Gott motiviert Menschen,
die hoffnungslos leben
Reihe: Nichts ist unmöglich! (3)
Schriftlesung: Nehemia
2, 11-20
I. Gottes
Herz für hoffnungslose und schwache Menschen
II. Gott motiviert zu riesigen Veränderungen
A. Er motiviert durch einzelne Menschen
1. Nehemia hatte ein klares Ziel
3. Nehemia hatte eine Geschichte
C. Er motiviert durch Überzeugung
Einleitung
í Gott motiviert Menschen, die hoffnungslos leben.
Es gibt so viele Menschen, die hoffnungslos leben. Sie haben keine Zukunft, sie
sehen nicht wie es in ihrem Leben weitergehen könnte.
í Gott kann solche Menschen motivieren. Das
betrachten wir am Beispiel der Geschichte von Nehemia.
í Zuerst müssen wir festhalten, dass Gott ein Herz
für hoffnungslose und schwache Menschen hat. Diese Menschen sind ihm nicht
einfach egal. Das ist wirklich ausserordentlich! Wir fühlen uns eher von
starken und erfolgreichen Menschen angezogen. Bei Gott ist das umgekehrt. Er
achtet besonders auf hoffnungslose und schwache Menschen.
í Als Gott sich ein Volk aussuchte, mit er
Geschichte machen wollte, suchte er sich ein schwaches Volk, wie Mose den
Israeliten sagte:
Der HERR, euer Gott, hat euch unter allen Völkern der Erde
ausgewählt und zu seinem Eigentum gemacht. (5. Mose 7, 6)
Das tat er nicht
etwa, weil ihr grösser seid als die anderen Völker - ihr seid vielmehr das
kleinste unter ihnen! (5. Mose 7, 7)
í Der Prophet Hesekiel verkündet mit einen
eindrücklichen Bild, in welchem Zustand Gott sein Volk erwählte.
Und so erging es dir
bei deiner Geburt: Deine Nabelschnur wurde nicht ordentlich abgeschnitten, du
wurdest nicht gebadet und mit Salz abgerieben, du wurdest nicht in Windeln
gewickelt. (Hesekiel 16, 4)
Niemand kümmerte sich
um dich, niemand hatte Mitleid mit dir und versorgte dich. Du wurdest aufs
freie Feld geworfen, weil niemand dich haben wollte. So erging es dir, als du
geboren wurdest. (Hesekiel 16, 5)
í Niemand kümmerte sich um dieses Kind. Es war
völlig bedeutungslos und dem Abgrund nahe, oder – es war eigentlich schon im
Abgrund. Aber:
Da kam ich vorüber
und sah dich in deinem Blut liegen und zappeln. Ich sagte zu dir: Du sollst
leben! Du sollst leben! (Hesekiel 16, 6)
í Gott nimmt das Schwache und Verwahrloste auf.
Ich bin von dieser Art Gott immer wieder neu überwältig. Jeder Mensch hat somit
die Möglichkeit, mit Gott in Verbindung zu kommen. Ich werde in meinem Leben
kaum die Möglichkeit haben mit einem König oder hohen Regierungsmann zu
verkehren, aber ich stehe in ständiger Verbindung mit dem Höchsten.
í Jesus sagte einmal zu Menschen, die meinten sie
seien besonders ehrenwert und sich darüber empörten mit wem sich Jesus abgab:
Nicht die Gesunden
brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu
rufen, sondern Sünder. Markus 2, 17.
í Wenn Du schwach bist und kein besonderes Ansehen
geniesst, dann bist Du bei Gott genau richtig. Paulus schrieb den Korinthern:
Seht euch doch einmal in euren eigenen Reihen um,
Geschwister: Was für Leute hat Gott sich ausgesucht, als er euch berief? Es
sind nicht viele Kluge und Gebildete darunter, wenn man nach menschlichen
Massstäben urteilt, nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Herkunft.
1. Korinther 1, 26.
Im Gegenteil: Was nach dem Urteil der Welt ungebildet ist,
das hat Gott erwählt, um die Klugheit der Klugen zunichte zu machen, und was
nach dem Urteil der Welt schwach ist, das hat Gott erwählt, um die Stärke der
Starken zunichte zu machen. 1. Korinther 1, 27.
í So ist die Geschichte Gottes mit uns Menschen
ganz stark dadurch bestimmt, dass Gott Menschen hilft, die hoffnungslos leben.
