Der
Heilige Geist macht mutig
Reihe: Kraft
von oben! (4/4)
Schriftlesung: Apostelgeschichte 4, 23-31
I. Wir
lassen uns nicht entmutigen!
1. Der Boden erbebt, sozusagen ein örtliches
Erdbeben.
2. Sie werden vom heiligen Geist erfüllt.
3. Und sie reden das Wort Gottes in Freimut.
Sobald Petrus und Johannes wieder auf
freiem Fuß waren, gingen sie zu den Mitchristen und berichteten ihnen, was die
führenden Priester und die Ratsältesten zu ihnen gesagt hatten. Die Reaktion der Versammelten auf das, was
sie hörten, war, dass sich alle gemeinsam und einmütig an Gott wandten. Mit
lauter Stimme beteten sie: »Du großer Herrscher! Du bist es, der den Himmel,
die Erde und das Meer geschaffen hat, ´das ganze Universum` mit allem, was
darin ist. Du bist es auch, der durch
unseren Vater David, deinen Diener, geredet hat, als dieser, vom Heiligen Geist
geleitet, sagte: ›Was soll das Aufbegehren der Nationen? Was bringt es den
Völkern, nutzlose Pläne zu schmieden?
Die Könige dieser Welt haben sich zum Angriff bereitgemacht, und die
Machthaber haben sich miteinander verbündet zum Kampf gegen den Herrn und gegen
seinen Gesalbten.‹ Und so ist es
tatsächlich gekommen: Hier in dieser Stadt haben sich Herodes und Pontius
Pilatus zusammen mit den heidnischen Nationen und den Stämmen Israels gegen
deinen heiligen Diener Jesus verbündet, den du gesalbt hast. Doch indem sie so vorgingen, ist genau das
eingetreten, was du in deiner Macht vorherbestimmt hattest und was nach deinem
Plan geschehen sollte. Höre nun, Herr,
wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und
unerschrocken deine Botschaft zu verkünden.
Erweise deine Macht, und lass durch den Namen deines heiligen Dieners
Jesus Kranke geheilt werden und Wunder und außergewöhnliche Dinge
geschehen!« Nachdem sie in dieser Weise
gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, an dem sie versammelt waren. Sie
wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten die Botschaft Gottes
weiterhin frei und unerschrocken. (Apostelgeschichte 4, 23-31)
Einleitende Gedanken
Als an Pfingsten der Heilige Geist ins Leben eines jeden
Christen kam, verbreitete sich in der Folge das Evangelium in atemberaubender
Geschwindigkeit. Jesus hatte es den Jüngern zuvor gesagt, dass sie durch den
Heiligen Geist dazu befähigt würden.
X
„Wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr
mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine
Zeugen zu sein - in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und überall sonst auf
der Welt, selbst in den entferntesten Gegenden der Erde.“ (Apostelgeschichte 1,
8)
Der Aufbruch war gewaltig. Allein nach der Pfingstpredigt des
Petrus bekehrten sich etwa 3'000 Menschen (Apostelgeschichte 2, 41).
X
„Viele nahmen die Botschaft an, die Petrus ihnen
verkündete, und liessen sich taufen. Durch Gottes Wirken wuchs die Gemeinde an
diesem Tag um etwa dreitausend Personen.“ (Apostelgeschichte 2, 41)
X
Das war erst der Anfang.
„Jeden Tag rettete der Herr
weitere Menschen, sodass die Gemeinde immer grösser wurde.“ (Apostelgeschichte 2,
47)
Die Apostel konnten sogar Menschen gesund machen. Als Petrus
und Johannes zum Tempel hinaufgingen heilten sie einen gelähmten Bettler. Dieser
geheilte Bettler jubelte und lobte Gott für das Wunder, das an ihm geschah. Die
Leute im Tempel erkannten ihn und staunten über seine Heilung. So liefen sie dem
geheilten Bettler nach, der wiederum Petrus und Johannes folgte, die zu einer
Halle, der „Halle Salomos“ im Tempel liefen. Petrus nutzte diese Gelegenheit und
sprach zu den Leuten. Auch diese Predigt war ein grosser Erfolg:
X
„Viele von denen, die die Botschaft der Apostel gehört
hatten, kamen zum Glauben an Jesus, sodass die Zahl der Christen auf etwa
fünftausend anwuchs.“ (Apostelgeschichte 4, 4)
Innert weniger Tage 5'000 Menschen, die Christen geworden
sind. Das ist das, was ich mir unter Erweckung vorstelle. Leider habe ich das
noch nie erlebt. Wir sind schon glücklich, wenn nach einer Predigt jemand zu
Jesus findet.
