Leute, die Jesus brauchen kann

10. Jugendkonferenz für Weltmission

Stuttgart/Killesberg

13.01.2003

 

Ich kam in den Parkplatz rein, hab mir einen Parkplatz gesucht. Da hab ich zwei gesehen, die haben

ausgesehen, wie Parkplatzwärter. Ich wollte die fragen, wo ich mein Auto hinstellen kann. Und die haben mich gefragt, ob ich weiß, ob ich durch die Trübsal durchkomme. Da habe ich gesagt: Im Moment brauch ich nur ein Parkplatz. Das genügt mir schon mal. Und ich habe dann auch einen gefunden.

 

Also schön bei euch zu sein! Freut mich und ich bin gespannt, was Gott heute getan hat und tut. Er tut immer was, weil’s er tut. Das Thema ist: Leute, die Jesus brauchen kann. Welcher Typ wird von Jesus gefragt? Die Antwort ist ganz einfach: jeder! Gibt es eine Voraussetzung dafür? Die Antwort ist: Ja! Die zwei Dinge werden wir kurz besprechen. Und es ist gar nicht kompliziert. Ich komme auch mehr und mehr drauf, dass die tiefsten Dinge im Leben gar nicht kompliziert sind. Sie sind sehr speziell, aber nicht kompliziert. Ich möchte vielleicht mit einem Vers anfangen im Buch der Offenbarung. Wenn ihr eine Bibel dabei habt, dann könnt ihr sie aufschlagen. Sonst lasst ihrs bleiben. Offenbarung Kapitel 2 und 3 - sind die sieben Briefe an die sieben Gemeinden. Das kennt ihr vielleicht. Das sind übrigens die letzten Worte Jesu. Die letzten Worte Jesu haben wir nicht in Mathäus 24 oder Apostelgeschichte 1, sondern in Offenbarung 2 und 3. Da diktiert nämlich Jesus sieben Briefe. Und da sagt er folgendes: Offenbarung 2, 8 - Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe - Jesus diktiert – „Dies sagt der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde - er war tot und ist wieder lebendig - ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut, aber du bist reich“ - und dann sagt er in Kapitel 3 Vers 7 und 8 – „zur Gemeinde in Philadelphia schreibe: dies sagt der Heilige der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet und niemand wird schließen, der schließt und niemand wird öffnen. Ich kenne deine Werke. Siehe ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand schließen kann. Denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.“

Wenn du die sieben Briefe durchliest, an die sieben Gemeinden, dann beginnt Jesus immer mit: Ich kenne dich. Ich kenne deine Werke. Ich weiß genau, wie es um dich steht. Und dann sagt Jesus Gewöhnlicherweise ein paar gute Dinge und dann sagt er immer: aber - aber ein Problem. Ephesus, du bist theologisch korrekt bis zu den Fingerspitzen. Alles klar, aber nur ein Problem: Du hast die erste Liebe verlassen. Und das geht bei jeder Gemeinde so bis auf zwei. Bei zwei Gemeinden hat Jesus kein Aber, sondern ausschließlich positives. Und das ist Smyrna und Philadelphia. Und ich hab mich gefragt: Warum gibt’s hier kein Aber? Und wisst ihr was diese beiden Gemeinden auszeichnete? Smyrna war eine Gemeinde in Bedrängnis und in Armut. Und Philadelphia war die Gemeinde mit einer ganz kleinen Kraft. Das sind die einzigen zwei Gemeinden, wo Jesus nichts dagegen sagt. Und ich muss euch ehrlich sagen, das ist für mich sehr ermutigend. Denn wisst ihr wie ich meistens fühle? Relativ arm, bedrängt und schwach. Ich habe nur eine kleine Kraft. Es ist oft so verführerisch, wenn Menschen oben stehen. Alle glauben, die haben alles Beisammen. Das stimmt nicht. Mein Leben sieht anders aus. Ich bin so oft frustriert über mich selbst. Da ist man ein Mann Gottes im vollzeitigen Dienst und dann versagt man wieder so jämmerlich zu Hause. Ich bin wieder mal überhaupt kein guter Ehemann. Ganz das Gegenteil. Ich bin kein geduldiger Vater, so wie es im Buche steht. Ich bin nicht das beste Vorbild für Mitarbeiter und Studenten. Und ich fühle mich wirklich sehr oft schwach und kraftlos und müde zum kämpfen. Ich habe immer geglaubt, es kommt erst, wenn man mal 70 ist. Aber ich bin noch nicht einmal 40. 39. Ich hab auch immer geglaubt, dass wenn ich wirklich mit Christus lebe, dann geh ich von einer Kraft zur anderen, wie es in Psalm 84 steht. Und ich schwebe auf Flügeln wie ein Adler - ist einer meiner Lieblingsverse, Jesaja 40. Aber wisst ihr, wie ich manchmal fühle? Ich gehe manchmal von einer Schwachheit zur anderen. Und ich schwebe manchmal gar nicht, wie ein Adler, sondern falle wie ein Stein. Mein Gedankenleben ist alles andere als heilig. Und ich fühle mich völlig unbrauchbar für die Sache Gottes. Menschen erwarten andauernd, dass ich ihnen helfe. Wenn die nur wüssten - ich komme nicht einmal mit meinem eigenen Leben zurecht. Aber - interessanterweise muss ich zugeben - ich habe noch keinen einzigen Vers in der Bibel gefunden, der besagt, dass ich zuerst einen gewissen Standard erreichen muss. Und wenn ich den erreicht habe, dann wird Gott mich und meine Familie gebrauchen. Hab ich noch nicht gefunden. Ich werde ihn auch nie finden, denn es gibt ihn nicht. Er ist nicht in der Bibel. Alles was ich in der Bibel finde sind Männer und Frauen, die Gott verwendet hat. Und die beste Beschreibung für die Männer und Frauen, die wir in der Bibel haben ist: erfolgreiche Versager. Es waren alle Versager. Aber erfolgreich. Ich finde Männer und Frauen, die Probleme hatten, so wie ich sie heute. Aber Männer und Frauen, die abhängig blieben von Gott und Gott sie verwenden konnte.

