Glaube - was
ist das eigentlich?
Hans Peter Royer
Pfingstjugendtreffen
im Diakonissenmutterhaus Aidlingen am 31.05.2004 13:15 Uhr
Wir
haben heute Nachmittag ein Seminar mit dem Thema: Glaube. Was ist Glaube
überhaupt? Bevor wir jetzt ein bisschen reinschauen, möchte ich noch zusammen
beten.
Ich
glaube, das ist ein sehr wichtiges Thema, weil: Wir reden viel über Glauben.
Viele Leute sagen: „Ich glaube an Gott, ich glaube an Jesus“. Was heißt das?
Wenn ich jetzt dich fragen würde, ganz persönlich: „Glaubst du an Gott?“. Und
du sagst: „Ja!“ zum Beispiel. Und ich frage dich dann: „Was meinst du damit?
Was heißt das?“. Wenn dich ein Mensch in der Fußgängerzone fragt: „Glaubst du?“
und du sagst: „Ja“ und er fragt dich: „Was meinst du?“. Was würdest du sagen?
Was bedeutet Glaube? Es ist ein Wort, das wir sehr oft verwenden, aber ich
glaube, dass wir sehr oft nicht wissen, was wir überhaupt damit meinen.
Und
so möchte ich beten und Gott danken, dass er da ist und dass er uns lehrt und
hilft sein Wort recht zu verstehen, damit wir Männer und Frauen sind, die der
Welt zeigen: Es ist ein Abenteuer mit Jesus zu leben, es ist eine schöne Sache!
Lieber
Vater, ich danke dir für deine große Güte und Liebe zu uns. Ich danke dir, dass
du der wahrhaftiger, der lebendige Gott bist. Ich danke dir Herr, dass wir
nicht an ein Hirngespinst glauben, an einen Mythos oder an irgendeine
Offenbarung, sondern an den lebendigen, auferstandenen, realen Herrn. Dass du
hier und heute unter uns bist, so wie alle Tage des Lebens - überall in dieser
Schöpfung, die du gemacht hast. Und du wartest nur darauf, dass wir zu dir
kommen, in diese Beziehung zu Gott zurückfinden und nach Hause kommen in deine
Arme. An dich glauben und Menschen sind, die deinen Namen verherrlichen. Dafür
bete ich jetzt Herr, um das rechte Reden und Verstehen. Amen!
Wir
haben viel gehört und es hat mein Leben verändert zu erkennen: Es ist Christus
der in mir lebt. Es ist sein Leben in mir, nicht mein Leben für ihn. Dann
bekomme ich oft die Frage: „Ja, aber – Hans Peter, was muss ich jetzt tun? Wenn
jetzt Christus in mir lebt, was muss ich dann überhaupt noch tun? Wenn er alles
tut, was bleibt für mich übrig?“. Eine gute Frage! Es gibt auch eine gute
Antwort darauf. In Hebräer 11, 6 lesen wir: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen;
denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist...“ (Elberfelder). Ohne
Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen! Es steht hier nicht: „Ohne Glauben
ist es schwierig, Gott zu gefallen“ - „Ohne Glauben ist es extrem schwierig
Gott zu gefallen“. Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen! Und einmal
kamen die Jünger zu Jesus – Johannes 6, 28 – und fragten ihn: „Da sprachen sie zu ihm:...“ - eine
gute Frage - „... Was sollen wir tun,
damit wir die Werke Gottes wirken?“ Mit anderen Worten – die Jünger fragen:
„Herr Jesus, Du machst hier alles! Du bist das Leben! Was sollen wir jetzt tun?
Was ist unser Teil?“ Johannes 6, 29: „Jesus
antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den
glaubt, den er gesandt hat.“ Glauben – nun, die Frage ist: Was ist Glaube?
Nicht selten bekommt ein Christ den Vorwurf zu hören, einen blinden Glauben zu
haben. Wie viele von euch haben von Leuten schon gehört: „Du hast ja einen
blinden Glauben an einen Gott, den niemand sieht“ - kann ich mal die Hände
sehen? Das sind ganz sicher 100 Hände. Wenn dir schon gesagt wurde: „Du hast
einen blinden Glauben, an einen Gott, den man weder sehen kann, noch hören
kann, noch riechen kann“. Dieser Vorwurf ist berechtigt! Aber es ist ein
biblischer Vorwurf, denn – Johannes 1, 18: „Niemand
hat Gott jemals gesehen“ Du kannst Gott nicht herzeigen! Die Russen – als
sie zum ersten Mal in den Weltraum geflogen sind – mit der
Sputnik. Die kamen zurück und haben gesagt: „So Freunde, jetzt wissen wir: Gott
existiert nicht, denn wir waren im Weltraum, haben die Sterne gesehen, aber wir
haben Gott nicht gesehen. Schlussfolgerung: Es gibt keinen Gott!“ Das hätte ich
ihnen schon vorher sagen können, weil die Bibel sagt (Johannes 1, 18): „Niemand hat Gott jemals gesehen“. Gott
ist unsichtbar, weil: Gott ist Geist! Das Auge ist das falsche Instrument, um
Gott zu sehen! Das ist ungefähr so wie, wenn du mit dem Fieberthermometer
versuchst die Luftfeuchtigkeit zu messen. Das geht nicht! Das ist das falsche
Instrument für die falsche Messung. Das Fieberthermometer kann funktionieren
und die Luftfeuchtigkeit ist auch da, aber die Messung funktioniert nicht. Um
Gott wahrzunehmen, braucht es ein anderes Instrument als das Auge, nämlich den
Glauben. Es ist so: Das Evangelium von Jesus Christus ist eigentlich eine
lächerliche Botschaft. Ich und du, falls du glaubst – wir glauben an einen
Christus, der nicht hörbar ist – zumindest für die meisten nicht – wir
präsentieren einen Jesus, obwohl er nicht sichtbar ist. Darum sagt Paulus
übrigens im 1. Korinther 1, 18: „... das
Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verlorengehen;
...“ (Schlachter). Das Wort vom Kreuz ist und bleibt eine Dummheit. Und
versuch es nie klüger zu machen, es wird nicht klüger. Es ist mir nicht
mögliche, wenn ein Atheist mit mir am Tisch sitzt – und er sagt: „Hans Peter,
du glaubst an Jesus – zeig ihn mir“. Ich kann ihm Jesus nicht auf den Tisch
legen. Es geht nicht. Ich kann Gott nicht vorzeigen. Aber: Damit zu glauben,
dass Gott nicht existiert ist natürlich eine völlig falsche Schlussfolgerung.
