Das Himmelreich ist…
…wie ein Abenteuer
Reihe: Das
Himmelreich ist… (1/4)
Schriftlesung: Matthäus 13, 24-30 + 36-43
Jesus erzählte der Menge noch ein anderes Gleichnis: „Mit dem
Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte.“ Matthäus
13, 24.
„Eines Nachts, als alles schlief,
kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und machte sich davon.“ Matthäus
13, 25.
„Als dann die Saat aufging und
Ähren ansetzte, kam auch das Unkraut zum Vorschein.“ Matthäus 13, 26.
„Da gingen die Arbeiter zum
Gutsherrn und fragten: ‚Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät?
Woher kommt jetzt dieses Unkraut?’“ Matthäus 13, 27.
„’Ein Feind von mir hat das
getan’, gab er zur Antwort. Die Arbeiter fragten: ‚Möchtest du, dass wir
hingehen und das Unkraut ausreissen und einsammeln?’“ Matthäus 13, 28.
„’Nein’, entgegnete der Gutsherr,
‚ihr würdet mit dem Unkraut auch den Weizen ausreissen.’“ Matthäus 13, 29.
„’Lasst beides miteinander
wachsen, bis die Zeit der Ernte da ist. Dann werde ich zu den Erntearbeitern
sagen: Reisst zuerst das Unkraut aus, sammelt es ein und bündelt es, um es zu
verbrennen, und dann bringt den Weizen in meine Scheune!’“ Matthäus 13, 30.
Dann trennte sich Jesus von der
Menge und ging ins Haus. Dort wandten sich seine Jünger an ihn und baten ihn:
„Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!“ Matthäus 13, 36.
Jesus antwortete: „Der Mann, der
den guten Samen sät, ist der Menschensohn.“ Matthäus 13, 37.
„Der Acker ist die Welt. Der gute
Same sind die Kinder des Himmelreichs, das Unkraut sind die Kinder des Bösen.“ Matthäus
13, 38.
„Der Feind, der das Unkraut sät,
ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt, und die Erntearbeiter sind die
Engel.“ Matthäus 13, 40.
„Der Menschensohn wird seine Engel
aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere zu
Fall gebracht und die ein gesetzloses Leben geführt haben, Matthäus 13, 41.
und werden sie in den Feuerofen
werfen, dorthin, wo es nichts gibt als lautes Jammern und angstvolles Zittern
und Beben.“ Matthäus 14, 42.
„Dann werden die Gerechten im
Reich ihres Vates leuchten wie die Sonne. Wer Ohren hat, der höre!“ Matthäus 14,
43.
Einleitende Gedanken
Jesus erzählte den Menschen viele Geschichten, aus ihrem Alltagsleben und erklärte mit diesen einfachen Erzählungen tiefgründige Wahrheiten. Diese Geschichten bezeichnet man als Gleichnisse. Sie werde oft so, wie in diesem Kapitel 13, des Matthäusevangeliums eingeführt:
Mit dem Himmelreich ist es wie… Matthäus 13, 24.
Jesus beschrieb das Himmelreich mit einem Vergleich. Eben:
Mit dem Himmelreich ist es wie… Matthäus 13, 24.
Natürlich kann man mit einer Geschichte das Himmelreich nicht erklären. Genauso wenig, wie wir einem Menschen, der noch nie Schnee gesehen hat, mit einem einzigen Beispiel erklären könnten, wie Schnee ist. Wir würden mit verschiedenen Bildern aus seiner bekannten Welt, die verschiedenen Eigenschaften des Schnees zu erklären versuchen (Watte – Eis usw.).
So macht das Jesus auch in diesen Gleichnissen über das Himmelreich. Keines dieser Gleichnisse kann das Himmelreich erschöpfend erklären. Jedes Gleichnis zeigt einen wichtigen Aspekt des Himmelreichs auf.
Deshalb werden wir uns mit 6 dieser Erzählungen beschäftigen und dadurch einiges über das Himmelreich lernen.
Heute:
Das Himmelreich ist wie ein Abenteuer.
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Die Geschichte war für die Menschen, die Jesus zuhörten
leicht verständlich. Jeder der Zuhörer kannte die Schwierigkeiten, die es gibt,
wenn man Weizen sät. Die Ausgangslage ist einfach.
„Mit
dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker
säte.“ Matthäus 13, 24.
Doch der beste Same kann nicht verhindern, dass Unkraut
wächst. Das wissen alle, die einen Garten pflegen. So geschah es auch bei
diesem Mann, der guten Samen säte, aber es war noch viel schlimmer, denn
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„Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte
Unkraut zwischen den Weizen und machte sich davon.“ Matthäus 13, 25.
