Das Verhältnis der Christen zum Staat
Lukas 20, 20-26
I. Heuchlerisches Glanzstück (20-21)
II. Denkerisches Glanzstück (22-23)
III. Gottes Weisheit (24-26)
Einleitende Gedanken
Morgen feiern wir unseren Nationalfeiertag: den 1. August! Das ist Grund genug, dass wir uns heute Gedanken über unser Verhältnis als Christen gegenüber dem Staat machen.
Das möchte ich anhand einer spannenden Begebenheit im Leben von Jesus tun. Wir lesen dazu zuerst den Abschnitt aus dem Lukasevangelium 20, 20-26.
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Da sie jedoch entschlossen waren, Jesus nicht mehr aus den
Augen zu lassen, beauftragten sie einige Männer damit, ihn zu beobachten. Diese
sollten sich den Anschein geben, als meinten sie es ehrlich, und sollten ihm
eine Äusserung entlocken, die es ermöglichen würde, ihn dem Gouverneur zu
übergeben und ihn verurteilen zu lassen. Lukas 20, 20.
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Sie legten ihm deshalb eine Frage vor. »Meister«, sagten
sie, »wir wissen, dass das, was du sagst und lehrst, richtig ist. Du lässt dich
von keinem Menschen beeinflussen, wie angesehen er auch sein mag. Wenn du
lehrst, wie man nach Gottes Willen leben soll, lässt du dich allein von der
Wahrheit leiten. Lukas 20, 21.
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Ist es nun richtig, wenn wir dem Kaiser Steuern zahlen,
oder nicht?« Aber Jesus durchschaute die List. Lukas 20, 22-23.
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»Zeigt mir eine Silbermünze!«, sagte er zu ihnen. »Wessen
Bild und Name ist hier aufgeprägt?« Sie antworteten: »Das Bild und der Name des
Kaisers.« Lukas 20, 24.
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Da sagte Jesus zu ihnen: »Nun, dann gebt dem Kaiser, was
dem Kaiser gehört, und gebt Gott, was Gott gehört!« Lukas 20, 25.
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Es war ihnen also nicht gelungen, Jesus vor dem Volk zu
einer verfänglichen Aussage zu verleiten. Im Gegenteil, seine Antwort hatte sie
so verblüfft, dass sie nichts mehr zu sagen wussten. Lukas 20, 26.
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Jesus stand unter ständiger Beobachtung der jüdischen
Führer. Sie liessen Jesus beobachten. Es war eine Art Spionagedienst, den sie
aufbauten.
„Sie waren entschlossen, Jesus nicht mehr aus den Augen zu lassen.“ Lukas 20, 20.
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Die Pharisäer und Schriftgelehrten lauerten darauf,
dass Jesus etwas tat oder sagt, womit sie ihn anklagen und beseitigen könnten. Selber
hielten sie sich meist im Hintergrund. Sie sandten eben ihre Spione, darunter
auch Anhänger des Herodes, wie Matthäus berichtet.
„Sie schickten ihre Schüler in Begleitung der Anhänger des Herodes zu Jesus.“ Matthäus 22, 16.
Was hatten die Anhänger der Pharisäer und die Anhänger des Herodes gemeinsam? Welche gemeinsamen Interessen verbanden diese beiden Gruppen, die ansonsten verfeindet waren? Die Pharisäer wollten die Vertreibung der römischen Besatzungsmacht und die Anhänger des Herodes wollten ihre Ziele mit den Römern erreiche.
Die Herodianer waren also Anhänger, während die Pharisäer Erzfeinde der kaiserlichen Herrschaft waren.
Im Grunde verbindet diese beiden Bewegungen nichts, aber der gemeinsame Feind – Jesus – zwang sie offenbar dazu gemeinsame Strategien zu entwickeln.
Ein Phänomen, das heute noch nach denselben Regeln funktioniert. Zwei Gruppen schliessen sich gegen einen gemeinsamen Feind zusammen, obwohl sie in anderen wichtigen Fragen komplett unterschiedliche Meinungen haben.
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„Diese (Spione) sollten sich den Anschein geben, als
meinten sie es ehrlich, und sollten Jesus eine Äusserung entlocken, die es
ermöglichen würde, ihn dem Gouverneur zu übergeben und ihn verurteilen zu
lassen.“ Lukas 20, 20.
Ziel dieser Aktion ist eindeutig: Jesus muss von der Bildfläche verschwinden und das möglichst schnell.
