Es ist etwas, des Heilands
sein
- Es ist etwas, des
Heilands sein, „ich dein, o Jesu, und du mein“ in Wahrheit sagen können;
ihn seinen Bürgen, Herrn und Ruhm und sein Erb und Eigentum ohn allen Zweifel nennen. Selig, fröhlich sind die
Seelen, die erwählen, ohn Bedenken ihrem Jesus
sich zu schenken.
- Schau an die Welt
mit ihrer Lust / und alle, die an ihrer Brust / in heißer Liebe liegen:
Sie essen und sind doch nicht satt; sie trinken, und das Herz bleibt matt;
denn es ist lauter Trügen. Träume, Schäume, Stich im Herzen,
Höllenschmerzen, ewges Quälen / ist die Lust
betrogner Seelen.
- Ganz anders ist's
bei Jesus sein, mit seinen Herden aus und ein / auf seinen Matten gehen.
Auf diesen Auen ist die Lust, die Gottesmenschen nur bewusst, im Überfluss
zu sehen: Freude, reine Triebe süßer Liebe, Fried und Leben, Stärke, und
viel Vergeben.
- Schau, armer
Mensch, zu diesem Glück / ruft dein Erlöser dich zurück / von jenem
Grundverderben; er kam deswegen in die Welt / und gab für dich das
Lösegeld / durch Leiden und durch Sterben. Lass dich willig / doch
umarmen! Sein Erbarmen, Blut und Leiden / sind ein Meer der Seligkeiten
- Man hat wohl auch
ein bisschen Schmach / und ein und andres Ungemach / bei diesem Herrn zu
leiden; doch ist's nicht wert der Ehr und Freud, die er uns schon von
Ewigkeit / gedachte zu bereiten. Kronen, Thronen, Hosianna, himmlisch
Manna, Siegespalmen / folgen auf die Kreuzespsalmen.
- Von Stund an kann
ich nimmer mein, des Teufels und der Sünde sein, die mich bisher gebunden;
"mein Herr, den ich so sehr betrübt, der aber mich viel mehr geliebt,
der hat mich überwunden; nimm mich gänzlich, meine Freude, dir zur Beute
und zum Lohne /deiner blutgen Dornenkrone!
- Ach mach mich von
mir selber frei / und stehe mir in Gnaden bei; stärk meinen schwachen
Willen / durch deines werten Geistes Kraft, zu üben gute Ritterschaft, den
Vorsatz zu erfüllen, bis ich endlich, schön geschmücket
und entrücket allem Leiden, bei dir darf in Salem weiden.
Text: Johann Christian Storr 1756
Melodie: Philipp Nicolai 1599