Dieses Unkraut wurde böswillig gesät. Deshalb wuchs viel
mehr Unkraut, als üblich. Ein Feind säte böswillig Unkraut in diesen Acker.
Eine durchaus gängige Art, wie sich Menschen damals rächten. Folgendes Ereignis
ist bekannt:
Ein armer
Bauer, der sein Vieh auf fremdem Land weiden liess, wurde vom Besitzer des
Landes angezeigt und auf Grund dieser Anzeige bestraft. Der arme Bauer erzählt selbst, wie er sich dafür rächte:
„Am Ende des Sommers ging ich in das Tal hinunter, in welchem es Schilfgras
gibt. Ich pflückte die Rispen und entnahm ihnen die Samenkörner. Als mein Feind
Abu Jasin seinen Acker frisch gepflügt hatte, der an einer Quelle lag und somit
genügend Feuchtigkeit hatte, warf ich den Schilfgrassamen hinein. Ehe das nächste Jahr
kam, war der Acker dicht voll Schilfgras. Und von jenem Tage bis heute sind
zwanzig Jahre vergangen, ohne dass der Besitzer darin eine Furche ziehen konnte
wegen der Menge des Schilfs. Die Ölbäume (die da standen) verdorrten und er
hieb sie ab.[1]
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Solche Racheakte waren üblich und im Fall des Weizens besonders
verheeren, denn
„Als dann die Saat aufging und Ähren ansetzte, kam auch
das Unkraut zum Vorschein.“ Matthäus 13, 26.
Erst als der Weizen Ähren ansetzte, wurde das Unkraut
sichtbar, denn erst in diesem Stadium kann man den Unterschied des Unkrauts vom
Weizen fesstellen.
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Die Ausleger sind sich einig darüber, dass es sich hier um
den Taumellolch handeln muss, der genau diese Eigenschaften besitzt. Er ist dem
Weizen verblüffend ähnlich und erst im fortgeschrittenen Stadium, kann man den
Taumellolch vom Weizen unterscheiden.
Dieses Unkraut wurde von einem Feind in den Acker gesät
und es ist verständlich, dass die Arbeiter bei ihrem Gutshern vorstellig
werden.
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„Da gingen die Arbeiter zum Gutsherrn und fragten: ‚Herr,
hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt jetzt dieses
Unkraut?’“ Matthäus 13, 27.
Die Dichte des Unkrauts hatte sie offensichtlich
verblüfft. Sie wussten wohl, dass es bei jedem Feld Unkraut gibt, aber dieses
Ausmass an Unkraut überschritt das normale Mass bei weitem. Der Gutsherr war
sich dessen bewusst und antwortete:
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„’Ein Feind von mir hat das getan’.“ Matthäus 13, 28.
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Die Arbeiter zeigten sich sehr hilfsbereit und fleissig,
sie fragen ihren Herrn:
„‚Möchtest du, dass wir hingehen und das Unkraut
ausreissen und einsammeln?’“ Matthäus 13, 28.
Sie wollten den Acker von allem Störenden befreien. Sie
wollten dem Weizen den nötigen Platz zur ungehinderten Entfaltung verschaffen.
Doch der Herr lehnte ab.
Eigentlich leicht verständlich, wie Jesus diese Geschichte
erzählte. Doch die Jünger verstanden den tieferen Sinn nicht und sie baten
Jesus, als sie mit ihm allein waren:
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„Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!“ Matthäus
13, 36.
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Jesus erklärte ihnen das Gleichnis:
Der Mann der den guten Samen sät ~ Menschensohn ~ Jesus
Acker ~ Welt
Guter Same ~
Kinder des Himmelsreichs
Unkraut ~
Kinder des Bösen
Feind ~
Teufel
Ernte ~ Ende
der Welt
Erntearbeiter ~ Engel
Hatte Jesus nicht noch eine Gruppe vergessen? Klar - eine
Gruppe fehlt noch. Wer weiss welche?
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Es sind die Arbeiter des Gutsherrn.
Wem könnten die Arbeiter entsprechen?
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Man kann davon ausgehen, dass sich die Jünger in dieser
Gruppe erkannten und Jesus es deshalb nicht nötig fand, diese Deutung
vorzunehmen.