Übrigens, wenn du dir nicht alles merkst was ich sage: Vieles steht in meinem
zweiten Buch davon – Nach dem Amen bete weiter. Da hab ich nämlich auch darüber
nachgedacht. Wie kann ich einem Atheisten beweisen, dass es Gott gibt, obwohl
ich Gott nicht auf den Tisch legen kann? Es ist ganz einfach! Im Grunde ist es
einfach – ob er es dann glauben will, ist eine andere Sache. Ich bin überzeugt,
dass in diesem Raum Strom vorhanden ist – die Birne, die leuchtet mich gerade
an. Ich habe elektrischen Strom noch nie gesehen. Ich kann dir elektrischen
Strom nicht auf den Tisch legen und vorzeigen, aber die glühende Birne ist ein
Beweis dafür, dass Strom existiert. Ich glaube auch daran, dass in diesem Zelt zur Zeit mindestens 20 verschiedene Stimmen da sind. Ich
höre zwar keine, aber sie sind da. Hätte ich ein Radio und würde das Radio
aufdrehen, würde das Radio all diese Stimmen empfangen und umwandeln, sodass
ich sie höre. Die Stimmen sind da. Ich sehe sie zwar nicht, aber sie sind da.
Ist keine Illusion! Ich hab mal windgesurft – ich kann das sowieso nicht mehr.
Da haben die Surfer immer gesagt: „Hast du heute am See den Wind gesehen?“. Tut
mir leid, ich hab den Wind noch nie gesehen, aber er ist da! Wisst ihr, wie ich
sehe, dass der Wind da ist? Weil’s den Baum biegt und meine Haare durch die
Luft wirbeln. Niemand zweifelt an der Realität von Liebe! Ich glaube, jeder von
uns glaubt an Liebe. Jetzt hab ich eine Frage: Zeig sie mir! Leg sie auf den
Tisch! Wo ist Liebe? Kannst du nicht beweisen! Das heißt aber nicht, dass Liebe
nicht existiert. Das ist ungefähr so, wie wenn du ein Klavier zerlegst – du
hast Schraubenschlüssel und Schraubenzieher. Und du zerlegst das ganze Klavier
in 1000 Stücke, aber du findest die Musik nicht. Jetzt kommst du zum Schluss:
Es gibt keine Musik! Siehst du: Du kannst Musik nicht mit Schraubenschlüssel
finden, aber sie existiert. Nun, wie erkenne ich die Realität von Strom, wenn
auch für das Auge unsichtbar? Durch die brennende Glühbirne! Wie erkenne ich
die Realität von Radiowellen, wenn auch für mein Ohr nicht vernehmbar? Durch
ein Radio! Wie erkenne ich die Realität von Wind, auch wenn ich den Wind noch
nie gesehen habe? Durch den gebogenen Baum! Wie erkenne ich die Realität von
Musik, obwohl ich Musik nicht auf den Tisch legen kann? Indem du das Klavier
bedienst! Jetzt eine letzte Frage: Wie erkenne ich die Realität von Gott, auch
wenn ich ihn noch nie gesehen habe, meine Ohren ihn noch nie akustisch
wahrgenommen haben, ich ihn noch nie berührt habe? Ganz einfach: Durch
Menschen, die in Glauben an Jesus leben! Ihr Leben ist ein Beweis, dass Gott
existiert! So wie der gebogene Baum der Beweis ist, dass Wind existiert, ist
der Mensch, der in Glauben an Gott lebt der Beweis, dass Gott existiert! Menschen,
die aus Glauben an Gott leben, sind der lebendige Beweis für die Existenz eines
unsichtbaren Gottes. Schlagt mal auf – Hebräer 11, 1 - wird oft zitiert – hab den Vers nie
kapiert, ich sage auch nicht, dass ich ihn jetzt kapiere, aber ein bisschen vielleicht
- Hebräer 11, 1: „Der Glaube aber ist
eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein
von Dingen, die man nicht sieht“ (Elberfelder). Martin Luther hat
übersetzt: „...ein Nichtzweifeln an dem,
was man nicht sieht“. Das hat mich immer verwirrt – hab gedacht: Das ist
komisch! Glaube bedeutet, dass ich nicht zweifle, an dem was ich nicht sehe.