Dieses beeindruckende Wachstum passte der geistlichen Führung
der Juden ganz und gar nicht. Sie waren überzeugt, dass sie mit der Hinrichtung
von Jesus dieser Bewegung den Todesstoss versetzt hätten. Das war eben eine
Fehleinschätzung. Sie ärgerten sich masslos. So wurden Petrus und Johannes im
Tempel verhaftet und über Nacht ins Gefängnis geworfen.
Das war nun der erste gewaltsam Angriff auf die Christen,
nach der Hinrichtung von Jesus. So geht oft wachsende Gemeinde Hand in Hand mit
Verfolgung. Jesus bereitete seine Jünger auf diese Situation vor. Er sagte
ihnen:
X
„Denkt an das, was ich euch gesagt habe: ›Ein Diener
ist nicht grösser als sein Herr.‹ Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch
euch verfolgen.“ (Johannes 15, 20)
Das erfüllte sich also sehr schnell im Leben der Apostel. Amos
nächsten Tag wurden sie vom Hohen Rat in Jerusalem verhört. Sie wurden befragt
mit welcher Kraft und in welchem Namen sie handeln würden.
Sie hätten sich auch einfach darüber freuen können, dass
dieser gelähmte Mann gesund wurde. Das war ihnen offensichtlich egal. Sie
duldeten nicht, dass diese Bewegung wächst. Das war für sie offensichtlich eine
Bedrohung. Nun, Petrus antwortete voll Heiligen Geistes. Seine Antwort gipfelte
in der Aussage:
X
„Bei niemand anderem ist Rettung zu finden; unter dem
ganzen Himmel ist uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir
gerettet werden können.“ (Apostelgeschichte 4, 12)
Sie verwunderten sich, wie Petrus und Johannes, ungelehrte
und einfache Leute, so sprechen konnten.
Sie konnten diese beiden Männer nicht im Gefängnis lassen und
auch nicht bestrafen. Der Druck des Volkes war zu gross, denn dass der 40
jährige Mann, der von Geburt gelähmt war, durch die beiden geheilt wurde,
beeindruckte die Menschen tief. Sie würden es nicht verstehen, wenn die
religiöse Führung, solch vollmächtige Männer bestrafen würde.
So blieb ihnen im Moment nichts anders übrig, als die beiden
zu bedrohen.
X
„Sie untersagten ihnen mit allem Nachdruck, jemals
wieder öffentlich über Jesus zu sprechen oder unter Berufung auf seinen Namen
als Lehrer aufzutreten.“ (Apostelgeschichte 4, 18)
Petrus und Johannes liessen sich durch ihr Drohen nicht
einschüchtern. Selbstbewusst und mutig sagten sie:
X
„Uns ist es auf jeden Fall
unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ (Apostelgeschichte
4, 20)
Trotzdem musste der Hohe Rat die beiden freilassen. Petrus
und Johannes eilten sofort an den Ort, wo die Christen zusammen waren. Sie
berichteten ihnen, was sie erlebt hatten und was die führenden Priester und
Ratsältesten zu ihnen sagten.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der eine und andere über
diesem Bericht erschrocken ist. Man wollte sie Mundtot machen, sie dürfen nicht
darüber sprechen, was ihnen am Herzen liegt.
Menschlich gesehen stehen sie mit dem Rücken zur Wand.
Das kennen wir doch! Obwohl wir von unserer Verfassung her
glauben und sagen können was wir wollen, schätzt man es nicht, wenn wir zuviel
von Jesus sprechen.
Die stille Übereinkunft lautet: Du darfst über alles sprechen
– über Gott und die Welt – aber bitte sage nicht, dass Jesus der einzige Weg
zum ewigen Leben ist. Damit schliesst du alle anders denkenden Menschen aus und
damit verletzt du das Gesetz der Toleranz.
Eingeschüchtert von dieser Überzeugung, wagen wir es kaum
über Jesus zu sprechen.
Wir lassen uns dadurch mundtot machen, obwohl wir eigentlich
alle Freiheiten zur freien Meinungsäusserung hätten. Mancher von uns leidet
unter dieser Sprachlosigkeit.
