Wir
wollen Gott ehren!
Gedanken zu wichtigen Grundwerten
Maleachi 1, 6-10
II. Respektlose Gleichgültigkeit
IV. Menschen werden inspiriert
Einleitende Gedanken
Endlich ist es soweit, dass ihr vom Begegnungszentrum Elim uns besuchen könnt. Covid-19 durchkreuzte unseren Plan radikal und wir mussten die nächsten Schritte neu planen. Leider fallen jetzt die gemeinsamen Gottesdienste in die Sommerferienzeit, in der viele Geschwister abwesend sein werden.
Es sind auch Geschwister abwesend, die zur Risikogruppe gehören und deshalb lieber zu Hause bleiben. Erschwerend sind auch die Abstände, die wir einhalten müssen. Man weiss nie so recht, ob das Gegenüber wegen Corona auf Distanz geht oder ob es andere Gründe für dieses Verhalten gibt. Wie auch immer, machen wir das Beste draus.
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Vor zwei Wochen
begann ich eine Predigtserie mit dem Titel: Der Aufbruch in eine schönere Welt.
Wir schauen uns in dieser elfteiligen Serie die ersten zwölf Kapitel im zweiten
Buch Mose genauer an, wie Israel aus Ägypten ausziehen und in Richtung dem Land
reisen konnte, in dem Milch und Honig fliesst. Das ist ein Bild für Fruchtbarkeit
und Wohlstand.
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Heute unterbreche
ich diese Reihe und werde einige Punkte ansprechen, die in diesem Dossier «Gemeinsam
in die Zukunft» stehen. Dieses Dossier soll aufzeigen, wie unsere zukünftige Gemeinde
gestaltet wird und was uns besonders wichtig ist.
Von grösster Wichtigkeit ist das Glaubensbekenntnis und ich denke, dass wir uns in dem, was wir in diesem Dossier aufgeschrieben haben, einig sind. Verbesserungen in den Formulierungen und Ergänzungen sind immer möglich.
Dem Glaubensbekenntnis folgen neun Aussagen, die wir als Grundwerte verstehen, auf die wir in besonderer Weise achten möchten.
Natürlich können auch diese Punkte da und dort besser und deutlicher formuliert werden und vielleicht werden wir das einmal machen.
In unserer Gemeinde hat die Entstehung dieser Grundwerte eine bestimmte Geschichte. Wer diese Geschichte nicht kennt, fragt sich vielleicht warum das eine oder andere so betont wird oder was damit ausgesagt werden will.
Die ursprüngliche Idee dieser Grundwerte war, dass wir mit wenigen Sätzen zusammenfassen, was wir für unser Gemeindeleben als besonders wichtig erachten. Es sind Zusammenfassungen von Werten, die in der Bibel begründet sind.
Das sind jedoch keine absoluten Massstäbe, vielmehr sind es Überzeugungen, Leitgedanken, die unsere Entscheidungen und unser Handeln beeinflussen sollen. In den vergangenen Jahren wurden diese Werte manchmal mehr und manchmal weniger beachtet. Einige gingen auch in Vergessenheit, bis wir sie uns wieder in Erinnerung gerufen haben.
Nun möchte ich mit euch fünf dieser neun Grundwerte anschauen.
Die ersten vier werde ich kurz und knapp behandeln und den fünften Wert werde ich etwas ausführlicher erklären, weil dieser zurecht Fragen aufgeworfen hat.
Die erste Überzeugung, die für mich, wenn ich die Punkte bewerten müsste, an Bedeutung die meisten anderen Punkte übertrifft, lautet:
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Wir sind überzeugt, dass vollmächtige Lehre Veränderung im Leben
eines Menschen und in der Gemeinde bewirkt. (Römer 12, 7; 2. Timotheus 3, 16-17;
Jakobus 1, 23-25)
Vollmächtige Lehre spricht nicht davon, dass ein Referent vollmächtig und gewaltig spricht. Natürlich ist es angenehmer einem Redner zu folgen, der ein hervorragender Rhetoriker ist. Die Vollmacht liegt aber nicht primär beim Redner, sondern im Wort Gottes, in dem, was die Bibel uns mitteilt. Das Wort Gottes hat Vollmacht und vollmächtige Lehre geschieht dort, wo das Wort Gottes respektiert, ausgelegt und erklärt wird. Daraus resultiert eine gesunde Lehre und gesunde Lehre führt zu einem gesunden Glauben.
