Diese Frau
war leicht behindert. Später lag sie über Jahre im Krankenhaus und konnte
sich nicht mehr selber im Bett umdrehen. Ihre Ausstrahlung zeugte aber von
einem tiefen Glauben und Vertrauen in Jesus. Namen
geändert.
Abdankung von Frida Hauser
Freitag, 16. Dez. 1994, 14.00 Uhr
Gestorben: 9. Dez. 1994
Bei der
Aufbahrung
Wie sich ein
Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten.
Denn er weiß,
was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.
Ein Mensch ist
in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde;
wenn der Wind
darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.
Die Gnade aber
des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten.
Psalm 103, 13-17a.
Nachdem es dem
allmächtigen Gott gefallen hat, Frida Hauser aus diesem Leben abzurufen, müssen
wir ihren Leib dahingeben:
Erde zur Erde,
Staub zum Staub (1. Mose 3, 16).
Im Predigerbuch
lesen wir: Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und
der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat. Prediger 12, 7.
Herr, lehre mich
doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat und ich
davon muss.
Siehe, meine
Tage sind eine Handbreit bei dir, und mein Leben ist wie nichts vor dir.
Wie gar
nichts sind alle Menschen, die doch so sicher Leben.
Sie gehen
daher wie ein Schatten und machen sich viel vergebliche Unruhe; sie sammeln und
wissen nicht, wer es einbringen wird.
Nun, Herr,
wessen soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich. Psalm 39, 5-8.
Þ
Hören
wir auf Gottes Wort:
Was du
säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. 1.Korinther 15, 36.
So auch
die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen
unverweslich.
Es wird
gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in
Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft.
Es wird
gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. 1.Korinther
15, 42-44a.
Þ
Jesus
sagt:
Ich bin die
Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er
stirbt. Johannes 11, 25.
Herr Gott,
du misst uns die Zeit unseres Leben zu; du bestimmst Beginn und Ende. Du
Schöpfer des Himmels und der Erde.
Wir danken
Dir, dass Frida Hauser durch den Glauben an deinen Sohn Jesus Christus in
Frieden mit Dir Herr sterben durfte. Wir sind dankbar sie in Deiner guten Hand
zu wissen.
Du hast Frida
Hauser ewiges Leben geschenkt, dass ist unser Trost, wir danken dir dafür.
Amen.
Þ
Paulus
sagt der Gemeinde, wie sie sich trösten sollen, über denen, die verstorben sind,
er schreibt:
Kommen wir nun zur Frage nach den Gläubigen, die
schon gestorben sind. Es liegt uns sehr daran, Geschwister, dass ihr wisst, was
mit ihnen geschehen wird, damit ihr nicht um sie trauert wie die Menschen, die
keine Hoffnung haben.
Nun, wir glauben doch, dass Jesus ‘für uns’ gestorben
und dass er auferstanden ist. Dann wird Gott aber auch dafür sorgen, dass die,
die im Vertrauen auf Jesus gestorben sind, mit dabei sein werden, wenn Jesus in
seiner Herrlichkeit kommt.
Ausserdem können wir euch unter Berufung auf ein Wort
des Herrn versichern, dass sie uns gegenüber, soweit wir bei der Wiederkunft
des Herrn noch am Leben sind, in keiner Weise benachteiligt sein werden. Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen,
ein lauter Befehl wird ertönen, und auch die Stimme eines Engelfürsten und der
Schall der Posaune Gottes werden zu hören sein.
Daraufhin werden zuerst die Menschen auferstehen, die
im Glauben an Christus gestorben sind. Danach werden wir - die Gläubigen, die
zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sind - mit ihnen zusammen in den Wolken
emporgehoben, dem Herrn (Jesus) entgegen, und dann werden wir alle für immer
bei ihm (bei Jesus) sein.
Tröstet euch gegenseitig mit dieser Gewissheit! 1.Thessalonicher
4,13-18.
Sie werden Gott schauen
Einleitung
Þ
Auf
der Todesanzeige lesen wir, dass Frida Hauser allen Verwandten, Freunden und
Bekannten folgendes zum Abschied sagen möchte:
Freuet Euch,
dass unser Herr Jesus Christus mich heute zu sich in die Ewigkeit heimgeholt
hat. Er hat mich in langer Krankheitszeit stets begleitet und mich nun von
allen irdischen Beschwerden erlöst. Nun darf ich ihn und seine Herrlichkeit
schauen.
Þ
Wer Frida
Hauser in ihrer Krankheitszeit begleitet hat, versteht die Freude, die Frida Hauser
hier zum Ausdruck bringt. Es entsprach ihrem sehnlichsten Wunsch, von ihrem
Körper befreit zu werden, der sie über Jahre peinigte.
Þ
Wir
dürfen dankbar sein, dass nun dieses Leiden ein Ende gefunden hat.
Þ
Frida
Hauser wünschte, dass wir uns über zwei Verse aus der Bibel bei dieser
Abdankung Gedanken machen. Zwei Verse, die sehr viel mit ihrem Leben zu tun
haben. Zwei Verse, die uns selbst ins Nachdenken und zum Handeln bringen
sollen.
I.
Selig sind die reinen Herzens sind (Matthäus
5,8)
Þ
Der
erste Vers ist aus der Bergpredigt. Jesus sagt:
Selig sind, die
reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Matthäus 5, 8.
