Tag der Arbeit
oder
Was die Arbeit für uns bedeutet
Jürg Birnstiel
01.05.1994

Gliederung

I. Die Würde der Arbeit

1. Anwendung

II. Die Bürde der Arbeit

1. Workaholics

2. Ausbeutung des Menschen

3. Evangelisation

III. Arbeiten als Christ

1. Die richtige Wertschätzung

2. Wir müssen nicht die Besten sein

3. Arbeiten im Reich Gottes

 

Einleitung

è       Heute haben wir einen besonderen Tag. Dies zeigte sich bereits an den Besonderheiten, wie wir zum Volkshaus kamen. Seit 8.00 Uhr ist der Stadtkern gesperrt und seit 8.30 Uhr fahren keine Trams mehr.

è       Wir haben heute den ersten Mai: Der Tag der Arbeit. Eigentlich müssten die Trams doch fahren, wenn wir den Tag der Arbeit feiern. Natürlich handelt es sich nicht um einen Tag, an dem man besonders viel arbeitet, sondern ein Tag, bei dem man sich besonders über die Arbeitsverhältnisse und Arbeitsbedingungen Gedanken macht und dafür kämpft.

è       1889 wurde von dem Internationalen Sozialistenkongress der 1. Mai zum Kampftag der Arbeiter erklärt. Heute wird an diesem Kampftag in der Schweiz nicht mehr soviel gekämpft. Die Feiern sind sehr spärlich besucht. Es liegt vermutlich daran, dass es gar nicht mehr soviel zu erkämpfen gibt. Und für die heutige Arbeitslosigkeit gibt es leider auch keine einfachen Rezepte, wie das Problem gelöst werden könnte.

è       Nun möchte ich die Gelegenheit benutzen und heute Morgen eine Rede zum 1. Mai, also zum Tag der Arbeit halten. Es ist das erste Mal, dass ich dies tue.

è       Wir wollen uns über das Arbeiten Gedanken machen, was uns die Bibel zur Arbeit sagt. Ich möchte in drei Schritten vorgehen.

è       Gliederung aufzeigen:

I.                 Die Würde der Arbeit

è       Arbeit scheint uns oft etwas Lästiges zu sein. Am Morgen muss man früh aufstehen und den ganzen Tag arbeiten, müde und zerschlagen kommt man am Abend nach Hause.

è       Oder in gewissen Berufen, in denen man sehr unregelmässig arbeiten muss, kann man seine Freizeit nie so richtig gestalten. In solchen Momenten kommt dem einen oder anderen der Gedanke, wie schön es wäre, wenn man nicht mehr arbeiten müsste und endlich sein Leben nach freiem Gutdünken gestalten könnte.

è       Wir unterschätzen aber bei solchen Gedanken, die Bedeutung der Arbeit. Arbeit ist nicht ein notwendiges Übel, das der Mensch zu tragen hat, Arbeit gehört zum Leben eines Menschen, wie Schlafen und Essen.

è       Gott hat den Menschen nicht geschaffen, um ihn gleichsam in einem Schlaraffenland leben zu lassen, wo einem alles nur in den Mund hineinwächst.

è       Das Paradies war kein Schralaffenland, im Paradies herrschte keine Arbeitslosigkeit, denn als Gott den Menschen schuf lesen wir:

Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht. Gen.1,28.

è       Der Mensch soll also tätig sein, nicht einfach in den Tag hineinleben. So lesen wir über die Aufgabe, die Adam im Garten Eden hat:

Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. Gen.2,15.

è       Es ist in uns schöpfungsgemäss angelegt, es entspricht dem Gedanken Gottes, dass wir als Menschen tätig sind, dass wir arbeiten.

è       Gott selber ist ein Gott der am Werk ist. Er erschuf in 6 Tagen die Welt und ruhte am siebenten Tag. Gott ist ein schaffender, ja sogar ein schöpfender Gott. Auch Jesus sagt:

Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis auf diesen Tag, und ich wirke auch. Joh.5,17.

è       Gott ist am Werk und wir als seine Geschöpfe sollen auch am Werk sein, denn wir sind zu Ebenbildern Gottes geschaffen wie wir ja im Schöpfungsbericht lesen, wo Gott sagt:

Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei... Gen.1,26.

è       Die Würde der Arbeit ist genau darin begründet, dass die Arbeit der Ebenbildlichkeit Gottes entspricht.

è       Die Würde wird dadurch hervorgehoben, dass der Mensch in seinem Schaffen besonders deutlich das Ebenbild des schaffenden Gottes verkörpert.

è       Arbeit ist nicht ein Ausdruck der Minderwertigkeit des Menschen. Nein im Gegenteil: Arbeit ist ein Ausdruck der Ebenbildlichkeit Gottes. Wenn wir arbeiten leben wir schöpfungsgemäss, wir leben das, was Gott sich gedacht hatte, als er den Menschen schuf.

