Warum soll ich beten?
Hans Peter Royer
Pfingstjugendtreffen Aidlingen
18.05.1997 13:00 Uhr
Ok, wenn wir übers Gebet sprechen mal kurz folgendes: ich habe, wenn ich ehrlich bin für die meisten Jahre meines Christenlebens eigentlich nicht verstanden warum ich beten soll. Ich hab es halt getan, ich hab gebetet, aber ich wusste nicht genau wozu eigentlich. Es war für mich immer so ein bisschen mysteriös. Da betet man, irgendjemand hört da vielleicht zu, die Bibel sagt es ja so. Und wisst ihr, was mich am allermeisten verwirrt hat sind die Aussagen der Bibel. Nämlich im Matthäus 21 zum Beispiel lesen wir. Da sagt der Herr Jesus Christus: Alles, was ihr bitten im Gebet, wenn ihr glaubt, dann werdet ihrs empfangen. Also eindeutig die Aufforderung zu beten. Und dass das Gebet auch einen Unterschied bewirkt. Ihr werdet empfangen. Im Jakobus Kapitel 4 lesen wir zum Beispiel: Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet. Bittet mich darum, dann geb ich’s euch. Also eine eindeutige Aufforderung zu beten. Aber wisst ihr was mich verwirrt hat, Jesus Christus sagt auch im Matthäus Kapitel 6: Wenn ihr betet, dann sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, denn euer Vater weiß, was ihr bedürft bevor ihr ihn bittet. Und jetzt kam eine berechtigte Frage: Wozu soll ich meine Zeit, meine Anstrengung investieren, um Gott um Dinge zu bitten, die er ohnehin schon weiß? Und das hab ich nicht kapiert. Weil wenn ich Gott um etwas bitte, das nicht seinem Willen entspricht, dann tut er’s ja ohnehin nicht. Richtig? Weil wenn ich etwas bitte, was Gott nicht will, dann tut er’s ja sowieso nicht. Und wenn ich etwas bitte, was von mir aus mal eine gute Idee ist, dann weiß ich ja, dann hat Gott bereits daran gedacht. Das ist ja für ihn nichts Neues. Zum Beispiel: Mein bester Freund heißt Franz und der war da letztes Jahr mal im Krankenhaus, weil er ein Bein gebrochen hat und ich bete jetzt: Lieber Vater, bitte tröste den Franz, der ist jetzt im Spital drei Wochen lang und bitte tröste ihn und so weiter. Und dann ist Gott im Himmel und sagt: Ah, hört mal her liebe Engel, schaut, der Hans-Peter hat gebetet Franz ist im Spital. Gott sei Dank hat der gefragt. Ich hab gar nicht bemerkt, dass der Franz im Spital ist. Hans-Peter danke, ich wird mich kümmern um ihn.
Wisst ihr, ich wusste: So ist es nicht. Ich wusste: Gott weiß, dass der Franz im Spital ist, aber wozu soll ich dann bitten ihn zu trösten, wenn er sowieso schon weiß. Und das hat mich etwas frustriert. Und weil es mich frustriert hat, hab ich relativ viele Christen gefragt, und hab sie gefragt: Warum betest du eigentlich? Und die Antwort, die ich meistens bekam war: Das weiß ich auch nicht ganz genau, aber tu’s einfach. Also das ist, die Antwort ist ja ok. Wir müssen ja nicht immer alles verstehen um es zu tun. Aber es hat mir nicht weitergeholfen. Eine andere Antwort, die ich von einigen bekam. Ich fragte: Warum betest du eigentlich? Und sie haben gesagt: Ja weißt du, Gott ist ja dein Vater und du bist sein Kind und Gott der Vater möchte einfach, dass das Kind mit seinem Vater spricht. Da hab ich gedacht: Ja, das ist ok, aber das erklärt mir immer noch nicht warum ich dann stundenlang auf meinen Knien Gott bitten soll die Welt zu erretten, wenn Gott ohnehin schon gesagt hat: Ich will, dass alle Menschen gerettet werden. Also wozu soll ich ihn dann bitten die Menschen zu retten? Ist doch Unsinn. Und warum, wenn es nur ein Gespräch ist zwischen mir und Vater, warum betete Jesus im Garten Gethsemane so heftig, dass seine Schweißtropfen wie Blut auf den Boden fielen. Das hat nichts mit normalem Reden mit meinem Vater zu tun. Und die besten Antworten haben wir immer in der Bibel, denn das ist das Wort Gottes. Und ich möchte euch heute nur, ich meine wir könnten lange drüber reden in viel verschiedenen, von vielen verschiedenen Seiten beleuchten. Ich möchte euch nur eine Seite geben, die mir geholfen hat zu verstehen warum ich beten soll. Erst als ich verstanden habe warum Gott die Menschen erschaffen hat, habe ich verstanden warum ich beten soll. Ich muss euch jetzt etwas sagen, das ist kein Trick. Ihr müsst am Anfang jetzt gut aufpassen, um das Ende zu verstehen. Das ist kein Trick, es ist einfach so. Tut mir leid. Aber wenn du den Anfang nicht verstehst, verstehst du das Ende auch nicht. Das ist nun mal so. Halt bei mir jetzt, in dem Fall.