Was sollen wir angesichts unserer Not tun?
Die Reaktion der Gemeinde in Jerusalem ist für uns vorbildlich.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 10, 20; 28, 19; Markus 13, 11; Johannes 15, 18-21; Johannes 17, 14; Apostelgeschichte 1, 8; Apostelgeschichte 2, 41.47; Apostelgeschichte 3, 1-11; Apostelgeschichte 4, 1-4.12; 1. Johannes 3, 13
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Die Reaktion der Christen finde ich sehr erstaunlich. Man
muss bedenken, mit den 5'000 Christen hatten sie schon ein gewisses
Machtpotenzial. Sie hätten eine Widerstandsbwegung gründen können. Das machten
sie natürlich nicht.
X
Wir betrachten nun die fünf Schritte, die sie in dieser Situation gegangen
sind. Das Gebet war bestimmt länger (erklären)
Als sie hören, was sich im Tempel und vor dem Hohen Rat
abspielte, war es für sie klar, was sie als erstes tun würden. Sie wandten sich
an Gott!
X
„Die Reaktion der Versammelten auf das, was sie hörten,
war, dass sich alle gemeinsam und einmütig an Gott wandten. Mit lauter Stimme
beteten sie.“ (Apostelgeschichte 4, 24)
Sie diskutierten nicht lange, was zu tun sei. Sie waren sich
einige, jetzt kann ihnen nur Gott in seiner Allmacht helfen und sie in dieser
schwierigen Situtation führen.
Mit lauter Stimme beteten sie. Das könnte doch ein Ausdruck
ihrer Hilflosigkeit und vielleicht auch ein Ausdruck ihrer Angst sein.
Sie wollen jetzt Gott ganz und gar vertrauen. Das Gebet ist
ein sichtbarer Ausdruck ihrer Hingabe an Gott und Abhängigkeit von Gott.
Eigentlich ist das ganz selbstverständlich. Würden wir
überhaupt etwas anderes erwarten?
Aber – vielleicht müssen wir mal überlegen, wie wir uns in
schwierigen Situationen verhalten. Ist es unsere erste Reaktion mit unserer Not
zuerst zu Gott zu kommen? Ist Gott in unserem Leben tatsächlich ein
Zufluchtsort? Können wir mit David sagen:
X
„Ich besinge deine Macht, frühmorgens rühme ich deine
Güte; denn du bewahrst mich wie in einer Burg, bei dir finde ich Zuflucht in
Zeiten der Not.“ Psalm 59, 17
|
Nun könnte man denken, dass sie zuerst Ihre Not Gott
schildern. Das wäre auch nicht falsch gewesen, aber sie sagen Gott zuerst, wie
gross er ist – wie mächtig er ist.
X
„Du grosser Herrscher! Du bist es, der den Himmel, die
Erde und das Meer geschaffen hat, das ganze Universum mit allem, was darin ist.“
(Apostelgeschichte 4, 24)
Sie sagen Gott damit, warum sie sich an ihn wenden. Sie
wenden sich an ihn, weil ihm alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist.
Sie sagen Gott, dass sie überzeugt sind, wenn jemand jetzt helfen kann, wer
sonst als ER – der grosse Herrscher, der das Universum geschaffen hat?
Wie gross ist Gott in unseren Augen? Ist er der grosse
Herrscher? Trauen wir ihm alles zu? Sind wir davon überzeugt, dass er alles
unter Kontrolle hat?
Jedenfalls machen sie Gott damit ein grosses Kompliment. Das
ist eigentlich auch das Wesen der Anbetung.
X
Angesichts der Allmacht Gottes fragen sie mit einem Wort aus dem Psalm 2:
„Was soll das Aufbegehren der
Nationen? Was bringt es den Völkern, nutzlose Pläne zu schmieden?“ (Apostelgeschichte
4, 25)
Im Grunde ist es lächerlich, dass die Nationen aufbegehren.
Es ist lächerlich, wenn sie Pläne schmieden. Es nützt ihnen nichts, denn Gott
behält den Überblick und die Kontrolle. Keine Nation kann gegen den Willen
Gottes ein Ziel erreichen.
X
Das ist der zweite Schritt: Wir vergegenwärtigen uns, wer unser Herr ist
und bezeugen ihm unsere tiefe Anerkennung – das ist Anbetung.