Ein paar Beispiele:

Der Jakob – ich könnte Euch viele geben – der Jakob, der war ein Betrüger - das heißt sein Name. Er war ein Dieb. Er hat seinen Vater belogen, aber er konnte eigentlich nichts dafür, denn seine eigene Mutter hat ihn gelehrt, wie man lügt. Super Mutter. Und nach dem Jakob das Erstgeburtsrecht gestohlen hatte von seinem Bruder Esau, ist er in die Türkei geflüchtet - nach Haran. Dort hat er vierzehn Jahre lang rumgemurkst mit ein paar Ziegen und Schafen, um seine Frau zu bekommen. Zuerst lag die falsche im Bett, dann die Richtige. Und letztlich musste Gott den Jakob hart schlagen am Fluss Jabbok. Und er hat für den Rest seines Lebens gehinkt. Wurde nie geheilt soviel wir wissen. Denn sein Hinken war ein Zeichen, dass Gott zu ihm geredet hat. Und als er beim Pharao endet, am Ende dann: 1. Mose 47 - fragt Pharao: "Du Mann Gottes, Jakob, beschreib mir kurz dein Leben.". Wisst ihr was Jakob sagt? Das ist die Zusammenfassung seines Lebens: 1. Mose 47, 8 und 9 - "Wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre". Das Zeugnis eines der größten Männer Gottes: "Wenig und böse waren die Tage meines Lebens". Ist es nicht verblüffend, dass Gott sich so einen Typ aussucht und damit die ganze Welt segnet? Das tut Gott! Eine andere Familie, wäre die Familie von Mose. Wir wissen nicht viel von seinen Eltern außer, dass sie unter schwersten Umständen aufgewachsen sind - in der Sklaverei. Sicherlich gottesfürchtige Menschen. Sie hatten ein paar Kinder. Einer von denen war Mose. Er war Mörder mit vierzig. Der zweite war der Aaron. Er hat es geschafft nicht nur eine Familie zu verführen, sondern ein ganzes Volk in den Götzendienst zu leiten. Super Sache. Und dann war die Miriam - die Schwester. Die hat auf der Tambourin aufgespielt und Gott gelobt. Und ein Tag danach war sie voller Rassismus. Super Familie. Als Mose sich eine Frau aus Äthiopien nahm, war die Schwester nicht so begeistert. Wahrscheinlich hat ihr die dunkle Hautfarbe nicht gefallen - hat Gott eben sie weiß gemacht. Sie hat nämlich Aussatz bekommen. Keiner von diesen war perfekt. Die waren weit von perfekt, soweit man nur sein kann. Aber wisst ihr was? Gott hat sie verwendet. Und er hat sie wieder eingesetzt. Mose wurde zum Führer des Volkes ernannt, Aaron wurde der Hohepriester des ganzen Volkes Israel von der Miriam weiß ich nicht was aus ihr geworden ist. Eine Neutestament-Familie, die mich immer fasziniert - nicht weil sie so super wäre, sondern weil ich da nie hingegangen wäre. Das ist die Familie, wo Jesus immer Kaffee und Kuchen hatte. Nehme an, dass er Kaffee vielleicht auch trank - keine Ahnung. Aber da ging er öfter hin, hatte Kaffee und Kuchen, Jesus fühlte sich da irgendwie wohl. Es wäre ganz sicherlich nicht meine Familie gewesen - ich hätte die gemieden. Da war die Marta. Da kannst nicht mal bei einem Kaffee sitzen und hast dauernd einen Besen zwischen den Beinen. Ich kenne das, ich habe eine Schwägerin - ist furchtbar. Da willst du einen Kaffee trinken ist schon wieder ein Fetzen da - wird abgewischt. Wenn du ein Bröschen auf den Boden... - ist der Besen da. Sie ist ganz lieb, aber sie hat einen Putzwahn. Da war die Maria. Sie hatte hochspirituelle Gedanken - den ganzen Tag - Träumerin. Und da war Lazarus - er ist nicht sehr alt geworden. Hat er wahrscheinlich seinen beiden Schwestern zu verdanken. Aber, wisst ihr was interessant ist? Jesus hat zu der Familie nie gesagt: "Jetzt reißt euch doch mal zusammen, ich will euch sogar eine Seite in der Bibel geben. Benehmt euch mal, wie sich christliche Leute benehmen - ausgewogen." Hat er nie gesagt. Er hat sich wohl gefühlt. Hat nur gesagt: "Lernt mal ein bisschen von einander." Der Marta hat er gesagt, sie sollte ein bisschen von Maria lernen. Die Maria wurde etwas praktischer - sie hat später mit Öl gesalbt. Hat mal was Praktisches getan. Und der Lazarus wurde von den Toten auferweckt. Wisst ihr, es ist für mich sehr ermutigend. Denn das sind die Beispiele der Bibel, die wir haben, von den Menschen, die Gott gebraucht hat zu seiner Ehre. Wenn ich meine Familie anschaue - wer schon mal bei mir war - wenn du es nicht warst, dann kannst du immer noch ein gutes Bild von mir haben. Da ist alles ganz real, ganz praktisch. Die Kinder schreien - jetzt sind sie Gott sei Dank ein bisschen älter - jetzt hören sie damit auf schon langsam. Ich bin oft müde, sogar schwermütig. Da müssen wieder die Teller gewaschen werden. Meine Frau macht staubsaugen - mach ich auch manchmal. Rasenmähen ist wieder mein Job und Schneeschaufeln. So oft sag ich: "Herr, ich wünsche mir mehr Zeit zum Gebet. Ich muss mehr Bibel lesen. Ich muss mehr mit dir sein - alleine. Und dann fragt mich meine Frau wieder, ob ich einkaufen fahre. Wie soll ich da jemals geistlich werden? Dann muss ich die Kinder wieder zum Skitraining fahren, die eine zur Klavierstunde, das Licht ist kaputt und jetzt hatten wir