Ich habe gedacht, das ist eine Art Selbsthypnose. Als ich Berufsschüler war –
hab Automechaniker gelernt – da hab ich manchmal auf einer Bank gesessen, hab
die Kreide angeschaut, die bei der Tafel liegt und hab gesagt: „Ich glaube,
dass die Kreide jetzt darüber geht“. Hab mich so konzentriert, und die Kreide
hat sich nie gerührt. Ich hab gedacht: „Wenn ich nur fest genug glaube, dass
die Kreide sich bewegt, dann wird sie sich bewegen“ - hat sich aber nicht
bewegt. Der Schlachter, der hat auch eine Bibel übersetzt – der hat es besser
übersetzt: „Es ist aber der Glaube ein
Beharren auf dem, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht
sieht.“ Glaube bedeutet: Ich bin überzeugt von einer Tatsache, wenn ich
diese Tatsache auch nicht sehe. Obwohl ich Strom, Radiowellen, Wind, Liebe und
Musik nicht zeigen kann, glaube ich an die Tatsache dieser Dinge. Weil ich sie
sehe – in der brennenden Glühbirne, im Radioempfänger, am Liebespaar und an
dem, der das Klavier bedient. Und obwohl ich dir Gott nicht zeigen kann, ist
seine Existenz eine Tatsache, sichtbar in Männern und Frauen, die im Vertrauen
auf Gott leben. Wenn du einen Menschen siehst, einen gläubigen Mann, wie er
sich verhält in Zeiten der Not – das ist ein Beweis der Existenz Gottes. Wenn
du einen Menschen siehst, eine Frau, die unerschütterlich ist in ihrer Liebe –
das ist der Beweis eines unsichtbaren Gottes. Wir sehen Gott in Aktion in einem
gläubigen Menschen. Manche Leute haben versucht mich zu überzeugen: „Liebe ist
nur ein chemischer Vorgang“. Aber er kann mir nicht erklären, warum manche
Menschen ihr Leben geben. Das ist keine Chemie mehr! Das ist mehr als Chemie!
Und genauso kannst du Gott als ein psychologisches und philosophisches
Konstrukt von manchen Menschen abtun. Du kannst aber nicht erklären, warum
manche Menschen ihr Leben für Jesus geben. Das ist keine Philosophie mehr, das
ist mehr! Darum werden Christen übrigens zu jeder Zeit verfolgt. Zur Zeit werden mindestens 200000 Menschen abgeschlachtet,
nur weil sie an Jesus glauben. Christenverfolgung war noch nie so groß wie
jetzt. Ein 30 Jähriger Mann hat einmal gesagt – er hat Gott aus seinem Leben
ausgeklammert – und hat gesagt: „Ich habe intellektuell kein Problem mein Leben
ohne Gott zu erklären, aber ich kann meinen gläubigen Vater nicht wegerklären“.
Das ist übrigens das schönste Zeugnis. Die Leute, die um dich herum leben, die
mögen sagen: „Gott ist Blödsinn, ist Einbildung, ist Psychologie, ist eine
Philosophie und nicht real“. Aber wisst ihr, was sie nicht wegerklären können?
Dein Leben mit Jesus! Die Schwestern hier in Aidlingen kannst du nicht
wegerklären, die sind da! Leben aus Glauben an Jesus. Du kannst das Leben von Luis
Palau und Millionen Menschen, die zu Jesus kommen
nicht wegerklären, die sind nun mal da. Und irgendeine Erklärung musst du dafür
finden. Das ist das Leben Jesu. Der zweite Punkt, den ich machen möchte ist:
Die Tatsache der Existenz Gottes finde ich nur durch eine persönliche
Erfahrung! Ich habe gestern einen jungen Mann getroffen, mit ihm kurz geredet.
Und er hat gesagt, er möchte Christus ausprobieren. Er hat gesagt: „Ich hab
schon so viel probiert, dann probiere ich halt ihn auch – wie geht das?“. Dann
hab ich gesagt: „Kannst nicht ausprobieren“. Genauso wie du Ehe nicht
ausprobieren kannst. Du kannst mit jemandem Sex haben, aber das ist keine Ehe!
Du kannst dich auf die Ehe nur einlassen, das kann nie ausprobiert werden! Seht
ihr: Im Christsein geht es nicht nur darum die richtige Theologie zu haben, sie
ist wichtig. Christsein bedeutet: Gott, Christus persönlich zu kennen! Wenn du
zum Beispiel ein Liebespaar beobachtest. Zum Beispiel da draußen aufm Gras, da
liegen sie meistens. Jetzt ist es zu kühl, jetzt liegen sie im Zelt. Wenn du
ein Liebespaar beobachtest, wie die sich angreifen, anschauen und lachen,
obwohl überhaupt nichts witzig ist, wirst du zum Schluss kommen: Es gibt so
etwas wie Liebe. Ich kann sie nicht sehen, ich kann sie nicht auf den Tisch
legen, aber Liebe existiert. Durch das Liebespaar, das ich da sehe, erkenne ich
die Existenz von liebe, wenn ich auch Liebe nicht auf den Tisch legen kann.
