Herbert Jantzen
Sieg über Sünde - Teil 3/4
In Hebräer 12, 1 lesen wir: „Ja, dann lasst also auch uns, da wir eine so
große Wolke von Zeugen haben, die uns umgibt, abgelegt haben alles
Beschwerende, uns die gern umstrickende Sünde.“
Eigentlich: „Lasst uns abgelegt
haben, die Sünde die uns gern umstrickt“.
So schnell sagt der Schreiber
das und wenn jemand das so liest, dann kann er bei sich sagen: „Ja, der
Schreiber, der hat schnell sprechen und geht dann schnell über zu Jesus, aber
so schnell geht das nicht mit Sünden die einen umstricken. Das weiß der
Hebräerschreiber, aber er muss nicht über alles schreiben. Darüber hat Paulus
geschrieben, darüber haben andere geschrieben, das darf er hier voraussetzen.
Wenn er das hier so schnell schreibt und so kurz erwähnt, dann heißt das nicht,
dass eine umstrickende Sünde mit der linken Hand schnell auf die Seite gelegt
wird. Wie wird man denn fertig, mit hartnäckigen Sünden?
Nun, ich will heute
weiterfahren mit diesem Thema.
Mit allen Fragen kommt man zu
Jesus, denn Jesus ist unser Heil. Er ist unser Retter. Aber wenn wir zu Jesus
kommen, mit unseren Problemen, auch mit unseren hartnäckigen Problemen, unseren
Sünden, die uns umstricken wollen, dann gilt es nicht nur auf unsere Worte zu
achten, oder den Herrn zu bitten dass er auf unsere Worte achtet, sondern es
gilt auch auf seine Worte zu achten. Sonst werden wir nicht unsere Sünden
loswerden werden wir nicht unsere Bindungen loswerden. Jesus hat gesagt in
Johannes 15, 7: „Wenn meine Worte in euch
bleiben, dann mögt ihr bitten was ihr wollt und es wird euch gegeben werden.“
Es ist sehr sehr
wichtig für uns als Kinder Gottes, Gottes Wort in uns wohnen zu lassen, so dass
jede Zeit, Tag und Nacht, dieses Wort abrufbar ist von unserem Gedächtnis. Das
heißt wenn es dort aufgespeichert ist, dann kann es jeder Zeit abgeholt werden
und ins Bewusstsein gerufen werden. Ich glaube ich habe es schon erzählt, wenn
ich nachts nicht schlafen kann, dann kann ich aber solche Verse, die ich
auswendig gelernt habe, im Film des Gedächtnisses vorüber ziehen lassen und
Lieder die man auswendig gelernt hat kann man im Herzen singen. So kann der
Herr im Herzen walten. Ich befasse mich zur Zeit, weil
ich morgen eine kurze Bibelwoche beginne, mit einigen Versen aus Kolosser 3, wo
Paulus sagt: „Der Friede Gottes sei
Kampfrichter in euren Herzen.“
Der Kampfrichter war nicht nur
ein Regierer, er war ein Regierer,
aber das Wort dort bedeutet:
1.
Jemand der über die Kampfspiele die Aufsicht hat. Er
hatte Dreierlei zu tun. Er hatte den Verlauf der Kampfspiele, der Sportspiele
bei den Römern und Griechen zu leiten, die Aufsicht zu haben. Er war also der
Gouverneur für diese Stunden des Kampfspieles, er war Dirigent bzw. der
Aufsichtshabende. Er hatte nach Ordnung zu schauen.
2.
Er war Schiedsrichter, wenn es Zweifelsfälle gab, dann
hat er entschieden.
3.
Wenn das Spiel vorbei war, bzw. ein Satz von Spielen,
dann war er der Preisgeber, er hat die Preise verteilt.
Der Friede Gottes darf in
unserem Inneren herrschen, er darf dort walten und er darf dort entscheiden,
wirken. Er darf Belohnung in Aussicht stellen, wenn Gottes Wort in unserem Inneren
zuhause ist, wenn Gott durch sein Wort unsere Stimmung bestimmen darf, unseren
Geist, unsere Seele bestimmen darf. Also, es gilt Gottes Wort im Herzen zu
bewegen.
