Ein Denkmal für die Welt
1. Mose 19, 1-29
Jürg
Birnstiel
16.03.2003
Gliederung
I. Gottes Gnade oder eine
letzte Chance (1-14)
1. Anwendung
II. Gottes Treue oder wie Gott für seine Kinder
sorgt (15-23)
1. Anwendung
III. Gottes Gericht oder die unterschätzte
Heiligkeit Gottes (24-29)
1. Anwendung
Einleitung
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Abraham kämpfte um die Menschen in Sodom und Gomorra. Er
forderte Gott heraus:
Abraham trat an ihn heran und
sagte: »Willst du
wirklich Schuldige und Schuldlose ohne Unterschied vernichten?(Gen 18,23)
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Abraham bat hier nicht allein um Lot, denn dann hätte er
Gott darum gebeten, Lot frei zu lassen.
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Er bat um die Menschen schlechthin. Denn, um der Gerechten
willen, sollte die ganze Gegend verschont werden. Er bat nicht, um die
Bewahrung der Gerechten, sondern um eine weitere Chance für die ungerechten und
ruchlosen Menschen.
[
Diese Fürbitte war von dem Denken geprägt, das sich die Schuld anderer nicht so gross
denken kann, dass keine Rettung für sie mehr möglich wäre.
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Hier können wir Abraham ausgezeichnet verstehen. Ist es
nicht immer wieder unsere Frage: Herr wirst Du tatsächlich alle Menschen, die
sich von Dir abwenden in die Hölle werfen? Kann ein Mensch so schlecht sein,
dass er eine solch schreckliche Strafe verdient?
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Was hier in Sodom und Gomorra geschah, beantwortet diese
Frage, vielleicht nicht in der Weise, wie wir es gerne hätten, aber es ist eine
klare Antwort Gottes.
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Wir werden drei Aspekte genauer betrachten:
1. Gottes Gnade oder eine letzte Chance
2. Gottes Treue oder wie Gott seine Nachfolger beschützt
3. Gottes Gericht oder die unterschätzte Heiligkeit Gottes
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Von den drei Männern, gingen zwei weiter nach Sodom.
Folie: Karte von der Gegend
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Am Abend erreichten diese Männer Sodom. Als Lot sie auf die
Stadt zukommen sah, reagierte er ganz ähnlich wie Abraham.
Es war schon gegen Abend, als die beiden Engel nach
Sodom kamen. Lot sass gerade beim Tor der Stadt. Als er sie kommen sah, ging er ihnen entgegen, warf sich vor ihnen nieder, das
Gesicht zur Erde, (Gen 19,1)
und sagte: »Ich bin euer Diener, mein
Haus steht euch offen! Ihr könnt eure Füsse waschen und bei mir übernachten.
Und morgen früh könnt ihr weiterziehen.«
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Sie wollten dieses Angebot nicht annehmen, denn sie waren
gekommen um zu sehen, ob das, was man über die Stadt sagt, wirklich stimmt.
»Nein, nein«, sagten die beiden, »wir wollen hier auf
dem Platz übernachten.« (Gen 19,2)
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Lot blieb aber hartnäckig und so gelang es ihm, die Männer
zu sich ins Haus zu nehmen und er bewirtete sie.
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Noch bevor es Zeit zum Schlafen war, umstellten Männer, jung
und alt, aus allen Stadtteilen, das Haus und riefen laut:
»Lot, Lot«, riefen sie, »wo sind die Männer, die heute abend zu dir gekommen
sind? Gib sie heraus, wir wollen mit ihnen Verkehr haben!« (Gen 19,5)
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Sie wollten tatsächlich diese Männer sexuell schänden.
Niemand schien sich dafür zu schämen. Lot bot ihnen in seiner Verzweiflung
seine Töchter an. Doch die Leute wollten seine Gäste und sie bedrängten Lot, so
dass er um sein Leben fürchten musste.
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In diesem Moment
Da zogen die beiden
Männer Lot ins Haus und verschlossen die Tür. (Gen
19,10)
Sie schlugen die Leute draussen
allesamt mit Blindheit, so dass sie die Tür nicht mehr finden konnten. (Gen 19,11)
[
So löste sich der Aufruhr zwangsläufig auf. Die Engel
forderten Lot auf, wenn er noch Angehörige in der Stadt hätte, soll er sie
warnen und auffordern die Stadt zu verlassen.