Das ist übrigens ein wichtiger Punkt im Hinblick auf die Suche eines Pfarrers. Es muss gut darauf geachtet werden, ob er nicht nur ein guter Redner ist, sondern es ist von grösster Wichtigkeit, dass er vollmächtig lehren kann, denn so werden Christen reifer, freier, mündiger und hingebungsvoller.
Ein weiterer Wert lautet:
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Wir sind überzeugt, dass verlorene Menschen Gott wichtig sind
und daher der Gemeinde wichtig sein müssen. (Lukas 5, 30-32; Lukas 15; Matthäus
18, 14)
Das ist eigentlich selbstredend und doch ist es wichtig, dass wir nie vergessen, dass uns das, was Gott am Herzen liegt, auch uns am Herzen liegen sollte. Für jede Gemeinde ist es eine grosse Herausforderung diesen Wert in der Praxis hochzuhalten. Diese Überzeugung soll uns helfen, dass wir uns immer wieder aus der Gefahr retten, uns um uns selbst zu drehen und die Menschen aus den Augen zu verlieren, die Jesus noch nicht kennen.
Ein nächster Wert lautet:
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Wir sind überzeugt, dass die Gemeinde gesellschaftlich bedeutungsvoll
kommunizieren und handeln sollte, ohne ihre Identität und Lehre zu verleugnen. (1.
Korinther 9, 19-23)
Das bedeutet, wir gestalten z.B. unsere Gottesdienste so, dass ein Freund, Arbeitskollege oder wer auch immer, unseren Gottesdienst besuchen kann und sich kulturell nicht ins letzte Jahrhundert zurückversetzt fühlt. Wenn das nämlich so wäre, dann würden wir die nonverbale Botschaft aussenden, dass der christliche Glaube etwas verstaubt ist und mit dem heutigen Leben nichts zu tun hat.
Ein Besucher, der vom Evangelium keine Ahnung hat, muss in unseren Gottesdiensten verstehen können, um was es uns geht. Er muss dem Inhalt der Lieder folgen können und er muss die Predigt verstehen können. Er muss mit dem, was er hört nicht einverstanden sein, denn bezüglich der Lehre machen wir keine Konzessionen, aber er muss verstehen, was wir Glauben und wie wir denken. Nur so hat er die Möglichkeit sie für oder gegen Jesus zu entscheiden.
Und ein vierter Wert betrifft unsere Fähigkeiten und Gaben.
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Wir sind überzeugt, dass die Gemeinde eine Gemeinschaft von
Dienenden ist, die ihre Gaben zum Dienst für das Reich Gottes einsetzen. (1.
Korinther 12 u. 14; Römer 12; Epheser 4; Psalm 133, 1; Hebräer 9, 14)
Paulus machte deutlich, dass die Gaben dem Reich Gottes dienen sollten und sie kein persönliches Eigentum des Christen sind, die er einfach nur für sich brauchen sollte. Wie die Bibel sagt, haben wir alle verschiedene Gaben und wir denken, dass es optimal ist, wenn sich jeder entsprechend seinen Gaben in die Gemeinde einbringen kann. Persönlich bin ich der Meinung, dass man Gaben nicht erzwingen kann. Wenn jemand als Sonntagsschullehrer nicht geeignet ist, sollte man ihn oder sie nicht mit dem Argument ermutigen, die Gaben würden dann schon kommen. Das funktioniert meistens nicht. Wenn das so wäre, fände ich das super. Ich würde eher empfehlen mit der Idee Sonntagschule zu geben, um zu entdecken, ob Gaben geweckt werden, die in einer Person schlummern und nur darauf warten entfaltet so werden. Die grösste Leidenschaft und Bereitschaft Opfer zu bringen entwickelt sich dort, wo wir unseren Gaben und Fähigkeiten entsprechend der Gemeinde und im Reich Gottes dienen können.
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Jetzt kommen wir
zu dem Wert, den wir anhand eines Bibelabschnittes anschauen werden. Ich habe diesen
Punkt gewählt, weil das der einzige war, auf den wir Rückmeldung bekommen haben.
Es ist die berechtigte Frage, wie man «bestmögliche Qualität» verstehen sollte,
denn man könnte allerlei in diese beiden Worte hineinlegen, was zu einer unguten
Entwicklung führen könnte. Der Satz lautet so:
Wir sind überzeugt, dass bestmögliche Qualität Gott ehrt und Menschen inspiriert. (Kolosser 3, 17; Maleachi 1, 6-14)
Eines möchte gleich vorausschicken: Mit «bestmöglicher Qualität» ist kein Perfektionismus gemeint, denn das würde jedes Gemeindeleben ersticken und niemand würde mehr wagen etwas anzupacken, weil er immer denkt, er würde das nie perfekt genug machen können.