1.                  Anwendung

è       Das ist auch der Grund, weshalb Müssiggang, Faulheit in der Bibel immer wieder an den Pranger gestellt wird.

è       So sagt Salomo:

Durch Faulheit sinken die Balken, und durch lässige Hände tropft es im Haus. Pred.10,18.

è       Und die Faulen werden zu den Ameisen geschickt, dort sollen sie sich ein Vorbild nehmen, Salomo sagt:

Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr. / Wenn sie auch keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat, / so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte. Spr.6,6-8.

è       Paulus nahm kein Blatt vor den Mund, als es um die Arbeit ging, die geringeachtet wurde. Es herrschte übrigens zur Zeit des NT eine gewisse Geringschätzung der Arbeit:

è       Bo Reicke: Gerühmt von Hesiod, wurde Arbeit in der Antike immer mehr und mehr verachtet. Lykurg verbietet sie dem Bürger; Plato verurteilt sie als erniedrigend; Aristoteles bestimmt sie nur für die Sklaven. Der Wohlstand des Staates basiert auf dem Sklaventum. Unter der röm. Herrschaft entvölkerte sich das Land, die Städte füllten sich mit müssiger und korrupter Plebs.

è       Offenbar machte sich diese Gesinnung auch bei gewissen Christen breit, sie fühlten sich zu höherem berufen, und Paulus sagt klipp und klar:

Denn schon als wir bei euch waren, geboten wir euch: Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen. / Denn wir hören, dass einige unter euch unordentlich leben und nichts arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben. / Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie in dem Herrn Jesus Christus, dass sie still ihrer Arbeit nachgehen und ihr eigenes Brot essen. / Ihr aber liebe Brüder, lasst’s euch nicht verdriessen, Gutes zu tun. 2.Thess.3,10-13.

è       Wir sehen, dass auch das NT uns ganz klar zur Arbeit auffordert und wir, wenn es uns möglich ist, arbeiten sollen. Wir tun nichts anderes als was Gott von uns erwartet. So hat er uns geschaffen und wir verschwenden in seinen Augen nicht die Zeit, wenn wir arbeiten und für unseren Lebensunterhalt sorgen.

è       Weil die Arbeit schöpfungsgemäss zu uns gehört, sind vermutlich viele Arbeitsterapien erfolgreich. Weil der Mensch hier zu seiner Bestimmung findet und seine Identität als Geschöpf Gottes lebt.

è       Und noch etwas: Wir werden auch in Zukunft nicht untätig sein. Wir werden auch in der Ewigkeit arbeiten. Im Himmel wird es nicht langweilig sein. Ich meine auch nicht, dass wir in der Herrlichkeit ausschliesslich Lieder singen werden, so verstehe ich jedenfalls die Schrift nicht.

è       In der Offenbarung lesen wir nämlich im letzten Kapitel:

Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offb.22,5.

è       Wie wir regieren werden weiss ich nicht, dass werden wir sehen, aber wir werden arbeiten, so wie es Gott seit Beginn der Schöpfung vorgesehen hatte. Wir sollten uns also nicht nur in der Anbetung üben, sondern auch in der Arbeit, denn wir werden auch in der Herrlichkeit arbeiten.

II.             Die Bürde der Arbeit

è       Die Arbeit hat natürlich auch eine andere Seite. Die Seite, die zu einem Tag wie dem 1. Mai geführt hat. Was Gott schöpfungsgemäss in uns hineingelegt hat, wurde durch die Sünde pervertiert. Viele Auswüchse sind entstanden. Selbst die Arbeit wurde schwieriger, beschwerlicher für den Menschen, so dass wir selbst oft unter Last der Arbeit stönen. Gott sagte nämlich zu Adam, nachdem Adam gegen ihn gesündigt hatte:

Und zum Manne sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. / Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. / Im Schweisse deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden. Gen.3,17-19.

è       Diese Erschwernis haben wir bis heute zu tragen. Die Folgen der Sünde lastet auf uns und es kostet uns Mühe für den Lebensunterhalt aufzukommen, auch dann wenn wir an Jesus glauben und ewiges Leben haben. Das wird sich erst in der Ewigkeit ändern.

1.                  Workaholics

è       Aber uns begegnet noch eine andere Bürde der Arbeit, die auch eine Folge der Sünde ist. Es ist die Verherrlichung der Arbeit. Heute spricht man von Workalholikern. Also von arbeitssüchtigen Menschen.

è       Sie suchen ihre Lebensverwirklichung in der Arbeit. Die Arbeit, der Erfolg wird zum Ziel, zum Inhalt und Halt im Leben. Sie beachten keine Grenzen, die gesetzt sind, z.B. der Wechsel von Ruhen und Arbeiten, die Gott seit der Schöpfung eingeführt hat.

