Ein türkischer Moslem wird Christ, nachdem er durch Freunde überzeugt
wurde
Mein Name ist Sezgin. Ich lebe in einer
türkischen Großstadt. Ich war ein strenger Muslim und hielt die Vorschriften
genauer ein als meine Familie; fünfmal am Tag betete ich. Mit der Zeit empfand
ich es als unbefriedigend, arabische Worte, die ich nicht verstand, zu beten.
In meinem Herzen empfand ich dabei keine Liebe für den Gott, den ich verehrte.
Eines Tages - ich war 15 Jahre alt -
hatte ich genug davon. Das Ganze machte keinen Sinn. Ich ging nicht mehr zum
Gebet. Jahre später lud mich ein Kollege aus Schweden in eine Kirche in der
Stadt ein. Ich zögerte und empfand etwas Angst. Auch wenn ich kein
praktizierender Muslim mehr war, wie konnte ich in eine Kirche gehen? Doch ich
dachte, es würde mir helfen, besser Englisch zu lernen. So ging ich hin. Die
fröhliche Atmosphäre gefiel mir, und dass die Christen auf Türkisch beteten,
berührte mich tief. Ein Lied, das Gott als Vater anredete und von seiner Liebe
sprach, bewegte mich innerlich sehr. Mein Vater war gestorben, als ich sechs
Jahre alt war. Mitten im Gebet kamen mir Tränen. Ich begann selbst zu beten und
sagte: „Gott, bitte vergib mir, wenn ich jetzt im Namen von Jesus bete. Aber
ich möchte echt vorwärts kommen und erfahren, wer Jesus ist.” Ich fürchtete
mich sehr, als Muslim zum christlichen Gott zu beten. Aber in diesem Moment kam
eine große Freude in mein Herz.
Meine neuen Freunde luden mich ein, den
Jesus-Film anzusehen. Ich war sehr interessiert. Doch kam mir der Gedanke, wie
ich all dies meiner Familie erklären sollte. Meine Mutter und Geschwister
würden mich ausfragen; das machte mir Angst. Nach einiger Zeit hörte ich auf,
zum Gottesdienst zu gehen, und konzentrierte mich auf die Stellensuche.
Später lud mich ein Freund zu einer
größeren christlichen Konferenz ein. Er erwähnte auch die hübschen Türkinnen,
die teilnehmen würden. Die Aussicht auf eine Freundin gab den Ausschlag, dass
ich hinging. Ein Amerikaner kam mit mir ins Gespräch, bot mir ein Neues
Testament an und versuchte es mir zu erläutern. Später bekam ich eine
Diskussion über die Bibel und den Koran mit. Ich mischte mich ein, um den
Christen deutlich zu machen, dass sie die Muslime ärgerten. Erstaunlicherweise
konnten sie alle meine Fragen beantworten und die Argumente entkräften - mit
Stellen aus der Bibel. Ich war innerlich gespalten: Im Herzen war ich
überzeugt, doch in meinen Gedanken herrschte noch Verwirrung. Schließlich
betete ich zu Christus: „Jesus, wenn du wirklich der Sohn Gottes bist, dann
hilf mir, dich zu finden.” Einige Wochen später spürte ich während eines
Gesprächs in der Gemeinde, dass jetzt der Moment da war. Ich wandte mich zu
meinem Freund und sagte ihm geradeheraus: „Ich will mein Leben jetzt Jesus
geben. Ich will ihn als meinen Retter annehmen.” Nach diesem Schritt stand mir
das Schwierigste noch bevor: meinen neuen Glauben meiner Familie zu bezeugen.
Wie sollte ich ihr das erklären? Vier, fünf Monate lang las ich in der Bibel,
betete, bereitete mich vor und überlegte, wie ich es anstellen sollte.
Eines Tages waren alle zu Hause. Gott
hatte zu meinem Herzen gesprochen: „Sezgin, heute Abend teilst du ihnen mit,
was du glaubst.” Ich hatte ein blaues Büchlein bei mir, das den Koran und die
Bibel vergleicht und ihre Glaubwürdigkeit aufzeigt. Mein Bruder wollte es
sehen. Ich sagte ihm, es gehe um Mohammed und um die Bedeutung von Jesus, der
von den Muslimen ja als Prophet angesehen wird, für die Christen aber mehr ist.
Er begann darin zu lesen. Schließlich fragte er mich: „An welches Buch glaubst
du denn jetzt?”
Ich sagte: „Für mich gibt Jesus in der
Bibel eine klare, eindeutige Botschaft. Ich glaube, dass er der Sohn Gottes
ist, und ich habe ihn als meinen Retter angenommen.” Mein Bruder geriet in
Zorn, ging auf mich los, packte mich am Kragen und begann auf mich
einzuschlagen. Ich wehrte mich nicht. Plötzlich sank er bewusstlos zu Boden.
Alle schrieen auf. Verzweifelt liefen sie hin und her. Da gab mir Gott die
Kraft, still für den Bruder zu beten. Ich legte meine Hand auf seinen Kopf und
begann zu beten. Meine Mutter sah mir zu. Nach einer Weile kam er zu sich und
stand auf. Ich dachte, er würde wieder auf mich einschlagen. Aber er sagte nur,
er friere, und bat um eine Decke, um sich hinzulegen. Ich war völlig
überrascht. Der Heilige Geist hatte mir wirklich geholfen in dieser Situation.
So erfuhr meine Familie, dass ich Christ
geworden war. Das geschah vor fünfeinhalb Jahren. Es dauerte einige Zeit, bis
meine Geschwister und Mutter mich ernst nahmen. Ich musste einiges aushalten.
Dabei machte ich ihnen klar, dass ich die Entscheidung für Christus nicht
getroffen hatte, um sie zu ärgern. Ich sagte ihnen: „Ich bin Christ, ich liebe
Jesus und bleibe dabei, egal was ihr tut. Ihr werdet mich nicht von Jesus
trennen können.” Schließlich meinten sie, sie hätten ihre Religion und ich die
meine, und verboten mir, daheim weiter von Jesus zu reden. Heute sind wir gute
Freunde.