Das war ein
sehr netter Mann, aber ein grosser Skeptiker. Er wollte Jesus nicht
wirklich in sein Leben einladen, obwohl er oft darauf aufmerksam gemacht
wurde. Ich wurde gebeten die Abdankung zu halten. Namen
geändert.
Abdankung von
Walter Rensch
Freitag,
16. Januar 2004
Gestorben: 9. Januar 2004
Geboren: 2. Juli 1911
Am Grab
Wie ein Vater
mit seinen Kindern
Erbarmen hat,
so hat der HERR Erbarmen mit denen, die ihn ehren. (Psalm 103,13)
Er weiß, was
für Geschöpfe wir sind; er kennt uns doch: Wir sind nur Staub! (Psalm 103,14)
Der Mensch ist
so vergänglich wie das Gras, es ergeht ihm wie der Blume im Steppenland: (Psalm
103,15)
Ein heißer
Wind kommt - schon ist sie fort,
und wo sie
stand, bleibt keine Spur von ihr. (Psalm 103,16)
Doch die Güte
Gottes bleibt für immer bestehen; bis in die Zukunft gilt sie denen, die ihn
ehren. (Psalm 103,17)
Nachdem es dem
allmächtigen Gott gefallen hat, Walter Rensch aus diesem Leben abzurufen,
müssen wir seinen Leib dahingeben:
Erde zur Erde,
Asche zur Asche, Staub zum Staub.
Im
Predigerbuch lesen wir:
Der Leib kehrt
zur Erde zurück, aus der er entstanden ist, und der Lebensgeist geht zu Gott,
der ihn gegeben hat. (Prediger 12, 7)
HERR, zeige mir,
wie kurz mein Leben ist und dass mein Ende unausweichlich kommt; mach mir
bewußt, wie wenig mir noch bleibt! (Psalm 39,5)
Die Länge
meines Lebens - ein paar Handbreit; ein Weilchen nur, ein Nichts in deinen
Augen. Wie fest meint jeder Mensch zu stehen und ist in Wahrheit nur ein Hauch!
(Psalm 39,6)
Er kommt und
geht wie die Bilder eines Traums; er ist geschäftig und lärmt - für nichts; er
sammelt und speichert und weiß nicht, wer's bekommt. (Psalm 39,7)
Herr, was hab
ich da noch zu erhoffen? Ich setze meine ganze Hoffnung auf dich! (Psalm 39,8)
Herr Gott, du misst
uns die Zeit unseres Lebens zu; du bestimmst Beginn und Ende. Wir beugen uns
unter Deinen Willen und wollen Deine Entscheidung, dass Du Walter Rensch
abberufen hast, respektieren.
Sorge Du dafür,
dass wir dich in allem als Herrn erkennen, der voll Gnade und Barmherzigkeit
ist.
Amen
In
der Abdankungshalle
Lehre uns bedenken,
dass wir sterben müssen
Psalm 90,12
Einleitung
ð Walter Rensch erreichte ein recht hohes Alter. Dieses Jahr
wäre er 93 Jahre alt geworden. Doch schränkte sich sein Lebensraum je länger je
mehr ein. Er, der gerne unterwegs war und es liebte zu wandern, war plötzlich
ans Haus und schliesslich ans Bett gebunden.
ð Er war eine ganz besondere Persönlichkeit. Wir müssen von
einem sehr freundlichen und liebenswerten Menschen Abschied nehmen. Er war ein
sehr aufmerksamer Mann, der auf Menschen eingehen konnte, sich aber auch gerne
zurückzog und über das Leben nachdachte. Er dachte aber nicht nur über das
Leben, sondern auch über das Sterben nach. So verfasste er bereits vor 13
Jahren einen Lebenslauf, also zu der Zeit, als seine Frau noch lebte, für den
Fall, dass er sterben würde.
ð Das ist schon sehr bemerkenswert, denn oft weichen die Leute
dieser Wirklichkeit aus. Er wollte sich diesem letzten Wegstück stellen. In
seinen Terminkalender legte er einen Zettel, auf den er zwei Bibelverse aus
Psalm 90 notierte. Offenbar, um den letzten Fragen nicht aus dem Weg zu gehen:
Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch
kommt, so sind's achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch
nur vergebliche Mühe; denn es fähret
schnell dahin, als flögen wir davon. (Psalm 90,10)
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass
wir klug werden. (Psalm 90,12)
ð Walter Rensch war sich also bewusst, dass das Sterben eine
Herausforderung ist und dass man über das Leben nicht reflektieren kann, wenn
man diese letzte Station ausblendet.
ð Wir sind nun hier, um von ihm Abschied zu nehmen. Doch
nehmen wir nicht einfach Abschied von einem lieben und wertvollen Menschen,
sondern wir merken, dass es zutiefst unser eigenes Leben betrifft, denn wir
stehen vor der Wirklichkeit der Vergänglichkeit des Lebens. Jeder von uns muss
einmal dieses Wegstück gehen.
