Eine ältere ehemalige Missionarin. Name
geändert.
Abdankung von
Gisela Höhn
Mittwoch,
15. Oktober 2003
Gestorben: 7. Oktober 2003
Geboren: 12.3.1919
Wir
stehen hier am Grab, um von Gisela Höhn Abschied zu nehmen. Am letzten Dienstag
ist Sie von Gott, dem Herrn über Leben und Tod, gerufen worden.
Gott
hat gesagt:
Du bist Erde,
und zu Erde sollst du werden. (1. Mose 3, 16)
Denn der Staub
muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott,
der ihn gegeben hat. (Prediger 12, 7)
HERR, zeige
mir, wie kurz mein Leben ist und dass mein Ende unausweichlich kommt; mach mir
bewusst, wie wenig mir noch bleibt! (Psalm 39, 5)
Das
Evangelium von Jesus Christus gibt uns Hoffnung über dieses Grab hinaus. Wer an
Jesus glaubt, steht nicht verzweifelt am Grab, denn er sieht über dieses Grab
hinaus. Er weiss um die wunderbare Zukunft, die auf einen Menschen wartet, der
Jesus vertraute. Deshalb schrieb Paulus einer Gemeinde, die sich fragte, was
mit den Verstorbenen geschehen wird, folgendes:
Kommen wir nun
zur Frage nach den Gläubigen, die schon gestorben sind. Es liegt uns sehr
daran, Geschwister, dass ihr wisst, was mit ihnen geschehen wird, damit ihr
nicht um sie trauert wie die Menschen, die keine Hoffnung haben.
Nun, wir
glauben doch, dass Jesus ‘für uns’ gestorben und dass er auferstanden ist. Dann
wird Gott aber auch dafür sorgen, dass die, die im Vertrauen auf Jesus
gestorben sind, mit dabei sein werden, wenn Jesus in seiner Herrlichkeit kommt.
Ausserdem
können wir euch unter Berufung auf ein Wort des Herrn versichern, dass sie uns
gegenüber, soweit wir bei der Wiederkunft des Herrn noch am Leben sind, in
keiner Weise benachteiligt sein werden.
Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, ein lauter Befehl wird
ertönen, und auch die Stimme eines Engelfürsten und der Schall der Posaune
Gottes werden zu hören sein.
Daraufhin
werden zuerst die Menschen auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben
sind. Danach werden wir - die Gläubigen, die zu diesem Zeitpunkt noch am Leben
sind - mit ihnen zusammen in den Wolken emporgehoben, dem Herrn (Jesus)
entgegen, und dann werden wir alle für immer bei ihm (bei Jesus) sein.
Tröstet euch
gegenseitig mit dieser Gewissheit!
(1. Thessalonicher
4, 13-18)
Gisela
Höhn kannte diesen Trost. Sie freute ich auf den Tag, an dem Jesus erscheinen
wird. Sie sah über ihren Tod hinaus, Ein Wort aus dem Neuen Testament war ihr
besonders wichtig, es steht im Römerbrief:
Der Lohn, den
die Sünde zahlt, ist der Tod. Gott aber schenkt uns unverdient, aus reiner
Gnade, ewiges Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn. (Römer 6, 23)
Gisela
dankbar für dieses ewige Leben, das sie durch Jesus Christus geschenkt bekam.
In dieser Geborgenheit starb sie, denn sie wusste, dass man sich auf das, was
Jesus sagt, verlassen kann. Einmal sagte er:
Ich bin die
Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er
stirbt. (Johannes 11, 25)
Also,
Gisela Höhn lebt, auch wenn sie jetzt gestorben ist!
Herr Gott, du
misst uns die Zeit unseres Leben zu; du bestimmst Beginn und Ende. Du Schöpfer
des Himmels und der Erde.
Wir danken
Dir, dass Gisela Höhn durch den Glauben an deinen Sohn Jesus Christus in
Frieden mit Dir, Herr sterben durfte. Wir sind dankbar sie in Deiner guten Hand
zu wissen.
Du hast Gisela
Höhn ewiges Leben geschenkt, obwohl sie gestorben ist, lebt sie, das ist unser
Trost, wir danken dir dafür.
Geschenktes Leben!
