Wieso brauchen wir das Kreuz?

Hans-Peter Royer

ABS – Abendbibelschule

2006

 

[Anmerkung des Übersetzers: Ursprünglich in Mundart gehalten ist dieser Vortrag von mir nach bestem Wissen und Gewissen übersetzt worden. So weit möglich wurden die Eigenheiten des Ramsauerischen beibehalten, allerdings wurden einige grammatische Konstruktionen vorsichtig ans Hochdeutsche angepasst.

So mancher (Halb-)Satz war mir leider unverständlich und darum mussten doch einige Lücken frei bleiben. Diese habe ich mit […] markiert. Sie sind für die Aussagen des Redners aber nicht relevant. Vielleicht kann sich ein Österreicher ja der Lücken annehmen und sie auffüllen.]

 

 

Und die erste Stunde werden wir uns damit befassen: Wieso brauchen wir das Kreuz überhaupt? Das ist ja gar nicht mal so einfach. Und einen könnt ihr fragen, fragt warum brauchen wir das Kreuz. Das war interessant was ihr für Antworten kriegt. Und die zweite Stunde werden wir dann schauen: Was hat Jesus genau am Kreuz erlitten. Was ist das eigentlich, was da geschehen ist?

So das werden so die zwei Themen sein. Wir haben für jeden so eine Mappe vorbereitet. Und die Mappe ist zum einen, dass ihr ein bisschen mitschaut natürlich. Ich hab ein bisschen so grob aufgeschrieben um was es geht. Und zwischenrein hab ich ein bisschen Platz gelassen, dann könnt ihr mitschreiben ein bisschen. Gell, wo es Platz habt dann. Wenn ihr einen Kugelschreiber habt, dann […], deswegen hab ich jetzt keinen hergerichtet. Manfred, da vorne ist auch noch eins frei. Da ist noch Platz überall. Gut, wir werden dann gleich einsteigen, ich bet am Anfang noch miteinander. Willkommen möchte ich nur kurz sagen: Wer ist heut zum ersten Mal beim ABS dabei? Nur kurz die Hände auf. Ja, sehr gut. Willkommen alle ihr gell. Die ABS, für die, die das erste Mal dabei sind, ist jetzt ja bereits das vierte Jahr, das vierte Jahr schon. ABS heißt Abendbibelschule. So ist’s, ja genau. Für die, die das erste Mal da sind nur dass ihr’s wisst: Wir tun jetzt ungefähr eine Stunde, eine knappe Stunde bis halb 9 das Thema. Dann haben wir eine halbe Stunde Pause, da gehen wir oben in den Tauernhof. Da drüben haben sie [Problautlerkuchen] und zum Trinken was hergerichtet. Dann haben wir so eine halbe Stunde Pause und von 9 bis 10 geht’s dann wieder hier drüben weiter. Es ist relativ intensiv. […] aber das kennen wir schon. Gut, ich bet noch miteinander und dann steigen wir ein.

 

[Gebet]

 