ð So werden wir durch diesen Tod in der Hektik unseres Alltags
plötzlich mit den Fragen über Sinn und Ziel unseres Lebens konfrontiert. Was
soll denn unser Leben, all unsere Anstrengungen, all unser Kampf und die Not, all
unser Glück und Freude, wenn wir am Ende doch alles und alle zurücklassen
müssen?
ð Was ist denn unser Leben? In der Bibel finden wir diese
Frage auch:
Was ist euer Leben?
ð die Antwort lautet:
Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und
dann verschwindet. (Jakobus 4, 14)
ð Wir werden nirgends so eindringlich und unausweichlich mit
dem Leben konfrontiert, wie wenn wir dem Tod begegnen. Darum lesen wir im Psalm
90, die Bitte des Mose:
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass
wir klug werden.( Psalm 90,12)
ð Und der weise König Salomo schreibt in seinem Predigerbuch:
Es ist besser, in ein Haus zu gehen, wo man trauert,
als in ein Haus, wo man feiert; denn da zeigt sich das Ende aller Menschen, und
der Lebende nehme es zu Herzen! / Trauern ist besser als Lachen; denn durch
Trauern wird das Herz gebessert. / Das Herz der Weisen ist dort, wo man
trauert, aber das Herz der Toren dort, wo man sich freut. (Prediger 7, 2-4)
ð Unser Leben muss sich nicht in ständiger Traurigkeit
bewegen. Wir dürfen aber der Frage nach dem Ziel unseres Lebens nicht
ausweichen. Wir sollten uns mit unserer Vergänglichkeit auseinandersetzen,
damit wir klug werden und unser Leben richtig einrichten.
ð Wir sollten nicht ruhen, bis wir eine Antwort haben und die
Werte in unserem Leben erkennen, die über den Tod hinaus Bedeutung haben.
ð Diese Werte werden uns durch Jesus gegeben. Er sagt von
sich:
Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich
gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu;
er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan. (Johannes 5, 24)
ð Der Glaube an Jesus Christus ermöglicht uns den Tod zu
überwinden, denn darum ist Jesus in die Welt gekommen, dass er die Schuld, die
auf uns lastet auf sich nimmt.
ð Dies erreichte er durch sein Sterben am Kreuz. Wer nun an
Jesus glaubt bekommt ewiges Leben. Darin lag der Sinn der Sendung Jesu in diese
Welt. Die Liebe zu uns Menschen bewegte Gott dazu, seinen Sohn für uns zu
opfern. In der Bibel steht:
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen
eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden,
sondern das ewige Leben haben. (Johannes
3, 16)
ð Und dieser Jesus sagte zu Marta, die über den Tod ihres
Bruders sehr traurig war:
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich
glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; / und wer da lebt und glaubt an
mich, der wird nimmermehr sterben. (Johannes 11, 25-26)
ð Dies sind Worte der Hoffung und der Freude, die über den Tod
hinweg bestand haben. Unsere einzige Aufgabe besteht darin, dass wir Jesus glauben und unser Leben in der
Abhängigkeit von ihm leben.
ð Die Konfirmationsverse, die Walter Rensch und seine Frau Klara
bekommen hatten zeigen das sehr schön auf. Er bewahrte diese Urkunden gut auf.
ð Am 1. April 1928 bekam Walter Rensch zu seiner Konfirmation
einen Vers aus dem Buch Hosea:
So bekehre dich nun zu deinem Gott, halte fest an
Barmherzigkeit und Recht und hoffe stets auf deinen Gott! (Hosea 12, 7)
ð Zwei Jahre später, erhielt seine Frau Klara am 6. April 1930
zur Ihrer Konfirmation einen Vers aus dem Korintherbrief, der aufzeigt, was
geschieht, wenn sich ein Mensch durch den Glauben an Jesus Christus Gott
zuwenden:
Darum: Ist
jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Kor 5, 17)
ð Wer nicht weiss wie dies geschehen kann, darf sich gerne an
mich wenden, ich werde dies gerne ausführlicher aufgrund der Bibel erklären.
Schluss
ð Nun bleibt uns nichts anderes übrig, als von Walter Rensch
Abschied zu nehmen. Alle die in gekannt haben, werden in als einen
liebenswürdigen Menschen in Erinnerung behalten. Für Dich Heidi und Franz, aber
auch für die Enkel und Urenkel, geht das Leben weiter. Aber die Einladung von
Jesus bleibt für uns alle bestehen:
Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von
eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen. Nehmt mein Joch
auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So
werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. (Matthäus 11, 28-29)
Und der Friede
Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in
Christus Jesus. (Philipper 4, 7)
Der HERR segne euch und beschütze euch! (Numeri 6, 24)
Der HERR blicke euch freundlich an und schenke euch
seine Liebe! (4.Mose 6, 25)
Der HERR wende euch sein Angesicht zu und gebe euch
Glück und Frieden! (4. Mose 6, 26)