Lesen wir zuerst den Abschnitt aus dem Propheten Maleachi, auf den diese Aussage Bezug nimmt. Maleachi schreibt im Namen Gottes:
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»Ein Sohn ehrt seinen Vater und ein Diener seinen Herrn. Ihr
nennt mich euren Vater, aber ihr ehrt mich nicht! Ihr nennt mich euren Herrn, aber
ihr gehorcht mir nicht!« Das hat der HERR, der Herrscher der Welt, zu euch Priestern
gesagt, weil ihr ihm seine Ehre nehmt und ihn verächtlich behandelt. Aber ihr entgegnet
dem Herrn: »Womit haben wir dich denn verächtlich behandelt?« Maleachi 1, 6.
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Darauf antwortet er: »Ihr habt auf meinem Altar unreine Gaben
dargebracht und da fragt ihr noch: ‘Womit haben wir dich verunreinigt?’ Damit, dass
ihr sagt: ‘Beim Tisch des Herrn kommt es nicht so darauf an!’ So macht ihr mich
verächtlich. Maleachi 1, 7.
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Ihr bringt mir als Opfer ein blindes Tier und denkt: ‘Das ist
doch nicht schlimm!’ Ihr bringt mir ein lahmes oder krankes Tier und denkt: ‘Das
ist doch nicht schlimm!’ Versucht das doch einmal beim Statthalter! Meint ihr, dass
ihr damit seine Gunst gewinnen könnt?«, sagt der HERR, der Herrscher der Welt. Maleachi
1, 8.
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Und nun kommt ihr mit so etwas zu Gott und bittet ihn, dass
er uns seine Gnade erweist! So unsinnig handelt ihr. Bildet ihr euch ein, dass der
Herrscher der Welt sich das gefallen lässt? Maleachi 1, 9.
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»Wenn doch nur jemand die Zugänge zu meinem Tempel verschliessen
würde, damit ihr nicht solche sinnlosen Opfer auf meinem Altar darbringt! Ich kann
euch nicht ausstehen – sagt der HERR, der Herrscher der Welt –, ich nehme von euch
keine Opfer an!» Maleachi 1, 10.
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Ich möchte euch zuerst einen kurzen Überblick über die Geschichte Israels zur Zeit der Könige geben, damit wir sehen, wo man den Propheten Maleachi zeitlich und geschichtlich zuordnen kann.
Maleachi ist das letzte Buch im Alten Testament. Es gehört zum Zwölfprophetenbuch. Wir sprechen meistens von den zwölf kleinen Propheten. Zwischen Maleachi und dem Neuen Testament haben wir eine zeitliche Lücke von ca. 400 Jahren.
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Die Zeit der Könige
Israels begann mit Saul, dem ersten König, dem David folgte, danach kam Davids Sohn
Salomo an die Macht.
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Nach Salomo zerfiel
Israel in zwei Teile. Zehn Stämme lösten sich vom Königshaus in Jerusalem und bildeten
einen eigenen Staat: das Nordreich. Ab diesem Zeitpunkt werden diese zehn Stämme
in der Bibel meist als Israel bezeichnet. Es wird berichtet:
„Israel fiel ab vom Hause David bis auf diesen Tag.“ 1. Könige 12, 19.
Zurück blieb der Stamm Juda mit dem Stamm Benjamin. Das ist jetzt das Südreich und wenn in der Bibel von Juda gesprochen wird, ist meistens dieses Südreich damit gemeint.
Die beiden Königreiche lebten nebeneinander, manchmal bekämpften sie sich und manchmal verbündeten sie sich.
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722 v. Chronik
wurde Israel von den Assyrern besiegt und nach Assyrien deportiert. Die Gründe
dafür könnt ihr gern im 2. Könige 17 nachlesen.
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Juda blieb von
den Assyrern verschont, wurde aber 586 v. Chronik von den Babyloniern besiegt und
in drei Phasen nach Babylon deportiert. So lebte Juda im babylonischen Exil.
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536 v. Chronik
machten sich eine grössere Gruppe unter der Leitung von Serubabel Richtung Jerusalem
auf, um dort den zerstören Tempel und die zerstörte Stadtmauer aufzubauen.
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Maleachi gehörte
zu den drei nachexilischen Propheten. Wann genau er lebte und wirkte weiss man nicht.
Es muss aber zur Zeit Esras und Nehemias gewesen sein.
Jedenfalls war der Tempel bereits aufgerichtet, weil Maleachi davon ausgeht, dass die Priester Opfer darbrachten.