Aber die volle Gewissheit der Realität von Liebe wirst du erst dann haben, wenn
du dich selbst verliebst. Dann weißt du: Liebe existiert! Gleichermaßen: Wenn
du Menschen beobachtest, die im Glauben an Jesus leben, kommst du vielleicht
zum Schluss: Es muss Gott geben! Warum lässt er sich sonst abschlachten – für
Christus? Warum nimmt er soviel in Kauf – für Jesus? Also, es muss doch was
dran sein. Aber die letzte Gewissheit darüber, dass Gott existiert, hast du
erst, wenn du dich selbst auf Gott einlässt! Es ist theologisch richtig, wenn
du glaubst, dass Gott allwissend ist und allgegenwärtig und allmächtig. Aber
dieses Wissen alleine, bringt dich Gott noch nicht nahe. Ich sage das oft –
habt ihr sicherlich schon gehört, wenn ihr eine Kassette gehört habt – aber ist
egal. Paulus hat sich auch oft wiederholt – ist mir auch egal. Und zwar
unterscheide ich zwischen dem Yeti-Glauben und dem Aspirin-Glauben. Ihr kennt
ja den Yeti, oder auch nicht. Wenn du ihn nicht kennst, hast du nicht viel
versäumt. Das ist das wuschlige, weiße Tier, das der Reinhold Messner im Himalaja
gesehen hat. Das ist ungefähr so, wie das Loch-Ness-Monster, das die Schotten
immer sehen – im See da. Der Reinhold Messner hat es gesehen – hat
wahrscheinlich zu wenig Sauerstoff gehabt oder was. Aber: Wenn ich dich jetzt
frage: „Glaubst du an Yeti?“, dann werden ein paar von euch sagen – Fans von
Reinhold Messner: „Ja Ja, Yeti gibt’s“. Und die
anderen von euch werden sagen: „Totaler Blödsinn, Schwachsinn, so ein
wuscheliges Tier gibt es da nicht“. Ob du jetzt an Yeti glaubst
oder nicht - das wird dein Leben heute kein Stück beeinflussen. Der, der
von euch an Yeti glaubt und der, der nicht an Yeti glaubt wird ungefähr
ziemlich gleich leben, was Yeti anbelangt. Wenn du den
Durchschnittsösterreicher fragst: „Glaubst du an Gott?“, wird dir die Mehrzahl
der Österreicher sagen: „Ja.“. Aber: Wisst ihr was sie damit meinen? Sie
glauben, dass irgendein Gott irgendwo und irgendwie existiert. Das ist
Yeti-Glaube! Das beeinflusst ihr Leben kein bisschen. Der Mensch, der behauptet
– in Österreich – er glaubt an Gott und der Mensch, der behauptet: „Nein, ich
glaube nicht an Gott“, leben beide genau gleich. Es hat keinen Einfluss auf ihr
Leben. Aber: Da gibt es den anderen Glauben, das ist der biblische Glaube. Der
so genannte Aspirin-Glaube. Wenn ich dich frage: „Glaubst du an Aspirin?“. Was
frage ich dich dann? Ich frage dich dann nicht, ob du glaubst, dass diese
weißen Pillen existieren – in der Erste-Hilfe-Box. Das ist nicht die Frage.
Wenn ich dich frage: „Glaubst du an Aspirin?“, dann frage ich dich: „Glaubst
du, dass wenn du Kopfschmerzen hast und du ein Aspirin nimmst, dass deine
Kopfschmerzen dann weggehen und du ein ganz anderes Leben vor dir hast, als
ohne Aspirin? Glaubst du, dass ein Tag mit Aspirin ein wesentlich angenehmerer
Tag ist, wenn du Kopfschmerzen hast, als ohne Aspirin? Glaubst du an Aspirin?“
Und seht ihr: Wenn du daran glaubst und es dann schluckst und die Kopfschmerzen
dann weggehen, dann lebst du den Tag völlig anders als ohne Aspirin. Und das ist biblischer
Glaube! Wenn ich sage: „Glaubst du an Jesus?“ - übrigens, wisst ihr wie ich
jetzt frage – seit Jahren? Ich frage niemanden mehr: „Bist du Christ?“. Das ist
sinnlos bei uns. Das ist fast jeder. Ich frage immer nur: „Bist du ein Mensch,
der von Jesus Christus verändert wurde?“. Und dann schauen sie mal ein bisschen
lang und dann müssen sie denken – das ist unangenehm. Weil: Jetzt müssen sie
eine Antwort geben. An Tauernhof – ich frag das oft: „Bist du ein Mensch, der
von Jesus Christus verändert wurde?“. Das ist biblischer Glaube! Die Eva Maria,
die kleine da, die hat noch echt glauben an mich. Wenn irgendwas schief läuft –
ich und Gott sind auf der selben Stufe – noch. Das
ändert sich bald. Wenn irgendwas kaputtgeht, kommt die Eva mit dem kaputten
Zeug und sagt: „Vati, du kannst es reparieren!“. Ich werf’s
weg, kauf was Neues und sie ist ganz beeindruckt. Aber, wisst ihr? Sie hat
totalen Glauben an mich! Und ihr Glaube an mich, lässt mich etwas für sie tun.
Wenn du an Aspirin glaubst, dann glaubst du an Aspirin und du lässt das Aspirin
etwas für dich tun. Die Eva glaubt an mich, und weil sie an mich glaubt, lässt
sie mich etwas für sie tun. Wenn du an Jesus glaubst, dann lässt du Jesus etwas
für dich tun. Das ist Glaube! Das ist biblischer Glaube! Das ist der dritte
Punkt: Nicht dein Glaube bewegt Dinge und Menschen, sondern Gott bewegt Dinge
und Menschen! Ich hab schon viele Menschen getroffen und ich hab’s früher
selbst geglaubt: Ein Gläubiger Mensch ist ein Mensch, der fest fest fest glaubt - der ist
gläubig. Und je fester du glaubst, desto gläubiger bist du. So eine Art
Selbsthypnose, ein Einreden. Das glauben viele Menschen. Glauben, glauben – die
glauben, glauben – ist Selbsthypnose. Ich bitte euch, dass ihr euch das merkt.