Weisst Du, was Das für Dich bedeutet? In einem Psalm heisst es:
Wenn sie verzweifelt sind und keinen Mut mehr haben, dann
ist er ihnen nahe und hilft. (Psalm 34, 19)
í Ich weiss nicht wie es Dir geht, was Dich
zutiefst bewegt. Vielleicht möchtest Du das niemandem sagen – musst Du auch
nicht, aber eines musste Du wissen: Gott will Dir in dieser Not ganz nahe sein.
Du bist bei ihm deswegen nicht abgeschrieben.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 5. Mose 7, 6-7; Psalm 34, 19;
Psalm 38, 9; Psalm 50, 15; Psalm 86, 7; Psalm 91, 15; Psalm 145, 19; Hesekiel 16,
4-6; Matthäus 11, 25; Markus 2, 17; 1. Korinther 1, 26-28
í Die Juden in Jerusalem waren absolut hoffnungslos.
Sie hatten keine positive Perspektive. Schon 90 Jahre waren vergangen, seit sie
nach Jerusalem zurückkamen. Es wurde schlimmer, nicht besser. Einfach
aussichtslos und frustrierend. Sie mussten das Schreckliche über sich ergehen
lassen. Sie lebten ohne Hoffnung.
í Nehemia brachte durch seinen Einsatz einen riesigen, bis
dahin unvorstellbaren Umbruch zustande. Plötzlich erwachte wieder Hoffnung und
die Niedergeschlagenheit wich dem Mut. Das gelang ihm aber nur, weil Gott im
Hintergrund der eigentliche Motivator war. Wir wollen mal sehen, wie Gott Gruppen
motiviert.
í Gott sandte einen Menschen in das hoffnungslose
Leben der Juden in Jerusalem. Das ist ganz typisch für Gott. Er baut sein
Reich, durch Menschen, die sich in seinen Dienst nehmen lassen.
í Zuerst gewann Gott einen Menschen für sein
Vorhaben und durch diesen Menschen setzte er ein ganzes Volk in Bewegung.
í Gott hätte sein Volk auch durch ein Zeichen
motivieren können. Etwa durch eine Schar Engel, die in der Nacht alle aufweckt
und die zu den Menschen spricht. Er hätte einfach etwas Übernatürliches machen
können. Vielleicht so, wie Gott zu dem Volk sprach, als er ihnen die Zehn
Gebote gab:
Der HERR sprach zu
euch aus dem Feuer heraus. Ihr konntet seine Stimme hören, aber sehen konntet
ihr ihn nicht; da war nur die Stimme. (5. Mose 4, 12)
Er verkündete euch die Zehn Gebote. (5. Mose 4, 13)
í Die Israeliten wollten dann aber nicht mehr,
dass Gott mit ihnen direkt spricht. Sie fürchteten sich. Mose soll das tun.
Nun, handelt Gott sehr selten so. Meistens offenbart sich Gott einem einzelnen
Menschen, der dann wie ein Mittler zwischen IHM und dem Volk stand. Mose ist
ein klassisches Beispiel dafür. Jesus ist der wichtigste Mittler!
í Bis heute gebraucht Gott immer wieder solche
Mittler und über diesen Mittler motivierte er andere Menschen. Deshalb sind
viele bedeutende Werke und Missionen mit Namen von Menschen verbunden.
Bibelstellen zum
Nachschlagen: 5. Mose 4, 12-13
í Nun wollen wir einmal sehen, wie Nehemia die
Juden motiviert. Drei Aspekte sind erkennbar.
1.
Nehemia
hatte ein klares Ziel
í Als Jeremia nach Jerusalem kam, war sein Ziel
ganz klar. Er hätte in einem Satz ausdrücken können, was er erreichen wollte.
Jeder hätte das verstanden. Er wollte die Stadtmauern aufbauen, damit die Juden
sich vor Angriffen und Demütigungen schützen konnten.
í Wenn wir Menschen motivieren wollen, dann muss uns das Ziel
klar sein. Nehmen wir an, ich möchte einen Menschen motivieren, Christ zu
werden. Warum das so wichtig ist, dazu gibt es viele Erklärungen. Z.B. es sei
besser als Christ zu leben. Das Leben mache mehr Sinn. Doch das Ziel lässt sich
so einfach beschreiben, wie das Ziel, das Nehemia mit dem Mauerbau hatte. Das
Ziel ist eindeutig: Ich möchte, dass dieser Mensch in den Himmel kommt.
