Alles ist
an Gottes Segen
- Alles ist an Gottes
Segen und an seiner Gnad gelegen über alles Geld und Gut. Wer auf Gott
sein Hoffnung setzet, der behält ganz unverletzet einen freien Heldenmut.
- Der
mich hat bisher ernähret / und mir manches Glück bescheret, ist und
bleibet ewig mein. Der mich wunderbar geführet /
und noch leitet und regieret, wird forthin mein Helfer sein.
- Viele mühen sich um
Sachen, die nur Sorg und Unruh machen / und ganz unbeständig sind; ich
begehr nach dem zu ringen, was Genügen pflegt zu bringen / und man jetzt
gar selten findt.
- Hoffnung kann das
Herz erquicken; was ich wünsche, wird sich schicken, so es anders Gott
gefällt. Meine Seele, Leib und Leben / hab ich seiner Gnad ergeben / und
ihm alles heimgestellt.
- Er weiß schon nach
seinem Willen / mein Verlangen zu erfüllen; es hat alles seine Zeit. Ich
hab ihm nichts vorzuschreiben; wie Gott will, so muss es bleiben; wann
Gott will, bin ich bereit.
- Soll ich länger
allhier leben, will ich ihm nicht widerstreben; ich verlasse mich auf ihn.
Ist doch nichts, das lang bestehet; alles Irdische vergehet / und fährt
wie ein Strom dahin.
Autor: unbekannt
Nürnberg 1676