Gut, wenn man so mit Leuten über das Kreuz redet, hab ich festgestellt: Die viele, oder die meisten Menschen, ich red jetzt ganz allgemein, können mit dem Kreuz überhaupt nichts anfangen und sogar viele Christen sind relativ verwirrt was das Kreuz anbelangt. Da ist einmal einer in der Fußgängerzone gestanden und am T-Shirt hat er oben stehen gehabt: MBIF Ganz groß. Dann ist einer hingegangen und  hat gesagt: Was heißt das: MBIF? Dann hat er gesagt: Mensch bin ich verwirrt. Da hat er gesagt: Verwirrt schreibt man aber mit V. Da hat er gesagt: Da kannst du mal sehen wie verwirrt ich schon bin. Und genau so ist es mit dem Kreuz. Es herrscht eine extreme Verwirrung. Und heute Abend möcht ich helfen der Verwirrung ein bisschen zu helfen, abzuhelfen. Nicht noch hoch zu helfen. […] Servus Traude schau, da ist noch Platz frei, extra für dich. […] warum ist Jesus am Kreuz gestorben? Was wär eure Antwort? Viele von euch würden sagen: Jesus Christus ist gestorben für die ganze Welt. Andere sagen: Jesus Christus ist gestorben für die Sünder. Ein anderer macht’s ein bisschen persönlicher und sagt: Jesus Christus ist für mich gestorben. Nun, die Antworten sind nicht falsch, die stimmen schon. Du und ich, wir sind die Nutznießer vom Kreuz. Aber keine dieser Antworten ist der eigentliche Grund warum Jesus gestorben ist am Kreuz. […] sagen, wir sind vielleicht überrascht, vielleicht sogar schockiert, aber ich werd’s dir dann zeigen, das stimmt. Ich persönlich, ich bräuchte das Kreuz nicht. Ich komm gut ohne Kreuz aus. Von mir aus hätte Jesus nicht sterben müssen. Das heißt: Ich für meinen Teil wäre vollkommen zufrieden, wenn Gott, der allmächtige Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, wenn dieser Gott vom Himmel runterschaut und sagt: Hans-Peter bei dir schaut’s auch nicht gut aus. Bist ein Sünder, schaust dauernd auf dich selber, lieblos bist zum Teil […], aber weißt was Hans-Peter, ich hab dich ganz gern. Ich vergebe dir. Ich vergebe dir alles was du falsch gemacht hast und Hans-Peter ich gebe dir meine Kraft, ich komm und ich wohn bei dir, wenn du mich annimmst. Freunde, das reicht mir vollkommen. Dir nicht? War das nicht genug, wenn Gott vom Himmel runterschaut und uns Vergebung anbietet und sagt dass er bei uns ist bis ans Ende der Welt und uns liebt? Ich brauch nicht mehr. Ich brauch das Kreuz nicht und du auch nicht. Wozu dann das Kreuz? Wenn wir ohne das Kreuz leben würden, das wäre vollkommen akzeptabel für dich und für mich. Wenn wir das blutige Kreuz nicht brauchen würden, wäre auch wesentlich humaner. […] Es gibt keine Osterkrippen, so wie Weihnachtskrippen. Weihnachten ist nett, ein kleines Baby. Ostern ist nicht so nett. Blut am Kreuz. Darum kann der Markt nicht viel draus machen. Es ist auch nicht logisch. Das Kreuz ist nicht unbedingt logisch. Schaut das ist so: Gott hat ja gesagt: Der Sünde Sold ist der Tod, das heißt für Sünde musst du sterben. Jetzt stellt euch grad mal vor, ich hab ja drei Kinder. Ich nehme jetzt mal den Lukas, das ist der älteste. Und der Lukas hat ein paar Jobs zu machen unter anderem, wir haben ja so eine kleine Kletterwand in der Hütte drüben, da muss der Lukas schauen, dass die Kinder nicht höher als 2 Meter ohne Seil klettern. […] Wenn der Lukas jetzt einfach nicht schaut und ein Kind kreit auf und fällt von 3 Metern und tut sich weh, dann wird ich den Lukas einberufen und sagen: Lukas du hast nicht aufgepasst, ich hab gesagt du sollst das tun. Du hast mich nicht respektiert, du hast Menschen in Gefahr gebracht, du hast gesündigt. Und dann nehme ich einen Revolver, setz ihn an und erschieß ihn. Was würdest du da denken? Du würdest dir denken: Das ist ja brutal. Der erschießt seinen Buben, nur weil er gesündigt hat. Das ist ja ein Monster und kein Vater. Jetzt hab ich eine Frage an euch: Ist Gott ein Monster? Genau das hat Gott gemacht. Er hat gesagt: Ihr habt gesündigt und dafür müsst ihr sterben. Und dann hat er seinen Sohn gesandt und hat gesagt: Einer muss sterben entweder mein Sohn oder du. Wo ist da die Logik, geschweige denn die Barmherzigkeit? Wir lesen im Johannes 3, 16 so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben nicht verloren gehen. Warum musste er seinen Sohn geben? Was ist so schlimm an Sünde? Nun, zum einen Mal ist es wichtig zu erkennen, bevor ich euch eine Antwort drauf gebe, die Ernsthaftigkeit der Sünde. Wenn wir über Sünde reden denken wir meistens: wenn ich zu schnell mit dem Auto fahr, oder wenn ich was flader oder sonst was. Umbringen tun wir eh niemanden. […] Aber Sünde ist nicht nur ein Vergehen gegen die Gebote Gottes, Sünde hat den Schöpfungsplan Gottes total entstellt. Das heißt: Ursprünglich hat Gott den Menschen gemacht in seinem Ebenbild. Der Mensch war so, hat so gehandelt wie Gott. Das heißt der Mensch handelte gerecht, weil Gott gerecht ist. Der Mensch lebte in Frieden, weil Gott ein Gott des Friedens ist. Und Adam und Eva haben Gott die Ehre gegeben, weil Gott die Ehre verdient. So sollte es sein. Wir sollten gerecht leben, wir sollten in Frieden leben, wir sollten Gott die Ehre geben. Tief drinnen weiß das jeder von uns, dass es eigentlich so sein sollte. Das Problem ist: Es ist nicht […] so. Warum nicht? […] Warum ist das nicht mehr so? Gott hat gesagt im ersten Mose Kapitel 2, 16 hat er gesagt: Du bist frei von allen Bäumen zu essen, das heißt Gott hat gesagt: Du bist frei. Der Mensch hat Freiheit gekriegt. Das ist einmal wichtig zu verstehen. Gott hat den Menschen gemacht um frei zu sein, nicht um ihn zu quälen. Manche haben das Bild. Und darum übrigens musste der Baum des Erkenntnis des Guten und des Bösen im Garten stehen, weil Freiheit ist nur dann Freiheit, wenn ich mich entscheiden kann. Sonst ist Freiheit keine Freiheit. Und so hat sich der Mensch entschieden gegen Gott. Gott hat gesagt: An dem Tag, wo du von diesem Baum isst, du darfst von allen essen, Millionen Bäume darfst du alle essen, aber nur den einen darfst du nicht. Wenn du davon isst wirst du des Todes sterben. Er ist in Sünde gefallen. Und was da geschehen ist: Der ganze Schöpfungsplan Gottes ist zerstört worden. Der Mensch, der der Liebling von Gott ist wurde von Gott weggezogen und zwar sagt die Bibel von Satan. Es ist der interessanteste Teil.

Sepp Servus, komm auch her. Schau, da haben wir noch genug Plätze da. Schau da vorne. Jetzt musst du da vorne hinsitzen, gell. Es hilft ja nicht.

Ah jetzt hat er noch einen gefunden.

Jetzt müsst ihr euch das so vorstellen, die meisten von uns haben Kinder. Wenn jetzt ein Zuhälter kommen würde, ich hab zwei Dirndler, Lisa und die Eva-Maria, ganz liebe, ich mein die sind ein bisschen kleiner. Aber angenommen ein Zuhälter kommt, verführt meine zwei Töchter in Hurerei in Drogen und ich als liebender Vater tat einfach nichts, würdest du denken: Das ist kein liebender Vater, sondern ein gleichgültiger Vater. Als Gott den Menschen verloren hat an Satan, an Sünde, ist Gott zornig geworden, weil die geliebten Kinder, seine Kinder sind verführt worden. Darum ist Gott zornig über Sünde.

Servus Claudia, schau da haben wir auch noch zwei Plätze. Es hat genug da.