drei Rohrbrüche in den letzten zwei Monaten. Wir haben oft wenig Zeit mit einander zu reden. Und wir haben eine schlechte Angewohnheit: wenn wir uns streiten reden wir länger nicht miteinander - aber wir bessern uns. Ich finde nur Minuten meine Bibel zu lesen und finde oft wenig Zeit, um intim allein mit Jesus zu sein. Aber wisst ihr was verblüffend ist? Gott hat mich und meine Familie all die Jahre gebraucht, um viele Menschen zu segnen. Und ich bin jeden Tag gesegnet und meine Familie auch. Und dabei sind wir uns ständig bewusst - wir sind arm und bedrängt, wir haben eine kleine Kraft. So wie Smyrna und Philadelphia. Und das einzige was zählt, ist eine Abhängigkeit von meinem Herrn Jesus. In der ich in Chaos leben kann und auch in der intimsten Stunde. Nun, es gibt eine Voraussetzung. Wenn du von Gott gebraucht werden möchtest, dann musst du eine Voraussetzung erfüllen. Aber die kannst nicht du erfüllen - Gott sei Dank, sonst wärst du nie brauchbar. Wisst ihr, was die Voraussetzung ist, um gebraucht zu werden? Du musst lebendig sein. Du musst leben. Ist dir vielleicht schon aufgefallen? - ich weiß nicht wie viele tote Menschen ihr gesehen habt - ich hab schon viele gesehen. Bin im Bergrettungsdienst, im Höhenrettungsdienst, die halben leben noch, die anderen halben nicht mehr, die wir holen. Es ist keine Rettung mehr, es ist nur noch Abtransport. Mir ist aufgefallen - wenn wir auf dem Berg steigen - da ist einer abgestürzt und ist tot. Erstens redet der nicht mehr - der brauch auch nichts mehr. Die sind praktisch zum Abtransportieren - die jammern nicht mehr. Mit diesen Menschen kann ich nichts mehr anfangen - der ist tot. Denn kann ich zu überhaupt nichts gebrauchen. So, wie jeder Götze tot ist auf dieser Welt, weil er nichts hört und nicht sprechen kann. Voraussetzung, dass jemand brauchbar ist, ist Leben. Es gibt verschiedene Stufen des Lebens - oder verschiedene Dimensionen des Lebens. Ganz grob gesprochen unterscheidet man zischen dem pflanzlichen Leben - das ist zum Beispiel ein Baum oder eine Blume. Dann gibt es das tierische Leben und dann gibt es das menschliche Leben. Eine Blume zum Beispiel besitzt Leben - ihr alle würdet es zugeben - die wächst nämlich. Ich hab’s sogar beobachtet. Ich bin kein Blumenfan oder Experte, aber meine Frau dafür. Und die sind ja ganz nett - kosten zwar ein Haufen Geld, aber sie schauen ganz schön aus. Aber, eine Blume zum Beispiel, die öffnet ihre Blüten am Tag - zu mindest manche - nachts über schließt sie sie. Hab ich selber zugeschaut. Kannst Du sogar beobachten. Und es besteht ein großer Unterschied zwischen einer toten Blume und einer lebendigen Blume. Bin ja auch schon drauf gekommen - die toten Blumen, die hängen über dem Ofen, die trocknet sie manchmal und die Lebenden stehen noch irgendwo rum. Aber - selbst, wenn du einer lebendigen Blume einen Ball zuwirfst - die wird ihn nicht zurückwerfen, obwohl sie vollkommen lebt. Weil sie für das Ballspielen tot ist. Eine Blume spielt nicht Ball. Punkt. Das ist jetzt tiefer als ihr glaubt, aber ihr werdet gleich draufkommen. Wir haben einen Hund d.h. nicht wir, sondern Mitarbeiter von mir - die sind momentan in England, drum haben wir ihn. Heißt Celine - so ein Bordercollie - ist ganz lieb. Der hat ein Tierleben. Wenn ich da ein Ball werfe - das rennt wie verrückt und holt ihn tatsächlich zurück. Der hat nämlich eine andere Art von Leben - der kann auf Bälle reagieren. Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem toten Hund und einem lebendigem Hund. Da würdet ihr glaube ich zustimmen, oder? Aber, wenn ich mit - Celine heißt sie - ist ein ganz ein lieber Hund. Aber, wenn ich mit Celine über ein poetisches Stück reden will, steht sie völlig blöd da. Oder wenn ich mit ihr Dinge besprechen will - im Universum - die Größe der Galaxie - die kommt überhaupt nicht mit, denn für diese Art von Leben ist sie tot. Eine Blume ist lebendig, aber nur für gewisse Bereiche des Lebens, sowie ein Tierleben lebendig ist, aber nur für einen gewissen Bereich des Lebens. Ein Mensch - der Mensch war einmal vollkommen lebendig und voll empfänglich für Gott. Adam und Eva lebten in einer vollkommenen, in einer intimen Beziehung, in einer alltäglichen Beziehung zu ihrem Schöpfergott. Die besprachen Dinge mit einander. Sie erfreuten sich am Kaffeetrinken mit einander. Sie gingen spazieren mit einander. Sie taten alles mit einander. Als der Mensch Gott misstraute und sich in Ungehorsam von Gott abgewendet hat ist etwas geschehen. Etwas im Menschen ist gestorben - und zwar das geistliche Leben das heißt der Mensch war jetzt tot für die Beziehung mit Gott. Da war nichts mehr da. So wie eine Blume tot ist für das Ballspiel - so wie die Celine tot ist für die Dinge des Universums - so war der Mensch jetzt tot, was die Beziehung zu seinem Schöpfer anbelangt. 1. Mose 2, 17: …an dem Tag, wo du davon ist, wirst du des Todes sterben.