Das braucht ihr oft im Gespräch mit ungläubigen. Glaube an Gott, biblischer
Glaube, bezieht sich nicht in erster Linie auf deinen Glauben, sondern auf
Gott! Seht ihr: Dein Glaube alleine bewirkt überhaupt nichts! Glaube ist
notwendig, um gerettet zu werden und mit Jesus zu leben! Aber ein wahrer
Glaube, braucht ein wahres Objekt! Wieder ein Beispiel, das ich oft verwende:
Übermorgen fliege ich nach Schweden – hab eine Konferenz da oben. Ich bin ab
und zu im Winter in Schweden und da sind die Seen total dick zugefroren. Ich
war letzten Winter oben, da sind wir mit dem Auto über den See gerast und es
war Spaß – hinten haben wir so ein Surfboard gehabt,
mit einem Seil dran, und vorne ist man mit dem Auto Kilometer über den See und
hinten bist du dran und der Schnee spritzt – das ist wie im Wasser. Am Anfang
war mir das total unheimlich, weil: In Österreich gehe ich auf kaum einen See –
muss schon extrem kalt sein. In Österreich sind unsere Bergseen auch zum Teil
zugefroren, aber nur so dünn. Wenn du darauf gehst, ist es meistens nicht gut.
Und du könntest jetzt sagen: „Ich stehe vor dem See in Österreich, ich weiß das
Eis ist so dünn, aber mein Glaube ist groß. Und mein großer Glaube, bringt mich
von dieser Seite des Sees auf die andere Seite.“. Und mit diesem großen Glauben steigst du auf
das Eis, brichst ein, erfrierst und bist tot. Andererseits kannst du in Schweden
vor dem See stehen, so wie ich, und sagen: „Das Eis hält nie. Das Eis, das
trägt mich nicht.“. Ich hab kaum einen Glauben, aber ich versuch’s
mit meinem kleinen glauben. Jetzt steigst du mit dem kleinen Glauben auf den
See und: Surprise, surprise
– du kommst ans andere Ende. Warum? Weil das Eis gehalten hat! Das Wesentliche
im Glauben, ist das Objekt an das du glaubst und nicht der Glaube an sich!
Letzten September war ich wieder in Brisbane und da kam, nach meinem Vortrag,
ein Mann auf mich zu und hat gesagt: „Das war ein wunderbarer Abend, ich habe
die Energie gespürt“. Dann hab ich gesagt: „Interessant, erklär mal ein
bisschen“. Da hat er mir erklärt: „Heute Abend, war die Energie da“. Dann hab
ich gefragt: „Glaubst du, dass Gott dich liebt?“. Dann hat er gesagt: „Ja, Gott
ist liebe“. Hab gesagt: „Wer ist Gott?“ - „Ja, Gott ist alles. Gott ist
Energie.“. Dann hab ich gesagt: „Bist du in Energie verliebt? In was bist du
verliebt?“. Das hat ihn ein bisschen auseinandergerüttelt, aber: Dann hat er
gesagt: „Aber, Buddhismus usw., die glauben“. Dann hab ich ihm genau das mit
dem See erklärt, was ich euch gerade erklärt habe und er hat gesagt: „Weißt du
was? Wenn du nur genug glauben hättest, dann würdest du auch über einen See mit
so dünnem Eis drüber gehen können“. Dann hab ich gesagt: „Ok“ - wir haben beide
gestanden, und da stand ein Sessel - „Wenn du dich jetzt hinsetzt, trägt dich
dann der Sessel oder dein Glaube?“. Hat er denken müssen. Dann wusste er schon,
das geht nicht gut aus. Hat er versuch ein bisschen rauszuzögern, aber
schließlich hat er gesagt: „Ja, der Sessel halt“. Hab ihn gefragt: „Glaubst du,
dass du auf deinem Glauben sitzen kannst?“. Er hat gesagt: „Wenn ich genug
Glauben hätte, könnte ich auf meinem Glauben sitzen“. Dann bin ich vom Sessel
weggegangen und hab gesagt: „Ok, setzt dich auf deinen Glauben“. Er hat gelacht
und gesagt: „Ja, ich hab nicht genug Glauben, aber es gibt Menschen, die haben
Glauben“. Dann hab ich gesagt: „Kennst du einen Menschen im ganzen Universum,
der so großen Glauben hat, dass er ohne Sessel sitzen kann?“. Wisst ihr, das
sind so die Dinge, die schwirren so im Kopf rum, aber die sind völlig
unlogisch. Eine Frau auf einer Berghütte hat mir mal gesagt: „Weißt du was? Ihr
Christen, ihr seid so arrogant! Ihr Predigt auf der ganzen Welt Christus – ich
war in Nepal und Indien. Ich hab Hindus gesehen, die sind viel gläubiger als
du. Ich hab Moslems erlebt, die sind viel hingegebener als du usw.“. Dann hab
ich gesagt: „Hut ab vor ihrem Glauben. Es ist keine Kunst einen größeren
Glauben zu haben als ich – das ist keine Kunst. Dass ein Buddhist mehr glaubt
als ich, das nehme ich sofort an. Dass ein Hinduist
einen größeren Glauben hat als ich, das akzeptiere ich ohne weiteres.“ Aber
wisst ihr, was ich sie frage? Ich frage den Buddhisten: „Was ist dein Objekt?“.
Ich frage den Hindu: „Was ist dein Objekt?“. Ich frage den Moslem: „Was ist
dein Objekt?“. Denn seht ihr: Entscheidend ist nicht der Glaube an sich,
entscheidend ist das Objekt deines Glaubens! Und wenn dein Objekt nicht trägt,
dann kann dein Glaube noch so groß sein, du wirst nicht getragen werden. Und
wenn da kein Sessel da ist, kann dein Glaube noch so groß sein, du wirst mit
dem Hintern auf dem Boden landen. Weil: Es ist das Objekt, worauf es ankommt!