Versteht ihr das, wenn in der Bibel steht: Gott ist zornig über Sünde, muss man verstehen was da bedeutet. Übrigens ist es auch interessant, der Angriff von Satan wenn du die Bibel liest war gegen die Eva. Er hat die Eva verführt. Wisst ihr warum? Weil im Neuen Testament wird die Kirche, die Gläubigen, die Braut Jesu genannt. Jesu ist der Bräutigam und die Gläubigen sind die Braut. Und wisst ihr was Satan tun will? Er will die Braut zur Sünde verführen. Zur Hure machen. Und von Anfang an war es der Plan Satans die Braut Gottes, die Geliebte, die Anvertraute zu sich zu reißen und von Gott wegzuführen. Und darum ist Gott zornig über Sünde. Jetzt ist aber eine Sache: Als der Mensch von Gott wegging, sich vom Liebhaber entfernte, einem Fremden nachgelaufen ist, hat Gott sich nicht zurückgezogen beleidigt und hat gesagt: Okay, magst mich nicht mehr, so mag ich dich auch nicht mehr. Sondern Gott hat angefangen den Menschen seine Braut wiederzufinden. Seine Geliebte wieder zu sich zu führen, den Menschen.  Das war sein Ziel. Das erste was Gott gesagt hat nach dem Sündenfall war: Adam, Adam heißt Mensch, Mensch wo bist du? Komm wieder zu mir. Und seit diesem Moment versucht Gott den Menschen wieder zu sich zurückzuführen. Weißt du dass Gott mit jedem Menschen da in Schladming, in der Ramsau, in [Romersui], er will nur seine geliebte Braut und das bist du und ich wieder zu sich führen. Das ist das einzige Ziel Gottes. Er will uns vergeben und er will uns wieder heiraten, damit wir zu ihm gehören. Aber jetzt ist ein Problem und über das müssen wir jetzt reden. Was zwischen dem Bräutigam und der Braut jetzt ist, ist die sogenannte Sünde. Die Sünde trennt Bräutigam und Braut. Jetzt könnte man sagen: Ja Gott kann ja die Sünde wegnehmen. Gott vergibt ja Sünde. Und da ist das Problem. Und jetzt werdet ihr vielleicht auch überrascht sein, aber Gott kann Sünde nicht vergeben. […] sagen warum. Gott kann Sünde nicht vergeben. Da ist ein Dilemma. Und wisst ihr warum das Dilemma ist? Wir lesen in der Bibel: Gott ist sowohl gerecht als auch barmherzig. Gott ist beides. Gott ist absolut gerecht und er ist absolut barmherzig. Wenn du über die zwei Eigenschaften nachdenkst, dann kommst du zu dem Schluss, du kannst niemals beides gleichzeitig sein. Du kannst entweder immer nur entweder gerecht sein, oder barmherzig sein. Du kannst niemals gerecht und barmherzig sein. Definition von Gerechtigkeit ist: Der Mensch kriegt was er verdient. Das ist gerecht. Definition von Barmherzigkeit ist: Der Mensch kriegt nicht was er verdient, sondern ich vergebe ihm. Jetzt ist ein Problem. Du kannst einem Menschen nicht gleichzeitig geben was er verdient und zur selben Zeit nicht geben was er verdient. Du kannst nur entweder gerecht oder barmherzig sein. Nur eine Geschichte, damit ihr wisst was ich meine. Es ist eine blöde Geschichte, aber es ist ja Wurst [...]. Schon ein paar Jahre her, der Lukas ist 91 geboren und ein Jahr darauf ist die Lisa bei uns, zweite Dirndl und da war die Hannelore im Spital und dann bin ich mit Lukas allein daheim gewesen, hab ich ein paar Tage ein bisschen einen Stress gehabt, weil Windeln wickeln und so. Und bin ich spät dran gewesen in der Früh und bin halt ziemlich schnell, der Lukas ist neben mir gesessen auf dem Kindersitz, rübergefahren zum Spital hab ich geschaut, das Wetter war schön. Da hab ich gedacht: Ah nett, die Hannelore, die Lisa sind gesund und so weiter. Aber […] und hab mich eigentlich sehr wohlgefühlt, bis ich bei der Blut[…] hinten um die Kurve gefahren bin. Da ist die Polizei gestanden. Mit dem Radar. Dann hat er mich […] und er hat gesagt: Bist halt ein bisschen zu schnell gefahren. Da ist ja 40 und du bist 90 gefahren. Ist nicht gut. Na da hab ich ihm erklärt: Du ich bin wieder Vater geworden gestern und ich hab ein bisschen ein Stress gehabt halt und so weiter. Und es war ein netter Gendarm, Polizist jetzt, gell. Und da hat er gesagt: Na weißt du was, ich bin auch schon ein paar Mal Vater geworden, das versteh ich vollkommen. Fahr in Zukunft ein bisschen langsamer, aber passt schon. Fahr weiter. Der Polizist war mit mir total barmherzig und ich war sehr dankbar. Aber ein Problem: er war nicht gerecht. Er hat das Gesetz gebeugt. Weil das Gesetz sagt: Wenn eine 40-er Beschränkung ist und da fährt einer 90, der Typ muss bestraft werden. Barmherzig war er, gerecht war er nicht. Das ist das Problem. Warum kann jetzt Gott mir die Sünde jetzt nicht so vergeben wie der Polizist mir vergeben hat? Aus einem ganz einfachen Grund: Gott ist absolut gerecht. Er wird nie ungerecht handeln. Würde Gott uns vom Himmel her alle Sünden einfach vergeben, das wär für dich und für mich total akzeptabel, für Gott wäre das undenkbar. Und jetzt kommen wir zur Lösung. Gott kann nicht vergeben, weil er gerecht ist. Sünde und das ist wichtig,

lass mal die Tür hinten offen bitte und macht draußen das Fenster auf, ja, dann macht’s hinten ein bisschen auf bitte. Sonst wird’s da zu stickig hier drinnen.