Da ging Lot zu den Verlobten seiner
Töchter und sagte zu ihnen: »Rettet euch, verlasst diese Stadt; denn der HERR
wird sie vernichten.« Aber sie dachten, er wolle sie zum besten halten. (Gen 19,14)
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Oder Luther übersetzt:
Aber es war ihnen lächerlich. (1.Mose 19,14)
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Alles hatte nichts genützt. Eigentlich hätte der ganze Ort
nochmals zur Besinnung kommen können. Spätestens nachdem sie erblindeten,
hätten sie in sich gehen können und erkennen, dass etwas sonderbares vor sich
ging. Sie hätten merken müssen, dass hier eine höhere Gewalt die Situation in
die Hände genommen hatte.
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Offensichtlich nützte das nichts mehr. Das zeigt uns wie
verkommen das Volk in Sodom war.
[
Eines dürfen wir aber wissen. Wenn Gott Gericht übt, dann
ist immer noch eine letzte Chance vorhanden. So erlebte es Ninive. Gott liess
in Gericht verkünden und sie taten Busse und er verschonte den Ort.
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In der Offenbarung wird von einem Engel berichtet, der vor
den herannahenden Gerichten Gottes, die Menschen nochmals aufruft:
Er rief mit lauter Stimme: »Nehmt Gott ernst und erweist ihm
Ehre! Die Zeit ist gekommen: Jetzt hält er Gericht! Betet ihn an, der den Himmel,
die Erde, das Meer und die Quellen geschaffen hat!« (Offb 14,7)
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Es ist eine letzte Chance, die Gott dem Menschen immer noch
gibt. Die Frage ist, ob Menschen diese Chance packen.
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In den Gebirgen Schottlands, so wird erzählt, legt ein Vogel
seine Eier auf die schmalen Vorsprünge der steilsten Abhänge, und diese Eier,
die teuer bezahlt werden, werden von kühnen Männern gesammelt.
Ein Eiersammler hat sich an einem Felshang herabgelassen und nach mehreren
Schwingungen in einer Felsspalte festen Fuss gefasst. Kaum steht er, als ihm
das Seil aus den Händen gleitet. Furchtbare Lage! Da bemerkt er, wie die
Schwingungen das Seil noch nahe an ihn bringen. Aber jeden Augenblick müssen
sie schwäche werden, und dann ist keine Aussicht mehr, das rettende Seil zu erreichen.
Er fasst im Nu seinen Entschluss, befiehlt Gott seine Seele, tut einen jähen
Sprung, erfasst glücklich das Seil und ist gerettet. Bsp.182
Dabei kennen sie genau den Willen Gottes und wissen,
daß alle, die so etwas tun, vor seinem Gericht den Tod verdient haben. Trotzdem
tun sie es und ermuntern mit ihrem Beifall auch noch andere, die so handeln.
(Röm 1,32)
Dann sah ich einen anderen Engel hoch am Himmel
fliegen. Er hatte eine Botschaft, die niemals ihre Gültigkeit verlieren wird.
Die sollte er allen Bewohnern der Erde verkünden, allen Völkern und Nationen,
den Menschen aller Sprachen. (Offb 14,6)
Kein Mann darf mit einem anderen Mann geschlechtlich
verkehren; denn das verabscheue ich. (Lev 18,22)
Ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit
Frauen auf und entbrannten in Begierde zueinander. Männer treiben es schamlos
mit Männern. So empfangen sie am eigenen Leib den gebührenden Lohn für die
Verirrung ihres Denkens. (Röm 1,27)
Während sie noch in aller Ruhe beim Mahl sassen,
umstellten plötzlich die Männer der Stadt das Haus. Es waren verruchte Leute,
sie trommelten gegen die Tür und forderten den Besitzer des Hauses auf: »Bring
uns den Mann heraus, der bei dir eingekehrt ist! Wir wollen mit ihm Verkehr
haben.« (Ri 19,22)
[
Am anderen Morgen drängten die Männer Lot, dass er die Stadt
mit seiner Familie verlasse. Doch er konnte sich offenbar auch nicht so recht
lösen.
Während Lot noch überlegte, ergriffen
sie ihn, seine Frau und seine Töchter bei der Hand, führten sie aus der Stadt
hinaus und liessen sie erst draussen vor dem Tor wieder los. Denn der HERR
wollte Lot und die Seinen retten. (Gen 19,16)
[
Lot hatte dann aber noch eine Bitte. Er wollte nicht ins
Gebirge fliehen, wie ihm die Männer sagten, sondern er wollte in die kleine
Stadt Zoar. Auch das gestehen sie ihm zu und verschonen seinetwegen diese
kleine Stadt. Aber sie forderten ihn zur Eile:
Flieh schnell dorthin! Ich kann nichts
tun, bevor du dort bist.« Weil Lot die Stadt »klein« nannte,
erhielt sie den Namen Zoar. (Gen 19,22)
[
Interessant! Sie können nichts tun, ehe Lot in Sicherheit
ist. Das heisst doch: Gott sorgt dafür, dass seine Leute, die ihn Ehren
beschützt werden.