Warum hat Gott die Menschen geschaffen? Warum hat er sich das alles angetan da mit uns? War er einsam? Gott war nie einsam, die waren immer zu dritt. Gott Vater, Gott Sohn, Heiliger Geist. Die hatten immer eine ganz gute Zeit. Also wozu macht er dann den Menschen? Es gibt viele Gründe, die man jetzt aufzählen könne. Aber eine ganz klare Antwort warum Gott die Menschen geschaffen hat haben wir im 1. Mose 1, 21. Möcht ich dir jetzt vorlesen. Wenn du eine Bibel mithast, kannst aufschlagen, wenn nicht, dann mach’s nicht. Gell, ok?
1. Mose 1, 21 da sagt Gott etwas zu dem Menschen. Er sagt: Und Gott segnete sie, er hat sie geschaffen zuerst natürlich, sonst ist ja schwer zu segnen. Und Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen. Und jetzt gibt Gott dem Menschen zwei Gebote, die er tun soll, warum er ihn geschaffen hat. Erstens: Seid fruchtbar und vermehrt euch und füllt die Erde. Das haben wir recht gut hingekriegt. Und zweitens: Und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen. Ok. Zwei Dinge sagt Gott wozu er uns geschaffen hat. Erstens: Wir sollen die Erde füllen, zweitens wir sollen uns die Erde untertan machen. Dieses Wort untertan ist im Hebräischen das Wort Kabas und das heißt, das ist ein ganze starkes Wort, das heißt so viel wie: Schlage dir die Erde zurecht. Sogar gib die Erde unter deine Füße. Nicht mit Füßen treten, aber unter deinen Füßen kannst du sie dir geben. Ihr Gewalt antun im positiven Sinne. Sie dir zurecht schlagen. Das bedeutet dieses Wort. Nun, Gott gab dem Menschen das Recht und die Autorität sich die Erde zurecht zu machen. Diese Autorität hat Gott dem Menschen gegeben. Das hat am Anfang auch ganz gut funktioniert, wisst ihr warum? Weil Gott, wie hat Gott den Menschen geschaffen? In seinem Ebenbild – und der Mensch hat die Erde sich zurecht geschlagen nach dem Sinne Gottes, weil er ja im Ebenbild Gottes geschaffen war. Aber, ein bisschen später wissen wir ja, hat die Eva da die Frucht gegessen. Und Adam natürlich auch, gell. Aber das ist eine andere Sache. Da gehen wir jetzt nicht drauf ein, das wär Rolle Mann und Frau, gell, können wir ein andermal machen. Aber nachdem der Mensch in Sünde gefallen ist war er nicht mehr wie Gott. Haben wir gestern Abend gesprochen. Der Charakter Gottes ist ausgezogen. Aber wisst ihr was interessant ist? Gott hat dem Menschen nicht die Autorität entzogen sich die Erde zurechtzuschlagen. Das ist interessant, wisst ihr warum? Im 1. Mose Kapitel 9, das ist nach der Sintflut, sagt Gott fast noch einmal genau dasselbe, aber jetzt zu gefallenen Menschen. 1. Mose Kapitel 9, 1+2
Wie gesagt: Es tut mir leid, du musst das jetzt mitbekommen, sonst bekommst du den Schluss nicht mit. 1. Mose 9, 1+2, das ist nachdem der Mensch in Sünde gefallen ist, da war er nicht mehr im Ebenbild Gottes. Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch und füllt die Erde, haben wir schon gehört. Zweitens: Und Furcht und Schrecken vor euch sei auf allen Tieren der Erde und auf allen Vögeln des Himmels, mit allem, was sich auf dem Erdboden regt, mit allen Fischen des Meeres sind sie in eure Hände gegeben. Das ist nun interessant. Das ist mir aufgefallen. Also Gott hat auch nach dem Sündenfallen dem Menschen immer noch die Autorität gegeben diese Welt zu beherrschen. Wer bestimmt seit dem Sündenfall das Verhalten des Menschen. Gott oder Satan? Wer ist es? Natürlich Satan. Wir haben das gestern besprochen. Du kannst