Sünde ist in erster Linie nicht dein und mein Problem, Sünde ist in erster Linie ein Problem für Gott. Gott hat ein Problem mit Sünde. Wenn Sünde nur dein und mein Problem wäre, dann hätte er uns einen guten Psychiater geschickt und es wäre uns ein bisschen besser gegangen. Aber weil Sünde Gottes Problem ist musst er seinen Sohn senden. Ich sag’s euch gleich warum. Im 3. Kapitel vom Römerbrief übrigens auf den Zettel hätt ich das alles aufgeschrieben, was ich jetzt gesagt hab […]. Im 3. Kapitel vom Römerbrief haben wir genau das beschrieben. Manche Theologen bezeichnen diesen Abschnitt als das Herz vom Evangelium. Es ist ein sehr komplizierter Satz, aber ich will euch helfen den zu verstehen. Und zwar lesen wir im Römer Kapitel 3, 25-26 und erschreckt nicht, wenn wir den jetzt lesen, weil er klingt sehr kompliziert, ist er auch. Aber wir machen’s. Da sagt der Apostel Paulus: Ihn, das heißt Christus hat Gott dargestellt zu einem Sühneort durch den Glauben an sein Blut, zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes, zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist. Wenn du den jetzt so liest, dann denkst du: Ja, ist arg recht. Das ist ein extrem komplizierter Satz, aber dieser Satz ist extrem wichtig. Ich möchte ihn jetzt erklären. In diesen beiden Versen geht’s um die Gerechtigkeit Gottes. Ich hab das da rot unterstrichen. Drei Mal lesen wir Gerechtigkeit. Es ist zum Erweis seiner Gerechtigkeit. Darum geht’s in diesem Abschnitt. Und damit Gott gerecht ist musste er seinen Sohn hinstellen. Oder darstellen, das heißt eigentlich hinstellen. Was war das Problem? Was war das Problem von Gott? Und da hab ich zwei Dinge eingerahmt: Gott hat ein Problem gehabt. Nämlich: Er hat die Sünden hingehen lassen und er war nachsichtig mit der Sünde. Das heißt im Alten Testament, vor dem Kreuz haben viele, jeder Mensch gesündigt, so wie du und ich und wisst ihr was Gott getan hat? Er hat Sünde einfach vergeben, er hat’s vergeben, einfach so. Und das ist ein Problem, weil es ist nicht gerecht. Das Problem war das Hingehenlassen der vorher geschehenen Sünden. Er war nachsichtig. Er hat Sünde nicht bestraft, wie sie bestraft gehört. Jetzt wirst du denken: Ja, das ist ja mir ziemlich Wurst. Nun, ich glaube nicht ganz. Ich möchte euch grade mal ein Beispiel erklären: Die letzten paar Jahre haben wir brutale Geschichten gehört, ich glaub in Belgien und einmal war’s in Russland über gewisse, da waren zwei Männer, die haben Kinder entführt, sexuell missbraucht, dann haben sie sie erwürgt, in Stücke geschnitten und eingegraben. Ich glaub in Belgien und in Russland war das. Die letzten, was weiß ich, fünf, sechs Jahre ist das geschehen. Und auf das ist man drauf gekommen. Bestialisch, man kann sich das kaum vorstellen, aber es ist so. Nehmen wir jetzt an dieser Mann, der da die zehn Kinder entführt, vergewaltigt, in Stücke geschnitten und eingegraben hat, der wird gefasst und steht vor dem Richter und der Richter sagt: Sind sie schuldig, hast du das getan? Und er sagt: Ja, das hab ich getan. Und dann sagt der Richter: Und tut’s dir leid, dass du das getan hast und der Mann sagt dann: Ja, ich bekenne mich zu diesen Schandtaten, ich erkenne dass ich schuldig bin und ich bereue von Herzen was ich getan habe. Und ich bitte um Verzeihung. Und dann sagt der Richter: Ja wenn das so ist, dann kannst du wieder heimgehen. Passt. Eine Frage: Ist das okay? Warum nicht? Warum ist das nicht okay? Es ist nicht gerecht. Seht ihr, das ist das Problem. Es ist nicht gerecht. Wenn das für uns als Menschen schon ein Problem ist, wieviel mehr für einen absolut gerechten Gott, der nie etwas Unrechtes tun würde. Darum ist das ein Problem mit der Sündenvergebung. Wie kann jetzt Gott dir und mir und jedem anderen Menschen vergeben und trotzdem gerecht bleiben? Und da gibt’s nur eine Lösung: Nämlich indem eine dritte Person ins Spiel kommt. Sein eigener sündloser Sohn. Und drum lesen wir in diesem Vers, jetzt lesen wir ihn nochmal: Ihn, Christus, hat Gott hingestellt zu einem Sühneort und Sühneort, das ist ein Wort, das hat man auch nicht jeden Tag im Mund. Was heißt Sühneort? Und Sühneort bedeutet und jetzt[…] auf einen zweiten Zettel, hab ich euch das ganz oben übersetzt. Manche Bibelübersetzungen haben das sogar drinnen. In mancher Bibel von euch wird's stehen. Sühneort kann man übersetzen mit: Der Ort, wo der Zorn Gottes abgeleitet wird. Und darum kann man den Satz so lesen: Gott hat seinen Sohn Jesus Christus als denjenigen hingestellt, der den Zorn Gottes ableitet und damit die Gerechtigkeit Gottes wieder herstellt. Gott ist zornig über Sünde, das haben wir bereits besprochen. Und weil er gerecht ist muss er Sünde bestrafen. Im Hesekiel Kapitel 18, nein steht da nicht oben, müsst ihr aufschreiben. Obwohl, Hesekiel, nein, steht nicht oben. Hesekiel 18, 20 steht: Die Seele, die sündigt, die soll sterben. Das heißt das bist du und ich. Wir haben gesündigt. Ein gerechter Gott muss uns bestrafen. Wir müssen sterben. Und an diesem Punkt sagt Gott: Aber wisst ihr was, ich möchte nicht dass ihr sterbt, ich