Körperlich lebte der Mensch fröhlich weiter. So wie eine Blume fröhlich lebt - so wie die Celine fröhlich lebt. Aber der Mensch war tot, was seine Beziehung zu Gott anbelangt. Da gab’s nichts - war unbrauchbar. Damit Gott mit dem Menschen kommunizieren kann, musste Gott nun diesem Menschen, die geistlich für diese Ebene tot war, ein zusätzliches Leben geben. Ein neues Leben schaffen. Damit der Mensch wieder empfänglich wird für das Leben Gottes, für das er, der natürliche Mensch, tot ist. Das beschreibt Jesus in Johannes Kapitel 3, 3, ich les nur ein paar Verse, Johannes 3, 3: Jesus antwortete und sprach zu ihm: wahrlich ich sage Dir, wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Du kannst Gott nicht kapieren. Der Nikodemus übrigens, der war gar nicht so demütig, wie er immer dargestellt wird. Der kam zu Jesus und hat gesagt: "wir wissen schon, wer du bist". Er hatte nicht mal den blassesten Schimmer wer das ist. Nikodemus hat geglaubt er kapiert und Jesus hat gesagt: Du kapierst überhaupt nichts. Jesus antwortete: "Wahrlich ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. Was vom Fleisch geboren ist, ist vom Fleisch, was vom Geist geboren ist, ist vom Geist. Das heißt: die Voraussetzung, dass Gott uns gebrauchen - zu uns reden kann - ist Leben aus dem Geist. Wir - jeder natürliche Mensch - ist tot. Epheser 2, 1: "Ihr, die ihr tot wart..." Und wir sind ohne Hoffnung und ohne Gott in dieser Welt - Epheser 2, 12. Was Gott jetzt anbietet ist das - er sagt: "Ich gebe dir ein zusätzliches Leben, ein neues Leben - das ist Geburt von oben. Und dieses neue Leben, diese neue Geburt wird dich Mensch wieder fähig machen mit mir zu reden - in die Beziehung zu mir zu treten." Das ist so, wie du der Blume den Ball zuwirfst - auf einmal wirft sie ihn zurück. Da schaust du ganz schön blöd. Wenn ich mit der Celine mich hinsetze und sage: "wow das Universum". Celine sagt: "Jo, ist echt gewaltig. Übrigens, das hat so und soviel Kilometer". Da würd’s mich vom Hocker reißen. Das ist genau das, was geschieht, wenn ein Mensch den Geist erhält. Er empfängt diese Dimension, die es ihm möglich macht überhaupt wieder in die Beziehung zu Gott zu eintreten. Ohne diese Wiedergeburt kann ein Mensch nicht mit Gott reden - Punkt. Was aus dem Fleisch geboren wird, ist aus dem Fleisch - das ist das leibliche Leben. Was aus dem Geist geboren wird - das ist Geist. Und dieses zusätzliche Leben wird bewirkt durch den Geist und das Wort. 1. Petrus 1, 21: Ihr seid wiedergeboren durch das lebendige, bleibende Wort Gottes. Jakobus 1, 18: Ihr seid durch das Wort der Wahrheit geboren. Römer 10, 17: Der Glaube - das Leben - kommt aus dem Wort, aus der Predigt. Markus 4, 14 sagt Jesus: der Sämann streut den Samen aus und da wo es hineinfällt, da wird Leben - da ist das Bild. Im 1 Mose Kapitel 1, da lesen wir - mir gefallen die Worte so - Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht. Wenn Gott etwas spricht, dann ist es. Der Gedanke Gottes ist gleichzeitig Realität. Übrigens, das ist die Definition von Wahrheit - Wahrheit bedeutet, wenn das Wort und die Tat eins werden. Wenn das ein und dasselbe ist - das ist Wahrheit. Darum konnte Jesus sagen: ich bin die Wahrheit. Denn alles, was Jesus gesagt hat, hat er getan. Da gab es keine Diskrepanz zwischen Wort und Wahrheit - zwischen Wort und Tat. Das ist Wahrheit. Und Gott sprach: es werde Licht und es ward. - Das war der Schöpfungsakt. Weißt du, was geschieht, wenn ein Mensch wiedergeboren wird? Das ist ein Schöpfungsakt. Er schafft etwas, was bis jetzt nicht da war. Er schafft ein zusätzliches Leben - in einem Menschen - damit dieser Mensch plötzlich wieder Ball spielen kann mit Gott. Und das beschreibt Paulus in 2. Korinther 5, 17: wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung - eine neue Kreatur. Eine Schöpfung Gottes - Erlösung ist Schöpfung, das ist ein Schöpfungsakt Gottes. Und diese neue Schöpfung ist das einzige worauf es ankommt. Galater 6, 15: was gilt, das einzige was gilt, ist diese neue Schöpfung". Nachdem nun diese neue Schöpfung - dieses neue Leben - in einem Menschen drinnen ist, wird das alte Leben - der Hans Peter in meinem Fall - nicht ausgeschaltet. Ich bin immer noch da. Aber das neue Leben in mir, soll nun das alte Leben bestimmen, dirigieren und unterwerfen. Und die Schönheit des neuen Lebens in mir soll das alte Leben bestimmen. Das ist Christsein. Das ist Heiligung. Wie geschieht das. Epheser 5, 26 - wunderschöner Vers - da lesen wir: wir werden gereinigt durch das Wasserbad in Wort. Wenn du ein T-Shirt in die Waschmaschine hineinhaust - was geschieht da? Das Wasser geht in das Gewebe und entfernt die Schmutzpartikel aus dem Gewebe. Das ist das Wasserbad im Wort jeden Tag mit unserem Herrn. Das ist das Reinigen - bei uns jetzt nicht Schmutzpartikel im materiellen Sinne, sondern - unserer Gedanken müssen gereinigt werden, damit wir empfindsam werden für das Reden Gottes, auf das Hören Gottes. Römer 12 Vers 2 - steht in meinem Ehering - nicht der ganze Vers, dafür ist er viel zu klein, sondern nur die Stelle. Da lesen wir: werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der Wille Gottes ist. Bevor du und ich, bevor wir prüfen können, was der Wille Gottes ist - wisst ihr was Voraussetzung ist? Dass wir unseren Sinn erneuern lassen - vom lebendigen Gott. Auf Gott zu hören, mit Gott zu leben - eine alltägliche Selbstverständlichkeit: zu reden mit ihm. Aber da muss er noch einiges säubern tun. Wisst ihr was oft das Missverständnis ist? Da das Evangelium so gepredigt wird - sobald ein Mensch wiedergeboren ist, dann ist er in der totalen Beziehung mit Gott. Das ist nicht richtig. Von der Position ja, aber wir müssen lernen auf Gott zu hören. Das ist ein Prozess - seine Stimme wahrzunehmen. Gott redet. Nicht nur durch die Bibel, nicht nur durch Umstände, nicht nur durch Menschen. Er redet. Aber diese Hören auf seine Stimme, das bedarf auch Erfahrung, das bedarf ein Reifen. Und Gott muss viel von unserem alten Denken revidieren. Davon gibt es Legionen. Ein paar Beispiele: Wir glauben Menschen kontrollieren zu können, indem wir sie bedrohen. Indem wir sie unter Druck setzen. Das hat Jesus nicht getan. Jesus hat immer berufen, nicht getrieben. Wisst ihr war mir heute leid tut? Viel zu viele