In einem dritten Schritt akzeptieren sie, wie Gott in dieser
Zeit handelt. Sie geben ihm recht und sagen ihm, dass er das bereits
angekündigt hat. Es war damit zu rechnen, dass es so kommen würde. Sie sehen
ihr Schicksal im grossen Rahmen der Heilsgeschichte. Aufgrund von Psalm 2 sagen
sie:
X
„Die Könige dieser Welt haben sich zum Angriff
bereitgemacht, und die Machthaber haben sich miteinander verbündet zum Kampf
gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten.“ (Apostelgeschichte 4, 26)
Genau das ist jetzt eingetroffen. Was vor hunderten vor
Jahren in diesem Psalm prophetisch angekündigt wurde, hat sich jetzt vor ihren
Augen erfüllt, sie beten:
X
„Und so ist es tatsächlich gekommen: Hier in dieser
Stadt haben sich Herodes und Pontius Pilatus zusammen mit den heidnischen
Nationen und den Stämmen Israels gegen deinen heiligen Diener Jesus verbündet,
den du gesalbt hast.“ (Apostelgeschichte 4, 27)
Wir wissen Gott, was hier geschah, war kein Unfall. Dir Gott,
ist die Welt nicht entglitten, es musste so kommen, wie es gekommen ist:
X
„Doch indem sie so vorgingen, ist genau das
eingetreten, was du in deiner Macht vorherbestimmt hattest und was nach deinem
Plan geschehen sollte.“ (Apostelgeschichte
4, 28)
Kein einziger versteckter Vorwurf gegen Gott, warum er nicht
anders gehandelt hat. Sie fragen nicht zuerst: Herr warum hast Du das
zugelassen? Herr warum lässt Du uns in eine so bedrohliche, lebensbedrohliche
Lage kommen?
Nein, es ist ihnen klar: So musste es geschehen und wenn wir
jetzt selber verfolgt werden, ist das ganz natürlich, das gehört zu unserem
Leben als Christen. Wir wussten ja, dass es soweit kommen kann.
So sollte es auch bei uns sein, wenn wir wegen unserem
Glauben in Bedrängnis kommen. Wie die Christen damals können wir heute sage:
Herr du hast gesagt:
X
„Man wird euch verraten, verfolgen und töten. Um meines
Namens willen werdet ihr von allen Völkern gehasst werden.“ (Matthäus 24, 9)
X
oder
„Ein Jünger steht nicht über
seinem Meister und ein Diener nicht über seinem Herrn.“ (Matthäus 10, 24)
X
„Der Jünger muss zufrieden sein, wenn es ihm ergeht wie
seinem Meister, und der Diener, wenn es ihm ergeht wie seinem Herrn. Hat man
schon den Hausherrn Beelzebul genannt, dann wird man seine Leute erst recht so
nennen.“ (Matthäus 10, 25)
X
Gerade in widerwärtigen Umständen sollen wir Gott recht geben und nicht
sein Handeln in Frage stellen. Es ist besser, wenn wir die geistlichen
Wirklichkeiten akzeptieren.
Nach diesem langen Teil der Anbetung bringen sie ihre Bitte
vor.
Ich finde es sehr erstaunlich, was die Christen beschäftigt
und welche Hilfe sie von Gott erbitten.
Um was würden wir Gott in dieser Situation bitten?
Wir würden doch eher erwarten, dass sie Gott um Bewahrung
bitten. Dass ihnen nichts Schlimmes zustösst, dass niemand von ihnen
unmgebracht wird.
Sie bitten nicht um Bewahrung – nicht einmal im Ansatz!
X
„Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als
deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden.“ (Apostelgeschichte
4, 29)
Sie bitten, dass der Herr ihnen trotz der beängstigenden
Situation die Freiheit und den Mut schenkt, weiterhin von Jesus zu sprechen.
Die Freiheit und den Mut, von Jesus zu erzählen.
Ist das nicht sehr erstaunlich? Bedrängte Menschen sind so
erfasst von der Botschaft des Evangeliums und vom Auftrag, den sie von Gott
haben, dass sie ohne Rücksicht auf ihre persönliche Situation alles daran
setzen wollen, Gott zu dienen, seinen Auftrag auszuführen, seine Botschaft zu
verbreiten.