möchte euch vergeben, darum nehm ich meinen Sohn und auf meinen Sohn werde ich all meinen Zorn ablassen. Damit ist meine Gerechtigkeit wieder hergestellt. Und darum lesen wir im Hebräerbrief und das steht oben: Hebräer 9, 14: Christus hat sich durch den ewigen Geist ohne Fehler Gott dargebracht. Christus hat sich für seinen Vater dargebracht. Das schönste Beispiel, was ich dafür gehört hab, damit wir das verständlich macht das. Mein Vorgänger, der Gernot Konzelmann, einige von euch haben ihn ja gekannt, ich hab ihn persönlich kaum gekannt, hab ihn nur ein paar Mal getroffen. Aber ich hab ein paar getroffen, die was mit dem Gernot Konzelmann auf der […] waren. Im Sommer sind wir ja viel in den Bergen unterwegs. Und da ist, wie es halt öfter so ist, sind sie genau über die[…Spitz] drüber. Da ist ein gewaltiges Gewitter gekommen. Und das haben sie halt zu spät überrissen. Und jetzt waren sie, jetzt haben sie aber über den Gipfel drübermüssen, man geht über den Klettersteig auf und gehst halt hinten gschwind runter. Und kurz bevor sie am Gipfel waren ist das Gewitter gekommen. Und dann hat der eine, Tim heißt der von der [Seeland], den hab ich grad vor kurzem, hab ich mit dem telefoniert. Der hat mir das auch erzählt. Das war ein Gruppenleiter und den hat er unterm Gipfelkreuz stehen lassen und hat gesagt: Du musst schauen, dass die Leute weiter gehen und dass sie nicht da stehen bleiben. Schau, dass sie weiterkommen. Und der Tim ist hinter dem Kreuz gestanden und ihr Freund, der Charlie Binder heißt der, von Deutschland, der hat das gesehen, der hat zugeschaut. Und wie er da drunter steht und die Leute weiterschickt schlägt genau der Blitz ins Gipfelkreuz ein und das war [däub]. Die Haare stehen auf natürlich, wie es halt ist. Und der Blitzableiter ist am Gipfelkreuz und die volle Wucht von dem Blitz ist komplett auf das Kreuz gegangen. Und der Tim ist unter dem Kreuz gestanden, dem ist überhaupt nicht passiert. Nur die Haare sind ihm hochgestanden. Und ein bisschen versengt gerochen hat’s. Das ist das schönste Bild für das, was am Kreuz zu  Golgatha geschehen ist. Der volle Zorn Gottes über Sünde ist auf seinem Sohn ausgeschüttet worden, die Gerechtigkeit Gottes, die Strafe für den Mörder ist auf Christus ausgeschüttet worden, damit die Menschen, die was um’s Kreuz herumstehen verschont bleiben. Das ist Golgatha. Das ist Karfreitag. Das ist geschehen, als Jesus für uns gestorben ist. Und darum nennt man das Kreuz den Sühneort Gottes. Das ist das blöde oder das komische Wort, was wir nicht mehr verstehen. Der Sühneort, wo sich der Zorn Gottes entladen hat. Der gerechte Zorn Gottes hätte dich und mich treffen müssen. Aber Christus hat’s an unserer Stelle getroffen. Damit Gott vergeben kann ohne ungerecht zu sein. Und wir lesen sogar im 5. Mose 21, 23 Ich hab’s […] dazu geschrieben. Da lesen wir: Denn ein aufgehängter ist ein Fluch Gottes. Das heißt Christus am Kreuz wurde zum Fluch für dich und für mich. Das ist ein starkes Wort. Der Apostel Paulus hat das aufgegriffen im Galater 3, 13. Da sagt Paulus: Christus hat uns losgekauft vom Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist; denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holz hängt. Das heißt Christus war der einzige, der was nie gesündigt hat. Darum konnte er für dich und für mich bezahlen. Und Jesaja sagt’s ganz einfach: Durch seine Wunden sind wir geheilt. Jetzt erkennt, und jetzt wirst du denken, wirst sagen: Ja Hans-Peter, klingt ja ganz interessant, hab ich noch nie so gehört, aber eigentlich ist das auch ziemlich Wurst ob so oder so. Ich möcht euch jetzt sagen: Das zu verstehen ist sehr wichtig. Es bestimmt wie du lebst. Warum? Jetzt hab ich eine Frage. Und da, antwortet leise für euch. Ich frag die Frage oft wenn ich Vorträge mach. Da sag ich: Wenn du im Gebet vor Gott gehst und ich nehm an die meisten von euch beten. Wenn du noch nie gebetet hast, auch kein Problem, kannst heute das erste Mal beten. Aber wenn du im Gebet vor Gott gekommen bist und du hast irgendwas Falsches getan und das tun wir ja andauernd. Wir waren lieblos, wir waren oberflächlich. Wir haben wen beleidigt, wir haben wen angelogen, irgendwas. Und oft danach wird’s uns so richtig bewusst und wir sagen: Herr Jesus, bitte vergib mir die Schuld. Das war falsch. Wenn du vor Gott trittst. Und um Vergebung bittest, appellierst du an Gottes Barmherzigkeit oder an seine Gerechtigkeit? Jeder von euch kann das beantworten. Wenn du um Vergebung bittest, appellierst du an die Barmherzigkeit Gottes oder an die Gerechtigkeit Gottes? Und jetzt, eine Hand heben lassen tu ich nicht, weil es dauert, wir kennen uns zuviel, gell. Wenn ich woanders bin ist es mir Wurst. Aber wenn ich die Frage stelle, dann tu ich meistens sagen: Hebt bitte die Hand, wer für Gerechtigkeit, Barmherzigkeit ist. Bei beiden, die meisten zeigen auf: Ja ich appelliere an die Barmherzigkeit Gottes, wenn ich um Sündenvergebung bete. Und es gibt nur ganz wenig, die was bei der Gerechtigkeit aufzeigen. Ich versteh das auch warum. Aber, und das ist jetzt wichtig zu