das Sünde nennen wie immer, dann klingt’s etwas schöner, aber von wo kommt Sünde? Von Satan ich beschönige das nie, das bringt auch nichts. Satan ist der Vater alle Lüge, er ist der Vater der Sünde. Er war der erste Mörder. Der erste Mörder war nicht Abel sondern Satan, er hat die Menschheit umgebracht. Aber das interessante ist jetzt, dass der Mensch in seiner gefallenen Form immer noch die Autorität von Gott hat sich die Erde untertan zu machen. Jesus Christus nennt Satan dreimal den Fürst dieser Welt. Satan ist der Fürst dieser Welt. Zumindest Jesus hat das geglaubt. Auch wenn’s heute die Theologen nicht glauben mach dir nichts draus, Jesus hat’s geglaubt. Und der Teufel ist sogar so sehr Herrscher dieser Erde, dass er sogar den Sohn Gottes Jesus Christus versucht hat und gesagt: Wenn du vor mir niederfällst und mich anbetest, dann will ich dir das ganze Erdreich geben. Jetzt sagen viele: Das war keine richtige Versuchung, das hätte er gar nicht tun können. Aber wisst ihr was, das ist Unsinn. Denn, angenommen die Schwester Irmgard kenn ich zufällig, ich kenn einige Schwestern. Ich muss ehrlich zugestehen manchmal vergess ich den Namen oder ich verwechsle es. Aber angenommen Schwester Irmgard, nehmen wir sie mal, sie sagt: Hans-Peter wenn du vom dritten Stock runterhüpfst da drüben im Mutterhaus, geb ich dir 5 Millionen Mark. Wisst ihr das ist für mich keine Versuchung, wisst ihr warum? Sie hat keine 5 Millionen Mark. Wenn sie die 5 Millionen Mark nicht hat, kann sie mich niemals versuchen. Darum ist es ein Unsinn zu sagen, dass Satan Jesus nicht wirklich versucht hat. Er hätte es nicht tun können. Doch, er hätte es. Denn Satan ist der Fürst dieser Welt. Und er hätte es tun können, sonst wär’s keine Versuchung. Nun, jetzt hab ich eine Frage an euch, ihr müsst mitdenken. Entschuldige. Wie regiert oder wie zeigt Satan seine Macht auf dieser Erde, auf dieser Welt? Welche Kanäle benutzt Satan um seine Macht in dieser Welt sichtbar zu machen? Dreimal darfst du raten. Er benutzt Menschen. Richtig? Stimmt ihr mit mir überein? Satan benutzt Menschen, um seine Macht auf dieser Erde zu zeigen, sich wirksam zu machen. Er beeinflusst, regiert oder besitzt Menschen, mit denen er seine Macht ausübt. Wisst ihr, nur ein Beispiel: Angenommen in diesem Zelt hier schwirren ein paar böse Geister herum. Die können rumschwirren, das macht mir gar nichts aus. Aber wir haben ein Problem, wenn einer dieser Geister in einen von den Menschen fährt. Denn dann kann er sich ausdrücken. Böse Geister, die rumschwirren tun keinem weh. Aber wenn diese bösen Geister Besitz ergreifen von einem Medium, von einem Menschen, dann kann sich dieser Geist ausdrücken und furchtbare Konsequenzen hervorbringen. Nun hab ich eine andere Frage: Wie zeigt sich Gott und seine Macht in dieser Welt? Worin und wodurch offenbart Gott sich heute auf dieser Welt? Wiederum dreimal darfst du raten: Durch Menschen. Wir Menschen haben von Anbeginn der Schöpfung von Gott die Vollmacht erhalten diese Erde uns untertan zu machen. Aber, das werden wir morgen genauer besprechen, wir Menschen sind so geschaffen, dass wir nur in Abhängigkeit von einer höheren Macht leben können. Bewusst oder unbewusst. Du bist immer beeinflusst. Wir werden morgen besprechen was es heißt frei zu sein. Manche Menschen sagen zu mir: Weißt du Hans-Peter, ich will Jesus Christus nicht annehmen, denn ich bin total frei. Das ist ein Irrtum. Weißt du