noch, zur Frau musst du auch noch, und jetzt muss ich Gott auch noch zufrieden stellen. Mir wird das alles zu viel. Das sind die Appelle, die haben wir immer auf der Fahne, Jesus nicht. Das ist der große Unterschied.
Und dann, das gefällt mir so im Vers 9:
9 Und sofort wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging umher. Es war aber an jenem Tag Sabbat.
10 Es sagten nun die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, es ist dir nicht erlaubt, das Bett zu tragen. -Die haben Probleme. -
11 Er antwortete ihnen:
- Das ist wieder wunderbar. Er wusste ja nicht mal den Namen von Jesus. Er hatte keine Ahnung, wer das ist. Er hat nur gesagt: -
Der mich gesund machte, der sagte zu mir: Nimm dein Bett auf und geh umher.
Alles, was dieser Mensch über Jesus wusste: Es ist der, der mich gesund gemacht hat. Ist das nicht eine der schönsten Namen für Jesus? Wenn wir sagen könnten, der, der mich gesund gemacht hat, das ist der, dem ich nachfolge. Später kommt er dann darauf, dass es Jesus ist.
Und ich möchte einfach damit schließen heute Abend. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht.
o Vieleicht bist du im Moment übersprudelnd von Leben, wunderschön, genieße es.
o Vielleicht bist du auch 38 Jahre krank, und du hast keine Muskeln mehr.
Dann möchte ich dir nur die Frage stellen: Willst du gesund werden? Willst du eigentlich wirklich gesund werden? Wenn wir ja sagen, kann sein, dass Jesus uns ändert, weil er uns gesund machen will. Will ich das, bin ich dazu bereit? Und wenn ein Mensch gesund werden will, sagt Jesus ja, und er rührt uns an a Körper, Seele und Geist.
o Es ist auch faszinierend, dass Menschen, wo die Seele gesund wird, sich sehr oft auch der Körper erholt und gesünder wird.
o Oder bei Menschen, die am Geist gesund werden, wo Beziehungen wieder funktionieren, die werden an der Seele gesünder, weil es zusammen gehört. Es gibt nicht drei verschiedene Dinge, sondern der Mensch als Ganzes, und den möchte Jesus heilen und retten.
Willst du gesund werden, das ist die Frage. Was willst du, dass Jesus gesund macht?
Ich bete noch.
Lieber himmlischer Vater, wir danken dir so sehr, dass dein Wort so klug ist und dass alles, was wir in der modernen Medizin heute entdecken, bereits in deinem Wort enthalten ist. Danke Vater, dass wir aus viel mehr bestehen als aus Materie. So sehr Materie hier das Erste und das Ansprechendste ist, weil wir es anfassen können, sehen können. So wissen wir doch genau, es ist so viel mehr. Es ist nicht das Stück Fleisch, dass mich ausmacht. Die Materialien, aus denen ich bestehe, das bin ich, die Seele, und ich stehe in Beziehungen im Geist mit dir, mit Menschen. Danke, dass du uns genauso geschaffen hast.
- Leider Abbruch der Aufnahme.-