Christen leben als getriebene, aber nicht als berufene. Das ist schlimm. Wir sind nicht getrieben, auch nicht von der Schuld - die Schuldfrage ist gelöst. Wir sind berufen. Wir glauben - das glaube ich - ja, ich muss auch an mich selbst denken, um glücklich und erfüllt zu werden. Wisst ihr, was Jesus gesagt hat? Wer sein eigenes Leben behält, der verliert’s. Hier müssen wir umdenken. Wir glauben, wir werden reich, wenn wir andere übervorteilen. Wisst ihr, was Jesus sagt? Gib, dann wirst du empfangen. Wir müssen umdenken. Das ist ein Prozess. Auch für die unter uns, die dieses zusätzliche Leben haben, die von Gott neugeboren sind - wir brauchen Waschungen - andauernd. Wisst ihr, was interessant ist. Ich sage - schon 1000 mal -und ich glaube fest daran - dass Christsein eine lebendige Beziehung zum lebendigen Christus ist. Aber ich sitze im Auto, ich sitze vorm Computer, ich gehe von mir aus auf eine Skitour oder was immer, ich zersorge mich über unsere Finanzen - die nicht gut sind im Moment - ich mache mir Gedanken über das krebskranke Kind in meiner Nachbarschaft. Ich denke nach über den Streit mit meiner Frau, wer wohl Schuld hat - vielleicht bin’s mal ich. Aber wisst ihr was? Ich bete nicht. Ich rede nicht mit ihm. Ich zersorge mich. Ich denke drüber nach. Ich schau, wie ich’s lösen könnte, aber ich teil’s nicht mit meinem Herrn. So blöd bin ich. John Ortberg, Pfarrer in den USA - hab ich ein Zitat - ich kenn den nicht – aber ich hab ein Zitat gelesen, der hat gesagt: "Manchmal, wenn ich Probleme habe, denke ich nicht einmal daran wegen dieser Dinge zu beten. Ich mache mir Sorgen. Ich bin davon besessen. Ich gerate deswegen ins Schwitzen, aber ich bete nicht." Ist das nicht interessant? Warum reden wir nicht mit ihm? Warum machen wir unser Leben, wie wenn wir selbst unser Herr wären, wie wenn wir die Probleme lösen müssten? Jesus hat gesagt: kommet her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid und ich will euch Ruhe geben. Aber ihr müsst zu mir kommen. Jakobus 5, 17 steht: "All eure Sorgen werfet auf ihn, er wird für euch sorgen". Warum tun wir’s nicht? Unser Christsein sollte ein Kompass sein. Die Kompassnadel geht immer nach Norden, immer nach Norden. Sie wird manchmal gestört, durch andere Einflüsse, aber sie geht immer nach Norden. So soll unser Leben mit Jesus sein - immer zurück zu ihm. Und heute in unserer modernen Welt, in unserem modernen Christsein. Ich hab, glaube ich, zehn verschiede Übersetzungen von der Bibel zu Hause - du wahrscheinlich drei. Ich habe zwei Computerprogramme installiert. Der Neukirchner Kalender ist an der Wand. Das Losungsbuch auf dem Tisch. Den Fisch auf dem Auto. Das Kreuz um den Hals. Das What Would Jesus Do - Band um den Arm. Alles richtig, aber ich rede nicht mit ihm. Und dann wundern wir uns - manchmal kommt’s mir vor, wir leben wie in der Zeit Jesajas. Jesaja 59 - ich lese nur zwei Verse vorJesaja 59, 9 und 10: Wir hoffen auf Licht und siehe, da ist Finsternis. Auf Lichtglanz, aber im dichten Dunkeln gehen wir umher. Wir tappen herum, wie Blinde an der Wand und wie die, die keine Augen haben, dappen wir herum. Wir stürzen am Mittag, wie in der Dämmerung. Wir sind unter Gesunden, den Toten gleich. So kommt mir die christliche Gemeinde manchmal vor. Möchte euch was sagen: Ist ja nett, dass ihr da seid, aber wenn ihr nur hierher kommt, um euch aufzuladen - ist alles Blödsinn. Wir müssen einfach lernen mit Jesus zu leben. Und der wohnt nicht hier am Killesberg oder sonst wo, der wohnt in dir. Der Grund, warum Jesus uns dieses zusätzliche Leben gegeben hat, ist nicht nur, um in den Himmel zu kommen - obwohl, da komm ich mal hin. Das ist nur ein Produkt, ein Endergebnis. Der Sinn, warum wir Wiedergeboren sind ist, dass er seine Gedanken in unsere Gedanken legen kann. Damit unser Denken so wird, wie sein Denken - sein Charakter. Das Traurige bei der ganzen Sache ist die, dass sogar viele wiedergeborene Menschen nicht einmal den Wunsch haben das Leben Jesu zu entdecken. Aber, wenn ein wiedergeborener Mensch, der die Fähigkeit hat - der Ballspielen kann mit Gott, weil er dieses Leben bekommen hat. Wenn er sich ausliefert, dann geschieht ein Prozess. Und das ist folgendermaßen - und zwar:  jeder Christ beginnt mit der Kommunikation. Er redet mit Gott. Diese Kommunikation, dieses mit Gott reden entwickelt sich in eine Gemeinschaft mit Gott - Communion and union. Wir sollten von der "communication" weitergehen zur "communion" und von der "communion" in die "union" - in die Einheit mit dem Herrn. Wenn das der Fall ist, wenn ein Christ in der Einheit mit seinem Herrn Jesus lebt, dann verstehst du Galater 2, 20: nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Dann verstehen wir Philipper 1, 20: mein Leben, das ist Christus - wir sind eins. Seht ihr, Kommunikation kann auch über Distanz stattfinden. Was wir jetzt betreiben ist Kommunikation. Man redet, man hört. Aber Kommunikation kannst du auch mit einem Feind praktizieren. Das ist möglich. Aber, wenn ein Christ mit Gott kommuniziert, und ich glaube das tun viele, dann ist aber Gott oder kann Gott immer noch außerhalb sein, außerhalb von dir. Du kommunizierst mit diesem Gott, der da draußen ist. Wie ein Mädchen mal zu mir gesagt hat: "Hans Peter, meine Gebete, die gehen immer nur bis an die Decke". Da sag ich: "Kein Problem, Gott ist sowieso unter der Decke". Wo sollen sie hingehen? Gott ist ja nicht da draußen irgendwo. Er ist hier drinnen. Im Hebräer Kapitel 8 - da ist interessant – der Hebräerbrief ist sowieso interessant. Jeder Nichtjude sollte den Hebräerbrief studieren und jeder Jude sollte den Galaterbrief studieren. Aber im Hebräerbrief, da wird verglichen der alte Bund mit dem neuen Bund. Und wisst ihr was der Schreiber sagt? Wir wissen nicht genau, wer’s ist. Vielleicht war’s sogar eine Frau. Frauen habt’s auch eine Chance ein Buch geschrieben zu haben - ist egal. In Hebräer 8, Vers 8 da vergleicht er den alten Bund mit dem neuen Bund. Und er sagt, der neue Bund ist soviel erhabener, soviel besser wie der alte. Und da sagt er: da werd ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen. Nicht nach der Art des Bundes, den ich mit ihren Vätern machte, an dem Tag da ich ihre Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen. Vers 10: meine