verstehen: Wenn Gott Sünden vergibt, dann vergibt er nicht aufgrund seiner Barmherzigkeit, sondern aufgrund seiner Gerechtigkeit. Darum müssen wir an seine Gerechtigkeit appellieren. Ich erklär’s euch jetzt gleich warum. Wenn du vor Gott trittst und sagst: Bitte Vater vergib mir meine Schuld, dann vergibt er dir, weil er gerecht ist, nicht weil er barmherzig ist. Natürlich ist er barmherzig auch, aber deshalb vergibt er dir nicht. Und ich hab euch da den Vers aufgeschrieben im 1. Johannes Kapitel 1, 9. Da lesen wir ganz klar: Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er unsere Sünden vergibt, nicht barmherzig. Er ist treu und gerecht, dass er unsere Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Wenn Gott Sünden vergibt, dann tut er’s, weil er gerecht ist. Natürlich zeigt sich da gleichzeitig die Barmherzigkeit Gottes. Aber da komm ich später hin. Ich geh jetzt zurück zu dem Polizisten da beim [Ellbogen] drüben. Angenommen ich fahr da rein mit einer 90er. Ob ich’s jetzt weiß oder nicht ist irrelevant, der Polizist fragt auch nicht: Warst du dir bewusst? Nein, […]. Kannst weiterfahren. Das ist dem Polizisten Wurst, du bist zu schleunig gefahren normalerweise, gell. Jetzt angenommen der Polizist, was da steht bei der Kurve, der ist hundertprozentig barmherzig, aber er ist gleichzeitig hundert Prozent gerecht. Und jetzt fährst du da mit 90 ein, du sagst ihm dann: Du, ich hab das gar nicht so gemerkt, ich hab das auch nicht so gemeint und so weiter. Und ich bin grad Vater geworden und so weiter. Jetzt ist eine Frage: Der Polizist wäre jetzt gern barmherzig. Er sagt [again] wiedermal zu mir: Fahr weiter, passt schon. Aber er hat ein Problem, er ist absolut gerecht. Er hat die Befehle von seinen Vorgesetzten. Er will das Gesetz nicht beugen. Er ist ein gerechter Mann. Jetzt hat er ein Dilemma, was soll er tun? Er weiß nicht was er tun soll. Und jetzt, ich hab einen guten Freund, ich hab mehrere Freunde da. Der […], der Franz sitzt da hinten. Der Franz schaut da dazu […] hat. Und er sieht auch das Dilemma von dem Polizisten, er hört da zu. Der Polizist sagt: Die Strafe ist 400€. Und der Franz sagt dann: Ok, jetzt kommt er als dritte Person ins Spiel. Jetzt kommt er zu mir, verkauft seinen Golf, 400€ kriegt er dafür und mit den 400€ geht er zum Polizisten und sagt: Da ist das Geld. Der Polizist nimmt die 400€, steckt’s ein, schreibt den Strafzettel, die Quittung, Strafe wurde voll bezahlt, gibt mir den Zettel. Und wünscht mir eine gute Fahrt. Ich fahr weiter völlig vergeben. Ich hab keinen Schilling gezahlt. Der Polizist ist absolut ein gerechter Mann dem Gesetz wurde Gerechtigkeit getan. Die Strafe wurde bezahlt. Er ist gerecht und barmherzig. Aber wie geht das? Nur indem eine dritte Person ins Spiel kommt. Und Freunde, darum brauchen wir das Kreuz. Darum brauchen wir das Kreuz. Die dritte Person, damit wir Vergebung erlangen können. Darum ist Jesus unser Fürsprecher. Und wenn wir um Vergebung bitten, dann tun wir das nicht, weil Gott barmherzig ist, sondern weil er gerecht ist. Das heißt, wenn ich um Vergebung bitte, dann sag ich: Lieber Vater im Himmel, ich hab zum 45ten Mal das Gleiche getan. Ich hab deine Vergebung nicht verdient, ich bin unwürdig. Aber Vater, ich danke dir, dass du mir auch diesmal vergibst, weil dein Sohn hat auch für diese Sünde bezahlt. Und darum wage ich es vor dich zu treten. Wisst ihr, wir haben nämlich ein Problem: Wenn du um Sündenvergebung bittest und an die Barmherzigkeit appellierst, besteht eine große Gefahr und das kann jeder Seelsorger bestätigen. Es gibt viele, viele, viele Christen, die sind überzeugt davon: Na was ich getan habe, das ist zu arg, das kann man nicht vergeben. Oder es gibt viele Christen, die sagen: Ja, dreimal bin ich [ja jetzt zu ihm gekommen], aber jetzt hab ich’s schon zehnmal getan. Jetzt reicht’s ihm, jetzt vergibt er mir nicht mehr. Wenn du an die Barmherzigkeit Gottes appellierst, dann besteht die Gefahr, dass du glaubst jetzt kann er dir nicht mehr vergeben. Jetzt ist, jetzt war’s einmal zu viel. Wenn du aber an die Gerechtigkeit Gottes appellierst, dann hast du Zuversicht. Ein guter Freund von mir [Euter Pfora], der ist schon 80 Jahre, evangelischer Pfarrer in Deutschland. Das ist einer meiner Väter, oder einer meiner großen Brüder, was ich sehr schätz. Der sagt dabei: Im jüngsten Gericht, beim letzten Gericht braucht man einen guten Anwalt, dann kommst du durch. Aber ohne Anwalt ist da nichts zu machen. Denn die da oben wissen alles von mir. Ohne Anwalt bin ich verloren. Aber Christus ist mein Fürsprecher und wenn ich ihn habe, dann geht alles gut. Und wenn ich zu Gott komm und ihn um Vergebung bitte, dann steht Jesus Christus neben Gott und sagt zu seinem Vater: Er sagt Vater, der Hans-Peter ist so ein Dummkopf,  er ist so blöd, er hat schon wieder die gleiche Sünde begangen. Aber Vater, er beruft sich auf mich und Vater, ich bin vor 2000 Jahren gestorben und ich bin an der Stelle von Hans-Peter gestorben, das heißt der Hans-Peter hat für seine Sünde voll bezahlt. Weil ich bin für ihn gestorben. Und