was du bist? Du bist ein Ergebnis von den Dingen, denen du dich aussetzt. Du kannst wählen welche Mächte dich bestimmen, aber du bist nie frei. Das werden wir morgen genauer betrachten. Luther hat gesagt: Wir sind die berittenen, es reitet immer jemand auf uns. Du kannst wählen wer auf dir reitet, aber du bist kein Wildpferd. Da ist immer jemand, der auf dir draufsitzt. Dieses Klischee „Frei sein“ ist eine Lüge Satans. Es gibt es eigentlich nicht. Aber wir Menschen sind der Kanal durch welchen nun entweder die böse Macht oder die gute Macht sich in dieser Welt zeigen und sich offenbaren kann. Wir Menschen sind der Kanal durch welchen sich nun entweder Satan, die Sünde oder durch den sich Gott, Jesus Christus zeigen kann in dieser Welt. Auch wir als Christen, wir haben täglich die Wahl, wo ich selbst entscheide durch welche Mächte ich mich bestimmen lasse und leiten lasse. Weil Gott, bist du noch bei mir? Kannst du mir noch folgen? Aber weil Gott von Anfang an dem Menschen die Verantwortung gegeben hat diese Erde sich untertan zu machen, liegt es an dir und an mir, an deiner und an meiner Wahl, welche Macht hier und heute auf dieser Erde regiert. Deshalb, ich muss euch eines ganz ehrlich sagen: Das ist ein großes Missverständnis. Nicht alles, was heute geschieht auf der Welt ist der Wille Gottes. Das ist Unsinn. Heute auf dieser Welt geschieht der Wille des Menschen. Wisst ihr warum? Weil Gott hat uns die Vollmacht gegeben diese Erde zu regieren. Du bestimmst wer diese Erde regiert, weil du bist der Kanal durch wen sich entweder die böse oder die gute Macht bemerkbar macht in dieser Welt. Gott arbeitet in dieser Welt so viel wie wir ihn arbeiten lassen. Satan arbeitet in dieser Welt soweit wir ihn durch uns arbeiten lassen. Im Psalm 78 Vers 41 steht: Wir können Gott einschränken. Sie kränkten, oder sie beschränkten den Gott Israels. Wer eine Bibel hat geht zu Matthäus Kapitel 16, ich möchte euch da was zeigen. Matthäus Kapitel 16 und Vers 19. Das ist die Geschichte, wo Jesus zu den Jüngern sagt: wer sagen die Menschen dass ich bin? Und die sagen: Einige sagen Elia, einige sagen der Prophet und so weiter. Und dann sagt Jesus: Wer sagt ihr, dass ich bin? Und dann sagt Simon Petrus: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und wisst ihr was Jesus hier zum Petrus sagt? Merkt euch diesen Vers. Matthäus Kapitel 16, 19. Da sagt er: Ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben und was immer du auf der Erde binden wirst, wird im Himmel gebunden sein. Und was immer du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein. Jesus gibt Petrus hier einen Schlüssel. Wisst ihr was? Als ich meine staatliche Skilehrerausbildung machen, machen muss, gemacht habe, da war ich in Tirol. Und da bin ich dann so nach ein, zwei Monaten immer nach Hau…, äh Wochen immer nach Hause gefahren. Und normalerweise hat meine Frau auf mich gewartet und so weiter, aber eines Tages hat das mit dem Datum nicht geklappt. Ich kam nach Hause, mein Freund hat mich ausgeladen, ist weitergefahren, das war ungefähr um Mitternacht und ich war da und hab meine Schlüssel vergessen. Meine Frau war nicht da, die hat vergessen, dass ich komme oder was immer, ich weiß nicht mehr genau. Auf jeden Fall ich bin rumgerannt ums Haus, wir sind so am Land, kein Fenster war offen. Eins war gekippt, aber das konnte ich auch nicht ruinieren. Dann bin ich die Dachrinne hochgeklettert, die ist fast