Þ
Genau
das war die Hoffnung, die Frida Hauser in ihrer ganzen Schwachheit durchs Leben
getragen hat. Sie wusste, es kommt der Tag, da werde ich Gott schauen. Es kommt
der Tag, wo das Wort aus dem letzten Buch der Bibel in Erfüllung gehen wird, wo
es heisst:
Und Gott wird
abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch
Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Offenbarung 21,4.
Þ
Das
erste ist nun vergangen. Das bewegte Leben ist nun zur Ruhe gekommen. Wie
vorbildlich ist es, wenn ein Mensch, der ein schweres Leben hinter sich hat,
sagen kann:
Ich bedaure es
nicht, dass ich so schwere Wege geführt wurde. Aber jetzt freue ich mich
natürlich auf die Herrlichkeit, besonders nach dem Lesen des Buches „Das
Schönste kommt noch“.
Þ
Das
Schönste kommt noch. Das ist nicht ein billiger Trost für Menschen, die auf der
Schattenseite des Lebens stehen. Es handelt sich nicht um einen psychologischen
Trick, der hilft das Leid zu ertragen.
Þ
Dieses
Wissen um die kommende Herrlichkeit ist begründet im Wort Gottes. So lesen wir
im Johannesevangelium:
Jesus spricht zu
ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird
leben, auch wenn er stirbt. Johannes 11, 25.
Þ
Das
glaubte Frida Hauser felsenfest. Sie hat sich nicht auf einen billigen Trost
eingelassen, sondern auf Gottes Wort, das sich ganz bestimmt erfüllen wird.
II. Gottes Kind geworden (Johannes 1, 12)
Þ
Ein
zweiter Vers soll uns noch beschäftigen, der das Leben von Frida Hauser
grundlegend veränderte. Er wurde auch auf die Todesanzeige gedruckt. Er steht
im Johannesevangelium:
Wie viele ihn
aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an
seinen Namen glauben. Johannes 1, 12.
Þ
Diese
Entdeckung hat ihr Leben verändert. Hier ist die Quelle Ihrer Hoffnung. Sie hat
Jesus in Ihr Leben gebeten und dadurch ist sie ein Kind Gottes geworden.
Þ
Das
konnte Sie ihr Leben lang nicht für sich behalten. Es war ihr ein grosses
Anliegen, diese Entdeckung anderen Menschen weiterzusagen.
Þ
Bibellesen
und beten gehörten nun ganz selbstverständlich zu ihrem Leben. In ihrer ganzen
Schwachheit scheute sie keine Mühe sich bei der Verbreitung dieser frohen
Botschaft zu beteiligen.
Þ
Sie
verteilte Schriften der Blättermission. In der Kinderarbeit durfte sie Kindern
den Weg zu Jesus zeigen. Auch die weltweite Mission lag ihr am Herzen.
Þ
Ihr
Leben drückt aus, was Gott dem Paulus sagte:
Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 2. Korinther 12, 9.
Þ
Ein
Beispiel dafür, dass für Gott niemand zu schwach ist. Keiner ist für ihn
unbrauchbar, solange er sein Leben in seinen Dienst stellt.
Þ
Ich
denke, Frida Hauser wählte diesen Vers aus dem Johannesevangelium noch aus
einem anderen Grund. Einerseits, weil sie damit aussagt, wie sich Ihr Leben
veränderte, andererseits möchte sie alle, die Jesus noch nicht in ihr Leben
aufgenommen haben, einladen, dies ihr gleich zu tun.
Þ
Unabhängig
wie alt sie sind. Sie können heute Jesus in ihr Leben aufnehmen. Denken Sie
bitte nicht für Frida mag dies wohl gut gewesen sein, aber für mich nicht.
Þ
Es
ist auch für sie gut. Gerade eine Beerdigung soll uns die elementaren Fragen
des Lebens in Erinnerung rufen. Im einem Psalm steht:
Lehre uns
bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Psalm 90, 12.
Þ
Es
ist wichtig zu wissen, ob wir so wie Frida Hauser dem Sterben entgegengehen
können, oder ob wir von Zweifel und Ängsten gequält werden.
Þ
Wir
können Gott nicht begegnen, weil wir durch und durch Sünder sind. Einzig dann,
wenn wir uns durch seinen Sohn Jesus Christus versöhnen lassen, der an unserer
Stelle am Kreuz gestorben ist.
Gott hat alles
durch Jesus mit ihm versöhnt, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.
Kolosser 1, 20.
Þ
Gott
hat Friede gemacht, wir müssen diesen Frieden annehmen. Das ist sein Angebot.
Das ist auch der Wunsch von Frida Hauser, wenn Sie diesen Schritt noch nicht
getan haben.
Wie viele ihn
aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an
seinen Namen glauben. Johannes 1, 12.
Þ
Nehmen
Sie doch Jesus auf.
Schluss
Þ
Frida
Hauser hat ihr Leben vollendet. Wir dürfen getröstet werden durch das Wissen um
ihr Vertrauen in ihren Herrn, Jesus Christus.
Þ
Sie
wusste, dass ihr Sterben nicht die letzte Station sein wird, denn das ewige
Leben, das Gott in sie hineingelegt hatte ist stärker als der Tod.
Þ
Das
ist unser Trost: Frida Hauser lebt, obgleich sie gestorben ist. Und alle die
mit ihr diesen Glauben teilen, werden sie wieder sehen in der Ewigkeit bei Gott
dem Schöpfer, denn das Schönste kommt noch!
Amen
Die Gnade unsres
Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen
Geistes sei mit euch allen! Amen. 2.Korinther 13, 13.