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Die Juden, die aus dem Exil nach Jerusalem zurückkehrten, erlebten, wie grossartig ihnen Gott beim Aufbau des Tempels und der Stadtmauer half. Man würde erwarten, dass das Volk und insbesondere die Priesterschaft voller Freude und Hingabe ihren Gott verehren würden. Doch das war leider nicht so.
Maleachi musste den Priestern im Namen Gottes sagen:
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»Ihr nennt mich euren Vater, aber ihr ehrt mich nicht! Ihr nennt
mich euren Herrn, aber ihr gehorcht mir nicht!« Das hat der HERR, der Herrscher
der Welt, zu euch Priestern gesagt, weil ihr ihm seine Ehre nehmt und ihn verächtlich
behandelt. Maleachi 1, 6.
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Ein starker Vorwurf
Gottes an die Priesterschaft, aber sie konnten damit gar nichts anfangen. Sie schienen
keine Ahnung zu haben, wie sie Gott verächtlich behandelten und so fragten sie:
»Womit haben wir dich denn verächtlich behandelt?« Maleachi 1, 6.
Gott antwortete:
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»Ihr habt auf meinem Altar unreine Gaben dargebracht und da
fragt ihr noch: ‘Womit haben wir dich verunreinigt?’ Damit, dass ihr sagt: ‘Beim
Tisch des Herrn kommt es nicht so darauf an!’ So macht ihr mich verächtlich.» Maleachi
1, 7.
Ihr denkt für Gott reicht ein minimaler Einsatz. Warum sollen wir ihm die besten Tiere opfern? Genau das beklagte Gott:
Das taten sie, obwohl sie wissen mussten, dass Gott das nicht gefallen konnte. In den Anweisungen für die Opfer im 3. Mose steht es klipp und klar:
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„Ihr dürft keine Opfertiere zu mir bringen, die blind, verkrüppelt
oder verstümmelt sind, die Entzündungen oder Hautkrankheiten haben. Solche Tiere
dürfen nicht als Opfer auf meinen Altar kommen.“ 4. Mose 22, 22.
Gott wollte keine Opfertiere, die man für nichts mehr gebrauchen konnte, weil sie verletzt oder krank waren. Gott wollte gesunde Tiere, denn nur so konnte es ein echtes und ernstzunehmendes Opfer sein.
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Damit die Priester
begreifen konnten, was sie taten, forderte sie Gott auf:
«Versucht das doch einmal beim Statthalter! Meint ihr, dass ihr damit seine Gunst gewinnen könnt?» Maleachi 1, 8.
Was wird der Statthalter wohl denken, wenn ihr ihm ein verletztes oder krankes Tier schenkt? Wird er sich geehrt fühlen? Nein, ihr werdet ihn beleidigen. Der Statthalter wird sich über eure Respektlosigkeit und Gleichgültigkeit ärgern.
Strauss
Wenn wir zum Essen
eingeladen sind, nehmen wir auch nicht den verwelkten Blumenstrauss aus der Vase
und bringen ihn unserem Gastgeben, ausser wir hätten die Absicht unseren Gastgeber
zu brüskieren.
Gott meinte, man würde die Eingänge zum Tempel besser schliessen, denn auf solche Opfer verzichte er gern.
Das Problem war hier nicht hauptsächlich das Opfertier, sondern die Einstellung, die mit diesen Opfern Ausdruck fand. Es war die Herzenshaltung gegenüber Gott.
Diese Priester taten nicht das bestmögliche für Gott, sondern sie erledigten ihren Job. Gegen aussen erweckten sie den Anschein, sie würden mit diesen Opfern Gott ehren, doch ihre Herzen waren weit weg von Gott. Sie ehrten Gott nicht, denn wenn sie Gott von Herzen ehren wollten, hätten sie gesunde Tiere geopfert. Der Aufwand wäre deswegen nicht grösser gewesen.
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Wenn wir davon sprechen, dass wir für Gott das bestmögliche machen wollen, sprechen wir von einer Herzenshaltung. Wir verstehen darunter eine ehrende Hingabe, die dadurch Ausdruck findet, dass wir Gott und der Gemeinde gegenüber nicht zu Minimalisten werden.
Bestmögliche Qualität bedeutet, dass wir uns dessen bewusst sind, dass wir unsere Dienste im Reich Gottes und in der Gemeinde letztlich für Gott tun. Er soll durch unser Tun geehrt werden.