runtergebrochen, zum zweiten Stock hoch, auch kein Fenster offen. Zum Schluss den Blitzableiter runter, der ist auch fast ausgerissen. Ich bin nach einer Stunde auf der Hausbank gesessen und mir wurde eine Erkenntnis kam mir ganz klar: Schlüssel sind wichtig. Das war mein Schlüsselerlebnis dieses Tages. Und hier gibt Jesus dem Petrus einen Schlüssel. Und er sagt zum Schlüssel: Was immer du auf Erden bindest wird im Himmel gebunden sein. Moment, ich dachte das ist immer umgekehrt. Ich hab gedacht was im Himmel gebunden ist, ist automatisch auf Erde gebunden. Was im Himmel gelöst ist, ist auf Erden gelöst. Hier steht’s umgekehrt. Was auf Erden gebunden wird, das wird im Himmel gebunden. Jetzt, was ist der Schlüssel, was ist der? Geh mal zu Matthäus Kapitel 18 und Vers 18. Hier spricht Jesus übers Gebet. Wenn zwei oder drei übereinkommen und so weiter und wisst ihr was er das sagt? Matthäus 18, 18: Wahrlich ich sage euch, wenn ihr, und er spricht übers Gebet, wenn ihr etwas auf der Erde bindet, oh, kommt bekannt vor, gell, wird es im Himmel gebunden sein und wenn ihr etwas auf der Erde löst, wird es im Himmel gelöst sein. Eine wichtige Bibelstelle. Wisst ihr was der Schlüssel ist? Das Gebet. Der Schlüssel ist das Gebet. Ich weiß es gibt andere Auslegungen, sind auch wahr, aber es geht drüber hinaus. Petrus hat auch den Schlüssel für die Juden, Samaritaner und Heiden bekommen. Aber weit wichtiger ist der Schlüssel des Gebets. Wisst ihr warum? Indem wir beten, uns zum himmlischen Vater wenden, öffnen wir ihm den Kanal unserer Person, dass Gott nun durch uns in dieser Welt wirken kann. Indem wir beten wird Gott frei seine Absichten und seine Pläne durch uns zu verwirklichen. Andererseits indem wir nicht beten, schließen wir den Kanal dass Gott durch uns wirken kann und was geschieht? Automatisch kann die andere Macht sich durch uns zeigen und durch uns wirken. Wann immer du nicht mit Gott sprichst, das ist ein Zeichen, dass deine Beziehung nicht stimmt. Angenommen ich bin mit Hannelore jetzt seit 10 Jahren verheiratet. Und als ich sie geheiratet habe, hab ich gesagt: Ähm, heute Nacht, ja heute Nacht heiraten wir, und ähm schau dass die Musiker da sind und so weiter. Ich komm dann hin. Und dann, ich habe ja 20, 25 Jahre alleine gelebt und dann haben wir geheiratet, dann kommen wir nach Hause. Und in der Früh werd ich munter am ersten Tag meiner Hochzeit und geh runter wie jeden Tag Kaffee machen. Oh, bin ja verheiratet, ja, schnell rauf. Hannelore komm zum Kaffee und so weiter. Und dann: Hannelore, ich muss jetzt zur Arbeit, ich komm irgendwann am Abend wieder mal nach Hause, aber weiß ich nicht genau. Spät abends komm ich nach Hause und setz mich hin und les die Zeitung so wie immer und so weiter. Oh, bin ja verheiratet, Hannelore, muss noch schnell reden mit dir, gute Nacht. Wenn ich so lebe mit meiner Frau und du triffst sie nach drei Monaten nach der Hochzeit und du fragst meine Frau: Wie ist es eigentlich so verheiratet zu sein? Sagt sie: Ja, ich bin verheiratet, aber es ist etwas langweilig. Und wisst ihr, so ist es genau wie manche Christen mit dem Herrn Jesus leben. Ah, ich mach ein Geschäft. Ach ja, ich bin ja Christ. Ach ja, Vater bitte segne den Tag und rette auch sonst alle, gell. Und dann geht man zu den Geschäften nach und abends noch legt man sich hin todmüde. Oh, bin ja Christ. Ja, Gott Vater und äh, erlöse alle Menschen und segne alle Missionare. Amen. Aus.