Gesetze gebe ich ihnen in ihren Sinn und werde sie auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihnen Gott sein und sie werden mir Volk sein. Wisst ihr was der Unterschied ist zwischen altem Testament und neuem Testament - altem Bund und neuem Bund? Im alten Bund hat Gott die Menschen an der Hand geführt, nicht im neuen Bund – das ist Unsinn. Wir singen Lieder, wir haben Verse – wir sind ja ganz sentimental: Gott führt mich an der Hand. Stimmt nicht mehr, das ist alter Bund. Im neuen Bund führt Jesus dich nicht an der Hand, da wohnt er in dir. Das ist wie Tag und Nacht. Das ist wo du dann erkennst, das ist nicht nur Kommunikation, mit dem der mich an der Hand führt, das ist "communion", das ist Gemeinschaft mit ihm. Du sitzt an einem Tisch, ich rede mit ihm. Wenn du mit jemand Gemeinschaft hast, dann teilst du deine Gefühle aus, dein Gedanken. Das ist schon tiefer als nur Kommunikation. Aber - wozu Jesus uns bestimmt hat - jeden von uns, ohne Ausnahme - ist zur Einheit. Wisst ihr was der Unterschied ist zwischen Gemeinschaft, zwischen Kommunikation und Einheit? Wenn du eins bist mit jemand, dann verschwindet das mein und dein total. Es gibt nicht du und ich, es gibt nur wir und uns. Und dazu, Freunde, sind wir wiedergeboren. Zu nichts weniger, als zu dieser Einheit mit Jesus. Das ist der Grund, warum wie geschaffen wurden von Anfang an. Natürlich, auf menschlicher Ebene, wird diese Bild am deutlichsten in der Ehe, wo zwei Menschen eins werden in jedem Bereich ihres Lebens. Darum gebraucht Gott ja auch das Bild der Ehe so oft, um das Bild zwischen Christus und der Gemeinde zu beschreiben. Ich weiß nicht genau, wo Jesus für dich ist. Aber wenn Jesus irgendwo anders ist, als in dir, dann hast du den neuen Bund nicht verstanden. Dann lebst du immer noch im alten Bund. Und diese Einheit mit Jesus wird auf vielfache weise beschrieben. 1 Korinther 2, 16: wir haben den Sinn Christi. Was bedeutet das? Ich bin eins mit ihm. In Philipper 2, Vers 5 ermahnt uns Paulus und sagt: habt die selbe Gesinnung, die auch in Christus ist, weil ich seid eins. Und Jesus selber, natürlich, beschreibt diese Einheit am aller Schönsten. Ich lese es euch vor - Johannes 17, Vers 22 sagt der Herr Jesus: und die Herrlichkeit - da betet Jesus das hohepriesterliche Gebet zu seinem Vater – und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, hast du ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind. Ich in ihnen und du in mir, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt und mich geliebt hast. Wisst ihr, wie die Welt erkennt, dass Jesus der Herr ist? Indem du eins bist mit Jesus. Du bist zu nichts weniger bestimmt. Ob du vierzehn Jahre alt bist oder vierundachtzig - ist egal. Es gibt diese eine Bestimmung: eins sein mit Christus. Dazu sind wir geschaffen. Und wisst ihr was wichtig ist? Dass wir lernen, dass das wörtlich gemeint ist. Christus in uns ist nicht irgendein Ausdruck, irgendein Bildnis. Es ist wörtlich gemeint. Christus lebt in uns. Jesus hat sich die größte Mühe gemacht, damit wir kapieren: er meint es wörtlich, dass er kommt und Wohnung in uns macht. Johannes 6 - möchte euch das vorlesen. Hab ich lange nicht kapiert, die Zuhörer damals auch nicht. Darum ist mir das nicht so tragisch. Die sind sogar davongelaufen nach der Predigt. Aber in Johannes 6, 53 sagt Jesus folgendes: da sprach Jesus zu ihnen: wahrlich, wahrlich ich sage euch: wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch. Seid ihr tot. Dann seid ihr für die geistlichen Dinge, für das Gespräch mit Gott tot. So wie die Blume nicht Ballspielen kann, so kann kein Mensch, der nicht das Fleisch Jesu gegessen hat, der nicht das Blut Jesu getrunken hat - ist tot, ohne Leben. Übrigens, das hat nichts mit seinem Leib, mit seinem Körperlichen, mit seiner Materie zu tun - das erklärt er ein paar Verse später, sagt er in Johannes 6, 63: der Geist ist es der lebendig macht, das Fleisch nützt nichts. Die Hostie, das ist nicht das Fleisch - das ist Unsinn. Das Fleisch nützt nichts sagt Jesus, es ist der Geist. Aber damit wir verstehen, damit es wörtlich gemeint ist, hat er ein so graphisches Bild genommen: ihr braucht mich in euch. Da sprach Jesus in der konkretesten Form über sich selbst, über seine Person. Seine wunderbare Wahrheit. Wer das kennt, der versteht Kolosser 1, 27, da sagt Paulus: ich sag euch jetzt ein Geheimnis. Wisst ihr, was ein Geheimnis ist? Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Das ist Geheimnis. Wenn ein Mensch von Gott gebraucht werden will, braucht er eine Voraussetzung und das ist: Leben. Wenn Jesus für dich immer noch außerhalb ist, dann wirst du Galater 2, 20 nie verstehen: "nicht ich leben, sondern Christus lebt in mir". Dann wirst du Johannes 15 nie verstehen, wo Jesus sagt: Ich bin der Weisstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Es geht nicht darum glauben an einen Jesus zu haben. Es geht nicht darum Liebe für Jesus zu haben, der da draußen wo wohnt. Es geht darum ein Teilhaber zu sein an Christi. Das ist gute Botschaft, das ist Evangelium. Und wenn Jesus in deinem Leben wohnt, wenn du lebst, dann bist du brauchbar. Dann bist du brauchbar, dann hast du Leben. Und es gibt keine Entschuldigung. Du hast keine einzige Entschuldigung. Ich möchte jetzt noch etwas aufzählen für die unter euch, die vielleicht sage, so wie ich es jahrelang gesagt habe: "Ja ja Hans Peter, du sagst zwar du bist schwach, aber im Prinzip bist du es ja nicht. Ja ja, dich kann er schon gebrauchen, aber mich nicht. Wenn du nur wüsstest, wie ich denke. Wenn du nur wüsstest, was ich für ein Versager bin.". Für diejenigen unter euch möchte ich folgendes sagen: Du hast keine Entschuldigung. Jedes mal, wenn ich sage: "Jesus, das kann ich nicht", sagt er: "Ich weiß, aber ich kann". Jedes mal, wenn ich sage: "Jesus, ich bin nicht fähig", dann sagt er: "Na und? Ich bin fähig." Jedes mal, wenn du sagst: "Jesus, ich bin es nicht", dann sagt Jesus: "Macht gar nichts, ich bin". Es kommt ja nicht auf dich an, er kommt auf Jesus an. Und das nächste Mal, wenn du glaubst eine Entschuldigung zu haben, warum Gott dich nicht gebrauchen kann, dann denke an die folgenden Personen, die ich jetzt aufzähle. Ein lieber Freund von mir, Peter Reid - von dem hab ich eine Kopie genommen.