Jetzt noch was anderes: Wie wird Glaube im Leben sichtbar? Da gibt’s viel
Verwirrung! Nämlich – das wir euch vielleicht verwirren: Das Maß deines
Glaubens – du fragst dich jetzt vielleicht: „Bin ich jetzt gläubig? Bin ich ein
gläubiger Mensch oder nicht? Hab ich großen Glauben oder hab ich kleinen
Glauben?“. Ich kann es dir gleich sagen: Das Maß deines Glaubens - ist gleich –
das Maß deines Gehorsams! Gehorsam ist Glaube und Ungehorsam ist Unglaube. Ich
hab schon Christen getroffen, die haben gesagt: „Mit dem Gehorsam hab ich nicht
so, aber gläubig bin ich. Ich hab so großen Glauben – Gehorsam ist nicht so
meine Sache, aber Glaube schon“. Das ist Unsinn! Wenn du nicht gehorsam bist,
dann bist du nicht gläubig oder hast einen kleinen Glauben! Lass mich das
erklären: Der Lukas, der ist 13, ziemlich groß schon. Vor sechs, sieben Jahren,
da war er sechs, sieben – was weiß ich. Ich bin gut in Mathe, gell? Da sind wir
im Frühjahr klettern gegangen. Da gibt’s so einen Felsen bei uns der heißt: Der
Totenstein. Da geh ich immer mit den Kindern hin –
zum Totenstein – da mach ich Andacht. Und da bin ich
mit ihm raufgeklettert – er ist recht geschickt. Ich bin zuerst rauf, hab das
Seil rumgefädelt durch einen Karabiner. Seil runter – Lukas angeseilt – beim
Raufklettern, ist er ziemlich schnell rauf. Freude daran gehabt, war das erste
Mal nach einem langen Winter. Und dann war er oben, hat runtergeschaut und ist
völlig ausgeflippt. Er hat nicht gewusst, dass es so hoch ist. Und er hat oben
angefangen zu schreien, hat sich überall festgehalten und dann hab ich gesagt:
„Lukas, du musst dich ein bisschen zurücklehnen. Ich lass dich runter, ich hab
dich am Seil hier.“. Der hat nicht mehr zugehört, der hat nur noch geschrieen
und geflucht und alles Mögliche. Da hing er dann da oben und mir blieb nichts
mehr übrig: Hab das Seil ordentlich angerissen, dass...von der Wand. Und dann
kam er halt runter, hat geflucht und geschrieen und: War unmöglich. Da saß er
da wie ein Häuflein Elend – hab gewartet bis er sich beruhigt. Und dann hab ich
gefragt: „Lukas, was war los da oben?“. Dann hat er gesagt: „Ich weiß ja nicht,
ob du mich da hältst und usw.“. Dann hab ich noch ein bisschen gewartet. Und
als es besser wurde hab ich gesagt: „Lukas, glaubst du echt, dass ich nicht
willig oder fähig wäre dich zu halten?“. Dann hat er noch mehr geweint, weil:
Natürlich weiß er, dass ich total fähig bin ihn zu halten. Und ich bin total
willig – würde mein Leben für ihn geben,
das weiß er. Dann hab ich gesagt:
„Glaubst du, dass ich fähig und willig bin dich zu halten?“. Dann hat er
gesagt: „Ja, natürlich glaub ich’s“. Wie konnte der Lukas mir jetzt beweisen,
dass er an mich glaubt? Es gibt nur eine Möglichkeit! Er ist wieder
raufgeklettert und hat dann genau das getan, was ich gesagt habe. Er konnte
seinen Glauben an mich nur durch eine Sache beweisen: Indem er in Gehorsam das
tut, was ich ihm sage. Wenn du dich gläubig nennst, kannst du das Gott nur
durch eine Sache beweisen: Indem du ihm glaubst und im Gehorsam das tust, was
er sagt! Denn Glaube ist Gehorsam! Schlagt mal auf – Jakobus 2, 17-18: „So ist auch der Glaube, wenn er keine
Werke hat, in sich selbst tot. Es wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, und
ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir aus
meinen Werken den Glauben zeigen!“ (Elberfelder). Ich werde dir durch meine Werke, meinen Gehorsam, zeigen, dass ich
glaube. Hier geht’s über Abraham – wir lesen dann in Jakobus 2, 21-23: „Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da
er Isaak, seinen Sohn, auf den Opferaltar legte? Du siehst, dass der Glaube mit
seinen Werken zusammenwirkte und der Glaube aus den Werken vollendet wurde. Und
die Schrift wurde erfüllt, welche sagt: >>Abraham aber glaubte Gott, und
es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet<<, und er wurde >>Freund
Gottes<< genannt.“ Ihr seht also, dass ein Mensch aus Werken
gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein – ganz logisch. Denn: Dein
Glaube kann nur sichtbar werden durch Werke. Seht ihr: Gott kam zu Abraham und
hat gesagt: „Abraham, ich möchte, dass du deinen Sohn Isaak opferst.“. Abraham
hätte sagen können: „Gott, ich glaube, dass wenn ich meinen Sohn Isaak opfere,
dass du ihn von den Toten auferwecken kannst. Ich glaube das kannst du tun, ich
glaube das kannst du tun.“. Das hätte er 100 Mal sagen können, aber wenn er nie
gegangen wäre, wäre sein Glaube ohne Werke geblieben. Und damit wäre sein
Glaube tot. Wie konnte er Gott beweisen, dass er tatsächlich glaubt, dass Gott
die Toten auferwecken kann? Er hat gehen müssen, den Isaak auf den Altar legen
– bis dahin wo er ihn abschlachten wollte und dann sagte Gott: „Ok, du glaubst
und dein Glaube rechtfertigt dich“. Glaube ohne Werke gibt es nicht! Seht ihr:
Beim Abseilen ist es immer so wunderbar. Ich hatte jetzt eine Gruppe mit so 20
Alkoholikern – super Zeit gehabt – trockene Alkoholiker. Und die arbeiten mit
anderen Alkoholikern, jetzt helfen sie ihnen, um davon wegzukommen. Wir haben
so ein Seminar gemacht. Da waren wir vor ein paar Tagen wieder abseilen. Und da
steht man oben und erklärt ihnen: „Das Seil hält 2500 Kilogramm, glaubst du
das?“. Und die sagen: „Ja, natürlich!“. Ich bin ein Bergführer usw. - das
glauben sie schon. Das sind wirklich Gläubige. Dann sag ich: „So, seil dich an,
fall zurück und erfreu dich am Abseilen.“. Aber interessant: Ein paar machen
das nicht. Dann stehen sie oben, zittern und halten sich an allem fest. Und
dann sag ich: „Glaubst du, dass das Seil 2500 Kilogramm hält?“. Sagen: „Ja,
glaub ich!“ - „Wie viel Kilogramm hast du?“ - „70“ - „Glaubst du, dass es dich
tragen kann?“ - „Ja.“ - „Lehn dich zurück.“ - „Nein“. Seht ihr: Der Glaube ist
da! Wie kann er jetzt beweisen, dass er wirklich glaubt? Nur, indem er sich
zurücklehnt. Und wenn du dich zurücklehnst und merkst: Das hält!, dann fängst du an dich daran zu erfreuen. Das ist der
Titel vom anderen Buch: Nur wer loslässt, der wird gehalten. Wenn du nicht
loslässt, kannst du nie gehalten werden. Ein letztes noch und damit schließe
ich - eine Gefahr in christlichen Kreisen und zwar: Ich hab schon Christen
erlebt, die sagen: „Mein fester Glaube bewirkt die Dinge“. Das heißt: Wenn ich
an etwas nur fest genug glaube, dann bin ich echt ein großgläubiger Mensch. Und
es geht dann soweit, dass man sagt: „Wir beten über einen Kranken und wenn wir
nur fest genug glauben, dann wird er geheilt. Das ist so! Und wenn er nicht
geheilt wird, dann haben wir zu wenig geglaubt.“ Und wenn man dann betet – hab
schon Christen getroffen – wenn man für Heilung betet: „Herr, nicht unser
Wille, sondern dein Wille geschehe“, dann wird das als Glaubensschwäche
interpretiert. Ich möchte nicht missverstanden werden: Ich glaube an Heilung –
bin selbst geheilt worden. Es kann auch sein, dass Gott ein ganz klares Wort
schenkt, dass jemand geheilt wird. Dann kann man’s
auch beanspruchen. Aber: Zu behaupten, dass ich von Gott mit meinem großen
Glauben immer das bekomme, was ich will, ist völlig unbiblisch! Ein Beispiel:
Angenommen, ich fahre mit dem Auto zum Nordkap – ganz schön weit. Und ich hätte
jetzt einen alten, klapprigen VW-Bus aus den 60er Jahren - rostig, halb kaputt.
Und ich sage zu dir: „Weißt du was? Ich fahre mit diesem Ding morgen zum
Nordkap“. Weißt du was einige von euch sagen würden? Sie würden sagen: „Wow, du hast ganz schön großen Glauben! Du glaubst mit
diesem Ding zum Nordkap zu kommen!?“. Die bewundern meinen Glauben! Angenommen,
ich hätte einen nagelneuen Geländewagen hier stehen. Nagelneuer Geländewagen,
alles durchgecheckt, Reservereifen, alles drauf. Niemand würde mich nach meinem
Glauben fragen! Weil: Sie würden das Objekt anschauen und würden sagen: „Ja,
mit dem Ding schaffst du es wahrscheinlich“. Weißt du wann du deinen Glauben
betonen musst? Wenn du einen kleinen Gott hast! Wenn du an einen großen Gott
glaubst, an einen Geländewagen, der verlässlich ist, dann kommt dein Glaube gar
nicht ins Gespräch, sondern nur der große Gott! Wenn dein Gott aber sehr klein
ist, dann musst du andauernd deinen Glauben betonen. Weil: Dann musst du mit
deinem Glauben den kleinen Gott überreden, dass er etwas tut. Christen, die
immer ihren Glauben betonen haben einen
kleinen Gott! Wenn dein Gott groß ist, dann ist der Glaube eine
selbstverständliche Sache! Weil: Es geht ja um den großen Gott, dem du
vertraust. Menschen und Gemeinschaften, die immer nur den Glauben betonen,
beweisen damit, dass sie kein großes Vertrauen in das Objekt haben – in ihren
Gott. Und ich betone es deshalb, sonst würde ich’s gar nicht sagen, weil ich
immer wieder Christen begegne, die sehr darunter leiden, die unter Druck
kommen, die ständig Angst haben: „Ich hab zu wenig Glauben, und darum bin ich
ein schlechter Christ usw.“. Sie fühlen sich dauernd unwürdig und kleingläubig.
„Und wenn ich nur mehr Glauben hätte, dann wäre ich nicht deprimiert, dann wäre
ich nicht krank, dann hätte ich keine Geldsorgen und wäre froh und glücklich.“.
Eine Theologie, die lehrt, dass wenn du großen Glauben hast, immer froh,
glücklich und gesund bist, ist eine gute Theologie für Menschen denen es gut
geht. Aber Freunde, es ist ein zermürbende Theologie, wenn du mal krank wirst,
Krebs bekommst und dein Kind verlierst. Seid vorsichtig! Es ist nicht der
Glaube, der in der Bibel betont wird, es ist das Objekt des Glaubens – Gott,
Jesus Christus, der betont wird! Im Hebräer 11 haben wir eine ganze Liste von
Glaubensvorbildern, in deren Leben Gott eingegriffen hat. Wir lesen in Hebräer
11, 32: „Und was soll ich noch sagen?