Und so, und dann fragst du einen Christen: Wie geht’s dir so im Christenleben? Dann sagst du: Ja, ich bin zwar Christ seit drei Monaten, aber eigentlich ist es stinklangweilig. Es tut sich auch nichts. Wisst ihr, weil wir den Kanal nicht öffnen wodurch Gott arbeiten kann. Eine Geschichte hab ich mal gehört, die ist oft erzählt, hast du wahrscheinlich auch schon mal gehört. Die wird verschiedenartig erzählt. Ist mir auch egal wie sie stimmt. Aber da war angeblich ein Missionar, der vor, was weiß ich 200 Jahren oder was, ging nach Amerika und hat mit Indianern gearbeitet und der Indianerhäuptling hat sich bekehrt und auch der ganze Stamm, sind christengläubig geworden und der Missionar ist abgehauen. So nach ein paar Jahren, die Gemeinde war selbstständig. Der Missionar kam ein paar Jahre später zurück so zu einem Besuch, sehen wie’s ihnen geht. Und da trifft er den Häuptling und sagt: Häuptling, wie geht’s dir so mit deinem Leben mit Christus? Dann sagt er: Eigentlich gut, aber es sind zwei Hunde in mir. Ein schwarzer und ein weißer. Da sagt er: Ja und, zwei Hunde und was machen die dauernd? Die kämpfen andauernd sagt er. Und dann fragt der Missionar: Und welcher gewinnt immer? Dann sagt er: Immer der, den ich mehr füttere. Und das ist genau dieses Bild: Wir haben unsere alte Natur, übrigens die wirst du nie los, bis ins Grab. Aber wir haben auch die neue Natur. Das neue Herz. Jesus Christus in dir, die Hoffnung der Herrlichkeit. Jetzt kommt es drauf an wen du mehr fütterst, der wird durch dein Leben zum Ausdruck kommen. Der wird sich in dieser Welt zeigen.
Zum Schluss noch, ich bin bald fertig, zum Schluss noch eins ganz wichtig und zwar: Das Gebet an sich vermag gar nichts. Das Gebet hat keine Kraft oder Macht. Das Gebet vermag gar nichts. Nur Gott vermag etwas. Das Gebet ist nicht mächtig. Nur Gott ist mächtig. Aber das Gebet setzt die Kraft Gottes frei, damit sie in dieser Welt sichtbar wird. Ich geb euch ein Beispiel. Als ich so 19 Jahre alt war, ich war Automechaniker, hab ich das Dia, hab ich euch gestern gezeigt, das war ein Golf GTI. Die gehen ganz schön gut, gell? Und ich könnte dir jetzt imponieren mit dem Golf GTI und sag dir: Ich zeig dir mal, ich hab ein Auto und das geht, das sag ich dir. Und dann setzt du dich ins Auto, machst eine Probefahrt. Oder ich fahr zuerst mal, ich lass dich nicht gleich fahren. Ich lass dich mal zuschauen. Und da steh ich am Parkplatz und geb Gas und der Motor heult auf und ich sag das ist ein gewaltiges Auto. Und du sagst: Ja, es ist gewaltig, aber wir sind noch keinen Meter vorwärts gekommen. Und dann plötzlich lass ich, leg ich den Gang ein und lass die Kupplung los und plötzlich schwirren wir ab mit 100 und so weiter. Und du sagst dann zu mir: Wow, du hast eine kraftvolle Kupplung. Seit du die Kupplung losgelassen hast, ist da was los. Dann werd ich dir erklären, lieber Freund, die Kupplung ist nicht kraftvoll, der Motor ist kraftvoll. Aber die Kupplung hat die Kraft des Motors auf die Räder und dann auf die Straße gebracht. Weil ich die Kupplung gelöst habe oder vielmehr zusammengelassen habe, darum wird jetzt die Kraft des Motors auf die Straße übertragen. Und das Gebet ist die Kupplung. Nicht das Gebet ist machtvoll. Nur Gott ist machtvoll. Aber mit deinem Gebet öffnest du diesen Motor der Macht Gottes, die Möglichkeit sich selbst in dieser Welt sichtbar zu machen. Gott hat uns den Auftrag gegeben, die Vollmacht gegeben, die Welt zu beherrschen. Du bestimmst welche Macht in dieser Welt sichtbar wird, weil Gott uns diese Verantwortung gegeben hat. Und das ist Gebet. Gebet ist nicht eine Unterstützung der Arbeit Gottes, Gebet ist die Arbeit Gottes. Das ist so wichtig. Wisst