In Gottes Wort steht nun
geschrieben, dass man zweitens, den ganzen Ernst der Angelegenheit mit der
Sünde erkennen muss. Manchmal wollen Christen so schnell loswerden von Dingen,
wie das heute immer so schnell gehen soll. Es wird uns heute das Leben oft sehr
leicht gemacht und wenn wir uns daran gewöhnt haben, dann werden wir nicht mehr
fertig, die dennoch, trotz des vielen Leichten, auf uns zu kommen. So werden
wir entwaffnet und wir werden unfähig für die bleibenden, schweren Probleme,
die immer noch da sind. Die Sünde bleibt, die hat sich nicht verändert. Die
Lust ist so stark wie jeh. Die Probleme unseres inneren
Wesens sind so hartnäckig wie jeh. Wir werden nicht
mit technischen Mitteln oder mit neuen organisatorischen Kenntnissen unserer
heutigen Welt, damit fertig werden. Wir können noch so klug denken lernen, wir
noch so gut managen, aber die besten Manager werden nicht fertig mit ihren
Bindungen. Die besten und Klügsten Leute werden nicht fertig mit ihrer Lust,
sie geben sich vielmehr ihnen hin. Sie fangen schon gar nicht an, mit ihnen
fertig zu werden (viele von ihnen). Wir die wir Jesus nachfolgen wollen, dürfen
es ihnen nicht nachmachen. Von der Welt können wir keine Lösung erwarten. Denn
für die Welt ist Sünde eine Konstante, das heißt sie lebt darin, das ist ihre
Welt. Aber für uns muss sie höchstens eine Variable sein. Für uns kann
sie vorkommen, sagt Johannes, aber wir sollten Sieg haben können und es gibt
Sieg, aber dann müssen wir auch den ganzen Ernst der Angelegenheit erkennen. Es
geht nämlich um Leben und Tod.
Wer mit der Sünde paktieren
will, ist auf dem Weg zum Tod, sagt Paulus in Römer 8, 13.
Wenn man nach dem Fleisch lebt,
ist man auf dem Weg zum Sterben. In Philipper 2, 12 sagt er, mit Furcht und
Zittern soll man an die Sache rangehen. Mit Furcht und Zittern. Heute ruft man
sehr schnell: „Gott ist Liebe, er liebt dich, alles ist OK!“ und dann noch
einige Hilfsmittel dazu und dann sollen die Wogen geglättet werden. So schnell
geht das nicht. Es gilt auch für Christen zu zittern. Ich meine wir haben
längst das Zittern verlernt, weil wir das Fürchten nicht mehr kennen. Gott ist
ein heiliger Gott und das gilt es im Neuen zu erkennen aus seinem Wort.
In Hebräer 12, 14 steht immer
noch in unserer Bibel: „ohne Heiligung
wird niemand den Herrn sehen.“ Das ist an Christen geschrieben, nicht an
Ungläubige. Wenn Christen sich nicht mit der Heiligung befassen, dann haben sie
schon gesagt auf welcher Seite sie stehen. Ein Christ der wirklich Christ sein
will, der hat es mit der Heiligung zu tun.
Der Schreiber sagt nicht: „Wer
nicht vollkommen heilig ist, der wird nicht in den Himmel kommen. Wer nie
sündigt, der ist es der in den Himmel kommt.“ Das hat er nie gesagt. Er hat
gesagt: „wer in der Heiligung steht“,
aber wer die Heiligung aufgegeben hat, wer aufgegeben hat mit der Sünde zu
kämpfen, der wird den Herrn nicht sehen. Er soll sich nicht täuschen. Dann mag
er sich noch und noch so berufen auf Golgatha und auf Jesus Christus. Durch die
Hintertür hat er die Sünde reingelassen und hat ihr
die Herrschaft überreicht. Dann ist Jesus nicht mehr Herr. Dann dient man
vielleicht noch mit den Lippen Gott, aber das tun sehr viele. Es gibt sehr
viele, sagt Jesus, die Herr, Herr, sagen werden, aber mit dem Herzen sind sie
ferne von ihm. Es gilt abzuklären im Innern, wo wir stehen.
Von dort können wir zum dritten
kommen: Sünde sollte erkannt werden. Ich möchte eigentlich sagen: anerkannt
werden. Nicht die Sünde als solche sollte im Raum bleiben, nicht so anerkennen,
sondern wenn ich gesündigt habe, sollte ich die Tatsache dessen anerkennen. Ich
sollte es nicht verneinen, ich sollte es zugeben.
Mit dem Wort „kennen“ drei mal
gebraucht möchte ich sagen: Sünde sollte erkannt, bekannt und verkannt werden.
Man sollte erkennen, was man gemacht hat, wie ernst das ist. Man sollte es vor
Gott bekennen und dann sollte man die Ganze Angelegenheit verkennen, davon Abstand
nehmen. Aber es gilt unsere Sünden zu bekennen. Hier tun wir uns sehr schwer.