è       Alles wird dem offenbar erstrebenswerten Ziel unterworfen: Reich und einflussreich zu werden. So kann der Teufel die Menschen auch davon abhalten, sich über die wesentlichen Fragen des Lebens Gedanken zu machen. Es fehlt schlichtweg die Zeit.

è       Selbst wir Christen sind von dieser Einstellung nicht ganz frei. Wir haben viele Möglichkeiten selber arbeitssüchtig zu werden, aber wir müssen diese Gefahr erkennen und uns von Paulus sagen lassen:

Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch nichts hinausbringen. / Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen. / Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis. / Denn Geldgier ist eine Wurzel allen Übels; danach hat einige gelüstet, und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen. 1.Tim.6,7-10.

2.                  Ausbeutung des Menschen

è       Eine weitere Folge der Sünde, ist die Ausbeutung des Menschen. Der Mensch der zur Maschine gemacht wird, den man nach strich und faden ausnutzt.

è       Dies geschieht noch heute in vielen Ländern. Aber auch in der Vergangenheit waren die Zustände bei uns nicht so gut wie heute. Deshalb haben die Gewerkschaften auch Mühe, die Leute für ihre Kundgebungen zusammenzubringen.

è       Aber wir dürfen nicht darüber hinwegsehen, dass die Menschen, die sich für bessere Arbeitsbedingungen eingesetzt hatten, für uns viele Vorteile erkämpft, von denen wir heute provitieren.

è       Auch wir als Christen, dürfen und sollen, wenn es uns möglich ist, uns dafür einsetzen, dass Menschen nicht ausgebeutet und wie Tiere behandelt werden. Auch Paulus hält die Herren dazu an, dass sie sich gegenüber ihren Untergebenen korrekt verhalten, wenn er sagt:

Ihr Herrn, was recht und billig ist, das gewährt den Sklaven, und bedenkt, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt. Kol.4,1.

3.                  Evangelisation

è       Und die Sünde hat Gott selber viel Arbeit gemacht. So lesen wir im Propheten Jesaja:

Mir hast du nicht für Geld köstliches Gewürz gekauft, mich hast du mit dem Fett deiner Opfer nicht gelabt. Aber mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten. / Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht. Jes.43,24-25.

è       Aber nicht nur für die Sünde des Volkes Israel hat sich Gott abgemüht, auch für Deine und meine Sünden. Jesus kam in diese Welt, weil er, der Herr aller Herren - was ja fast unbegreiflich ist -, uns dienen wollte, für uns hat er gearbeitet, so sagt Jesus zu seinen Jüngern:

Denn wer ist grösser: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist’s nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener. Lk.22,27.

è       Jesus arbeitete, wie ein Diener für uns, er opferte sich selbst auf, wie wir im Hebräerbrief lesen:

Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, / und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Hebr.12,1-2.

è       Obwohl er hätte Freude haben können, mühte er sich und erduldete das Kreuz. Warum? Weil wir sonst verloren, hoffnungslos verloren wären.

è       Jesus hat für Dich gearbeitet. Er hat grosse Opfer gebracht. Es liegt an Dir, ob Du Dir von Jesus dienen lässt, ob Du seine Vergebung, die er für Dich erkämpfte annimmst.

Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. Kol.2,14.

è       Weil Jesus das für Dich getan hat, kannst Du von der Sünde frei werden und ewiges Leben bekommen. Das Ewige Leben kannst Du Dir eben nicht selber erarbeiten, auch wenn das viele versuchen. Das musst Du Dir von Jesus schenken lassen. Und das geschieht, indem Du Deine Sünde, Deine Schuld bekennst und Jesus um Vergebung bittest; indem Du Jesus in Dein Leben einlädst.

è       Gerne helfe ich bei diesem wichtigen Schritt.

III.          Arbeiten als Christ

è       Nun noch einige Gedanken zur Arbeit als Christ.

1.                  Die richtige Wertschätzung

è       Als Christen müssen wir lernen die richtige Wertschätzung zu haben. Unser Wert wird nicht an unserer beruflichen Stellung, an unserer Intelligenz, an unserem Reichtum gemessen.

è       Viele Christen finden leider ihre Wertschätzung im Beruf, das führt aber unweigerlich in tiefe Krisen, wenn es im Beruf nicht mehr so läuft wie man es sich erhofft.

è       Wer die Wertschätzung im Beruf findet, der wird auch innerhalb der Gemeinde die Christen auch nach ihren Berufen bewerten.

è       Es ist wichtig für uns, dass wir unseren Wert allein daraus ableiten, dass wir Gottes Kinder sind. Wir müssen uns ehrlich prüfen, ob wir es wirklich ernst meinen, wenn wir sagen, dass uns Jesus alles bedeutet.