ihr, was mir immer auffällt? Wart ihr bei Billy Graham dabei, vor ein paar Jahren Pro Christ und so weiter? Auch bei uns in Schladming da in der Umgebung. Dutzende Leute kamen zum Glauben. Ich kann das gar nicht verstehen. Ich würd mir nie ein Kassette von Billy Graham kaufen. Das ist ABC, das wusste ich schon vor zehn Jahren, was der predigt. Und ich frag mich warum kommen bei der Predigt so viel Leute zum Glauben? Ist ja lächerlich. Wisst ihr warum? Weil tausende Menschen Monate und Jahre für dieses Ereignis gebetet haben. Wisst ihr warum hier in Aidlingen eine bessere Atmosphäre ist als bei den meisten Tagungen oder wo ich spreche? Nicht weil ihr lieber seid, ihr seid genauso korrupt wie alle anderen, genauso wie ich. Wisst ihr das? Wisst ihr warum es hier Früchte bringt? Warum eine liebende Atmosphäre ist? Weil die Schwestern und viele andere ein ganzes Jahr dafür beten. Jeden Tag. Das ist der Unterschied. Nicht die machtvollen Predigten. Nicht große Worte. Es ist das Gebet. Mit deinem Gebet setzt du die Kraft Gottes frei. Gebet hat so eine Dimension. Und ich möchte dich ermutigen: Lerne mit Gott zu leben. Und wisst ihr, ich möchte noch etwas dazu sagen. Ich hab das nicht geplant, aber ich hab immer das Gebet so verstanden: Wenn ich bete, dann muss ich hochdeutsch sprechen, Stimme etwas heben, Augenbraun zucken und Augen schließen. Und dann Hände falten. Das ist Gebet. Ich hab das irgendwo, ich weiß nicht warum ich das geglaubt habe. Übrigens, wisst ihr, was interessant ist? In der Bibel liest du kein einziges Mal, dass du die Hände falten sollst. Du liest es zwei Mal in den Sprüchen: Die Faulen falten die Hände, aber nie die betenden. Das ist so eine Tradition. Du kannst die Hände ruhig falten, aber biblisch ist es nicht. Aber wisst ihr: Für mich war immer Gebet: Da muss ich mich konzentrieren, da muss ich eine gewisse, ein gewisses Gefühl haben und dann kann ich beten. Das stimmt nicht. Denn du brauchst kein Gefühl, du brauchst dich nicht geistlich fühlen, du sollst nur mit Gott reden. Und wisst ihr wie leb ich mit meiner Frau. Wisst ihr, wie ich mit meiner Frau lebe? Wir sagen ja so, du kannst ja Bücher kaufen über Gebet, du kannst über alles Bücher kaufen. Vergiss die meisten davon übrigens, kauf die Bibel, viel besser. Aber bei Stille Zeit Bücher halbe Stunde in der Früh, so beten und Bibel lesen, dann bist du normal. Dreiviertel Stunde, das sind schon die ziemlich guten. Und wenn du abends dasselbe machst, dann bist du ziemlich gut. Das sollst du vielleicht 20 Minuten lesen Altes Testament ein Kapitel, Neues Testament auch und dann noch ein bisschen beten und so weiter. Steht auch drinnen wie du beten sollst. Wisst ihr wie ich mit meiner Frau rede, mit meiner Frau lebe? Um 7 Uhr Früh stehen wir auf, dann sag ich: Hannelore, ich hab grad ein Ehebuch gelesen, da steht ich soll mit meiner Ehefrau jeden Tag in der Früh halbe Stunde reden. Hannelore, bitte setz dich hin: Schau mich an. Wir reden gemeinsam. Und dann red ich mit meiner Frau halbe Stunde. 7:30 Uhr. Am Abend komm ich nach Hause, dann müssen wir wieder 20 Minuten abends unbedingt. Einmal die Woche ausgehen, Freitag 7 Uhr ausgehen Hannelore, bis 9 Uhr. Ich bin ein guter Ehemann. Wisst ihr, wenn ich so mit meiner Frau lebe, wären wir längst geschieden. Wisst ihr wie ich mit meiner Frau lebe? Ganz normal. In der Früh reden wir fast gar nichts, weil wir keine Morgenmenschen sind. Und dann tagsüber wenn ich zu Hause bin geh ich durch die Küche und sag: Hilf mir mal da und sie sagt: Nein, mach ich nicht. Und dann gibt’s ab und… so leben wir. Und dann gibt’s ab und zu Dinge, mit den Kindern oder sonst was, wo die Hannelore sagt: Hans-Peter, ich möcht was