darum Vater, wird ihm vergeben. Gott ist gerecht, wenn er Sünden vergibt. Martin Luther hat das wunderbar verstanden und ich hab euch das aufgeschrieben, weil das gefällt mir so. Martin Luther hat geschrieben: Mir ist es bisher wegen angeborener Bosheit und Schwachheit unmöglich gewesen den Forderungen Gottes zu genügen. Ich glaub da stimmen wir alle überein mit ihm. Wenn ich nicht glauben darf, dass Gott mir um Christi willen dieses täglich beweinte Zurückbleiben vergebe, so ist es aus mit mir. Ich muss verzweifeln. Aber das lass ich bleiben. Wie Judas an dem Baum hängen, das tu ich nicht. Ich hänge mich an den Hals oder Fuß Christi, so wie die Sünderin. Und wenn ich auch noch schlechter bin als diese: Ich halte an meinem Herrn fest. Dann spricht Christus zum Vater: Dieses Anhängsel muss auch durch. Er hat zwar nichts gehalten und all deine Gebote übertreten, aber Vater, er hängt sich an mich. Was will’s ich starb auch für ihn, lass ihn schlupfen. Das soll mein Glaube sein. Seht ihr, es geht darum was Christus für uns getan hat. Darauf berufen wir uns. Nicht das, was ich tu, sondern was er getan hat. Und wisst ihr da ist noch eine wunderbare Sache: Wenn Jesus vergibt, dann tut er uns nicht nur vergeben, sondern er rechtfertigt uns. Jetzt wirst du denken: Ja, ist mir auch ziemlich Wurst, aber ich möchte einen Unterschied zeigen. Es ist ein Unterschied zwischen Vergebung und Rechtfertigung. Wenn du jetzt nach dem Vortrag, der Ewald kommt zu mir und haut mir eine und sagt: Das war Blödsinn, was du gesagt hast, und er haut mir eine ins Gesicht, dann kann ich ihm vergeben dass er mir eine gehaut hat. Vergeben kann ich ihm schon, aber ich kann seine Tag nicht rechtfertigen. Demjenigen, der die zehn Kinder vergewaltigt und zerstückelt hat, ich kann ihm vielleicht vergeben, aber seine Tat kann ich nicht rechtfertigen. Sie wird nicht recht seine Tat. Und wisst ihr was das Gewaltig ist? Wenn du Vergebung erfährst von Christus, ist dir nicht nur vergeben, du bist gerechtfertigt. Es ist so, als hättest du niemals gesündigt. Darum, wenn du den Römerbrief liest, steht immer das Wort gerechtfertigt, ihr seid gerechtfertigt aus Glauben. Das heißt es ist kein Unrecht in mir, weil mir Vergebung geworden ist durch Christus. Und jetzt möchte ich euch was sagen: Kein Religion, kein Ideologie, kein New Age Movement kann dir Vergebung anbieten so wie Christus. Aber selbst wenn dir eine Religion Vergebung anbieten könnte, keine Religion kann dir Rechtfertigung anbieten. Weil dazu muss jemand an deiner Stelle gestorben sein und bezahlt haben. Und es gibt nur ein Kreuz auf dieser Welt. Es gibt nur einen einzigen, der für unsere Sünde gestorben ist, es gibt sonst keinen. Darum kann nur Christus rechtfertigen. Und wisst ihr, darum bin ich so gerne Christ. Und darum sag ich auch oft: Wenn irgendjemand sein Heil woanders suchen möchte als bei Christus, in irgendwelchen Religionen, Rituale, Gesetze, Regeln oder New Age Movements, dann soll er gehen. Aber ich werde nicht mitkommen. Weil in Christus hab ich totale Vergebung und Rechtfertigung empfangen. Das kann dir sonst niemand geben. Ganz ein blödes Beispiel jetzt noch. Angenommen, damit man das noch besser versteht. Die, was mich bisschen kennen wissen ich liebe Kaffee und Countrymusik. Das ist die beste Musik was es gibt. So, wie heißt es: Die [Tollipaten] und so heut, gell. Ein paar von euch kennen’s ja. Die fortgeschrittenen Christen wissen das, gell. Aber angenommen ihr wisst das. Und angenommen ich hab jetzt ein in [Bichium] gibt’s eine Evangelisation, weil da brauchen sie’s auch. Und ich bin ein paar Tage in [Bichium] und ich schlaf oben, […]oben, gibt’s ein Zimmerl für mich und ich geh halt zwischendurch spazieren. Und da komm ich am Kaffeehaus vorbei, ist jetzt Wurst welches, und ich käm halt vorbei und ich [riech] einen Kaffee im Vorbeigehen und Countrymusik [her]. Da zieht’s mich natürlich rein, gell. Und [rein geh ich]. Und ich hab eine blöde Angewohnheit, nehmen wir mal an, ich vergesse einmal mein Geld. Ich vergess einfach das Geld. So komm ich rein und dann setz ich mich halt an die Bar und sag zu der Kellnerin: Du, kannst mir nicht bitteschön einen Kaffee geben, aber ich muss dir gleich sagen: Ich hab’s Geld vergessen. Da sagt sie: Ja, das ist ja nicht so üblich bei ihnen, normalerweise muss man zahlen, aber einmal geb ich dir halt den Kaffee. Passt schon. Gibt mir einen Kaffee, trink einen Kaffee, läuft die Countrymusik. Halbe Stunde, dann geh ich wieder heim. Evangelisation geht da über ganze Wochen in [Büchig]. Brauchen ein bisschen länger dazu. Und am zweiten Tag geh ich wieder spazieren, gleicher Kaffeehäusel, hör die Countrymusik riech ich einen Kaffee, zieht’s mich wieder rein. Und dann sag ich zu der Kellnerin: Du, ich hätt so gern einen Kaffee, aber ich muss dir ehrlich: Ich hab das Geld wieder vergessen. Ich bin so blöd, aber ich vergess das allweil. Kannst mir nicht noch mal einen Kaffee geben? Und sie sagt: nein, das tut einfach nicht. Dann sag ich: Ja schau, der Herr Chef, der Herrmann ist eh nicht da, ist ja