Die Jünger Jesu sind die Leute, die das Feld in Ordnung
bringen möchten. Sie waren bereit, dafür viel zu investieren. Sie scheuten
weder Zeit noch Arbeit. Sie wollen den Weizen vor diesem Unkraut retten. Das
ist sehr beachtlich und anerkennenswert.
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Doch erinnert mich das sofort an die Begebenheit, als
Jesus nach Jerusalem reiste und die Jünger beauftragte, in einem Dorf in
Samaria eine Unterkunft zu suchen. Aber in diesem Dorf wollte niemand Jesus
eine Unterkunft geben. Das ärgerte die Jünger ausserordentlich und Jakobus und
Johannes fragten Jesus:
„Herr, sollen wir
befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?“ Lukas 9, 54.
X
Sie wollten Ordnung schaffen! Ausreissen, was sich ihnen
in den Weg stellt. Das Unkraut vernichten, doch
Da wandte sich Jesus zu ihnen um und wies sie streng
zurecht. Lukas 9, 55.
Hier zeigt sich die Sehnsucht, die auch in uns schlummert.
Die Sehnsucht nach einem schönen, angenehmen Leben. Ein Leben, das von Macht
und Einfluss geprägt ist. Ein Leben, in dem alles Störende aus der Welt
geschafft werden kann. Dafür wären wir bereit, viel zu tun. Wir stehen in der
Gefahr, den Himmel zu erzwingen. Wir wollen den Himmel auf dieser Erde
schaffen.
Wir möchten heute die Macht, die wir morgen erst bekommen.
Wir wollen heute den Einfluss, den wir erst in der Herrlichkeit haben werden.
Wir wollen heute den Frieden und die Freude, was uns erst für die Ewigkeit
versprochen ist. Wir wollen die Welt erobern, damit wir in Zukunft den Lauf der
Welt bestimmen können.
Gott verbietet uns das. Das Himmelreich beginnt zwar auf
dieser Erde, doch solange wir auf dieser Erde leben, ist es nicht unsere
Aufgabe Gericht über die Menschen auszuüben, die Jesus verachten. Das Unkraut,
das uns fast erdrückt, darf von uns nicht ausgerissen werden.
Paulus schrieb einmal den Korinthern, sie sollten nichts
mit Menschen zu tun haben, die Unzucht treiben. Die Gemeinde dachte
offensichtlich sofort an Menschen, die ausserhalb der Gemeinde standen. Paulus
insistierte in einem nächsten Brief, er meinte:
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Dabei dachte ich natürlich nicht an Menschen, mit denen
ihr zwar in dieser Welt zu tun habt, die aber Gott nicht kennen. Wenn ihr den
Kontakt mit allen vermeiden wolltet, die ein unmoralisches Leben führen,
geldgierig sind, andere berauben oder Götzen anbeten, bliebe euch nichts
anderes übrig, als die Welt zu verlassen. 1. Korinther 5, 10.
Um jedes Missverständnis ausser Kraft zu setzen, schrieb
er:
X
Darum schreibe ich euch jetzt noch einmal
unmissverständlich: Habt mit niemand etwas zu tun, der sich zur Gemeinde zählt
und trotzdem ein unmoralisches Leben führt oder geldgierig ist, Götzen anbetet,
Verleumdungen verbreitet, ein Trinker ist oder andere beraubt. Lasst einen
solchen Menschen also auch nicht mehr an euren gemeinsamen Mahlzeiten
teilnehmen. 1. Korinther 5, 11.
Was gehen Euch die Leute an, die ausserhalb der Gemeinde
stehen? Oder anders gefragt: Wer hat Euch gesagt, ihr sollt Unkraut ausreissen?
X
Ist es etwa unsere Aufgabe, über die zu Gericht zu sitzen,
die ausserhalb der Gemeinde stehen? Seid ihr nicht vielmehr verpflichtet, eure
eigenen Leute zur Verantwortung zu ziehen? 1. Korinther 5, 12.
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Gott allein wird über die Gericht halten, die nicht zur
Gemeinde gehören und keine Kinder Gottes sind!
Über die draussen wird Gott selbst das Urteil sprechen.
Schliesst also den, der Böses tut, aus eurer Gemeinschaft aus! 1.
Korinther 5, 13.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Lukas 9, 51-56, Johannes 8, 44; 1. Korinther 5, 9-13; 2. Johannes 7
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Es ist also nicht die Aufgabe der Jünger, Gerichtshandlungen zu vollziehen. Sie müssen diese verheerende Situation auf dem Ackerfeld aushalten. Sie müssen es ertragen, dass das Feld mit Unkraut übersät ist.