Sie mussten Jesus in die Enge treiben, damit sie ihn schlussendlich als Aufwiegler und Feind des römischen Reiches beschuldigen konnten. Den Rest würden dann die Römer erledigen: Sie würden ihn töten.
Diese Mittelsmänner täuschten vor, sie würden von einer tiefen Gewissensnot gequält. Auf gut Deutsch nennt man das Heuchelei! Sie fragen:
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„Meister, wir wissen, dass das, was du sagst und lehrst,
richtig ist. Du lässt dich von keinem Menschen beeinflussen, wie angesehen er
auch sein mag. Wenn du lehrst, wie man nach Gottes Willen leben soll, lässt du
dich allein von der Wahrheit leiten.“ Lukas 20, 21.
Sie schmieren Jesus Honig um den Mund und bilden sich ein er würde sie nicht durchschauen. Was sie über Jesus sagen ist vollkommen richtig. Sie charakterisieren in nahezu perfekt. Nur glauben sie nicht an das, was sie sagen. David beschreibt in einem Psalm solche Menschen folgendermassen:
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„Süss wie Sahne sind seine Worte, aber sein Herz denkt nur
an Krieg. Glatt wie Öl fliesst seine Rede, doch jedes Wort ist ein spitzer
Dolch.“ Psalm 55, 22.
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Mit schmeichlerischen Worten kann man Menschen fangen
und wehrlos machen, denn niemand kann dem hinterhältigen Angreifer etwas
Konkretes vorwerfen. Gott selbst mahnt den Propheten Jeremia zur Vorsicht
gegenüber solchen Leuten:
„Sei vorsichtig, wenn sie dir freundlich kommen!“ Jeremia 12, 6.
Leider können sich auch Christen untereinander so verhalten. Aber das wird Gott nicht gefallen.
Wenn ich mit jemandem ein Problem habe, dann ist es das Beste, wenn das offen angesprochen wird z.B.: Ich habe gehört du hättest diese Meinung vertreten, habe ich das richtig verstanden, denn ich sehe die Sache etwas anders. Paulus fordert schon die ersten Christen zu einem offenen und ehrlichen Umgang miteinander auf. Den Ephesern schreibt er:
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„Darum legt alle Falschheit ab und haltet euch an die
Wahrheit, wenn ihr miteinander redet. Wir sind doch Glieder ein und desselben
Leibes!“ Epheser 4, 25.
Vor Menschen können wir unsere Motive verbergen, aber nie und nimmer vor Gott.
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Nun stellen sie Jesus die Frage, die sich die Pharisäer
ausgedacht haben:
„Ist es richtig, wenn wir dem Kaiser Steuern zahlen, oder nicht?“ Lukas 20, 22.
Diese Frage ist ein denkerisches Glanzstück. Jesus könnte – und das haben sie erwartet – nur mit JA oder NEIN antworten.
Egal wie Jesus antwortet, die Falle würde in jedem Fall zuschnappen! Sie waren sich sicher, dass Jesus mit dieser Frage Schach Matt gesetzt ist.
Ein cleverer Schachzug, den sie hier machen. Diese Männer waren wirklich intelligent.
Hätte Jesus die Steuerabgabe befürwortet, hätten sie ihn beim Volk Israel blossstellen können, als einer, der die Rechte Gottes und die Hoffnungen Israels verleugnet und mit den römischen Besatzern sympathisiert. Jesus könnte in ihren Augen dann keinesfalls der Messias sein.
Würde Jesus hingegen das Steuerzahlen verbieten, so verklagten ihn die römerfreundlichen Anhänger des Herodes. Sie hätten ihn als Aufwiegler gegen das römische Reich, dem römischen Prokurator zur Hinrichtung vorgeführt.
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Einem Mann namens Judas, der Gründer der
Zelotenbewegung, geschah genau das. Josephus berichtet:
...ein Mann aus Galiläa mit Namen Judas verleitete die Einwohner...zum Abfall, indem er es für einen Frevel erklärte, wenn sie bei der Steuerzahlung an die Römer bleiben und nach Gott irgendwelche sterbliche Gebieter auf sich nehmen würden.[1]
Judas vertrat also die Gesinnung der Pharisäer und in der Apostelgeschichte lesen wir, was mit diesem Judas geschah:
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„Danach, zur Zeit der Volkszählung, trat der Galiläer Judas
auf. Er scharte eine Menge Leute um sich und zettelte einen Aufstand an. Doch
auch er kam um, und alle seine Anhänger zerstreuten sich.“ Apostelgeschichte 5,
37.