Wir drücken uns. Wir möchten nicht als Sünder im Raum stehen. Es ist das letzte
das wir tun wollen. Nicht einmal das letzte, wir wollen es überhaupt nicht tun.
Aber es muss getan werden, weil wir Sünder sind. Wir sind Sünder. Wenn jemand
das verneint, sagt Johannes in 1. Johannes 1, 1-10, dann lebt er in der
Dunkelheit. Wir sind Sünder, und die Tatsache dürfen wir nicht verkennen. Wir
haben ans Licht zu kommen, uns ins Licht zu stellen.
„Bekennen“ heißt im Grundtext:
das über uns selbst aussagen, das Gott über uns aussagt. Das heißt zugeben, das Gott recht hat und wir sind im unrecht.
Wenn die Versuchung kommt, gilt
es sich als gestorbener zu betrachten. Dies ist eine Wahrheit die nicht
genügend zur Kenntnis genommen wird und ich möchte hierbei etwas stehen bleiben
und zwar bei Römer 6, 5-11. Auf Vers 11 kommt es eigentlich an, aber ich
beginne zu lesen mit Vers 5:
„Wenn wir verwachsene geworden sind,“ -
Paulus sagt nicht wie man ein mit Christus verwachsener ist. Was heißt
„verwachsen“? Wir sind wie Zweige auf den Stamm gepfropft. Wir sind hinein
gepflanzt worden in Christus. Deshalb „verwachsen“ mit ihm. Das Wort bedeutet
eigentlich verwachsen, hier an dieser Stelle. Aber weil wir Gepflanzt wurden
sind wir jetzt verwachsen mit Christus. Wenn wir in Christus hinein gepflanzt
wurden und jetzt eins mit sind, (wir gehören zusammen, wir teilen ein Leben,
wie eine Rebe am Weinstock) die Rebe kennt kein eigenes Leben, keinen eigenen
Saft. Sie holt es vom Stamm, und der Stamm es von der
Wurzel. Wir haben kein eigenes Leben. Wir sind verwachsen mit Jesus Christus.
Paulus sagt nicht wie das zustande kommt, das muss man wissen von anderen
Texten her. Er sagt nicht dass das durch die Taufe geschieht, die Taufe ist nur
ein Hinweis darauf, dass wir verwachsene sind, spricht nur davon. Paulus sagt
aber nicht dass es mit der Taufe zustande kam, er beruft sich auf die Taufe der
römischen Christen, er sagt „schaut mal ihr seid doch getauft, was habt ihr
damit ausgesagt?“- Ja dass wir wir
mit Christus verwachsene sind, sein Tod ist mein Tod, seine Beerdigung meine
Beerdigung seine Auferstehung meine Auferstehung. Das Verwachsenwerden kommt
durch den Glauben an Jesus Christus. In dem Moment nimmt Gott meine Seele und
verbindet sie der Seele von Jesus und so sind wir eins, wir gehören zusammen.
Wenn das der Fall ist, wenn wir mit Christus eins geworden sind, und zwar in
der Ähnlichkeit seines Todes, sein Tod ist mein Tod, dann werden wir ebenfalls
verwachsene sein. So werden wir es bestimmt auch sein in der seiner
Auferstehung, wenn sein Tod mein Tod geworden ist, dann ist auch seine
Auferstehung meine Auferstehung geworden.
Das heißt, wenn ich an der
Stelle der Sünde, wo ich tendiere, wo es in mir treibt zum Sündigen (Paulus
sagt in Römer 7: dann treibt es Richtung Tod) wenn das der Fall ist, dann muss
ich sagen: „ich bin gestorben“. Wenn ich gestorben bin, dann bin ich nicht
jemand der in die Sünde einwilligt. Eine Leiche kann nicht sündigen. Jetzt
passen wir auf: Paulus sagt nicht, dass man dann nicht mehr Triebe hat, dass
ist nicht der Vergleich. Der Vergleich ist nicht dass man dann passiv und
unfähig ist zum Sündigen. Der Vergleich ist: Stellvertretung, das heißt Christi
Tod ist mein Tod und ich werde mich dafür zu halten haben. Das räumt nicht auf
mit den Trieben, darauf kommen wir gleich, aber diese Stellung muss eingenommen
werden. Wenn Christus für mich gestorben ist, dann gibt es auch Auferstehung,
dann gibt es Rettung, dann gibt es Bruch, dann gibt es eine stärkere Kraft.