Einerseits waren sie zutiefst erschrocken, doch auf der
anderen Seite waren sie nicht bereit, sich einschüchtern zu lassen. Sie wollten
sich nicht mundtot machen lassen.
Sie fühlen sich zwar nicht stark, deshalb wenden sie sich ja
an Gott. Wir haben es nicht mit Helden zu tun, sondern mit ganz normalen
Christen, wie Du und ich. Gerade deshalb, weil sie sich schwach fühlen, bitten
sie Gott um die nötige Kraft, damit sie ihre Aufgabe erfüllen können.
X
Selbst der grosse Paulus fühlte sich schwach auf seinen Missionsreisen.
Den Korinthern gesteht er:
„Ich fühlte mich schwach; ich war
ängstlich und sehr unsicher, als ich zu euch sprach.“ (1. Korinther 2, 3)
Und als Paulus im Gefängnis sass, bat er die Gemeinde in
Ephesus für ihn zu beten, und zwar nicht dafür, dass es ihm gut geht und er
keine Schmerzen haben muss, sondern sie sollen beten, dass er den Mut hat, das
Evangelium zu verkündigen.
X
„Ich bin ja als Gottes Gesandter für das Evangelium
tätig, und gerade deshalb bin ich zur Zeit im Gefängnis. Betet, dass ich meinen
Auftrag erfüllen und diese Botschaft frei und offen weitergeben kann.“ Epheser 6,
20.
Der vierte Schritt besteht im Eingestehen der eigenen Angst und
im Wissen um die Notwendigkeit der Hilfe Gottes.
Wo das Evangelium verkündigt wird, werden wir mit solchen
Spannungen leben müssen.
Es hilft herzlich wenig, wenn wir voreinander das Gesicht
wahren wollen.
Viel besser gestehen wir uns ein, dass wir Schiss und
Herzklopfen haben und uns die Kraft zum Zeugnis fehlt.
X
So besitzen wir die besten Voraussetzungen von Gott selbst die nötige
Kraft zu bekommen – eben, die Kraft von oben.
Nun erbitten sie, was uns vielleicht etwas befremdet. Sie
bitten um Heilungen, Zeichen und Wunder.
„Erweise deine Macht, und lass
durch den Namen deines heiligen Dieners Jesus Kranke geheilt werden und Wunder
und aussergewöhnliche Dinge geschehen!“ (Apostelgeschichte 4, 30)
Sie haben selbst von Wundern gehört und einige haben schon Wunder
miterlebt. Sie wissen, dass das für Gott kein Problem ist. Sie haben erlebt,
wie durch solche Wunder, Menschen viel aufmerksamer zuhörten, was sie von Jesus
erzählten.
Das erlebte Petrus und Johannes kurz bevor sie ins Gefängnis
geworfen wurden. Sie heilten einen Gelämten, worauf ihnen viele Menschen in die
„Halle Salomons“ folgten.
Die Gemeinde traut Gott wirklich alles zu! Sie sehen die
uneingeschränkten Möglichkeiten, die Gott in seiner Allmacht hat. Und sie haben
erfahren, dass durch die Hände der Apostel Zeichen und Wunder geschehen.
Der fünfte Schritt besteht darin, Gott alles zuzutrauen und
von ihm viel zu erwarten.
X
Wir selber sind in unserer Gemeinde auf Wunder angewiesen. Z.B. unsere
Räumlichkeiten bedürfen eines grossen Wunders. Wunder müssen auch geschehen,
dass Menschen zu Jesus finden und unsere Vision Hände und Füsse bekommt:
Wir wollen mit Menschen wachsen,
die durch Begegnungen mit uns zu Jesus finden.
Wir sollten ohne Scheu von Gott Grosses erwarten und von ihm
Grosses erbitten, denn ihm ist alle Macht gegeben.
Wunder sind immer Begleiterscheinungen. Schliesslich geht es
darum, dass Menschen gerettet werden – das ist die Hauptsache.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 59, 17; Matthäus 10, 24-25; Matthäus 24, 9; 1. Korinther 2, 3; Epheser 6, 20; 2. Timotheus 1, 7; 1. Petrus 4, 14
|
Nun geschehen drei gewaltige Dinge.