Wurst, der sieht das eh nicht, passt schon. Und nachher sagt sie halt: Und dann sag ich: Schau die Kaffeekanne ist eh halber voll, das schüttest du [eh raus], gib mir halt ein so ein [Heferl]. Nicht. Und dann sagt sie halt auch: Ok, ich geb dir noch einen Kaffee. Gibt mir einen Kaffee. Am dritten Tag, ich geh wieder spazieren, [riech] ich wieder einen Kaffee, geh wieder rein. Und sag: Servus, du ich möchte wieder einen Kaffee, aber du wirst es nicht erraten, ich hab mein Geld vergessen. Und dann wird sie sagen: Weißt du was mein lieber Freund, jetzt reicht’s mal. [Aussi] mit dir, wenn du wieder Geld hast kannst du wieder kommen. Aber, jetzt ist wieder Evangelisationwoche in [Büchi]. Und der Helfried, der kennt ja meine Angewohnheit und der geht zuerst ins Kaffeehäuserl und der gibt der Kellnerin 200€ und er sagt: Da kommt einer, das ist ein ganz ein netter Kerl, aber er ist ein bisschen, ein bisschen hirnkrank. Er vergisst immer sein Geld. Aber ich geb dir 200€, er liebt nämlich Kaffee, gib ihm soviel Kaffee wie er will und am Ende von der Woche, wenn’s nicht genug ist zahl ich das noch. Kein Problem. Er heißt übrigens Hans-Peter. Ja, dann geh ich spazieren und ich geh rein und sag: Du, ich hab das Geld vergessen, aber ich möchte so gerne einen Kaffee und sie sagt: Wie heißt du. Und ich sag: Hans-Peter. Einen Kaffee? Ja, magst du einen haben, passt. Ok, trink einen Kaffee. Am zweiten Tag wieder ich sag wieder: Na so blöd, ich hab mein Geld wieder vergessen und sie sagt: Na, kein Problem. Da hast du deinen Kaffee, magst du ein Kännchen oder eine Tasse, was magst du lieber? Am dritten Tag komm ich wieder ein und sag: Na, ich hab das Geld schon wieder vergessen. Sie sagt: Kein Problem, möchtest du noch eine Torte dazu? Da hab ich kein Problem. Was ist der Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Episode? Beim ersten Mal hab ich an die Barmherzigkeit appelliert, und die ist ja schon langsam gerissen. Beim zweiten Mal hab ich an ihre Gerechtigkeit appelliert. Sie hat mir einen Kaffee geben müssen, weil er wurde voll bezahlt. Wisst ihr, warum Gott Sünden voll vergibt? Jesus hat voll bezahlt. Darum hat Jesus am Kreuz gerufen: Es ist vollbracht. Es ist, das griechische Wort ist detelestei, das heißt voll bezahlt. Es ist voll bezahlt. Und darum wenn du zu Gott gehst, dann kannst du Zuversicht haben, er wird dir vergeben, weil es ist bezahlt. Und das ist ein Riesenunterschied wie Christen leben. So viele Christen leben noch in Furcht. Sie können nicht glauben das Gott ihnen vergeben hat. Ich kann dir eins bestätigen: Gott hat dir vergeben. Nicht weil ich so gescheit bin, sondern weil Christus voll bezahlt hat. Du hast Vergebung. Du musst nur drum fragen. Er hat das bereits gegeben. Du musst es nur annehmen. Ich les euch noch ein paar Zeilen von einem Brief, was ich gekriegt habe. Von einer Frau. Sie hat mir geschrieben und das ist nicht der einzige Brief. Nur da ist es kurz und drastisch, da kann ich’s kurz erklären. Sie schreibt: Mancheinmal möchte ich laut schreien, manchmal heule ich auch nur leise vor mich hin. Mein Leben ist ein Trümmerfeld und es sieht so aussichtslos aus dass sich daran je etwas ändert. Wo ist Gott? Hat er mich schon aufgegeben? Aber ich bin ja selbst schuld. Manchmal schrei ich nach ihm, aber dann will ich auch wieder dass er mich in Ruhe lässt. Wie soll er wissen was ich will, ich weiß es ja selbst nicht. Ich fühle mich geteilt, so voller Widersprüche, im ständigen Kampf mit mir selbst. Ich sehne mich nach Gott, nach seinen offenen Armen, aber gleichzeitig laufe ich davon. Glaubst du dass Gott mir vergibt? Ich habe einige Male versucht mein Leben zu beenden. Bestraft er mich nun dafür, indem ich wie jetzt im Dunkel weiterleben muss? Kannst du Gott sagen, dass es mir leid tut und dass ich ihn brauche, auch wenn ein Teil von mir dagegen zu sein scheint. Wisst ihr was ihr Problem ist? Sie kann nicht glauben, dass ihr vergeben ist. Und darum, obwohl sie Christ ist, lebt sie in Dunkelheit. Wenn du im Namen Jesu zum Vater kommst darfst du eins wissen: Du hast Vergebung. Und darum, was ich euch gesagt hab: Es ist keine theologische Spitzfindigkeit, es ist so notwendig, damit wir richtig leben, heute als Christen. Und darum bin ich so gerne Christ. Der Martin Luther hat ein paar, er hat viel gesagt, aber das hat mir besonders gefallen. Man darf das natürlich nicht falsch auslegen, ich bin ein bisschen vorsichtig, aber ich glaub ihr versteht das schon richtig. Auf lateinisch, ich kann kein Wort Latein, aber klingt glaub ich gut, gell. [Pecca fortiter et crede fortius et gaude in Christo]. Martin Luther hat gesagt: Sündige tapfer aber glaube noch tapferer und erfreu dich an Christus. Das ist ein Leben als Christ. Darum bin ich so gern Christ. Es ist ein Leben der Freiheit. Ich brauch mich nicht selber dauernd einmachen. Ich brauch mich nicht dauernd verdammen. Ich brauch mich nicht dauernd erinnern wie schlecht ich bin. Ich darf frei leben und von Jesus lernen als Kind Gottes zu leben auf dieser Welt. Darum geht’s beim Christsein. Ich bet noch.

 

[Gebet]