è       Ich bin ganz dafür, wenn sich jemand beruflich weiterbildet. Ich unterstütze eine optimale Ausbildung, wir sollen unsere nachtürlichen Begabungen einsetzen und nutzen, nicht durch Faulheit und Minimalistentum brach liegen lassen, aber das ist nicht das Leben. Das ist alles vergänglich, auch wenn es im Leben nützlich ist.

2.                  Wir müssen nicht die Besten sein

è       Wir müssen als Christen in unserem Beruf nicht die Besten sein. Ich höre immer wieder, dass die Erwartung unter Christen ist, dass die Gläubigen zu den Besten gehören müssen.

è       Das kann aber einen Gläubigen unter grossen Druck bringen. Wir können und müssen nicht immer die Besten sein und zu den Besten gehören.

è       Vielmehr sollen wir in unserem beruflichen Umfeld ehrlich, freundlich, zuverlässig, korrekt und fleissig sein.

è       Man kann übrigens auch am Erfolg eines christlichen Unternehmers nicht ablesen wie geistlich er ist. Schon im Buch Prediger lesen wir:

Wiederum sah ich, wie es unter der Sonne zugeht: zum Laufen hilft nicht schnell sein, zum Kampf hilft nicht stark sein, zur Nahrung hilft nicht geschickt sein, zum Reichtum hilft nicht klug sein; dass einer angenehm sei, dazu hilft nicht, dass er etwas gut kann, sondern alles liegt an Zeit und Glück. Pred.9,11.

è       Das macht den erfolgreichen Demütig und dankbar. Und der nicht so erfolgreich ist, kann ebenfalls dankbar sein, dass sein Misserfolg, ihn geistlich nicht disqualifiziert.

è       Paulus empfiehlt folgendes:

und setzt eure Ehre darein, dass ihr ein stilles Leben führt und das Eure schafft und mit euren eigenen Händen arbeitet, wie wir euch geboten haben, / damit ihr ehrbar lebt vor denen, die draussen sind, und auf niemanden angewiesen seid. 1.Thess.4,11-12.

3.                  Arbeiten im Reich Gottes

è       Als Christen sollte uns nicht die eigene Arbeit im Vordergrund stehen, obwohl wir diese recht verrichten sollen. Als Christen sollte uns das Reich Gottes besonders am Herzen liegen.

è       Nur wenn wir diese Gesinnung haben kann die Arbeit, die wir tun das richtige Mass finden.

è       Warum nicht auch Zeit investieren für eine geistliche Weiterbildung, z.B. eine Kurzbibelschule? Warum nicht seine Ferien für einen Missionseinsatz verwenden? Es müssen ja nicht alle Ferien sein.

è       Warum nicht, wenn man arbeitslos ist, in der Gemeinde oder in einem christlichen Werk zupacken?

è       Warum nicht Verantwortung übernehmen und auch Opfer bringen, die uns etwas kosten, z.B. die Kinder während dem Gottesdienst hüten und in Kauf nehmen, dass man deshalb nicht am Gottesdienst teilnehmen kann.

è       Ich weiss, viele von uns tun dies, sonst würde unsere Gemeinde gar nicht funktionieren. Aber trotzdem hört man aus vielen Gemeinden immer wieder die Klage, dass Mitarbeiter fehlen, auch wenn die Gemeinden gross sind. Vor allem Mitarbeiten, die Verantwortung übernehmen und nicht nur punktuell einen Dienst tun.

è       Es liegt wirklich ein grosser Segen darin, wenn wir das Reich Gottes ebenso wichtig nehmen wie unseren Beruf. Wenn uns das Wohl des Reiches Gottes mehr am Herzen liegt als unsere eigene Stellung.

è       Und wir brauchen auch junge Menschen, die, wenn sie begabt sind, auf eine berufliche Karriere verzichten und sich in den vollzeitlichen Dienst rufen lassen. Sei es in der Schweiz oder im Ausland.

Schluss

è       Zusammenfassung

è       Ich bin mir dessen bewusst, dass ich das Thema Arbeit nicht ausgeschöpft habe. Vieles müsste genauer und differenzierter gesagt werden. Ich hoffe aber, dass es jedem von uns Anstösse dazu gibt, unsere Einstellung zur Arbeit zu überprüfen, und wo nötig zu korrigieren.

è       Wir sollten dankbar sein, wenn wir Arbeit haben. Egal ob es eine Arbeit ist, die in der Welt hohes Ansehen geniesst oder ob es eine Arbeit ist, die nicht besonders anttraktiv erscheint.

è       Entscheidend ist, dass wir, wenn es uns möglich ist, der Arbeit nachgehen und uns nicht im Müssiggang üben, das ist nicht für unsere Seele.

è       Und lassen wir über allem Arbeiten, über allem harten Arbeiten, das Wort Jesu immer wieder zu uns sprechen, wenn er sagt:

Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Mt.6,33.

Amen