"Noah hat sich betrunken. Abraham war zu alt. Isaak war ein Tagträumer. Jakob war ein Lügner. Lea war hässlich. Josef wurde misshandelt. Moses war ein Mörder - so wie David und Paulus. Deborah war ein weiblicher Richter. Gideon hatte Angst. Simson hatte sogar lange Haare. Rahab war eine Prostituierte. David war zu jung - übrigens so wie Jeremia und Timotheus. David gab vor geistesgestört zu sein - hatte eine Affäre und rannte weg von seinem Sohn. Elia war ein Selbstmordkandidat. Jeremia war depressiv. Jesaja predigte nackt. Jona rannte weg von Gott und Naomi war eine Witwe. Hiob hat alles verloren. Johannes der Täufer aß Heuschrecken. Petrus war jähzornig. Johannes war selbstgerecht. Die Jünger schliefen beim beten. Matthäus war ein Dieb. Simeon war fanatisch. Martha hat sich um alles zersorg. Maria war faul. Maria Magdalena war Dämonenbesessen. Der Junge mit dem Fischen und Brot war unbekannt - bis heute. Die Sameritanerin schlief mit mehreren Männern. Zachäus war zu klein. Paulus war allein stehend. Markus hat aufgegeben. Timotheus hatte ein Magengeschwür und Lazarus war tot."