In Römer 8 sagt er diese Kraft
der Auferstehung ist die des Heiligen Geistes. Die lebt dann in mir, der Saft
von Christus, der Heilige Geist, der fließt dann wo ich Stellung nehme zur
Wahrheit des Todes Jesu für mich. Wo ich sage: „Ich bin mit Christus
gestorben“, da fließt der Saft des Lebens und bricht die Macht der Sünde.
Darauf können wir uns verlassen, das ist Wahrheit, das ist Kraft Gottes. Wenn
wir mit ihm Verwachsene wurden, zur Ähnlichkeit des Todes, dann werden wir es
auch bestimmt sein in der seiner Auferstehung.
„Von diesem Kenntnis nehmend“: Davon sollte man Kenntnis nehmen, das
sollte man wissen. Was? Das unser alter Mensch mitgekreuzigt wurde. Jetzt gibt
es Christen, die wollen diesen Menschen immer noch kreuzigen. Kein Wunder dass
es ihnen nicht gelingt, an dem können wir gar nicht kreuzigen. Jemand in
Holland sagte uns, es gibt Leute die glauben: Mit der Taufe stirbt der alte
Mensch. Das stimmt aber nicht, höchstens dann, wenn man lang genug unter Wasser
geht.
Der alte Mensch ist gekreuzigt
worden, als Christus gekreuzigt wurde. Christen Sollten etwas Bildung haben.
Sie sollten etwas aus der Justiz wissen, sie sollten etwas wissen über Gesetz.
Denn die Bibel spricht sehr viel von Gesetz. Der Tod von Jesus Christus hat mit
dem Gesetz zu tun. Die Christen sollten etwas wissen von dem Begriff
„Stellvertretung“, dass es möglich ist nach dem Gesetz, dass einer anstelle eines
Anderen etwas leisten kann. Davon sollten Christen etwas wissen, sie sollten
nicht unwissend darüber sein. Man sollte hier zur Kenntnis nehmen, man sollte
hier eine Kenntnis haben, und diese Kenntnis zur Kenntnis nehmen. Man sollte
wissen, was es heißt, dass einer anstelle eines anderen gestorben ist. Nur, wir
haben uns heute an das Gute gewöhnt und wir nehmen es für selbstverständlich
und wir empfinden heute kaum mehr im Inneren noch diese Verpflichtung gegenüber
Wohltat.
Wissen Sie wovon ich spreche?
Es kommt alles so schnell von selbst, und wir werden so undankbar. Wenn jemand
mir den Vortritt gewährt, auf der Straße, wenn das unsere Empfindung wird, wenn
sie abgehärtet wird und wir nehmen diese Wohltätigkeiten als selbstverständlich
hin, wie soll da noch jemand darauf eingehen, wenn man sagt: „Jesus ist für
dich gestorben“. Irgendwo werden wir wieder Gefühle bekommen müssen, irgendwo
werden wir wieder sensibel werden müssen gegenüber dem Tod Christi. Paulus kann
das noch: „Schaut einmal, einer ist für euch gestorben, und wenn er für euch
gestorben ist, dann schuldet ihr ihm euer Leben! Ihr dürft nicht mehr für euch
selbst leben!“ Das packt, das zieht! „Wenn jemand das für sich in Anspruch
genommen hat, dass Jesus für ihn gestorben ist, sagt Paulus, dann muss er sich
selbst für einen Toten erklären.
So wie bei jenem Mann (ich
finde das heute schwer nachzuvollziehen, aber man erzählt es so):
Jemand sollte aus irgend einem Grund in den Krieg, während des Bürgerkrieges
in den Vereinigten Staaten. Es war wohl im Norden, in den nördlichen Staaten.
Er wollte nicht gehen, er hatte Familie und so weiter, und dann war das
möglich, dass ein anderer seinen Platz einnehmen konnte. Ich weiß nicht wie die
Sitten damals waren, wie die Gesetzgebung war. Auf
jeden Fall in diesem Fall war es dann so, dieser Mann (er war wohl ledig)
meldete sich an seiner Stelle, musste dann aber den Namen dieses Anderen
übernehmen. Der hat dann seinen Namen übernommen und ging an seiner Stelle als
Soldat bei den Vereinigten Staaten, das heißt den nördlichen Staaten im Krieg
gegen die Südlichen.
Dieser Mann kam um. Später hat
man sich des Mannes der zurückblieb erinnert und hat ihn wieder aufgerufen.