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Menschen, die Gott ehren stehen unter seinem Schutz. So
ermutigte auch Johannes die Christen in seinem Brief:
Wir wissen, dass jemand, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; denn der Sohn Gottes hält seine schützende Hand über ihn, so dass der Böse – der Teufel – ihm nicht schaden kann. 1.Joh.5,18.
[
Und den Christen in Philadelphia lässt Jesus sagen:
Weil du dich an meine Aufforderung gehalten hast, standhaft zu bleiben, werde auch ich zu dir halten und dich bewahren, wenn die grosse Versuchung über die Welt hereinbricht, jene Zeit, in der die ganze Menschheit den Mächten der Verführung ausgesetzt sein wird. Offb.3,10.
[
Nachdem Lot in Zoar eintraf erlebten die Ortschaften um
Sodom und Gomorra ein vernichtendes Gericht.
Da liess der HERR Schwefel und Feuer
vom Himmel auf Sodom und Gomorra herabfallen. (Gen
19,24)
Er vernichtete die beiden Städte und
die ganze Gegend, ihre Bewohner und alles, was dort wuchs. (Gen 19,25)
[
Die Spuren dessen, was hier geschah, waren Jahrhunderte
später immer noch zu erkennen. So beschrieb Josephus diese Gegend im 1. Jhd.,
die er selber gesehen hatte:
An den See (Totes Meer) grenzt die
Landschaft von Sodom an, in alter Zeit eine glückliche Gegend wegen ihrer
Früchte und des Reichtums in allen ihren Städten, jetzt aber völlig vom Feuer
zerstört. Man erzählt, sie sei wegen der Gottlosigkeit ihrer Bewohner von
Blitzschlägen in Brand gesetzt worden. In der Tat gibt es jetzt noch Spuren des
göttlichen Feuers, auch kann man die Schatten von fünf Städten sehen. Ferner
wird in den Früchten immer wieder Asche erzeugt: diese haben zwar eine äussere
Schale, die der essbarer Früchte gleicht, pflückt man sie aber, so lösen sie
sich in den Händen in Rauch und Asche auf. Insoweit werden die Sagen über die
Gegend von Sodom durch den Augenschein bestätigt.[1]
[
Lots Frau konnte sich leider nicht an die Anweisungen Gottes
halten und verfiel ebenfalls dem Gerichtshandeln Gottes.
Lots Frau aber schaute zurück; da erstarrte sie zu
einer Salzsäule. (Gen 19,26)
[
Abraham beobachtete am frühen Morgen, was sich in dieser
Gegend abspielte.
Als er auf Sodom und Gomorra und das
ganze Gebiet am Jordan hinunterschaute, sah er von dort eine Rauchwolke
aufsteigen wie von einem Schmelzofen. (Gen 19,28)
[
Das war für Abraham eine wichtige Lektion. Er musste lernen,
dass wo das Mass der Sünde voll geworden, auch keine Fürbitte das Gericht
abwenden kann.
[
Die Zerstörung Sodoms und der umliegenden Städte sollte ein
bleibendes Denkmal der göttlichen Strafgerechtigkeit werden, an welcher die
Menschen den Untergang der Gottlosen vor Augen hätte.
[
Was hier in Sodom und Gomorrra geschah, wird sich in weit
grösserem Masse geschehen, wenn Jesus wieder auf die Erde kommt.
Genauso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn wiederkommt. Lk.17.30
[
Sodom und Gomorra ist ein Denkmal, ein Mahnmal, für alle,
die Gott nicht ernst nehmen und meinen er würde kein Gericht üben. Wer das
glaubt täusch sich sehr. Mit diesem Beispiel will Gott den Menschen davor
bewahren, dass er sich einer Illusion hingibt. Petrus schrieb daszu:
Folie
Auch die Städte Sodom und Gomorra hat Gott verurteilt und sie in
Schutt und Asche sinken lassen. Er hat an diesem Beispiel gezeigt, wie es allen
ergehen wird, die Gott nicht ernst nehmen. (2.Petr 2,6)
Und es wird auch genauso sein wie in den Tagen Lots: Sie assen und
tranken, sie kauften und verkauften, bestellten das Land und bauten Häuser, wie
sie es gewohnt waren. (Lk 17,28)
An dem Tag aber, an dem Lot die Stadt Sodom verliess, fiel Feuer und
Schwefel vom Himmel und vernichtete sie alle. (Lk 17,29)
Schluss
ð Zusammenfassung
ð Sodom
und Gomorra stehen als Beispiel für das endgültige Gericht Gottes.
