1.
Es
kennt der Herr die Seinen und hat sie stets gekannt, die Großen und die Kleinen
in jedem Volk und Land. Er lässt sie nicht verderben, er führt sie aus und ein;
im Leben und im Sterben sind sie und bleiben sein.
2.
Er
kennet seine Scharen / am Glauben, der nicht schaut / und doch dem
Unsichtbaren, / als sah er ihn, vertraut; / der aus dem Wort gezeuget / und durch das Wort sich nährt / und vor dem Wort
sich beuget / und mit dem Wort sich wehrt.
3.
Er
kennt sie als die Seinen / an ihrer Hoffnung Mut, / die fröhlich auf dem einen,
dass er der Herr ist, ruht, / in seiner Wahrheit Glänze / sich sonnet, frei und
kühn, / die wundersame Pflanze, / die immerdar ist grün.
4.
Er
kennt sie an der Liebe, / die seiner Liebe Frucht / und die mit lauterm Triebe / ihm zu gefallen sucht; / die ändern so
begegnet, / wie er das Herz bewegt, / die segnet, wie er segnet, / und trägt,
wie er sie trägt.
5.
So
hilf uns, Herr, zum Glauben / und halt uns fest dabei; / lass nichts die
Hoffnung rauben; / die Liebe herzlich sei! / Und wird der Tag erscheinen, / da
dich die Welt wird sehn, / so lass uns als die Deinen / zu deiner Rechten stehn!
Text: Karl Johann Philipp Spitta 1843 (1801-1859)
Melodie und Satz: Bartholomäus Helder (vor 1635) 1646/1648