Genau das würde mit Jesus geschehen. Wenn er zur Verweigerung von Steuerzahlungen ermutigen würde.
Also sowohl ein JA, wie ein NEIN, wären für Jesus tödlich.
Erschreckend, wie die Bosheit des Menschen zu genialen geistigen Leistungen befähigt.
Doch Jesus konnten sie nicht täuschen, er durchschaute ihre Hinterhältigkeit.
Wer in dieser Art Jesus begegnet, dem wird verborgen bleiben, wer Jesus wirklich ist. Wer nur Argumente gegen Jesus sucht, verschliesst sich den Zugang zu ihm.
Wer aber mit aufrichtigen Fragen zu Jesus kommt, wer wirklich verstehen will, wer Jesus ist, dem wird sich Jesus offenbaren.
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„Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und
wer anklopft, dem wird geöffnet.“ Lukas 11, 10.
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Die Spannung bei den Mittelsmännern und deren Auftraggeber war gross. Was würde Jesus jetzt antworten? Das Beste wäre, er würde das Steuerzahlen verbieten, denn dann könnten sie Jesus gleich den Römern übergeben.
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Aber wie immer unterschätzen sie Jesus total.
„Jesus durchschaute die List.“ Lukas 20, 23.
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Und sagt ihnen:
„Zeigt mir eine Silbermünze!“ Lukas 20, 24.
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Da kramen sie eine Münze hervor. Jesus fragt:
„Wessen Bild und Name ist hier aufgeprägt?“ Lukas 20, 24.
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Die Antwort ist einfach:
„Das Bild und der Name des Kaisers.“ Lukas 20, 24.
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Sie sind etwas verdutzt, denn sie können sich nicht vorstellen, auf was
Jesus hinaus will. Und die Antwort von Jesus ist so schlicht wie genial:
„Nun, dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und gebt Gott, was Gott gehört!“ Lukas 20, 25.
Völlig verdattert standen sie da, damit hatten sie überhaupt nicht gerechnet. Sie hatten sich doch alles so wunderbar ausgedacht. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass Jesus dieser Falle entgehen könnte. Statt sie Jesus verklagen konnten, belehrt Jesus beide, die Pharisäer und Schriftgelehrten, sowie die Anhänger des Herodes.
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Den Pharisäern sagt er: Wenn euch das römische Reich so
zuwider ist, warum benutzt ihr dann die Münzen des Kaisers?
„Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört!“ Lukas 20, 25.
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Den Anhängern des Herodes, die ihre Hoffnung auf das
römische Reich setzen, sagt er:
„Gebt Gott, was Gott gehört!“ Lukas 20, 25.
Wer sich mit Gott anlegt, der wird nie gewinnen.
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„Es war ihnen also nicht gelungen, Jesus vor dem Volk zu
einer verfänglichen Aussage zu verleiten. Im Gegenteil, seine Antwort hatte sie
so verblüfft, dass sie nichts mehr zu sagen wussten.“ Lukas 20, 26.
Still und etwas beschämt zogen sie sich zurück. Jetzt müssen sie sich wieder etwas Neues einfallen lassen.
Jesus entzog sich sehr weise einer äusserst kniffligen Frage und er zeigt uns mit seiner Antwort etwas ganz wichtiges, nämlich: Das Reich Gottes oder auf uns heute bezogen, die Gemeinde Jesu ist in dieser Welt keine politische Bewegung.
Jesus wollte weder die damaligen Staaten umkrempeln, noch wollte er einen Staat im Staat aufrichten. Jesus war eben nicht in dem Sinne ein Revolutionär, wie ihn viele gerne hätten. Seine Revolution war nicht eine Revolution der Systeme, sondern eine Revolution der Herzen.
Bei Jesus werden nicht Systeme und Strukturen verändert. Jesus verändert Menschen. Das ist ein viel schwierigeres Unternehmen, das nicht mittels Gewalt durchgeführt werden kann. Jesus praktiziert, was Paulus den Christen in Rom erklärt:
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„Jeder soll sich der Regierung des Staates, in dem er lebt,
unterordnen. Denn alle staatliche Autorität kommt von Gott, und jede Regierung
ist von Gott eingesetzt.“ Römer 13, 1.