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Der Gutsherr begründet dies auch:
„’Nein’, entgegnete der Gutsherr, ‚ihr würdet mit dem
Unkraut auch den Weizen ausreissen.’“ Matthäus 13, 29.
Sie wären gar nicht in der Lage, diese Arbeit richtig zu verrichten. Sie würden grossen Schaden anrichten, denn die starken Wurzeln des Taumellolchs würden die feineren Wurzeln des Weizens mitreissen.
Erst wenn das Feld zur Ernte reif ist, wird das Unkraut separiert, aber nicht von den Jüngern, sondern von den Engeln.
Paulus wusste, wie beschränkt wir in unserem Urteil sind. Er schrieb den Korinthern, dass er sogar im Urteil gegenüber sich selbst äusserst vorsichtig sei.
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Ich wüsste zwar nicht, dass ich mir etwas hätte zuschulden
kommen lassen, aber damit bin ich noch nicht gerechtfertigt. Entscheidend ist
das Urteil, das der Herr über mich spricht. 1. Korinther 4, 4.
X
Urteilt also nicht vorschnell, sondern wartet, bis der
Herr komMatthäus Er wird alles
Verborgene ans Licht bringen, alles, was jetzt noch im Dunkeln liegt, und wird
die geheimsten Gedanken der Menschen aufdecken. Dann wird jeder von Gott die
Anerkennung bekommen, die er verdient. 1. Korinther 4, 5.
Das Gericht gehört Gott allein. Der Acker beschreibt übrigens die Welt, nicht etwa die Gemeinde, wie das gewisse Ausleger deuten, denn wenn die Gemeinde Jesu das Ackerfeld wäre, würde in ihr ein unentwirrbares Gemisch von Gut und Böse sein. Doch der Leib Jesu soll rein gehalten werden, wie das Paulus deutlich machte, wie wir bereits hörten:
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Über die draussen wird Gott selbst das Urteil sprechen.
Schliesst also den, der Böses tut, aus eurer Gemeinschaft aus! 1. Korinther 5, 13.
Das enge Nebeneinander in dieser Welt, von Menschen die Jesus angenommen haben und jenen, die Jesus ablehnen oder einfach nicht wahrnehmen wollen, ist die Wirklichkeit in diesem Zeitalter. Gott will bis zur Ernte alles nebeneinander stehen lassen. Wenn Jesus wieder auf diese Erde kommen wird, dann wird das Feld geerntet und der Weizen und Lolch voneinander getrennt werden. Damit müssen wir leben, das gehört zum Stadium des Himmelreichs, in dem wir jetzt leben. Gott wird zu seiner Zeit richten, wie Paulus dies in aller Deutlichkeit den Christen in Rom schrieb:
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Rächt euch nicht selbst, liebe Freunde, sondern überlasst
die Rache dem Zorn Gottes. Denn es heisst in der Schrift: „Das Unrecht zu
rächen ist meine Sache, sagt der Herr; ich werde Vergeltung üben.“ Römer 12, 19.
Das wird Gott tatsächlich tun und so, wie es in diesem Gleichnis erzählt wird, nämlich dann, wenn das Feld zur Ernte reif ist. Dann wird das ganz radikal und gerecht geschehen. Da wird nur das Unkraut verbrannt und der Weizen wird bewahrt werden.
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„Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie
werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere zu Fall gebracht und die
ein gesetzloses Leben geführt haben, Matthäus 13, 41.
X
und werden sie in den Feuerofen werfen, dorthin, wo es
nichts gibt als lautes Jammern und angstvolles Zittern und Beben.“ Matthäus 13,
42.
X
„Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters leuchten
wie die Sonne. Wer Ohren hat, der höre!“ Matthäus 13, 43.
Aber bis es soweit ist, bis wir wie die Sonne leuchten werden, müssen wir die Welt ertragen. Das Himmelreich beginnt in dieser Welt, in der es viel Unkraut gibt, ja, man muss leider sagen, das Unkraut den Weizen zu erdrücken droht. Wir würden dieses Unkraut, wie die Jünger, manchmal am liebsten ausreissen. Wir würden gerne den Himmel erzwingen, damit wir den Versuchungen nicht mehr ausgesetzt wären. Doch es ist nicht unsere Aufgabe. Wir dürfen den Himmel nicht erzwingen. Wir haben in dieser Zeit ganz andere Aufgaben.