Denn die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, Barak,
Simson, Jeftah, David und Damuel
und den Propheten, die durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten,
Verheißungen erlangten, der Löwen Rachen verstopften, des Feuers Kraft
auslöschten, des Schwertes Schärfe entgingen, aus der Schwachheit Kraft
gewannen, im Kampf stark wurden, der Fremden Heere zurücktrieben. Frauen
erhielten ihre Toten durch Auferstehung wieder;“ (Elberfelder) Durch ihren
Glauben hat Gott in ihr Leben eingegriffen. Dann geht die Liste weiter –
Hebräer 11, 36: Menschen mit demselben
Glauben „... wurden gefoltert, sie
wurden verhöhnt und gegeißelt...Sie wurden gesteinigt, zersägt und versucht.
Sie starben den Tod durch das Schwert, gingen umher in Schafpelzen und
Ziegenfellen. Sie hatten Mangel, Drangsal...Sie, deren die Welt nicht wert war,
irrten umher in Wüsten und Gebirgen und Höhlen und den Klüften der Erde.“
Durch denselben Glauben hat Gott in ihr Leben nicht eingegriffen. Jeder Mensch
wünscht sich Wohlstand, Glück und Gesundheit. Das ist völlig berechtigt. Aber,
wir können diesen Wunsch nicht beanspruchen. Das hat nichts mit Glauben zu tun!
In Apostelgeschichte 12 lesen wir, wie Jakobus enthauptet wurde und
gleichzeitig lesen wir, wie Petrus aus dem Gefängnis befreit wurde. Derselbe
Gott, der bei Petrus die Gefängnistüren aufgeschwungen hat, ist der Selbe Gott,
der dabeistand, als Jakobus enthauptet und als Stephanus (Apostelgeschichte 7,
54-60) gesteinigt wurde. Mache niemals den Umstand deines Lebens zu einer
Glaubenssache! Wisst ihr warum Hiob gelitten hat? Wer weiß, warum Hiob so
gelitten hat? Weil er ein ungerechter Mann war? Hat er gelitten, weil er ein
ungläubiger Mann war? Wisst ihr warum Hiob gelitten hat? Weil er ein gerechter
Mann war, darum hat er gelitten! Und Hiob war verwirrt. Und ich möchte
schließen mit Hiob 23. Da war Hiob verwirrt, er wusste nicht was los war. In
Hiob 23, 3 lesen wir: „Ach, dass ich
wüsste, wie ich Gott finden und zu seiner Stätte kommen könnte!...“ und
dann - Hiob 23, 8-9: „...Siehe, gehe ich
nach vorn, so ist er nicht da, nach hinten, so bemerke ich ihn nicht, nach
links, sein Tun schaue ich nicht, biege ich ab nach rechts, so sehe ich ihn
nicht.“ Weißt du was manchmal die ehrlichste Antwort ist, wenn Menschen
dich fragen: „Was tut Gott in deinem Leben?“? Die ehrlichste Antwort ist
manchmal: „Ich habe keine Ahnung! Ich weiß es nicht! Ich schau nach vorn und
sehe ihn nicht und schau nach hinten und sehe ihn nicht. Links und rechts kein
Spur von ihm.“ Aber wisst ihr, was Hiob im nächsten Vers sagt? - Hiob 23, 10: „Ja, er kennt meinen Weg; wenn er mich
prüft, so werde ich wie Gold hervorgehen!“ (Schlachter) Wisst ihr, was Hiob
gesagt hat? Er hat gesagt: „Ich habe keine Ahnung, wo Gott ist. Ich verstehe
den Umstand nicht, aber eins weiß ich: Gott weiß, wo ich bin! Er kennt meinen
Weg! Und, wenn er mich geprüft hat, gehe ich hervor, wie reines Gold!“. Das ist
Glaube! Glaube an einen großen allmächtigen Gott, der dich liebt, der dich
niemals missbraucht und der es gut mit dir meint! Jesus ist der einzige, der
dein Leben verdient, denn er ist der einzige, der es nie missbraucht! Glaubst
du das? Glaubst du das? Wenn du in deinem Herzen Ja sagst, kannst du es Gott
nur beweisen, indem du hier raus gehst und das tust, was er sagt. Es gibt keine
andere Möglichkeit zu glauben!
Himmlischer
Vater, ich danke dir für dein gutes Wort. Ich danke dir für das Geheimnis des
Glaubens. Ich danke dir Herr, dass wir uns auf das Objekt unseres Glaubens so
völlig, ganz und gar, mit Haut und Haaren, einlassen dürfen, weil wir wissen,
dass du hältst, was du versprichst. Wir wissen: Das Eis ist dick genug, um uns
zu halten. Denn du bist der einzige, der für unsere Sünden bezahlt hat mit
seinem eigenen Blut. Du bist der einzige, der von den Toten zurückgekommen ist
und uns vom Vater erzählt hat. Du bist der einzige, der uns heute füllen kann
mit seinem Heiligen Geist und uns befähigt ein Leben zu leben, das wir nicht
können. Das wollen wir glauben, Herr! Und im Glauben und im Gehorsam, wollen
wir mit dir leben. Keine Frage mehr, nur Gehorsam, im Glauben und Vertrauen an
einen großen, liebenden, allmächtigen, allgegenwärtigen Gott. Danke Herr, dass
du der bist um den sich alles dreht und dass wir deine Kinder sein dürfen! So
viele aber ihn aufnahmen, denen gab er das Recht Gottes Kinder zu sein, die an
seinen Namen glauben. Danke Herr! Danke für diese Zeit! Danke für diesen Ort!
Segne du und lass uns hinausgehen, als Kinder, die dir glauben – an einen
großen Gott. Amen!