Dann sagte er: „Nein, ich komme nicht mehr. Wenn sie nachschauen werden dann
werden sie feststellen werden: ich bin gestorben. - Wieso, Sie sind doch da!? -
Nein, wenn sie nachforschen werden sie feststellen, dass Herr ... dann und dann
gefallen ist, sie haben keinen Anspruch mehr auf mich.“
Verstehen Sie? Die Sünde kommt
und keinen Anspruch mehr. Die Triebe hier, die Melden sich ganz schön, aber ich
kann mich auf einen Stärkeren berufen. Dieser Stärkere ist nicht nur gestorben
sondern lebt heute noch ganz schön und hat noch ganz schön Kraft (ich sage es
einmal ganz platt). Dieser ist nicht nur gestorben, vor 2000 Jahren an meiner
Stelle, sondern er lebt heute um dahinter zustehen, dass er gestorben ist.
Wenn ich mich für Tot erkläre,
ich sage nein mit Zittern und Zagen, die Fantasie ist da, die Verlockungen sind
da, die Bindungen sind alle da, aber ich sage: „Nein, ich bin gestorben“, dann
meldet sich die Kraft Gottes und stellt eine Wand auf, eine Möglichkeit zum
Siegen.
Unser alter Mensch ist
mitgekreuzigt worden, dass sollen wir zur Kenntnis nehmen.
Wozu ist Christus gekreuzigt
worden? „Damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei.“
Wie steht bei ihnen? Luther
übersetzt mit „aufhöre“, da wo „außer Wirksamkeit gesetzt“ steht.
Einmal hatte ich eine Freizeit
einer englischen Gemeinde in Genf. Da lernte ich einen Gelehrten kennen, der
längere Zeit wohl in Griechenland gewesen war, der sprach fließend griechisch
und konnte auch in griechisch predigen. Da haben wir
uns unterhalten (ich habe die Gelegenheit beim Schopf ergriffen) über dieses
griechische Wort und sagte: „Das ist ein einfaches Wort in Griechenland, das
gebraucht man heute noch. Wenn z.B. bei den Studenten eine Vorlesung abgeblasen
wird, dann steht dieses Wort da: außer Wirksamkeit gesetzt.“ Die Vorlesung
kommt nicht mehr vor. Etwas Geplantes fällt aus, es hört auf, es fällt weg.
„Der Leib der Sünde“ was ist „der Leib der Sünde“? Das ist mein
Leib, den Sie hier sehen, das ist ihr Leib, den Sie haben. Dieser Leib, ist ein
Leib der Sünde insofern die Sünde in diesem Leibe herrschen möchte. „Leib der
Sünde“ ist eigentlich ein Leib in welchem die Sünde herrscht. Die Sünde muss
nicht herrschen, aber sie möchte herrschen. Wenn der Leib im Zeichen der Sünde
ein Leib ist, dann soll er aufhören dass zu sein. Der Leib soll nicht der Sünde
zur Verfügung gestellt werden, sondern Jesus zum Ausdruck des Heils, das wir
empfangen haben. Mit dem Heil soll die Frucht des Geistes zum Ausdruck gebracht
werden: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Sanftmut,
Selbstbeherrschung - alles mit dem Leib: mit den Augen- Liebe, mit dem Gesicht-
Freundlichkeit und so weiter. Geduld mit dem ganzen Gemüt und mit den Muskeln:
Nein sagen zu dem das treibt. Der Leib soll vom Heil erfasst sein und soll ein
„Leib des Heils“ werden anstelle von „Leib der Sünde“. Jesus ist gestorben
damit der Leib nicht mehr ein Leib der Sünde sei. Er wird die Sünde als Tendenz
noch in sich tragen die Sünde bestimmt nicht mehr, und in so fern ist der Leib
dann nicht mehr ein „Leib der Sünde“. Der Leib der Sünde soll „entfallen“. Das
heißt die Sünde im Leib soll entthront werden, vom Thron gestoßen werden. Das
muss immer wieder geschehen. Wir könnten es so sagen: Der alte Mensch wurde mit
Christus gekreuzigt, damit die Sünde im Leib enttrohnt
würde.
„Damit wir der Sünde nicht länger Sklavendienst zu leisten hätten.“
Da haben Sie es, das ist der Sinn. Damit der Sünde nicht mehr wie ein Sklave
gedient wird.
„Denn wer starb, ist gerechtfertigt worden“-so?! Das hilft aber viel! -Ja,
wenn immer noch lebt, dann hilft das sehr viel. Stellvertretung, juristische Stellvertretung.