Wir müssen die Welt ertragen. Wir müssen uns damit abfinden, dass Gott seine Güte sowohl den Christen, wie den Nichtchristen gleichermassen zukommen lässt. Jesus sagte:
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Gott lässt seine Sonne über Bösen und Guten aufgehen und
lässt es regnen für Gerechte und Ungerechte. Matthäus 5, 45.
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Die Anforderungen an uns sind gross. Fast übermenschliches
wird von uns erwartet:
Segnet die, die euch verfolgen; segnet sie, verflucht sie
nicht. Römer 12, 14.
Wir sollen sogar darauf bedacht sein, dem
Unkraut zu gefallen!
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Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Bemüht euch um ein
vorbildliches Verhalten gegenüber jedermann. Römer 12, 17.
Soweit es an uns liegt, haben wir dafür zu sorgen, dass wir mit allen in Frieden leben.
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Wenn es möglich ist und soweit es an euch liegt, lebt mit
allen Menschen in Frieden. Römer 12, 18.
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Unsere Art in der Welt zu leben, ist eben
ganz anders. Wir kämpfen zwar, aber mit völlig anderen Mitteln, als das in der
Welt üblich ist, so erklärte Paulus:
Ich bin zwar nur ein Mensch, aber ich kämpfe nicht nach
Menschenart. (2. Korinther 10, 3)
X
Meine Waffen in diesem Kampf sind nicht die eines
schwachen Menschen, sondern die mächtigen Waffen Gottes. Mit ihnen zerstöre ich
feindliche Festungen: Ich bringe falsche Gedankengebäude zum Einsturz (2. Korinther
10, 4)
X
und reisse den Hochmut nieder, der sich der wahren
Gotteserkenntnis entgegenstellt. Jeden Gedanken, der sich gegen Gott auflehnt,
nehme ich gefangen und unterstelle ihn dem Befehl von Christus. (2. Korinther 10,
5)
Wir müssen diese Welt ertragen. Wir leben mit anderen Massstäben und das ist eine grosse Herausforderung, deren sich Jesus voll bewusst war. Deshalb sagte Jesus seinen Jüngern:
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Die Welt würde euch lieben, wenn ihr zu ihr gehören
würdet, denn die Welt liebt ihresgleichen. Doch ihr gehört nicht zur Welt; ich
habe euch aus der Welt heraus erwählt. Das ist der Grund, warum sie euch hasst.
Johannes 15, 19.
Weil das für uns so schwierig ist, bat Jesus seinen Vater:
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Bald bin ich nicht mehr in der Welt, ich komme ja zu dir.
Sie aber sind noch in der Welt. Vater, du heiliger Gott, der du mir deine Macht
gegeben hast, die Macht deines Namens, bewahre sie durch diese Macht, damit sie
eins sind wie wir. Johannes 17, 11.
Wir sind dazu berufen, diese Welt zu
ertragen, bis zu dem Tag, an dem die Ernte reif sein wird. Dann wird sich alles
ändern. Dann wird sichtbar, wer wir wirklich sind.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 5, 45; Matthäus 24, 31; Römer 12, 9-21; 1. Korinther 4, 1-5; 2. Korinther 10, 3-5; Johannes 15, 19; Johannes 17, 11+13; 1. Petrus 2, 11!; 1. Johannes 3, 2
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Schlussgedanke
Das Himmelreich ist wie ein Abenteuer. Wir bewegen uns auf einem gefährlichen Gelände, das von Menschen dominiert wird, die von Jesus nicht viel bis gar nichts halten. Ja, Menschen, die sich sogar gegen uns stellen, uns verspotten und im schlimmsten Fall verfolgen.
In diesem Umfeld sind wir gefordert, als Kinder Gottes zu leben und andere Verhaltensweisen an den Tag zu legen, als das die Welt tut. Das ist doch Abenteuer pur!
Das Himmelreich beginnt in dieser Welt. Aber es ist noch nicht der Himmel, die Herrlichkeit auf die wir warten. Lehnen wir uns nicht zurück. Versuchen wir nicht, den Himmel zu erzwingen.
Lassen wir uns vielmehr auf das Abenteuer ein, trotz allen Widerwärtigkeiten Jesus treu zu dienen.
Gut, das wir das alles nicht aus eigener Kraft bewältigen müssen. Gott bereitete uns vor, damit wir durchhalten können. Wie Jesus seinen Jüngern sagte:
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Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden
habt. In der Welt werdet ihr hart bedrängt. Doch ihr braucht euch nicht zu
fürchten: Ich habe die Welt besiegt. Johannes 16, 33.
Bibelstellen
zum Nachschlagen: Matthäus 3, 12; Johannes 16, 33
Amen