í Nun, Nehemia hatte ein klares Ziel. Er wusste
genau, was er erreichen wollte. Jetzt musste er, um das Ziel zu erreichen,
einen Plan machen.
Stadtplan von Jerusalem
í Zuerst verschaffte er sich einen Eindruck von
der aktuellen Situation. Er untersuchte die Mauer in der Nacht und merkte sich,
was zu tun wäre. Er überlegte sich, wie er diese Probleme lösen könnte.
3.
Nehemia
hatte eine Geschichte
í Nehemia hatte auch eine Geschichte. Er konnte erzählen, wie
Gott ihn bis hierher führte. Es ist wichtig, dass wir sehr aufmerksam sind und
darauf achten, wie Gott in unserem Leben Geschichte schreibt. Es ist nicht der
einzige Aspekt der zählt, aber es ist ein wichtiger und bedeutender Aspekt.
í Das interessante an der Art wie Nehemia
motivierte ist, dass er nicht seine Berufung in den Vordergrund stellte.
í Er hätte mit wehenden Fahnen in Jerusalem
einziehen können und den Juden die Briefe zeigen und verkünden, dass sie jetzt
alle auf ihn hören müssen, denn er ist von Gott in ganz besonderer Weise
begnadigt. Nein, so machte er es nicht. Er sagte zuerst gar nicht, was seine
Absicht war, zuerst verschaffte er sich einen Überblick. Als er dann die verantwortlichen
Leute zusammengerufen hatte, begann er zuerst mit seinem Vorhaben.
»Ihr seht selbst die
trostlose Lage, in der wir stecken. Jerusalem ist ein Trümmerhaufen, und die
Stadttore sind verbrannt. Kommt, lasst uns die Mauer wieder aufbauen, damit diese
Schande aus der Welt geschafft wird!« (Nehemia 2, 17)
í Zuerst die Analyse der Lage, dann ermutigt er sie,
die Mauer aufzubauen, er wird ihnen auch erklärt haben, wie er sich das vorstellt.
Und dann fügt er noch seine Geschichte dazu.
Ich erzählte ihnen
auch, wie die gütige Hand meines Gottes mir geholfen und was der König mir
gewährt hatte. (Nehmia 2, 18)
í Das war nun der Durchbruch. Plötzlich waren
diese Menschen, die hoffnungslos lebten, voller Tatendrang und Hoffnung, sie
sagten:
»Ja, ans Werk, bauen wir sie auf!« Und sie machten sich mit Eifer an die
Vorbereitungen zu dem wichtigen Unternehmen. (Nehemia 2, 18)
Bibelstellen zum Nachschlagen:
í Wie das so ist, wenn man Mut gefasst hat, ein
Werk mit Gottes Hilfe anzupacken, so machte sich auch schon der Widerstand
breit.
Als Sanballat, Tobija und der Araber Geschem von unserer
Absicht hörten, machten sie sich über uns lustig und sagten: »Da habt ihr euch
etwas Grosses vorgenommen! Ein bisschen zu gross für euch! Wollt ihr euch am
Ende noch gegen den König auflehnen?« (Nehemia 2, 19)
í Oft lassen wir uns einschüchtern, aber Nehemia
lies sich nicht einschüchtern und mutlos machen. Die Juden waren wie
verwandelt. Plötzlich wussten sie: wir werden es schaffen, denn Gott ist mit
uns. Nehemia liess ihnen ausrichten:
»Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen. Wir,
seine Diener, machen uns ans Werk und bauen die Mauer auf. Euch aber geht
Jerusalem nichts an; denn ihr habt hier weder Grundbesitz noch irgendeinen
Rechtsanspruch, ihr habt euch auch nie um die Stadt verdient gemacht!« (Nehemia
2, 20)
í Vorher ohne Hoffnung und jetzt voll und ganz
überzeugt, dass das Unmögliche möglich ist, denn Gott dahinter steht.
Schlussgedanke
í Zusammenfassung
í Nichts ist unmöglich!
í David schrieb einmal:
Mit dir schlage ich feindliche Horden
zurück, mit dir, meinem Gott, überspringe ich Mauern. (2. Samuel 22, 30)
í Nichts ist unmöglich!
Amen