X
„Nachdem sie in dieser Weise gebetet hatten, bebte die
Erde an dem Ort, an dem sie versammelt waren. Sie wurden alle mit dem Heiligen
Geist erfüllt und verkündeten die Botschaft Gottes weiterhin frei und
unerschrocken.“ (Apostelgeschichte 4, 31)
Das war eine besondere Bestätigung und Bestärkung für die
Christen. Gott zeigte ihnen greifbar seine Gegenwart. Sie hatten nicht auf ein
Erdbeben gewartet. Sie hatten Gott keine Vorschriften gemacht, wie er auf ihr
Gebet reagieren sollte. Das sollten wir auch nicht tun. Wir sollen Gott sagen,
was uns am Herzen liegt und ihm überlassen, wie er darauf reagieren will.
Sie wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, obwohl sie darum
gar nicht gebeten hatten. Sie baten um Mut, damit sie das Evangelium weiter
verkünden können und Gott reagierte darauf, dass er sie mit dem Heiligen
erfüllte.
Das war für die Christen in Jerusalem bestimmt eine
grossartige Erfahrung. Sie erlebten, wie sie durch den Heiligen Geist gestärkt
wurden.
Diese Christen hatten übrigens bereits den Heiligen Geist,
denn sie hatten Busse getan und sich taufen lassen. Ohne den Heiligen Geist –
da bin ich bombensicher – hätten sie nicht so beten können.
Gott berührt sie nochmals ganz besonders mit dem Heiligen
Geist.
Es gibt also solche besondere Erfahrungen mit dem Heiligen
Geist. Das zeigt uns dieses Ereignis in Jerusalem deutlich.
Leider gibt es aber gerade in den Fragen bezüglich des
Heiligen Geistes verschiedene Meinungen, die unter Christen zu grossen
Spaltungen und Trennungen führte.
Auf der einen Seite gibt es die Christen, die meinen, es
würde noch eine besondere Geistestaufe geben. Diese Geistestaufe sei für ein
erfülltes Glaubensleben nötig und das sollte jeder Christ irgendwann nach
seiner Bekehrung erleben.
Eine andere Richtung lehnte jegliche besondere Erfahrung mit
dem Heiligen Geist ab. Der Heilige Geist sei einem bei der Bekehrung gegeben
und dann merke man nichts besonderes mehr. Besondere Erfahrung werden oft
misstrauisch betrachtet und dem Widersacher Gottes zugeschrieben.
Das Eine, wie das Andere Extrem, lehne ich ab.
Hier bezeugt uns die Schrift ganz klar, wie der Heilige Geist
in besonderer Weise wirkt. Die Gläubigen werden mit dem Heiligen Geist erfüllt
und in ihrer schwierigen Situation dadurch besonders gestärkt.
Wer das erleben darf, der soll sich darüber freuen und Gott
danken! Er soll sich nur hüten, solche Erfahrungen in eine unbiblische Lehre
der Geistestaufe oder einer 2. Erfahrung festhalten zu wollen. Als etwas, das
man ab diesem Moment besonders besitzt. Diese Erfahrungen kann man, wenn es
nötig ist xMal im Leben machen.
Wenn wir als Gemeinde in Zürich das Evangelium in die Stadt
verkündigen, werden wir viele Momente erleben müssen, bei denen genau das
geschieht, was hier in Jerusalem geschah, dass der Heilige Geist uns erfüllt,
damit wir das Wort Gottes freimütig verkünden können.
Das Resultat der Erfüllung durch den Heiligen Geist war, dass
sie ihre Angst überwinden konnten und das Wort Gottes mutig weitererzählten, und
das trotz des Verbots und den drohenden Konsequenzen.
Ohne die Kraft von oben, können wir das Evangelium nicht
verbreiten, allein sind wir viel zu feige. Durch die Kraft des Heiligen Geistes
werden wir mutig.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Epheser 3, 16; Philipper 1, 19; 2. Timotheus 1, 14
X
Schlussgedanke
Machen wir es doch wie die Christen Jerusalem. Bitten wir Gott darum, dass er uns die Freiheit und den Mut schenkt, dass wir das Evangelium klar verkündigen.
X
„Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als
deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden.“ (Apostelgeschichte
4, 29)
X
„Erweise deine Macht, und lass durch den Namen deines
heiligen Dieners Jesus Kranke geheilt werden und Wunder und außergewöhnliche
Dinge geschehen!“ (Apostelgeschichte 4, 30)
Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Timotheus 1, 7
Amen