Einleitung
ð Früh am Morgen des
25. September 03, musste Gisela Höhn notfallmässig ins Waidspital eingeliefert
werden. Du Fritz, hattest alles vorbildlich veranlasst. In den ersten Tagen
hatte sie sich recht gut erholt und ich war sehr überrascht, als Fritz mich
anrief und mitteilte, dass sie in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober
heimgegangen ist.
ð Als ich Gisela am den
Morgen als sie eingeliefert wurde, auf der Notfallstation aufsuchte, gab sie
zum Ausdruck, dass sie des Lebens müde sei. Seit Jahren war ihr Gesundheitszustand
desolat und ihr Bewegungsfreiraum wurde immer kleiner.
ð Sie musste darauf
verzichten, am Gemeindeleben teilzunehmen, das sie so sehr liebte und auch den
Gebetsstunden, die sie gerne besuchte, konnte sie kaum noch besuchen. Sie war
nicht Lebensmüde, denn sie war eine fröhliche und positive Person, Glaube
bedeutete für sie Leben, aber sie war des Lebens mit Schmerzen und Behinderung
müde.
ð Was sie am Leben
hielt, das warst Du Fritz. Sie wollte all die Jahre für Dich da sein und Du
hast Dich vorbildlich um Deine Mutter gekümmert. An diesem Bett in der
Notfallstation kam Deine Mutter natürlich auch auf Dich zu sprechen. Sie sagte
mir mit ihrem unverkennbaren Strahlen: Fritz war ein grosser Segen Gottes in
meinem Leben, ein grosser Segen.
ð Vor einigen Monaten
besuchte ich Gisela, denn sie wollte mir einiges sagen, was ich bei ihrem
allfälligen Ableben beachten sollte. Unter anderem wünschte sie, dass wir uns
kurz über das Wort Gedanken machen, das sie am Ende ihres Lebenslaufs notierte.
Denn der Lohn,
den die Sünde zahlt, ist der Tod; aber das Geschenk, das Gott uns in seiner
Gnade macht, ist das ewige Leben in Jesus Christus, unserem Herrn. (Römer 6, 23)
Denn der Lohn,
den die Sünde zahlt, ist der Tod;
ð Das war das, was Gisela
beschäftigte und bewegte. Es war einer der wesentlichen Gründe, warum ihr die
Mission am Herzen lag: Die vielen Menschen, die einer fürchterlichen
Hoffnungslosigkeit leben. Sie sind verloren. Selbst wenn sie noch so viele gute
Werke tun.
ð Die Bibel sagt klar:
Denn alle
haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum
Ausruck. (Römer 3, 23)
ð Kein Mensch, mag er
noch so gut Leben, wird aus eigener Kraft ein Leben führen können, dass Gott
gefällt, denn er wird sich vor Gott immer in einem hohen Masse versündigen,
vielleicht nicht so, dass es alle Menschen gleich sehen, aber so, dass es Gott
sieht.
ð Es sind die Dinge,
die man uns nicht gleich ansieht, wie Habsucht, Eifersucht, Neid, Zank, Stolz,
Überheblichkeit usw. Alles Dinge, die Gott nicht gefallen können.
ð Diese Not hatte Gisela
bewegt, aber das war nicht der einzige Grund, warum ihr die Mission und
Evangelisation am Herzen lag. Würde nämlich der Vers mit dieser Aussage:
Denn der Lohn,
den die Sünde zahlt, ist der Tod;
ð Hier zu ende sein,
dann wäre sowieso alles Hoffnungslos, dann hätte sie nicht in die Mission gehen
müssen.
ð Der Vers hat
glücklicherweise eine zweite Aussage:
aber das
Geschenk, das Gott uns in seiner Gnade macht, ist das ewige Leben in Jesus
Christus, unserem Herrn. (Römer 6, 23)
ð Dieses Geschenk, das
Gott den Menschen bereithält motivierte sie. Sie wollte, dass die scheinbar
hoffnungslosen Menschen von diesem grossartigen Geschenk Gottes hören und
dieses Ewige Leben, das sie selber schon erhalten hatte, bekommen.