Er fährt dann fort:
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„Gebt jedem das, was ihr ihm schuldet: Zahlt dem, der
Steuern einzieht, die Steuern, zahlt dem Zollbeamten den Zoll, erweist dem
Respekt, dem Respekt zusteht, und erweist dem Ehre, dem Ehre zusteht.“ Römer 13,
7.
Das heisst nicht, dass sich Christen in einem demokratischen Staat nicht einbringen sollen. Aber es heisst, dass sie das mit der nötigen Vorsicht tun sollen.
Eines muss uns ohnehin klar sein: Es wird nie wirklich einen christlichen Staat geben. Hoffentlich wird es immer Christen geben, die sich für politische Ämter zur Verfügung stellen, aber einen christlichen Staat, der sich in allen Bereichen an die Ordnungen Gottes hält, wird es nicht geben.
Das wird es erst im Himmel geben, wenn das Reich Gottes für alle sichtbar sein wird.
Ordnungen, die für die Gemeinde gelten, kann man nicht einfach auf den Staat übertragen. Verlangen wir das vom Staat, dann werden wir zu einer revolutionären Bewegung. Das wollte Jesus gerade nicht.
Wir als Gemeinde sind herausgefordert eine alternative Gemeinschaft zu bilden, die sich an den Ordnungen Gottes orientiert, das ist schon eine sehr grosse Herausforderung.
Welche Meinungen wir vertreten und wie wir unsere Meinungen über ethische und politische Fragen äussern, darin müssen wir sehr vorsichtig und weise sein. Grosse Vorsicht ist geboten, wenn wir beanspruchen unsere Meinung sei von der Bibel autorisiert, d.h. es sei Gottes absoluter Wille.
Ob wir z.B. für oder gegen einen EU Beitritt sind, hat mit der Bibel herzlich wenig zu tun. Jesus hätte sich dazu vermutlich gar nicht geäussert. Wenn wir aber von Christen zum Beispiel erwarten, dass sie gegen den EU Beitritt sein müssen, dann verbinden Menschen, die wir mit dem Evangelium erreichen werden, die Entscheidung Jesus nachzufolgen mit dem EU beitritt. Sie meinen, sie müssten mit ihrer Bekehrung auch gleich gegen einen EU Beitritt sein. So können wir den Menschen unnötige Hindernisse in den Weg legen.
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Wir belasten das Evangelium damit unnötig.
Folie
Übrigens: zu sagen, was nicht richtig läuft ist einfach. Aber eine praktikable Lösung zu finden ist oft enorm schwierig.
Wir sollen mitdenken und im Staat mitarbeiten, aber behalten wir dabei unseren eigentlichen Auftrag im Auge. Wir bauen nicht einen christlichen Staat auf. In erster Linie sollen wir Jesus nachfolgen und ihm dienen.
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Schlussgedanke
Übrigens wurde später Jesus paradoxerweise vorgeworfen, er hätte das Volk aufgehetzt keine Steuern zu bezahlen.
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Der gesamte Hohe Rat erhob sich. Sie führten Jesus zu
Pilatus und trugen diesem ihre Anklage vor. „Wir haben festgestellt“, sagten
sie, „dass dieser Mann unser Volk aufwiegelt; er hält die Leute davon ab, dem
Kaiser Steuern zu zahlen, und behauptet, er sei der Messias und König.“ Lukas 23,
1-2.
Jesus hat durch seine Antwort deutlich gemacht, dass seine Botschaft nicht unsere politischen Systeme revolutionieren will. Sein Ansatz ist bei der Veränderung des Menschen, wenn sich nämlich der Mensch ändert, werden über kurz oder lang Missstände beseitigt werden.
Als Christen müssen ernsthaft überlegen, wie wir uns in unserem Staat verhalten sollen. Darüber herrscht leider viel Unsicherheit unter den Gläubigen.
Achten wir darauf, dass wir dem Staat das geben, was ihm zusteht und Gott das, was ihm gehört.
Eines, was wir tun sollten, egal wie unser Denken über unsere Stellung gegenüber Staat ist, sagte Paulus folgendermassen:
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„Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde
auffordere, ist das Gebet. Es ist unsere Aufgabe, mit Bitten, Flehen und Danken
für alle Menschen einzutreten, insbesondere für die Regierenden und alle, die
eine hohe Stellung einnehmen, damit wir ungestört und in Frieden ein Leben
führen können, das Gott in jeder Hinsicht ehrt und das in allen Belangen
glaubwürdig ist.“ 1. Timotheus 2, 1-2.