Lebe mit
Jesus
Kolosser 2, 4-7
Jürg Birnstiel
09.10.2000
Gliederung
I. Engagiert (4-5)
A. Schutz vor Betrügereien (4)
B. Mit der Gemeinde verbunden (5)
II. Lebt mit Jesus (6-7)
A. Jesus aufnehmen
B. Mit Jesus leben
III. Überfliessender Dank! (7b)
Einleitung
Text lesen: Kol. 2,1-4
ð Indem, was Paulus hier der Gemeinde sagt, will er sie davor schützen, dass sie sich nicht durch verführerische Reden vom gesunden Glauben abbringen lassen. Konkreter wird Paulus noch auf diese Sachen später eingehen, aber wir können schon einmal eines festhalten: Wenn wir vor falschen Lehren, vor Verführung geschützt sein wollen, dann müssen wir uns Klarheit darüber verschaffen, wer Jesus ist. Je klarer unser Bild von Jesus ist, desto leichter können wir falsche und verführerische Meinungen erkennen.
ð Nun sagt Paulus:
Obwohl ich fern von euch bin, bin ich im Geist bei euch und freue mich zu sehen, wie fest ihr zusammenhaltet und wie unerschütterlich euer Vertrauen auf Christus ist.
ð Was müssen wir wohl darunter verstehen. Hatte Paulus besondere Fähigkeiten, dass er unbemerkt, praktisch unsichtbar in einer Gemeinde präsent sein kann?
ð Diese Aussage kostete mich doch einige Überlegungen und ich bin zu folgendem Schluss gekommen:
ð Paulus spricht hier nicht vom Heiligen Geist. Die Bibel gebraucht dasselbe Wort für den Heiligen Geist, wie für unseren Geist, also unsere Fähigkeit zu denken. Im Römerbrief wird das in einem Vers deutlich:
Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind. Rö.8,16.
Weitere Stellen: 1.Kor.5,3-5!; 7,74; 2.Kor.7,1;
Apg.5,1-11 werden.
ð Paulus wurde von Epaphras über über die Gemeindesituation unterrichtet. Seit diesem Tag beschäftigt er sich gedanklich mit der Gemeinde in Kolossä. Er freut sich über den Glauben, von dem er gehört hat. Er ist bewegt!
So habt ihr's gelernt von Epaphras, unserm lieben
Mitknecht, der ein treuer Diener Christi für euch ist, / der uns auch berichtet
hat von eurer Liebe im Geist. / Darum lassen wir auch von dem Tag an, an dem
wir's gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten... Kol.1,7-9a.
ð Gemeinde zeichnet sich einmal mehr dadurch aus, dass sie aus Menschen besteht, die Christus angenommen haben. Gemeinde und christliches Leben überhaupt, kennt nur diese eine Grundlage, dass man Christus angenommen hat.
ð Wie wir im Johannesevangelium lesen:
Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben. Joh.1,12.
ð Jesus sagte zu Nikodemus:
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Joh.3,3.
ð Diese Neugeburt geschieht in der Hinwendung zu Christus, indem ich meine Sünden bekenne und IHN in mein Leben einlade.
ð Ich kann fromm sein, aber nicht wiedergeboren. Ich kann viel von und über Jesus sprechen, aber ihn noch nie in mein Leben eingeladen haben.
ð Nun sagt Paulus. So wie ihr Jesus aufgenommen habt, so lebt nun auch mit ihm! Ist denn das nicht selbstverständlich? Muss Paulus das hier wirklich nochmals sagen? Ist dieser Satz nicht einfach überflüssig?
ð Bestimmt ist es nicht überflüssig. Nehmen wir als Beispiel die Ehe, die wir in der Bibel oft finden als Beispiel für unsere Beziehung zu Gott.
ð Auf die Ehe bezogen würde man sagen: Ihr habt nun geheiratet, lebt jetzt aber auch wie ein Ehepaar.
ð Man kann nämlich jemanden heiraten und trotzdem aneinander vorbei leben. So kann ich Jesus in mein Leben einladen und trotzdem leben, als ob Jesus nicht wirklich existiert.
ð Hier meine ich, macht Paulus etwas ganz wichtiges deutlich. Er zeigt uns ein klares Wachstumsprinzip auf.
ð Meiner Überzeugung gemäss müsste man hier übersetzen:
Lebt mit Christus, damit ihr verwurzelt, erbaut und im Glauben befestigt werdet.
ð Wenn wir mit Christus leben, dann wird das eine automatische Folge sein, dass wir im Glauben gefestigt werden.
ð Bsp.
Fit werden = trainieren, dann wirst du fit.
Bäume am Waldrand sind stehengeblieben, sie konnten bessere Wurzeln schlagen,
weil sie mehr dem Wind ausgesetzt sind.
ð Wir verwechseln gerne das was, wir wissen mit dem, was wir leben sollen. Unser Glaube ist dann mehr eine Wissenschaft, als eine Täterschaft. Anstelle von Glauben tritt dann „geistliches know how“ Ich möchte hier das mit einer Grafik deutlich machen.
Folien
ð Beispiele von Forderungen: Wir müssen mehr beten; Wir müssen mehr in der Bibel lesen.
ð Dank und Freude am Herrn sind wesentliche Merkmale der Gläubigen.
ð Sind wir wirklich dankbar, oder sind wir bereits nüchtern und abgeklärt?
ð Tragen wir die Freude am Herrn im Herzen, damit sie niemand sieht?
ð Der Psalm 95 ruft auch ganz deutlich zur Anbetung auf:
Kommt herzu, laßt uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unsres Heils! / Laßt uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen im jauchzen! Ps.95,1+2.
ð Verlernen wir doch nie das Danken.
Schluss
ð Zusammenfassung
ð Wir brauchen nur darum besorgt zu sein, dass wir mit Jesus in Verbindung bleiben – ihm vertrauen. Fragen, was ihm wichtig ist, was ihm gefällt. Alles andere geschieht dann automatisch.
ð Wir müssen uns nicht darauf konzentrieren verwurzelt und auferbaut zu werden. Wir können uns einzig allein auf Jesus konzentrieren, dann geschieht alles andere wie von alleine.
Amen