Christi Blut und Gerechtigkeit
1. Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid, damit will ich vor Gott bestehn, wenn ich zum Himmel werd eingehn.
2. Drum soll auch dieses Blut allein / mein Trost und meine Hoffnung sein; ich bau im Leben und im Tod; allein auf Jesu Wunden rot.
3. Und wenn ich durch des Herrn Verdienst; noch so treu würd in seinem Dienst, gewönn den Sieg dem Bösen ab und sündigte nicht bis ins Grab,
4. so will ich, wenn ich zu ihm komm, nicht denken mehr an gut noch fromm, sondern: Da kommt ein Sünder her, der gern fürs Lösgeld selig wär.
5. Solang ich noch hienieden bin, so ist und bleibet das mein Sinn: Ich will die Gnad in Jesu Blut / bezeugen mit getrostem Mut.
6. Wird dann die Frag an mich gebracht: Was hast du in der Welt gemacht? So sprech ich: Dank sei meinem Herrn! Konnt ich was Guts tun, ich tat's gern.
7. Und weil ich wusste, dass sein Blut die Sünd wegschwemmt mit seiner Flut / und dass man nicht muss willgen ein*, ließ ich mir's eine Freude sein.
8. Wenn nun kam eine böse Lust, so dankt ich Gott, dass ich nicht musst; ich sprach zur Lust, zum Stolz, zum Geiz: Dafür hing unser Herr am Kreuz.
9. Gelobet seist du, Jesu Christ, dass du ein Mensch geboren bist / und hast für mich und alle Welt / bezahlt ein ewig Lösegeld!
10. Dem Lamm gebühret alles gar, weil es für uns geschlachtet war; es hat die Sünde weggebracht / und uns Gott angenehm gemacht.
11. Du Ehrenkönig Jesu Christ, des Vaters einger Sohn du bist; erbarme dich der ganzen Welt / und segne, was sich zu dir hält.
Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf 1700-1760; und Strophe 2-8: Christian Gregor 1723-1801
* das man nicht in die Sünde einwilligen muss (Römer 6, 4; 1. Mose 4, 7)