Darf ich wiederkommen mit der gleichen Schuld
1.
Darf
ich wiederkommen mit der gleichen Schuld? Hast du nicht verloren endlich die
Geduld? Ist denn deine Gnade also täglich neu, dass du willst vergeben, auch so
oft es sei?
2.
Wenn
ich so dich frage, und ich seh dich an, o wie hat
dein Herze sich mir auf getan! Liebe, lauter Liebe ists,
die mich umfängt, ach - und eine Liebe, wie kein Mensch es denkt.
3.
Gnade und Vergeben heißt das süße Wort; das
trägt mich durch’s Leben, nimmt den Jammer fort, bringet
Heil und Frieden in mein Herz hinein, dass es schon hienieden kann recht selig
sein.
4.
Wahrlich,
ich darf kommen mit der gleichen Schuld, ich werd angenommen, du trägst in
Geduld. Halt mich dann gebunden fest, o Herr, an dich, dass ich werd erfunden
in dir ewiglich!
Text: Hermann
Heinrich Grafe 1860
Melodie: Ernst Tesch 1924