ð Nach
Offb. 20,11-15, werden alle Toten vor dem Gericht Gottes erscheinen und
gerichtet werden jeder nach seinem Werk. Aber nur wer im Buch des Lebens gefunden
wird, wird dem zweiten Tod entgehen.
ð Leider
nützen hier auch keine beschwichtigenden Worte. Sodom und Gomorra zeigt ganz
deutlich, dass Gott ganz gewiss gerecht richten wird. Es wird dann keine
Hintertüre geben aus der man sich rausschleichen könnte.
ð Nur
als Christen entgehen wir diesem schrecklichen Gericht, wie es in Joh.5,24
steht:
Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesadt hat,
der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den
Schritt vom Tod ins Leben getan.
ð Bist
Du vom Tod zum Leben hindurchgedrungen?
Amen
Gerechtigkeit macht ein Volk gross; aber Unrecht
macht ihm Schande. (Spr 14,34)
Lot schaute sich nach allen Seiten um. Er sah, dass
es in der Jordanebene reichlich Wasser gab. Bevor der HERR Sodom und Gomorra
zerstörte, war es dort wie im Garten Gottes oder wie am Nil in Ägypten - bis
hinab nach Zoar. (Gen 13,10)
Deshalb entschied sich Lot für die Jordangegend und
zog nach Osten. So trennten sich die beiden: (Gen 13,11)
Die Boten gingen von einer Stadt zur andern, durch
das Gebiet von Efraïm und Manasse und bis hin nach Sebulon. Aber die Leute dort
lachten sie aus und verspotteten sie. (2.Chr 30,10)
Ja, Jerusalem stürzt ins Chaos, und Juda bricht
zusammen; denn mit Wort und Tat beleidigen sie den Herrn, sie widersetzen sich
öffentlich dem mächtigen Gott. (Jes 3,8)
Ihr eigenes Verhalten klagt sie an: Sie sind
parteiisch und bringen die Schutzlosen um ihr Recht. Wie die Leute von Sodom
erzählen sie ohne jede Hemmung von ihren Verbrechen. Das Unglück, das sie nun
trifft, haben sie sich selber zuzuschreiben! (Jes 3,9)
Denkt an Lots Frau! (Lk 17,32)
Ich sage euch: Am Tag des Gerichts wird es den
Menschen von Sodom besser ergehen als den Leuten einer solchen Stadt.« (Lk
10,12)
Wenn ihr dem HERRN untreu werdet, wird er Seuchen
und Katastrophen über das Land hereinbrechen lassen. Es wird aussehen wie nach
dem Untergang von Sodom und Gomorra oder von Adma und Zebojim, die der HERR in
seinem Zorn vernichtet hat: der Boden völlig ausgebrannt, von Schwefel und Salz
bedeckt; es lässt sich nichts darauf aussäen, nicht ein Grashalm wächst darauf.
(Dtn 29,22)
Verdorben sind sie, wie die Leute, die einst in
Sodom und Gomorra wohnten. Sie gleichen einem Weinstock, dessen Trauben statt
Süsse Bitterkeit und Gift enthalten; (Dtn 32,32)
Es ist so, wie Jesaja es vorausgesagt hat: »Hätte
der Herr, der Herrscher der Welt, nicht einen kleinen Rest von uns Israeliten
übriggelassen, so wäre es uns wie Sodom und Gomorra ergangen.« (Röm 9,29)
Und vergesst nicht Sodom und Gomorra und die umliegenden
Städte! Ihre Bewohner haben sich auf ganz ähnliche Weise vergangen wie jene
Engel und wollten mit Wesen anderer Art geschlechtlich verkehren. Als warnendes
Beispiel für alle sind sie mit ewigem Feuer bestraft worden. (Jud 7)
[
Ihre Leichen werden auf dem Platz mitten in der
grossen Stadt liegen, in der ihr Herr gekreuzigt wurde. Geistlich gesprochen
heisst diese Stadt »Sodom« und »Ägypten«. (Offb 11,8)