Eine Leiche, jemand der gestorben ist, wenn ein Verbrecher hingerichtet wird,
die Todesstrafe erlitten hat, dann ist er nachdem er gestorben ist wieder
gerecht. Denn die Strafe ist durchgeführt. Er ist nicht mehr schuldig, er
braucht nicht mehr zu sterben. Ich bin, als Christus starb gestorben, bin frei.
Ich bin stellvertretend gestorben worden, ich bin gekreuzigt worden, bin also
gerechtfertigt. Wer starb, das heißt wer einer ist für den Jesus starb (wer das
zugibt), der ist gerechtfertigt von der Sünde, das heißt die Sünde ist nicht
mehr Schuld. Ich bin frei davon und wenn das der Fall ist dann brauche ich auch
nicht zu sündigen. Diese zwei hängen für Paulus zusammen. Wenn wir aber mit
Christus starben, so glauben wir fest (sind der Meinung, nehmen das zur
Kenntnis) dass wir auch mit ihm leben werden und wissen, (als mit ihm
verwachsene, als eins mit Christus), dass Christus von den Toten geweckt nicht
mehr stirbt. Warum nicht? Es ist keine Sünde mehr da! Der Tod herrscht nicht
länger über ihn, denn als er starb, starb er der Sünde, ein für alle Mal, aber
sein Leben lebt er für Gott. Jesus starb für Sünde, er lebt heute für Gott. und
ich bin mit Christus verwachsen, das heißt: ich starb mit Christus und ich lebe
heute für Gott. Christus lebt für Gott, ich bin mit Christus verwachsen, also
lebt Herbert Jantzen für Gott. Vers 11 baut auf Vers 10 auf:
„Also auch ihr. Weil ihr mit Christus verwachsen seid“ weil Christus
fertig geworden ist mit Sünde, weil er für Gott lebt, deshalb „rechnet damit“.
Nehmt den Bleistift und rechnet damit. Überlegt, schlussfolgert, denkt! „Wenn einer für alle gestorben ist, dann sind
alle gestorben.“ Aber wenn alle gestorben sind, und wenn dieser Gestorbene
auferstanden ist und man mit ihm auferstanden ist, dann sollte man nicht mehr
für sich selbst leben sondern für den der für ihn starb.
(2. Korinther 5, 14-15) Hier
wendet Paulus diese Tatsache an auf das Problem Sünde. Rechnet damit, dass ihr
wie Christus für die Sünde tot seid. Diese Stellung gilt es, einzunehmen.
Aber, zweitens: Rechnet damit,
dass ihr für Gott lebendig seid, in Christus, weil verwachsen mit ihm, unserem
Herrn, der uns bestimmt.
Wenn die Sünde kommt, das ist
nicht leicht. Jeder von uns kennt das. Wenn hier jemand ist, der mit
hartnäckiger Sünde kämpft: Sie sind nicht alleine, das kennt jeder von uns. Es
gibt keinen Menschen, der nicht hartnäckige Sünde kennt oder gekannt hat. Wir
sind alle im selben Boot, auch Paulus. Er hatte mit dem 10. Gebot zu ringen,
davon schreibt er im nächsten Kapitel. Aber, wenn wir uns für gestorbene
halten, dann ist Gott da, (das sagt er nicht an dieser Stelle, das sagt er in
Kapitel 8), dann ist Jesus Christus da, um die Kraft zu liefern dabei zu
bleiben und nicht einzuwilligen.
Wir sind nicht viel weiter
gekommen. Vielleicht sollten wir nicht zu schnell gehen. Es ist ein sehr
schweres Thema. Wenn sie selbst nicht mit diesem zu tun haben, dann greifen sie
alles auf, was der Heilige Geist Ihnen gegeben hat, heute Morgen. Dann befassen
Sie sich mit dem Thema, und versuchen sie anderen zu helfen, denn es gibt viele
viele Gläubige, die mit hartnäckigen Sünden
herumlaufen und werden nicht fertig. Wollen wir ihnen helfen.
Wir Beten: Oh Herr wir danken
dir, du der große Sieger bist. Du bist unser Heil, du bist unsere Energie, du
bist unsere Kraft, du bist unser Kämpfer, du bist für uns gestorben, du bist unser
Leben wir danken dir Herr, dass wir in dir Befreiung haben, von dem das zum
Tode führt. Herr, hilf uns und hilf uns anderen zu
helfen, indem wir auf dich hinweisen.
Amen.