Es geht dabei nicht um Äusserlichkeiten, denn es könnte die Gefahr bestehen, dass wir z.B. die Kleiderfrage zu einem Ausdruck von bestmöglich erklären und dann erwarten, dass man am Sonntag bestimmte Kleider tragen sollte und andere nicht. Wir würden uns dann gegenseitig kontrollieren und im schlimmsten Fall an unseren Kleidern den Reifegrad eines Christen beurteilen.
So würden wir in einer Gesetzlichkeit landen, die sich hoffentlich niemand von uns wünscht. Wenige würden dann nämlich diktieren, wie man als Christ zu leben hat.
Bestmögliche Qualität ist eine Haltung, die übrigens die meisten von uns im Beruf ganz selbstverständlich praktizieren.
Wir haben diesen Grundsatz schon viele Jahre in unserer Gemeinde. Die Frage muss gestellt werden: Haben wir in den letzten Jahren immer das Bestmögliche gemacht?
Nein – leider nicht. Nicht alles, was wir getan haben, war das Bestmögliche. Wir hätten vieles besser machen können.
Aber vieles, was wir in den vergangenen Jahren gemacht hatten, war von diesem Gedanken geleitet, dass wir für Gott das Bestmögliche machen wollen. Manchmal ist es uns gelungen und manchmal nicht. Ohne diesen Wert, würde bei uns manches anders aussehen.
Wir wollen uns von diesem Grundwert anspornen lassen. Es geht dabei nicht um einen gegenseitigen Wettlauf, wer was besser macht. Dieser Grundwert soll unsere Entscheidungen und Handlungen beeinflussen. Er soll uns anspornen miteinander vorwärtsgehen und Gott zu ehren, denn als Gemeinde wollen wir Gott gemeinsam ehren.
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Der Grundwert lautet:
Wir sind überzeugt, dass bestmögliche Qualität Gott ehrt und Menschen inspiriert. (Kolosser 3, 17; Maleachi 1, 6-14)
Menschen werden inspiriert. Das ist wie ein Nebeneffekt der bestmöglichen Qualität. Dort wo Menschen sehen, dass man eine Sache wirklich ernst nimmt, dort werden Menschen inspiriert und motiviert.
Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen. Wir hatten in diesem Saal über Jahre eine schlechte Tontechnik. Es wurde immer schwieriger Mitarbeiter für die Tontechnik zu gewinnen, weil es für die Mitarbeiter einfach frustrierend war. Jedes Mal, wenn es durch die Anlage pfiff, rauschte oder knatterte, schauten die Leute zum Techniker.
Jemand spendete nach einigen Jahren einen grösseren Betrag, damit wir uns eine eigene Anlage kaufen konnten. Wir kauften dann eine sehr gute Anlage, die wir heute noch brauchen und wir fanden auch wieder mehr Mitarbeiter für diesen Dienst.
Diese neue Anlage war für unsere Bedürfnisse die bestmögliche Qualität und sie mobilisierte Mitarbeiter, obwohl der Aufwand wesentlich grösser wurde als mit der alten Anlage. Die Mitarbeiter, die technisch interessiert und begabt waren, wurden durch diese neue Anlage motiviert und inspiriert. Die Lobpreisteams wurden neu inspiriert und motiviert ihr Bestes zu geben, weil nun die Stimmen und Instrumente richtig verstärkt werden konnten und die Gemeinde schätze die bessere Verständlichkeit der Predigt und die höhere Qualität der Musik.
Durch all das wird Gott mehr Ehre entgegengebracht und Menschen werden inspiriert ihr Bestes für Gott zu geben.
Ich könnte noch von vielen weiteren Beispielen berichten.
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Schlussgedanke
Natürlich können und sollten wir über diese Grundwerte sprechen. Besser wir klären Missverständnisse und sprechen über unterschiedliche Ansichten, bevor wir uns zusammenschliessen. Jedenfalls würde ich mich sehr freue, wenn unser Zusammenschluss gelingt.
Egal, was jeder von uns über diese Grundwerte denkt, die uns wichtig sind. In einem Punkt werden wir uns garantiert einige sein: Wir wollen Gott ehren, und zwar mit unserem ganzen Sein.
Wir opfern heute keine Tiere mehr, aber unsere Opfer finden durch unsere Haltung Ausdruck. Paulus sagte das einmal so:
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„Ich habe euch vor Augen geführt, Geschwister, wie gross Gottes
Erbarmen ist. Die einzige angemessene Antwort darauf ist die, dass ihr euch mit
eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung stellt und euch ihm als ein lebendiges und
heiliges Opfer darbringt, an dem er Freude hat. Das ist der wahre Gottesdienst,
und dazu fordere ich euch auf.“ Römer 12, 1.