ð Sie hatte eine
wunderbare Botschaft für die Menschen in Kamerun und überall wo sie lebte, dass
Gott sie beschenken möchte. Nicht eine Leistung unsererseits. Nicht ein
religiöser Kraftakt bringt uns Hoffnung und Erfüllung ins Leben, sondern es ist
etwas, das ich mir schenken lassen muss. Paulus schreibt an einer anderen
Stelle:
Es ist Gottes
freies Geschenk aufgrund der Erlösung durch Jesus Christus. Ihn (Jesus) hat
Gott vor den Augen aller Welt zum Sühneopfer für unsere Schuld gemacht. Durch
sein Blut, das er am Kreuz vergossen hat, ist die Sühne geschehen, und durch
den glauben kommt sie uns zugute. (Römer 3, 24-25)
ð So hatte Gisela eine
ausgezeichnete Botschaft für die Menschen, die sie liebte: Glaubt an Jesus
Christus, der für Eure Schuld am Kreuz gestorben ist, dann wird euch Gott reich
beschenken und euch das Wichtigste geben, das ein Mensch je bekommen kann: das
Ewige Leben.
ð Könnte Gisela meinen
Ausführungen folgen, so würde sie mir mit Freuden zustimmen und zunicken, wie
sie das oft tat, wenn jemand von Jesus und der Erlösung durch ihn erzählten. Es
war eben das, was sie selber erlebte und in ihrem Lebenslauf so schilderte:
An diesem
Sonntag habe ich mein Leben Jesus übergeben mit der Bitte, dass ER mich führe
und durch dieses Erdenleben leite. Das war die wichtigste Stunde meines Lebens
und machte mich froh, dass Jesus mich leiten werde als sein Kind.
ð Könnte Gisela
nochmals etwas zu uns sagen, dann würde sie bestimmt sagen, dass doch alle, die
das Geschenk Gottes noch nicht angenommen haben, das doch unbedingt tun
sollten.
ð Gisela ist nun
friedlich eingeschlafen, denn sie war in ihrem Glauben an Jesus fest verankert
und geborgen.
ð Wir bleiben zurück
und es ist vor allem für Dich Fritz ein tiefer Einschnitt in Deinem Leben. Zeit
Deines Lebens hast Du mit Deiner Mutter im gleichen Haushalt gelebt und als
ihre Kräfte nachliessen, hast Du für sie gesorgt.
ð Du hattest wirklich
eine wunderbare Mutter. Ich freute mich immer darüber, wenn ich sah, wie
dankbar sie für Dich war und wie sie dich bewundern konnte. Sie konnte richtig
von ihrem Fritz schwärmen, wie gut Du Deine Arbeit machst und wie fleissig du
bist.
ð Das wird Dir bestimmt
fehlen. Aber nicht nur die Bewunderung, sondern auch die vielen Anliegen, die
sie vor Gott bewegte.
ð Niemand wird Dir
Deine Mutter ersetzen können, wir können Dir höchstens da und dort helfen und
so gut es geht unterstützen, aber Deine Mutter kann niemand ersetzen.
ð Aber eines kannst Du
tun. Du kannst weiter dem Vorbild deiner Mutter folgen und in jeder Situation,
sei sie durch Freude oder Leid geprägt, auf Jesus sehen ihm vertrauen. So wie
der Vers es sagt, den du aus den Psalmen für die Todesanzeige gewählt hast:
Welche auf den
Herrn sehen, die werden erquickt, und ihr Angesicht wird nicht zuschanden. (Psalm
34, 6-9)
ð Das kannst Du tun. Es
ist ein Wort, das Dir Gott selbst nach dem Heimgang deiner Mutter aufs Herz
gelegt hat.
Schluss
ð Gisela Höhn ist uns
vorausgegangen, sie hat ihr Leben vollendet.
ð Sterben war für sie
nie die letzte Station, denn sie wusste, dass es etwas viel Grösseres und
Herrlicheres gibt, das sie in dieser Welt nie bekommen wird! Niemand und
nichts, kann ihr das wegnehmen, was Gott schon in sie hineingelegt hat, weder
Leben noch Tod.
ð Das ewige Leben, dass
Gott bei ihrer Bekehrung, in der wichtigsten Stunde ihres Lebens, wie sie im
Lebenslauf geschrieben hatte, in sie hineinlegte, ist stärker als der Tod, denn
Jesus sagt:
Jesus spricht zu ihr:
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben,
auch wenn er stirbt. (Johannes 11, 25)
ð Das ist unser Trost: Gisela
Höhn lebt, obgleich sie gestorben ist. Und alle, die mit ihr diesen Glauben
teilen, werden sie wiedersehen in der Ewigkeit bei Gott dem Schöpfer.
Amen
Die Gnade
unsres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des
heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen. (2. Korinther 13, 13)