 

Was ist deine Entschuldigung? Sag mir noch einen Grund, warum Gott dich nicht gebrauchen kann? Gott will und kann dich gebrauchen, nicht weil du so toll bist, sondern weil er dir ein zusätzliches Leben gegeben hat und das ist Christus in dir. Und aus seiner Kraft kannst du leben lernen. Wenn du noch nicht von oben geboren bist - noch nicht wiedergeboren - dann bitte ich dich den Raum nicht zu verlassen ohne dass du das tust. Und dann gehst du hier raus und bist brauchbar. Es kann sein, dass du kamst und glaubtest ein Christ zu sein. Wenn du dieses zusätzliche Leben, Jesus Christus in dir, nicht hast, bist du nicht gerettet und nicht brauchbar. Das einzige worauf es ankommt: du musst Leben haben. Ein Leben das mit Gott kommunizieren kann. Und wenn du Christus kennst, das zusätzliche Leben hast, dann steht nichts mehr im Wege, außer dein Unglaube. Das ist alles.

 

Himmlischer Vater, wir kommen vor dir, wir sehen, wie wunderbar ehrlich dein Wort, über alle Menschen, die du gebraucht hast, so fehlerhaft, so menschlich unbrauchbar. Eigentlich Menschen, von denen wir nie denken, dass sie auch nur im Geringsten gebraucht werden könnten, doch Herr hast du’s getan, weil dein Leben in ihnen war, weil sie abhängig von dir lebten, weil sie nichts hatten außer dich. Herr, wir wissen, du bist alles, was wir haben, du bist alles, was wir brauchen. Manchmal wissen wir das erst oft, wenn du alles bist, was uns übrig geblieben ist. Doch Herr, wir wollen heute zu dir kommen, und ich bete jetzt für jene, die dieses zusätzliche Leben – Christus – noch nicht kennen. Ich bete, dass sie jetzt vor dir kommen, in Demut um Vergebung bitten, und du in ihr Leben kommst und sie somit brauchbar werden, weil sie mit dir auf einmal leben können, weil sie auf einmal eine Art Leben haben, die sie vorher nicht hatten, weil sie auf einmal mit einem lebendigen Gott kommunizieren können, was sie vorher nicht konnten, weil sie auf einmal auf Christus hören können, den sie vorher nicht gehört hatten. Herr, wir können so religiös sein, wie wir nur können, und können dabei andauernd dich versäumen. Ich bete für jene, die dich schon lange kennen, die dieses zusätzliche Leben – Christus – kennen, dich selbst, wo sie vielleicht immer noch nicht glauben können, dass du auch sie gebrauchen kannst. Und Herr, es ist eigentlich Gotteslästerung zu sagen, ich bin unbrauchbar und damit sage ich, Christus in mir, du bist auch unbrauchbar. Herr, du kannst Leben gebrauchen, egal wie’s aussieht, wie wir gesehen haben von der ganzen Liste von Menschen, die du gebraucht hast. Die Letzten, wo wir annehmen würden, dass du sie gebraucht – und doch hast du’s getan – um uns zu zeigen, damit, dass kein Einziger unbrauchbar ist. Ich danke dir, Herr Jesus, dass du lebst, der du tot warst und wieder lebendig wurdest und heute unter uns bist und in uns bist, dass du uns nicht mehr an der Hand führst, wie im alten Bund, sondern dein Geist, dein Gesetz ist auf unser Herz geschrieben: Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit. Ich danke Dir dafür. Amen