besprechen mit dir. Dann sag ich: Mach einen Kaffee, dann besprechen wir was. Dann setzen wir uns hin Viertel Stunde und besprechen etwas etwas intensiver. Dann steh ich wieder auf und arbeite weiter. So leb ich mit meiner Frau. Weißt du wie ich mit Jesus lebe? Genau so. Ich hab manche Bücher gelesen, wo Menschen so nachts über sechs, acht Stunden beten. Ich hab’s probiert, nach einer halben Stunde bekomm ich einen Krampf im Rücken. Ich schaff es nicht. Ich tu mich schwer beim Knien, ich kann auch, bitte versteht das nicht falsch, das ist eine gute Sache. Aber es trifft nicht auf jeden Menschen zu. Ich kann zum Beispiel nicht in einem Zimmer beten. Geh in dein Kämmerlein und bete. Ich hab das 10 Jahre probiert, nach einer Minute schlafe ich. Egal ob ich sitze oder stehe. Wenn ich mich in einem Zimmer hinsetze und bete, spätestens nach fünf Minuten sind meine Gedanken ganz woanders und dann: Oh, ich bet ja, oh, beten, zurück rein. Nach drei Minuten sind meine Gedanken total woanders. Und dann sag ich "Amen“ mir reicht’s. Wisst ihr wie ich beten muss? Ich muss spazieren gehen. Ich muss spazieren gehen. Wenn ich in den Wald gehe, über eine Wiese gehe, da kann ich stundenlang mit meinem Herrn Jesus gehen. Da kann ich mich auf ihn konzentrieren, da haben wir eine super Zeit. Das bin ich. Vielleicht kannst du nicht spazieren gehen, vielleicht kannst du besser sitzen. Ich möchte euch nur sagen: Kauft euch kein Buch wie du beten sollst. Lerne mit Jesus zu leben. Lerne mit ihm zu reden. Lerne ihm Raum zu geben in deinem Leben. Bring ihm die möglichen und die unmöglichen Dinge vor. Wenn etwas groß genug ist, dass du dir Gedanken machst darüber, dann ist es groß genug es dem Herrn Jesus zu sagen. Bete für Menschen. Öffne dein Leben für Gott im alltäglichen Leben und du wirst das Wunder erleben, dass Gott durch dich arbeitet. Übrigens eins möcht ich dir auch noch sagen: Wenn Gott durch dich arbeitet, der letzte Mensch, der das bemerkt bist du selbst. Gott sei Dank. Denn wenn du bemerken würdest, dass Gott durch dich arbeitet, würdest du sagen: Ganz schön gut. Ich hab’s geschafft. Gott gebraucht mich. Wenn du ein Mann, eine Frau Gottes bist, wirst du nie etwas merken, von dem Segen, den Gott durch dich in diese Welt bringt. Und das ist gut so. Aber die andern Menschen bemerken’s. Und das ist worauf es ankommt. Du kümmere dich nur um deine Beziehung mit dem Herrn Jesus. Alles andere ist nicht dein Kaffee. Das ist Gottes Sache. Ob du dich wohl fühlst, ob du dich gebraucht fühlst, ob du auch einmal hier sprichst oder dein Leben lang so wie meine Frau Kinder wickelt, meine Hemden bügeln, mein Essen macht, treu zu Hause ist. Das ist nicht die Sache. Glaubt ihr, dass mein Leben wichtiger ist, als das Leben meiner Frau? Ich glaub nicht. Ein lieber Freund von mir, der Charles Price, der hat auch eine Frau und drei Kinder und seine kleine Tochter hat mal zum Charles gesagt: Vati, wenn wir im Himmel sind, darf ich dann neben dir sitzen? Charles ist ein weltbekannter Prediger. Und dann hat Charles gesagt: Warum möchtest du neben mir sitzen? Sitz lieber neben Mutti, die sitzt in der ersten Reihe. Denn das sind die Werte Gottes. Erwarte keine spektakulären Dinge. Wisst ihr was Gott heute braucht ist Treue. Nicht Spektakuläres. Wir laufen immer dem Spektakulären nach und Gott möchte dass wir treu sind. Wisst ihr was Paulus gesagt hat? Gott hat mich als treu erachtet und mich in das Amt gesetzt. Was ist die Voraussetzung, dass Gott dich in das Amt setzt? Treue. Das haben wir heute vergessen. Das Wort existiert in den Medien nicht mehr. Wir müssen’s ganz neu lernen. Nur darin wirst du jemals Frieden, Freude, Erfüllung finden. Sonst nie. Lass uns beten.